DE3935435A1 - Walzgutschere - Google Patents
WalzgutschereInfo
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- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Description
Die Erfindung betrifft eine ortsfeste Schere mit im Sche
renständer angeordnetem Schneidsystem zum Schneiden von
Walzgut mit einem Obermesserträger sowie mit einem Untermes
serträger, die jeweils von einem Schneidantrieb, insbesonde
re mittels einer Exzenterwelle im wesentlichen gegen das zu
schneidende Walzgut bewegbar sind.
Die gestiegenen Anforderungen an die Maßhaltigkeit, Ebenheit
und Oberflächenbeschaffenheit von gewalzten Bändern und
Profilen haben nicht nur zu verbesserten Neuentwicklungen
von Walzgerüsten geführt. Auch die nachgeschalteten Adjusta
gen, zu denen insbesondere die Scheren gehören, mußten wei
ter entwickelt und verbessert werden. Am häufigsten werden
Trommelscheren, Kurbelscheren und Pendelscheren zum Schnei
den von Walzgut benutzt. Diese zeigen im Hinblick auf die
Form der Schnittkante, die Messerstandzeit, die Trennsicher
heit, den großen freien Durchgang durch die Schere und die
Schnittgenauigkeit gute Ergebnisse. Kleinere Warmscheren, zu
denen die Pendelscheren rechnen, schneiden das Walzgut nicht
stationär, sondern im Durchlauf. Dabei kommt es darauf an,
den richtigen Schnittzeitpunkt zu treffen, um gewünschte
Schnittlängen zu erhalten und die Messer während des Schnit
tes so zu führen, daß die Schnittenden nicht verbogen oder
unzulässig deformiert werden oder aber die Schere unzulässig
stark beansprucht wird.
Eine ortsfeste Schere mit pendelndem Schneidsystem ist aus
Klepzig-Fachberichte, März 1966, Seite 100, Bild 1 bekannt,
mit der bewegter Strangguß geschnitten wird, wobei die Sche
renmesser während des Schneidvorganges zwangsläufig der
Bewegung des Stranges folgen. Hierzu ist in einem stationä
ren Scherenständer ein Hebelsystem angelenkt, welches einen
Obermesserträger und einen Untermesserträger aufnimmt. Der
Obermesserträger wird von einem Schneidzylinder etwa senk
recht gegen das Schneidgut und von dem Schneidgut wieder weg
bewegt. Am Untermesserträger ist eine Auflaufbahn für das
Schneidgut und eine Ablaufbahn für geschnittenes Gut ange
ordnet. Obermesserhalter und Untermesserhalter sind mit
einem hydraulischen Zylinder für die Pendelbewegung verbun
den, der seinerseits in einem Lagerbock schwenkbar gehalten
ist. Bei dieser Scherenbauart läßt sich kaum vermeiden, daß
das Schneidgut angehoben, gedrückt oder gezogen wird. Auch
ist die Synchronisation von Pendelbewegung und Schnittbewe
gung schwierig.
Eine andere ortsfeste Schere mit pendelndem Schneidsystem
ist aus der DE 27 13 501 C3 bekannt. Diese ebenfalls mit
einem Obermesser und einem Untermesser versehene Pendelsche
re, von denen das eine Messer in im wesentlichen vertikaler
Richtung beim Schnitt von Walzgut relativ zum anderen Messer
bewegt wird, weist eine Exzentereinrichtung zur Erzeugung
einer im wesentlichen horizontalen Bewegung des anderen
Messers bei der Schwingbewegung des Pendels auf. Obermesser
träger und Untermesserträger sind in einer ortsfesten Stütze
schwenkbar aufgehängt. Zwischen der ortsfesten Stütze und
dem schwenkbaren Scherenrahmen ist eine in Bewegungsrichtung
des Schneidgutes wirkende Kolben-Zylinder-Einheit angeord
net, wobei ein Ende des Zylinders an der Stütze angelenkt
ist. Die formschlüssige Koppelung zwischen der Schwenkbewe
gung der Pendelschere einerseits und dem Anheben der
Schwenkachse der Pendelschere andererseits bewirkt eine
Zwangssynchronisation zwischen der Schwenkbewegung und dem
Anheben der Schwenkachse der Pendelschere beim Schneiden.
Mit dieser Schere ist eine senkrechte Führung der Messer
während des Schnittes nicht möglich.
