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Bei
der Erfindung wird ausgegangen von einem Kraftfahrzeug mit einer
verlagerbaren Dachanordnung, gemäß Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Ein
derartiges Kraftfahrzeug ist aus der
DE 10 2004 055 404 A1 bekannt.
Es weist einen Fahrgastraum auf, der nach oben hin von einer verlagerbaren
Dachanordnung verschlossen und zumindest teilweise freigegeben werden
kann. Dazu ist die Dachanordnung zwischen einer den Fahrgastraum oben
verschließenden Schließposition und einer den Fahrgastraum
oben zumindest teilweise freigebenden Offenposition verstellbar.
Ferner besitzt das Fahrzeug einen so genannten Mittelsteg, der etwa
in Fahrzeugmitte angeordnet ist, der den Fahrgastraum überspannt
und der etwa in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet ist.
Bei dem bekannten Kraftfahrzeug erstreckt sich der Mittelsteg von
einem heckseitigen Dachelement bis zu einem Windlauf des Windschutzscheibenrahmens.
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Die
DE 10 2004 045 374
A1 beschreibt ein Kraftfahrzeug, welches als Cabriolet
ausgebildet ist. An seinem oberen Windlauf sind Luftaustrittsöffnungen
angeordnet, die eine Trennschicht bzw. eine Art strömungstechnisches
Windschott zwischen dem Fahrgastraum und der Umgebung bilden sollen, wenn
das Fahrzeug mit abgelegter Dachanordnung bewegt wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art
dahingehend zu optimieren, dass Zuglufterscheinungen für
die Fahrgäste im Fahrgastraum deutlich reduziert sind.
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Gelöst
wird diese Aufgabe mit einem Kraftfahrzeug, welches die in Anspruch
1 genannten Merkmale aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Kraftfahrzeugs
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die
mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind
darin zu sehen, dass die Zuglufterscheinungen bei offenem Dach während
der Fahrt weiter reduziert werden, da über die gesamte
in Fahrzeuglängsrichtung gemessene Länge des Fahrgastraums
ein luftströmungstechnischer Luftvorhang, der auch als
Windschott bezeichnet werden könnte, erzeugt wird. Dieser
liefert somit über die gesamte Länge der Dachöffnung
einen gleichmäßigen Schutz für die Fahrzeuginsassen.
Insbesondere ist die Erfindung vorteilhaft für Cabriolets
einsetzbar, die zwei hintereinander angeordnete Sitzreihen im Fahrgastraum
aufweisen und die in jeder Seitenwand der Karosserie vorzugsweise
zwei Seitentüren besitzen, so dass für jede Sitzreihe
ein separater Zugang über die Seitentüren besteht.
Insbesondere bei solchen Fahrzeugen ist dabei die erfindungsgemäße
Lösung vorteilhaft, da der Fahrgastraum – in Fahrzeuglängsrichtung
gesehen – eine relativ große Länge aufweist. Dadurch,
dass der Mittelsteg über seine gesamte Länge Luftauslässe
aufweist, können somit beide Sitzreihen optimal durch das
strömungstechnisch erzeugte Windschott geschützt
werden. Mithin ergeben sich sowohl für die Fondpassagiere
als auch für die auf der vorderen Sitzreihe befindlichen
Passagiere optimale Komfortverhältnisse, wenn mit abgelegter Dachanordnung
gefahren wird.
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Es
ist möglich, jeweils seitlich, also in Richtung einer Seitenwand
gesehen, über die gesamte Länge eine einzige Luftauslässe
am Mittelsteg anzuordnen. Es wäre jedoch auch denkbar,
mehrere über die gesamte Länge des Mittelstegs
verteilt angeordnete Luftauslässe für jede Fahrzeugseite
vorzusehen.
