DE3926931A1 - Verfahren zum schweissen bei konstanter temperatur - Google Patents
Verfahren zum schweissen bei konstanter temperaturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft das Schmelzverschweißen bei konstanter
Temperatur mit vorbestimmten Minimalzeiten der Temperaturerhöhung.
Moderne Reparatur- und Herstellungsverfahren erfordern häufig ein
Schweißen. Im Gegensatz zu anderen Verbindungsverfahren führt das
Schweißen zu Verbindungen, die zumindest fast so fest sind wie
die Ausgangsmaterialien. Primitive Schweißverfahren schlossen den
Einsatz eines Kohlewärmofens, einen Amboß und einen Hammer ein.
Verschweißungen, die unter Verwendung einer solchen Ausrüstung
hergestellt wurden, konnten in Abhängigkeit von der Fertigkeit
des Handwerkers gut oder schlecht sein, auf jeden Fall waren sie
unterschiedlich.
Die zunehmende Betonung der Zuverlässigkeit führte zu automati
schen Schweißanordnungen und komplizierten elektrischen Schweiß
geräten, wie sie in der US-PS 43 59 622 beschrieben sind. Diese
Schweißeinrichtung schließt eine komplexe Steuerung und verschie
dene Arten von Temperatursensoren ein, um elektrische Leistung
dem Werkstück zuzuführen und dafür zu sorgen, daß die Temperatur
des Werkstückes im geschweißten Bereich dem Temperaturprofil
eines vorher geschweißten Stückes folgt, bei dem Tests eine aus
reichende Festigkeit gezeigt haben.
Es mag aus vielen Gründen erwünscht sein, noch zuverlässigere
Schweißstellen zu erhalten. So haben z. B. Automobilhersteller
wirtschaftliche Gründe (wie Gewährleistungskosten), Schweißstellen
herzustellen, die in hohem Maße gleichbleibend sind und daher gut
definierte Festigkeitseigenschaften von einer Schweißstelle zur
nächsten haben und die weiter ein Gefüge aufweisen, das die Kor
rosion nicht begünstigt und aufgrund der Ausbreitung von Mikro
rissen, die der Spannungsrißkorrosion zuzuschreiben sind, nicht
zum Versagen führen.
Während der Bildung einer Schweißstelle tritt zwischen den Mate
rialien der beiden zu verbindenden Stücke ein kompliziertes
Schmelzen auf. Sollen z. B. separate Stücke aus Silber und Kupfer
verschweißt werden, dann diffundieren Silberatome in das Kupfer
und Kupferatome diffundieren in das Silber, während die Schweiß
stelle gebildet wird. Die statistische Theorie, die z. B. in dem
Buch "Diffusion In Solids" von P. G. Shewmon, McGraw Hill Book
Company, New York, 1963 beschrieben ist, kann die Bewegung eines
Atomes von seiner ursprünglichen Position in einer bestimmten
Zeit t bei einer bestimmten Temperatur T beschreiben. Die ent
sprechende Gleichung lautet:
x = (6Dt) ½ (1)
worin x der Abstand von der Ausgangsposition, D ein Diffusions
koeffizient bei der Temperatur T und t die Zeit ist. Den Diffu
sionskoeffizienten D erhält man wiederum durch die folgenden Be
ziehung:
D = D o exp(-Q/kT) (2)
worin D o ein pre-exponentieller Diffusionsfaktor, Q eine Aktivie
rungsenergie der Diffusion, T die Temperatur in Grad Kelvin und
k die Boltzmann-Konstante (1,99 cal/mol K) ist.
Die Parameter D o und Q sind für bestimmte Materialien definiert.
Diese Werte sind experimentell gemessen worden und die entspre
chenden Daten sind in der veröffentlichten Literatur verfügbar,
z. B. im "Handbook of Chemistry and Physics", CRC Press, Cleveland,
Ohio, 1974. Aus den Gleichungen und Konstanten ergibt sich, daß
sich für eine bestimmte Zeitdauer der Schweißung (Schweißzeit)
ein Atom bei höheren Schweißtemperaturen weiter aus seiner ur
sprünglichen Position wegbewegt. Ist die Schweißtemperatur kon
stant, dann bewegt sich ein Atom weiter aus seiner ursprünglichen
Position weg, wenn es eine längere Zeit zur Bewegung hat, d. h.
bei längeren Schweißdauern.
