DE3922823A1 - Geraet zum messen elektrostatischer reibungsaufladespannung - Google Patents
Geraet zum messen elektrostatischer reibungsaufladespannungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Reibungsaufladespannung-
Meßgerät für das Messen einer durch Reibung verursachten
elektrostatischen Spannung zum Erfassen von Auflade- und
Entladeeigenschaften einer blattförmigen Probe eines Textil
erzeugnisses wie Tuch, Strickware oder ungewebtem Stoff bzw.
Faservlies oder einer Probe wie Papier, Leder oder Kunst
harzfilm.
In der letzten Zeit entstand ein schnell ansteigender Bedarf
an ladungshemmenden Fasern, die eine durch Reibung oder
dergleichen verursachte Elektrisierung verhindern können und
die beispielsweise für ladungshemmende Stoffe oder Kleidung
bei der Halbleiterherstellung oder für Teppiche verwendet
werden, die derart behandelt sind, daß der menschliche Kör
per gegen elektrostatische Schläge geschützt ist. Da viele
Firmen verschiedenerlei Rohmaterialien entsprechend fort
schreitend anspruchsvolleren Forderungen hinsichtlich der
Ladungshemmeigenschaften entwickelt haben, entstand auch ein
zunehmender Bedarf an Gerätschaften für die Bewertung der
Ladungshemmeigenschaften.
Obwohl im Handel Geräte zum Messen der Eigenschaften hin
sichtlich der elektrostatischen Reibungsaufladespannung ge
mäß der japanischen Industrienorm (JIS) L 1094 erhältlich
sind, sind diese Geräte hinsichtlich der Genauigkeit und der
Wiederholbarkeit unzulänglich. Daher war die Entwicklung
eines Geräts zum genauen und einfachen Messen elektrostati
scher Eigenschaften als außerordentlich wichtig anzusehen.
Als Verfahren zum Verbessern der Genauigkeit und Wiederhol
barkeit bei der Messung elektrostatischer Spannungen wurden
folgende Verfahren vorgeschlagen:
In der JP-PS 38 656/1987 ist ein Verfahren beschrieben, bei
dem die elektrostatische Spannung an einer blattförmigen
Probe durch Reiben der Probe unter mechanischer Hin- und
Herbewegung oder Drehbewegung einer Borstenbürste gemessen
wird.
In der JP-PS 11 303/1987 ist ein Verfahren beschrieben, bei
dem eine blattförmige Probe, die an ihrer Rückseite durch
einen Träger abgestützt ist, zum Reiben an ihrer Vorderseite
mit einem Reibegegenstand in Andruckberührung gebracht wird
und dann auf einer geraden Bahn oder Kurvenbahn zu einem
Detektor versetzt wird, mit dem die elektrostatische Spannung
an der Probe gemessen werden kann. Das Abstützen der Probe
von deren Rückseite her bei dem Reiben ermöglicht eine
Verbesserung der Genauigkeit und Wiederholbarkeit der Mes
sungen.
In der JP-OS 2 67 658/1987 ist ein Verfahren beschrieben, bei
dem die elektrostatische Spannung an einer Probe mit einem
der Probe gegenübergesetzten Detektor gemessen wird, wobei
nach dem oder zugleich mit dem Beenden des Reibens ein
Stützträger von der Probe gelöst wird. Das Lösen des Stütz
trägers von der Probe ermöglicht es, eine durch eine elek
trische Ladung des Stützträgers verursachte Einwirkung auf
die Messung auszuschalten, wodurch die Meßgenauigkeit ver
bessert wird.
In der JP-OS 2 87 148/1987 ist ein Verfahren beschrieben, bei
dem eine Textilprobe, die an ihrer Rückseite durch einen
Träger abgestützt ist, an ihrer Oberfläche mit einem Reibe
gegenstand gerieben wird, gleichzeitig mit dem oder nach dem
Beenden des Reibens unter Haften an dem Träger bewegt wird,
einem elektrostatischen Detektor gegenübergesetzt wird und
gleichzeitig mit dem oder nach dem Abschluß der Bewegung von
dem Träger gelöst wird, wonach mit dem der Probe gegenüber
stehenden elektrostatischen Detektor die elektrostatische
Spannung gemessen wird.
