DE3925809A1 - Personenkraftwagen in cabrioletbauweise - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Personenkraftwagen in Cabrioletbauweise mit einer Vorrichtung zum Ver­ mindern von für die Fahrzeuginsassen lästigen Zuger­ scheinungen.

Die sich beim Fahren mit einem Cabriolet einstellenden Zugerscheinungen rühren im wesentlichen davon her, daß die nach Überströmen der Windschutzscheibe stark be­ schleunigte Luftströmung aus dem darunterliegenden Fahrzeugbereich Luft mitreißt bzw. ansaugt. Dadurch entsteht im Bereich der Sitze ein Unterdruck, der durch eine vom Heckbereich ausgehende und nach vorne ge­ richtete Strömung wieder aufgefüllt wird. Diese Luft­ strömung wird als unangenehme Zugluft empfunden und verursacht darüber hinaus ein erhöhtes Geräuschniveau. Auch mit angehobenen seitlichen Scheiben ist die unan­ genehme Luftströmung kaum reduziert.

Um das Problem zu lösen, ist schon mehrmals vorge­ schlagen worden (DE-B-35 37 644 oder EP-A-2 33 777), quer hinter den Sitzen Schilde anzuornden, die sich über die Gürtellinie des Fahrzeugs nach oben erstrecken. Um einen gewissen Luftanteil doch noch durchzulassen und den Insassen ein gewisses Cabrio-Gefühl zu belassen, ist es auch schon bekannt (DE-B-38 36 375), anstelle eines geschlossenen Schildes ein etwas luftdurchlässiges Netz hinter den Sitzen vorzusehen.

Es ist auch schon ein optisch weniger auffälliger Windfang bekannt (DE-B-37 19 115), der den Zwischenraum zwischen den beiden Rücksitzlehnen der Vordersitze überdeckt. Diese Lösung bringt zwar schon Verbesse­ rungen, kann aber nicht sämtliche Luftströmungen, beispielsweise an den Außenseiten der Sitze vorbei verhindern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Per­ sonenkraftwagen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, bei dem die unangenehmen Zugerscheinungen ebenfalls vermieden sind, ohne daß die optisch teilweise als störend empfundenen Querschilde benutzt werden müssen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kenn­ zeichen des Patentanspruchs 1 angebenen Merkmale gelöst.

Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unter­ ansprüchen gekennzeichnet.

Nach der Erfindung wird der sich im Bereich des Fahr­ gastraumes ausbildende Unterdruck nicht vom Heck her aufgefüllt, sondern durch die zusätzlichen Strömungs­ querschnitte vom vorderen Bereich des Fahrzeugs her. Die im Bereich des Fahrzeughecks sich einstellende Umkehr­ strömung bildet sich daher nicht mehr aus. Es entsteht vielmehr durch die beträchtlich größeren Strömungsquer­ schnitte, die weit über denen einer normalen Heizungs- oder Belüftungsanlage liegen, ein leichter gleichmäßiger Luftstrom vom vorderen Bereich des Fahrgastinnenraumes, der die Luftmenge nachliefert, die durch die über die Windschutzscheibe nach hinten abströmende Luft mitge­ rissen wird.

Der Erfindung ist im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 ein Cabriolet in Seitenansicht nach dem Stand der Technik, ohne eine Einrichtung zum Ver­ hindern von Zugerscheinungen und

Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung.

In Fig. 1 soll kurz erläutert werden, wie es zu der unangenehmen, im Fahrzeuginnenraum nach vorne gerich­ teten Luftströmung kommt. Mit dem dicker ausgezogenen Strömungspfeil 1 ist der stark beschleunigte Luftstrom angedeutet, der sich oberhalb des Fahrzeugs und hinter der Windschutzscheibe ausbildet. Dort reißt die sehr schnell strömende Luft in dem Übergangsbereich zu der vergleichsweise gering bewegten Luft des darunter befindlichen Fahrgastraumes eine gewisse Luftmenge mit, wodurch in dem Fahrgastinnenraum ein Unterdruck entsteht. Dieser Unterdruck bewirkt im Bereich des Hecks 2 des Cabriolets eine teilweise Umkehr der Strömung, die dann im Bereich der Sitze und auch zwischen den Sitzen, wie durch den Pfeil 3 angedeutet, nach vorne verläuft und sehr störend wirkt. Der Luftstrom nach dem Pfeil 3 wird auch teilweise aus einer seitlichen Fahrzeugum­ strömung gemäß dem Pfeil 4 mitversorgt.

