DE3924358A1 - Streuvorrichtung fuer den winterdienst - Google Patents
Streuvorrichtung fuer den winterdienstInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Streueinrichtung für das Aus
bringen von granulierten Streustoffen für den Winterdienst
mit einem von einem regelbaren Antriebsmotor angetriebenen,
mit Wurfrippen versehenen Streuteller, dem über eine exzen
trisch zur Drehachse des Streutellers angeordnete Rutsche
das granulierte Streugut zugeführt wird und mit einem in
das Zentrum des Streutellers reichenden Gehäuse zum Frei
halten des Zentrums vom Streugut.
Aufgrund verschärfter Forderungen zur Verringerung der Umwelt
belastung durch Streustoffe dürfen diese nur in geringen Mengen
ausgebracht werden. Um dennoch die erforderliche Wirkung sicher
zustellen, ist das Verteilen der Streustoffe exakt auszu
führen. Das gilt insbesondere auch für die Querverteilung
während der Fahrt. Grundsätzlich neigen granulierte Streu
stoffe beim Ausbringen durch das Abschleudern von dem Streu
teller zu einer Entmischung. Granulierte Streustoffe bestehen
aus Partikeln unterschiedlicher Korngrößen mit unterschied
lichen flugdynamischen Eigenschaften. Die größeren Körner
fliegen infolge ihrer größeren Masse weiter als die Körner
kleinerer Abmessungen. Das macht sich besonders bei Feucht
salzmischungen nachteilig bemerkbar. Die Anteile größerer
Körnung befinden sich nach dem Austragen fast ausschließlich
am Rande und zum Teil noch weiter außerhalb des Streubildes
des Sole-Salz-Gemisches. Eine qualitativ verbesserte Aus
bringung für Feuchtsalze setzt vor dem Abschleudern vom
Streuteller eine gute Durchmischung des trockenen Materials
mit der Befeuchtungsflüssigkeit voraus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Streuvorrich
tung der eingangs genannten Gattung so zu gestalten, daß eine
gleichmäßigere Verteilung des grobkörnigen Materials in der
gesamten Streufläche ermöglicht wird. Außerdem soll bei an
gefeuchtetem Streugut eine bessere Durchmischung des trockenen
Materials mit der Befeuchtungsflüssigkeit durch die Schaffung
einer genau bestimmbaren Mischzone auf dem Streuteller er
reicht werden. Dabei soll das Ansammeln von Streugut im Zentrum
des Streutellers vermieden werden.
Die Erfindung zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich durch
die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale aus.
Es hat sich gezeigt, daß sich das gesamte, durch eine Ein
richtung nach der Erfindung erzeugte Streubild aus mehreren
Streufächern unterschiedlicher Wurfweiten zusammensetzt, so
daß der Anteil des grobkörnigen Materials in den Seitenbe
reichen des Streubildes erheblich verringert wird. Die Seiten
bereiche zeigen also im Vergleich zu den herkömmlichen Streu
bildern Ränder mit einer Ausdünnung an grobkörnigem Material,
da dieses durch die unterschiedlichen Wurfweiten besser über
die gesamte Streufläche verteilt wird. Dieser Effekt kann
durch die Wahl der Längen und Anzahl der Rippen gesteuert
werden.
In weiterer vorteilhafter Ausbildung der Erfindung können Maß
nahmen ergriffen werden, die dafür sorgen, daß Ablagerungen
von Streustoff im inneren Bereich des Streutellers vermieden
werden. So kann beispielsweise das Gehäuse zur Abschirmung
des Streutellerzentrums zylindrisch ausgebildet sein und bis
auf einen Dichtspalt an die Oberfläche des Streutellers heran
reichen. Bei Einrichtungen zum Verteilen angefeuchteten
körnigen Streuguts kann das Gehäuse zur Abschirmung des
Innenbereichs des Streutellers in an sich bekannter Weise
gleichzeitig der Aufnahme der Befeuchtungsflüssigkeit dienen.
Aus diesem fließt die Befeuchtungsflüssigkeit, beispielsweise
Sole, auf der Außenfläche nach unten und wird durch einen auf
den Streuteller angeordneten Zahnkranz mit sägeartigen Zahn
spitzen auf der Streutellerfläche zentrifugal befördert.
