DE3921542C2 - - Google Patents
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- B05D1/00—Processes for applying liquids or other fluent materials
- B05D1/28—Processes for applying liquids or other fluent materials performed by transfer from the surfaces of elements carrying the liquid or other fluent material, e.g. brushes, pads, rollers
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- E04B1/00—Constructions in general; Structures which are not restricted either to walls, e.g. partitions, or floors or ceilings or roofs
- E04B1/62—Insulation or other protection; Elements or use of specified material therefor
- E04B1/64—Insulation or other protection; Elements or use of specified material therefor for making damp-proof; Protection against corrosion
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von
Korrosionsschutzmitteln auf unter Wasser befindliche metalli
sche und mineralische Oberflächen, insbesondere solchen von
im Naßbereich befindlichen Bauteilen von stationären oder
schwimmenden Wasserbauwerken und -anlagen, wie Hafenanlagen,
Schleusen, Wehre, Schwimm- und Trockendocks und Bohrinseln.
Diejenigen Teile von schwimmenden oder festgegründeten
Wasserbauwerken, die sich im Unterwasserbereich oder im
durch Ebbe und Flut gebildeten Wasser/Luft-Wechselzonen
bereich und dessen Spritzzone befinden,
z.B. Spundwände, Stützen von Bohrinseln und Schleusentore,
Dalben, sind in besonders starkem Maße der Korrosion
ausgesetzt. Wegen der Unbeweglichkeit solcher Bauwerke ist
es nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich, entstande
ne Korrosionsschäden, z.B. Beschädigungen der Korrosions
schutzbeschichtungen auf der Oberfläche von unter Wasser
befindlichen Bauteilen, im Dock oder an Land, d.h. unter
trockenen Konservierungsbedingungen, zu beseitigen. Repara
turarbeiten unter Wasser bleiben daher oft als einziger
Ausweg übrig.
Die Aufbringung, Erneuerung oder Ausbesserung von Korro
sionsschutzschichten auf der metallischen oder minerali
schen Oberfläche von mit Wasser benetzten oder unter Wasser
befindlichen Bauteilen stellt hohe Anforderungen an das
Beschichtungsmaterial, das leicht verarbeitbar und mög
lichst widerstandsfähig gegen korrosive Angriffe der sie
umgebenden Medien sein muß, und an die Beschichtungstech
nik und an die Geschicklichkeit der Handwerker oder Tau
cher, da nur solche Korrosionsschutzschichten die an sie
gestellten Anforderungen über viele Jahre erfüllen können,
die sachgerecht verarbeitet und flächendeckend auf die
Oberfläche aufgebracht werden, so daß die Schutzschichten
gut an der zu schützenden Oberfläche haften und korrosions
anfällige Fehlstellen vermieden werden.
Während die chemische Industrie eine Reihe von unter Wasser
verwendbaren Beschichtungsmaterialien zur Verfügung stellt,
die in ausreichendem Maße die für diesen Zweck erforderli
chen Qualitäten aufweisen, können die bisher bekannt gewor
denen Anwendungstechniken zum Aufbringen solcher Materia
lien als Korrosionsschutz auf unter Wasser befindliche
metallische oder mineralische Oberflächen noch keineswegs
befriedigen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß das Aufbrin
gen geeigneter widerstandsfähiger Beschichtungsmaterialien
in bekannter Weise mit herkömmlichen Malerwerkzeugen, d.h.
