DE2126537C3 - Vorrichtung zum Abdichten von Bauwerksfugen - Google Patents
Vorrichtung zum Abdichten von BauwerksfugenInfo
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- E04B1/66—Sealings
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Description
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten von Bauwerksfugen, insbesondere zum Ausbessern
von Fugenabdichtungen zwischen Stahlbetonfertigteilen, bei der auf die der Fuge benachbarten Oberflächenrandzonen
der Bauwerksteile ein Klebmaterial aufgespachtelt ist auf das ein die Fuge überbrückendes und
die Oberflächenrandzonen überdeckendes Abdichtungselement aufgedrückt ist
Für das Verfugen, also das Abdichten der zwangsläufig zwischen den einzelnen fertigen Bauteilen verblei- so
benden Fugen, wird normalerweise dauerelastisches Material verwendet, obwohl auch plastisches Material
in Betracht kommt Als dauerelastisches Material kommt vorzugsweise Polysulfidkautschuk zum Einsatz.
Als plastische Massen dagegen werden in der Regel ölmodifizierte Kitte verwendet
Es bestehen jedoch grundsätzliche Unterschiede zwischen den beiden obengenannten Materialarten.
Dauerelastische Materialien haben neben guten mechanischen und chemischen Eigenschaften den Vorteil, daß m>
sie auch nach Jahren noch jederzeit ausgebessert und überarbeitet werden können. Die Haltbarkeit ist jedoch
beträchtlich, zumal aufgrund der Elastizität eine Anpassung an Veränderungen der Fugen infolge
thermischer oder sonstiger Beanspruchungen des hi Bauwerks weitgehend gewährleistet ist.
Da bei. den plastischen Materialien, die den Vorteil besitzen, preisgünstiger zu sein, eine solche Anpassung
an Veränderungen innerhalb des Bauwerks nicht gegeben ist neigen sie weit stärker zur Rißbildung, und
es können schon nach wenigen Jahren Undichtigkeiten im Bereich der Fugen auftreten. Besonders unangenehm
wirkt sich in diesem Zusammenhang die Tatsache aus, daß solche undicht gewordenen Fugen einerseits nicht
dauerhaft repariert werden können und daß andererseits diese plastischen Materialien nur sehr schwer aus
den Fugen zu entfernen sind, um sie durch eine neue Verfugung zu ersetzen. Da eine chemische oder
mechanische Reinigung solcher undicht gewordener Fugen nicht möglich ist, kann auch nicht nachträglich
das plastische Material durch dauerelastisches Material ersetzt werden.
Aus dem DE-GM 68 03 485 ist ein Verfahren zum Abdichten von Fugen zwischen Baukörpern bekannt,
bei dem die benachbarten Randzonen der Baukörperoberflächen mit Klebmaterial versehen werden und
dann auf das Klebmaterial eine die Fuge aberbrückende
und die Randzonen im wesentlichen überdeckende Abdichtungsvorrichtung angeordnet wird. Die Abdichtungsvorrichtung
besteht aus zwei Seitenteilen, die auf das Klebmaterial aufgedrückt werden, in die ein die
Fuge überdeckender Faltkörper rastend einsetzbar ist Wird die Fugenabdichtung an einzelnen Stellen
schadhaft, so muß bei der bekannten Vorrichtung der gesamte Faltkörper angenommen und ausgetauscht
werden.
Zum Oberbrücken von Dehnfugen an statisch getrennten
Körpern ist es auch bekannt (VDI-Richtlinien 2534, Blatt 2, März 1967), Folien aus Polyisobutylen zu
verwenden. Die Folien werden schwimmend über die Fuge gelegt und hängen im Bereich der Fuge schlaff
herab. Sie werden nur dann auf Dehnung beansprucht, wenn die Bewegungen der getrennten Körper größer
sind als das Maß, das durch die Straffung des Durchhanges ausgeglichen werden kann. Die Folien sind mit angrenzenden
Flächen nicht nur großflächig verklebt, sondern auch verschweißt. Als Klebstoff vird in allgemeinem
Zusammenhang unter anderem Polychlorbutadien vorgeschlagen. Dieser bekannte Oberflächenschutz ist
jedoch für viele Anwendungsfälle beim Abdichten von Bauwerksfugen insbesondere wegen der Befestigung
der Folie zu aufwendig, vor allem, wenn es darum geht, bestehende Fugenabdichtungen mit nur kleinen Klebeflächen
auszubessern.