Bei diesen Verfahren werden alle Proben mittels eines Trä
gers abgestützt. Es bleiben jedoch noch mancherlei Probleme
insofern ungelöst, als das Aufbringen der Probe auf den
Träger und das Lösen der Probe von dem Träger schwierig sind
und Reihenmessungen an vielen Proben einen hohen Arbeitsauf
wand erfordern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zum Messen von
elektrostatischen Reibungsaufladespannungen ein Gerät zu
schaffen, mit dem elektrostatische Eigenschaften auf genaue
und einfache Weise gemessen werden können, insbesondere eine
Probe leicht angebracht und abgenommen werden kann und viele
Proben auf wirtschaftliche Weise gemessen werden können.
Zur Lösung der Aufgabe ist das erfindungsgemäße Gerät zum
Messen elektrostatischer Reibungsaufladespannung derart ge
staltet, daß auf einem Hauptsockel ein Probentisch angeord
net ist, der zwischen einer Meßstation und einer Reibesta
tion hin- und herbewegbar ist, und daß in den Probentisch
entnehmbar eine Probenplatte eingesetzt ist, die eine blatt
förmige Probe in gespanntem Zustand festhält. An der Reibe
station des Hauptsockels sind ein die Probe von der Rück
seite her stützender Untersatz und eine Reibeinheit ange
bracht. Die Reibeinheit weist ein Reibkissen und eine An
triebseinheit hierfür auf und ist derart ausgebildet, daß
mit dem Reibkissen die Oberfläche der von dem Untersatz
gestützten Probe gerieben wird. An der Meßstation ist ein
elektrostatischer Spannungssensor zum Messen der elektrosta
tischen Spannung an der geriebenen Probe angebracht. Eine
Datenverarbeitungseinheit dient zum Verarbeiten des Signals
aus dem elektrostatischen Spannungssensor.
Die eine Probe tragende Probenplatte wird durch das Einset
zen in den Probentisch von diesem festgehalten. Zum Reiben
über eine bestimmte Zeit wird das Rutsch-Reibkissen unter
Abstützung der Rückseite der Probe durch den Untersatz mit
der Oberfläche der Probe in Gleitberührung gebracht. Danach
wird der Probentisch zu der Meßstation versetzt, um mittels
des elektrostatischen Spannungssensors die elektrostatische
Spannung an der Probe zu messen. Das Signal aus dem Span
nungssensor wird in der Datenverarbeitungseinheit verarbei
tet.
Von diesem Reibungsaufladespannung-Meßgerät werden nach dem
Anbringen einer Probe an dem Probentisch das Reiben und die
elektrostatische Spannungsmessung nahezu ohne menschliche
Arbeitskraft ausgeführt, so daß die elektrostatischen Eigen
schaften der Probe auf genaue und einfache Weise gemessen
werden können. Da die Probe von der Probenplatte gehalten
ist, die ihrerseits in den Probentisch eingeführt wird, kann
im Falle von Messungen an vielen Proben von vornherein eine
Vielzahl von die jeweiligen Proben tragenden Probenplatten
vorbereitet werden, die für die Messung jeweils aufeinander
folgend in den Probentisch eingesetzt werden. Infolgedessen
können die Messungen auf wirtschaftliche Weise ausgeführt
werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist eine Außenansicht des Meßgeräts
gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Fig. 2 und 3 sind perspektivische Ansichten
einer Meßeinheit des Geräts bei unterschiedlichen Betriebs
zuständen.
Fig. 4 ist eine perspektivische Ansicht eines
Probenhalters.
Fig. 5 ist eine schematische Ansicht eines
Untersatzes.
Fig. 6 ist eine schematische Ansicht einer
Reibeinheit.
Fig. 7 ist eine schematische Ansicht eines
elektrostatischen Spannungssensors.
Fig. 8 zeigt in Blockdarstellung den allgemei
nen Aufbau des Geräts.
Fig. 9 zeigt schematisch eine Aufzeichnung
eines Kurvenschreibers.
Fig. 10 ist ein Betriebsablaufdiagramm.
Die Fig. 1 zeigt die allgemeine Gestaltung des Meßgeräts
gemäß einem Ausführungsbeispiel, bei dem ein Reibungsaufla
despannung-Meßgerät 1 eine Meßeinheit 2 zum Aufbringen einer
Reibungskraft an einer Probe und zum Messen der elektrosta
tischen Spannung an der Probe, eine Datenverarbeitungsein
heit 3 zum Steuern der Funktion der Meßeinheit
2 und zum Aufbereiten der enthaltenen Daten und einen Kur
venschreiber 4 aufweist.
Die Meßeinheit 2 enthält gemäß Fig. 2 und 3 einen Probenhal
ter 7 für das Festhalten einer Probe S, einen Untersatz 9,
eine Reibeinheit 10 und einen elektrostatischen Spannungs
sensor 13.