durch Auftragen der Korrosionsschutzmittel mit Pinsel,
Rolle oder Spachtel, auch bei sehr gewissenhafter Arbeits
weise unter Wasser häufig nicht zu dem gewünschten Erfolg
führt, weil sich das Wasser nur sehr schwer während des
Aufbringens des Korrosionsschutzmittels von der zu schützen
den Oberfläche verdrängen läßt. Infolgedessen bilden sich
Fehlstellen durch unvollständige Benetzung der zu schützen
den Oberfläche mit dem Korrosionsschutzmittel, oder es wird
bei der Aufbringung der Korrosionsschutzbeschichtung Wasser
auf der zu schützenden Oberfläche eingeschlossen, wodurch
sich an dieser Stelle keine oder nur eine mangelhafte
Haftung der Korrosionsschutzmittel an der Oberfläche des
zu schützenden Objekts ausbilden kann. Es kommt hier zu
einer erhöhten Korrosionsanfälligkeit, d.h. nach relativ
kurzer Zeit können bereits erneut Korrosionsschäden entste
hen mit den bekannten nachteiligen Folgen. Entsprechende
Versuche unter Wasser und die dabei aufgetretenen Schwierig
keiten sind von G. Lührs und H.J. Dittmers in der Fachzeit
schrift HANSA Zentralorgan für Schiffahrt, Schiffbau,
Hafen, Heft 6, 1977, S 544 ff beschrieben.
Um eine möglichst quantitative Verdrängung des Wassers von
der zu beschichtenden Oberfläche und eine gute Haftung des
Korrosionsschutzmittels auf der Oberfläche zu erreichen,
wurde z.B. das verstreichbare Beschichtungsmaterial mittels
einer Spritzpistole unter Wasser von oben hinter eine
Spachtelleiste gegeben, die mit ihrem Ende an der Ober
fläche des zu beschichtenden Objekts anlag und einen nach
oben offenen spitzen Winkel mit der Oberfläche bildete,
und dann sofort mit dem Spachtel unter möglichst völlständi
ger Verdrängung des Wassers auf der Oberfläche verstrichen.
Diese Art des Aufbringens erfordert vom Taucher ein besonde
res Geschick und eine große Sorgfalt, da sich andernfalls
leicht Fehlstellen bilden können.
Zahlreiche Beschichtungsversuche haben gezeigt, daß eine
fehlerlose Beschichtung unter Wasser mit den bisher bekannt
gewordenen Arbeitsmethoden selbst bei sehr sorgfältiger
Arbeit und unter günstigen Material- und Arbeitsbedingungen
außerordentlich schwierig zu bewerkstelligen ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrun
de, ein Verfahren zum Aufbringen von Korrosionsschutzmit
teln auf im Wasser/Luft-Wechselzonenbereich oder unter Was
ser befindliche metallische oder mineralische Oberflächen,
die während des Aufbringens der Beschichtung nicht trocken
gelegt werden können, zu schaffen, mit dem es möglich ist,
die Korrosionsschutzmittel unter Wasser und in Naßbereichen
problemlos und fachgerecht auf die zu schützenden Oberflä
chen aufzubringen und dabei die vorstehend genannten Nach
teile, insbesondere eine lückenhafte Beschichtung, schlech
te Haftung auf der zu schützenden Oberfläche und die
Bildung von Fehlstellen durch mangelhafte Verdrängung des
Wassers bzw. durch Wassereinschlüsse unter der aufgetrage
nen Beschichtung, ganz oder weitgehend zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfah
ren zum Aufbringen von Korrosionsschutzmitteln auf unter
Wasser oder in Wasser/Luft-Wechselzonenbereichen befindli
che metallische und mineralische Oberflächen, bei dem vis
kose organische oder anorganische Beschichtungsmaterialien
auf die zu schützende, vorher gereinigte Oberfläche aufge
tragen werden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Oberfläche des Beschichtungsträgers zunächst
ein flexibles Flächengebilde, das porös ist und/oder zahlreiche
kleine Öffnungen enthält, lose aufgelegt und dann
das viskose Beschichtungsmaterial in an sich bekannter
Weise mittels eines geeigneten Auftragungswerkzeuges in
ein oder mehreren Schichten durch die Öffnungen oder Poren
des Flächengebildes durchgedrückt und auf die zu schützende
Oberfläche des Beschichtungsträgers aufgebracht wird.
