DE3926687A1 - Durchlaufgelelektrophorese-apparatur - Google Patents
Durchlaufgelelektrophorese-apparaturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Apparatur zur Durchführung von Gelenktrophoresen im
Durchlaufverfahren.
Die währen der Elektrophorese aus einem homogenen Makromolekül-Gemisch sepa
rierten Fraktionen sollen durch die Durchlauf-Vorrichtung aus dem Gel heraus
eluiert werden und somit eine Isolierung ermöglichen, ohne das Gel zu zerstören.
Die Gelelektrophorese ist in allen ihren Varianten eines der
wichtigsten biochemischen Analysenverfahrens. Damit kann in der Protein-
und Nukleinsäureanalytik eine Auftrennung mit einer Auflösung erreicht
werden, die mit anderen Methoden (wie z. B. Flüssigkeitschromatographie) nicht
leicht erzielt werden kann. Mit der Gelelektrophorese werden geladene
Makromoleküle (Proteine, DNA-Fragmente, Huminsäuren usw.) durch Anlegen
eines elektrischen Feldes an einem Polymergel nach Größe und Ladung aufge
trennt. Die am meisten angewendeten Varianten der Elektrophorese sind die
Flachbett-Gelelektrophorese und die Röhrchen-Gelelektrophorese, wobei die
separierten Fraktionen im Trennmedium (Gel) verbleiben. Eine quantitative
Auswertung der Trennung ist bei diesen Verfahren nur bedingt möglich. Im
Gegensatz dazu ermöglicht die Durchlauf-Gelelektrophorese die Elution der
Fraktionen aus dem Trennmedium, so daß die qualitative Untersuchung und
die quantitative Gewinnung der Fraktionen durch den on-line Anschluß von
entsprechenden Geräten (Spektrometern, Fraktionsammlern) ermöglicht wird.
Ein zu diesem Zweck in der Literatur beschriebenes Gerät (B. D. Hames und D.
Rickwood (Hrs.): Gel electrophoresis of proteins, a partical approach, IRL
Press, Oxford 1986, S. 136 pp) hat den Nachteil, daß es sehr aufwendig im
Aufbau ist und trotz seiner Dimensionierung eine schlechte Trennleistung
und -auflösung erbringt. Geräte dieses Typs werden heute von mehreren
Herstellern im bundesdeutschen Handel angeboten bzw. vertrieben (HPECTM
Model 230A und 270A von Applied Biosystems/6108 Weiterstadt, HPETM 100
System von BioRad/München, IP-3A Isotachophoretic Analyzer von Shimadzu/
Duisburg, Capillary Electrophoresis System I von Dionex / 6270 Idstein). Ihnen
ist der Nachteil gemeinsam, daß sie Auftrennungen meistens nur im analyti
schen Maßstab, und ohne die Möglichkeit Fraktionen aufzufangen, erlauben
(Ausnahme: HPEC Model 230A von Applied Biosystems) und daß aufgrund
ihres komplizierten Aufbaus und der aufwendigen Bedienung das Preis/
Leistungsverhältnis für den anvisierten Kundenkreis (Forschungs- und
Universitätsinstitute), extrem ungünstig ausfällt. Somit bleibt diesen Geräten
eine breite Anwendung im biochemisch-medizinischen Laboralltag erschwert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schnell aufzubauende,
leicht bedienbare, universell einsetzbare und leicht in den bestehenden
Gerätepark eines standardmäßig ausgerüsteten biochemisch-medizinischen
Labors zu integrierende Durchlaufelektrophorese-Apparatur zu konstuieren,
die elektrophoretische Auftrennungen im analytischen und semipräparativen
Maßstab mit frei wählbaren Trennmedien und das Auffangen der separierten
Fraktionen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wir zur Durchführung
der Elektrophorese einen Apparat bestehend aus Elektrophorese-Rohr, oberer
Elektrodenkammer und unterer Elektrodenkammer konstruiert haben, wobei die
untere Elektrodenkammer vom Elutionspuffer, der gleichzeitig auch als
Elektrolyt dient, ständig durchspült wird. Jede Fraktion, die während der
Elektrophorese die untere Elektrodenkammer erreicht, wird durch den