Beiden Pendelscheren ist gemeinsam, daß mit diesen aus
schließlich bewegtes Walzgut geschnitten werden kann. Beide
Scherenbauweisen lassen ein alternatives Schneiden von sta
tionärem oder bewegtem Walzgut in genauen Fertiglängen bei
ausreichender Schnittqualität nicht zu.
Eine Schere zum stationären Schneiden von Knüppeln und Stä
ben mit wechselnden Querschnitten ist aus der DE 29 11 765 A1
bekannt. Diese Walzgutschere hat gegenüber den beiden
zuvor genannten Scheren für durchlaufendes Walzgut ganz
andere konstruktive Merkmale. Die Schere hat eine ständig
durchlaufende Kurbelwelle, deren Exzenter einen zweiten
Exzenter zur Hubverlagerung des Obermesserträgers aufweist.
Dieser zweite Exzenter ist zwischen zwei Endlagen umsteuer
bar, wobei die eine Endlage eine Leerschnittstellung ist.
Der Exzenterhub der Kurbelwelle ist wesentlich kleiner als
die Höhe des zu schneidenden Walzgutes. Der Untermesserträ
ger ist nicht angetrieben und lediglich in Richtung des
Obermesserträgers verstellbar. Eine solche Walzgutschere
eignet sich ausschließlich zum Schneiden von ruhendem Walz
gut; ein alternatives Schneiden von bewegtem oder aber ru
hendem Walzgut ist nicht möglich.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, eine Walzgutschere der eingangs
genannten Bauweise so zu konzipieren, daß sie wahlweise zum
Schneiden von bewegtem oder stationärem Walzgut, insbesonde
re in Draht-, Fein- oder Mittelstahlstraßen mit guter
Schnittqualität geeignet ist, daß sie eine einfache Scheren
bauweise aufweist und daß eine Erhöhung der Produktion
durch kontinuierliche Arbeitsweise ermöglicht wird. Insbe
sondere ist es die Aufgabe der Erfindung die Messerbewegung
der Schere in oder entgegen der Walzrichtung beim Schneiden
von stationärem Walzgut zu minimieren, um eine gute Schnitt
fläche zu erzeugen und die Lebensdauer der Scherenmesser zu
erhöhen.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
in erfinderischer Weise gelöst; weitere merkmalsmäßige Aus
gestaltungen der Schere sind den Patentansprüchen 2 bis 10
zu entnehmen.
Nach Patentanspruch 1 zeichnet sich die ortsfeste Schere mit
im Scherenständer angeordnetem Schneidsystem der eingangs
genannten Gattung dadurch aus, daß der Untermesserträger des
Schneidsystems mit einer exzentrisch ausgebildeten im Sche
renständer gelagerten Steuerwelle verbunden ist, wobei die
Drehlage der Exzentrizität der Steuerwelle bezogen auf die
Drehlage der Exzentrizität der Antriebswelle veränderlich
einstellbar ist. Mit diesen Maßnahmen wird in überraschend
einfacher Weise die Möglichkeit geschaffen, eine baugleiche
Schere in Walzwerksanlagen alternativ einzusetzen zum
Schneiden von stationärem bzw. ruhendem Walzgut oder von
bewegtem Walzgut. Die Einsatzmöglichkeiten der Scheren wer
den vergrößert, was der Produktivität der Gesamtanlagen im
Walzwerk zugute kommt. Der Umrüstaufwand der Schere zum
Schneiden von bewegtem Walzgut und zum Schneiden von statio
närem Walzgut ist minimal. Die Messerbewegung beim Schneiden
von stationärem Gut in oder entgegen der Walzrichtung kann
so eingeschränkt werden, daß einwandfreie Schnittflächen bei
hervorragender Schnittqualität gewährleistet werden. Dies
geschieht unter anderem durch eine problemlos vorzunehmende
Drehlagenkorrektur. Die erfindungsgemäße Schere weist bei
mindestens gleicher Schnittqualität z. B. beim Schneiden von
bewegtem Walzgut gegenüber herkömmlichen Kurbelscheren eine
deutlich leichtere Bauweise auf und kann standardisiert
werden, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führt.
