DE3926993A1

DE3926993A1 - Vorrichtung zur schaffung variabler arbeitsplaetze durch horizontale (seitliche) verschiebung von moebelelementen

Info

Publication number: DE3926993A1
Application number: DE3926993A
Authority: DE
Inventors: Manfred Henneken
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1989-08-16
Filing date: 1989-08-16
Publication date: 1990-05-10

Description

Gattung

Diese Erfindung betrifft eine Vorrichtung die es bei entsprechender Anwendung ermög licht, daß Möbelwände nicht nur als reiner Stauraum Verwendung finden.

Die seitliche Verschiebung einzelner Möbel elemente bildet Freiraum, der in Verbindung mit einer jeweils zur Verfügung stehenden Arbeitsfläche und Sitzplatzposition einen vollwertigen Arbeitsplatz für variable Auf gaben schafft bei freier Wahl, sowohl der Ausstattung als auch der Einrichtung.

Stand der Technik im Bereich Industrie/Gewerbe/Privat

Die freistehende und/oder eingebaute Ar beitsplatte mit 1 oder 2 seitlichen - auch festmontierten - Ablageunterschränken im Bereich der Arbeitsplatte (z. B. Werkbänke/ Schreibtische) zusätzliche Ablage, meist in ungünstigem Abstand zum Arbeitsplatz. Apotheken-Auszugschrank (nach vorn) zur besseren Übersicht/Medikamentenentnahme.

Hotel

Hotelbetten horizontal verschiebbar. Das Doppelbett wird durch Verschieben eines Bettes zum 2-Bettzimmer mit Mittelgang.

Privater-Wohnbereich

Der Wohnraum/Küchentisch meist mehrseitig von Hocker/Stühlen umstellt.

Der Couchtisch, meist mehrseitig von Sitz elementen umstellt.

In Wohnraum-Tischbereichen eine begrenzte ungeeignete Arbeitsfläche insbesondere in Bezug auf Ablagemöglichkeiten für notwen diges Werkzeug, Geräte, Materialien usw.

Küchen für Senioren und Behinderte

Dr. Koopmann Einbauküche (siehe Anlage A) Oberschrank Diagonal stufenlos verfahrbar auch mit Fernbedienung.

Arbeitsflächen mit Kochfeld und Spülbecken in jede Höhe verfahrbar und individuell auf Rollstuhlhöhe einstellbar (kein seitl. Verf. im Sinne Pat. Anspr. 1+2).

Wohn-/Schlaf-Raummöbel

Verschiedene verschiebbare Modelle im Fachhandel (jedoch nicht im Sinne des Patentanspruchs 1 oder 2).

Kritik am Stand der Technik

Im Laufe der letzten Jahre, haben sich die Ansichten über den Wohnwert einer Wohnung sehr stark geändert.

Sinnvoll ist die Ausstattung der Wohnungen mit Möglichkeiten der (Freizeit) Beschäfti gungen möglichst für jeden Familienangehö rigen.

Der Begriff Freizeitbeschäftigung ist dabei sehr großzügig auszulegen.

Freizeitbeschäftigung soweit im Wohnungs bereich ausgeübt, endet nicht mit lesen und schreiben, sondern umfaßt weiträumig auch Tätigkeit, die sich von Tätigkeiten in der gewerblichen Berufsausübung, kaum unter scheiden (Feinmechanik - elektronische Arbeiten - Radio/Fernseher/Computer - Handarbeiten - Nähen - Studieren - Malen - Fototechnik - Labor - Filmen - u.v.m.).

An den heranwachsenden Jugendlichen werden höhere Anforderungen gestellt. Schul- und Studien-Aufgabe lassen sich gemeinschaft lich besser lösen. Es fehlen geeignete Arbeitsplätze für 2-3 Personen mit aus reichenden Ablageflächen für z. B. Studien material und/oder sonstige Hilfsmittel.

Der sinnvolle Verbleib älterer Menschen im Familienkreis kann Probleme aufwerfen. Diese sind reduzierbar, wenn den Senioren sinnvolles Arbeiten und Beschäftigungen im Rahmen der ihnen verbliebenen Möglichkeiten an geeigneten Arbeitsplätzen angeboten werden, zur Freizeitbeschäftigung ebenso wie zur Hilfe im Haushalt.

Der behinderte Familienangehörige, durch ein Gebrechen auf einen Rollstuhl angewiesen, sonst geistig und körperlich gesund, ist trotzallem fast immer auf die Hilfe anderer angewiesen.

