DE1951462A1

DE1951462A1 - Aufzugsbogen fuer Gegendruckzylinder,insbesondere im Zeitungsrotationsdruck

Info

Publication number: DE1951462A1
Application number: DE19691951462
Authority: DE
Inventors: Edmund Dipl-Ing Volmer
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1969-10-13
Filing date: 1969-10-13
Publication date: 1971-04-22
Also published as: FR2061062A5; JPS5031043B1

Description

CONTINENTAL GUMMI-WERKE AG. HANNOVER I 3 D I H D Z

Aufzugsbogen für Gegendruckzylinder, insbesondere im Zeitungarotationsdruck

Die Erfindung bezieht sich auf Aufzugsbogen für Gegendruckzylinder, insbesondere im Zeitungsrotationsdruck.

Für Gegendruckzylinder, insbesondere in Zeitungsrotationsdruok, sind Aufzugsbogen gebräuchlich, die aus eines oder mehreren Geweben als Grundlage mit darauf ein- oder doppelseitig aufgebrachten Gumaischichten bestehen und deren, dem Druckzylinder zugewandte Oberfläche mit einer Clasperlenbeschichtung versehen let. Ib Zeitungsrotationsdruck wird das Papier zwischen mehreren, aus Druckzylinder und Gegendruckzylinder bestehenden Valzenpaaren hindurchgeführt. Dabei besteht, insbesondere beim zweiten, die Rückseite bedruckenden Walzenpaar, die Gefahr einer vermehrten Farbübertragung von der bereite bedruckten Papierseite auf den Gegendruckzylinder. Us dieser Gefahr zu begegnen, sind Druckfarben entwickelt worden, die nur in möglichst geringem Umfang von der Oberfläche des Gegendruckzylinder aufgenommen werden. Die verwendete Glasperlenbeschichtung verminderte die Gefahr eine« Abachaierene weitgehend. Allerdings mußten bei diesen Glasperlenbeschichtungen gewisse Nachteile in Kauf genommen werden:

Einerseits muß zur Sicherstellung einer ausreichenden Haftung zwischen Glaskugel und Gummi eine ausreichend große Kugeloberfläch· sur Verfügung stehen, d. h. der Kugeldurchmesser darf ein gegebenes Mindestmaß nicht unterschreiten. Andererseits aber bedingt die Einhaltung dieses Mindestkugeldurchmessers ein Aueeinanderziehen der Berührungspunkte zwischen Aufzugsbogen und Papier und verursacht auf diese Weise eine grobe Rasterung des Druckbildes, so daß zwischen Lebenserwartung, bedingt durch Haftfläche, und Klarheit des Druckbildes ein Kompromiß geschlossen werden muß. Die Stellen, an denen gleichbleibende Markierungen, wie z. B. Kopfleisten der Zeitungen cder ähnliches, zu drucken sind, lassen als

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erste eine Zerstörung der Oberfläche durch Herausbrechen eingebetteter Glaskugeln unter der Dauerbelastung erkennen. ■

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Lebenserwartung von Aufzugsbögen für Gegendruckzylinder zu erhöhen, die Stillstandszeiten der Rotationsmaschinen, die durch die notwendige Reinigung der bisher verwendeten Aufzugsbögen entstehen, zu verkürzen und eine Verbesserung des erhaltenen Druckbildes herbeizuführen.

Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, daß Aufzugsbögen für Gegendruckzylinder, insbesondere für den Zeitungsrotationsdruck, geschaffen werden, die entweder ganz oder zumindest in der des Druckzylinder während des Druckes zugekehrten Oberfläche aus einen Kunststoff mit einer kritischen

Oberflächenspannung zwischen 0 und 100 dyn · ca"" , vorzugsweise 10 and

—1 65 dyn · cm ,bestehen.

In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung erhält die de» Druckzylinder zugekehrte Oberfläche des Aufzugabogene eine rasterartige Prägung, die möglichst fein gehalten ist.

Eine besondere bevorzugte, weil in verblüffend einfacher Weise realisierbare Aueführungeform der Erfindung sieht eine Beschichtung der des Druckzylinder zugewandten Seite des Aufsugsbogens «it einer vergleichsweise dünnen, mit einer Rasterung versehenen Folie aus theraoplaetiechen Kunststoffen mit einer Oberflächenspannung zwischen 10 and 65 dyn · cb~ vor. Polyamid hat sich wegen seiner guten physikalischen Eigenschaften besonders gut bewährt.

Infolge der Eigenfestigkeit der verwendeten Folie, die die Adhäsionsverbindung zwischen Unterbau und Beschichtung unterstützt, können Teile der Oberflächenbeschichtung nicht aehr herausbrechen. Dies hat eine wesentliche Erhöhung der Lebenserwartung zur Folge. Während die Glasperle mit Rücksicht auf die für die Bindung zum Guui erforderliche Oberfläche einen Mindestdurchmesser nicht unterschreiten durfte und die dadurch bedingte Rasterung vergleichsweise grob war, können nunmehr sehr viel fein-

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körnigere Prägungen angewendet werden, die eine Verbesserung des Druckbildes zur Folge haben. ·

Ausgehend von der Erkenntnis, daß die zur Verschmutzung des Aufzugsbogens führende Farbabnahme während des Druckvorganges entweder durch das Papier hindurch oder bei einer Berührung einer bereits bedruckten Papiereeite mit den Gegendruckzylinder von der Differenz der kritischen Oberflächenspannungen der Drucktuchoberfläche und. der verwendeten Farbe abhängig ist., ermöglicht die Erfindung ein Eingehen auf die Farbzusammensetzunejen. Dabei muß die Oberflächenspannung des Festkörpers niedriger liegen als die der Farbe. Je größer die Differenz der kritischen Oberflächenspannungen ist, desto geringer ist die Benetzbarkeit. Bisher war die Entwicklung von Druckfarben an die standardisierte Verwendung von Glasperlen oder ähnlichem in der Oberfläche des Aufzugsbogens ge- · bunden.