Bei nahezu jedem üblichen Verschweißen sind Atome verschiedener
Arten vorhanden. Dies trifft auch zu, wenn die zu verbindenden
Stücke nominell aus dem gleichen Material bestehen. Die Materia
lien sind niemals absolut rein, sondern sie enthalten üblicher
weise beträchtliche Verunreinigungen. So z. B. ist Silber, das
als "Münzsilber" erhältlich ist, zu 90% rein, wobei der Hauptan
teil des Restes Kupfer ist und bei Reinheiten von 99,5% und 99,9%
sind die Verunreinigungen Kohlenstoff, Nickel, Schwefel, Sauer
stoff und Chlor. Es ist bekannt, daß Eisen häufig Kohlenstoff
und geringe Mengen vieler anderer Elemente enthält, wie Chrom,
Mangan, Nickel, Silizium und Titan. Während des Verschweißens
verschiedener Materialien oder selbst beim Verschweißen ähnlicher
Materialien können verschiedene Verbindungen oder verschiedene
Festphasen der gleichen Verbindung innerhalb des erhitzten Berei
ches gebildet werden. Der Einfachheit halber werden diese alle
als Phasen bezeichnet. Im allgemeinen sind solche festen Phasen
Bereiche des Festkörpers, die eine andere chemische Zusammenset
zung oder Gefügestruktur haben als das Hauptmaterial. Die Festig
keit einer geschweißten Verbindung kann von der Zahl der einge
schlossenen Phasen abhängen, die sich von der Haupt- oder erwünsch
ten Phase unterscheiden ebenso wie von der Größe der vorhandenen
Phasen.
Es gibt eine Reihe von Theorien, die sich mit der Kristallisa
tionskernbildung und dem Wachstum neuer Phasen befaßt. Genaue
Ausdrücke für die Keimbildung und die Wachstumsraten sind kom
plex und hängen von einer Anzahl verschiedener Variablen ab. Die
Abhängigkeit der Keimbildung einer neuen Phase von der Temperatur
und der Zeit kann allgemein durch die folgende Gleichung ausge
drückt werden:
I α exp (-G/kT) (3)
worin I die Kernbildungsgeschwindigkeit, G eine Aktivierungsener
gie, k die Boltzmann-Konstante und T die Temperatur ist. Glei
chung (3) macht deutlich, daß die Kernbildungsgeschwindigkeit
einer neuen Phase exponentiell mit der Temperatur zunimmt.
Nachdem sich während der anfänglichen Stadien Kerne einer neuen
Phase gebildet haben, wird die Wachstumsrate bei einer bestimmten
Temperatur ausgedrückt durch:
Y α (t) ³/₂ (4)
worin Y eine Wachstumsrate und t die Zeit ist. Gleichung (4) de
monstriert, daß Kerne einer neuen Phase zumindest während der an
fänglichen Stadien mit einer Rate wachsen, die proportional t ³/₂
ist. Bei längeren Schweißdauern befinden sich daher größere Teil
chen in der Schweißzone, verglichen mit den bei kürzeren Schweiß
zeiten gebildeten Teilchen. Die Größe der verschiedenen Phasen
in der Schweißzone kann die Eigenschaften der Schweißstelle stark
beeinflussen. Es ist natürlich erwünscht, daß die Schweißung kei
ne anderen Phasen aufweist als die erwünschte Phase des Hauptma
terials oder daß, wenn solche Phasen auftreten, deren Größe klein
ist.
Werden beispielsweise zwei Stücke aus Silber, von denen jedes
0,5% Nickelverunreinigungen enthält, verschweißt, dann kann eine
unerwünschte Phase auftreten, die aus Ag₃Ni besteht und in etwa
Kugelform wächst. Das gebildete Ag₃Ni enthält 25% Nickel anstatt
von 0,5%, was den Nickelgehalt des Hauptmaterials vermindert.
Die Menge des Nickels im Hauptmaterial der verschweißten Stücke
hängt daher von der Anzahl der Kernbildungsstellen und der Zeit
dauer und der Wachstumsgeschwindigkeit der gebildeten festen Pha
sen ab. Andere Phasen können langgestreckte Formen oder eine kri
stalline Struktur aufweisen. In Abhängigkeit von der Größe und
den physikalischen Eigenschaften der Grenzfläche zwischen dem
Bereich, in dem sich Phasen gebildet haben und dem Hauptmaterial,
kann der Schweißbereich mehr oder weniger spröde sein, eine ande
re Festigkeit und selbst andere Eigenschaften in verschiedenen
Richtungen (Anisotropie) aufweisen.
