DE19620244C1 - Werkzeug zum Reinigen von Fugen - Google Patents

Werkzeug zum Reinigen von Fugen

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeug mit wenigstens einem Reinigungsansatz zur Befreiung von Fugen zwischen Wand- und/oder Bodenfliesen von noch nicht ausgehärtetem Kleber bzw. Mörtel vor ihrem Ausfüllen mit Fugenmasse.
Zwischen den einzelnen Fliesen, Steinen bzw. Platten an einer Wand oder auf einer Bodenfläche verlaufen Fugen, die mit Fugenmasse oder Fugenmörtel so ausgefüllt werden müssen, daß jede Platte oder jede Fliese an ihren vier Seiten umklammert ist.
Durch die ausgefüllten Fugen sollen die Fliesen oder Platten nicht nur miteinander verbunden werden, sondern durch die ausgefüllten Fugen sollen auch Spannungen infolge von Formänderungen des Unter­ grundes, des Mörtels oder des Fliesen- oder Plattenbelages aufge­ nommen werden.
Der Mörtel oder die Fugenmasse muß so tief in die Fugen eingebracht werden, daß er der Fliesen- oder Plattendicke entspricht. Der Fugen­ mörtel setzt sich an drei Seiten fest: am Grund der Fuge im Verbund zum Ansatz- bzw. Verlegermörtel und an den beiden einander gegenüber­ liegenden Fliesen- oder Plattenkanten. Bei Fassadenverkleidungen ist diese Flankenhaftung besonders wichtig.
Um ein ordnungsgemäßes Verfugen der Fliesen oder Platten sicherzu­ stellen, müssen daher die Fugen vor dem Verfugen von Klebe- oder Mörtelresten zumindest bis zur Fliesen- bzw. Plattendicke befreit werden.
Bisher nahmen vor allem Laien, die Fliesen oder Platten im Do-it- yourself-Verfahren verlegten, zum Auskratzen der Fugen beispielsweise Holzspäne oder passende Nägel zur Hilfe.
Diese Reinigungsweise war nicht nur unpraktisch, sondern auch unzu­ reichend, da die primitiven Hilfsmittel nur selten die Breite und die Form der Fuge hatten. Man mußte mehrmals versuchen, die Fuge von schädlichen Resten zu befreien.
Durch GB 2 261 901 A ist zwar ein Verfahren zum Entfernen von Verguß­ material zwischen einer Wand oder einem Boden, der mit Fliesen o. dgl. belegt ist, bekanntgeworden, bei dem als Werkzeug eine dünne Scheibe eingesetzt wird, welche mit hoher Frequenz, im wesentlichen in einer Querrichtung vibriert, wobei das blattförmige Werkzeug entlang der Fuge bewegt wird, um den Fugeninhalt zu zerbrechen und das Füll­ material zu entfernen.
Dieses Werkzeug arbeitet als Meißel und weist deshalb eine untere Spitze auf.
Der meißelförmige Reinigungsansatz ragt aus einer geraden Kante heraus, die jedoch nicht mit den Fliesen neben der Fuge in Berührung kommt, um diese nicht infolge der hochfrequenten Vibration zu zer­ stören.
Ein Fugenreinigungsgerät mit mehreren Reinigungsansätzen ist auch bekannt (GB 2 167 005 A), jedoch handelt es sich bei diesem Reinigungs­ gerät um ein maschinenbetriebenes Gerät mit rotierenden Reinigungs­ ansätzen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug zu schaffen, mit welchem vor allem Laien rasch und problemlos eine Reinigung der Fugen von nicht ausgehärtetem Kleber bzw. Mörtel vor­ nehmen können.
Es wurde gefunden, daß sich diese Aufgabe in einfacher Weise da­ durch lösen läßt, daß das Werkzeug als plattenförmiges Griffstück mit wenigstens einer an die Fliesen anlegbaren geraden Kante ausge­ bildet ist, aus der der in die Fuge passende Reinigungsansatz heraus­ ragt.
Die auf den Fliesen aufliegende gerade Kante sorgt dafür, daß das Griffstück immer in der richtigen Stellung über die Fliesen gezogen werden kann, wobei der Reinigungsansatz in die Fuge eindringt und den Querschnitt der Fuge ausfüllt.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 9 gekennzeichnet.
