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Die Erfindung betrifft ein Werkzeug
zum Reinigen von insbesondere aus Zement enthaltendem Fugenmaterial
bestehenden Fugen an gefliesten Flächen.
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Fugen an gefliesten Flächen, beispielsweise im
Küchen-
oder im Sanitärbereich,
bestehen häufig aus
einem Fugenmaterial, das Zement und gegebenenfalls als Füllstoff
Quarzsand enthält.
Um der Fuge eine bestimmte, an die Farbe der Fliesen angepaßte Farbe
zu verleihen, kann das Fugenmaterial zusätzlich noch Farbpigmente enthalten.
Ein derartiges Fugenmaterial ist leicht zu verarbeiten und nach
seiner Aushärtung
unempfindlich gegen mechanische Beschädigungen. Es hat jedoch den
Nachteil, daß sich mit
der Zeit Verunreinigungen an der Oberfläche der Fuge festsetzen oder
bis zu einer gewissen Tiefe in das Fugenmaterial eindringen. Dies
macht die Fuge unansehnlich, was insbesondere bei hellen Fugen auffällt und
das ästhetische
Erscheinungsbild der gefliesten Fläche negativ beeinflußt.
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Zum Reinigen von Fugen ist es bekannt,
die Oberfläche
der Fugen mit einer Bürste
abzubürsten, was
jedoch mühselig
ist und nicht in der gewünschten
Weise zu einer Reinigung der Fugen führt. Ein weiterer Nachteil dieses
bekannten Verfahrens besteht darin, daß dann, wenn beispielsweise
eine Drahtbürste
verwendet wird, die Gefahr besteht, daß nicht nur die Fuge, sondern
auch die angrenzenden Fliesen durch Zerkratzen beschädigt werden.
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Es ist ferner bekannt, die Oberfläche der
Fugen mit einem Hochdruckreinigungsgerät zu behandeln. Dies ist ebenfalls
mühselig
und führt
nicht in der gewünschten
Weise zu einer Reinigung der Fuge, sondern häufig dazu, daß Verunreinigungen
in das Fugenmaterial hineingedrückt
werden und sich dann nicht mehr ohne weiteres entfernen lassen.
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Auch die Behandlung der Oberfläche der
Fugen mit einem Sandstrahlgerät
oder mit Schmirgelpapier führt
nicht zu dem gewünschten
Erfolg.
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Aus der
US 4,064,588 ist eine Vorrichtung zum
Reinigen von Fugen bekannt, die einen Handgriff aufweist, an dem
eine Abziehkante bzw. -klinge lösbar
befestigt ist. Dabei weist der Handgriff eine Nut auf, in der ein
Befestigungsabschnitt der Abziehkante bzw. -klinge eingesetzt werden
und mittels einer Schraubverbindung befestigt werden kann. Nachteilig
hierbei ist, daß durch
die Breite der Nut in dem Handgriff die Breite der Abziehklinge
bzw. -kante festgelegt ist und somit diese Vorrichtung sich nur zur
Reinigung von Fugen mit einer bestimmten Mindestbreite eignet.
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Aus der
DE 79 07 815 U1 ein Fugenreiniger für Fliesenfugen
bekannt, der einen Handgriff mit einem Reinigungsorgan aufweist,
der eine der Fugenbreite anpaßbaren
Rundstabreiniger aus Stahl, Hartkunststoff oder dergleichen aufweist,
wobei dessen Oberfläche
mit vielen parallelen schräg
zur Stablängsachse
verlaufenden und nur in einer Richtung mitnehmenden Schneiden ausgerüstet ist.
Jedoch ist ein Wechsel des Rundstabreinigers aufwendig und erfordert
eine Unterbrechung des Reinigungsvorganges.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, ein Werkzeug zum Reinigen von insbesondere aus Zement
enthaltendem Fugenmaterial bestehenden Fugen an gefliesten Flächen oder
dergleichen anzugeben, bei dem die Reinigung der Fugen verbessert
ist.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch
1 angegebene Lehre gelöst.
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Es hat sich überraschend gezeigt, daß sich eine
weitgehende Reinigung der Fugen dadurch erzielen läßt, daß die Oberfläche der
Fugen mittels Abziehkanten oder -klingen abgezogen wird.
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Auf diese Weise lassen sich auch
stark verschmutzte und dadurch unansehnlich gewordene Fugen in einfacher
und schneller Weise reinigen.
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Das erfindungsgemäße Werkzeug ist einfach und
kostengünstig
herstellbar und robust im Aufbau.
