DE3922680A1 - Verfahren und vorrichtung zum zerteilen eines viskosen stranges - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum zerteilen eines viskosen strangesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Zerteilen eines
elastischen, viskoelastischen oder viskosen Strangs, vorzugsweise
eines sich im schmelzflüssigen Zustand befindlichen Glasstranges,
in einzelne Abschnitte oder Tropfen und auf eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Solche elastischen oder viskoelastischen Stränge fließen aus
einer Öffnung aufgrund der Schwerkraft senkrecht nach unten und
werden mit Scheren in einzelne Tropfen beziehungsweise Abschnitte
zerschnitten. Die Stränge sind aus thermoplastischem Material,
wie zum Beispiel Kautschuk (in der Gummiindustrie), Kunststoff
oder Glas.
In der Glasindustrie werden solche Tropfen (abgeschnittene Glas
strangabschnitte, Glasposten), wie zum Beispiel in H.R. Persson,
Glass Technology, Cheong Moon Gak Publishing Co., Seoul, 1983,
oder H.G. Pfaender, Schott Glaslexikon, mvg Moderne Verlags GmbH,
München, 1983/84, beschrieben, periodisch abgetrennt und durch
Pressen, Blasen oder Schleudern, beziehungsweise eine Kombination
daraus, weiterverarbeitet. Die Tropfen haben üblicherweise einen
Durchmesser bis zu 30 cm und eine Länge von ca. 2 bis ca. 60 cm.
Bekannte Schneidvorrichtungen werden hydraulisch, pneumatisch
oder über Kurvenscheiben betrieben. Die Scherarme dieser Schneid
vorrichtungen werden um einen gemeinsamen Drehpunkt
(DE-AS 27 05 527), um zwei Drehpunkte (JP 62-30 629), um eine
Vielzahl von Drehpunkten (DE-PS 31 13 303 und 31 52 801) oder
linear (EP 02 03 740 A1) geführt. Bei diesen Schneidvorrichtungen
treten oftmals sogenannte Scherenfehler (zum Beispiel Scherenha
ken oder Blasenketten) auf, die beim Einschnürvorgang (Quetschen)
des Glases durch die Dreiphasenreaktion Metall-Glas-Luft kaum
vermeidbar sind. Derartige Scherenfehler verursachen enormen
technischen sowie wirtschaftlichen Aufwand zu ihrer Beseitigung
durch Nachverarbeitung am geformten Glasteil. Außerdem sind diese
Schneidvorrichtungen durch den hohen mechanischen Aufwand störan
fällig und wartungsaufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein für die Massenfer
tigung von Tropfen geeignetes Verfahren zu schaffen, wobei keine
oder nur geringe Scherenfehler, die beim Abquetschen oder Ab
schneiden des Stranges entstehen, auftreten sollen. Außerdem ist
es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens zu schaffen.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens erfindungsmäßig
dadurch gelöst, daß der Abschnitt oder Tropfen durch eine Klinge
vom Strang abgetrennt wird, die auf eine so hohe Geschwindigkeit
beschleunigt wird, daß der Strang aufgrund seiner Trägheit von
der Klinge durchtrennt wird. In bezug auf die Vorrichtung wird
die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Klinge zum Zerteilen des
Stranges vorgesehen ist, die während dem Durchtrennen des Stran
ges eine so hohe Geschwindigkeit (bezüglich des Stranges) inne
hat, daß die Klinge den Strang aufgrund seiner Trägheit durch
trennt.
Im folgenden wird die Erfindung für das Abtrennen von Tropfen von
einem Glasstrang beschrieben, da im Bereich der Glasindustrie das
Problem eines sauberen Schnittes am größten ist. Prinzipiell ist
die Erfindung bei allen elastischen, viskoelastischen (d.h.,
viskos, aber aufgrund der hohen Oberflächenspannung auch ela
stisch wirkend) oder viskosen Strängen anwendbar.