Dadurch wird eine Verbesserung der Durchmischung erreicht,
die zusätzlich durch eine Neigung der Streutellerfläche nach
oben und außen gestützt wird. Eine weitere Maßnahme zur Ver
besserung der Durchmischung des Streustoffs bevor er in den
Bereich der Wurfrippen gelangt, ist die Schaffung eines Vor
laufs für die Befeuchtungsflüssigkeit. Zu diesem Zweck kann
der Zulauf der Befeuchtungsflüssigkeit in Drehrichtung vor
der Zugabe des Streustoffgranulats erfolgen. Der Vorlauf kann
beispielsweise 10° betragen. Mit den vorstehenden Maßnahmen
wird neben der Verbesserung des Streubildes durch eine gleich
mäßigere Verteilung des groben Streustoffanteils eine genauer
definierte Mischzone geschaffen, in welche die Spitzen des
Zahnkranzes reichen. Bei größeren Streuweiten bildet sie ein
asymmetrisches, auf die Fahrbahnmitte gerichtetes Streubild
aus. Durch die zunehmende Verlagerung des Streubildes in
Richtung Fahrbahnmitte bei steigenden Tellerdrehzahlen er
übrigen sich weitere Einstellmaßnahmen an der Streuvorrich
tung, wodurch der Fahrer entlastet wird. Zusätzliche elek
tronische Kupplungen zwischen dem Streubild und der Streu
breite können unterbleiben. Der Effekt der asymmetrischen
Ausbildung des Streubildes ist auch für die entgegengesetzte
Richtung zu beobachten, sobald die Drehrichtung des Streu
tellers umgekehrt wird, so daß das Streugerät für Einsätze
auf Verkehrsstraßen mit Linksverkehr möglich ist.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
schematisch dargestellt und nachstehend erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht einer Streueinrichtung für ange
feuchtetes Streugut,
Fig. 2 die Draufsicht auf den Streuteller gemäß Fig. 1,
Fig. 3 die Seitenansicht einer Streueinrichtung für trockenen
Streustoff,
Fig. 4 die Draufsicht auf den Streuteller nach Fig. 3,
Fig. 5 einen Streuteller mit einem zentral angeordneten
Zahnkranz für das Streuen von angefeuchtetem Streu
stoff,
Fig. 6 die schematische Darstellung eines Streubildes mit
Zonen unterschiedlicher Wurfweite und
Fig. 7 drei Streubilder unterschiedlicher Breite.
Auf der Oberfläche eines Streutellers 1 sind sechs Wurfrippen 2
unterschiedlicher Länge befestigt. Bei dem gezeigten Beispiel
handelt es sich um Längen zwischen 80 und 130 cm, wie der
Fig. 5 im einzelnen zu entnehmen ist. Zum Streuen ange
feuchteten Streuguts, das aus einer Mischung von trockenem
Granulat und einer Befeuchtungsflüssigkeit besteht, trägt der
Streuteller einen zentral angeordneten Zahnkranz 3 mit säge
zahnartigen Zähnen. Oberhalb des Zahnkranzes befindet sich
ein konischer Behälter 4, der die Befeuchtungsflüssigkeit ent
hält und gleichzeitig zur Abschirmung des Streutellerzentrums
gegen den Streustoff dient. Dem Behälter 4 wird die Be
feuchtungsflüssigkeit über eine Leitung 5 zugeführt. Durch
eine nicht gezeigte Auslauföffnung kann die Befeuchtungsflüs
sigkeit auf der Außenfläche des Behälters drucklos nach unten
fließen, was der Pfeil 6 schematisch andeutet. Der Teller ist
mit einer nur durch die Achslinie 7 angedeutete Welle ver
schraubt. Die dafür vorgesehene Hutmutter trägt das Bezugs
zeichen 8.