Vom Rollstuhl aus ist mit heute handelsüblich angebotenen Wohnungseinrichtungen ein variabler und den Bedürfnissen entsprechender Arbeitsplatz nicht zu gestalten.

Gerade aber dem Behinderten, auf Wohnung und/oder Rollstuhl angewiesen fehlen fast alle Voraussetzungen, die zur Ausübung von Arbeiten und/oder Beschäftigungen notwendig sind. Es fehlen Arbeitsplätze (frei wählbar), die mit geringstem Aufwand austauschbar sind - mit zentraler, ausreichend dimensionierter Sitzplatzposition - und über ausreichend Ab lagefläche für Material und Geräte verfügen.

Aufgabe

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne besonderen Aufwand, unter besonderer Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Stell- und Verkehrsflächen, (in Büro/ Gewerbe/Industrie-Anlagen) funktionsgerechte Arbeitsplätze allgemein, aber auch für den häuslichen Bereich, unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse be hinderter und älterer Menschen zu schaffen grundsätzlich, aber für Senioren und Be hinderte von ganz besonderer Bedeutung, ist die Bereithaltung von Werkzeugen - Hilfs geräten und Materialien, geordnet, leicht zugängig in Möbelelementen, im unmittel baren Bereich eines zweckorientierten Ar beitsplatzes. Entsprechend abzuleiten ist die Forderung, daß die Platzposition für einen notwendigen Sitz (Stuhl/Sessel/Roll stuhl) zentral im Arbeitsbereich liegen sollte. Im Widerspruch dazu steht die orts feste Möblierung.

Aufgabenlösung

Durch horizontale (seitliche) leichte Verfahrbarkeit einzelner Möbelelemente können unter Verwendung von Möbeleinrichtungen für viele Zwecke in verschiedenen Größen und Ausstattungen Arbeitsplätze geschaffen werden, die auch dem Rollstuhlfahrer seitliche Abstellmög lichkeiten bieten.

Durch seitliche Verschiebung von 1 bis 2 Schrankelementen wird die neue Sitzplatz situation gebildet, die für einen völlig anderen Beschäftigungs-Arbeitsbereich eingerichtet und ausgestattet ist.

Größere Aufräumarbeiten entfallen, da die Hilfsmittel, Werkzeug, Material usw. in den Schränken/Möbelelementen fest plaziert sind. Einfaches Schließen der Möbelelemente schafft Ordnung.

Erläuterung zu Anwendungsbeispiel 1-4 (Seite 5-6)

Anwendungsbeispiel 1 (Seite 7) handwerklicher Arbeitsplatz
Anwendungsbeispiel 2 (Seite 8) Arbeitsplatz Computer
Anwendungsbeispiel 3 (Seite 9) Arbeitsplatz nach eigenem Bedarf
Anwendungsbeispiel 4 (Seite 9) Doppelarbeitsplatz

Anwendungsbeispiele (Erläuterungen) a-b-c-d-e-Unterschränke

Seitlich (horizontal) verfahrbar mit unterschiedlichen Einrichtungen und Ausstattungen für z. B.

1. handwerkliche Arbeit
2. Computerarbeit
3. Lernen/Studieren
4. Büroarbeit/Schreiben/Lesen
5. beliebige Freizeitbeschäftigung
6. Doppel-Arbeitsplatz Lernhilfe
7. Laborarbeiten

Die verfahrbaren Unterschränke können z. B. mit Schubladen beliebiger Größe, Unteraufteilungen - mit ausfahrbaren Platten, deren Oberflächen auch wasser- und/oder kratzfest (Metall) sein können - und auch mit Behälter für Materialien und/oder Abfälle (Müll), ein gerichtet und ausgestattet sein - (in Anpassung an handelsübliche System einrichtungen) [in Zusammenhang mit der Arbeitsplatte (m) können diese auch vertikal ver fahrbar sein].

f-g-h-i-j-Oberschränke

Seitlich (horizontal) verfahrbar zur Unterbringung von Zubehörteilen und Geräten, die zur Ausübung der gewählten Tätigkeiten oder Beschäftigungen notwendig sind, z. B.

Computer-Monitor
Bücher
Aktenordner
Fernsehgerät/Radio
Lautsprecher
Elektromeßgeräte o. ä.
Behälter - Schachteln - Dosen

[bei Bedarf auch vertikale Verfahrung der Oberschränke möglich].

k-l-Laufschienen

Geeignete Laufschienen, die mittels Kugeln und/oder Rollen eine leichtlaufende horizontale (seitlich) Ver fahrung von Möbelelementen ermögli chen.

m-Arbeitsplatte

In Anpassung (z. B.) an die sonstige Raumgestaltung bzw. dem gewählten Haupttätigkeitsbereich in bezug auf die zu erwartende Beanspruchung der Arbeitsplatte.