Im Gegensatz zum Stand der Technik, wonach der Glasstrang durch
mindestens zwei zusammenwirkende Klingen abgequetscht wird, wird
der Tropfen vom Glasstrang nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
beziehungsweise mit der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung, die
das Prinzip einer Guillotine beziehungsweise eines Schwertes
anwendet, mit nur einem Schneidwerkzeug mit einem sauberen
Schnitt abgeschlagen. Der Antrieb der Klinge kann beliebig, zum
Beispiel elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch erfolgen.
Die übliche Länge eines Tropfens beträgt dabei ca. 2 bis ca. 60 cm.
Von Vorteil ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch, daß nur
ein Schneidwerkzeug benötigt wird und dieses nur für den Bruch
teil einer Sekunde mit dem geschmolzenen Glas in Kontakt kommt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, beziehungsweise mit der
erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung, ist ein sauberer Schnitt
möglich, das heißt, tiefliegende Quetschfalten oder -haken und
Einschlagen von Luftblasen ins Glas, wie es bisher üblich ist,
lassen sich vermeiden. Damit können Nacharbeiten am fertigen
Rohteil (Schleifen, Polieren, etc.) mit geringerem Materialabtrag
erfolgen, was verfahrenstechnisch sowohl Vereinfachungen für die
Nacharbeit selbst als auch für die Heißfertigung - kein oder
geringeres Vorhalten des enormen Abtrages beim Tropfengewicht -
mit sich bringt. Letztlich wird hierdurch ein großer wirtschaft
licher Nutzen erzielt.
Je nach den gegebenen Schneidbedingungen (Viskosität des Glases,
Geschwindigkeit des Messers, Schnittwinkel, Winkel der Schneid
kante, Tropfenlänge und -dicke) kann unter Umständen ein feiner
Glasfaden verbleiben. Endgültig durchgetrennt kann dieser Glasfa
den zum Beispiel durch ein Widerlager (Bremse), gegen das die
Klinge fährt, oder durch Wärmeeinwirkung werden.
Auch durch Veränderung des Winkels, unter dem der Glasstrang
durchtrennt wird, kann die Bildung eines Glasfadens vermindert
oder ganz vermieden werden. Der vertikal ausfließende Glasstrang
kann hierbei unter einem Winkel von 20° bis 160° durchgetrennt
werden. Ein besonders günstiger Schnitt erfolgt, wenn der Glas
strang in einem Winkel von 30° bis 60° beziehungsweise 120° bis
150° durchtrennt wird, wobei der Schnitt von oben nach unten oder
von unten nach oben erfolgen kann.
Die Klinge wird entweder in einer, gegebenenfalls schrägen Ebene
hin- und hergefahren beziehungsweise auf einer in sich geschlos
senen Bahn geführt, wobei die Klinge nach dem Durchtrennen des
Glasstrangs unterhalb des neu gebildeten Glasstrangendes zurück
zu ihrer Ausgangsposition zum Abtrennen des nächsten Tropfens
geführt wird. In einem besonders günstigen Verfahren wird die
Klinge wie ein Schwert in einer Ebene geschwungen. Die Klinge
wird dabei auf einer Kreisbahn oder ellipsenähnlichen Bahn ge
führt, wobei bei jeder Umdrehung der Klinge ein Tropfen abge
trennt wird. Die Klinge sollte von ihrer Ausgangsposition aus bis
zum Glasstrang auf ihre höchste Geschwindigkeit beschleunigt und
anschließend wieder abgebremst werden. Bei einer hohen Schnitt
frequenz kann die Klinge auch auf einer konstanten Geschwindig
keit gehalten werden.
Die Klinge kann so geführt werden, daß die Schnittkante der
Klinge in einem Winkel zwischen 160° und 20° auf den Glasstrang
trifft. Durch Anpassen dieses Winkels läßt sich - wie oben be
schrieben - ein besonders sauberer Schnitt erzielen.