In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der
Schneidantrieb eine mehrfach gekröpfte, im Scherenständer
gelagerte Antriebswelle aufweist, von deren Exzenter die
Bewegung des Obermesserträgers und die des Untermesserträ
gers steuerbar ist, und daß die Drehlage der Exzentrizität
der Steuerwelle bezogen auf die Drehlage der Exzentrizität
der Antriebswelle für den Untermesserträger vorzugsweise um
180 Winkelgrade verstellbar ist. Das Zusammenwirken dieser
konstruktiven Merkmale erlaubt eine besonders einfache Um
rüstung der Schere vom Schneiden eines bewegten Walzgutes
auf das Schneiden von stationärem Walzgut, da die Verstel
lung und Justierung der Steuerwelle lediglich zwischen zwei
genau definierbaren Drehlagen zu erfolgen braucht. Die Fest
legung dieser zwei Drehlagen kann mit einfachen herkömmli
chen Mitteln manuell z. B. mit Schrauben- oder Klemmverbin
dungen erfolgen.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Steuerwelle relativ
zur Antriebswelle mittels eines Stellmotors in ihrer Dreh
lage veränderbar ist, bspw. über Endschalter oder berüh
rungslos arbeitende Geber, so daß zwei Winkellagen der Steu
erwelle angefahren werden, in denen die Schere entweder für
stationäres Walzgut oder bewegtes Walzgut arbeitet.
Da der Stellmotor seiner technischen Aufgabe entsprechend
lediglich bei der Umrüstung der Schere von stationärem Walz
gutschneiden auf bewegtes Walzgutschneiden benötigt wird,
sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, daß der
Stellmotor mittels einer Kupplungseinrichtung mit der Steu
erwelle verbunden ist. Zweckmäßig ist, daß der Stellmotor am
Scherenständer angeordnet ist, was eine kompakte Bauweise
der Schere ermöglicht.
Zur weiteren Ausgestaltung der Walzgutschere ist vorgesehen,
daß die Antriebswelle und die Steuerwelle mit Hilfe wenig
stens eines Übertragungselementes verbunden sind, welches
die Drehbewegung der Antriebswelle synchron auf die Steuer
welle überträgt. Mit diesen Maßnahmen wird gewährleistet,
daß die jeweils auf die Betriebsart "stationäres Walzgut
schneiden" bzw. "bewegtes Walzgutschneiden" umgerüstete
Schere hundertprozentig synchronisiert ist bezüglich der
Bewegung des Obermesserträgers und des Untermesserträgers.
Diese Zwangssynchronisation der Messerträger stellt sicher,
daß bei jeder eingestellten Betriebsart, die Schermesser der
Schere so genau geführt werden, daß die Schnittenden des
Walzgutes nicht verbogen werden und daß eine gleichbleibend
gute Schnittqualität erzeugt wird und zwar weitgehend unab
hängig von Querschnitt und Profil des Walzgutes; auch unab
hängig davon, ob bewegtes oder aber ruhendes Walzgut ge
schnitten wird; immer ist gewährleistet, daß der Schnitt
senkrecht zum Walzgut erfolgt.
Zweckmäßig ist, daß in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
eine mechanische Synchronisierung von Obermesserträger und
Untermesserträger vorgenommen wird, in dem das Übertragungs
element ein schlupffreier Riementrieb, vorzugsweise ein
formschlüssig übertragender Zahnriementrieb oder Kettentrieb
ist, der am Scherenständer angeordnet ist.
Die technischen Maßnahmen der Erfindung werden dann opti
miert, wenn zur Ausbildung der Schere für bewegtes Schneid
gut die Drehlage der Exzentrizität der Antriebswelle für den
Untermesserträger und die Drehlage der Exzentrizität für
dessen Steuerwelle jeweils auf den untern Totpunkt einge
stellt sind und wenn zur Ausbildung der Schere für ruhendes
Schneidgut die Drehlage der Exzentrizität der Antriebswelle
für den Untermesserträger auf den unteren Totpunkt einge
stellt ist und die Drehlage der Exzentrizität für dessen
Steuerwelle auf den oberen Totpunkt eingestellt ist.
Die Erfindung wird anhand eines schematischen Ausführungs
beispiels für eine erfindungsgemäß gestaltete Walzgutschere
in Walzwerksanlagen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 die Schere in ihrem schematischen Aufbau zum
Schneiden von bewegtem Walzgut oder zum Schneiden
von ruhendem Walzgut,
Fig. 2 den Schneidvorgang für bewegtes Walzgut,
Fig. 3 den Schneidvorgang für ruhendes Walzgut,
Fig. 4 den Schneidvorgang gemäß Fig. 3 in vergrößerter
Darstellung.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung die erfindungsge
mäß ausgebildete, in Walzwerksanlagen einsetzbare Schere 1
zum Schneiden von bewegtem Walzgut 2 oder - alternativ - zum
Schneiden von ruhendem Walzgut, bspw. von rundgewalzten
Stäben von etwa 50 mm Durchmesser. Die Walzlinie ist mit 3
beziffert, die Bewegungsrichtung des Walzgutes trägt die
Bezugsziffer 4.