Der Probenhalter 7 hat gemäß Fig. 4 einen verschiebbaren
Probentisch 16, in dessen Oberseite eine kreisförmige Öff
nung i 5 ausgebildet ist, an der die Oberfläche der Probe S
freiliegt, und eine Probenplatte 17 zum Anheften oder Ankle
ben der Probe S, wobei an der Seite des Probentisches 16
eine Öffnung als Einlaßöffnung 19 für das Einführen der
Probenplatte 17 ausgebildet ist. Innerhalb des Probentisches
16 sind mit Beinen 22 versehene Andruckplatten 24 angeord
net, die in bezug auf eine Bodenplatte auf- und abwärts
bewegbar sind und die durch die Kraft von Federn 23 die
Probenplatte 17 gegen die Unterseite der Deckplatte des
Probentisches 16 drücken. Die einlaßseitigen Abschnitte der
Andruckplatten 24 sind an der Einlaßöffnung 19 nach vorne
unten abgeschrägt. Diese Andruckplatte 24 und die Feder 23
bilden eine Probenplatten-Halteeinheit. In dem Mittenbereich
der stufenförmigen Probenplatte 17 ist eine kreisförmige
Öffnung 26 derart ausgebildet, daß dann, wenn die Proben
platte 17 an dem Probentisch 16 festgelegt ist, die Öffnung
26 und die Öffnung 15 im Tisch genau in Deckung sind. Die
blattförmige Probe S wird mit einer Befestigungsvorrichtung
wie einem Klebestreifen oder dergleichen im gespannten Zu
stand an der Oberseite der Probenplatte 17 festgelegt. Eine
Probe mit geringer Zusammenziehung und geringer Dehnung wie
eine Wirkware oder ein Film kann auch dadurch gemessen
werden, daß sie mit einem Band direkt auf den Probentisch
geklebt wird, ohne daß die Probenplatte 17 verwendet wird.
Ferner ist es vorteilhaft, eine Probe mit hoher Zusammenzie
hung und hoher Dehnung wie eine Strickware mittels einer
Vielzahl von Stiften festzulegen, ohne einen Klebestreifen
oder dergleichen zu verwenden.
An dem Vorderrand des Probentisches 16 ist gemäß Fig. 2
einstückig ein Fußteil ausgebildet, der lose mit einer in
einem schachtelförmigen Hauptsockel 30 gebildeten Nut 32 in
Eingriff steht und an dem Rollen 33 angebracht sind. Die
Rollen 33 sind derart gestaltet, daß sie bei der Bewegung
des Probentisches 16 auf einer Schiene 34 abrollen, die in
dem Bereich direkt unterhalb der Nut 32 angebracht ist.
Ferner ist an dem abliegenden Rand des Probentisches 16 eine
sich horizontal erstreckende Führung 36 derart angebracht,
daß der Rand auf einer Schiene 40 innerhalb einer Nut 39
eines hochgezogenen Teils 37 gleitet, das an dem Hauptsockel
30 angebracht ist.
An den beiden Enden der Vorderseite des hochgezogenen Teils
37 sind drehbar Seilscheiben 42 und 42′ angebracht, über die
ein Drahtseil 43 gelegt ist. Das Drahtseil 43 ist an einem
Rand des Probentisches 16 befestigt. Die Seilscheibe 42 ist
an einem Ende an der Drehwelle eines Schrittmotors 45 befe
stigt und wird durch die Normaldrehung bzw. Gegendrehung des
Schrittmotors 45 gedreht, um dadurch das Drahtseil 43 zu
bewegen. Durch die Bewegung des Drahtseils 43 wird der
Probentisch 16 längs der Nuten 32 und 39 stoßfrei zwischen
einer Meßstation A und einer Reibestation B vor- und zurück
bewegt. An den Schrittmotor 45 ist ein Drehmelder 47 zum
Erfassen des Drehungsausmaßes des Schrittmotors 45 angebaut.
Der Schrittmotor 45 und der Drehmelder 47 für das Erfassen
der Motordrehbewegung sind an die (in Fig. 1 gezeigte)
Datenverarbeitungseinheit 3 angeschlossen, die auch als
Steuereinheit dient.