Montage von Zusatzauszügen unter der Arbeitsplatte, z. B. Tastaturauszug.

n-Sitzplatzposition

Für Rollstuhl - Sessel - Hocker siehe Anwendungsbeispiele Nr. 1-3 (Seite 7, 9, 11).

In Kombination Doppelsitzposition (zusammenhängend oder getrennt). Rollstühle - Sessel - Hocker siehe Anwendungsbeispiel Nr. 4 (Seite 12); als Lern- und/oder Arbeitshilfe als gemeinsamer Arbeitsplatz für 2 oder mehr Personen für jeden Arbeits bereich.

s-Schubladen

Oder andere Behältnisse zur Unter bringung von Werkzeug, Hilfsgeräten und/oder Materialien, z. B. System einrichtungen/Ausstattungen.

s/a-s/b-s/c- usw. Schubladen

Schubladen in Auszugsposition zur Darstellung der Nutzungsmöglichkeit auch für Rollstuhlfahrer.

Anwendungsbeispiel 1 Handwerklicher Arbeitsplatz

Bestehend aus:

1 Unterschrank (a) mit Schubladen (s)
1 Unterschrank (b) mit Schubladen (s)
1 Oberschrank (f)
1 Oberschrank (g)
Arbeitsplatte (m) mit Zusatzauszug
1 Sitzplatzposition (n) Rollstuhlfahrer

Unterschrank (a)

In mehreren Schubladen (s) feinmecha nisches Werkzeug, Reparaturarbeiten an E-Geräten wie Radio/Fernseher/ E-Haushaltsgeräte.

Unterschrank (b)

In mehreren Schubladen (a) feinmechanisches Werkzeug und notwendige Meßgeräte (elektro).

Oberschrank (f)

Im unteren (offenen) Bereich E-Meßgerät (Volt/Amperemeter) Kontrollautsprecher. Im oberen (geschlossenen) Bereich Ersatzteile - Literatur.

Oberschrank (g)

Im unteren (offenen) Bereich Fernseher/Tonbandgerät, im oberen (geschlossenen) Bereich Videobänder - Tonbänder.

Arbeitsplatte (m)

Unter der Arbeitsplatte ist z. B. eine Auszugsplatte mit Metalloberfläche, z. B. für Lötarbeiten möglich.

Sitzplatzposition (n)

Für Rollstuhl - Sessel - Hocker.

Durch seitliches (horizontales) Verschieben des Unterschrankes (b) gegen (a),
Durch seitliches (horizontales) Verschieben des Oberschrankes (h) gegen (g),
entsteht ein weiterer eigenständiger Arbeitsplatz mit eigener Sitzplatzposition.

Anwendungsbeispiel 2 Computer-Arbeitsplatz

Bestehend aus:

1 Unterschrank (b) mit Schubladen (s)
1 Unterschrank (c) mit Schubladen (s)
1 Oberschrank (h)
Arbeitsplatte (m) mit Zusatzauszug
1 Sitzplatzposition (n)

Unterschrank (b)

Aus Anwendungsbeispiel 1 eine evtl. zusätzliche Ausstattung für z. B. Re paraturarbeiten usw.

Unterschrank (c)

In mehreren Schubladen Zubehör - Kabel - Disketten - Literatur usw.

Oberschrank (h)

Im unteren (offenen) Bereich Monitor.

Im (geschlossenen) Oberschrank Stauraum nach eigener Wahl.

Arbeitsplatte (m)

Unter der Arbeitsplatte Auszug für Computer-Tastatur.

Sitzplatzposition (n)

Rollstuhl - Sessel - Hocker.

Durch seitliches (horizontales) Verschieben der Unterschränke (c) gegen (b), anschließend (d) gegen (c),
durch seitliches (horizontales) Verschieben des Oberschrankes (i) gegen (h),
entsteht ein weiterer eigenständiger Arbeitsplatz mit eigener Sitzplatzposition.