Es ist daher eine Schweißtechnik erwünscht, die zu einer verbes
serten Beständigkeit von Schweißung zu Schweißung führt.
Verfahren und Vorrichtung zum Verschweißen von zwei Stücken mit
einander gemäß der vorliegenden Erfindung schließt die Stufen
des Überwachens und Regelns mindestens einer Temperatur nahe dem
zu schweißenden Bereich und das Zuführen von Energie zu den zwei
zu verschweißenden Stücken mit einer Zeitrate der Energiezufüh
rung ein, die ausreicht, die Temperatur der Materialien nahe dem
zu verschweißenden Bereich so zu erhöhen, daß die Temperaturan
stiegsrate ein vorbestimmtes Minimum übersteigt. Hat die Tempera
tur aufgrund von Energiezuführung einen vorbestimmten Wert er
reicht, dann wird der Temperaturmonitor zur Rückkopplungsregelung
der Energiezuführung benutzt, um die vorbestimmte Temperatur für
eine vorbestimmte Zeit aufrechtzuerhalten. Bei einer bestimmten
Anwendung hat die Temperaturanstiegsrate einen Wert, der größer
ist als 70% der vorbestimmten Temperatur, dividiert durch 20% der
vorbestimmten Zeit. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung
werden die Stücke "abgeschreckt", so daß die Abfallrate der Tem
peratur nach dem Ende des vorbestimmten Zeitintervalls eine vor
bestimmte Minimalrate der Temperaturverringerung übersteigt.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeich
nung näher erläutert. Im einzelnen zeigt
Fig. 1 eine teilweise perspektivische oder isometri
sche Ansicht und teilweise Blockdiagramm-förmige
Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 ein Temperatur/Zeit-Diagramm, das verschiedene
Schweißprofile darstellt und
Fig. 3 u. 4 typtische Schweißprofile, wie sie bei der Aus
führung der vorliegenden Erfindung auftreten.
Das besondere Problem, auf das die Erfindung gerichtet ist, er
wuchs aus der Notwendigkeit, die Zuverlässigkeit von Platten mit
Anordnungen von Solarzellen zu verbessern, die für den Einsatz
in tieferen Erdbahnen vorgesehen sind, in denen die Platten einer
großen Zahl von Heiz- und Kühlzyklen unterworfen sind. Solche
Platten können, wenn sie aus Solarzellen mit metallisierten Tei
len, die mit Verbindungsstreifen verlötet sind, aufgrund der Lot
verbindungen nicht den erwünschten Grad der Zuverlässigkeit auf
weisen. In Fig. 1 ist eine Anzahl einzelner Solarzellen 10 a,
10 b, 10 c, . . . 10 f in Blockform dargestellt, die im Abstand von
einander gezeigt sind, um deren separate Natur klarer zu veran
schaulichen, die jedoch zusammenhängend oder dicht beieinander
angeordnet sein können, um die Oberflächenabdeckung zu maximieren
und dadurch die Länge der Verbindungen zu minimieren. Jede einzel
ne Solarzelle 10 schließt eine Bodenmetallisierung 12 ein. Somit
hat die Solarzelle 10 a eine Bodenmetallisierung 12 a, die Solar
zelle 10 c eine Bodenmetallisierung 12 c usw. Die Bodenmetallisie
rungen 12 der Solarzellen sind in der fertigen Anordnung durch
ein Verschweißen gemäß der vorliegenden Erfindung miteinander
verbunden. Die Bodenmetallisierungen schließen einen relativ
breiten Abschnitt benachbart einer langen Kante ein und Streifen
erstrecken sich über den Boden der Solarzelle, die große Ab
schnitte nicht-metallisiert lassen, um das Eindringen von Licht
photonen zu gestatten.
Jede einzelne Solarzelle 10 schließt auch einen oberen Metalli
sierungskontakt 14 ein, der im wesentlichen die obere Oberfläche
bedeckt. Die Solarzelle 10 a weist daher auf ihrer oberen Ober
fläche eine Metallisierung 14 a, die Solarzelle 10 b eine Metalli
sierung 14 b usw. auf.
Die obere Metallisierung jeder Solarzelle 10 ist mit dem breiten
Abschnitt des Bodens der Metallisierung 12 der nächst benachbar
ten Solarzelle auf einer Seite mittels eines leitenden Verbin
dungsstreifens 16 verbunden. Somit ist die obere Metallisierung
14 b der Solarzelle 10 b durch den Streifen 16 b mit der Bodenme
tallisierung 12 c der Solarzelle 10 c verbunden und die obere
Metallisierung 14 c der Solarzelle 10 c ist durch den Streifen 16 c
mit der Bodenmetallisierung 12 d der Solarzelle 10 d verbunden.