Der Untersatz 9, dessen Oberseite eine glatte Holzfläche
ist, ist gemäß Fig. 5 zylinderförmig und wird von einer
Stange 53 getragen, die mit einem Kern 52 eines Solenoids 50
verbunden ist. Der Kern 52 wird durch eine Feder 55 ständig
nach unten gezogen und bei der Erregung des Solenoids 50
nach oben bewegt, so daß der Untersatz 9 entsprechend dieser
Bewegung aufwärts bzw. abwärts bewegt wird. Die Lage der
Oberseite des Untersatzes 9 ist derart eingestellt, daß bei
abgesenkter Stellung des Untersatzes 9 die Oberseite unter
halb der in den Probentisch 16 eingesetzten Probe S liegt,
während bei der durch das Erregen des Solenoids 50 hervorge
rufenen angehobenen Stellung des Untersatzes die Oberseite
mit der Rückseite bzw. Unterseite der Probe S in Berührung
ist. Das Solenoid 50 ist gleichfalls an die Datenverarbei
tungseinheit 3 angeschlossen.
Die Reibeinheit 10 ist gemäß Fig. 6 mit einem Kurbelmecha
nismus, in dem ein Stift 59 exzentrisch an einem Drehteller
57 angebracht ist, und mit einem Schwenkarm 62 mit einem
Schlitz 60 ausgestattet, mit dem der Stift des Kurbelmecha
nismus in Gleiteingriff steht, während an dem Fußpunktbe
reich des Schwenkarms 62 einstückig ein Zylinder 63 ange
setzt ist. Der Zylinder 63 ist drehbar an einer Lagerachse
64 gelagert und das obere Ende des Zylinders 63 wird durch
eine Schraubenfeder 65 nach unten gedrückt, die um die
Lagerachse 64 gelegt ist. Die Stärke der Andruckkraft der
Schraubenfeder 65 kann auf geeignete Weise mittels einer
Mutter 66 eingestellt werden, die auf ein Gewinde 64 a am
oberen Teil der Lagerachse 64 aufgeschraubt ist.
An der Unterseite des Schwenkarms 62 ist ein Vorsprung 69
ausgebildet, der an seinem Ende eine Schrägfläche 69 a hat,
so daß eine an dem Drehteller 57 angebrachte Rolle 70 den
Vorsprung 69 bei einer bestimmten Stellung des Drehtellers
57 nach oben stößt. D.h., der Schwenkarm 62 wird durch den
Kurbelmechanismus mit der Drehung des Drehtisches 57 in der
Richtung eines Pfeils Y verschwenkt, wobei die Rolle 70 bei
der Bewegung des Schwenkarms in Richtung eines Pfeils X von
dem Vorsprung 69 wegkommt, so daß der Schwenkarm 62 durch
die Schraubenfeder 65 nach unten gedrückt wird. Wenn sich
der Drehtisch entgegengesetzt zur X-Richtung bewegt, wird
der Schwenkarm 62 durch die Rolle 70 angehoben. Wenn der
Schwenkarm 62 angehoben wird, wird ein am Ende des Arms
angebrachtes Reibkissen 11 von der Probenoberfläche abgeho
ben, während bei dem Senken des Schwenkarms 62 das Reibkis
sen 11 mit der Probenoberfläche in Berührung kommt. Infolge
dessen wird von dem Reibkissen die Probenoberfläche nur bei
der Bewegung in X-Richtung gerieben, während das Kissen bei
der Rückbewegung in Gegenrichtung von der Probenoberfläche
abgehoben ist. Auf diese Weise wird das Reiben nur dann
vorgenommen, wenn sich das Kissen in einer Richtung bewegt,
so daß selbst an dünnen Stoffen oder Wirkwaren eine nur
geringe Faltenbildung oder Auflockerung entsteht. Infolge
dessen wird der Abstand von dem Sensor bei der Messung
konstant, was das Erreichen einer gleichmäßigen Meßgenauig
keit ermöglicht. Das Rutsch-Reibkissen 11, das die Form
eines Tafelschwamms hat, ist derart ausgebildet, daß 5 bis
10 Gramm von absorbierender Baumwolle in einen rechteckigen
Rahmen eingefügt sind, der mit einem gereinigten Baumwoll
tuch oder Wolle überdeckt wird, wonach der überdeckte Rahmen
mit einem Gummiband oder einem Klebestreifen festgelegt
wird. Das Reibkissen 11 ist an einem stufenförmigen Ende 72
des Schwenkarms 62 mit Schrauben 73 befestigt. Das Anbringen
und Abnehmen des Reibkissens ist auf einfache Weise ausführ
bar.