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Um
den Komfort weiter erhöhen zu können, können
an dem Mittelsteg ein oder mehrere Ablagefächer bzw. ein
oder mehrere Sonnenrollos angebracht sein. Insbesondere bei geöffneter
Dachanordnung können die Sonnenrollos als Sonnenschutz und/oder
als Windschutz wirken. Dennoch wäre es denkbar, die Sonnenrollos
auch bei geschlossenem Dach zu verwenden, insbesondere dann, wenn
die Dachanordnung zumindest bereichsweise transparent ausgebildet
ist.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der
Mittelsteg an seinem hinteren Ende mit einem feststehenden, in Fahrzeugquerrichtung
verlaufenden Überrollbügel verbunden. Somit erstreckt
sich der Mittelsteg von einem oberen Windlauf des Windschutzscheibenrahmens
bis zu dem Überrollbügel. Dadurch wird die Steifigkeit
der Karosserie deutlich erhöht. Außerdem wird
durch den Mittelsteg der Schutz bei einem Überrollvorgang
des Fahrzeugs verbessert. Der Mittelsteg ergänzt somit in
besonders vorteilhafter Weise den Überrollbügel.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
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1 in
einer perspektivischen Seitenansicht ein Kraftfahrzeug mit einer
Dachanordnung und einem Mittelsteg, wobei die Dachanordnung in Schließposition
vorliegt,
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2 das
Kraftfahrzeug mit der Dachanordnung in Offenposition und
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3 das
Fahrzeug mit der Dachanordnung in Offenposition und einem teilweise
ausgefahrenen Sonnenschutz.
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1 zeigt
ein Kraftfahrzeug 1 mit einer Karosserie 2, die
einen vorderen Wagenabschnitt 3, einen mittleren Wagenabschnitt 4 und
einen heckseitigen Wagenabschnitt 5 aufweist. Im mittleren
Wagenabschnitt 4 befindet sich ein Fahrgastraum 6,
der oberhalb einer Gürtellinie 7 von einer Windschutzscheibenanordnung 8 mit
einem oberen Windlauf 9 und einer sich dahinter anschließenden
Dachanordnung 10 überspannt ist. An die Dachanordnung 10, die
in 1 in ihrer Schließposition SP gezeigt
ist, in der sie den Fahrgastraum 6 überspannt
und oben verschließt, schließt sich im Bereich
des heckseitigen Wagenabschnitts 5 eine Heckklappe 11 an,
die eine Heckscheibe 12 und einen die Heckscheibe 12 einfassenden
Rahmen 13 aufweist. Wird die Heckklappe 11 geöffnet,
kann die Dachanordnung 10 in eine den Fahrgastraum 6 oben
freigebende Offenposition OP verlagert werden, wie dies in den 2 und 3 gezeigt
ist.
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Im
Fahrgastraum 6 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel
zwei nicht näher zu sehende Sitzreihen hintereinander angeordnet,
die jeweils über eine vordere und hintere Seitentür 14 und 15 zugänglich sind.
Die nachfolgend lediglich als Türen 14 und 15 bezeichneten
Seitentüren sind in einer Seitenwand 16 der Karosserie 2 angeordnet.
Die Seitenwand 16 erstreckt sich bis zur Gürtellinie 7.
Die Karosserie 2 besitzt ferner einen unter der Heckklappe 11 liegenden,
in Fahrzeugquerrichtung FQ verlaufenden Überrollbügel 17,
der umgekehrt U-förmig ausgeführt ist und die
Gürtellinie 7 überragt. Von seinen seitlichen Schenkeln
ist lediglich ein Schenkel 18 zu sehen, der an seinem oberen
Ende mit einer querverlaufenden Basis 19 verbunden ist.
Gleiches gilt für die nicht zu sehende rechte Fahrzeugseite.
Im Übrigen sind auch in einer rechten Seitenwand, die hier
nicht zu sehen ist, vordere und hintere Seitentüren eingesetzt,
wie dies zuvor anhand der Seitenwand 16 beschrieben ist.
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Etwa
in der Fahrzeugmitte – bezogen auf die Fahrzeugquerachse – verläuft
in Fahrzeuglängsrichtung FL ein Mittelsteg 20,
der den Fahrgastraum 6 überspannt. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Mittelsteg 20 zwischen
dem oberen Windlauf 9 und dem heckseitigen Überrollbügel 17. Insbesondere
ist er mit der Basis 19 des Überrollbügels 17 verbunden.