Jeder leitende Streifen 16 ist an jede der dazugehörigen Metalli
sierungen der Solarzellen geschweißt, um die Kontakte unter Bil
dung einer Reihenschaltung miteinander zu verbinden.
Wie in Fig. 1 veranschaulicht, erfolgt das Verschweißen mittels
einer Vorrichtung, die eine erste Schweißelektrode 20 und eine
zweite Schweißelektrode 22 einschließt. Wie in der älteren Pa
tentanmeldung P 39 23 433.9 ausgeführt, kann eine dritte Hilfs
elektrode 24 benutzt werden, um die Zuverlässigkeit der erhalte
nen Verschweißungen zu verbessern. Die Schweißelektroden 20 und
22 sind der hohen Leitfähigkeit wegen vorzugsweise aus Kupfer
hergestellt und zur Verminderung des Abriebs an der Spitze mit
Molybdän versehen, das eine hohe Schmelztemperatur hat. Die Elek
troden 20, 22 und 24 werden durch eine nicht dargestellte Halte
rung wechselseitig im Abstand voneinander gehalten, wobei der
Halter mit Bezug auf die oberen Oberflächen der Solarzellen nach
oben und unten bewegt werden kann, wie durch den Doppelpfeil 26
angedeutet. Die Elektroden 20, 22 und 24 sind elektrisch vonein
ander isoliert, wenn sie sich nicht in Kontakt mit einem leiten
den Streifen 16 befinden. Die Elektroden 20, 22 und 24 sind durch
Leiter geeigneter Größe mit einer als Block 30 veranschaulichten
Schalteinrichtung verbunden. Die Schalteinrichtung 30 empfängt
Steuersignale über einen Satz 32 von Leitern sowie elektrische
Leistung über einen Satz 34 von Leitern, um Spannung oder Strom
auf die Elektrodenpaare 20 und 22 zum Schweißen und auch auf
Elektrodenpaare anzuwenden, die die Elektrode 24 einschließen und
die sich alle unter dem Einfluß einer Regelschaltung befinden,
die als Block 38 veranschaulicht ist.
Ein IR-empfindlicher Temperaturmonitor, der als Block 44 veran
schaulicht ist, empfängt IR-Signale von dem zu schweißenden Be
reich mittels eines Lichtfaserkabels 46 und erzeugt Signale, die
repräsentativ für die Temperatur sind und dem Regelblock 38 zuge
führt werden. Eine Tastatur 48 gibt Instruktionen an den Regel
block 38.
Beim Betrieb wird der Satz von Elektroden 20, 22 und 24 relativ
zur Solarzellenanordnung bewegt, indem man entweder die Solarzel
lenanordnung unter dem Satz von Elektroden oder den Satz von
Elektroden längs der Anordnung bewegt. Wie in Fig. 1 gezeigt,
hat jeder leitende Streifen 16 eine Öffnung 18 längs einer Kante.
Die Größe der Öffnung ist sehr viel geringer auf der Oberfläche
der Solarzelle, und die Öffnungen sind so angeordnet, daß minde
stens eine Öffnung 18 über jeder Metallisierung 14 der Solarzelle
10 liegt. Die geschweißten Bereiche 19 a und 19 b, wie sie in Fig. 1
gezeigt sind, verbinden einen Streifen 16 mit dem oberen Metal
lisierungskontakt 14 a oder 14 b der Solarzellen 10 a oder 10 b. In
der in Fig. 1 gezeigten Position befinden sich die Elektroden
20, 22 und 24 oberhalb der Solarzelle 10 c, bereit ein Verschweißen
gemäß der vorliegenden Erfindung durchzuführen.
Wie in der vorgenannten älteren Patentanmeldung ausgeführt, wird
ein Strom, der sich deutlich unterhalb des Schweißstromes befin
det, während einer ersten Stufen der Vorschweißprozedur durch die
Schweißelektroden 20 und 22 geleitet und die Spannung dazwischen
gemessen, was eine Anzeige für den Kontaktwiderstand zwischen
den Elektroden 20 und 22 sowie dem Streifen 16 c gibt. Ist der
Widerstand gering, dann erfolgt eine weitere Widerstandsmessung
zwischen mindestens einer der Elektroden 20 und 22 sowie der Elek
trode 24. Da es bereits von der ersten Messung bekannt ist, daß der
Kontaktwiderstand zwischen den Elektroden 20 und 22 sowie dem
Streifen 16 c gering ist, wäre ein hoher Widerstandswert ein Anzei
chen dafür, daß die Grenzfläche zwischen dem Streifen 16 c und der
Metallisierung 14 c schmutzig oder korridiert ist und daß ein Rei
nigen erforderlich ist. Ist ein Reinigen nicht erforderlich oder
zeigt ein erneutes Testen nach dem Reinigen an, daß die Kontakt
widerstände alle gering sind, dann kann das tatsächliche Ver
schweißen beginnen.