Die kritische Oberflächenspannung v_son Gläsern liegt zwischen etwa 150 und 300 dyn · cm" . Auf diese vergleichsweise hohen Werte mußten bisher die verwendeten Druckfarben eingestellt werden. Diee geschah im allgemeinen auf empirischen Wege, weil die Erkenntnis der Abhängigkeit der Benetzbarkeit von der Oberflächenspannung noch nicht durchgreifend vorhanden gewesen ist.

Die kritische Oberflächenspannung der erfindungegemäß verwendeten Kunststoffe liegt nur bei etwa t/3 bis I/4 von der des Glases. Damit wird bei Weiterverwendung der bisher gebräuchlichen Farben di· Differenz zwischen den Oberflächenspannungen des Festkörpers und dar Farbe wesentlich vergrö ßert und eine Verschmutzungeneigung der Aufzugsbogenoberfläche stark herabgesetzt. Dadurch werden sekundär die Stillstandszeiten der Druckmaschinen, die zur Reinigung der Aufzugsbögen erforderlich waren, beträchtlich verkürzt.

Als Kunststoffe im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugt verwendbar sind demgemäß solche Kunststoffe, deren kritische Oberflächenspannung, gerneβsen in dyn · cm" , möglichst niedrig liegt. Hierzu gehören das

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Poly-CS-^-Propylperfluoroctansulfonamido)-Äthyl en-Acrylat), das Poly-(1,i-Dihydro-PerfluoroctylEethacrylat)j das Polyhexafluorpropylen, das Polytetrafluoräthylen, das Polytrifluorethylen, da· Polyvinylidenfluorid, das Poiyäthyleaterephthalat, die Polyamide, die Polyacrylamide und andere Polyacry!-Verbindungen, ferner Polyäthylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyvinylclorid und cgi. mehr. Die kritischen Oberflächenspannungen aller dieser Stoffe liegen zwiaohen etwa 11 und 64 dyn · cm" , wie beispielsweise dem Werk von Brandrub und Iiaoergut "Polymer Handbook", erschienen im Verlag Interscience publishers, New York, 1966, zu entnehmen ist.

Aus der Reihe der genannten Stoffe werden is Rahmen der vorliegenden Erfindung inabesonder· solche ausgewählt, die eine besonders hohe Struktur-■ festigkeit und gleichzeitig gute Beständigkeit gegen organische Lösungsmittel oder Farbb-isiandteile besitzen» Soweit sie eine ausreichende Eiger.-festigkeit aufweisen und bei den auftretenden Drücken gegen kalten Fluß in ausreichendem Maße widerstandsfähig sind, können sie auch für sich zur Herstellung von Aufzugsoögen verwandet werden, d. h. es kann anstelle eines Mehrschichtkörpers eine ggf. mit Festigkeiteträgern ausgerüstete Folie auf der Grundlage dieser Stoffe als Aufzugsbogen verwendet werden.

Als besonders geeignet haben sich jedoch Aufzugabögen erwiesen, die aus einem oder mehreren Geweben ala Festigkeitsträger für darauf ein- oder doppelseitig aufgebrachte Gummischichten bestehen und deren ait dem Druckzylinder in Berührung kommende Oberfläche Bit einer 0,03 bis Ö»1 ü dicken, geprägten Folie »uf dar Grundlage von Polyasid feethaftend verbunden ist. Ein solcher, besonders vorteilhaft ausgebildeter Aufzugebogen ist in der Zeichnung in eines Querschnittsbild echematisch dargestellt.

Zwei gummierte Gewebelagen 1 sind ait einer Beschichtung auf der Grundlage von Butadienacrylnitril-Misohpolymerisaten 2 versehen und die während des Druckes dem Druckzylinder zugekehrte Oberflächenschicht ist mit einer feinprofilierten Polyamidfolie J in einer Dicke von etwa 0,04 ma versehen.

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Claims

Ansprüchet

1.'Aufzugebogen für Gegendruckzylinder, insbesondere i« Zeitungsrotationsdruck, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufzugebogen oder mindestens seine den Druckzylinder während des Druckes zugekehrte Oberfläche aus einem Werkstoff Kit einer kritischen Oberflächenspannung zwischen 0 und 100 dyn · ca" besteht.

2. Aufzugsbogen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kritische Oberflächenspannung des Werkstoffes zwischen 10 und 65 dyn · cb~ liegt.

3. Aufzugebogen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet» daß eine guaaierte Gewebeunterlage (1) auf der,den Druckzylinder zugekehrten Oberfläche Bit einer Folie (3) aus einen Werkstoff mit einer kritischen Oberflächenspannung zwischen 10 und 65 dyn · ca*" festhaftend beschichtet ist.

4. Aufzugsbogen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie aus PoIyaiiid besteht.

5. Aufzugabogen nach eine» oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die des Druckzylinder während des Druckes zugekehrte Oberfläche ait einer Peinprofilierung versehen ist.

Hannover, den 9. Oktober 19^9 69-78 P/82 & Sb/Sz

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