Wird nach dem Schnitt ein eventuell verbliebener feiner Glasfaden
abgeschmolzen, so kann dies gleichzeitig mit der Rückerwärmung
des Tropfens bewerkstelligt werden, so daß kein weiterer Aufwand
erforderlich ist. Am einfachsten erfolgt das Abschmelzen entweder
durch Brenner, die auf die obere Schnittstelle des Tropfens
gerichtet sind, oder durch einen Stromfluß über die Klinge in das
geschmolzene Glas im Glasspeiser. Der feine Glasfaden bildet den
größten Widerstand und "brennt dabei durch".
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeich
nungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine linear geführte Ausführung;
Fig. 2 Varianten der Klinge;
Fig. 3 eine (annähernd) elliptisch geführte Ausführung;
Fig. 4 eine kreisförmig geführte Ausführung.
In Fig. 1 befindet sich eine Klinge 1 in einem Rahmen 2 und wird
entlang einer Schwalbenschwanzführung 3 geführt. Statt der
Schwalbenschwanzführung 3 ist auch eine Führung über Wälzlager
möglich. Die Klinge 1 fährt, zum Beispiel über einen nicht darge
stellten Elektromotor oder pneumatisch angetrieben, auf einer
schiefen Ebene 4 auf und ab (Doppelpfeil) und wird dabei mit
(nicht dargestellten) Mitteln oben wie unten abgebremst. Der
Winkel ω beschreibt den Winkel der schiefen Ebene 4 zur Horizon
talen. ω liegt zwischen 0° bis 70°, vorzugsweise zwischen 30°
bis 60°.
Das Abbremsen kann mechanisch, zum Beispiel durch ein Widerlager,
oder elektromagnetisch, zum Beispiel über eine Wirbelstrombremse,
erfolgen. Die Geschwindigkeit der Klinge sollte während des
Durchtrennens 1,5 bis 50 m/sec, vorzugsweise 3 bis 12 m/sec,
vorteilhafterweise nicht weniger als 5 m/sec betragen.
Ist die Geschwindigkeit zu langsam, erfolgt der Schnitt nicht
sauber und es wird ein Glasfaden aus der Schnittstelle gezogen.
Eine zu hohe Geschwindigkeit erfordert eine lange Beschleunigungs
strecke der Klinge und hat durch die beim Abbremsen aufzunehmende
Energie einen erhöhten Verschleiß zur Folge. Je viskoser das Glas
ist, desto schneller sollte die Klinge sein.
Während jeder Fahrt auf und ab (beziehungsweise bei ω = 0°
hin und her), wird von einem Glasstrang 5, der vertikal aus einem
Speiser 6 fließt, ein Tropfen 7 abgeschnitten. Durch die Klinge 1
kann dem Tropfen 7 ein Drehimpuls vermittelt werden, so daß der
Tropfen 7 mit seiner Längsseite auf ein (nicht dargestelltes)
Transportmittel fällt.
In einer vorteilhaften Ausführungsform fährt die Klinge 1 nicht
wie dargestellt auf und ab sondern auf einer in sich ge
schlossenen ellipsenähnlichen Bahn, durchtrennt dabei in Abwärts
richtung den Glasstrang, wird am unteren Ende der schiefen Ebene
4 auf einer Kreisbahn zurückgelenkt, fährt unterhalb des neu
gebildeten Glasstrangendes zurück und wird über eine weitere
Kreisbahn wieder in Ausgangsposition gebracht. Von Vorteil ist
hierbei, daß die Klinge nur in eine Richtung fährt und deshalb
nicht zum Stillstand abgebremst werden muß. Je nach Tropfenfre
quenz kann die Klinge mit konstanter Geschwindigkeit die ellip
senähnliche Bahn durchfahren beziehungsweise wird nach dem Durch
trennen des Glasstranges bis zum Erreichen der Ausgangsposition
abgebremst.
