DE3919954A1 - Vorrichtung zum uebertragen von daten auf ferromagnetische raeder von schienenfahrzeugen und zum auslesen der in den raedern gespeicherten daten - Google Patents
Vorrichtung zum uebertragen von daten auf ferromagnetische raeder von schienenfahrzeugen und zum auslesen der in den raedern gespeicherten datenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Übertragen von Daten auf
ferromagnetische Räder von Schienenfahrzeugen und zum Auslesen der in den
Rädern gespeicherten Daten mittels magnetischer Felder.
Die ferromagnetischen Eigenschaften der Räder von Schienenfahrzeugen werden
zur Speicherung von Informationen ausgenutzt. Ein wesentlicher Vorteil
dieser Art der Speicherung ist darin zu sehen, daß die Schienenfahrzeuge
keine zusätzlichen Vorrichtungen für die Speicherung der Informationen
benötigen. Zur Übertragung der Informationen auf die Räder werden
Elektromagnete benutzt. Mit Hilfe eines Magnetisierungsjochs werden
remanent-magnetische Markierungen im Radreifen erzeugt. Jedes remanente
Polpaar entspricht einem Bit für die digitale Codierung. Das
Magnetisierungsjoch kann so ausgebildet sein, daß sich der magnetische
Fluß über die Schiene schließt.
Es ist möglich, Markierungen auf die Räder mit starken Magnetfeldern zu
übertragen. Die Räder müssen zuvor entmagnetisiert worden sein. Bei dieser
Methode benötigen die einzelnen Markierungen große Abmessungen auf der
Radoberfläche. Hierdurch wird die Anzahl der je Rad aufzeichenbaren
Informationen begrenzt.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Räder mit einem weniger starken
Magnetfeld zu magnetisieren. Die hiermit erzeugten magnetischen Markierungen
haben eine geringere Tiefe und geringere Abmessungen. Eine vorherige
magnetische Behandlung der Räder zum Beispiel durch Entmagnetisierung kann
hierbei unter Umständen entfallen. Bei der Erzeugung von magnetischen
Aufzeichnungen mit geringerer Tiefe ergibt sich das Problem, daß die
Magnetisierung aufgrund mechanischer Beanspruchungen und Verformungen
während der Drehung des jeweiligen Rads abnimmt. Die Beanspruchungen und
Verformungen werden durch im Laufe der Zeit wechselnde Belastungen bei
beladenem und entladenem Schienenfahrzeug und durch Schienenstöße
verursacht.
Ungünstig bei den oben beschriebenen Methoden ist weiterhin, daß
Magnetisieren und Lesen nur über einen relativ großen Luftspalt stattfinden
kann, da die Räder einen "Sinuslauf" von zum Beispiel 70 mm aufweisen
können. Im Bereich der Magnetisierungs- und Leseeinrichtung ist zur
Reduzierung dieses hohen Luftspalts eine Zwangsführung der Räder notwendig,
wodurch sich ein hoher Aufwand ergibt. Darüber hinaus kann bei
Elektrotraktion der Fahrstrom, der durch die Schiene fließt, den remanenten
Magnetfluß der Markierungen beeinträchtigen und zur vollständigen
Entmagnetisierung führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Übertragen
von Daten auf ferromagnetische Räder von Schienenfahrzeugen und zum Auslesen
der in den Rädern gespeicherten Daten zu entwickeln, mit der der Aufwand für
das Schreiben und Lesen der Information reduziert werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Magnetisier- und
Ausleseeinrichtung auf den Bereich einer neutralen Faser des Radreifens
einwirkt, die frei von nennenswerten Zug- und Druckspannungen ist. Im
Bereich dieser neutralen Faser aufgebrachten Informationen bleiben bei
Beanspruchung der Räder länger erhalten. Es ist deshalb möglich, die Räder
schwächer zu magnetisieren, das heißt die erforderlichen Luftspalte könne
größer sein. Dies bedeutet eine wesentliche Verminderung des Aufwands. Eine
zweite Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß in der
ferromagnetischen Schiene periodisch angeordnete Wicklungen mit
zwischenliegenden Polen angeordnet sind, wobei die Wicklungen zur
Schienenoberseite hin mit unmagnetischen Stahlelementen abgedeckt sind. Bei
dieser Vorrichtung ergibt sich der geringstmögliche Luftspalt, da die
Magnetpole die Räder berühren. Es reichen daher relativ niedrige Feldstärken
für große Magnetisierungen aus. Außerdem entfallen Einrichtungen zur
Zwangsführung der Räder.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in einer Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben, aus dem sich weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Schreib- und Lesevorrichtung für Räder von
Schienenfahrzeugen mit einem Teil eines Rades im
Querschnitt,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform einer Schreib- und
Lesevorrichtung für Räder von Schienenfahrzeugen mit
einem Teil eines Rads im Querschnitt,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform einer Schreib-,
Lesevorrichtung in Seitenansicht, teilweise im Schnitt,
Fig. 4 ein Rad eines Schienenfahrzeugs schematisch in
Seitenansicht mit einer Schreib-, Lesevorrichtung.
