DE4211803C2 - Meißelartiges Abschälwerkzeug - Google Patents
Meißelartiges AbschälwerkzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein meißelartiges Abschäl
werkzeug zum Ablösen einer mittels einer Bindemittelschicht
aufgebrachten Beschichtung aus Gummi und/oder Kunststoff
von einem aus Stahl, Beton oder dergleichen bestehenden Bau
teil, wobei das meißelartige Abschälwerkzeug eine einsei
tig angeschrägte Schneide besitzt.
In der chemischen Industrie werden metallische, insbeson
dere aus Stahl bestehende Bauteile, wie Behälter, Apparate
und Rohre, eingesetzt, die zum Schutz vor dem Angriff ag
gressiver Medien mit einer Beschichtung aus Kunststoff
oder Gummi versehen sind. Gummischichten werden entweder
direkt unter Benetzung der Oberfläche mittels eines Lö
sungsmittels oder indirekt über eine Bindemittelschicht,
z. B. einem geeigneten Klebstoff, als Folie auf die Ober
fläche des Bauteiles auf gebracht, wobei sich gegebenen
falls noch ein besonderer Vulkanisationsvorgang anschlie
ßen kann.
Sowohl Beschichtungen aus Gummi als auch aus Kunststoff
unterliegen einem Verschleiß oder einer Zerstörung und
sind - in Abhängigkeit vom Einsatz der Bauteile - gelegent
lich überflüssig oder müssen durch eine andere Beschich
tung ersetzt werden. Dies macht es erforderlich, daß die
Beschichtung ganz oder teilweise abgelöst werden muß.
Bei großflächigen Beschichtungen ist es bekannt, die Gum
mischicht dadurch zu entfernen, daß über die abzulösende
Beschichtung flächendeckend ein Wasserstrahl geführt wird,
der in Abhängigkeit von der Art und der Dicke der Beschich
tung mit einem Druck von 100 bis 1500 bar aus einer Wasser
strahldüse austritt und auf die Beschichtung aufprallt. Die
Wasserstrahldüse ist an einem Führungskörper befestigt, der
mäanderförmig über die abzulösenden Bereiche der Beschich
tung geführt wird. Durch den Druck des Wasserstrahles wird
die Beschichtung zerstört, so daß sich dieselbe leicht mit
tels eines Schabers entfernen läßt. Bei kleineren Bautei
len, insbesondere aber auch dann, wenn nur ein Teilbereich
einer Beschichtung abgelöst werden muß, ist dieses Verfah
ren nicht einsetzbar.
Für das Ablösen kleiner Flächen einer Beschichtung, bei
der das Wasserstrahlverfahren nicht einsetzbar ist, ist es
bekannt, den abzulösenden Bereich der Beschichtung zu
nächst mit einem Messer in der erforderlichen Größe in
einer rechteckigen Fläche einzuschneiden und dann die
rechteckige Fläche durch weitere Einschnitte in Streifen
von etwa 20 bis 50 mm Breite zu unterteilen. Sodann wird
jeder Streifen mittels eines Schabers an einem Ende abge
löst, das abgelöste Ende von Hand erfaßt und bei weiterer
Schabbewegung von Hand abgezogen. Ein solches Ablösen ist
zeitaufwendig und lohnintensiv.
Aus der FR-PS 2 431 351 ist ein meißelartiges Abschälwerk
zeug bekannt, welches in seinem vorderen Bereich zu einer
verhältnismäßig flachen Platte verformt ist. Die Vorder
kante dieser Platte ist einseitig angeschrägt, so daß sich
für die Arbeitsbewegung des Abschälwerkzeuges eine Schnei
de ergibt. Auch die beiden Seitenkanten dieser Platte sind
abgeschrägt, so daß hier ebenfalls schneidenartige Kanten
vorhanden sind. Diese schneidenartigen Kanten üben jedoch
bei der Arbeitsbewegung keinerlei schneidende Funktion
aus, so daß beim Ablösen kleiner Flächen aus einer Be
schichtung allenfalls ein seitliches Abreißen, niemals je
doch eine saubere, seitliche Abtrennung erfolgt, wie es
beim Ausbessern einer Beschichtung erforderlich ist. Auch
dann, wenn dieses Abschälwerkzeug quer zu seiner eigent
lichen Arbeitsrichtung bewegt wird, schälen die seitlichen
Schneidkanten nur die Beschichtung ab. Ein Schneiden der
Beschichtung senkrecht zur Beschichtungsfläche findet
nicht statt.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
meißelartiges Abschälwerkzeug zum Ablösen einer mittels
einer Bindemittelschicht aufgebrachten Beschichtung aus
Gummi und/oder Kunststoff von einem aus Stahl, Beton
oder dergleichen bestehenden Bauteil zu schaffen, durch
welches der Ablösevorgang auch bei kleineren Bauteilen
bzw. kleinen Flächen bzw. Flächenbereichen sauber und
ohne große körperliche Anstrengung in verhältnismäßig
kurzer Zeit durchgeführt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist das meißelartige Abschäl
werkzeug neben einer einseitig angeschrägten Schneide min
destens eine seitliche, winklig zur Schneide verlaufende,
messerartige Trennkante auf.