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Die Abziehkanten oder -klingen können beim Abziehen
der Fuge in einer konstanten Richtung bewegt oder hin- und herbewegt
werden.
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Grundsätzlich ist es ausreichend,
wenn die Oberfläche
der Fuge einmal abgezogen wird.
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Das erfindungsgemäße Werkzeug kann beispielsweise
als Vorrichtung ausgebildet sein, bei der die Abziehkanten oder
-klingen an einem senkrecht zur Fugenoberfläche zustellbaren und in Fugenlängsrichtung
verstellbaren Halteteil angeordnet ist, wobei die Verstellung des
Halteteiles in Fugenlängsrichtung
zum Abziehen der Oberfläche
der Fuge durch einen Verstellantrieb, beispielsweise einen Motorantrieb,
erfolgen kann. Das Werkzeug weist einen Handgriff auf, an dem die
Abziehkanten oder -klingen angeordnet sind. Das Werkzeug ist als
handgehaltenes Werkzeug ausgebildet, das einfach und kostengünstig herstellbar
ist.
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Das Werkzeug weist mehrere Abziehkanten oder
-klingen auf. Die Abziehkanten oder -klingen können dieselbe Breite aufweisen,
so daß dann, wenn
eine Abziehkante oder -klinge verschlissen ist, eine andere Abziehkante
oder -klinge derselben Breite zum Reinigen der Fugen verwendet werden
kann.
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Die Abziehkanten oder -klingen sind
an einem lösbar
mit dem Handgriff verbundenen Halteteil angeordnet. So läßt sich
das Halteteil mit den Abziehkanten oder -klingen in einfacher und
schneller Weise gegen ein anderes Halteteil austauschen, beispielsweise
dann, wenn eine Abziehkante oder -klinge verschlissen ist oder wenn
eine anders ausgebildete Abziehkante oder -klinge verwendet werden soll.
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Form und Größe des Halteteiles sind bei
der vorgenannten Ausführungsform
in weiten Grenzen wählbar.
Die Ausführungsform
mit dem Halteteil und den mehreren Abziehkanten oder -klingen sieht
vor, daß das
Halteteil im wesentlichen zylindrisch oder kugelförmig ausgebildet
ist und daß die
Abziehkanten oder -klingen in Umfangsrichtung des Halteteiles zueinander
beanstandet an dem Halteteil angeordnet sind. Bei dieser Ausführungsform
ist durch eine entsprechende Wahl der Orientierung des Halteteils
relativ zu der Fuge beim Aufsetzen des Werkzeugs auf die Fuge diejenige
Abziehkante oder -klinge auswählbar,
mit der die Fugenoberfläche
bearbeitet werden soll.
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Eine Weiterbildung der vorgenannten
Ausführungsform
sieht vor, daß die
Abziehkanten oder -klingen eine unterschiedliche Breite aufweisen.
Auf diese Weise ist das erfindungsgemäße Werkzeug zum Reinigen von
Fugen unterschiedlicher Breite verwendbar und damit vielfältig einsetzbar.
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Form und Größe der Abziehkanten oder -klingen
sind in weiten Grenzen wählbar.
So kann beispielsweise die Abziehkante an einem im wesentlichen
quaderförmigen
Teil gebildet sein, das zum Bearbeiten einer Fuge mit der Abziehkante
auf die Fugenoberfläche
aufgesetzt wird. Die Abziehkanten oder -klingen können jedoch
auch an einem zu seinem freien Ende hin zulaufenden Teil gebildet
sein.
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Das Material der Abziehkanten oder
-klingen ist in weiten Grenzen wählbar.
Zweckmäßigerweise bestehen
die Abziehkanten oder -klingen jedoch aus Metall. Bei dieser Ausführungsform
sind die Abziehkanten oder -klingen einfach und kostengünstig herstellbar
und verschleißfest.
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Zweckmäßigerweise entspricht die Breite der
Abziehkanten oder -klingen im wesentlichen der Breite der zu reinigenden
Fuge.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
der beigefügten
Zeichnung, in der Ausführungsbeispiele dargestellt
sind, näher
erläutert.
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Es zeigt
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1 in
schematischer Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel eines als handgehaltenes Werkzeug
ausgebildeten erfindungsgemäßen Werkzeugs
beim Abziehen der Oberfläche
einer Fuge,
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2 einen
Ausschnitt aus einer gefliesten Fläche, deren Fugen mit einer
schematisch dargestellten Abziehkante abgezogen werden,
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3 eine
Einzelheit aus 1 im
Bereich des Halteteiles,
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4 eine
Ansicht des Halteteiles gemäß 3 aus Richtung eines Pfeiles
P in 3 und
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5 in
gleicher Darstellung wie 4 ein weiteres
Ausführungsbeispiel
des Halteteiles, das mehrere Abziehklingen unterschiedlicher Breite
aufweist.