Es wurde überraschend festgestellt, daß durch den Einsatz
des vorbezeichneten Flächengebildes das Aufbringen von vis
kosen Korrosionsschutzmitteln auf zu schützende Oberflächen
unter Wasser und im Wasser/Luft-Wechselzonenbereich einfach
und problemlos durchgeführt werden kann, wobei die bei den
bekannten Beschichtungsverfahren aufgetretenen Nachteile
auch an bislang problematischen Oberflächenstellen, wie
Spalten, Schlitzen, Ecken, Kanten, Kehlungen u.dgl., prak
tisch vollständig vermieden werden.
Das auf die zu schützende Oberfläche aufgelegte Flächenge
bilde muß so beschaffen sein, daß es für das als Korrosions
schutzmittel dienende viskose Beschichtungsmaterial ohne
Schwierigkeiten, gegebenenfalls unter Anwendung eines gerin
gen Druckes, wie er beim Überstreichen mit z.B. einer
Rakel oder einem Spachtel leicht von Hand erzeugt werden
kann, in dem erforderlichen Maße durchlässig ist, so daß
ein Arbeiten unter Wasser zügig und problemlos möglich
ist. Alle flexiblen Flächengebilde, die diese Voraussetzun
gen erfüllen, sind grundsätzlich für den beabsichtigten
Zweck geeignet. Es hat sich gezeigt, daß als Flächengebilde
insbesondere feinmaschige Drucksiebe, Gitter aus Drahtge
flecht oder Kunststoff, durchlässige Vliesstoffe aus natür
lichen oder synthetischen, organischen und/oder minerali
schen Textilfasern, insbesondere aus Glasfasern und/oder
Steinwolle, mit Vorteil eingesetzt werden können, weshalb
diese besonders bevorzugt werden.
Der überraschende Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens
beruht vermutlich darauf, daß durch das auf die Oberfläche
aufgelegte Flächengebilde die Verdrängung des Wassers auch
in den von dem Flächengebilde nicht bedeckten Stellen der
Oberfläche durch das Beschichtungsmaterial besser erfolgt,
da das Beschichtungsmaterial über das durchlässige Flächen
gebilde leichter und näher an die Oberfläche und damit in
den Wirksamkeitsbereich der Grenzflächenkräfte des Be
schichtungsträgers gebracht werden kann, wodurch optimale
Haftungsbindungen zwischen Beschichtungsträger und Beschich
tungsmaterial ausgebildet werden.
Vorzugsweise wird das Flächengebilde nach dem Aufbringen
des Beschichtungsmaterials von der Oberfläche des Beschich
tungsträgers vorsichtig abgezogen und gegebenenfalls an
einer anderen, z.B. benachbarten Stelle oder an dem unmit
telbaren Anschlußbereich der Oberfläche, die ebenfalls mit
Korrosionsschutzmittel beschichtet werden soll, wieder auf
gelegt und der Beschichtungsvorgang erneut durchgeführt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens verbleibt das Flächengebilde nach
dem Aufbringen des Beschichtungsmaterials in diesem einge
bettet, und aus dem Flächengebilde und dem gegebenenfalls
aushärtbaren Beschichtungsmaterial wird ein Laminat gebil
det, das fest auf der Oberfläche des Beschichtungsträgers
haftet. Vorzugsweise wird hierbei ein Flächengebilde einge
setzt, das als verstärkende und/oder abdichtende Einlage
geeignet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand von zwei Zeich
nungen und von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 stellt in schematischer Seitenansicht den Vorgang
des Aufbringens des Beschichtungsmaterials mit
einer Malerrolle nach dem bekannten Stand der Tech
nik dar;
Fig. 2 zeigt ebenfalls in schematischer Seitenansicht den
Vorgang des Aufbringens des Beschichtungsmaterials
mit einer Malerrolle gemäß dem Verfahren der vorlie
genden Erfindung.