Oberhalb des Mittelstegs 20 verläuft die verlagerbare
Dachanordnung 10, die hier mit seitlichen, vorzugsweise
undurchsichtigen Seitenstreifen 21 und einem zwischen den
Seitenstreifen 21 liegenden durchsichtigen Dachabschnitt 22 ausgestattet
ist. In Fahrzeuglängsrichtung FL gesehen kann die Dachanordnung 10 mehrteilig,
hier dreiteilig, ausgebildet sein. Die Dreiteiligkeit bezieht sich hier
auf den transparenten Dachabschnitt 22. Unterhalb der undurchsichtigen,
einteilig durchgehenden Seitenstreifen 21 ist ein Dachgestänge
(nicht gezeigt) in Schließposition SP verborgen, welches
dazu dient, die Dachanordnung 10 heckseitig unter der zu öffnenden
und zu verschließenden Heckklappe 11 abzulegen.
Somit dient das hier nicht gezeigte Dachgestänge der Verlagerung
der Dachanordnung 10 zwischen der Schließposition
SP und der Offenposition OP.
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Wie 2 zeigt,
wird der Fahrgastraum 6 in der Offenposition OP der Dachanordnung 10 nach oben
hin freigegeben, derart, dass lediglich der Mittelsteg 20 noch
vorhanden ist. Jeweils seitlich an dem Mittelsteg 20 und
in Richtung Fahrzeugwand 16 ausgerichtet, erstreckt sich
zumindest ein Luftauslass 23, der im gezeigten Ausführungsbeispiel
sich etwa über die gesamte Länge des Mittelstegs 20 erstreckt.
Es wäre überdies denkbar, die Luftauslässe 23 über
die Länge des Mittelstegs 20 geteilt, also eine
Vielzahl von Luftauslässen 23 je Seite ST des Mittelstegs 20 anzuordnen,
die seitlich nach außen bzw. in den Fahrgastraum 6 hinein
ausgerichtet sind. Durch die Luftauslässe 23 wird über
bzw. in dem Fahrgastraum 6 eine Lufttrennschicht erzeugt,
die somit die Wirkung eines Windschotts erfüllt, also eine Trennung
zwischen der Außenluft und der im Fahrzeug 1 bzw.
im Fahrgastraum 6 herrschenden Luft erzeugt. Die Luftauslässe 23 werden über
Luftführungsmittel 24 versorgt, die innerhalb
des Stegs 20 angeordnet sind. Versorgt werden können
die Luftführungsmittel 24 über eine hier
nicht gezeigte Fahrzeugklimaanlage. Die Luftführungsmittel 24 sind
somit bevorzugt als Kanäle oder Leitungen ausgebildet. Durch
die Erzeugung bzw. Entstehung der Trennluftschicht entsteht demnach
ein Luftvorhang 25, der durch eine Vielzahl von Strömungspfeilen 26 angedeutet
ist. Die Pfeile 26 geben somit die aus den Luftaustrittsöffnungen 23 austretenden
Luftströme wieder. Diese Luftströme strömen
entsprechend der Orientierung der ausrichtbaren Luftauslässe 23 seitlich
nach außen, also quasi in Richtung der undurchsichtigen
Streifen 21 bzw. der jeweiligen Seitenwand 16,
ggf durchsetzten sie den Fahrgastraum 6 bis zur Seitenwand 16.
Die Luftauslässe 23 können verstellbar,
wie verschließbar, schwenkbar, verschiebbar oder dergleichen,
sein, um eine optimierte Anpassung des Luftvorhangs 25 vornehmen
zu können.
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Wie 3 noch
zeigt, kann an dem Mittelsteg 20 zusätzlich ein
Sonnenschutzelement 27 angeordnet sein, welches zweiteilig
je Fahrzeugseite bzw. Seite ST ausgeführt ist, und somit
Teilelemente 28 und 29 umfassen kann. Das Sonnenschutzelement 27 ist
in bevorzugter Ausführungsform als auf- und abwickelbare
Materialbahn, wie insbesondere ein Rollo, ausgeführt, die über
einen oder mehrere Zugspriegel 30 betätigt werden
kann. Eine Wickelrolle (hier nicht dargestellt) kann im Bereich
des Fahrzeughecks oder im Bereich der Windschutzscheibenanordnung 11 liegen.
Darüber hinaus ist noch angedeutet, dass im Mittelsteg 20 zumindest
ein Ablagefach, vorzugsweise mehrere Ablagefächer 31 ausgebildet
sein können, in denen Gegenstände verstaut werden
können. Die Ablagefächer 31 sind vom
Fahrgastraum 6 her zugänglich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004055404
A1 [0002]
- - DE 102004045374 A1 [0003]