DE3926785C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein zweiteiliges Fahrrad gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Für zweiteilige Fahrräder sind zwei Konstruktionsarten bekannt. Es gibt die Sonderkonstruktionen mit kleinen speziell konstruierten Rahmen und kleinen Rädern. Die andere Konstruktionsart geht von einem Fahrrad herkömmlicher Konstruktion und Größe aus.

Aus der US 33 59 012 ist eine Konstruktion dieser Art bekannt, von der hier ausgegangen wird. Die beiden Rahmenhälften des Damenfahrradrahmens sind im Tretlagerbereich durch eine segmentartige, das Tretlager umgreifende Kupplungsschale und eine Sperrnasenhalterung zusammengekuppelt. Eine die beiden vorderen Rahmenrohre verbindende Kupplungsschale ist auf einer konischen Klemmschale am Sattelstützrohr mittels Schraubenverbindung befestigt. Für die notwendige Steifigkeit bedarf es einer genauen Anbindung des Paßstückes. Die nur halbkreisförmige Umfassung des Tretlagers vermittelt nicht das notwendige Maß an Stabilität im Verwindungsbereich. Montagezeit benötigen die Verschraubung sowie die Kabel für Gangschaltung oder Felgenbremse am Hinterrad. Aus der DE-PS 2 56 371 ist die an sich bekannte Klappbarkeit der Rahmenteile um eine vertikale Achse bekannt, bei der ein Herrenradrahmen im oberen und unteren Vorderrohr zusammenklappbar ist, wobei die Verbindungsrohre mit je einem besonderen Gelenk versehen und die beiden Stücke des unteren Verbindungsrohres an der Stoßstelle nach benachbarten lotrechten Ebenen abgeschnitten und durch ein Doppelgelenk mit lotrechten Achsen zusammengehalten sind. Die Rohrenden werden bei zugeklapptem Gelenk durch eine Muffe verspannt, welche einen den konischen Rohrverstärkungen entsprechenden Innenkonus besitzt, an den sich ein auf das Gewinde aufschraubbares Muttergewinde anschließt. Aus dieser Konstruktion folgt eine starke Belastung des Rahmens an den Verbindungsstellen. In geklapptem Zustand stehen die Laufräder im Winkel zueinander, so daß das Fahrrad nicht wie etwa bei parallel gestellten Laufrädern geschoben werden kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrrad der eingangs genannten Art so auszubilden, daß ein paralleles Nebeneinander der beiden Rahmenteile ohne deren vollständige Trennung ermöglicht ist.

Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß von einem Fahrrad herkömmlicher Konstruktion und Größe ausgegangen wird, so daß gegenüber Spezialkonstruktionen ein niedrigerer Herstellungspreis entsteht. Das Gewicht erhöht sich etwas durch die Kopplungs- und Segmentanordnung, erscheint aber vertretbar dadurch, daß das zweigeteilte Fahrrad mittels der Rollstütze geschoben werden kann. Die Abmessungen ergeben bei einem herkömmlichen Fahrrad von 180 cm Länge, 100 cm Höhe und 38 cm Breite in zusammengeschwenktem Zustand nach Drehung und Senkung des Lenkers und des Sattels eine Länge von 105 cm, eine Höhe von 90 cm und eine Breite von 43 cm bzw. von 35 cm bei Demontage der rechten Pedale. Diese Maße ermöglichen eine Unterbringung im Kofferraum eines gehobenen Mittelklassewagens, in jedem Autofonds, einen bequemen Transport in einem öffentlichen Verkehrsmittel oder die Mitnahme in gesicherte Räume. Die Montagezeit ist kurz, weil das Zusammenschwenken des zweiteiligen Fahrrades bzw. das Herrichten mit wenigen Handgriffen ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen erfolgt. Durch die Steifigkeit des Rahmens wird mit einem sicheren Geradeauslauf und fehlender Verwindungsneigung das Gefühl für ein sicheres Fahrverhalten des zweiteiligen Fahrrades vermittelt.

Die weitere vorteilhafte Ausgestaltung geht aus den Unteransprüchen hervor.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung näher erläutert. In dieser stellt dar

Fig. 1 eine Seitenansicht des zweiteiligen Fahrrades,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Schwenkmechanik im Tretlagerbereich,

Fig. 3 eine Aufsicht auf die Schwenkmechanik des zweiteiligen Fahrrades im Tretlagerbereich,

Fig. 4 eine Teilansicht für die Ausführung der Schwenkmechanik für ein Herrenfahrrad,

Fig. 5 eine Perspektivsicht auf die Ausführung der Verriegelung für einen Fahrradrahmen mit doppeltem oberen Vorderrohr.

