DE3933844A1 - Rakelvorrichtung - Google Patents
RakelvorrichtungInfo
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- B41F9/00—Rotary intaglio printing presses
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rakelvorrichtung, deren in einem
Rakelhalter befestigtes Rakelmesser an eine Farbe aufnehmende
Walze, vorzugsweise an den Formzylinder einer Tiefdruckmaschine,
anstellbar ist.
Bei Rakelvorrichtungen dieser Art besteht das Problem, das Rakel
messer auch dann über seine Länge mit gleichmäßigem Andruck an
die Walze anstellen zu können, wenn die Mantellinie der Walze,
auf die oder deren Bereich sich das Rakelmesser abstützt, nicht
genau parallel zur Schneide des Rakelmessers ist, was beispiels
weise dann der Fall ist, wenn die Achse der Walze nicht parallel
zur Schneide des Rakelmessers verläuft oder die Walze eine
konische Form besitzt.
Bei einer aus der DE-AS 12 73 540 bekannten Rakelvorrichtung
soll ein guter Andruck der Rakel an einen Formzylinder dadurch
erreicht werden, daß ein um die zur Schwenkachse des Rakel
trägers rechtwinkelige Mittelachse drehbarer Teil eine Pendel
achszapfenlagerpaarung trägt, deren drehbarer Teil den Rakel
messerhalter trägt und deren Mittelachse ebenfalls in der Mitte
des Rakelmesserhalters in einem rechten Winkel zur Mittelachse
des drehbaren Teils verläuft. Bei dieser Rakelvorrichtung läßt
sich das Rakelmesser aufgrund der mittigen, pendelnden und
wippenartigen Lagerung des Rakelhalters mit guter Parallelität
an den Formzylinder andrücken. Dennoch ist diese bekannte Rakel
vorrichtung nicht zufriedenstellend, da eine gute Anlage des
Rakelmessers an den Mantel eines Formzylinders nur so lange
gewährleistet ist, wie das Rakelmesser verhältnismäßig kurz ist.
Denn bei längeren Rakelmessern und zugehörigen Rakelmesser
halterungen tritt wegen der mittigen Lagerung in deren End
bereichen ein Vibrieren auf, das eine unsaubere Abrakelung in
den Endbereichen des Formzylinders zur Folge hat.
Bei einer aus der DE-AS 12 28 276 bekannten Rakelvorrichtung
sind die Rakelhalter von einer verdrehbaren, mit Dreharmen
ausgerüsteten Rakelträgerwelle getragen, die in unabhängig
voneinander verdrehbaren Schwenkarmen gelagert ist, wobei sowohl
auf die Schwenkarme als auch auf die Dreharme eine in Richtung
auf den Formzylinder hin wirksame, elastische Kraft ausübbar
ist. Auch diese bekannte Rakelvorrichtung arbeitet nur zufrieden
stellend, wenn die die hebelartigen Rakelhalter tragende Rakel
trägerwelle nicht zu lang ist, weil diese sich andernfalls in
ihrem mittleren Bereich um ein nicht mehr vertretbares Maß durch
biegen kann, was dann in dem mittleren Bereich des Formzylinders
eine unvollständige Abrakelung zur Folge hat.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Rakelvorrichtung der
eingangs angegebenen Art zu schaffen, bei der sich das Rakel
messer unabhängig von der Länge des Rakelhalters mit im
wesentlichen gleichem Andruck an die Walze andrücken läßt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Rakelvorrichtung
der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß der Rakelhalter
durch mehrere im rechten Winkel zu seiner Längserstreckung
angeordnete Zapfen o. dgl. drehbar mit schlittenartigen
Tragstücken, die in rechtwinkelig zur Walze verlaufenden
Führungen verschieblich geführt sind, verbunden und durch
mehrere über seine Länge verteilte federnde Andrückmittel,
beispielsweise Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheiten, an die
Walze angedrückt ist.