Der trockene Streustoff (Granulat) wird dem Streuteller über
eine Rutsche 9 zugeführt. Er fließt in Richtung des Pfeiles 10
auf die Oberfläche des Tellers, den er etwa im Bereich der Zahn
spitzen des Zahnkranzes 3 erreicht. Der Auftreffpunkt ist
mit 11 bezeichnet (Fig. 2). Zur Erzielung einer besseren über
sichtlichkeit ist der Zahnkranz in die Fig. 2 nicht einge
zeichnet worden. Zur Abschirmung gegen das trockene Granulat
ist der Auslaufbereich der Befeuchtungsflüssigkeit auf dem
Behälter 4 mit einem schützenden Blech 12 versehen. Sobald
die Befeuchtungsflüssigkeit den Teller erreicht hat, wird sie
durch die Zähne des Kranzes 3 radial nach außen befördert,
so daß sie im Bereich des Auftreffpunktes 11 mit dem trockenen
Granulat vermischt werden kann.
Um den guten Durchmischungseffekt durch eine genau definierte
Vermischungszone im Bereich des Auftreffpunktes 11 zu verbessern,
ist der Teller mit einer nach außen und oben gerichteten
Neigung versehen, die bereits im Bereich des Zahngrundes des
Zahnkranzes 3 beginnt. Die Befeuchtungsflüssigkeit und der
Trockenstreustoff müssen dann gegen die Neigung durch die
Zentrifugalkraft nach außen gefördert werden. Das erhöht die
Verweilzeit. Um ein geordnetes Abfließen und anschließendes
Fördern der Befeuchtungsflüssigkeit zum Durchmischungsbereich
zu gewährleisten, ist es außerdem möglich, einen Vorlauf für
die Befeuchtungsflüssigkeit gegen die Drehrichtung zu schaffen.
Bei dem gezeigten Beispiel erreicht die Befeuchtungsflüssig
keit den Streuteller 10° in Drehrichtung vor dem Auftreff
punkt 11 des trockenen Streustoffs auf dem Teller.
Der Behälter 4 für die Befeuchtungsflüssigkeit wird nach unten
durch einen Boden 4a abgeschlossen. Der Mantel des konischen
Behälters reicht jedoch weiter nach unten und greift gering
fügig mit einer Verlängerung 4b über die Spitzen des Zahn
kranzes 3. Dadurch wird vermieden, daß sich Streustoff im Zen
trum des Tellers oberhalb des Zahnkranzes ansammelt und
Störungen der Durchmischung und eines gleichmäßigen Austrags
auftreten.
Streuteller, die nur zum Streuen von trockenem Streustoff vor
gesehen sind, sind nicht mit einem Zahnkranz versehen. Ferner
erübrigt sich die Anordnung eines Behälters für Befeuchtungs
flüssigkeit. Um dennoch das Ansammeln von Streustoff im Zentrum
des Tellers zu verhindern, ist ein zylindrisches Gehäuse 13
vorgesehen, das unter Einhaltung eines geringen Dichtspaltes 14
bis unmittelbar vor die Oberfläche des Tellers geführt ist
(Fig. 3).
Das Gesamtstreubild eines Streutellers ist, wie die Fig. 6
zeigt, aus mehreren Wurfzonen unterschiedlicher Weiten zusammen
gesetzt. Bei dem gezeigten Beispiel sind es entsprechend der
Anzahl der unterschiedlich langen Wurfrippen, sechs Wurfzonen,
deren Grenzen mit 15a bis 15f bezeichnet sind. Es ist zu er
kennen, daß jede Zone im radial äußeren Bereich einen Anteil
gröberen Materials enthält, das infolge seiner größeren kine
tischen Energie weitergetragen wird als feinkörnigeres Material.
Das gesamte grobkörnige Material verteilt sich auf sechs Zonen,
das sich bei der Bestückung eines Streutellers mit gleichlangen
Wurfrippen im Außenbereich des Streubildes konzentrieren würde.
Durch die Erfindung kommt es also zu einer Ausdünnung des
seitlichen Grenzbereichs des Gesamtstreubildes durch eine
gleichmäßigere Verteilung des gröberen Materials über die Ge
samtfläche des Streubildes. Zur Verdeutlichung dieses Effektes
sind in der Fig. 6 die gröberen Kornanteile schwarz markiert,
während die kleineren Korngrößen als Kreise dargestellt sind.