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung kann eine regelbare
Stromquelle 36 Energie mit einer Rate liefern, die hoch genug ist,
die Temperatur des zu schweißenden Bereiches mit einer Rate zu
erhöhen, die größer ist als ein vorbestimmter Wert. Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird die regelbare Stromquelle nach
Erreichen einer vorbestimmten Temperatur unter Rückkopplung ge
regelt, indem man die Temperatur des geschweißten Bereiches über
wacht, um die Temperatur für eine vorbestimmte Zeitdauer konstant
bei einem vorbestimmten Wert zu halten. Gemäß einem noch weiteren
Aspekt der Erfindung wird die Temperatur des gerade geschweißten
Bereiches mit einer Rate abgesenkt, die eine vorbestimmte Rate
übersteigt.
Fig. 2 veranschaulicht in ausgezogenen Linien ein Schweißprofil
210 gemäß der Erfindung. Dieses Schweißprofil 210 schließt einen
Abschnitt 212 ein, der sich von einer Zeit -t 2 bis zu einer Zeit
t 0 erstreckt, währenddessen die Temperatur des geschweißten Be
reiches bis zu einer endgültigen Schweißtemperatur erhöht wird.
In Fig. 2 ist die endgültige Schweißtemperatur mit 100% angege
ben. Nachdem die Temperatur des zu schweißenden Bereiches 100%
bei einer Zeit t 0 erreicht hat, wird der Temperaturanstieg been
det und die Rate der zugeführten Energie geregelt, um die Tempe
ratur für eine vorbestimmte Zeit konstant zu halten, die in Fig. 2
als t 0 bis t 10 veranschaulicht ist. Nach der Zeit t 10 läßt man
die Temperatur der Schweißstelle abnehmen längs einem Temperatur/Zeit-Pfad
216, der eine Neigung hat, die größer ist als eine vor
bestimmte Minimalneigung. Die Temperaturabnahme findet, wie in
Fig. 2 gezeigt, während des Zeitintervalls t 10 bis t 12 statt.
Es kann gezeigt werden, daß die Neuverteilung der Atome während
des Zeitintervalls -t 2 bis t 0 oder t 10 bis t 12 nach der folgenden
Gleichung stattfindet:
worin α die Rate der Temperaturzunahme (d. h. die Neigung des Pro
filteiles 212) ist. Die Strecke, um die sich ein Atom von der ur
sprünglichen Position aus bewegt, ist daher umgekehrt proportional
der Rate des Temperaturanstiegs (d. h. eine zehnfache Zunahme bei
α führt zu einer Verminderung bei X auf ein Zehntel).
Die Bedeutung des in Fig. 2 gezeigten Profils kann verstanden
werden, indem man in Betracht zieht, daß bei Benutzung eines ande
ren Temperaturprofils als des flachen Profilteiles 214 während
des Intervalls t 0 bis t 10 Zeiten auftreten würden, während denen
die Temperatur die als 100% angegebene Temperatur übersteigen
würde. Während solcher Zeiten würde die Kernbildungsrate uner
wünschter Phasen und die Wachstumsrate solcher Phasen dramatisch
zunehmen. Außerdem würde die Diffusionsrate der Atome im zu
schweißenden Bereich dramatisch zunehmen. Die Größe des Schmelz-
oder Schweißbereiches würde daher weniger gut definiert sein und
die Eigenschaften der unterwünschten Phasen wären ausgeprägt.
