DE3924459A1 - Gummiartikel, insbesondere fahrzeugreifen - Google Patents
Gummiartikel, insbesondere fahrzeugreifenInfo
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- B60C13/04—Tyre sidewalls; Protecting, decorating, marking, or the like, thereof having annular inlays or covers, e.g. white sidewalls
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gummiartikel, insbesondere einen Fahrzeugreifen,
welcher mit einem kontrastierenden Dekor bzw. einer konstrastierenden Kenn
zeichnung auf Gummi- oder Kunststoffbasis versehen ist, welches bzw. welche
vor oder nach der Vulkanisation aufgebracht wird.
Derartige Dekors oder Kennzeichen bestehen üblicherweise aus Buchstaben,
Buchstabenkombinationen, Zahlen oder bilden auch dekorative Ornamente. Im
Falle von Fahrzeugreifen werden die Kennzeichen üblicherweise auf der Sei
tenwand angebracht. Die einfachste Art des Aufbringens einer kontrastieren
den Kennzeichnung ist das direkte Anbringen vor oder nach Vulkanisation,
beispielsweise mittels einer geeigneten Gummifarbe. Die zur Herstellung von
Fahrzeugluftreifen, also auch deren Seitenwandteile, verwendeten Gummimi
schungen enthalten im allgemeinen sogenannte verfärbende Mischungssubstan
zen, zu welchen insbesondere das Alterungsschutzmittel in Verbindung mit
dem eingesetzten Weichmacheröl zählt. Das Alterungsschutzmittel wird durch
das Weichmacheröl an die Artikeloberfläche transportiert und verursacht
schließlich unter Lichteinfluß eine Verfärbung der direkt aufgebrachten Kenn
zeichnung. Um den Effekt der Verfärbung zu vermindern, können nun soge
nannte nicht verfärbende Mischungen verwendet werden, die jedoch nicht nur
merklich teurer sind als übliche Mischungen, sondern auch schlecht alterungs
beständig sind, so daß ihr Einsatz mit Qualitätseinbußen verbunden ist.
Durch die vorliegende Erfindung soll nun die Möglichkeit geschaffen werden,
eine kontrastreiche, also insbesondere weiße oder auch farbige Kennzeichnung
auf Gummi- oder Kunststoffbasis auf einem Gummiartikel, insbesondere einem
Fahrzeugreifen, auf möglichst einfache Weise haltbar anbringen zu können,
ohne daß ein störendes Verfärben auftritt.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß zwischen dem
Gummiartikel und der Kennzeichnung bzw. dem Dekor eine Barrieremischung
vorgesehen ist, deren Kautschukkomponente, bezogen auf 100 Gewichtsteile
Kautschuk, bis zu 100 Gewichtsteile eines halogenierten Butylkautschuks und
die Kaolin als Füllstoff enthält.
Die gemäß der Erfindung vorgeschlagene Barrieremischung verhindert wirkungs
voll das Durchwandern von verfärbenden Mischungsbestandteilen, insbesondere
von Alterungsschutzmittel, aus der Artikelmischung. Hierfür sind insbesondere
zwei Wirkungen verantwortlich. Einerseits ist halogenierter Butylkautschuk
an und für sich ein relativ schlechtes Transportmedium für Weichmacheröl
und damit Alterungsschutzmittel. Das allein wäre jedoch für ein wirkungs
volles Verhindern des Verfärbens nicht ausreichend. Der Füllstoff Kaolin
bewirkt nun durch seine Plättchenstruktur, die zu einem schichtartigen Ein
bau dieses Füllstoffes in der Mischung führt, eine weitere Behinderung des
Durchwanderns der verfärbenden Mischungsbestandteile aus der Artikelmi
schung, also beispielsweise aus der Seitenwandmischung eines Reifens, so
daß keinerlei unerwünschte Verfärbungen der Kennzeichnung mehr auftre
ten. Es ist weiters günstig, daß halogenierter Butylkautschuk eine hohe
Verträglichkeit zu allen üblichen Polymeren aufweist, so daß auch eine sehr
haltbare Kennzeichnungsanbringung gewährleistet ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Barrieremischung als
halogenierten Butylkautschuk Brombutylkautschuk, der ein besonders schlech
tes Transportmedium für die genannten färbenden Mischungsbestandteile dar
stellt.
Es hat sich weiters als günstig erwiesen, wenn der Barrieremischung bis zu
15 Gewichtsteile eines Dienkautschuks, insbesondere Naturkautschuk, beige
mengt sind. Hier dient Dienkautschuk als Verarbeitungshilfsmittel und erhöht
die Klebrigkeit und damit die Haftfähigkeit der Barrieremischung auf der
Artikelmischung.
Gemäß der Erfindung kann der Anteil an Kaolin, bezogen auf 100 Gewichts
teile Kautschuk, bis zu 100 Gewichtsteile, vorzugsweise 60 bis 75 Gewichts
teile, betragen.
Die Barrieremischung soll günstigerweise kein bzw. relativ wenig Weichmacher
enthalten. Bevorzugt beträgt der Anteil an Weichmacher, bezogen auf 100 Ge
wichtsteile Kautschuk, bis zu 5 Gewichtsteile.
Für die Handhabung zum Aufbringen der Barrieremischung ist es günstig,
wenn diese in Form einer Platte, eines Streifens oder dgl. gefertigt wird,
deren Dicke mindestens 0,4 mm beträgt.