Eine Schreib-, Lesevorrichtung 1 für Räder von Schienenfahrzeugen weist ein
Magnetjoch 2 mit einer Spule 3 auf. Das Magnetjoch 2 steht mit Polflächen
4, 5 einem Radreifen 6 eines Rads 7 eines Schienenfahrzeugs im Abstand eines
Luftspalts 8 gegenüber. Das Rad 7 rollt auf einer Schiene 8. Bei der in
Fig. 2 dargestellten Schreib-, Lesevorrichtung 9 ist ein Magnetjoch 10 mit
einer Spule 11 vorgesehen. Eine Polfläche 12 des Magnetjochs 10 steht dem
Radreifen 6 im Abstand eines Luftspalts gegenüber. Die zweite Polfläche, die
nicht näher bezeichnet ist, liegt an der Schiene 8 an, so daß ein
magnetischer Rückschluß über die Schiene erfolgt. Bei den vorstehend
beschriebenen Einrichtungen wird elektromagnetisch ein Magnetfeld erzeugt,
das den Radreifen magnetisiert. Nach dem Wegfall des Magnetfelds verbleibt
ein Radreifen 6 eine remanente Magnetisierung, die beim Vorbeilaufen an
einen Sensor, bei dem es sich wiederum um ein Joch mit einer Spule handelt,
eine Spannung induziert wird. Die oben beschriebenen Vorrichtungen haben
noch folgende Nachteile:
- - Magnetisieren und Lesen findet über einen relativ großen Luftspalt statt; "Sinuslauf" des Rades beträgt etwa 70 mm und erfordert im Bereich der Magnetisierungs- und Lese-Einrichtung Zwangsführung der Räder (Richtwert für Luftspalt: max. 25 mm).
- - Bei Elektrotraktion kann der Fahrstrom I, der durch die Schiene fließt, den remanenten Magnetfluß der Markierungen beeinträchtigen oder zur voll ständigen Entmagnetisierung führen (schematisch in Fig. 3).
Um diese Nachteile zu beseitigen, wird die Lese- und Schreibeinrichtung auf
die neutrale Faser im Radreifen 6 ausgerichtet. Die neutrale Faser ist in
Fig. 4 mit 13 bezeichnet und durch eine stark ausgezogene Linie dargestellt.
Bei Belastung des Rads 7 treten im Radreifen 6 Zonen 14 mit Druckspannungen
und Zonen 15 mit Zugspannungen auf. Die Zonen 14, 15 sind in Fig. 4
unterschiedlich schraffiert. Zwischen den Zonen 14, 15 verläuft die
neutrale Faser 13. Eine Lese-, Schreibvorrichtung 16 ist seitlich neben dem
Radreifen 6 so angeordnet, daß sie in Höhe der neutralen Faser 13 liegt.
Die Lese-, Schreibvorrichtung 16 enthält ein Magnetjoch 17 mit einer Spule
18. Magnetische Aufzeichnungen, die in der neutralen Faser 13 des Radreifens
6 liegen, sind weniger remanenzvermindernden Einflüssen bei der Drehung des
Rads 7 unterworfen als Aufzeichnungen an den übrigen Stellen im Radreifen 7.
Es ist daher möglich, bei gleicher Aufrechterhaltungsdauer der erzeugten
Aufzeichnungen an der neutralen Faser 13 eine geringere Induktion zu
verwenden als an den übrigen Stellen des Radreifens. Der Luftspalt kann
daher größer sein, was eine Reduzierung des Aufwands bedeutet.