In Fig. 1 ist der Vorgang bei einem herkömmlichen Beschich
tungsverfahren unter Wasser gezeigt. Das Auftragungswerk
zeug 2 ist eine Malerrolle, die sich unter Wasser 1 in
Pfeilrichtung dicht über die zu schützende Oberfläche des
Beschichtungsträgers 3 bewegt. Anstelle der in Fig. 1
gezeigten Malerrolle kann auch ein anderes Auftragungswerk
zeug, z.B. eine Rakel, ein Spachtel oder ein Pinsel,
eingesetzt werden. Die äußere Oberfläche der Rolle 2 ist
mit dem Beschichtungsmaterial 7 bedeckt, das sich unter
der Rolle 2 in einer dickeren Schicht auf der Oberfläche
des Beschichtungsträgers 3 befindet, um von dort mit Hilfe
der bewegten Rolle 2 über die Oberfläche des Beschichtungs
trägers 3 möglichst gleichmäßig verteilt zu werden. Wegen
der unvollkommenen Wasserverdrängung von der zu beschichten
den Oberfläche kann sich jedoch keine ausreichende Haftung
zwischen Beschichtungsmaterial und der zumindest teilweise
noch mit Wasser bedeckten Oberfläche ausbilden, weshalb
das Beschichtungsmaterial zum Teil beim weiteren Bewegen
der Rolle an dieser hängen bleibt bzw. mit dem Arbeitszug
oder -strich von der Oberfläche wieder abgezogen wird.
Infolgedessen bilden sich an den in Fig. 1 mit 5 bezeichne
ten Stellen unregelmäßige Beschichtungen auf der Oberfläche
des Beschichtungsträgers 3 aus, zwischen denen unbeschichte
te Stellen liegen. Eine solche Beschichtung ist mangelhaft,
weil sie nur punktförmig in unregelmäßigen Abständen haftet
oder Wassereinschlüsse 6 aufweist, die korrosionsanfällige
Fehlstellen bilden, während wesentliche Teile der zu schüt
zenden Oberfläche unbeschichtet bleiben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird, wie in Fig. 2
dargestellt, von der Rolle 2, die sich ebenfalls unter
Wasser 1 dicht über der zu schützenden Oberfläche des
Beschichtungsträgers 3 befindet und die sich in Pfeilrich
tung bewegt, das Beschichtungsmaterial 7 auf das auf der
zu schützenden Oberfläche dicht aufliegende Flächengebilde
4 gegeben, wobei durch den auf die Rolle 2 ausgeübten
Druck das viskose Beschichtungsmaterial 7 durch die in dem
Flächengebilde 4 vorhandenen Öffnungen bzw. Poren hindurch
getrieben und direkt gegen die Oberfläche des Beschichtungs
trägers 3 gepreßt wird. Dadurch findet eine praktisch
vollständige Verdrängung des über der Oberfläche stehenden
Wassers 1 statt mit der Folge, daß sich das Beschichtungs
material 7 unter dem Flächengebilde 4 unmittelbar an die
zu schützende Oberfläche anlegen kann, so daß es unter
Nutzung der beiderseitigen Grenzflächenkräfte zu einer
festen Haftungsbindung zwischen Beschichtungsmaterial 7 und
Oberfläche des Beschichtungsträgers 3 kommt. Dadurch ver
läuft die Abrißzone 8 des Beschichtungsmaterials oberhalb
des Flächengebildes 4, und eine Ablösung des Beschichtungs
materials 7 von der zu schützenden Oberfläche findet nicht
statt, weil die Wirkung der dem viskosen Beschichtungsmate
rial immanent innewohnenden Kohäsionskraft auf die Grenz
fläche zwischen dem Beschichtungsmaterial 7 und der Oberflä
che des Beschichtungsträgers 3 von dem Flächengebilde 4
stark abgeschwächt wird, so daß die von der sich bewegenden
Rolle 2 ausgehenden Zugkräfte den Beschichtungsvorgang
nicht mehr stören können. Es bildet sich eine vollständige
Beschichtung auf der zu schützenden Oberfläche ohne Fehl
stellen und mit einer regelmäßigen Schichtdicke, die weit
gehend durch die Dicke des Flächengebildes 4, z.B. durch
die Siebdicke eines verwendeten Drucksiebes, vorbestimmt
ist. Nach Beendigung des Beschichtungsvorganges kann das
Flächengebilde 4 entfernt werden, ohne daß dadurch die
inzwischen erfolgte starke Haftung zwischen Beschichtungs
material und Oberfläche wieder aufgehoben oder die Qualität
der Beschichtung beeinträchtigt würde. Das Flächengebilde
4 kann aber auch in einer bevorzugten Ausführungsform des
Verfahrens in der Beschichtung verbleiben, wo es dann z.B.