Um diesen nach vorne gerichteten Luftstrom zu vermeiden, ist zusätzlich zu den Querschnitten der Heizung- und/oder Belüfungsanlage des Cabriolets nach Fig. 2 ein Strömungskanal 5 mit einem erheblich größeren Strö­ mungsquerschnitt für eine von außen zum vorderen Bereich 6 des Fahrgastraums führende Luftströmung gemäß Pfeil 7 vorgesehen. Auf diese Weise ist es möglich, dem Fahr­ gastraum kontrolliert eine wesentlich höhere Luftmenge zuzuführen, als dies über die normale Heizungs- und Belüftungsanlage möglich wäre. Der Anteil der oberhalb und hinter der Windschutzscheibe abgesaugten Luft kann gezielt wieder zugeführt werden, ohne daß es zu der von hinten gegen die Fahrzeuginsassen gerichteten unan­ genehmen Luftströmung kommt. Der wenigstens eine zu­ sätzliche Strömungskanal 5 schließt natürlich nicht aus, daß die gegenüber dem üblichen größeren Strömungsquer­ schnitte zum kontrollierten Belüften des Fahrgastinnen­ raums auch teilweise durch erweiterte Kanäle der Heizungs- und/oder Klimaanlage bereitgestellt werden.

Gemäß Fig. 2 kann die Eintrittsöffnung 8 für den wenigstens einen zusätzlichen Strömungskanal 5 in dem vor der Windschutzscheibe 9 liegenden Bereich der Karosserie vorgesehen sein. Die Austrittsöffnung 10 für den zusätzlichen, in den Fahrgastraum gelangenden Luftstrom liegt dabei zweckmäßig in dem Bereich unter­ halb des Armaturenbrettes. Die in den vorderen Fußraum gelangende zusätzliche Luft strömt dann über eine große Fläche verteilt gemäß dem strichlierten Strömungspfeil 11 relativ langsam nach oben, wo sie dann, wie mit den kleinen Pfeilen 12 angedeutet, wiederum von der hinter der Windschutzscheibe 9 abströmenden, stark beschleunig­ ten Luft gemäß dem Strömungspfeil 1 mitgerissen wird.

Die für den beschriebenen Effekt benötigte zusätzliche Luftströmung kann in den Fahrgastraum auch durch spezielle, in den Türen ausgebildete Kanäle gelangen. Es ist auch möglich, die Austrittsöffnungen, aus denen der zusätzliche Luftstrom in den Fahrgastraum gelangt, im Fußbodenbereich des Cabrilets auszubilden. Ferner ist es vorteilhaft, die Zuströmöffnung 8 zu dem wenigstens einen zusätzlichen Kanal 5 in Karosseriebereichen mit einem von der Fahrgeschwindigkeit des Cabriolets ab­ hängigen Überdruck anzuordnen. Auf diese Weise paßt sich die Menge der zusätzlich in den Fahrgastraum gelieferten Luft besser der Luftmenge an, die aus dem Fahrgastraum durch den Fahrtwind abgesaugt wird. Weiterhin kann es zweckmäßig sein, den zusätzlichen Strömungskanal ggf. auch absperren zu können, wenn - ggf. für eine kurze Zeitspanne - der kräftige, von hinten nach vorne ge­ richtete Luftstrom gewünscht wird.

Claims (7)

1. Personenkraftwagen in Cabrioletbauweise mit einer Vorrichtung zum Vermindern von für die Fahrzeug­ insassen lästigen Zugerscheinungen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zusätzlich zu den Querschnitten der Heizungs- und/oder Belüftungsanlage weitere, erheblich größere Strömungsquerschnitte (Strömungs­ kanal 5) für wenigstens eine von außen zum vorderen Bereich (6) des Fahrzeugraumes führende Luft­ strömung (Pfeil 7) vorgesehen werden.

2. Personenkraftwagen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die zusätzliche Luftströmung zu­ mindest teilweise durch erweiterte Kanäle der Heizungs- und/oder Klimaanlage geführt wird.

3. Personenkraftwagen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Eintrittsöffnung (8) zu dem zusätzlichen Strömungskanal (5) in dem vor der Windschutzscheibe (9) liegenden Bereich der Karos­ serie vorgesehen ist.

4. Personenkraftwagen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die zusätzliche Luftströmung durch in den Türen ausgebildete Kanäle in den Fahrgastraum gelangt.

5. Personenkraftwagen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Austrittsöffnung (10) in den Fahrgastraum im Bereich unterhalb des Armaturen­ bretts vorgesehen ist.

6. Personenkraftwagen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die in den Fahrgastraum mündende Austrittsöffnung in den Fahrgastraum im Fußboden­ bereich ausgebildet ist.

7. Personenkraftwagen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Zuströmöffnung (8) zu den zusätz­ lichen Strömungskanälen (5) in Karosseriebereichen mit einem von der Fahrgeschwindigkeit abhängigen Überdruck angeordnet ist.