DE2722175A1 - Anlage zur preparativen elektrophorese - Google Patents
Anlage zur preparativen elektrophoreseInfo
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Description
Dr. R./P/G 16. 5. 1977
16 255/256 Willem Gerrit Roskam (natürliche Person) 55 RueIacordaire
F-75015 Paris
Anlage zur preparativen Elektrophorese
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur preparativen Elektrophorese.
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Anlagen zur preparativen Elektrophorese weisen gewöhnlich eine obere Elektrodenkammer auf, ferner eine
Scheidestufe, in die eine Gele eingebracht wird, desweiteren
eine Eludier- oder Auffangkaituner und eine untere
Elektrodenkammer. Die verschiedenen Komponenten des zu behandelnden
Materials, d. h. zu reinigenden oder abzuscheidenden Materiales, wandern unter Einfluß eines elektrischen
Feldes unter verschiedenen Strömungsgeschwindigkeiten durch die Gele, so daß sie nacheinander aus der Gele auftauchen
und in die Eludierkammer zurückkehren. Eine Trägerlösung strömt durch die Eludierkammer und trägt die Komponenten
aus der Eludierkammer bspw. in einem Teilchensammler, aus dem sie zur weiteren Behandlung entnommen werden können.
Es gibt erhebliche bauliche Unterschiede bezüglich solcher Anlagen zur preparativen Elektrophorese; vor allem wurde
der Ausgestaltung der Eludierkammer viel Aufmerksamkeit geschenkt. Dennoch ist die Eludierung in den bekannten
Anlagen aus vielerlei Gründen nicht zufriedenstellend. An Vorrichtungen gemäß Stand der Technik ist der Boden der
Eludierkammer in Bezug auf den Strom für die Elektrophorese durchlässig, d. h. der Boden der Kammer ist elektrisch leitend.
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Der Hauptgrund für die schwache Eludierung in solchen
älteren Einrichtungen ist der, daß die Komponenten nach dem Auftauchen aus der Gele nicht auf einer Stelle bleiben,
an der der hydrodynamische Transport durch die Eludier-Trägerströmung
am wirkungsvollsten ist; sie sind vielmehr den Einwirkungen der freien Elektrophorese ausgesetzt, ferner
dem Konvektionsphenomen und der Wanderung durch die Schwere (Absinken).
In Bezug auf die freie Elektrophorese ist es für eine zufriedenstellende
Eludierung jedoch notwendig, daß die Komponenten nach Auftauchen aus der Gele aus der Nähe des Bodens
der Säule wandern, und zwar unter der Wirkung einer schnellen freien Elektrophorese, weil die Strömungsgeschwindigkeit der
Eludier-Trägerströmung in der Gelennähe niedrig ist (S. Hjerten et al., Anal. Biochem. 27 (1969) 108-129), wodurch die Eludierung
nahe dem Boden der Gelesäule nicht so wirksam verläuft.
Die angestrebte rapide freie Elektrophorese kann durch eine Trägerströmung von niedriger Ionenstärke unmittelbar entlang
des Gelebodens erreicht werden (J. W. Nelson et al., ISCO Applications Research Bulletin 19(1975)).
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Anlagen gemäß Stand der Technik, in denen eine starke, poröse Scheibe zwischen Gele und Eludier-kammer die Gele-Abstützung
erbringt, lassen keine zufriedenstellende EIudierung erreichen. Dies ist deshalb, weil die Komponenten
nach Auftauchen aus der Gele über eine lange Distanz wandern müssen, bevor die Eludierung beginnt und die Diffusion durch
die Gelematrix während des Wanderns der Teilchen behindert
wird; die Diffusion bildet auch den Anlaß zu einer großen Banderweiterung, während die Wanderung durch die Strömung
der Trägerlösungmit einer geringen Ionenstärke unmittelbar entlang des Gelebodens nicht beschleunigt werden kann.
In Anlagen gemäß dem Stand der Technik wird allein aufgrund einer hohen Fließgeschwindigkeit (Zirkulation) der Eludier-Trägerlösung
verhindert, daß die Komponenten unter dem Einfluß der rapiden freien Elektrophorese aus den genannten Gründen oder
aufgrund der Konvektionsphenomene oder Schwerkraft zwingend in die Nähe des Bodens der Eludierkammer geraten. Jedoch führt
eine hohe Pumpgeschwindigkeit der Eludier-Trägerlösung unweigerlich zu einer starken Deludierung der Komponenten, was für
viele Anwendungen verheerend ist. Andererseits ist es ebenso nachteilig, die Dimensionen der Eludierkammer zu verändern,
d. h. zu vergrößern, um zu verhindern, daß ein Undern zum Boden hin erfolgt, weil dies wiederum die Strömungsgeschwindigkeit
der Eludier-Trägerlösung senkt.