Die schlittenartigen Tragstücke gestatten es, daß sich der
Rakelhalter mit im wesentlichen gleichen Andruck an die Walze
anstellen läßt, wobei die den Rakelhalter relativ zu den Trag
stücken lagernden Zapfen eine entsprechende Verdrehung des
Rakelhalters zu den Tragstücken gestatten. Die Andruckmittel
können in der gewünschten Weise über die Länge des Rakelhalters
angeordnet werden und unmittelbar auf diesen oder aber auch auf
die schlittenartigen Tragstücke wirken. Da über die Länge des
Rakelhalters beliebig viele Andrückmittel vorgesehen werden
können, ist auch bei sehr langen Rakelmessern und zugehörigen
Rakelmesserhalterungen ein gleichmäßiger guter und vibrations
sicherer Andruck gewährleistet, wobei aufgrund der Zapfen
lagerungen eine verspannungsfreie Schrägstellung des Rakelmesser
halters entsprechend eventuell schräg verlaufenden Mantellinien
der Walze sichergestellt ist.
Zweckmäßigerweise ist jedem schlittenartigen Tragstück ein
Andrückmittel zugeordnet. Die Tragstücke können in Führungen von
Schlitten geführt sein, die mit einem den Schlitten parallel zur
Walze hin- und herbewegenden Antrieb versehen sind. Dieser rever
sierende Antrieb verhindert, daß das Rakelmesser ständig mit
denselben Umfangsbereichen der Walze in Berührung bleibt.
Die Andrückmittel können aus pneumatischen Kolben-Zylinder-
Einheiten bestehen, die sich einerseits auf dem Rakelhalter und
andererseits über Haltestücke auf den Schlitten abstützen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Vorderansicht einer Rakelvorrichtung, teilweise im
Schnitt,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Rakelvorrichtung längs der
Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Rakelvorrichtung in Richtung
der Pfeile III in Fig. 1,
Fig. 4 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung der Rakelvor
richtung mit der erfindungsgemäßen Lagerung des
Rakelhalters,
Fig. 5 einen Ausschnitt aus der Rakelhalterung gemäß Fig. 4 in
vergrößerter Darstellung und
Fig. 6 eine Ansicht der Rakelhalterung gemäß der Linie III-III
in Fig. 5.
Zwei Seitenwände des Gestells sind mittels einer Quertraverse 2
miteinander verbunden. Mit den Innenseiten einer jeden
Seitenwand 1 sind Getriebe 3 und 4 verschraubt, wobei dem
Getriebe 4 ein Motor 4 zugeordnet ist. Über eine Welle 6 sind
die Getriebe 3 und 4 miteinander verbunden. Die vom Motor 5 über
die Getriebe 3 und 4 antreibbaren Gewindespindeln 7 und 8 sind
im Bereich ihrer von den Getrieben 3 und 4 entfernt liegenden
Enden über mit den Seitenwänden 1 verbundenen Konsolen 9 und 10
gehalten. Auf die Gewindespindeln 7 und 8 sind mit nicht darge
stellten Gewindemuttern ausgestattete Lager 11 und 12
aufgesetzt. In dem auf der linken Seite der Fig. 1 darge
stellten Lager 11 ist ein Lagerzapfen 13 drehbar gehalten, der
mit einer Seite eines Gußrahmens 14 fest verbunden ist. Ebenso
wie in dem Lager 11 ist auch in dem auf der rechten Seite der
Fig. 1 dargestellten Lager ein Lagerzapfen 15 drehbar gelagert,
der an seinem dem Lager 12 abgewandten Ende mit der rechten
Seite des Gußrahmens 14 fest verbunden ist. Auf den in der Fig.