Wäre dagegen die relativ hohe Rate der Temperaturzunahme, die in
Fig. 2 durch den Kurventeil 212 veranschaulicht ist, geringer,
z. B. entsprechend der gestrichelten Linie 222 der Fig. 2, dann
würde die Schweißstelle weiter verschlechtert werden. Und dies
deshalb, weil man normalerweise davon ausgeht, daß die Diffusion
der Atome bei Temperaturen oberhalb von etwa 30% der Schmelztem
peratur (gemessen in Grad Celsius) bedeutsam wird. So lange die
Temperatur unterhalb von 30% der Schmelztemperatur gehalten wird,
wie in Fig. 2 veranschaulicht, bleiben die Eigenschaften des
Schweißbereiches unbeeinflußt. Wenn aber die regelbare Stromquelle
Energie nicht mit einer ausreichend hohen Rate zur Verfügung
stellen kann, um die Temperatur des Werkstückes rasch zu erhöhen,
dann wird die Aufenthaltszeit bei Temperaturen oberhalb von 30%
der Schmelztemperatur verlängert. Wäre die Rate des Wärmeverlu
stes von einem großen Werkstück etwa gleich der Rate der Energie
zuführung, dann könnte sich die Temperatur der Schmelztemperatur
nähern, würde sie aber nie ganz erreichen, was zur Erzeugung sehr
großer Mengen unerwünschter Phasen und einer außerordentlich
schlechten oder völlig abwesenden Schweißstelle führen würde. Es
ist daher erwünscht, sich der Schweißtemperatur so rasch als mög
lich zu nähern. Während die Faktoren, die bei der Diffusion, der
Keimbildung und dem Wachstum von Phasen sehr komplex sind, wurde
festgestellt, daß eine befriedigende Rate des Temperaturanstiegs
etwa 70% (100%-30% in Fig. 2) in einer Zeit stattfindet, die
etwa 20% der Zeit beträgt, während der die hohe Temperatur kon
stant gehalten wird. Es wird somit in Fig. 2 eine konstante Tem
peratur während des Zeitintervalls t 0 bis t 10 aufrechterhalten,
wie durch den Profilteil 214 veranschaulicht, und der Profilteil
212 erstreckt sich von einer Temperatur von 30% zu einer Tempera
tur von 100% in etwa ¹/₅ der Zeit t 0 bis t 10, nämlich der Zeit
-t 2 bis t 0.
Die gleichen Betrachtungen, die es für ratsam erscheinen lassen,
die Zeitrate der Temperaturzunahme bei Schweißbeginn hoch sein
zu lassen, lassen es auch als ratsam erscheinen, die Temperatur
rasch abfallen zu lassen, nachdem das Schweißen beendet ist.
Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung beträgt die Zeitrate der
Temperaturabnahme des Werkstückes nach Beendigung des Schweißens
70% der Temperatur in 20% der Aufenthaltszeit bei der vollen Tem
peratur. Im Falle eines großen Werkstückes, das auf eine hohe
Temperatur erhitzt worden ist, das aber ein relativ großes Volu
men, verglichen mit seiner Oberfläche aufweist, kann das Tempera
turprofil ähnlich dem Profilteil 224 der Fig. 2 verlaufen, selbst
wenn die Schweißleistung nach der Zeit t 10 vollständig abgestellt
wird. Dies kann durch aktives Entfernen von Wärme, wie durch
Abschrecken, korrigiert werden. Nach der in Fig. 1 gezeigten An
ordnung ist eine Gasquelle, die als Block 50 dargestellt ist, mit
einer Leitung 52 verbunden, die einen Strom von Argon auf den ge
schweißten Bereich bläst. Dies hat zwei Vorteile. Das Argon er
setzt Luft in der Nähe der Schweißstelle und, da es inert ist,
verhindert es die Oxidation der geschweißten Metalle. Darüber
hinaus ist der Strom des Argongases kalt und entfernt Wärme, so
daß die Temperatur des geschweißten Bereiches rasch abnimmt, wie
durch den Profilteil 216 der Fig. 2 gezeigt ist, nachdem man die
Schweißleistung entfernt hat. Für kleine Werkstücke, wie sie in
Fig. 1 veranschaulicht sind, vermindert bereits die thermische
Leitfähigkeit des Werkstückes selbst zusammen mit seiner relativ
großen Oberfläche, verglichen mit dem Volumen, die Temperatur
sehr rasch und ergibt zusammen mit dem Argonstrom eine befriedi
gende Temperaturabnahme.
