DE3928982A1 - Verfahren zur herstellung von n,n'-disubstituierten 5-iminopyrrolidin-2-onen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von n,n'-disubstituierten 5-iminopyrrolidin-2-onenInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D207/00—Heterocyclic compounds containing five-membered rings not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
- C07D207/02—Heterocyclic compounds containing five-membered rings not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom
- C07D207/30—Heterocyclic compounds containing five-membered rings not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D207/34—Heterocyclic compounds containing five-membered rings not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
- C07D207/36—Oxygen or sulfur atoms
- C07D207/38—2-Pyrrolones
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
N,N′-disubstituierten 5-Imino-pyrrolidin-2-onen der allgemeinen Formel I
in der die Reste R¹ gleich oder verschieden sein können und für einen
aliphatischen Rest mit 1 bis 20, einen aromatischen Rest mit 3 bis 10 oder
einen araliphatischen Rest mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen stehen, der mit
unter den Reaktionsbedingungen inerten Substituenten substituiert sein
kann.
Die Titelverbindungen I können nach Spiessens et al. (Bull. Soc. Chim.
Belg. 93, 191 (1984)) durch Umsetzung von 2-Amino-pyrrolin-5-onen IV
mit Aminen RNH₂ erhalten werden. Beispielsweise ist 1-Methyl-5-methyl-
imino-2-pyrrolidon (I mit R¹=Methyl) durch Umsetzung von IV mit
Methylamin in 86% Ausbeute erhältlich.
Zur Herstellung von IV wird von Acrylnitril ausgegangen, welches durch
Blausäure-Addition in Bersteinsäurenitril überführt, welches dann durch
Umsetzung mit Ammoniak zum Imidin V
cyclisiert, dessen Hydrolyse IV ergibt (vgl. Elvidge et al.: J. Chem.
Soc. 442 (1954)).
Somit werden die Titel-Verbindungen I bislang über den in Schema 1
aufgezeichneten Syntheseweg hergestellt:
Abgesehen davon, daß durch den mit diesem 4-Stufen-Prozeß verbundenen,
erhöhten apparativen Aufwand die Herstellung von I beträchtlich verteuert
wird, sinkt über diese 4 Reaktionsschritte naturgemäß auch die
Gesamtausbeute von I bezogen auf Acrylnitril, so daß dieses Verfahren zur
Herstellung der Verbindungen I im industriellen Maßstab ungeeignet ist.
Es bestand deshalb die Aufgabe ein Verfahren zu finden, daß die
Herstellung der Verbindungen I auf wirtschaftlichere Weise ermöglicht.
Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung von N,N′-disubstituierten
5-Imino-pyrrolidin-2-onen der allgemeinen Formel I
in der die Reste R¹ gleich oder verschieden sein können und für einen
aliphatischen Rest mit 1 bis 20, einen aromatischen Rest mit 3 bis 10 oder
einen araliphatischen Rest mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen stehen, der mit
unter den Reaktionsbedingungen inerten Substituenten substituiert sein
kann, gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
β-Cyanopropionsäureester der allgemeinen Formel II
in der R² eine C₁- bis C₂₀-Alkyl-, eine C₇- bis C₁₂-Aralkyl- oder eine
6- bis C₁₀-Arylgruppe bedeutet, mit einem Amin der allgemeinen Formel III
R¹-NH₂ (III)
umsetzt.
Die erfindungsgemäß verwendeten β-Cyanopropionsäureester II sind in
praktisch quantitativer Ausbeute durch Addition von Blausäure an die
entsprechenden Acrylsäureester erhältlich (s. z. B. . . .). Dadurch
erniedrigt sich die Zahl der Reaktionsschritte zur Herstellung der
Verbindung I, wie aus Schema 2 ersichtlich, auf 2 Stufen.
Die Art der Esterkomponente R² der β-Cyanopropionsäureester II spielt für
das Gelingen des erfindungsgemäßen Verfahrens nur eine untergeordnete
Rolle, weshalb beispielsweise sowohl C₁- bis C₂₀-Alkyl-, C₇- bis
C₁₂-Aralkyl- als auch C₆- bis C₁₀-Arylgruppen als Esterkomponente R²
Verwendung finden können. Es versteht sich von selbst, daß die Reste R²
nicht so raumerfüllend sein sollten, daß sie eine sterische Hinderung der
Reaktion verursachen. Aufgrund ihrer leichten Verfügbarkeit und Preis
würdigkeit werden jedoch vorzugsweise β-Cyanopropionester II verwendet, in
denen R² für ein C₁- bis C₄-Alkylgruppe steht. Selbstverständlich können
die Reste R² auch mit unter den Reaktionsbedingungen inerten
Substituenten substituiert sein.