Die ortsfeste Schere 1 besteht aus einem Scherenständer 5
mit Fundament 6. Im Scherenständer 6 ist ein Schneidsystem
für das Walzgut 2 angeordnet, welches aus einem Obermesser
träger 7 mit Obermesser 8 und einem Untermesserträger 9 mit
Untermesser 10 besteht. Obermesserträger und Untermesserträ
ger sind über Führungsstangen 11 und Verbindungshebel 12 mit
einer dreifach gekröpften Antriebswelle mittels geeigneter
Lagerung 13 für den Obermesserträger und Lagerungen 14 für
den Untermesserträger verbunden. Die Antriebswelle 15 ist im
oberen Bereich des Scherenständers 5 in geeigneten Lagern 19
drehbar gehalten und wird über ein Getriebe 16 sowie eine
Kupplung 17 von einem E-Motor 18 mit konstanter Drehzahl
angetrieben.
Der Untermesserträger 9 des Schneidsystems ist mit einer
exzentrisch ausgebildeten im Scherenständer 5 gelagerten
(Lager 21) Steuerwelle 20 verbunden. Im Bereich des exzen
trisch ausgebildeten Wellenteils ist der Untermesserträger 9
in Lagern 22 gehalten. Die Steuerwelle 20 ist über eine
Kupplungseinrichtung 23 von einem Stellmotor 24, bspw. einem
Getriebe-Motor antreibbar, der mittels einer Halterung 25
auf dem Fundament 6 des Scherenständers 5 angeordnet ist.
Die Antriebswelle 15 und die Steuerwelle 20 sind mit Hilfe
eines Übertragungselementes 26, vorzugsweise mit Hilfe eines
schlupffreien Riementriebes, welcher die Drehbewegung der
Antriebswelle 15 synchron auf die Steuerwelle 20 überträgt,
verbunden. Die treibende Riemenscheibe 27′ sitzt auf der
Antriebswelle 15 und ist von dieser mit Hilfe der Kupplung
28 entkoppelbar. Die angetriebene Riemenscheibe 27′′ sitzt
auf der Steuerwelle 20; der gesamte Riementrieb ist außer
halb eines Scherenständers 5 angeordnet.
Die Exzentrizität E7 der Antriebswelle 15 bewirkt bei einer
Drehung derselben, daß der Obermesserträger 7 von oben gegen
das Walzgut 2 bewegt wird. Die Exzentrizität E9 der An
triebswelle bewirkt bei einer Drehung derselben, daß zu
gleich der Untermesserträger 9 von unten gegen das Walzgut
bewegt wird.
Zur Ausbildung der Schere für bewegtes Walzgut wird die
Drehlage D9 der Exzentrizität E9 der Antriebswelle 15 für
den Untermesserträger 9 und die Drehlage D20 der Exzentrizi
tät E20 für dessen Steuerwelle 20 jeweils auf den unteren
Totpunkt eingestellt. Dies geschieht folgendermaßen: Hat die
Drehlage D9 der Antriebswelle 15 den unteren Totpunkt er
reicht wird diese Drehlage von einer an der Kupplung 17
wirkenden Haltebremse fixiert und die Kupplung 28 wird betä
tigt, so daß der Riementrieb 26 von der Antriebswelle 15
entkoppelt ist. Dann wird die Kupplung 23 des Stellmotors 24
eingerastet, so daß eine Drehverbindung zwischen Stellmotor
24 und Steuerwelle 20 besteht. Mit Hilfe des Stellmotors
wird die Steuerwelle 20 der Schere so lange gedreht, bis die
Drehlage D20 der Exzentrizität 20 der Steuerwelle ebenfalls
den unteren Totpunkt erreicht hat. Dann wird der Stellmotor
24 mittels der Kupplung 23 von der Steuerwelle 20 entkop
pelt während die Kupplung 28 an der Antriebswelle 15 einge
rastet wird, so daß sowohl eine Drehverbindung der Antriebs
welle 15 mit der Motor-Getriebeeinheit 16, 18 entsteht als
auch eine synchrone mechanische Drehverbindung zwischen der
Antriebswelle 15 und der Steuerwelle 20 mit Hilfe des Rie
mentriebs 26.