Aus dem DE-GM 69 29 783 ist eine Anordnung zur Überbrückung der Fuge von Bauwerksteilen bekannt,
die aus einer Leichtmetalleiste mit einer die Fuge beidseitig etwa in Fugenbreite abdeckenden Ausdehnung
besteht und zwei entlang der Leichtmetalleiste befestigte Schaumstoffstreifen enthält, zwischen denen
ein der Fugenbreite entsprechender Zwischenraum besteht, und die mit Abstand zu den Längskanten der
Leichtmetalleiste für das Eindrücken einer Füllmasse in die Kehlfuge zwischen Leiste und Bauwerksteilen
vorgesehen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zum Abdichten von Bauwerksfugen zu schaffen, die es insbesondere bei bestehenden Verfugungen
aus plastischem Material ermöglicht, schadhaft gewordene Verfugungsteile rasch, einfach und dauerhaft
zu reparieren.
Diese Aufgabe wird bei der Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß als Klebmaterial
Polysulfidkautschuk und als Abdichtungselement ein ausgehärtetes gummielastisches Band aus Polysulfidkautschuk
angeordnet ist.
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin,
daß die schadhaft gewordenen Stellen der alten Verfugungen nicht ausgebessert zu werden brauchen
und vor allem auch das schadhaft gewordene Material der alten Verfügungen nicht entfernt zu werden braucht,
sondern daß eine das schadhaft gewordene Material Oberbrückende Abdichtung der Bauwerksfuge nach
außen geschaffen wird, die alle Vorteile einer dauerelastischen
Verfugung aufweist Insbesondere durch Verwendung von dauerelastischem Polysulfidkautschuk,
d. h. einem organischen Polysulfid, insbesondere einem
Kunststoff der Alkylsulfidgruppe, als Klebematerial sowie in Bandform zum Verschließen der Fugen, ergibt
sich eine sichere und dauerhafte Verbindung zwischen dem Beton der Bauwerksteile und dem die eigentliche
Abdichtung darstellenden Band. Das als Klebematerial verwendete pastöse Polysulfidmaterial dringt nämlich
verhältnismäßig leicht in die poröse Oberfläche des Betons ein und gewährleistet dadurch eine gute
Haftung, während andererseits durch Vernetzung mit dem Pclysalfidband eine innige Verbindung entsteht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
durch die Merkmale in den Unteransprüchen gekennzeichnet
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung, die einen Querschnitt durch ein Bauwerk aus Stahlbetonfertigteilen
im Bereich einer Fuge zeigt, deren schadhafte Verfugung mittels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ausgebessert wurde, näher erläutert
In der Figur der Zeichnung sind zwei Stahlbetonfertigteile 1 und 2 und eine dazwischenliegende Fuge 3
dargestellt, deren Verfugung 4 schadhaft geworden ist und ausgebessert werden soll.
Wenn es sich bei der Verfugung 4 um plastisches Material handelt ist dessen saubere Entfernung
praktisch nicht möglich, und alle bisher angewandten Vorrichtungen zum Ausbessern des schadhaft gewordenen
Materials zeitigten keine dauerhaften Ergebnisse.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die zum Bauwerk gehörigen Stahlbetonfertigteile 1 und 2
beiderseits der Fuge in den der Fuge benachbarten Randzonen von beispielsweise etwa 15 mm Breite mit
dauerelastischem Polysulfidkautschuk angespachtelt
worden, nachdem sie zuvor gründlich gereinigt und
grundiert wurden. Auf den solchermaßen aufgebrachten psstösen, frischen Polysulfidkautschuk 5 wird ein vorgefertigtes
Band 6 aus verfestigtem dauerelastischem Polysulfidkautschuk aufgedrückt und anschließend werden
die beiderseits des Bandes 6 entstandenen Kehlfugen mit pastösem Polysulfidkautschuk 7 versiegelt
Zwischen der alten, schadhaft gewordenen Verfugung 4 und dem außen auf das Bauwerk aufgebrachten Band 6
aus Polysulfidkautschuk wird ein freier Raum belassen, der sich als Hohlkanal 8 längs des Gebäudes erstreckt
und an geeigneten Stellen mit der Atmosphäre in Verbindung steht
Es wird somit nach der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch die dauerelastischen Materialien eine
Ausbesserung schadhaft gewordener Verfugungen an Bauwerken ermöglicht Der damit verbundene Arbeitsaufwand
ist verglichen mit den bisher bekannten Vorrichtungen, gering. Die Qualität der Ausbesserung
ist gut Die ausgebesserte Verfugung weist eine gute Anpassungsfähigkeit an Veränderungen, innerhalb des
Bauwerks auf, weil das dauerelastische Sand 6 aus Polysulfidkautschuk wegen seiner größeren Breite
natürlich größeren Spielraum für Dimensionsänderungen besitzt als eine lediglich die Fuge 3 ausfüllende
übliche Verfügung aus dauerelastischem Material. Diese besonderen Eigenschaften der Abdichtungsvorrichtung
bewirken, daß sie auch mit Vorteil für Neuverfugungen verwendet werden kann. Insbesondere in solchen
Fällen, wo sich bei der Errichtung eines Bauwerks zunächst relativ schmale Fugen zwischen den einzelnen
Bauteilen ergeben, jedoch mit Änderungen der Fugendimension im Laufe der Zeit gerechnet werden muß,
beispielsweise infolge von thermischen Einflüssen, untersetiiediiehen Belastungen oder anderweitig bedingten
Verlagerungen der einzelnen Fertigbauteile relativ zueinander.