als verstärkende oder abdichtende Einlage zusammen mit dem
Beschichtungsmaterial, in das es in der Regel eingebettet
ist, nach dessen Aushärtung ein Laminat 9 bildet, das der
weiteren Verbesserung des Korrosionsschutzes dient.
Im einzelnen kann das erfindungsgemäße Verfahren beispiels
weise wie folgt durchgeführt werden:
Unmittelbar nach gründlicher Reinigung der zu schützenden
Oberfläche, z.B. mit einem Gegenstrom-Hochdruck-Waschgerät,
und gegebenenfalls einer Vorbehandlung der zu beschichtenden
Oberflächenbereiche, z.B. einer Entrostung oder Entzunde
rung, wird auf die gereinigte metallische oder mineralische
Oberfläche ein feinmaschiges Drucksieb so nah wie möglich
aufgelegt und das viskose Beschichtungsmaterial durch die
Öffnungen des Drucksiebes hindurch auf die zu schützende
Oberfläche aufgebracht. Der beim Aufbringen ausgeübte leich
te Druck sorgt für eine gute Verteilung und ein völliges
Anliegen des Beschichtungsmaterials an der Oberfläche des
Beschichtungsträgers, ohne daß sich Wassereinschlüsse bilden
oder andere die Haftung zwischen Beschichtungsmaterial und
Beschichtungsträger beeinträchtigende Einflüsse auftreten
können. Das Drucksieb wird unmittelbar nach Beendigung des
Auftragungsvorganges abgezogen und z.B. auf eine an die
vorherige Auftragungsfläche angrenzende, noch zu behandelnde
Oberfläche aufgelegt und das vorstehende Beschichtungsverfah
ren wiederholt. Auf diese Weise kann eine zusammenhängende
Oberfläche nacheinander beschichtet werden, wobei man eine
lückenlose, praktisch fehlstellenfreie Korrosionsschutz
schicht erhält.
Der Vorteil dieses Verfahrens zeigt sich neben der sicheren
und lückenlosen Aufbringung (Applikation) und der innigen
Verbindung des Materials mit der Trägeroberfläche auch in
einer durch das Drucksieb mitbestimmten Schichtdickengleich
mäßigkeit, bei der Unterbeschichtungen nicht auftreten kön
nen und Überbeschichtungen kaum vorkommen. Diese Gleichmäßig
keit der Beschichtung verhindert Fehlstellen, Spannungsris
sigkeiten und erlaubt es, den Materialverbrauch besser zu
kontrollieren.
In einem anderen Ausführungsbeispiel wird statt des wieder
verwendbaren Drucksiebes ein Vliesstoff aus Glasfasern oder
einem geeigneten Kunststoff, z.B. Epoxidharzfasern oder Poly
urethanfasern, von vorbestimmter Dicke eingesetzt, der in
dem aufgetragenen Beschichtungsmaterial verbleibt und mit
diesem zusammen ein gegen Korrosion besonders widerstands
fähiges Laminat auf der zu schützenden Oberfläche ausbildet.