Für die derart gestaltete Walzgutschere zeigt Fig. 2 schema
tisch die Bewegung von Obermesser 8 und Untermesser 9 in
bezug auf das Walzgut 2. Deutlich erkennbar ist, daß die
Messer der Bewegungsrichtung 4 des Walzguts 2 folgen können;
die Drehrichtung des Riementriebes 26 ist mit dem Pfeil 29
bezeichnet. Die Drehlagen D9 und D20 von Antriebswelle und
Steuerwelle sind in einem 360°-Kurbelkreis angedeutet. Eben
falls angedeutet ist der jeweilige Abstand der Schermesser
8/10 von der Walzlinie 3 in bezug auf die jeweilige Drehlage
von D9 bzw. D20.
Zur Ausbildung der Schere zum Schneiden von ruhendem Walzgut
wird die Drehlage D20 der Exzentrizität E20 der Steuerwelle
20 bezogen auf die Drehlage D9 der Exzentrizität E9 der
Antriebswelle 15 für den Untermesserträger um 180 Winkelgra
de verstellt. Hierzu wird die Drehlage D9 der Antriebswelle
auf den unteren Totpunkt eingestellt und die Drehlage D20
der Steuerwelle 20 auf den oberen Totpunkt eingestellt. Die
Einstellung der Drehlagen D9 und D20 erfolgt in der zuvor
beschriebenen Weise, indem mit Hilfe des Antriebs 16, 18 die
Antriebswelle 15 so lange gedreht wird, bis die Drehlage D9
der Exzentrizität E20 den unteren Totpunkt erreicht hat;
dann wird die Kupplung 28 ausgerückt, so daß die Drehlage D9
auf dem unteren Totpunkt stehen bleibt. Sodann wird der
Stellmotor 24 mit der Steuerwelle 20 verbunden, indem die
Kupplung 23 eingerückt wird; mit Hilfe des Stellmotors 24
wird die Steuerwelle im Uhrzeigersinn um 180° gedreht, bis
die Drehlage D20 den oberen Totpunkt erreicht hat. An
schließend wird die Kupplung 28 betätigt, um die Antriebs
welle und den Drehantrieb 16, 18 miteinander zu verbinden;
der Stellmotor 24 wird durch Ausrücken der Kupplung 23 von
der Steuerwelle 20 abgekoppelt. Durch diese Maßnahmen be
steht ein exakte und synchrone Drehverbindung von Antriebs
welle und Steuerwelle mit Hilfe des Riementriebs 26. Fig. 2a
zeigt schematisch, wie die Drehlage D9 der Antriebswelle 15
unverändert bleibt, während die Drehlage D20 der Steuerwelle
20 mit Hilfe des Stellmotors 24 im Uhrzeigersinn vom unteren
Totpunkt in den oberen Totpunkt hineingedreht wird.
Fig. 3 zeigt die Bewegung von Obermesser 8 und Untermesser
10 in bezug auf das zu schneidende ruhende Walzgut und es
ist gut zu erkennen, daß mit den oben geschilderten Maßnah
men die Schermesser der Schere so bewegt werden, daß diese
zu Beginn des Schnittes in einem rechten Winkel zum Walzgut
auftreffen und einen so geringen Hinterschnitt aufweisen,
daß eine sehr gute Schnittfläche am Walzgut entsteht. Fig. 4
zeigt dies in einem vergrößerten Ausschnitt A.
Die obige Beschreibung der erfindungsgemäß ausgestalteten
Walzgutschere verdeutlicht in überraschender Weise, daß ein
und die selbe Scherenkonstruktion mit geringem technischem
Aufwand alternativ zum Schneiden von bewegtem Walzgut oder
aber zum Schneiden von ruhendem Walzgut mit hervorragender
Schnittqualität eingesetzt werden kann.