In einem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Anspruch 1 weist das Griff­ stück eine rechteckige Form auf, aus deren geraden Kanten entlang einander gegenüberliegender Seiten Reinigungsansätze herausragen.
Die Reinigungsansätze können gemäß Anspruch 3 gleiche Größe haben. Dann läßt sich das Werkzeug bei der Abnutzung eines der Reinigungsan­ sätze umdrehen und der noch nicht benutzte Reinigungsansatz kann zur Weiterarbeit verwendet werden.
Die Reinigungsansätze können aber auch gemäß Anspruch 4 unterschied­ liche Größen aufweisen, so daß man mit einem Werkzeug unterschied­ lich breite und tiefe Fugen reinigen kann. Gleiche Reinigungsansätze sind von Vorteil, wenn viele Fugen gereinigt werden müssen. Bei der Abnutzung des einen Reinigungsansatzes braucht das Werkzeug nicht weggeworfen zu werden, sondern es wird einfach ein weiterer Reinigungsansatz zum Einsatz gebracht.
Ein Griffstück mit unterschiedlich großen Reinigungsansätzen eignet sich immer dann, wenn Wandbeläge bzw. Bodenbeläge aus unterschied­ lichen Fliesen oder Platten mit unterschiedlich bemessenen Fugen verarbeitet werden müssen.
Gemäß Anspruch 5 besteht ein weiteres Ausführungsbeispiel der Er­ findung aus einem Griffstück, welches nur eine gerade Kante auf­ weist. Der Reinigungsansatz ragt aus einem Ende dieser geraden Kante heraus. Damit lassen sich Fugen, die beispielsweise im Übergang von einer Bodenfläche zu einer Wandfläche angeordnet sind, problemlos reinigen. Der der geraden Kante gegenüberliegende Teil des Griff­ stückes kann beliebige Form aufweisen, z. B. bogenförmig ausgebildet sein.
Ohne am Kern der Erfindung etwas zu ändern, kann das Griffstück jede beliebige Form aufweisen, die geeignet ist, die zugehörigen Reinigungsansätze ohne Schwierigkeiten durch die zu reinigenden Fugen zu bewegen.
Insbesondere für den Laien ergibt sich eine Erleichterung bei der Verwendung eines erfindungsgemäßen Werkzeuges dadurch, daß das Griff­ stück oder die Reinigungsansätze gemäß Anspruch 7 mit Zahlenangaben versehen sind, durch die vor allem die Fugenbreite angegeben wird, für die der Reinigungsansatz vorgesehen ist.
Die Werkzeuge nach der Erfindung können entweder aus Kunststoff oder auch aus Metall hergestellt sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel und
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Das Werkzeug 1 nach Fig. 1 ist als Griffstück 10 von rechteckiger Form ausgebildet. Das Griffstück 10 weist zwei einander gegenüber­ liegende gerade Kanten 7 auf, aus denen Reinigungsansätze 9 heraus­ ragen. Griffstück 10 und Reinigungsansätze 9 bilden eine Handhabe 6, die in Seitenansicht in Fig. 1b und in Draufsicht in Fig. 1c dargestellt ist.
Fig. 2 zeigt ein Werkzeug 1a, das als Griffstück 11 mit im wesentlichen bogenförmiger (13) Gestalt ausgebildet ist. Die Handhabe 6a läßt sich besonders gut zwischen Zeigefinger und Daumen anordnen, ohne daß auch nach längerem Fugenreinigen an den beiden Fingern schmerz­ hafte Erscheinungen auftreten.
Das Besondere beim Werkzeug 1a ist der Reinigungsansatz 9, der am Ende 8 der geraden Kante angeordnet ist. Mit diesem Werkzeug 1a läßt sich besonders gut eine Fuge reinigen, die im Übergang zwischen eine Bodenbelag und einer Wand verläuft.