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Gemäß Stand der Technik wird der elektrophoretisch bedingte Komponentenverlust in Bodennähe der Eludierkammer,
also durch den Boden der Eludierkammer hindurch, auch verhindert
durch Anordnung einer Dialyse-Membrane (z. B. US-PS 3 773 745) oder einen halbdurchlässigen Glasfilter (US-PS
3 539 493) oder eine Gele in einer Träger-Lösung hoher Ionenstärke (DT-OS 2 221 242) unterhalb der Eludierkammer oder schließlich
durch Hindurchführen der Träger-Lösung in Gegenströmungsrichtung durch den Boden der Eludierkammer (P. H. Duesberg et al, Anal.
Biochem. 11 (1965) 342-361).
Eine zufriedenstellende Eludierung ist jedoch nicht möglich, weil die Komponenten auf den Boden der Eludierkammer wandern
und sich dort ablagern können, weil z. B. die Strömungsgeschwindigkeit der Träger-Lösung zum Ausgang hin in Bodennähe
der Eludierkammer weit geringer ist als im Zentrum der Eludierkammer. Wenn eine solche Dialyse-Membrane den Boden
der Eludierkammer bildet, besteht überdies die Gefahr eines Denaturierens, der Absorption und Adsorption der Komponenten
(S. Hjerten et al., loc. cit.).
Eine Anlage gemäß einer Ausgestaltung durch I. Schenkein et al.
(Anal. Biochem. 25 (1968) 387-395) hat jedoch den Nachteil,
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daß die freie elektrophoretische Wanderung der Komponenten
sich in Gegenrichtung zur Eludier-Trägerlösungs-Strömung vollzieht. Wenn in diesem Falle die Eludierkammer ein
geringes Volumen aufweist (siehe NL-Pat.-Anm. 7 115 364),, ist der Spannungsgradient in der Eludierkammer allerdings
hoch und seine Richtung derart, daß die Komponenten in Gegenrichtung zur Strömung der Eludier-Trägerlösung zu
wandern versuchen; infolge dieses letzteren Phenomens geht die vorteilhafte Wirkung einer Eludierkammer geringen
Volumens allerdings verloren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, insbesondere, d. h. zusätzlich zu den sich aus Beschreibung und Ansprüchen
ergebenden Aufgabenstellungen, eine einfache Anlage zur preparativen Elektrophorese zu schaffen, die leicht bedient
werden kann und nicht die oben erwähnten Nachteile aufweist, ferner eine zufriedenstellende Eludierung liefert, dies sowohl
bei schwachen als auch starken Gelen und mit Komponenten möglich ist, die sowohl eine hohe als auch niedrige freie
elektrophoretische Mobilität besitzen.
Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
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Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstandes der Erfindung.
Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine Anlage von erhöhtem Gebrauchswert geschaffen; sie ist baulich einfach und zeichnet
sich durch einen hohen Wirkungsgrad aus. Die Haupt-Trägerlösung, die über einen ersten Einlaßanschluß zum
Auslaß gelangt, vereinigt sich mit einer Hilfs-Trägerlösung
(Pufferlösung) und bildet mit dieser eine gleichmäßige, die
Eludierkammer passierende Trägerströmung, wodurch verhindert ist, daß aus der Gele austretende Komponenten den Boden der
Eludierkammer erreichen.
Weitere Urteile und Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch die Anlage zur preparativen Elektrophorese,
Fig. 2-4 Kurvendiagramme,
Fig. 5 einen Ausschnitt der Anlage in Art einer Explosionszeichnung und
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Fig. 6 einen vergrößerten Schnitt der Anlage unter Verdeutlichung der Strömungsbahnen.
Die in Fig. 1 dargestellte Anlage weist eine obere Elektrodenkammer
1 mit Elektrode 13 und eine untere Elektrodenkammer mit Elektrode 14 auf. Die Elektroden 13 und 14 sind aus Platindraht
hergestellt und in BLngnuten eines entsprechenden Isolationskörpers
aus Perspex (Polymethacrylat) untergebrachtt. Ein Ringkäfig aus diesem genannten Material kann sich mit
Abstand um diesen Platindraht herum erstrecken, so daß die Elektroden vor Beschädigungen geschützt untergebracht sind.