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In den Figuren der Zeichnung sind
gleiche bzw. sich entsprechende Bauteile mit den gleichen Bezugs zeichen
versehen.
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In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Werkzeugs 1 dargestellt,
das als handgehaltenes Werkzeug ausgebildet ist und einen stabförmigen Handgriff 2 aufweist.
An seinem einen Ende weist das Werkzeug 1 ein bei diesem
Ausführungsbeispiel
zylindrisch ausgebildetes Halteteil 3 auf, das in weiter
unten näher
beschriebener Weise mit dem Handgriff 2 lösbar verbunden
ist und an dem Abziehklingen 4, 5, 6, 7 angeordnet
sind. Die Abziehklingen 4, 5, 6, 7 laufen
jeweils zu ihrem freien Ende hin zu und sind in Umfangsrichtung
des Halteteiles 3 zueinander beabstandet und aufeinanderfolgend
an dem Halteteil 3 angeordnet.
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Zum Reinigen einer in 1 durch eine Linie 8 angedeuteten
Fuge erfaßt
ein Benutzer das Werkzeug 1 an dem Handgriff 2 und
setzt das Werkzeug mit einer der Abziehklingen 4, 5, 6, 7,
bei der Darstellung in 1 mit
der Abziehklinge 6, auf die Oberfläche der Fuge 8 auf
und zieht die Oberfläche
der Fuge 8 durch Bewegen des Werkzeugs 1 in Fugenlängsrichtung
unter Ausübung
eines leichten Druckes auf die Oberfläche der Fuge 8 ab,
wobei das Werkzeug 1 während
des Abziehvorganges in einer konstanten Richtung bewegt oder hin-
und herbewegt werden kann, wie dies in 1 durch Pfeile 9, 10 angedeutet ist.
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Durch das Abziehen der Oberfläche der Fuge 8 werden
auch stark verschmutzte Fugen 8 in zuverlässiger Weise
gereinigt und auf diese Weise ihr Erscheinungsbild verbessert. Da
sich das Reinigen der Fugen 8 durch Abziehen ihrer Oberfläche in einfacher
und schneller Weise vollzieht, sind mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug 1 auch
die Fugen 8 großer
gefliester Flächen
in kurzer Zeit reinigbar.
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In 2 ist
in schematischer Perspektivdarstellung ein Ausschnitt aus einer
gefliesten Fläche 11 dargestellt,
bei der die Fuge 8 und zu dieser quer verlaufende Fugen 12, 13 Fliesen
voneinander trennen, von denen in 2 nur
zwei Fliesen mit den Bezugszeichen 14 und 15 versehen
sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist an einem im wesentlichen quaderförmigen Teil 16 aus
Metall eine Abziehkante 17 gebildet. In 2 ist durch einen Pfeil 18 angedeutet, daß zum Reinigen
der Fuge 8 diese mittels der Abziehkante 17 in
Fugenlängsrichtung
abgezogen wird. Es ist ersichtlich, daß die Breite der Abziehkante 17 im
wesentlichen der Breite der zu reinigenden Fuge 8 entspricht.
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3 zeigt
einen Ausschnitt aus 1 im Bereich
des Halteteiles 3. Aus 3 ist
ersichtlich, daß das
Halteteil 3 mit einem Ansatz 19 in einer in dem
Handgriff 2 gebildeten Sackbohrung 20 aufgenommen
und auf diese Weise lösbar
mit dem Handgriff 2 verbunden ist. Um das Halteteil 3 an
dem Handgriff 2 zu sichern, kann beispielsweise ein Stift 21 vorgesehen
sein, der sich in Sicherungslage durch eine zu der Sackbohrung 20 senkrecht
verlaufende Bohrung 22 des Halteteiles 3 und eine
entsprechende, in dem Ansatz 19 gebildete Bohrung erstreckt.
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4 zeigt
eine Ansicht auf das Halteteil 3 gemäß 3 in Richtung eines Pfeiles P. Es ist
ersichtlich, daß die
Abziehklingen 4, 5, 6 jeweils im wesentlichen
dieselbe Breite aufweisen.
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In 5 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel des
Halteteiles 3 dargestellt, bei dem die Abziehklingen 4, 5, 6 unterschiedliche
Breiten aufweisen, so daß mit
dem Werkzeug 1 Fugen 8 unterschiedlicher Breite
in einfacher Weise reinigbar sind.