Der Vliesstoff kann bereits vorher über Wasser, d.h. im
Trocknen, in passende Bahnen zurechtgeschnitten und mit
geeignetem viskosem Beschichtungsmaterial vorgetränkt wer
den. Die so präparierte Bahn oder ein für einen komplizier
ten Teilbereich der zu behandelnden Oberfläche besonders
zurechtgeschnittenes Paßstück kann danach in den Beschich
tungsbereich verbracht und wie beschrieben behandelt werden.
Für die Bildung solcher Laminate sind selbstverständlich
nur Flächengebilde aus Materialien geeignet, die die Eigen
schaften des Beschichtungsmaterials nicht ungünstig beein
flussen.
Das im letztgenannten Ausführungsbeispiel angegebene Verfah
ren unter Verwendung imprägnierter Vliesstoffbahnen eignet
sich u.a. auch dazu, daß ähnlich wie beim Tapezieren Bahn
neben Bahn auf größere Oberflächen aufgebracht wird, bis
die zu beschichtende Oberfläche mit einer völlig geschlosse
nen Beschichtung überzogen ist. Auch hier sorgt das An
drücken der mit dem Beschichtungsmaterial getränkten Vlies
stoffbahnen an die zu schützende Oberfläche dafür, daß eine
starke Haftung an die Oberfläche erfolgt. Erforderlichen
falls kann über der ersten Schicht eine zweite verstärkende
Schicht in gleicher Weise angebracht werden.
Die letztgenannte Methode ist mit besonderem Vorteil gerade
an solchen Stellen anwendbar, an denen sich besonders leicht
Wasser ansammelt und ein Wassergegendruck entstehen kann,
z.B. an Spalten, Schlitzen, Ecken, Kanten und Kehlungen,
wo mit einem Verfahren nach dem Stand der Technik eine
geschlossene Beschichtung nahezu unmöglich zu erreichen ist.
Bei Abdichtungs- oder Verstärkungsmaßnahmen können selbstver
ständlich auch mehrere Flächengebilde, z.B. mehrere Druck
siebe, übereinander appliziert und gegebenenfalls in dem
aushärtbaren Beschichtungsmaterial belassen werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, in
überraschend einfacher Weise Korrosionsschutzmittel unter
Wasser und im bezüglich der Korrosionsgefährdung besonders
kritischen Wasser/Luft-Wechselzonenbereich auf korrosionsge
fährdete metallische oder mineralische Oberflächen aufzubrin
gen, wobei die erhaltenen Korrosionsschutzschichten fest an
der zu schützende Oberfläche haften und praktisch fehlstel
lenfrei sind. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es außerdem möglich, durch Wahl der Dicke der einzuset
zenden Flächengebilde Beschichtungen mit vorbestimmter
gleichmäßiger Schichtdicke aufzutragen, wobei es ein Vorteil
des Verfahrens ist, daß unerwünschte Unterbeschichtungen
nicht möglich sind und schädliche Überbeschichtungen vermie
den werden können.
Neben der absolut fachgerechten Anbringung und optimalen
Verbindung des Unterwasser-Beschichtungsmaterials mit der
zu beschichtenden Oberfläche, der Schichtdickengleichmäßig
keit und der Kontrollierbarkeit der Beschichtungsqualität
besitzt das Verfahren weiter den Vorteil, daß bei Einbrin
gung eines Laminats Korrosionsschutzschichten erhalten wer
den, die neben dem Korrosions- und Kantenschutz sowie der
Verstärkung (Panzerung) des Beschichtungsbereichs auch Ab
dichtungsaufgaben z.B. an Spundwandschlössern, Schraub- und
Nietverbindungen u.dgl. erfüllen.