In Fig. 1 ist ein zweiteiliges Damenfahrrad dargestellt, das aus einem vorderen Rahmenteil 1, einem hinteren Rahmenteil 2, einem Sattelrohr 3, einem unteren Vorderrohr 4 und einem oberen Vorderrohr 5 besteht. An die vorderen Rohre schließt sich das Lenkerrohr 6 an, an dem der Lenker 10 und über die vordere Radgabel 9 das Vorderrad befestigt ist. An dem Sattelrohr 3 ist über ein Stützrohr 12 der Sattel 11 mit einem Schnellspanner 13 montiert. Das Hinterrad wird durch eine Hinter­ radstrebe 7 und die Hinterradverbindung 8 gehalten und über die Zahnradkette 24 durch Kurbelstangen 22 und Pedale 23 bewegt. Das obere und untere Vorderrohr 5, 4 sind durch ein Verstärkungsrohr 27 miteinander verbunden und an ein Paßstück 15 geschweißt. Dieses Paßstück 15 liegt segment­ artig auf dem Sattelrohr 3, segmentartig auf dem Tret­ lagergehäuseteil 28 sowie mit Haltegabeln 25 auf den passend geformten Gegenmuttern 21 des Tretlagergehäuses 28, 21 auf und wird durch eine Art Schnellspannverriegelung (s. Fig. 5) oder eine Innenrohrverriegelung 31 (s. Fig. 2) mit Dornen 16, die in Löcher im Sattelrohr 3 einfassen, mit dem Sattelrohr 3 fest verriegelt. Durch eine Segmentanordnung 18, die am unteren Vorderrohr 4 und am Paßstück 15 angeschraubt oder ange­ schweißt ist, kann der vordere Rahmenteil 1 des zweiteiligen Fahrrades zu dem hinteren Rahmenteil 2 über zwei Scharniere 19 auf der Segmentanordnung 18 geschwenkt werden und das Fahrrad auf eine ausklappbare Rollstütze 46 abgestützt werden, so daß die zwei Laufräder parallel nebeneinander stehen.

In Fig. 2 wird der Schwenkvorgang gezeigt. Er geschieht dadurch, daß das Paßstück 15 durch Lösen der Innenrohrverriegelung 31 und Anheben des zweiteiligen Fahrrades am Verstärkungsrohr 27 sich an seinem oberen Ende vom Sattelrohr 3 löst. Beim Anschlag 32 in der bogenförmigen Segmentanordnung 18 wird der Vorderradteil 1 waagerecht vom Hinterradteil 2 bis vor das Kettenrad abgezogen und der Vorderradteil 1 über die zwei Scharniere 19 zweimal um 90 Grad nach links zum Hinterradteil 2 gedreht. Das geschwenkte zweiteilige Fahrrad wird dann auf die ausgeklappte Rollstütze 46 herabgesenkt. Nach Bedarf kann der Lenker 10 gedreht und gesenkt, das rechte Pedal 23 ausgeschraubt und das zweiteilige Fahrrad mit einer Falttasche umhüllt werden.

Die Segmentanordnung 18 besteht aus zwei ineinander geführten gebogenen Rohren, die nach 90 Grad Drehung durch eine Sperrfeder am weiteren Drehen gehindert werden. Das untere Ende des hinteren Teils des Segments 18 weist eine Halteschlaufe auf, die eine breite Schiene 20 umschließt, die in Winkelform an der Hinterradstrebe 7 angeschweißt ist. Anstelle zweier ineinandergeführter Rohre ist das Segment 18 auch in drei aufeinanderliegenden wannenförmigen Profil­ blechen denkbar, wobei das erste und dritte Profilblech seitlich miteinander verbunden sind und das zweite auf der offenen Seite mit dem unteren Vorderrohr 4 verbunden zwischen dem ersten und dritten Profilblech im Segment 18 gleitend geführt wird.