Eine weitere Verbesserung hinsichtlich aufzubringender Induktion,
Aufrechterhaltungszeit der Aufzeichnung und Aufwand wird mit der in Fig. 3
dargestellten Schreib-, Lesevorrichtung 19 erzielt, bei der in Aussparungen
der Schiene 7 periodische Wicklungen 20 angeordnet sind, zwischen denen sich
Pole 21 befinden. Die Wicklungen 20 sind ein Stück gegen die Lauffläche 22
der Schiene 7 zurückgesetzt. Der Raum zwischen Lauffläche 22 und Wicklung
20 wird jeweils durch ein Abdeckelement 23 aus unmagnetischem Stahl
ausgefüllt. Die Magnetisierung wird bei der Vorrichtung gemäß Fig. 3 so
stark gewählt, daß auch die Zone der neutralen Faser 13 magnetisiert wird,
die im Radreifen 6 liegt. Es ergeben sich daher Bereiche 24 mit remanentem
Magnetismus in der neutralen Faser 13, die codierte Informationen enthalten.
Die Magnetisierung erfaßt hierbei vorzugsweise den Bereich des Radreifens,
der in der Umgebung der neutralen Faser, das heißt von nennenswerten Zug-
und Druckspannungen ist. Dadurch wird erreicht, daß mechanische
Beanspruchungen, insbesondere Impulskräfte durch Schienenstöße, nur einen
geringen Einfluß auf die Abmagnetisierung der in Radreifen-Umfangsrichtung
aufgebrachten remanenten Marken haben. Ein weiterer Vorteil ergibt sich
daraus, daß das störende Magnetfeld des Schienenstroms bei Elektrotraktion
senkrecht zu der remanenten Magnetisierung im Radreifen verläuft, wodurch
eine schädliche Entmagnetisierung weitgehend vermieden wird.
Da die Lauffläche des Radreifens 6 die Schienenfläche 22 berührt, kann ein
genau eingestellter, kleiner, Luftspalt vorgesehen werden, so daß das
Magnetisieren und Lesen erleichtert wird. Die Schreib- und Lesevorrichtungen
16, 19 sind zum Beispiel an eine Steuereinheit 24 angeschlossen, die eine
Stromquelle für die Erzeugung des Magnetisierungsstroms und einen Empfänger
enthält.
Insbesondere können für das Schreiben und Lesen verschiedene Joche mit
Spulen verwendet werden. Hierdurch ist eine bessere Anpassung der Sende- und
Empfangseinrichtungen an die jeweiligen Gegebenheiten möglich.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Übertragen von Daten auf ferromagnetische Räder
von Schienenfahrzeugen und zum Auslesen der in den Rädern
gespeicherten Daten,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Magnetisier- und Ausleseeinrichtung (16) auf den Bereich
einer neutralen Faser (13) des Radreifens (6) einwirkt, die frei
von nennenswerten Zug- und Druckspannungen ist.
2. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der ferromagnetischen Schiene (8) periodisch angeordnete
Wicklungen (20) mit zwischenliegenden Polen (21) einer Schreib-,
Lesevorrichtung (19) vorgesehen sind und daß die Wicklungen zur
Schienenoberseite hin mit unmagnetischen Stahlelementen (23)
abgedeckt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnetisier- und Ausleseeinrichtung (19) an eine, eine
Stromquelle und einen Empfänger enthaltende Steuereinheit (24)
angeschlossen ist.
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Publications (2)
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4031899A1 (de) * | 1990-10-08 | 1992-04-16 | Daimler Benz Ag | Verfahren und vorrichtung zur codierung ferromagnetischer raeder von schienenfahrzeugen |
GB2427738B (en) * | 2004-03-05 | 2009-02-11 | Fane Robert Conant Murray | Traffic information system for road and rail |
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DE2007772A1 (de) * | 1970-02-20 | 1971-09-16 | Biaggini B | Vorrichtung zum Kennzeichnen von Eisenbahnrädern |
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-
1989
- 1989-06-19 DE DE19893919954 patent/DE3919954C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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DE-Buch: Transpress-Handbuch: Eisenbahn, S. 681, TRANSPRESS VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin, eingegangen im DPA 1971 * |
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Also Published As
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DE3919954C2 (de) | 1998-03-26 |
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