Fig. 2 zeigt drei verschiedene Ausführungen der Klinge und Anord
nungen auf der schiefen Ebene 4. In Fig. 2a ist eine Klinge 8 um
den Winkel α gedreht angeordnet. Die Form der Klinge 8 ist ein
Parallelogramm. Beide Längsseiten l können als Schnittkanten
verwendet werden. Diese Schrägstellung bewirkt einen besseren
Schnitt. In Fig. 2b hat eine Klinge 9 die Form eines halben
Trapezes. Die schräge Längsseite l ist als Schnittkante gearbei
tet, wohingegen die Seite b stumpf sein kann. Die Klinge 9 wird
in der oben beschriebenen Ausführungsform mit einer in sich
geschlossenen ellipsenähnlichen Bahn verwendet. Fig. 2c zeigt
eine trapezförmige Klinge 10, deren beiden Längsseiten l als
Schnittkanten gearbeitet sind.
Der Winkel α liegt im Bereich 20° bis 90°, bevorzugt 30° bis
90°. Durch diesen Winkel α sowie durch die Breite b wird die
Länge der Längsseite l bestimmt. Die Breite b richtet sich nach
dem Durchmesser des Glasstranges 5 und beträgt vorzugsweise 20
bis 300 mm, wobei die Breite b mindestens das 1,4-fache des
Durchmessers des Glasstranges 5 betragen soll. Die Länge der
Längsseiten l errechnet sich bei obigen Dimensionen zu l = 20 bis
900 mm, bevorzugt l = 20 bis 600 mm, wobei die Länge der Längs
seite l mindestens das 2-fache des Durchmessers des Glasstranges
5 betragen soll.
Außerdem gilt in diesem Zusammenhang, daß bei kleinen ω -Werten
bevorzugt auch kleine α-Werte und damit lange Klingen (Längs
seiten) erforderlich werden. Andererseits brauchen allerdings
große Winkel ω nicht auch große Winkel α bedingen; hier ist
man in der Wahl des Winkels α recht frei.
Anhand der Fig. 3 und 4 wird anstelle einer linear geführten
Klinge eine rotierende, das heißt eine auf einer kreisförmigen
oder (annähernd) elliptischen Bahn geführte Klinge beschrieben.
In Fig. 3 ist eine Klinge 11 mit einer Schnittkante 15 mit dem
einen Ende (Breitseite) an einem Drehantrieb 12 befestigt, das
andere Ende ist frei. Die Schnittkante 15 verläuft radial oder
annähernd radial zur Welle des Drehantriebs 12. Der Drehantrieb
12 kann mittels eines Linearantriebs 13 verschoben werden (Dop
pelpfeil), so daß die Klinge 11 annähernd eine elliptische Bahn
beschreibt. Die Klinge 11 hat eine Ruheposition A, von der aus
sie einen Winkel von 360° überstreicht. Nach 180° (Position B)
sollte die Klinge 11 aus der Ruheposition A die maximale Winkel
geschwindigkeit erreicht haben. Um eine möglichst gute Schneid
wirkung zu erzielen, erfolgt während dem Durchtrennen des Glas
stranges 5 parallel oder annähernd parallel zur Schnittkante 15
mittels des Linearantriebes 13 eine Linearbewegung vorwärts
(Position C). Nach dem Durchtrennen des Glasstranges 5 wird die
Klinge 11 abgebremst und durch den Drehantrieb 12 sowie den
Linearbetrieb 13 wieder in die Position A zurückgeführt. Prinzi
piell kann während des Durchtrennens die Linearbewegung auch von
C nach B erfolgen.
Während des Betriebs ist in der Ruheposition A kein Stillstand
der Klinge 11 erforderlich; es ist nur erforderlich, daß die
Klinge 11 während des Durchtrennens - wie oben beschrieben - eine
genügend hohe Geschwindigkeit aufweist, wobei die Zeit für eine
Umdrehung der gewünschten Tropfenlänge und damit der Auslauf
geschwindigkeit des Glasstrangs 5 aus dem Speiser 6 angepaßt
sein muß.
Die Linearbewegung korreliert mit dem Winkel α, das heißt, es
gilt annähernd die Beziehung d/(d + x) = b/l, wobei d = Dicke des
Glasstranges 5 und x = Strecke, um die der Linearantrieb 13 die
Klinge 11 während des Durchtrennens verschiebt. Die oben
beschriebenen Dimensionen gelten entsprechend sinngemäß auch bei
der rotierend geführten Klinge 11, das heißt, die Strecke x
sollte der Dicke d entsprechen. Durch Kippen des Drehantriebs 12
um bis zu 70° aus der Vertikalen wird ein schräger Schnitt ent
sprechend dem Winkel ω erreicht.