Ein solches Abschälwerkzeug, das ohne allzu großen Auf
wand herstellbar ist, ermöglicht ein leichtes und ver
hältnismäßig rasches Ablösen von Folienstreifen an klei
nen Bauteilen bzw. in kleinen Bereichen einer Beschich
tung.
Weitere Merkmale einer Vorrichtung gemäß der Erfindung
sind in den Ansprüchen 2 und 3 offenbart.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
In dieser Zeichnung ist ein meißelartiges Abschälwerkzeug 1
gezeigt, welches eine nur einseitig angeschrägte Schneide 2
besitzt. An beiden Enden der Schneide 2 bzw. an beiden Sei
ten des Abschälwerkzeuges 1 schließt sich in diesem Ausfüh
rungsbeispiel senkrecht zur Schneide 2 jeweils eine messer
artige Trennkante 3 an, die keilförmig ausgebildet ist.
Diese Trennkante 3 weist zunächst eine Höhe auf, die ge
ringfügig größer ist als die Dicke der abzulösenden Gummi
schicht bzw. Gummifolie. Die Trennkante 3 erstreckt sich,
von der Schneide 2 ausgehend, mit sich keilförmig erwei
terndem Querschnitt so weit nach hinten, daß sie zumindest
erst hinter der Schräge der Schneide 2 endet. In Abänderung
der gewählten Darstellung kann es möglich sein, daß sich
der Querschnitt der senkrechten Trennkante 3 am hinteren
Ende wieder verjüngt und dort ebenfalls spitz ausläuft,
wobei dieses Ende bzw. diese Kante jedoch keine Schneid
funktion besitzt.
Dieses Abschälwerkzeug 1 muß dann zwei senkrechte Trenn
kanten 3 aufweisen, wenn aus einer mit einer Gummifolie
beschichteten Fläche zunächst ein Streifen herausgetrennt
werden muß. Für die weiteren Streifen kann dann jedoch ein
Abschälwerkzeug 1 verwendet werden, welches nur einseitig
mit einer Trennkante 3 versehen ist.
Das beschriebene Abschälwerkzeug 1 wird von einem rück
schlagfreien Schlagaggregat, beispielsweise einem pneuma
tischen Schlackenhammer, aufgenommen, durch das das Ab
schälwerkzeug 1 eine in Schneid- bzw. Abschälrichtung hin-
und hergehende Bewegung bzw. Vibration ausführt. Durch die
messerartige Trennkanten 3 wird dabei die Gummi-Beschich
tung streifenförmig abgetrennt, so daß über die Schneide 2
der seitlich abgetrennte und flächenmäßig begrenzte Strei
fen abgeschält und angehoben werden kann.
In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles kann
das rückschlagfreie Schlagaggregat auch elektrisch ausge
bildet sein. Der Winkel der Trennkanten 3 zur Schneide 2
kann auch kleiner als 90°, beispielsweise 60°-89°, aus
gebildet sein, ohne daß dadurch die Funktion der Trennkan
ten 3 beeinträchtigt wird.
Claims (3)
1. Meißelartiges Abschälwerkzeug (1) zum Ablösen einer
mittels einer Bindemittelschicht aufgebrachten Be
schichtung aus Gummi und/oder Kunststoff von einem
aus Stahl, Beton oder dergleichen bestehenden Bau
teil, wobei das meißelartige Abschälwerkzeug (1) eine
einseitig angeschrägte Schneide (2) sowie mindestens
eine seitliche, winklig zur Schneide (2) verlaufende,
messerartige Trennkante (3) besitzt.
2. Meißelartiges Abschälwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneide (2) an beiden Enden eine messerartige
Trennkante (3) aufweist.
3. Meißelartiges Abschälwerkezeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die messerartige Trennkante (3) keilförmig ausgebil
det ist.
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