An einer Drehachse 75 des Drehtellers 57 ist ein Kegelrad
befestigt, das mit einem Kegelrad 79 eines Schrittmotors 80
kämmt. An den Schrittmotor 80 ist ebenfalls ein Drehmelder
77 angebaut, die zusammen an die in Fig. 1 gezeigte Daten-
Verarbeitungseinheit 3 angeschlossen sind.
Der elektrostatische Spannungssensor 13 gemäß den Fig. 1 und
2 ist an das Ende eines Trägerkastens 83 derart angebaut,
daß der Sensor dann, wenn der Probentisch 16 in die Meßsta
tion A gebracht ist, direkt oberhalb der Probe steht. Der
Trägerkasten 83 ist an eine Säule 82 angebaut, die an dem
hochstehenden Teil 37 des Hauptsockels 30 angebracht ist.
Der elektrostatische Spannungssensor 13, der ein Drehsektor-
Sensor ist, hat als Sensorelektrode eine Sektor-Meßplatte 90
zur elektrostatischen Induktion und eine Abschirmplatte 91,
die die gleiche Form wie die Meßplatte hat, wobei die beiden
gemäß Fig. 7 voneinander nach oben und unten beabstandet
sind. Die oben angeordnete Meßplatte 90 ist durch einen Arm
92 festgehalten, während die an der Unterseite angeordnete
Abschirmplatte 91 mit einer Drehwelle 95 eines bürstenlosen
Motors 94 verbunden ist. Die Drehwelle 95 des Motors 94 ist
berührungslos in eine Öffnung 96 eingesetzt, die in dem
Mittenbereich der Meßplatte 90 für die elektrostatische
Induktion ausgebildet ist. An dem oberen Ende der Drehwelle
95 des Motors 94 ist ein konischer Drehlagerabschnitt 97
ausgebildet, an den die Spitze einer aus einem leitenden
Material gebildeten Nadel 99 stößt. Die Nadel 99 wird durch
eine leitende Federplatte 100 nach unten gedrückt, die über
einen Leitungsdraht 101 mit Masse verbunden bzw. geerdet
ist. Sobald der Motor dreht, wenn die mit statischer Elek
trizität geladene Probe S in die Stellung direkt unterhalb
des elektrostatischen Spannungssensors 13 gebracht ist, wird
die Abschirmplatte 91 in Umlauf versetzt, so daß die Meß
platte 90, die von oben gesehen die gleiche Form wie die
Abschirmplatte 91 hat, in Abhängigkeit von der Ladung der
darunter gelegenen Probe elektrisch induziert wird. Infolge
dessen wird eine elektrostatische Spannung als der Span
nungshöhe entsprechender Wechselstrom abgenommen, der durch
einen in Fig. 8 gezeigten Vorverstärker 121 verstärkt der
Datenverarbeitungseinheit 3 zugeführt wird.
In einem Lager wie einem reibungsarmen Lager wird bei der
Drehung der Lagerwelle auf der Oberfläche beispielsweise
eines reibungsfreien Elements wie einer Kugel oder einer
Walze ein Ölfilm erzeugt, über den das reibungsfreie Element
abrollt. Infolgedessen entsteht zwischen der Welle und der
Lageraußenseite ein hoher elektrischer Widerstand, so daß
die Abschirmplatte 91 ein Potential annimmt, da die umlau
fende Abschirmplatte 91 nicht vollständig geerdet ist. Fer
ner ändert sich der hohe Widerstand zwischen der Welle und
der Lageraußenseite mit dem Umlauf der Welle, wodurch sich
das Potential an der Welle ändert, was an der Meßplatte 90
für die elektrostatische Induktion ein Störsignal hervor
ruft. Da die Möglichkeit besteht, daß durch diesen Effekt
die Meßgenauigkeit verringert ist, wird bei diesem Gerät die
Drehwelle 95 des Motors 94 über die Nadel 99 geerdet, so daß
kein Meßfehler aus diesem Grund auftritt.
In dem Bereich direkt unterhalb des elektrostatischen Span
nungssensors 13 ist gemäß Fig. 3 eine auf- und abwärts
bewegbare scheibenförmige Eichelektrode 110 mit der gleichen
Form wie die Öffnung 15 des Probentisches 16 angebracht. Die
Eichelektrode 110 ist mit einer Hochspannungsquelle 133
(Fig. 8) zum Eichen verbunden, die zum Anlegen einer be
stimmten elektrostatischen Spannung ausgelegt ist, und nor
malerweise auf die Höhe der Oberseite des Hauptsockels 30
zurückgezogen; durch Betätigen eines Elektrodenanhebehebels
111 kann die Elektrode auf eine bestimmte Höhe nahe dem
elektrostatischen Spannungssensor 13 angehoben werden. Die
Eichelektrode 110 ermöglicht das Eichen der Empfindlichkeit
des elektrostatischen Spannungssensors 13.