Die Entwicklung des Streubildes für angefeuchtetes Streugut ist
in der Fig. 7 deutlich erkennbar. Bei einer konstanten Vor
laufeinstellung für die Befeuchtungsflüssigkeit von 13° stellt
sich bei geringer Drehzahl des Tellers ein nahezu symmetrisches
Streubild 16 von 3 m Breite ein. Die Ränder des Streubildes be
finden sich symmetrisch zur Achse 17 des Streutellers. Bei
eine Erhöhung der Drehzahl des Streutellers bildet sich ein
asymmetrisches Streubild 17 aus. Die Streubreite erreicht ins
gesamt eine Größe von 4 m. Sie verteilt sich im Verhält
nis 1,7 : 2,3 m in Richtung auf die Mitte der Fahrbahn 19.
Bei einer weiteren Erhöhung der Drehzahl des Streutellers
zeigt das Streubild 18 eine weitere Zunahme der Asymmetrie.
In Fahrtrichtung gesehen erreicht die Streubreite rechts der
Symmentrielinie 1,80 m, während die auf die linke Fahrbahn
reichende Streubreite 4,20 m erreicht, so daß eine gesamte
Streubreite von 6 m entsteht. Die Ausbildung asymmetrischer
Streubilder bei höheren Tellerdrehzahlen ist im geringen Um
fang zwar an sich bekannt, durch die unterschiedlich langen
Wurfrippen tritt dieser Effekt jedoch deutlich verstärkt auf,
so daß das Streuen beider Fahrbahnhälften von einem außermittig
fahrenden Streufahrzeug vorgenommen werden kann.
Claims (7)
1. Streueinrichtung für das Ausbringen von granulierten Streu
stoffen für den Winterdienst mit einem von einem regelbaren
Antriebsrotor angetriebenen, mit Wurfrippen versehenen Streu
teller, dem über eine exzentrisch zur Drehachse des Streu
tellers angeordnete Rutsche das granulierte Streugut zuge
führt wird und mit einem in das Zentrum des Streutellers
reichenden Gehäuse zum Freihalten des Zentrum von Streugut,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wurfrippen (2) des Streu
tellers (1) unterschiedliche Längen aufweisen.
2. Streueinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wurfrippen mit in Drehrichtung zunehmender Länge auf
dem Streuteller angeordnet sind.
3. Streueinrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse (13) zur Abschirmung des Streu
tellerzentrums zylindrisch ausgebildet ist und bis auf einen
Dichtspalt (14) an die Oberfläche des Streutellers heranreicht.
4. Streueinrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2 für einen an
gefeuchteten Streustoff mit einem zentralen Flüssigkeitsbe
hälter, aus welchem die Befeuchtungsflüssigkeit über die Außen
fläche des Behälters auf den Streuteller fließt und mit einem
im Streutellerzentrum angeordneten Zahnkranz als Förderele
ment für die Befeuchtungsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeitsbehälter (4) mit einer nach unten weisen
den Verlängerung (4b) seines Mantels versehen ist, wobei die
Mantelverlängerung die Spitzen des Zahnkranzes geringfügig
übergreift.
5. Streueinrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 und 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Streufläche des Streutellers
mit einer zentrifugal und nach oben weisenden Neigung versehen
ist, welche im Zahngrund des Zahnkranzes ihren Ausgang nimmt.
6. Streueinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Streufläche des Streutellers mit einer
zentrifugal und nach oben weisenden Neigung versehen ist, die
zur Abschirmung des Streutellerzentrums radial einwärts des
zwischen dem Streuteller (1) und dem Gehäuse (13) gebildeten
Dichtspalts (14) beginnt.
7. Streueinrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2, 4, 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Zulauf der Befeuchtungsflüssig
keit auf dem Streuteller zur Schaffung eines Vorlaufs in Teller
drehrichtung vor dem Auftreffpunkt (11) des Streustoffgranu
lats angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893924358 DE3924358A1 (de) | 1989-07-22 | 1989-07-22 | Streuvorrichtung fuer den winterdienst |
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DE19893924358 DE3924358A1 (de) | 1989-07-22 | 1989-07-22 | Streuvorrichtung fuer den winterdienst |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3924358A1 true DE3924358A1 (de) | 1991-01-31 |
Family
ID=6385660
Family Applications (1)
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DE19893924358 Withdrawn DE3924358A1 (de) | 1989-07-22 | 1989-07-22 | Streuvorrichtung fuer den winterdienst |
Country Status (1)
Country | Link |
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