Für das Dekor bzw. die Kennzeichnung kann in einfacher Weise eine Gummi
lösung, vorzugsweise auf der Basis von Kunstkautschuk verwendet werden,
die bevorzugt vor der Vulkanisation direkt auf die Barrieremischung aufge
bracht wird. Es ist jedoch auch möglich, eine Folie, beispielsweise aus
Polyethylen oder Polyvinylchlorid zu verwenden, die mit der Barrieremischung
beispielsweise durch Aufschmelzen nach der Vulkanisation verbunden wird.
Bezüglich der erwünschten Zeichen bzw. Ornamente sind keinerlei Grenzen
gesetzt. So ist insbesondere durch die Erfindung die Möglichkeit geschaffen
worden, die Kennzeichnung bzw. das Dekor auf sehr haltbare Weise in unter
schiedlichsten Farben aufzubringen.
Die einzige Zeichnungsfigur zeigt eine Teilansicht der Seite eines Fahrzeug
luftreifens. Die Seitenwand 1 kann hierbei aus einer der bei Reifen üblichen
Seitenwandmischungen gefertigt werden. Es ist eine Kennzeichnung 2, die
durch eine Buchstaben- und Zahlenkombination gebildet wird, dargestellt. Die
Kennzeichnung wird entweder vor der Vulkanisation auf einem Streifen 3, der
aus der gemäß der Erfindung vorgeschlagenen Barrieremischung besteht und
ca. 0,5 mm dick ist, oder nach der Vulkanisation des Reifens auf dem mitvul
kanisierten Streifen 3, aufgebracht. Eine Gummifarbe bzw. Gummilösung, bei
spielsweise auf der Basis von Kunstkautschuk kann als Kennzeichnung vor
oder nach der Vulkanisation angebracht werden. Es kann auch eine Folie aus
Kunststoff, beispielsweise aus Polyethylen oder Polyvinylchlorid verwendet
werden, die nach der Vulkanisation durch Aufschmelzen aufgebracht wird. Die
Barrieremischung enthält als Kautschukkomponente, bezogen auf 100 Gewichts
teile Kautschuk, bis zu 100 Gewichtsteile eines halogenierten Butylkautschuks,
insbesondere einen Brombutylkautschuk und bis zu 100 Gewichtsteile Kaolin,
vorzugsweise 60 bis 75 Gewichtsteile. Zur Verbesserung der Klebrigkeit kann
als weitere Kautschukkomponente in einem Anteil von bis zu 15 Gewichtsteilen
ein Dienkautschuk, beispielsweise Naturkautschuk, zugesetzt sein. Günstiger
weise wird kein oder wenig Weichmacher (ca. bis zu 5 Gewichtsteile) beige
mengt. Ansonsten enthält die Barrieremischung die üblichen Mischungsbestand
teile wie Ruß, Zinkweiß, Stearinsäure, Vulkanisationsbeschleuniger und Schwefel.
Selbstverständlich kann das Dekor auch aus beliebigen Ornamenten in unter
schiedlichsten Farben bestehen. Insbesondere die Plattenform der Barriere
mischung gestattet auch die Anpassung an unterschiedliche äußere Ausgestal
tungen von Gummiartikeln.
Claims (9)
1. Gummiartikel, insbesondere Fahrzeugreifen, welcher mit einem kontrastieren
den Dekor bzw. einer kontrastierenden Kennzeichnung auf Gummi- oder
Kunststoffbasis versehen ist, welches bzw. welche vor oder nach der Vul
kanisation aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Gummiartikel und der Kennzeichnung bzw. dem Dekor eine Barrieremischung
vorgesehen ist, deren Kautschukkomponente bezogen auf 100 Gewichtsteile
Kautschuk bis zu 100 Gewichtsteile eines halogenierten Butylkautschuks und
die Kaolin als Füllstoff enthält.
2. Gummiartikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Barriere
mischung als halogenierten Butylkautschuk Brombutylkautschuk enthält.
3. Gummiartikel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Barrieremischung bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk bis zu 15 Ge
wichtsteile eines Dienkautschuks, insbesondere Naturkautschuk, beigemengt
sind.
4. Gummiartikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
an Kaolin in der Barrieremischung bis zu 100 Gewichtsteile, vorzugsweise
60 bis 75 Gewichtsteie, bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk, beträgt.
5. Gummiartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Barrieremischung, bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk,
höchstens 5 Gewichtsteile Weichmacher, bevorzugt jedoch kein Weichmacher,
beigemengt ist.
6. Gummiartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Barrieremischung in Form einer Platte, eines Streifens oder dgl.
gefertigt wird, deren Dicke mindestens 0,4 mm beträgt.
7. Gummiartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dekor bzw. die Kennzeichnung eine Gummilösung, vorzugsweise
auf der Basis von Kunstkautschuk, ist, die vor der Vulkanisation unmittel
bar auf die Barrieremischung aufgebracht ist.
8. Gummiartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dekor bzw. die Kennzeichnung eine Folie, beispielsweise aus Poly
ethylen oder Polyvinylchlorid, ist, die beispielsweise durch Aufschmelzen
nach der Vulkanisation aufgebracht ist.
9. Gummiartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dekor bzw. die Kennzeichnung farbig gestaltet ist.
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