Die Art der Reste R¹ in den Verbindungen I ist natürlich von der Natur der
zur Cyclisierung der β-Cyanopropionsäureester II verwendeten
Amine III -R¹-NH₂- abhängig. Zur Cyclisierung der Ester II eignen sich
praktisch alle primären Amine R¹-NH₂, d. h. Amine, in denen R¹ für einen
aliphatischen Rest mit 1 bis 20, einen aromatischen Rest mit 3 bis 10 oder
einen araliphatischen Rest mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen steht,
vorausgesetzt die Reste R¹ sind sterisch nicht so anspruchsvoll, daß die
Reaktion sterisch gehindert wird. Dementsprechend können Amine III, in
denen der Rest R¹ für eine C₁- bis C₂₀-Alkyl-, C₆- bis C₁₀-Aryl- oder eine
C₇- bis C₁₂-Aralkylgruppe, verwendet werden. Des weiteren können Amine III
verwendet werden, welche in ihrem aliphatischen, cycloaliphatischen,
aromatischen oder araliphatischen Rest Heteroatome wie Sauerstoff,
Stickstoff oder Schwefel enthalten. Bevorzugt werden Amine III eingesetzt,
in denen R¹ eine C₁- bis C₄-Alkylgruppe und besonders bevorzugt die
Methylgruppe ist. Es versteht sich von selbst, daß sich die Anwendung von
Aminen III, in denen R¹ mit unter den Reaktionsbedingungen inerten
Substituenten substituiert ist, auf den Erfolg des Verfahrens nicht
nachteilig auswirkt. Als Beispiele für solche Substituenten seien
Ethergruppen oder Acetalgruppierungen genannt.
Üblicherweise wird der β-Cyanopropionsäureester II nur mit einer
Aminspezies R¹-NH₂ umgesetzt. Es ist natürlich auch möglich, diesen Ester
mit einer Mischung von Aminen R¹-NH₂, mit unterschiedlichen Resten R¹,
umzusetzen. Dabei entstehen Produktgemische, welche Verbindungen I
enthalten, in denen die Reste R¹ verschieden sind.
Die Amine III können im erfindungsgemäßen Verfahren bezüglich des
β-Cyanopropionsäureester II sowohl in stöchiometrischer Menge, d. h. in
einer Menge von 2 mol Amin III/mol Ester II, als auch im Überschuß
bezüglich II eingesetzt werden. Zweckmäßigerweise wird ein Überschuß an
Aminen III gearbeitet, wobei im allgemeinen 2,2 bis 10, vorzugsweise 2,5
bis 4 mol Amin III/mol Ester II eingesetzt werden.
Die Umsetzung der Amine III mit dem β-Cyanopropionsäureester II kann in
einem unter den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmitel, wie
Tetrahydrofuran oder Dioxan, ausgeführt werden. Vorzugsweise wird die
Umsetzung jedoch in Abwesenheit eines zusätzlichen Lösungsmittels
genommen, wobei jedoch gegebenenfalls das im Überschuß zugegebene Amin III
oder aber auch zugesetztes Verfahrensprodukt I als Lösungsmttel dienen
kann. Lösungsmittel werden insbesondere dann dem Reaktionsansatz
zugesetzt, wenn Ausgangsmaterialien und/oder Verfahrensprodukt I
Feststoffe sind.
Die Umsetzung kann sowohl bei Atmosphärendruck als auch unter erhöhtem
Druck durchgeführt werden. Unter erhöhtem Druck, insbesondere autogen
erzeugtem Druck, wird zweckmäßigerweise dann gearbeitet, wenn einer der
Reaktanten, im allgemeinen das Amin III, unter den Reaktionsbedingungen
siedet. Ebenso ist es möglich einen unter den Reaktionsbedingungen
gasförmigen Reaktanten, beispielsweise Methylamin, gasförmig bei
Atmosphärendruck in das flüssige Reaktionsgemisch einzuleiten.
Die beiden Reaktanten β-Cyanopropionsäureester II und das Amin III können
bereits bei Raumtemperatur miteinander reagieren. Zur Beschleunigung und
Vervollständigung der Umsetzung wird jedoch im allgemeinen bei höheren
Temperaturen gearbeitet. Zweckmäßigerweise wird die Umsetzung bei
Temperaturen zwischen 20 und 250°C, vorzugsweise bei Temperaturen von 30
bis 150°C, insbesondere bei 90 bis 130°C durchgeführt. Wie bereits erwähnt,
wird die Umsetzung zweckmäßigerweise unter dem von den Reaktanten bei
diesen Temperaturen erzeugten Eigendruck ausgeführt. Eine weitere exogene
Erhöhung des Reaktionsdruckes ist möglich, erweist sich aber im
allgemeinen als nicht erforderlich.