Die Datenverarbeitungseinheit 3 ist gemäß der Darstellung in
Fig. 8 gestaltet. D.h., sowohl das Synchronisiersignal von
dem Motor 94 des Spannungssensors 13 als auch das analoge
Signal für die elektrostatische Spannung aus dem Vorverstär
ker 121 werden einem Analog/Digital- bzw. A/D-Wandler 125
zugeführt, der eine Detektorschaltung 120 zum Erfassen des
Motorsynchronisiersignals, einen Hauptverstärker 122 und
einen Einzelbaustein-Mikrocomputer 123 enthält; das digitale
Signal aus dem A/D-Wandler 125 wird einem Rechner (Computer)
126 zugeführt. In dem Rechner 126 werden die Rechenvorgänge
an den Meßdaten ausgeführt, wonach die Ergebnisse einem
Anzeigeteil 127 und dem Kurvenschreiber 4 zugeführt werden.
Ferner ist an den Rechner 126 ein Relaissteuerteil 130 für
den Antrieb des Schrittmotors 45, des Solenoids 50 und des
Schrittmotors 80 der Meßeinheit 2 sowie eine Einstellschal
tergruppe 131 angeschlossen, so daß sowohl die Steuerung der
ganzen Gerätefunktion als auch die Einstellung des Meßbedin
gungen ausgeführt werden. Ferner ist die vorangehend genann
te Eichelektrode 110 mit der Eichungs-Hochspannungsquelle
133 verbunden. In der Fig. 8 ist mit 135 eine an das Wech
selstromnetz anschließbare Stromversorgungsschaltung be
zeichnet, die eine Gleichspannung abgibt.
Gemäß der Darstellung in Fig. 9 werden von dem Kurvenschrei
ber 4 die zeitabhängigen Änderungen der elektrostatischen
Spannung an der Probe in grafischer Darstellung aufgezeich
net und auch oberhalb jeder grafischen Darstellung die je
weiligen Spitzenspannungen in einer Einzelmessung an Auf
zeichnungsstellen 140 aufgezeichnet, z.B. als -3,42 kV. In
der Fig. 9 ist auf der Ordinatenachse die elektrostatische
Spannung aufgetragen, während auf der Abszissenachse die
Zeit (in Sekunden oder Minuten) aufgetragen ist. Durch den
Kurvenschreiber 4 wird entsprechend den eingestellten Bedin
gungen auch die Koordinatenskala auf einem Aufzeichnungspa
pier P aufgezeichnet. Nachdem für eine einzelne Probe eine
vorgewählte Anzahl (von beispielsweise 5) Messungen ausge
führt worden ist, werden auch statistisch aufgearbeitete
Ergebnisse in einer Spalte 141 an der rechten Seite der
grafischen Darstellung in bezug auf den Mittelwert und das
Ausmaß der Schwankung des Spitzenwerts, den Mittelwert und
das Ausmaß der Schwankung der elektrostatischen Spannung
nach dem Ablauf einer ersten gewählten Zeit (von beispiels
weise 10 Sekunden) vom Beginn der Messung an, den Mittelwert
und das Ausmaß der Schwankung der elektrostatischen Spannung
nach dem Ablauf einer zweiten gewählten Zeit (von beispiels
weise 30 Sekunden), nötigenfalls den Mittelwert und das
Ausmaß der Änderung der elektrostatischen Spannung nach dem
Ablauf einer weiteren n-ten gewählten Zeit sowie den Mittel
wert und das Ausmaß der elektrostatischen Halbzeit-Spannung
aufgezeichnet werden. Auf diese Weise werden die Meßdaten
statistisch aufbereitet und zugleich angezeigt, wodurch eine
in der Praxis sehr zweckdienliche Einrichtung geschaffen
ist.
Das Aufzeichnen der jeweiligen Meßdaten mittels des Kurven
schreibers 4 erfolgt durch das Abfragen der Daten zu einem
jeweils bestimmten Zeitpunkt und durch das Auftreten dersel
ben auf dem Aufzeichnungspapier. Gemäß der Darstellung in
Fig. 9 ändert sich jedoch die elektrostatische Spannung
unmittelbar nach dem Beginn der Aufzeichnung sehr schnell
innerhalb einer bestimmten Zeit (von beispielsweise 10 Se
kunden) vom Beginn an, so daß der Abfragezeitabstand des
Kurvenschreibers gegenüber demjenigen für die nachfolgende
Zeit (beispielsweise auf die Hälfte) verkürzt wird. Dies
ermöglicht eine zufriedenstellende Anpassung an eine schnel
le Änderung der Daten und das Aufzeichnen einer hochgenauen
grafischen Darstellung.