Elutionspuffer mitgenommen und zur weiteren Analyse und Aufnahme den
angeschlossenen Detektoren und dem Fraktionsammler zugeführt. Die
Dichtigkeit der Apparatur wird durch die Verwendung von Dichtungen mit
Überwurfmuttern gewährleistet. Um die Bildung von größeren Gasblasen an der
Elektrode und der Spülkammer der unteren Elektrodenkammer, die eine Unter
brechung des elektrischen Stromflusses und somit auch der Elektrophorese
zur Folge hätten, zu vermeiden, umspült ein Teil des Elutionsmittels die
Elektrode der unteren Elektrodenkammer und wird über einen Bypass dem
Elutionsmittel-Reservoir zugeführt. Dieser Teil des Elektrodenpuffers kommt
nicht mit den zu eluierenden Fraktionen in Berührung. Die sich an der Elek
trode bildenden Gasblasen werden von diesem Flüssigkeitsstrom mitgerissen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß die Apparatur
leicht aufzubauen und zu bedienen und an jeden vorhandenden Detektor und
Fraktionssammler anzuschließen ist. Die zum Betrieb benötigten Netzgerät und
Umwälzpumpen gehören auch zur standardmäßigen Ausrüstung eines jeden
Labors und können auch problemlos angeschlossen werden. Der Aufbau des
Trenn-Rohres ermöglicht die Verwendung von beliebigen Trennmedien, so daß
der Apparat sich zur Trennung von allen in der biochemisch-medizinischen
Forschung anfallenden Gemischen eignet. Ein zusätzlicher Vorteil dieses
Apparates ist, daß er für Trennungen sowohl im analytischen wie auch im
halbpräparativen Bereich geeignet ist. Das bei der Flachbettgel-Elektro
phorese häufig auftretende Problem der Quantifizierung der erhaltenen Frak
tionen, die nur umständlich und ungenau erfolgt, wird durch die Elution mit
anschließender photometrischer oder anderer (z. B. Radioaktivitätsmonitor o.
ä.) Detektion elegant gelöst. Außerdem wird durch die Einführung eines
Flüssigkeits-Bypass die Bildung von störenden Gasblasen an der Elektrode
der unteren Elektrodenkammer verhindert.
(s. Konstruktionszeichnungen Blatt 1, 2 und 3): Das Gerät
besteht aus der oberen Elektrodenkammer (1), dem Trenn-Rohr (2), der
unteren Elektrodenkammer (3) und dem Füllsockel (4).
Die obere Elektrodenkammer ist mit einem Stromanschluß (1a) mit Schutz
manschette (1b), einer Platindrahtelektrode (1c), zwei Schlauchanschlüssen
(1d) und einem Haltestab (1h) versehen. Über die Schlauchanschlüsse (1d)
wird die Elektrodenkammer mit einem Elektrolyt-Reservoir verbunden. Mittels
einer Pumpe kann die Elektrolytlösung ständig umgewälzt werden, so daß
Änderungen der Leitfähigkeit, die durch die Zersetzung der Elektrolytlösung
entstehen, vermieden werden. Mit Hilfe des Haltestabes (1h) kann der
Apparat an einem Laborstativ befestigt werden.
Das Trenn-Rohr (2) besteht aus dem Elektrophorese-Rohr (2a), dem Kühl
mantel (2b) mit Oliven für den Kühlmittelanschluß (2e) und den beiden
Überwurf-Schraubverbindungen (2c, 2d, 2f, 2g). An seinen beiden Enden ist
der Kühlraum durch die Pfropfen wasserdicht verschlossen. Das Trenn-Rohr
wird in die dafür vorgesehene Öffnung (1e) am Boden der oberen
Elektrodenkammer (1) gesteckt. Zum Festhalten wird die obere Überwurf-
Mutter (2c) auf die Haltemanschette (1g) geschraubt, Ring-Anschlag (2d)
verhindert das Herausrutschen des Rohres und der O-Ring (1f) dichtet die
Verbindung ab. Die Verbindung mit der unteren Elektrodenkammer wird in
ähnlicher Weise durch Einstecken des Trenn-Rohres in die Öffnung (3k) und
durch Anschrauben der Überwurf-Mutter (2f) auf die Manschette (3j) herge
stellt. Festigkeit und Dichtigkeit werden hier durch den Ring-Anschlag (2g)
und den O-Ring (3f) gewährleistet.