Die 5-Imino-pyrrolidin-2-one I können aus dem Reaktionsaustrag auf
herkömmliche Weise isoliert werden, beispielsweise durch Destillation oder
Kristallisation. Dabei werden die Verbindungen I in hoher Reinheit
erhalten. Der im Zuge der Umsetzung freigesetzte Alkohol R²OH kann durch
Destillation zurückgewonnen und wiederverwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann je nach Bedarf diskontinuierlich oder
kontinuierlich ausgeführt werden. Dabei können die für diese
Betriebsweisen üblicherweise verwendeten Reaktoren eingesetzt werden
- beispielsweise Rühr- oder Blasenreaktoren im diskontinuierlichen,
Rohrreaktoren im kontinuierlichen Betrieb.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen N,N′-disub
stituierten 5-Imino-pyrrolidin-2-one können beispielsweise durch
katalytische Hydrierung in N-substituierte 2-Pyrrolidone überführt werden
(vgl. die Parallelanmeldung O.Z. 0050/41068), welche wiederum im breiten
Umfang als Lösungs- und Extraktionsmittel verwendet werden.
In einem Autoklaven wurden bei Raumtemperatur 350 g β-Cyanopropion
säuremethylester vorgelegt und 350 g gasförmiges Methylamin in den
Autoklaven eingepreßt. Nach dem Abklingen der ersten Reaktion wurde noch
3 Stunden auf 130°C erhitzt, wobei sich im Autoklaven ein Druck von 20 bar
einstellte. Der Reaktionsaustrag wurde unter vermindertem Druck
fraktionierend destilliert. 1-Methyl-5-methylimino-2-pyrrolidinon wurde in
einer Ausbeute von 98%, bezogen auf den Ester II, und in einer Reinheit
von 99,2% erhalten.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von N,N′-disubstituierten 5-Imino-
pyrrolidin-2-onen der allgemeinen Formel I
in der die Reste R¹ gleich oder verschieden sein können und für einen
aliphatischen Rest mit 1 bis 20, einen aromatischen Rest mit 3 bis 10
oder einen araliphatischen Rest mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen stehen,
der mit unter den Reaktionsbedingungen inerten Substituenten
substituiert sein kann, dadurch gekennzeichnet, daß man
β-Cyanopropionester der allgemeinen Formel II
in der R² eine C₁- bis C₂₀-Alkyl-, eine C₇- bis C₁₂-Alkyl- oder eine
C₆- bis C₁₀-Arylgruppe bedeutet, mit einem Amin der allgemeinen
Formel IIIR¹-NH₂ (III)umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den
β-Cyanopropionsäureester II mit einem oder mehreren Aminen der
allgemeinen Formel III
R¹-NH₂ (III)umsetzt, in der R¹ für eine C₁- bis C₂₀-Alkyl-, eine C₆- bis
C₁₀-Aryl- oder eine C₇- bis C₁₂-Aralkylgruppe steht, welche mit unter
den Reaktionsbedingungen inerten Substituenten substituiert sein
können.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 2,0 bis
10 mol Amin III/mol Ester II einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Umsetzung im Temperaturbereich von 20 bis 250°C durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Amin III Methylamin benutzt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Umsetzung mit β-Cyanopropionsäureester II durchführt, in denen der
Rest R² für eine C₁- bis C₄-Alkylgruppe steht.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893928982 DE3928982A1 (de) | 1989-09-01 | 1989-09-01 | Verfahren zur herstellung von n,n'-disubstituierten 5-iminopyrrolidin-2-onen |
EP90116212A EP0422366B1 (de) | 1989-09-01 | 1990-08-24 | Verfahren zur Herstellung N-substituierter Pyrrolidin-2-one |
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ES90116212T ES2096569T3 (es) | 1989-09-01 | 1990-08-24 | Procedimiento para la obtencion de pirrolidin-2-onas n-substituidas. |
JP2226805A JP2877919B2 (ja) | 1989-09-01 | 1990-08-30 | N―置換ピロリジン―2―オンの製法 |
US07/577,589 US5101044A (en) | 1989-09-01 | 1990-09-04 | Preparation of n-substituted pyrrolidin-2-ones |
Applications Claiming Priority (1)
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Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893928982 Withdrawn DE3928982A1 (de) | 1989-09-01 | 1989-09-01 | Verfahren zur herstellung von n,n'-disubstituierten 5-iminopyrrolidin-2-onen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3928982A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001090066A2 (de) * | 2000-05-26 | 2001-11-29 | Basf Aktiengesellschaft | Verfahren zur gewinnung von reinem n-vinylpyrrolidon |
-
1989
- 1989-09-01 DE DE19893928982 patent/DE3928982A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001090066A2 (de) * | 2000-05-26 | 2001-11-29 | Basf Aktiengesellschaft | Verfahren zur gewinnung von reinem n-vinylpyrrolidon |
WO2001090066A3 (de) * | 2000-05-26 | 2002-08-01 | Basf Ag | Verfahren zur gewinnung von reinem n-vinylpyrrolidon |
US6703511B2 (en) | 2000-05-26 | 2004-03-09 | Basf Aktiengesellschaft | Method for obtaining pure n-vinyl pyrrolidone |
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8130 | Withdrawal |