Die Platindrähte sind je mit einem korrosionsfesten Stahlbolzen, der in eine korrosionsfeste Ftter eingeschraubt ist, verbunden.
Diese Muttern können mit einer Stromquelle verbunden werden. Die Bolzen selbst sind vor Berührung mit dem Elektrolyt-Inhalt der
Elektrodenkammer durch Isolationsbeschichtung geschützt.
Zwischen den Kammern 1 und 2 befinden sich ein zylindrisches Rohr 3 (Innendurchmesser ca. 10 mm) für die Gele, ein Gehäuse
4 für die Eludierkammer (letztere hat einen Durchmesser von 15 mm und eine Dicke von 1,5 mm) und ein Rohrstück 6, welches
in eine Bohrung des Gehäuses 4 paßt. Die Eludierkammer 5, welche an ihrer Unterseite eine poröse Lage 11 aufweist, wird durch
das Rohrstück 6, das sie gegen eine Anschlagschulter des Gehäuses 4 preßt, in Position gehalten. Ein O-Ring 8, der
in eine Ringnut des Rohrstückes 6 eingelagert ist, bringt
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einen fugendichten Abschluß zwischen diesem Rohrstück und dem Gehäuse 4 und sichert zugleich das Rohrstück 6
klemmsitzartig in der korrekten Position; das Gelerohr ist zur zuordnungsgerechten Ausrichtung seiner unteren
Stirnfläche einfach gegen die Eludierkammer 5 gedrückt und wird dort durch einen O-Ring 7, der wiederum einen
dichten Paßsitz vermittelt, gehalten. Die Träger- bzw. Pufferlösung wird durch drei korrosionsfeste Stahlröhrchen
9 (in Fig. 1 ist nur ein Röhrchen dargestellt) eingebracht. Diese Röhrchen sind so angeordnet, daß jedes Paar einander
benachbarter Röhrchen 9 einen Winkel von 45 Grad einschließt, über daslbhr 10 wird eine Hilfsströmung einer Eludier-Pufferlösung
der Unterseite der porösen Lage 10 zugeführt. Diese hochbeschleunigte Hilfsströmung dient zur Kühlung der
Eludierkammer 5 sowie der Gele. Der über die Leitung zugeführte tberschuß an Eludier-Pufferlösung kehrt über
einen schmalen Spalt zwischen dem Rohr 10 und dem Rohrstück 6 in die Elektrodenkammer zurück und wird erneut in den
Kreislauf eingebracht. Die Strömungsbahnen der Eludier-Pufferlösung
sind in Fig. 6 dargestellt. Der elektrische Strom für die Elektrophorese führt über den erwähnten
schmalen Spalt.
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Durch Änderung der Strömungsgeschwindigkeit (Änderung der Pumpleistung) der durch das Rohr 10 strömenden Pufferlösung
oder Änderung des Spaltmaßes zwischen Rohr 10 und dem Rohrstück 6, kann der Druck der Hilfsströmung der Eludier-Pufferlösung
in der gewünschten Weise reguliert werden und folglich auch der durch die Lage 11 hindurchtretende Strömungsanteil der Eludier-Pufferlösung.
Die Eludier-Pufferlösungen werden über ein korrosionsfreies
Stahlröhrchen 12 durch eine genau einstellbare, nicht dargestellte Pumpe abgeführt und von dort aus bspw. über einen
Spektrophotometer einem Teilchenkollektor zugeführt.
Die Eludierkammer 5 ist aus hartem, porösem Material, wie Sinterglas, vorzugsweise Pyrex P 2, gebildet; bei der dargestellten
Anlage beträgt das Flüssigkeitsvolumen der Kammer 5 etwa 0,13 ml.
Die poröse Lage 11 an der Unterseite der Eludierkammer 5 kann als Dialyse-Membrane ausgebildet sein, in welchem Falle
die aus einer Pufferlösung bestehende Hilfsströmung an der Unterseite der Membrane unter hohem Druck gehalten werden kann.