Bezugszeichenliste
1 Schere
2 Walzgut
3 Walzlinie
4 Bewegungsrichtung des Walzguts
5 Scherenständer
6 Fundament
7 Obermesserträger
8 Obermesser
9 Untermesserträger
10 Untermesser
11 Führungsstangen
12 Verbindungshebel
13 Lagerung für Obermesserträger
14 Lagerung für Untermesserträger
15 Antriebswelle
16 Getriebe
17 Kupplung
18 E-Motor
19 Lager
20 Steuerwelle
21 Lager
22 Lager
23 Kupplungseinrichtung
24 Stellmotor
25 Halterung
26 Übertragungselement
27 Riementrieb
27′, 27′′ Riemenscheibe
28 Kupplung
29 Pfeil
E7, E9 Exzentrizität der Antriebswelle
E20 Exzentrizität der Steuerwelle
D9 Drehlage der Antriebswelle
D20 Drehlage der Steuerwelle
2 Walzgut
3 Walzlinie
4 Bewegungsrichtung des Walzguts
5 Scherenständer
6 Fundament
7 Obermesserträger
8 Obermesser
9 Untermesserträger
10 Untermesser
11 Führungsstangen
12 Verbindungshebel
13 Lagerung für Obermesserträger
14 Lagerung für Untermesserträger
15 Antriebswelle
16 Getriebe
17 Kupplung
18 E-Motor
19 Lager
20 Steuerwelle
21 Lager
22 Lager
23 Kupplungseinrichtung
24 Stellmotor
25 Halterung
26 Übertragungselement
27 Riementrieb
27′, 27′′ Riemenscheibe
28 Kupplung
29 Pfeil
E7, E9 Exzentrizität der Antriebswelle
E20 Exzentrizität der Steuerwelle
D9 Drehlage der Antriebswelle
D20 Drehlage der Steuerwelle
Claims (10)
1. Ortsfeste Schere mit im Scherenständer angeordnetem
Schneidsystem zum Schneiden von Walzgut mit einem Ober
messerträger sowie mit einem Untermesserträger, die je
weils von einem Schneidantrieb, insbesondere einer Exzen
terwelle im wesentlichen gegen das zu schneidende Walzgut
bewegbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Untermesserträger (9) des Schneidsystems mit
einer exzentrisch ausgebildeten im Scherenständer (5)
gelagerten Steuerwelle (20) verbunden ist, wobei die
Drehlage (D20) der Exzentrizität (E20) der Steuerwelle
(20) bezogen auf die Drehlage (D9) der Exzentrizität (E9)
der Antriebswelle (15) veränderlich einstellbar ist.
2. Walzgutschere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß der Schneidantrieb eine mehrfach gekröpfte im Sche
renständer (5) gelagerte Antriebswelle (15) aufweist, von
deren Exzenter (E7, E9) die Bewegung des Obermesserträ
gers (7) und die des Untermesserträgers (9) steuerbar
ist, und daß die Drehlage (D20) der Exzentrizität (E20)
der Steuerwelle (20) bezogen auf die Drehlage (D9) der
Exzentrizität (E9) der Antriebswelle (15) für den Unter
messerträger (9) vorzugsweise um 180 Winkelgrade ver
stellbar ist.
3. Walzgutschere nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerwelle (20) relativ zur Antriebswelle (15)
mittels eines Stellmotors (24) in ihrer Drehlage verän
derbar ist.
4. Walzgutschere nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellmotor (24) mittels einer Kupplungseinrich
tung (23) mit der Steuerwelle (20) verbunden ist.
5. Walzgutschere nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet
daß der Stellmotor (24) am Scherenständer (5) angeordnet
ist.
6. Walzgutschere nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet
daß die Antriebswelle (15) und die Steuerwelle (20) mit
Hilfe wenigstens eines Übertragungselementes (26) verbun
den sind, welches die Drehbewegung der Antriebswelle (15)
synchron auf die Steuerwelle (20) überträgt.
7. Walzgutschere nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Übertragungselement (26) ein schlupffreier Rie
mentrieb (27), vorzugsweise ein formschlüssig übertragen
der Zahnriementrieb oder Kettentrieb ist, der am Sche
renständer (5) angeordnet ist.
8. Walzgutschere nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet
daß die Antriebswelle (15) und die Steuerwelle (20) mit
gesonderten, miteinander synchronisierbaren Antriebsmoto
ren (18) ausgerüstet sind.
9. Walzgutschere nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ausbildung der Schere für bewegtes Walzgut die
Drehlage (D9) der Exzentrizität (E9) der Antriebswelle
(15) für den Untermesserträger (9) und die Drehlage (D20)
der Exzentrizität (E20) für dessen Steuerwelle (20) je
weils auf den unteren Totpunkt eingestellt sind.
10. Walzgutschere nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ausbildung der Schere für ruhendes Walzgut die
Drehlage (D9) der Exzentrizität (E9) der Antriebswelle
(15) für den Untermesserträger (9) auf den unteren Tot
punkt eingestellt ist und die Drehlage (D20) der Exzen
trizität (D20) für dessen Steuerwelle (20) auf den oberen
Totpunkt eingestellt ist.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
DE3935435A DE3935435A1 (de) | 1989-10-25 | 1989-10-25 | Walzgutschere |
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