Die Fig. 3 und 4 zeigen graphische Darstellungen des Tempera
turverlaufs während der Zeit bei Schweißungen gemäß der vorlie
genden Erfindung, die mit der Vorrichtung der Fig. 1 durchge
führt wurden. In den Fig. 3 und 4 zeigen die Darstellungen
eine Anfangstemperatur im Bereich von 600°C an. Dieser Teil der
Darstellung repräsentiert eine Anomalie, die den Eigenschaften
des IR-Temperaturmonitors 44 der Fig. 1 zuzuschreiben ist. Kurz
gesagt weist der Monitor 44 einen "Boden" auf bzw. er ist unter
halb von etwa 600°C nicht empfindlich. Folglich sind die einzig
bedeutungsvollen Temperaturen solche oberhalb von 600°C. Es soll
te jedoch darauf hingewiesen werden, daß die tatsächliche Tempe
ratur des Werkstückes von Raumtemperatur an in der in Fig. 2 ge
zeigten Weise ansteigt. Wird ein Überwachen bei tieferen Tempera
turen erwünscht, dann sollte eine Reihe von Sensoren benutzt wer
den, wie in der eingangs genannten US-PS 43 59 622 ausgeführt.
Die Anstiegsgeschwindigkeit, die in Fig. 3 angegeben ist, be
trägt etwa (1025-673)/(28-10,5) = 20,4°C/ms. Die Abweichungen von
der konstanten Temperatur im Zeitintervall von etwa 30 bis 160 ms
sind der Sammelrate des Sensors und der Nichtlinearität der Span
nungs-Strom-Charakteristik des Schweißbereiches und der Elektro
denkontakte zuzuschreiben.
Während des Betriebes wird die Tastatur 48 benutzt, um die erwünsch
te konstante Schweißtemperatur einzugeben und der Schalter 40,
der ein Fußpedal sein kann, wird geschlossen, um das Schweißver
fahren zu beginnen. Der Regelblock 38 betreibt dann den Schalter
30 und die regelbare Stromquelle 36, um die vorgenannten Wider
standsmessungen durchzuführen, um die Sauberkeit der Grenzfläche
zwischen den verbundenen Stücken zu verifizieren, wobei die Lam
pen 41 und 43 die Notwendigkeit für ein Reinigen verschiedener
Teile der Vorrichtung anzeigen. Befinden sich die Widerstände in
nerhalb bestimmter Grenzen, dann initiiert der Regelblock 38 die
tatsächliche Schweißung durch Zuführen der maximalen Leistung zur
Zuführung von Energie bei der höchstmöglichen Rate über die Elek
troden 20 und 22 zu dem geschweißten Bereich. Während die Tempe
ratur ansteigt (entsprechend dem Profilteil 212 der Fig. 2),
zeigt der Temperaturmonitor 44 eine Temperatur unterhalb des fest
gelegten erwünschten Temperaturpunktes an. Ist diese erwünschte
festgesetzte Temperatur erreicht, dann vermindert der Regelblock
38 die Leistung in einer rückgekoppelten Weise, um den eingestell
ten Temperaturpunkt für die erwünschte Dauer aufrechtzuerhal
ten. Am Ende der erwünschten Zeit, entsprechend der Zeit t 10 in
Fig. 2, wird die Leistung normalerweise abgeschaltet, um das
Abkühlen des Werkstückes zu gestatten. Ist ein aktives Abschrecken
erwünscht, dann kann der Regelblock 38 die Strömungsmittel
strömung erhöhen, wenn die Leistung vermindert ist, z. B. mittels
des Leiters 54 der Fig. 1.
Dem Fachmann sind andere Ausführungsformen der Erfindung zugäng
lich. So kann, wenn erwünscht, das Werkstück während des Schweiß
verfahrens in eine Flüssigkeit, wie flüssigen Stickstoff, einge
taucht sein, so daß beim Abschalten der Leistung die Temperatur
rascher absinkt. Es kann auch eine analoge oder digitale Regelung
vorgesehen sein.
Claims (12)
1. Verfahren zum Schweißen zwei schmelzbarer Stücke, umfas
send die Stufen:
Nebeneinanderlegen der beiden Stücke nahe dem zu schwei ßenden Bereich,
Überwachen mindestens einer Temperatur nahe dem zu schweißenden Bereich,
Zuführen von Energie zu den beiden Stücken nahe dem zu schweißenden Bereich, um die Temperatur der beiden Mate rialien nahe dem genannten Bereich mit einer Temperatur/Zeit-Rate zu erhöhen, die ein vorbestimmtes Minimum über steigt und
nach dem Erreichen einer vorbestimmten Temperatur auf grund der Energiezuführung Benutzen der Ergebnisse der Überwachung zum Regeln der Energiezuführung, um die ge nannte vorbestimmte Temperatur für eine vorbestimmte Zeit aufrechtzuerhalten.