Die poröse Lage 11 besteht jedoch aus Sinterglas anderer Porengröße als dem der Kammer 5, weist eine Dicke von 0,5 mm auf und kann
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in vorteilhafter Weise durch Sinterung mit derEludierkammer
5 verbunden sein. Die poröse Lage 11 ist vorzugsweise aus Pyrex P 5 gefertigt. Die Abdichtung der Eludierkammer
5 oder gegebenenfalls der Baueinheit aus Eludierkammer 5 plus poröser Lage 11 11 gegenüber dem Gelerohr 3, dem Gehäuse
und dem Rohrstück 6 ist durch Anformen bzw. -bringen einer passend gestalteten Lage aus elastischem Material wie bspw.
polymerisiertem Silikongummi erreicht. Hier ist formbarer, im Handel unter der Bezeichnung "Rhone Poulenc CAF 4" bekannter
Silikongummi auf die betreffenden Zonen der Eludierkanuner 5
oder der aus Eludierkammer und poröser Lage 11 gebildeten Baueinheit aufgebracht. Das Ganze wird für das Anformen des
Silikongummis an das Sinterglas vorzugsweise in eine Form, primär aus Teflon, eingebracht. Etwaige Silikongummi-überstände Grate)
werden bei Entnahme der Eludierkammer bzw. der Baueinheit aus Eludierkammer 5 plus poröser Lage 11 aus der Form von selbst
abgescheuert; dertberstand kann auch einfach mit Hilfe eines Messers
entfernt werden, wobei die öffnungen für die Röhrchen 9 und das Röhrchen 12 mittels eines Wolfram-Karbid-Bohrers
hergestellt werden können.
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Abgesehen von den korrosionsfesten Stahlröhrchen 9 und 12,
den Viton O-Ringen 7 und 8 der Sinterglas-Eludierkammer 5
mit ihrer Silikongummi-Dichtung und der porösen Lage 11,
sind alle übrigen Bauteile der Anlage aus Perspex (PoIymethacrylaten)
gefertigt.
Die Gelesäule steht direkt auf der Eludierkainmer 5 oder
einem Scheibchen aus Glasfiberpapier an der Oberseite der Eludierkainmer und braucht nicht durch den hydrostatischen
Druck der Eludier-Pufferlösung abgestützt zu werden.
Die vorliegende Erfindung kann auch an anderen Anlagen günstigst Verwendung finden, wie Großanlagen zur preparativen
Elektrophorese mit zentraler Eludierung und Gelekühlung. In solch vorteilhaften Anlagen sind Verarbeitung
und Kontrolle ebenso einfach.
In der beschriebenen Anlage zur preparativen Elektrophorese strömt die homogene Pufferlösung in die poröse Eludierkainmer
1, um zu verhindern, daß die Komponenten auf den Boden der
Eludierkainmer 5 gelangen, sei es durch das Konvektions-Phenomen oder durch eine hochgradig freie elektrophoretische
Mobilität oder Teilchenwanderung aufgrund der Schwere, so daß es durch Anpassung der Ionenstärke der unmittelbar unter der
Gele verlaufenden Pufferlösung möglich ist, die Komponenten aus der unmittelbaren Nachbarschaft der Gele schnell zu
evakuieren, so daß der Verzögerungseffekt bei der elektrophoretischen
Wanderung durch die Hilfs-Pufferlösung, welche
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entgegen der Teilchenwanderung strömt, selektiv erhöht werden kann, bspw. durch die Ionenstärke, den PH-Wert, die
Viskosität und Dichte der Pufferlösung. Die Eludierung ist dadurch hochwirksam. Es ist überdies der Nachteil vermieden,
daß die Komponenten mit dem Boden der Eludierkairmer in Kontakt kommen.
Die poröse Eludierkammer unterbindet das Konvektionsphenomen,
das Wandern der Komponenten aufgrund der Schwere und das Entstehen bestimmter Wege in der Eludierkammer für die
Eludier-Pufferlösungen. Die Eludier-Pufferströmungen im obigen Sinne werden durch Einleiten zweier Eludier-Pufferströmungen
in die Eludierkammer erreicht, wobei eine Pufferlösung gleichmäßig auf die Oberfläche der Eludierkanmer verteilt
wird, und zwar in einer Richtung entgegengesetzt der Richtung der in der Eludierkanmer stattfindenden Elektrophorese
und eine Pufferlösung gleichmäßig senkrecht zur Richtung der Elektrophorese. Eine gleichmäßige Verteilung der
Eludier-Pufferströmung auf die Oberfläche der Eludierkanmer ist durch Pumpen oder Saugen der betreffenden Pufferlösung
durch eine poröse Lage hindurch, die an der Bodenseite der Eludierkammer angeordnet ist, erreicht, wobei der Strömungswiderstand
der Pufferlösung hauptsächlich durch die poröse Lage bestimmt wird.