Fig. 3 schließlich zeigt ein Werkzeug 1b von im wesentlichen sechs eckiger Gestalt. Das Griffstück 12 weist sechs gerade Kanten 7 auf, aus denen unterschiedlich bemessene Reinigungsansätze 9 herausragen. Der untere Reinigungsansatz hat eine Breite von 7 mm. Er paßt in die Fuge 2 zwischen zwei Fliesen bzw. Platten 4 hinein. Die Fliesen bzw. Platten 4 sind mittels Kleber oder Mörtel 3 auf einer Boden­ fläche bzw. einer Wand 5 aufgebracht. Fig. 3 läßt erkennen, daß die Höhe des Reinigungsansatzes 9 der Platten- bzw. Fliesendicke ent­ spricht. Der Reinigungsansatz säubert die Fuge 2 sowohl hinsichtlich der einander gegenüberliegenden Kanten der Fliesen bzw. Platten 3 als auch in Bezug auf den Kleber bzw. Mörtel 3.
Die Zahlenangaben 14 können auf den Griffstücken 10, 11 bzw. 12, aber unter Umständen auch auf den Reinigungsansätzen 9 angeordnet sein.
In Fig. 3 haben die Reinigungsansätze 9 unterschiedliche Breiten 15, die den normalen Fugenbreiten entsprechen. Auch die Höhe 16 der Reinigungsansätze 9 richtet sich im wesentlichen nach der Fliesen- bzw. Plattendicke. Die Zahlenangaben 14, die die Breite 15 der Reini­ gungsansätze kennzeichnen, sind auf beiden Seiten der Griffstücke 10, 11, 12 angeordnet.
In Fig. 2 ist durch eine gestrichelte Linie angedeutet, daß das Griff­ stück 11 auch mit einer weiteren geraden Kante 7 und einem weiteren Reinigungsansatz 9 versehen sein kann, der sich zum Reinigen weiterer Fugen eignet. Ohne am Kern der Erfindung etwas zu ändern, können an jeweils einem Endbereich der langen Kanten des Griffstückes 10 gemäß Fig. 1 zusätzliche Reinigungsansätze 9 zum Reinigen von Fugen im Übergangsbereich bespielsweise zwischen einer Wand und einem Boden­ belag angeordnet sein.
Bezugszeichenliste
1 Werkzeug
1a Werkzeug
1b Werkzeug
2 Fuge
3 Kleber bzw. Mörtel
4 Fliese
5 Boden, Wand
6 Handhabe
6a Handhabe
6b Handhabe
7 gerade Kante
8 Ende
9 Reinigungsansatz
10 Griffstück
11 Griffstück
12 Griffstück
13 Bogen
14 Zahlenangabe
15 Breite
16 Höhe

Claims (9)

1. Werkzeug (1, 1a, 1b) mit wenigstens einem Reinigungsansatz (9) zur Befreiung von Fugen (2) zwischen Wand- und/oder Bodenfliesen von noch nicht ausgehärtetem Kleber bzw. Mörtel vor ihrem Ausfüllen mit Fugenmasse, dadurch gekennzeichnet, daß es als plattenförmiges Griffstück (10, 11, 12) mit wenigstens einer an die Fliesen (4) anlegbaren geraden Kante (7) ausgebildet ist, aus der der in die Fuge (2) passende Reinigungsan­ satz (9) herausragt.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Griff­ stück (10) eine rechteckige Form aufweist, aus deren geraden Kanten (7) entlang einander gegenüberliegender Seiten Reinigungs­ ansätze (9) herausragen.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsansätze (9) gleiche Größe haben.
4. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsansätze (9) unterschiedliche Größen aufweisen.
5. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Griff­ stück (11) nur eine gerade Kante (7) aufweist und daß ein Reini­ gungsansatz (9) aus einem Ende (8) dieser geraden Kante (7) her­ ausragt.
6. Werkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Griffstücke (10, 11, 12) und Reinigungsansätze (9) einstückig ausgebildet sind.
7. Werkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Fugenbreiten (15) durch Zahlenangaben (14) auf dem Griffstück (10, 11, 12) gekennzeichnet sind.
8. Werkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Griffstück (10, 11, 12) und die Reinigungsan­ sätze (9) aus Kunststoff bestehen.
9. Werkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffstück (10, 11, 12) und die Reini­ gungsansätze (9) aus Metall bestehen.
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