1 rechts dargestellten Lagerzapfen 15 ist ein Klemmhebel 16
aufgesetzt, der an seiner in Fig. 3 dem Betrachter zugewandten
Seite gabelförmig ausgebildet ist. In den beiden Gabelarmen 17
und 18 ist ein Bolzen 19 drehbar gelagert, der eine mittige
Gewindebohrung 20 aufweist. In diese Gewindebohrung ist eine
Gewindespindel 21 eingeschraubt, die an ihrem unteren Ende
(Fig. 1) ein Gelenk 22 aufweist. Über dieses Gelenk 22 ist die
Gewindespindel 21 mit einem Wellenstummel 23 verbunden, der in
einem Tragprofil 24 axial fest aber drehbar gelagert ist. Auf
das dem Gelenk 22 entfernt liegenden Ende des Wellenstummels 23
ist eine Riemenscheibe 25 aufgesetzt, die über einen Keilriemen
26 mit einer weiteren Riemenscheibe 27 verbunden ist. Letztere,
nämlich die Riemenscheibe 27, ist über einen Motor 28
antreibbar, der mit dem Tragprofil 24 fest verbunden ist. Das
Tragprofil 24 selbst ist an dem Lager 12 befestigt.
Durch Einschalten des Motors 5 können demzufolge die beiden
Lager 11 und 12 hoch- und heruntergefahren werden, wodurch über
die Lagerzapfen 13 und 15 auch der Gußrahmen 14 angehoben bzw.
abgesenkt werden kann. Durch zusätzliches Einschalten des Motors
28 (Fig. 3) kann der Gußrahmen 14 zusätzlich noch über die
Gewindespindel 21, den Bolzen 19 und den Klemmhebel 16
verschwenkt werden.
Der Gußrahmen 15 weist mehrere mit Abstand voneinander
angeordnete Stützen 29 auf, wobei jeweils zwei Stützen 29 eine
Achse 30 tragen. Auf den drei Achsen 30 lagern Arme 31, die mit
dem eigentlichen Rakelhalter 32 fest verbunden sind. Wie die
Fig. 1 erkennen läßt, ist an den Gußrahmen 14 ein weiterer
Motor 33 angeflanscht, über den der Rakelhalter 32 gegenüber dem
Grundrahmen 14 verschwenkt werden kann. Diese Verschwenkung
geschieht in analoger Weise zu der Verschwenkung des Gußrahmens
14 über den Motor 28, so daß sich eine weitere Erläuterung
erübrigt.
In der Fig. 2 sind ein Formzylinder 34 und ein Presseur 35
jeweils mit vollen Linien dargestellt. An den Formzylinder 34
ist das Rakelmesser 36 angestellt, welches über Klemmstücke 37
und einer Spannpratze 38 mit dem Rakelhalter 32 verbunden ist.
Durch entsprechendes Anfahren der Motore 5, 28 und 33 kann zum
einen das Rakelmesser den Winkel B durchfahren, der Einfluß auf
den Trocknungsgrad der Farbe hat. (Je weiter das Rakelmesser vom
Presseur entfernt ist, desto weiter ist der Weg, den die
abgerakelten Näpfchen des Formzylinders zum Presseur zurücklegen
müssen, wodurch ein hoher Trocknungsgrad erzielt wird).
Weiterhin kann durch entsprechendes Verfahren der genannten drei
Motore das Rakelmesser innerhalb des Winkels A eingestellt
werden, durch den der Näpfchenfüllgrad definiert wird. (Je
kleiner der Winkel A ist, desto größer ist der Füllgrad der
Näpfchen) .
Die Erfindung wird nunmehr anhand der Fig. 4 bis 6 erläutert,
die sich von den Fig. 1 bis 3 dadurch unterscheiden, daß die den
Armen 31 entsprechenden Arme 105 zusätzlich relativ zueinander
rechtwinkelig verschiebliche Schlitten 107, 113 tragen, wobei
auf dem Schlitten 113 der Rakelhalter 117 durch Zapfen gelagert
und durch eigene Andrückmittel an den Formzylinder 120
angedrückt ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 bis 6 ist der
Gußrahmen 101 in der anhand der Fig. 1 bis 3 beschriebenen Weise
in Maschinenseitengestellen auf- und abbewegbar sowie schwenkbar
gelagert.