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Die oben erläuterte Bauform der Eludierkamner und der
dazugehörigen Teile vereinfacht die Handhabung der Anlage und ihre Anwendung für die preparative Elektrophorese erheblich.
Die Anlage ist flexibel und in einfacher Weise für den jeweiligen speziellen Prozess einsetzbar, z. B. durch Auswahl einer anderen
Eludierkammer oder eines anderen Gelegehäuses. Die Gelekühlung
ist einfach. Wie gefunden wurde, reicht die Kühlwirkung durch die PufferHilfsströmung im Rohr 10 völlig aus. Die Anlage kann
leicht sorgfältig gereinigt werden. Die Funktion der Anlage wird anhand des nachstehend beschriebenen Anwendungsbeispiele erläutert
:
Teile einer homodispersen 3H-poly(U) Mischung (eeine homodisperse
Mischung aus Tritium und Poly(Uridine), eines synthetischen, in der Biochemie üblichen Polymers) werden
einen 3 mm hohen, 9 prozentigen Polyacrylamide beigegeben.
Vorher wurde sichergestellt, daß die Radioaktivität in wenigstens 8 1/2 Minuten völlig aus der Gele evakuiert
ist. Die Pumpleistung der beiden Eludier-Pufferlösungen
wurde zwischen 2 und 10 ml ph festgelegt.
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Die Pumpleistung wurde durch Messung des Transports von H-Wasser
während der Elektrophorese festgelegt. Die Pumpleistung der HilfsStrömung der Eludier-Pufferlösung führt
zu einer wanderung der Eludier-Pufferlösung in die Eludierkammer, und zwar mit der gleichen Geschwindigkeit, wie die
freie Elektrophorese der RNA, jedoch in Gegenrichtung. Der Spannungsgradient in der Gele belief sich auf 6 V pro cm
bei einem Strom von 10 mA. Die Konzentration der Eludier-Pufferlösungen war dreimal so hoch wie die der Gele-Pufferlösung,
außer der Natrium-Sulfat-Konzentration, die überall 0,2 Prozent betrug.
Resultat
Durch Bestimmung der Radioaktivität der Teilchenansammlung ergab sich, daß mit 0,6 ml der Eludier-Pufferlösung bei allen
Pumpgeschwindigkeiten eine Eludierung von mehr als 99 Prozent der Radioaktivität erreicht wurde, wenn eine Korrektur der
Bandbreite des Beispieles durchgeführt wurde. Dies bedeutet, daß die Eludierkammer von einem Anteil der Pufferlösung ausgespült
wird, der dem fünffachen des Flüssigkeitsvolumens der Eludierkammer entspricht oder dem neunfachen des Flüssigkeitsvolumens der Eludierkammer unter der Gele. In dieser Berechnung
sind weder Korrekturen bezüglich der Diffusion in der Gele noch für die Bandbreite im Röhrensystem zum Teilchensammler
enthalten. Der tatsächliche Eludiergrad ist daher
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noch effizienter als erwähnt. Die Eludierung ist daher optimal. Der Anteil der Radioaktivität war inmer höher
als 96 Prozent. Fig. 2 zeigt die Veränderung der Radioaktivität in der Eludier-Pufferlösung bei einer Pumpleistung
von 2 ml ph. Die Kurvenform des Diagramines macht deutlich, daß die Eludierung bei einer solch niedrigen
Pumpleistung gut vor sich geht, trotz hoher elektrophoretischer Mobilität der RNA.
Teile einer niedrig-molecularen RNA wurden einer analytischen und preparativen Gele beigegeben und einer preparativen Gele-Elektrophorese unterzogen. Der Spannungsgradient in der
preparativen Gele lag bei 4 V pro cm. Die Pumpleistung für die Hilfsströmung der Eludier-Pufferlösung, welche entgegen
der Richtung der Elektrophorese lag, belief sich auf 1,5 ml ph. Die Summe der Pumpleistung der Eludier-Pufferlösungen betrug
6 ml ph.
Etwa 50 ug einer RNA wurde einer analytischen Gele und etwa 150 ug . RNA einer preparativen Gele zugeschlagen. Die
obere Diagramm-Darstellung in Fig. 3 zeigt die Veränderungen im Ausklingen der analytischen Gele und die untere Darstellung
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der Fig. 3 die Veränderungen im Ausklingen der Eludier-Pufferlösung. Die nachlassende Kraft hat sich durch die
Eludierung nicht merkbar verschlechtert und die Spitzen im preparativen Muster sind symmetrisch.