In waagrechter Stellung werden die Haltegabeln 25 von den Gegenmuttern 21 abgezogen. Die Gegenmuttern 21 weisen eine mindestens doppelte Stärke der handels­ üblichen auf und sind so geformt, daß sie nur in waagerechter Schwenkstellung die Haltegabeln 25 freigeben. Fig. 2 zeigt, wie die Haltegabel 25 bei einer Drehung des Vorderradteils 1 und des Hinterrad­ teils 2 um 90 ° voneinander weg mit Drehpunkt in der Tretlagerachse 14 von der Gegenmutter 21 abgezogen werden kann. Dabei werden die beiden Rahmenteile 1, 2, nur noch vom Segment 18 zusammengehalten, während das untere Ende des hinteren Segmentteils 18 nach vorne gleitet auf einer breiten Schiene 20, die dem Vorderradteil 1 über die Segmentanordnung 18 einen festen Stand gibt. Die beiden Haltegabeln 25 werden vorbei am Kettenrad so weit vorgezogen, daß sie über die zwei Scharniere 19 geschwenkt werden können, d. h. zweimal um 90 ° gedreht, so daß der vordere und der hintere Rahmenteil 1, 2 parallel nebeneinander zu stehen kommen. Da die Mitte des geschwenkten zweiteiligen Fahrrades ca. 20 cm vor dem Tretlagergehäuseteil 28 liegt, sind die Scharniere 19 entsprechend montiert.

Die Scharniere 19 sind äußere Schwenkscharniere, die sich bis 90 ° öffnen und in ihren Schenkeln quer zum Segmentrohr 18 stehen, in denen ein Loch Durchlaß für den hinteren Teil des Segments 18 gewährt.

Das Verstärkungsrohr 27, das auch in gleicher Krümmung und Stärke wie das Segment 18 zu diesem parallel verlaufen kann, verbindet das untere Vorderrohr 4 mit dem Paßstück 15. Im Paßstück 15 innen sind Dorne 16, die seitlich eingekerbt sind und die durch ein Innenrohr 31 mit Schlitzen konisch seitlich festgehalten werden, wenn das Innenrohr 31 durch einen Excenter abwärts bewegt wird, der an einem außen befestigten Innenrohrhebel 17 durch ein Loch von außen gedreht wird.

Anderenfalls erfüllt denselben Zweck auch ein Schnellspann­ verschluß, der mit einer durch eine Schraube fest­ stellbaren Schlaufe außen um das Sattelrohr 3 und den oberen Teil des Paßstückes 15 liegt und durch einen Excenterhebel gelöst und nach oben an einem Rohrwulst festgelegt wird.

Die Kabel für die Gangschaltung, Beleuchtung und Hinterrad­ bremse sind für den vertikalen Schwenkvorgang so lang, daß das Vorderradteil 1 vorgezogen werden kann und sind so geführt, daß sie den Schwenkvorgang nicht behindern. Durch Verschraubung des Segments 18 am unteren Vorder­ rohr 4 läßt sich das zweiteilige Fahrrad auch nach Bedarf zerlegen.

Eine vertikale Steifigkeit wird durch die Dorne 16 mit der Innenrohrverriegelung 31 sowie durch das Verstärkungsrohr 27 zwischen dem unteren Vorderrohr 4 und dem Paßstück 15 erreicht, die zusammen mit den Haltegabeln 25 ein stabiles Dreieck bilden. Eine horizontale Steifigkeit wird durch die breite segmentartige Auflage des Paßstücks 15 auf dem Tretlagergehäuseteil 28 und auf dem Sallelrohr 3, durch die Haltegabeln 25, die das seitliche Tretlagergehäuse 28, 21 mit den Gegenmuttern 21 umfassen, sowie durch die Segmentanordnung 18 erreicht. Durch seine herkömmliche Bauart und Größe ergibt sich für das zweiteilige Fahrrad ein für Fahrräder gewohntes Fahrverhalten und durch die parallele Stellung der Laufräder im geschwenkten Zustand ergibt sich die mögliche Nutzung als Einkaufswagen oder als Lastkarren.

Fig. 3 zeigt in teilweise geschnittener Aufsicht, wie im Bereich des Tretlagergehäuseteils 28 eine starke Verklammerung der beiden Fahrradteile 1, 2 besteht. Die Haltegabeln 25 sind jeweils mit einem kurzen Rohr 26 verschweißt, das flach auslaufend an den unteren Teil des Paßstückes 15 und an das untere Vorderrohr 4 geschweißt ist. Die Haltegabeln 25 umfassen das Tretlagergehäuseteil 28 sowie die Gegenmuttern 21 und liegen zwischen der Kurbelstange 22 bzw. dem Kettenrad mit der Kurbelstange 22.

Fig. 4 zeigt das Oberrohr 33 eines Herrenrades zwischen dem Lenkerrohr 6 und dem Sattelrohr 3. Über ein Schwenklager 35, bestehend aus einer Mittelzunge am vorderen Rohrteil und zwei Schenkeln des mittleren Rohrteils, die durch einen starken Mittelbolzen beweglich verbunden sind, kann der mittlere Rohrteil des Oberrohrs 33 herabgeschwenkt werden, wenn eine Muffe 34 zum Sattelrohr 3 hin bewegt wird und dadurch das andere Ende des mittleren Rohrteils des Oberrohrs 33, bestehend aus zwei Schenkeln 37, von der Mittelzunge 36 des hinteren Rohrteils frei wird.