Fig. 4 zeigt eine kreisförmig geführte Klinge 14 mit einer
Schnittkante 16, die um einen Winkel ϑ von der Radialen verdreht
ist. Der Winkel ϑ wird durch die Schnittkante 16 (oder auch 15)
und durch die Linie Drehachse-Berührpunkt Glasstrang/Schnittkante
gebildet. Der Winkel ϑ entspricht dem Winkel α, so daß bei
genügend großen Winkeln ϑ (vergleiche oben) ein Linearantrieb
nicht notwendig ist. Die Klinge 14 wird wie oben beschrieben
mittels des Drehantriebs 12 beschleunigt und abgebremst, wobei
wiederum im Moment des Durchtrennens des Glasstrangs 5 die maxi
male Winkelgeschwindigkeit erreicht sein sollte, außerdem ist
wiederum ein Winkel ω bis zu 70° möglich.
Der Drehantrieb 12 dreht die Klingen 11 beziehungsweise 14 im
Uhrzeigersinn (Pfeil), bei entsprechender Reversion der Schnitt
kanten 15 beziehungsweise 16 muß die Drehung gegen den Uhrzeiger
sinn erfolgen.
Die Schnittkanten 15 und 16 können auch konkav gebogen sein, es
resultiert dann eine Änderung des Winkels ϑ während des Schnit
tes.
Für die Klingen können prinzipiell alle bisher verwendeten Stäh
le, wie zum Beispiel Stellite®, wie sie bisher zum Schneiden
von schmelzflüssigem Glas üblich sind, verwendet werden. Die
Klingen werden dabei vorteilhaft aus 0,6 mm dickem Feinblech
ausgeschnitten und an der Schnittkante angeschärft und/oder
gezahnt. Die Breite c (Fig. 2a) der Klinge ist unkritisch. Prinzi
piell können fadenähnliche Klingen bis hin zu Klingen in der
Breite des Glasstrangs verwendet werden. Vorteilhaft ist eine
Mindestbreite von 5 mm. Die Klingen sollten nicht breiter sein
als der Glasstrang, da sonst während des Schnitts durch den
zeitlich längeren Glaskontakt dem Glas an der Schnittstelle zu
viel Wärme entzogen wird und damit wieder Scherfehler (Ziehen
von Glasfäden) entstehen können. Die Klingen können - wie bei
herkömmlichen Verfahren - falls erforderlich zur Kühlung mit
einem Wasser-Öl-Gemisch besprüht werden.
Bei hohen Schnittfrequenzen können auch mehrere Klingen hinter
einander angeordnet werden, so daß eine niedrigere Geschwindig
keit gegenüber einer einzelnen Klinge möglich und gleichzeitig
auch eine geringere Aufheizung der Klingen erreicht wird.
Claims (26)
1. Verfahren zum Zerteilen eines elastischen, viskoelastischen
oder viskosen Stranges in einzelne Abschnitte oder Tropfen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt oder Tropfen durch
eine Klinge vom Strang abgetrennt wird, die auf eine so hohe
Geschwindigkeit beschleunigt wird, daß der Strang aufgrund
seiner Trägheit von der Klinge durchtrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
sich im schmelzflüssigen Zustand befindlicher Glasstrang
durchtrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Glasstrang vertikal aus einem Speiser fließt und in einem
Winkel von 20° bis 160° durchtrennt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Glasstrang in einem Winkel von 60° bis 30° durchtrennt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Klinge auf einer in sich geschlossenen Bahn
nach dem Durchtrennen des Glasstrangs unterhalb des neu
gebildeten Glasstrangendes zurück zu einer Ausgangsposition
zum Abtrennen des nächsten Tropfens geführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Klinge auf jeder Seite eine Schnittkante
aufweist und auf einer Ebene hin- und hergefahren wird, so
daß bei jeder Fahrt ein Tropfen abgetrennt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Klinge um eine Achse senkrecht zu ihrer
Ebene gedreht wird, so daß bei jeder Umdrehung der Klinge
ein Tropfen abgetrennt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schnittkante bezüglich der Fahrtrich
tung in einem Winkel von 90° bis 20° angeordnet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klinge bis zum Strang auf ihre höch
ste Geschwindigkeit beschleunigt und anschließend wieder
abgebremst wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein sich zwischen Glasstrangende und Tropfen
befindender Glasfaden mit Brennern durchschmolzen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein sich zwischen Glasstrangende und Tropfen
bildender Glasfaden durch Beaufschlagen mit Strom durch
schmolzen wird.
12. Schneidvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Klinge zum
Zerteilen des Stranges vorgesehen ist, die während dem Durch
trennen des Stranges eine so hohe Geschwindigkeit (bezüglich
des Stranges) inne hat, daß die Klinge den Strang aufgrund
seiner Trägheit durchtrennt.
13. Schneidvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinge auf einer horizontalen oder schiefen Ebene
angeordnet ist und den Strang in einem Winkel von 0° bis
70° gegenüber der Horizontalen durchtrennt.
14. Schneidvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinge den Strang in einem Winkel von 30° bis 60°
gegenüber der Horizontalen durchtrennt.
15. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 oder 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Klinge, auf einer in sich ge
schlossenen Bahn geführt, zum Durchtrennen des Strangs
auf der schiefen Ebene nach unten, unterhalb des neu gebilde
ten Strangendes zurück und zum Abtrennen des nächsten Trop
fens wieder nach oben zur schiefen Ebene fährt.
16. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klinge auf jeder Seite eine
Schnittkante aufweist und auf der horizontalen oder schiefen
Ebene hin- und herfährt und bei jeder Fahrt einen Tropfen
abtrennt.
17. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Schnittkante bezüglich der
Fahrtrichtung der Klinge in einem Winkel von 90° bis 20°
angeordnet ist.
18. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Klinge auf einer drehbaren
Welle montiert ist und mit jeder Umdrehung der Welle einen
Tropfen abtrennt.
19. Schneidvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnittkante radial oder annähernd radial zur Welle
angeordnet ist.
20. Schneidvorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle auf einer Linearführung angeordnet ist und
während des Durchtrennens eine Linearbewegung durchführt.
21. Schneidvorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Linearbewegung parallel oder annähernd parallel zur
Schnittkante erfolgt.
22. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 21, da
durch gekennzeichnet, daß die Klinge im Schnittbereich konkav
geformt ist.
23. Schneidvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnittkante in einem Winkel von 0° bis 70° gegenüber
der Radialen an der Welle befestigt ist, so daß die Klinge
den Strang unter einem Winkel von 90° bis 20° schneidet.
24. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 23, da
durch gekennzeichnet, daß Mittel zum Erwärmen der Trennstelle
während oder nach dem Zerteilen vorgesehen sind.
25. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 24, da
durch gekennzeichnet, daß mehrere Klingen hintereinander
vorgesehen sind.
26. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 25, da
durch gekennzeichnet, daß die Klinge während des Durchtren
nens eine Geschwindigkeit von 1,5 bis 50 m/sec aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893922680 DE3922680A1 (de) | 1989-07-10 | 1989-07-10 | Verfahren und vorrichtung zum zerteilen eines viskosen stranges |
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DE19893922680 DE3922680A1 (de) | 1989-07-10 | 1989-07-10 | Verfahren und vorrichtung zum zerteilen eines viskosen stranges |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3922680A1 true DE3922680A1 (de) | 1991-01-17 |
DE3922680C2 DE3922680C2 (de) | 1992-01-23 |
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ID=6384683
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893922680 Granted DE3922680A1 (de) | 1989-07-10 | 1989-07-10 | Verfahren und vorrichtung zum zerteilen eines viskosen stranges |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE3922680A1 (de) |
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