Dementsprechend läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
auf vielfältigen technischen Gebieten anwenden, insbesondere
im Unterwasser- und Spritzzonenbereich stationärer oder wech
selstationärer Wasser- und Seebauwerke, zu denen beispiels
weise Hafenanlagen, Spundwände, Brückenpfeiler und -stützen,
Dalben, Pontons, Verlade- und Anlegeanlagen, Produktions
plattformen, Pipelines, Schwimm- und Trockendockanlagen,
Schleusen, Wehre und Tore aus Beton und Stahl gehören.
Claims (9)
1. Verfahren zum Aufbringen von Korrosionsschutzmitteln auf
unter Wasser oder in Wasser/Luft-Wechselzonenbereichen befindliche
metallische und mineralische Oberflächen, bei dem
viskose organische oder anorganische Beschichtungsmaterialien
auf die zu schützende gereinigte Oberfläche aufgetragen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche des
Beschichtungsträgers (3) zunächst ein flexibles Flächengebilde
(4), das porös ist und/oder zahlreiche kleine Öffnungen
enthält, lose aufgelegt und dann das viskose Beschichtungsmaterial
(7) in an sich bekannter Weise mittels eines
geeigneten Auftragungswerkzeuges (2) in ein oder mehreren
Schichten durch die Öffnungen oder Poren des Flächengebildes
(4) durchgedrückt und auf die zu schützende Oberfläche des
Beschichtungsträgers (3) aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Flächengebilde (4) ein feinmaschiges Drucksieb einge
setzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Flächengebilde (4) ein Gitter aus Drahtgeflecht oder
Kunststoff eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Flächengebilde (4) ein für das viskose Beschichtungs
material durchlässiger Vliesstoff aus natürlichen oder
synthetischen organischen und/oder mineralischen Textil
fasern eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Vliesstoff aus Glasfasern und/oder Steinwolle einge
setzt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Flächengebilde (4) nach dem Aufbringen
des Beschichtungsmaterials (7) auf die Oberfläche des
Beschichtungsträgers (3) von der Oberfläche abgezogen
und gegebenenfalls an einer anderen Stelle auf die zu
beschichtende Oberfläche wieder aufgelegt und der Be
schichtungsvorgang erneut durchgeführt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Flächengebilde (4) nach dem Aufbringen
des Beschichtungsmaterials (9) in diesem eingebettet ver
bleibt und aus dem Flächengebilde und dem gegebenenfalls
aushärtbaren Beschichtungsmaterial ein Laminat gebildet
wird, das fest auf der Oberfläche des Beschichtungsträ
gers (3) haftet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
ein mit dem Beschichtungsmaterial (7) getränktes Flächen
gebilde (4) eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein als verstärkende und/oder abdichtende Einlage
geeignetes Flächengebilde (4) eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893921542 DE3921542A1 (de) | 1988-12-15 | 1989-06-30 | Verfahren zum aufbringen von korrosionsschutzmitteln auf unter wasser befindliche metallische und mineralische oberflaechen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3843935 | 1988-12-15 | ||
DE19893921542 DE3921542A1 (de) | 1988-12-15 | 1989-06-30 | Verfahren zum aufbringen von korrosionsschutzmitteln auf unter wasser befindliche metallische und mineralische oberflaechen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3921542A1 DE3921542A1 (de) | 1990-06-28 |
DE3921542C2 true DE3921542C2 (de) | 1991-04-25 |
Family
ID=25875704
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893921542 Granted DE3921542A1 (de) | 1988-12-15 | 1989-06-30 | Verfahren zum aufbringen von korrosionsschutzmitteln auf unter wasser befindliche metallische und mineralische oberflaechen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3921542A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202013009098U1 (de) | 2012-10-16 | 2014-04-16 | Norbert Fischer | Passives Schutzsystem für stahlwasserbauliche Anlagen |
-
1989
- 1989-06-30 DE DE19893921542 patent/DE3921542A1/de active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202013009098U1 (de) | 2012-10-16 | 2014-04-16 | Norbert Fischer | Passives Schutzsystem für stahlwasserbauliche Anlagen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3921542A1 (de) | 1990-06-28 |
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