DE4201245A1 - Maschine fuer die bearbeitung von blechen und profilen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Maschine für die Bearbeitung von Blechen und Profilen mit einer Profilschere, einer Blechschere und einer Ausklinkeinrichtung, die jeweils ein feststehendes Messer und ein bewegliches Messer aufweisen, wobei die beweg­ lichen Messer über ein Hebelgetriebe mit Hilfe eines motori­ schen Antriebes betätigbar sind. - Bleche bezeichnet im Rahmen der Erfindung insbesondere die im Stahlbau üblichen Bleche. Der Ausdruck Profile steht für Profilstahlstäbe.

Bei der bekannten Maschine des angegebenen Aufbaus und der an­ gebenen Zweckbestimmung, von der die Erfindung ausgeht (DE-PS 8 66 591), besteht das Hebelgetriebe aus zwei Hebeln, die jeder als zweiarmige Hebel ausgeführt und aneinander angeschlossen sind. An den freien Hebelarm des einen Hebels ist ein vertikal aufundnieder bewegbarer Linearschlitten angeschlossen, der das bewegliche Messer für die Blechschere und das bewegliche Mes­ ser für die Ausklinkeinrichtung trägt. An das freie Ende des anderen Hebels ist das bewegliche Werkzeug einer Stanzeinrich­ tung angeschlossen. Das Hebelgetriebe wird von dem Linear­ schlitten der Profilschere betätigt, auf welchen andererseits der Antrieb einwirkt. Der Antrieb ist ein elektromotorischer Antrieb mit Zahnradgetriebe. Die bekannte Ausführungsform ist aufwendig, was auch für den Fall gilt, daß man den zweiten, das bewegliche Werkzeug der Stanzeinrichtung tragenden Hebel fortläßt. In getriebetechnischer Hinsicht und in kinematischer Hinsicht stört, daß die Hebelarme, über die die Antriebskräfte und die Arbeitskräfte wirken, verhältnismäßig kurz sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Maschine des eingangs beschriebenen Aufbaus und der eingangs beschrie­ benen Zweckbestimmung das Hebelgetriebe zu vereinfachen und nichtsdestoweniger so weiter auszubilden, daß in bezug auf die Betätigung der Blechschere und der Ausklinkeinrichtung die Antriebskräfte und die Arbeitskräfte über große Hebelarme wirken, daß aber außerdem auch die Profilschere günstig ange­ ordnet werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung die Kombination der folgenden Merkmale:

• a) Das Hebelgetriebe besteht aus einem einarmigen Hebel, der als Radialschlitten ausgebildet und an einem Ende auf einer maschinenfesten Achse gelagert ist,
• b) der Radialschlitten trägt das bewegliche Messer der Blechschere und das bewegliche Messer der Ausklink­ einrichtung,
• c) der Radialschlitten wirkt auf einen Linearschlitten der Profilschere ein, der das bewegliche Messer der Profilschere trägt,

wobei der Radialschlitten an den Antrieb angeschlossen und um die maschinenfeste Achse schwenkend angeordnet ist.

Die Erfindung geht von der Erkenntis aus, daß der Schlitten, der für die Betätigung der beweglichen Messer der Blechschere und der Ausklinkeinrichtung erforderlich ist, zugleich als He­ bel eingesetzt werden kann und gleichsam als Hebelgetriebe funktionieren kann, wenn dieser Schlitten als Radialschlitten ausgebildet ist. Radialschlitten bezeichnet einen Schlitten, der in der beschriebenen Weise eine Schwenkbewegung ausführt, sich also gleichsam wie ein Radius um einen Mittelpunkt be­ wegt. Radialschlitten sind in anderem Zusammenhang bekannt. Erfindungsgemäß erfüllt der Radialschlitten eine Doppelfunk­ tion. Er ist gleichzeitig einerseits das wesentliche Element des Hebelgetriebes und andererseits der Schlitten für das be­ wegliche Messer der Blechschere und der Ausklinkeinrichtung. Das ermöglicht die angestrebten großen Hebelarme, indem man den Antrieb im Bereich des freien Endes des Radialschlittens angreifen läßt, aber auch einen sehr vorteilhafte Anordnung der Profilschere.

Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglich­ keiten der Ausbildung und Gestaltung. So ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß der Radialschlitten im wesentlichen horizontal angeordnet ist und einen Fortsatz aufweist, der auf die maschinenfeste Achse auf­ gesetzt ist. In der Seitenansicht ist der Radialschlitten auf diese Weise mehr oder weniger winkelförmig gestaltet. Dabei kann der Fortsatz des Radialschlittens nach unten weisen und kann der Linearschlitten oberhalb des Radialschlittens im Bereich des Fortsatzes angeordnet sein. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Anordnung so zu treffen, daß der Fortsatz des Radialschlittens nach oben weist und der Linearschlitten unterhalb des Radialschlittens im Bereich des Fortsatzes angeordnet ist. Es empfiehlt sich, daß der Radialschlitten an seinem unteren Rand im Bereich des freien Endes das bewegliche Messer der Ausklinkeinrichtung trägt. Dann kann der Radialschlitten an seinem unteren Rand im Bereich zwischen dem freien Ende und dem Fortsatz das bewegliche Messer der Blechschere tragen.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, der im Zusam­ menhang mit der Maßnahme, daß der Radialschlitten im wesent­ lichen horizontal angeordnet ist und einen Fortsatz aufweist, der auf die maschinenfeste Achse aufgesetzt ist, besondere Be­ deutung zukommt, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Linear­ schlitten mit einem Winkel von 45° gegenüber der Horizontalen in seinen Linearschlittenführungen hin- und hergehend beweg­ lich angeordnet ist. Auf diese Weise wird für die Profilschere eine Anordnung verwirklicht, die zum Scheren von Profilen be­ sonders geeignet ist. Nichtsdestoweniger ist der Radial­ schlitten in bezug auf die Kinematik und kraftmäßig günstig an den Linearschlitten angeschlossen. Der Radialschlitten kann dazu über zumindest einen Laschenhebel gelenkig auf den Pro­ filschlitten einwirken. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Anordnung so zu treffen, daß der Radialschlitten über ein Pfannengelenk auf den Linearschlitten einwirkt.

Im Rahmen der Erfindung kann der Antrieb auf verschiedene Art und Weise ausgebildet sein. Es empfiehlt sich, den Antrieb als Zylinderkolben-Antrieb auszuführen, der am freien Ende des Ra­ dialschlittens angreift.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden schematischen Zeichnung aus­ führlicher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 ausschnittsweise eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Maschine,

Fig. 2 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes der Fig. 1.

Die in der einzigen Figur dargestellte Maschine, deren Maschi­ nengestell 1 angedeutet wurde, ist für die Bearbeitung von Blechen und Profilen bestimmt. Zur Maschine gehören eine Pro­ filschere 2, eine Blechschere 3 und eine Ausklinkeinrichtung 4. Eine Stanzvorrichtung 5 könnte integriert werden, wie man in der Fig. 1 links erkennt. Die Profilschere 2 sowie die Blechschere 3 und die Ausklinkeinrichtung besitzen jeweils ein feststehendes Messer 6 und ein bewegliches Messer 7. Die beweglichen Messer 7 sind über ein Hebelgetriebe mit Hilfe eines motorischen Antriebes betätigbar.

Das Hebelgetriebe besteht aus einem einarmigen Hebel 8, der als Radialschlitten ausgebildet ist und an seinem einen Ende auf einer maschinenfesten Achse 9 gelagert ist. Im folgenden wird dieser Hebel als Radialschlitten 8 bezeichnet. Der Ra­ dialschlitten 8 trägt das bewegliche Messer 7 der Blechschere 3 und das bewegliche Messer 7 der Ausklinkeinrichtung 4. Der Radialschlitten 8 wirkt auf einen Linearschlitten 10 der Pro­ filschere 2 ein, der das bewegliche Messer 7 der Profilschere 2 trägt. Der Radialschlitten 8 ist im übrigen an den Antrieb 11 angeschlossen und um die maschinenfeste Achse 9 schwenkend bewegbar, wie in der Figur ein Doppelpfeil andeutet. Der An­ trieb 11 greift am freien Ende des Radialschlittens 8 an.

Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der Radialschlitten 8 im wesentlichen hori­ zontal angeordnet. Er weist einen Fortsatz 12 auf, der auf die maschinenfeste Achse 9 aufgesetzt ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist die Anordnung so getroffen, daß der Fortsatz 12 des Radialschlittens 8 nach unten weist und der Linear­ schlitten 10 oberhalb des Radialschlittens 8 im Bereich des Fortsatzes 12 angeordnet ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 weist der Fortsatz 12 des Radialschlittens 8 nach oben. Der Linearschlitten 10 ist unterhalb des Radialschlittens 8 im Bereich des Fortsatzes 12 angeordnet.

Das bewegliche Messer 7 der Ausklinkeinrichtung 4 und das bewegliche Messer 7 der Blechschere 3 befinden sich am unteren Rand des Radialschlittens 8, das bewegliche Messer 7 der Aus­ klinkeinrichtung 4 im Bereich des freien Endes des Radial­ schlittens 8, das bewegliche Messer 7 der Blechschere 3 im Be­ reich zwischen dem freien Ende und dem Fortsatz 12 des Radial­ schlittens 8.

Von besonderer Bedeutung ist, daß der Linearschlitten 10 der Profilschere 2 mit einem Winkel von etwa 45° gegenüber der Ho­ rizontalen in seinen Linearschlittenführungen 13 hin- und her­ gehend bewegbar ist. Er ist bei der Ausführungsform nach Fig. 1 mit zumindest einem Laschenhebel 14 an den Radialschlitten 8 angeschlossen. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist demge­ genüber für diesen Anschluß ein Pfannengelenk 15 verwirk­ licht. Auch hier könnte mindestens eine Lasche das Pfannen­ gelenk mit Feder ersetzen.

Claims (11)

1. Maschine für die Bearbeitung von Blechen und Profilen, mit
einer Profilschere,
einer Blechschere und
einer Ausklinkeinrichtung,
die jeweils ein feststehendes Messer und ein bewegliches Mes­ ser aufweisen, wobei die beweglichen Messer über ein Hebelge­ triebe mit Hilfe eines motorischen Antriebes betätigbar sind, gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden Merkmale:

• a) Das Hebelgetriebe besteht aus einem einarmigen He­ bel, der als Radialschlitten (8) ausgebildet und an einem Ende auf einer maschinenfesten Achse (9) ge­ lagert ist,
• b) der Radialschlitten (8) trägt das bewegliche Messer (7) der Blechschere (3) und das bewegliche Messer (7) der Ausklinkeinrichtung (4),
• c) der Radialschlitten (8) wirkt auf einen Linear­ schlitten (10) der Profilschere (2) ein, der das bewegliche Messer (7) der Profilschere (2) trägt,

wobei der Radialschlitten (8) an den Antrieb (11) ange­ schlossen und um die maschinenfeste Achse (9) schwenkbar ist.

2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Radialschlitten (8) im wesentlichen horizontal angeordnet ist und einen Fortsatz (12) aufweist, der auf die maschinenfeste Achse (9) aufgesetzt ist.

3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fortsatz (12) des Radialschlittens (8) nach unten weist und der Linearschlitten (10) oberhalb des Radialschlittens (8) im Bereich des Fortsatzes (12) angeordnet ist.

4. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fortsatz (12) des Radialschlittens (8) nach oben weist und der Linearschlitten (10) unterhalb des Radialschlittens (8) im Bereich des Fortsatzes (12) angeordnet ist.

5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Radialschlitten (8) an seinem unteren Rand im Bereich des freien Endes das bewegliche Messer (7) der Ausklinkeinrichtung (4) trägt.

6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Radialschlitten (8) an seinem unteren Rand im Bereich zwischen dem freien Ende und dem Fortsatz (12) das bewegliche Messer (7) der Blechschere (3) trägt.

7. Maschine nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Linearschlitten (10) mit einem Winkel von 45° gegenüber der Horizontalen in seinen Linearschlit­ tenführungen (12) hin- und hergehend beweglich angeordnet ist.

8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Radialschlitten (8) über zumindest einen La­ schenhebel (14) auf den Linearschlitten (10) einwirkt.

9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Radialschlitten (8) über ein Pfannengelenk (15) auf den Linearschlitten (10) einwirkt.

10. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Antrieb (11) als Zylinderkolben-Antrieb ausgeführt ist und am freien Ende des Radialschlitten (8) an­ geordnet ist.