Nachstehend wird anhand des Ablaufdiagramms in Fig. 10, das
einen Meßvorgang veranschaulicht, das Verfahren zur Anwen
dung des Meßgeräts 1 für die Messung der elektrostatischen
Reibungsaufladespannung erläutert.
Zunächst wird eine annähernd rechteckig zugeschnittene Probe
auf die Probenplatte 17 derart aufgelegt, daß sie die Öff
nung 26 überdeckt, und mit einem Klebestreifen festgelegt.
Dabei wird die Probe derart festgelegt, daß an ihrer Ober
fläche keine Falten entstehen. Dann wird die mit der Probe
versehene Probenplatte 17 in die Einlaßöffnung 19 des Pro
bentisches 16 eingeführt und voll in diese hineingedrückt,
so daß die beiden Öffnungen 15 und 26 einander überlappen.
Nachdem festgestellt wurde, daß die Stromversorgung der
Meßeinheit 2 ausgeschaltet ist, wird die Stromversorgung der
Datenverarbeitungseinheit 3 und des Kurvenschreibers 4 ein
geschaltet und für das Ausführen eines nachfolgenden Vor
gangs abgewartet, bis ein Summer 150 ertönt. Da der Summer
meldet, daß die Vorbereitung des Kurvenschreibers 4 abge
schlossen ist, wird bei dem Ertönen des Summers der Schalter
für die Meßeinheit 2 eingeschaltet. Danach werden selektiv
die jeweiligen Schalter der Einstellschaltergruppe betätigt,
z.B. ein Schalter für das Einstellen des Spannungsbereichs,
ein Schalter für das Einstellen der Anzahl der Messungen und
ein Schalter für das Einstellen der Meßzeit. Obwohl für das
Eichen ein Eichschalter für das Ausführen eines nachfolgend
genannten Eichvorgangs betätigt werden könnte, ist normaler
weise die Eichung nicht erforderlich.
Nach den vorstehend genannten Einstellungen wird von dem
Kurvenschreiber 4 die Diagrammskala für die X-Achse und die
Y-Achse auf dem Aufzeichnungspapier P aufgezeichnet. Wenn
die Meßeinheit 2 mit der eingesetzten Probe S eingeschaltet
wird, wird der Probentisch 16 zu der Reibestation B ver
setzt, wonach der Untersatz 9 zur Abstützung der Unterseite
der Probe angehoben wird und mit dem Reibkissen 11 der
Reibeinheit 10 die Rutschreibung in nur einer Richtung in
einer vorbestimmten Anzahl (von beispielsweise 12) Reibevor
gängen ausgeführt wird. Nach dem Beenden des Reibens wird
der Untersatz 9 abgesenkt und der Probentisch 16 zu der
Meßstation A zurückgebracht, so daß mittels des Spannungs
sensors 13 die elektrostatische Spannung an der Probe erfaßt
wird. Das Meßsignal wird durch die Datenverarbeitungseinheit
3 aufbereitet und mittels des Kurvenschreibers 4 aufgezeich
net. Nachdem dieser Vorgang in einer gewählten Anzahl (von
beispielsweise 5) ausgeführt worden ist, werden die erhalte
nen statistischen Werte ausgedruckt. Nach einer vorbestimm
ten Anzahl von Messungen an einer einzelnen Probe werden die
gleichen Messungen an einer anderen Probe ausgeführt.
Nachstehend wird das Verfahren zum Eichen des elektrostati
schen Spannungssensors 13 beschrieben. Zunächst wird die
Probenplatte 17 aus dem an der Meßstation A stehenden Pro
bentisch 16 entnommen und durch das Hochziehen des Elektro
denanhebehebels 111 die Eichelektrode 110 bis zu der Lage
der Öffnung 15 angehoben. Bei diesem Zustand wird zur Mes
sung mit dem elektrostatischen Spannungssensor 13 an die
Eichelektrode 110 eine bestimmte Eichspannung (von bei
spielsweise 15 kV) angelegt. Die Meßergebnisse werden zwar
mittels des Kurvenschreibers 4 aufgezeichnet, jedoch wird
der Wert durch eine Empfindlichkeitseinstellung nachgeeicht,
wenn er von einer Sollspannung abweicht.