Teile einer hoch-molecularen RNA werden einer äußerst
schwachen 2.20 prozentigen Polyacrylamid-Gele beigegeben.
Die Gele wurde auf Glasfiber-Papierscheiben polymerisiert (Whatman GF/C). Etwa 6 pg der KNA wurden analytischer
Gele und etwa 24 pg der RNA einer preparativen Gele beigegeben.
In der oberen Darstellung in Fig. 4 ist die Veränderung im Ausklingen der analytischen Gele gezeigt und in der
unteren Zeichnung der Fig. 4 die der Eludier-Pufferlösung.
Die Abstützung der Gele durch die Eludierkammer und das Glasfiber-Papier erweist sich zur Erlangeng einer guten
Eludierung mit einer sehr schwachen Gele als geeignet. Die relativ hohen Basislinien zwischen den Spitzen im
preparatorischen Muster sind nicht Auswirkungen eines schlechteren Ergebnisses, sondern durch Bestandteile in
der Gele, die ebenfalls auflösende Phenomene darstellet»,
hervorgerufen.
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Claims (10)
1. Elektrophorese-Anlage, bestehend aus einem Rohr mit einem
ersten und einem zweiten Ende zur Aufnahme einer Gelesäule, gekennzeichnet durch eine Eludierkammer am ersten Ende
des Rohres, eine Einlaßleitung zum Durchlaß einer Pufferlösung in die Eludierkammer, einen Auslaß zum
Austritt der Pufferlösung aus der Eludierkammer, der in Bezug auf die Einlaßleitung so angeordnet ist,
daß die Pufferlösung die Eludierkammer im wesentlichen senkrecht zur Rohrmittelachse durchströmt, welche Anlage
weiter dadurch gekennzeichnet ist, daß die die Eludierkammer bildenden Mittel aus einem flachen Körper aus hartem,
jedoch porösem Material bestehen, welcher zwei größere Hauptflächen besitzt, die im wesentlichen senkrecht zur
Rohrmittelachse verlaufend ausgerichtet sind, und daß die Anlage schließlich eine Hilfsströmungs-Eintrittsleitung
aufweist zum Qurchtritt einer mit der Eludierkammer kommunizierenden,
Pufferströmung, welche durch die Hauptfläche des flachen Körpers hindurch antritt, die in größerem Abstand
zum zweiten Ende des Rohres liegt.
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ORIGINAL INfSPECTED
ORIGINAL INfSPECTED
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2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich zwischen der Eludierkammer (5) und der Hilfsströmungsleitung(lO)
eine Lage (11) aus porösem Material befindet, welches einen höheren Durchfluß-Widerstand für die Pufferlösung
bildet als das poröse Material des flachen Körpers.
3. Anlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der flache Körper aus Sinterglas besteht.
4. Anlage nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Lage (11) aus Sinterglas besteht.
5. Anlage nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der flache Körper (5) und die aus porösem Material bestehende
Lage 111)durch Sinterung miteinander verbunden sind.
6. Anlage nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der flache Körper gegenüber dem Rohr durch eine auf den
Körper aufvulkanisierte, aus gummiartigem Material wie Silikongummi bestehenden Schicht abgedichtet ist.
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7. Anlage zur Elektrophorese, gekennzeichnet durch ein Rohr mit einem ersten und einem zweiten Ende zur Aufnahme
einer Gele-Säule, und Mittel zur Bildung einer Eludierkammer (5) am ersten Ende des Rohres, wobei die die
Eludierkammer (5) bildenden Mittel von einem flachen Körper
aus hartem, jedoch porösem Material gebildet sind und die der Gele gegenüberliegende Seite in Bezug auf die
Pufferlösung strömungsdurchlässig gestaltet ist, so daß die Pufferlösung in den flachen Körper gelangen kann.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der flache Körper aus Sinterglas besteht.
9. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der flache Körper mittels einer daran haftenden Schicht
aus aufvulkanisiertem Silikongummi gegenüber dem Rohr abgedichtet ist.
10.Verfahren zur Herstellung einer Elektrophorese-Anlage
dadurch gekennzeichnet, daß eine Schicht aus gummiartigem Material wie Silikongummi, auf einen flachen Körper aus
hartem, jedoch porösem Material durch Vulkanisierung aufgebracht, wird, dann der flache Körper mit dem einen
Ende eines Rohres verbunden wird, wobei das aufvulkanisierte Silikongummi eine Dichtung zwischen dem flachen
Körper und dem RoHr7 b^lde^ / ^ Q 2 ^
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