Fig. 5 zeigt einen Fahrradrahmen mit am Sattelrohr 3 vorbeiführender doppelter Oberrahmenrohranordnung 38, 39. Die hinteren Rohre 38 sind durch vierkantige Streben 40 mit dem Sattelrohr 3 ver­ schweißt. Die vorderen Rohre 39 sind durch kantige Streben 41 am oberen Paßstück 15 verschweißt. Paarige Krallen 42 legen sich konisch über die kantigen Streben 40, 41, sobald ein Verriegelungshebel 45 über die Scharniere 43, 44 herabge­ zogen wird.

Claims (5)

1. Zweiteiliges Fahrrad, dessen ein Hinterrad aufnehmender hinterer Rahmenteil (2) ein Sattelrohr (3) und ein an dessen unteren Ende angeordnetes Tretlagergehäuse (28, 21) aufweist und dessen Vorderrad aufnehmender vorderer Rahmenteil (1) zwei seitliche, das Tretlagergehäuse (28, 21) seitlich des Sattelrohres (3) teilweise umfassende, nach hinten geöffnete Haltegabeln (25) sowie ein sich in Längsrichtung des Sattelrohres (3) erstreckendes, am vorderen Bereich des Sattelrohres (3) segmentartig anliegendes Paßstück (15) aufweist, wobei das Paßstück (15) am Sattelrohr (3) bei zusammengebautem Fahrrad mittels einer Verriegelung (16, 31; 40 bis 45) festgelegt ist, und wobei nach Lösen der Verriegelung (16, 31; 40 bis 45) und Verschwenken der beiden Rahmenteile (1, 2) relativ zueinander um die Tretlagerachse (14) das Tretlagergehäuse (28, 21) und die Haltegabeln (25) auseinanderziehbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen vorderem und hinterem Rahmenteil (1 und 2) eine sich oberhalb des Tretlagergehäuses (28, 21) bogenförmig um die Tretlagerachse (14) erstreckende Segmentanordnung (18) angeordnet ist, welche aus zwei ineinander verschiebbar geführten Segmentteilen gebildet ist, wobei das vordere Segmentteil am vorderen Rahmenteil (1) befestigt ist und zwei hinter­ einanderliegende Scharniere (19) mit zueinander parallelen und sich quer zum vorderen Segmentteil erstreckenden Schwenkachsen aufweist, und wobei das hintere Segmentteil mit seinem unteren Ende auf einer mit dem hinteren Rahmenteil (2) verbundenen Schiene (20) verschiebbar gelagert ist.

2. Zweiteiliges Fahrrad nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Haltegabeln (25) auf seitlichen Muttern (21) des Tretlagergehäuses (28, 21) gehalten sind, die an ihrem Umfang so abgeflacht sind, daß ein Durchtritt durch die nach hinten gerichtete Öffnung der Haltegabeln (25) nur nach einer Verschwenkung der Rahmenteile (1, 2) um ca. 90° möglich ist.

3. Zweiteiliges Fahrrad nach Anspruch 1 oder 2, dessen vorderer Rahmenteil (1) ein oberes und unteres Vorderrohr (5 und 4) aufweist, die mit dem Paßstück (15) verbunden sind, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Paßstück (15) innen seitlich eingekerbte Dorne (16) als Teil der Verriegelung (16, 31) aufweist, die in Schlitzen in einem im Sattelrohr (3) abwärts bewegbaren Innenrohr (31) festgehalten sind.

4. Zweiteiliges Fahrrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Paßstück (15) als Teil der Verriegelung (40 bis 45) eine hebelbetätigte (Verriegelungshebel 45) Vorrichtung mit paarigen Krallen (42) trägt, die beim Verriegeln über kantige Streben (40, 41) am oberen Paßstück (15) und am Sattelrohr (3) gehakt werden.

5. Zweiteiliges Fahrrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß bei Gestaltung als Herrenrad das Oberrohr (33) geteilt ist, wobei an dem vorderen und hinteren Rohrteil Mittelzungen ausgebildet sind und wobei ein mittlerer Rohrteil über zwei Schenkel an der Mittelzunge des vorderen Rohrteils herabschwenkbar gelagert ist und in seiner hochgeschwenkten Lage mit zwei Schenkeln (37) beidseits der Mittelzunge (36) des hinteren Rohrteils liegt, über die eine Muffe (34) schiebbar ist.