Obgleich bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel als elek
trostatischer Spannungssensor 13 ein Drehsektor-Sensor ver
wendet wird, kann gleichermaßen ein Vibrationsblatt-Sensor
oder ein Sensor mit einem mechanischen oder elektrischen
Zerhacker verwendet werden.
Es wird ein Meßgerät zum Messen von elektrostatischen Rei
bungsaufladespannungen angegeben, das ein Gerät für das
Messen der Aufladungs- und Entladungseigenschaften von
blattförmigen Proben wie Textilwaren oder Filmen darstellt,
die in aufgespanntem Zustand von einer Probenplatte festge
halten werden. Ein Probentisch für das entnehmbare Festhal
ten der Probenplatte ist an einem Hauptsockel hin- und her
bewegbar, an dem eine Reibeinheit mit einem Reibkissen und
einer Antriebseinheit hierfür, ein Untersatz und ein elek
trostatischer Spannungssensor angebracht sind. Die von der
Probenplatte an dem Probentisch festgehaltene Probe wird
mittels des Reibkissens gerieben, wobei die Probe von der
Rückseite her durch den Untersatz abgestützt wird, wonach
nach beendigtem Reiben der Probentisch zu einer Meßstation
versetzt wird. An dieser Stelle wird mittels des elektrosta
tischen Spannungssensors die elektrostatische Spannung an
der Probe gemessen und das Meßsignal wird mittels einer
Datenverarbeitungseinheit verarbeitet.
Claims (8)
1. Gerät zum Messen elektrostatischer Reibungsaufladespan
nung, gekennzeichnet durch einen Hauptsockel (30), einen an
den Hauptsockel angebauten Probentisch (16), der zwischen
einer Meßstation (A) und einer Reibestation (B) hin- und
herbewegbar ist, eine entnehmbar in den Probentisch einge
setzte Probenplatte (17) zum Festhalten einer blattförmigen
Probe (S) in aufgespanntem Zustand, einen an der Reibesta
tion des Hauptsockels angebrachten Untersatz (9) zum Stützen
der Probe von deren Rückseite her, eine Reibeinheit (10) mit
einem Reibkissen (11) und einer Antriebseinheit (57 bis 80)
hierfür zum Reiben der Oberfläche der von dem Untersatz
gestützten Probe mit dem Reibkissen, einen an der Meßstation
angebrachten elektrostatischen Spannungssensor (13) zum
Messen der elektrostatischen Spannung der geriebenen Probe
und eine Datenverarbeitungseinheit (3) zum Verarbeiten des
Signals aus dem Spannungssensor.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Probentisch (16) eine Deckplatte mit einer Öffnung (15) zum
Freilegen einer Probe und eine Probenplattehalteeinheit (23,
24) zum Festhalten der Probenplatte (17) durch federndes
Andrücken der Probenplatte gegen die Rückseite der Deckplat
te aufweist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Untersatz (9) auf- und abwärts bewegbar ist und durch
die Aufwärtsbewegung bei dem Reiben die Rückseite der Probe
(S) stützt.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch eine Eichelektrode (110) zum Eichen der Empfindlich
keit des elektrostatischen Spannungssensors (13).
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der elektrostatische Spannungssensor (13) ein
Drehsektorsensor mit einer Meßplatte (90) und einer Ab
schirmplatte (91) ist, die näher an der Probe (S) angeordnet
ist als die Meßplatte und die drehend angetrieben ist.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
leitende Nadel (99) mit ihrer Spitze mit der Stirnfläche der
Drehwelle (95) eines Motors (94) für den Antrieb der Ab
schirmplatte (91) des elektrostatischen Spannungssensors
(13) in Berührung ist und eine mit einer Erdungsvorrichtung
(101) verbundene leitende Federplatte (100) die Nadel gegen
die Drehwelle andrückt.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Reibkissen (11) durch die Antriebseinheit
(57 bis 80) hierfür auf einer bestimmten Bahn umlaufend
schwenkbar und in Berührung mit der Oberfläche der Probe (S)
in einer Richtung verschiebbar ist.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Datenverarbeitungseinheit (3) eine arith
metische Recheneinrichtung (126) zum statistischen Aufberei
ten der Ergebnisse einer Vielzahl von Messungen und zu deren
Anzeige enthält.
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: TIEDTKE, H., DIPL.-ING. BUEHLING, G., DIPL.-CHEM. |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: G01N 27/60 |
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8131 | Rejection |