Dieser Gußrahmen 101 weist mehrere Stützen 102 auf, wobei in
jeweils zwei benachbarten Stützen eine Achse 103 verschwenkbar
gelagert ist. Das Verschwenken dieser Achse geschieht über eine
Verstelleinrichtung 104. Auf jede Achse 103 ist ein Arm 105
aufgeklemmt, der ein in Richtung der Achse 103 verlaufendes
Führungsprofil 106 aufweist. Auf jeden Arm 105 ist ein Schlitten
107 aufgesetzt, der an seiner Unterseite ebenfalls ein in
Längsrichtung der Achse 103 verlaufendes Führungsprofil 108 auf
weist, das in das Führungsprofil 106 eingreift. Über Halter 109
ist mit den Armen 105 eine kolbenstangenlose Zylindereinheit 110
verbunden, dessen hin- und herbewegbarer Zapfen 111 mit dem
Schlitten 107 verbunden ist, wodurch letzterer in Doppelpfeil
richtung A hin- und herreversierbar ist. Diese Reversier
bewegung, die nur wenige Millimeter beträgt, überträgt sich auf
das Rakelmesser 112.
Wie aus den Fig. 5 und 6 weiterhin zu erkennen ist, ist auf
den Schlitten 107 ein weiterer Schlitten 113 aufgesetzt. Zu
diesem Zweck weist der Schlitten 107 an seiner oberen Seite zwei
quer zur Achse 103 verlaufende Nuten 114 auf, in die mit dem
Schlitten 113 verbundene Führungsleisten 115 eingreifen. Jeder
Schlitten 113 trägt einen Führungszapfen 116, wobei jeder mit
seinem dem Schlitten abgewandten Ende in eine Bohrung des
Rakelhalters 117 hineinragt. Jeder Drehzapfen 116 ist sowohl
gegenüber dem Schlitten 113 und dem Rakelhalter 117 drehbar. Wie
insbesondere aus der Fig. 6 gut zu erkennen ist, ist das
Rakelmesser 112 über ein Klemmstück 118 und die Knebelschraube
119 mit dem Rakelhalter 117 verklemmt.
Der Andruck des Rakelmessers 112 an den Formzylinder 120
geschieht über eine pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit 121,
dessen Zylinder 122 über einen Winkel 123 fest mit dem Schlitten
107 verbunden ist.
Aufgrund der vorstehend beschriebenen Lagerung der Rakel
halterung 117 kann sich einerseits das Rakelmesser selbst bei
Schräglage des Formzylinders 120 gleichmäßig an diesen anlegen.
Andererseits ist die Rakelhalterung 117 über ihre gesamte Länge
gleichmäßig abgestützt, so daß Durchbiegungen nicht zu
befürchten sind. Wenn auch in dem dargestellten Ausführungs
beispiel nur drei Lagerpunkte für die Rakelhalterung 17
dargestellt sind, so können selbstverständlich bei Bedarf
mehrere vorgesehen sein, ohne den Erfindungsrahmen zu verlassen.
Claims (4)
1. Rakelvorrichtung, deren in einem Rakelhalter befestigtes
Rakelmesser an eine Farbe aufnehmende Walze, vorzugsweise
an den Formzylinder einer Tiefdruckmaschine, anstellbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rakelhalter (117) durch mehrere im rechten Winkel
zu seiner Längserstreckung angeordnete Zapfen (116) o. dgl.
drehbar mit einer gleichen Anzahl schlittenartiger Trag
stücke (113), die im rechten Winkel zur Walze (120)
verlaufenden Führungen (114, 115) verschieblich geführt
sind, verbunden und durch mehrere über seine Länge
verteilte federnde Andrückmittel, beispielsweise
Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheiten (121) an die Walze
(120) angedrückt ist.
2. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem schlittenartigen Tragstück (113) ein Andrück
mittel (121) zugeordnet ist.
3. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Tragstücke (113) in Führungen (114, 115)
von Schlitten (107) geführt sind, die mit einem den
Schlitten (107) parallel zur Walze (120) hin- und
herbewegenden Antrieb (110) versehen sind.
4. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Andrückmittel aus pneumatischen
Kolben-Zylinder-Einheiten (121) bestehen, die sich
einerseits auf dem Rakelhalter (117) und andererseits über
Haltestücke (123) auf dem Schlitten (107) abstützen.
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Legal Events
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