Nebeneinanderlegen der beiden Stücke nahe dem zu schwei ßenden Bereich,
Überwachen mindestens einer Temperatur nahe dem zu schweißenden Bereich,
Zuführen von Energie zu den beiden Stücken nahe dem zu schweißenden Bereich, um die Temperatur der beiden Mate rialien nahe dem genannten Bereich mit einer Temperatur/Zeit-Rate zu erhöhen, die ein vorbestimmtes Minimum über steigt und
nach dem Erreichen einer vorbestimmten Temperatur auf grund der Energiezuführung Benutzen der Ergebnisse der Überwachung zum Regeln der Energiezuführung, um die ge nannte vorbestimmte Temperatur für eine vorbestimmte Zeit aufrechtzuerhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin die Temperatur/Zeit-Stei
gerungsrate einen Wert von mehr als 70% der vorbestimmten
Temperatur, dividiert durch 20% der vorbestimmten Zeit,
hat.
3. Verfahren nach Anspurch 1, worin die beiden Materialien
Silber sind, die vorbestimmte Temperatur etwa 1025°C be
trägt, die vorbestimmte Zeit etwa 150 mS beträg und die
genannte Temperatur/Zeit-Rate etwa 350°C in 15 ms aus
macht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, weiter umfassend die Stufe des
aktiven Abkühlens der beiden Stücke.
5. Verfahren nach Anspruch 1, worin die beiden Stücke aus
verschiedenen Materialien bestehen.
6. Vorrichtung zum Verschweißen von zwei aneinandergelegten
schmelzbaren Stücken, umfassend:
eine Einrichtung zur Temperaturüberwachung, um die Tempe ratur an mindestens einem Abschnitt des Bereiches zu über wachen, in dem die Stücke nebeneinanderliegen,
eine regelbare Einrichtung zum Zuführen elektrischer Ener gie zu dem genannten Bereich der Stücke mit einer aus reichenden Rate, um die Temperatur des aneinandergeleg ten Bereiches mit einer Zeitrate zu erhöhen, die größer ist als 70% einer vorbestimmten Temperatur in 20% eines vorbestimmten Zeitintervalls und
eine Regeleinrichtung, die mit der Einrichtung zur Tempe raturüberwachung und der regelbaren Einrichtung gekoppelt ist, um die Zuführung elektrischer Energie zu dem genann ten Bereich zu begrenzen, um diesen Bereich während des vorbestimmten Zeitintervalls bei einer im wesentlichen konstanten Temperatur zu halten, wobei diese im wesentli chen konstante Temperatur etwa gleich der vorbestimmten Temperatur ist.
eine Einrichtung zur Temperaturüberwachung, um die Tempe ratur an mindestens einem Abschnitt des Bereiches zu über wachen, in dem die Stücke nebeneinanderliegen,
eine regelbare Einrichtung zum Zuführen elektrischer Ener gie zu dem genannten Bereich der Stücke mit einer aus reichenden Rate, um die Temperatur des aneinandergeleg ten Bereiches mit einer Zeitrate zu erhöhen, die größer ist als 70% einer vorbestimmten Temperatur in 20% eines vorbestimmten Zeitintervalls und
eine Regeleinrichtung, die mit der Einrichtung zur Tempe raturüberwachung und der regelbaren Einrichtung gekoppelt ist, um die Zuführung elektrischer Energie zu dem genann ten Bereich zu begrenzen, um diesen Bereich während des vorbestimmten Zeitintervalls bei einer im wesentlichen konstanten Temperatur zu halten, wobei diese im wesentli chen konstante Temperatur etwa gleich der vorbestimmten Temperatur ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, weiter umfassend eine Ein
richtung zum Abschrecken des Bereiches, um die Temperatur
nach Ende des vorbestimmten Zeitintervalls zu vermindern.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, worin die Einrichtung zum
Abschrecken eine Einrichtung umfaßt, die ein Strömungs
mittel in Kontakt mit dem genannten Bereich kommen läßt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, worin die Einrichtung zum
Abschrecken eine Einrichtung zum Richten eines Strömungs
mittelstromes auf den genannten Bereich umfaßt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, worin die Einrichtung zum
Abschrecken weiter eine Einrichtung zum Regeln des Stro
mes aus Strömungsmittel umfaßt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, worin die Einrichtung zum
Abschrecken eine Einrichtung zum Regeln der Zeitrate des
Strömungsmittelstromes umfaßt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, worin die Einrichtung zum
Regeln der Zeitrate eine Einrichtung zum Verstärken der
Strömung am Ende des vorbestimmten Zeitintervalls umfaßt.
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