Bei dem in Rede stehenden Polysuifidkautschuk handelt es sich um das handelsübliche Material auf der
Basis von dauerelastischem Synthesekautschuk, das im allgemeinen 40—60% Polysulfidmaterial und im übrigen
dem Verwendungszweck angepaßte Zuschlagstoffe enthält.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Abdichten von Bauwerksfugen, insbesondere zum Ausbessern von Fugenabdichtungen
zwischen Stahlbetonfertigteilen, bei der auf die der Fuge benachbarten Oberflächenrandzonen
der Bauwerksteile ein dauerelastisches Klebmaterial aufgespachtelt ist^ auf das ein die Fuge überbrückendes
und die Oberflächenrandzonen überdekkendes flächiges Abdichtungselement aufgedrückt to
ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebmaterial Polysulfidkautschuk (5) und als Abdichtungselement
ein ausgehärtetes gummielastisches Band (6) aus Polysulfidkautschuk angeordnet ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Band (6) aus einer in Bandform gebrachten Mischung aus einem Polysulfidkautschuk
und einem Härter hergestellt ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spachtelung des Polysulfidkautschuks
(5) an den Oberflächen eine Breite von etwa 10—20 mm, vorzugsweise etwa 15 mm, aufweist
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kehlfugen, wie an
sich bekannt, zwischen den Rändern des Bandes (6) aus Polysulfidkautschuk und der Bauwerksoberfläche
mit dauerelastischem Polysulfidkautschuk (7) verfugt sind
5. Vorrichtung bei der Ausbesserung von alten jo Fugen nach einein der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zwhchen -:'etn in der Fuge
verbleibenden, alten Verfufjungsmaterial und dem über der Fuge aufgebrachten Band (6) aus
Polysulfidkautschuk ein in Längsrichtung der Fuge durchgehender Hohlkanal (8) vorgesehen ist
Priority Applications (1)
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DE2126537A DE2126537C3 (de) | 1971-05-28 | 1971-05-28 | Vorrichtung zum Abdichten von Bauwerksfugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2126537A DE2126537C3 (de) | 1971-05-28 | 1971-05-28 | Vorrichtung zum Abdichten von Bauwerksfugen |
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---|---|
DE2126537A1 DE2126537A1 (de) | 1972-12-14 |
DE2126537B2 DE2126537B2 (de) | 1980-01-03 |
DE2126537C3 true DE2126537C3 (de) | 1984-03-29 |
Family
ID=5809172
Family Applications (1)
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2126537C3 (de) |
Families Citing this family (3)
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DE102014003803A1 (de) * | 2014-03-17 | 2015-09-17 | Wilhelm Wohlsecker | Zweistufiges Fugenschutzverfahren für wasserundurchlässige Bauwerke |
CN108149945A (zh) * | 2018-01-16 | 2018-06-12 | 江苏中森建筑设计有限公司 | 一种施工简便快速的裂缝修补构造及其施工方法 |
-
1971
- 1971-05-28 DE DE2126537A patent/DE2126537C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2126537A1 (de) | 1972-12-14 |
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