In der unteren Elektrodenkammer (3) befinden sich der Stromanschluß (3a)
mit Schutzmanschette (3b) und Platin-Scheibenelektrode (3c) und das
Elutionssystem bestehend aus den Einlauf- (3d) und Auslaufoliven (3e), dem
Durchflußrohr (3g) mit der Elutionskammer (31) und dem Bypass-Anschluß
(3h). Der Elutionspuffer wird über die Einlaufolive (3d) in das System ein
gepumpt. Ein Teil des Puffers fließt durch die Elutionskammer (31), nimmt die
dort ankommenden Fraktionen mit und verläßt die Kammer über die Olive
(3e) in Richtung Detektoren usw. Ein anderer, geringerer Teil wird ständig bei
einer geringerer Durchflußrate als der Hauptraum über den Bypass-Anschluß
(3h) an der Elektrode (3c) vorbei in das Elektrodenpuffer-Reservoir zurück
gepumpt. Er umspült dabei die Platin-Elektrode, so daß der elektrische Kon
takt hergestellt wird. Gleichzeitig werden die an der Elektrode entstehenden
Gasblasen, die sonst den elektrischen Kontakt stören oder unterbrechen
würden, durch die Strömung fortgerissen.
Zum Einfüllen des Trenn-Mediums wird das Trenn-Rohr in die entsprechende
Öffnung (4a) des Füllsockels (4) eingesteckt und mittels der schon erwähnten
Vorrichtung (Überwurf-Mutter 2f, Manschette 4b) festgehalten. Eine Boden
platte aus Silikongummi (4c) dichtet das Rohr von unten ab. In das Elek
trophorese-Rohr (2a) kann nun die Monomer-Lösung eingefüllt werden, die
nach dem Auspolymerisieren das Trenn-Medium ergibt.
Auf Blatt 4 der Konstruktionszeichnungen ist eine mögliche Zusammenschaltung des
Durchlaufelektrophoresegerätes mit anderen analytischen Geräten zur Durchführung
einer Elektrophorese aufgezeichnet.
- 1. Durchlaufgelelektrophorese-Apparatur
- 2. Pumpen
- 3. Elektrodenpuffer-Reservoirs
- 4. Netzgerät
- 5. UV-Detektor
- 6. Schreiber
- 7. Radioaktivitätsdetektor o. anderer Detektor
- 8. Fraktionsammler
Claims (5)
1. Durchlaufgelelektrophorese-Apparatur,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Apparatur aus einer oberen Elektrodenkammer (1), einem Trenn-Rohr
(2), einer unteren Elektrodenkammer (3) und einem Füllsockel (4)
zusammengesetzt ist.
2. Durchlaufgelelektrophorese-Apparatur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Elektrodenkammer (1) aus Stromanschluß (1a),
Schutzmanschette (1b), Platindrahtelektrode (1c), Schlauchanschlüssen (1d),
Haltemanschette (1g) mit O-Ring (1f) und Haltestab (1h) besteht.
3. Durchlaufgelelektrophorese-Apparatur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trenn-Rohr (2) aus Elektrophorese-Rohr (2a), Kühlmantel (2b) mit
Oliven (2e) und Überwurf-Schraubverbindungen (2c, 2d, 2f, 2g) besteht.
4. Durchlaufgelelektrophorese-Apparatur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Elektrodenkammer (3) aus Stromanschluß (3a) mit
Schutzmanschnette (3b) und Platin-Scheibenelektrode (3c), Haltemanschette (3j)
mit O-Ring (3f) und dem Elutionssystem, bestehend aus Einlauf- und
Auslaufoliven (3d, 3e), Durchflußrohr (3g), Elutionskammer (3i) und Bypass-Anschluß
(3h) besteht.
5. Durchlaufelektrophorese-Apparatur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllsockel (4) aus Haltemanschette (4b) und Bodenplatte (4c)
besteht.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893926687 DE3926687A1 (de) | 1989-08-12 | 1989-08-12 | Durchlaufgelelektrophorese-apparatur |
DE19904041462 DE4041462A1 (de) | 1989-08-12 | 1990-12-11 | Kuehlsystem fuer die elutionskammer der durchlaufgelelektrohporese apparatur |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893926687 DE3926687A1 (de) | 1989-08-12 | 1989-08-12 | Durchlaufgelelektrophorese-apparatur |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3926687A1 true DE3926687A1 (de) | 1991-02-14 |
Family
ID=6387011
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893926687 Withdrawn DE3926687A1 (de) | 1989-08-12 | 1989-08-12 | Durchlaufgelelektrophorese-apparatur |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3926687A1 (de) |
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