Anwendungsbeispiel 3 Arbeitsplatz nach Bedarf Privat und/oder gewerblich

Freizeitbeschäftigung
Schreiben/Lesen
Sammeln und Sortieren
Sticken, Nähen, Hausarbeit
Büroarbeiten
Bestehend aus:
1 Unterschrank (d) mit Schublade (s) und Auszug
1 Unterschrank (e) mit Schublade (s) und Auszug
1 Oberschrank (f)
Arbeitsplatte (m)
1 Sitzplatzposition (n) Rollstuhlfahrer

Einrichtung und Ausstattung nach Bedarf

Bei seitlicher (horizontaler) Verschiebung von Unter- und Ober schränken wie in Anwendungsbeispiel 4 (Seite 12) dargestellt, entsteht ein Doppelarbeitsplatz mit zwei zusammenliegenden Sitzplatz positionen.

Zwei getrennte Sitzplatzpositionen entstehen durch Einschieben eines Unterschrankes zwischen die Rollstühle.

Anwendungsbeispiel 4 Doppelter Arbeitsplatz

Privat:

Lern-Hilfe
gemeinsames Studium
gemeinsam sammeln/sortieren
gemeinsam handarbeiten

Gewerblich:

Laborarbeiten
Büro Datenauswertung
Computer

Einrichtung und Ausstattung nach Bedarf Konstruktionsbeispiel 1 Vertikal nicht verfahrbar

m - Arbeitsplatte
p - Tragekonstruktion (hier als Metall winkel eingemauert)
k - kugelgelagerte Gleitschienen
l - kugelgelagerte (Druckrolle)
n - rückseitige Konstruktionswand
r - Korpus
s - Schubladen 1-3
v - Befestigungen Wand (Schrauben)
w - Wand (z. B. Mauerwerk)

Vertikal verfahrbar (Konstruktionsbeispiel)

Die Arbeitsplatte (m) wird mittels Winkelkonsolen an die rückseitige Konstruktionswand (n), die entsprechend der zu erwartenden Belastung ausgebildet ist, montiert.

Diese Konstruktionswand (n) wird über vertikal montierte Laufschienen mit der Wand (w) verbunden und ist somit vertikal verfahrbar. Die Verfahrung erfolgt von Hand oder motorisch (auch ferngesteuert) unter Verwendung geeigneter mechanischer Hilfsmittel wie z. B. Kurbel - Zahnstange - Gewindestange - Schneckengetriebe usw.

(Nicht dargestellt, da nicht Gegenstand des Patentanspruches 1 und 2.)

Claims

1. Vorrichtung zur horizontalen (seitlichen) Verschiebung von Schränken - Behältnissen verschiedener Art - Regalen und/oder Kombi nationen davon - nachstehend - Möbelelemente - benannt, gekennzeichnet dadurch, daß die auftretenden Kräfte der ho rizontalen, seitlichen Verschiebung der Mö belelemente, auf zwei oder mehr Schienen, je nach Laufschienenanordnung in den Bereichen Fußboden - Rückwand und/oder unterhalb der Arbeitsplatte mittels Zug-Druckrollen und/oder Kugellager übertragen werden, daß die horizontale (seitliche) Verschiebung

a) von Hand
b) und/oder mechanisch z. B. (mittels Kurbel/Zahnrad/Zahnstange u. ä.)
c) und/oder motorisch z. B. (Elektromotor/Gewinderohr/Schnecke u. a.)
d) und/oder anderer geeigneter Mechanismen bis zu vorgegebenen Stopp- und/oder End positionen, auch ferngesteuert erfolgen kann,

daß die Anwendung sinngemäß für Unter- und Oberschränke anwendbar ist.

2. Oberbegriff des Unteranspruches:
Vorrichtung zur horizontalen (seitlichen) Ver schiebung von Möbelelementen nach Anspruch 1 zur Schaffung variabler Arbeitsplätze (Funk tionsbereiche), gekennzeichnet dadurch, daß durch horizontale (seitliche) Verschiebung eines oder mehrerer Möbelelemente, ausgestattet/eingerichtet mit Möbelein richtungselementen unterschiedlicher Größe, Form - Material, für unterschiedliche Zwecke und Aufgaben, variable Arbeitsplätze - Funk tionsbereiche gebildet werden. Besonders berücksichtigt sind notwendige Ab lagen - Montage - Flächen/Räume, für Geräte - Werkzeug - Zubehör - und Materialien, die für einen zweckbedingten Arbeitsplatz von beson derer Bedeutung und im direkten Umgebungsbe reich, vom Arbeitsplatznutzer uneingeschränkt und problemlos erreichbar sind, anwendbar in privaten und beruflichen Lebensbereichen, bei besonderer Bedeutung für ältere und oder be hinderte Menschen (Rollstuhlfahrer/innen).