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Überzüge für Glasoberflächen. Die Erfindung bezieht sich auf ein 'Verfahren
zur Herstellung von Oberflächenüberzügen bzw. auf die Zusammensetzung solcher für
Glasoberflächen von Glasreflektoren, Fenstern ti. dgl., besonders aber von Glocken
elektrischer Glühlampen.
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Die früher auf derartige Glasoberflächen aufgetragenen Überzüge waren
in der Regel nicht dauerhaft. Insbesondere auf Lampenglocken wurde der Überzug sehr
schnell blau, verbrannte leicht und verschwand häufig. Ferner konnten solche Überzüge
leicht zerkratzt und beschädigt werden, und schließlich war es auch meistens nicht
möglich, sie, wenn einmal schmutzig, zu reinigen (waschen). Gegenüber den bisher
bekannten Überzügen weist derjenige gemäß vorliegender Erfindung zusammengestellte
und aufgebrachte den bedeutsamen Vorteil auf, daß er fest unidauernd an der betreffenden
Glasoberfläche anhaftet. Er wird ferner jeder .im Betrieb unvermeidlichen Berührung
praktisch widerstehen. Kratzer u. dgl. können nur durch besondere Anstrengung mit
einem scharfen Messer oder ähnlichem Werkzeug hervorgerufen werden. Abschälung einzelner
Teile tritt gleichfalls niemals ein, und wiederholte Versuche haben gezeigt, daß
der Überzug auch gegen Angriff durch Säuredämpfe vollkommen widerstandsfähig ist.
Der Überzug kann in kochendem Wasser ohne Schaden gewaschen werden und auch bei
Gebrauch der Lampen weder entfärben noch verblassen. Diese Vorteile werden erreicht
durch die Verwendung von anorganischen Bestandteilen, die wasserabstoßend gemacht
werden. Bei richtiger Anwendung der Zusammensetzung wird ein Überzug auf der Glasoberfläche
hergestellt, der glatt ist und daher nicht leicht schmutzig wird. Da der Überzug
leicht aufzutragen ist, können verschiedene Zeichen damit auf der Lampenglocke,
den Glasreflektcren oder anderen Glasoberflächen angebracht werden.
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Zur Erzeugung eines opalartigen Oberflächenüberzuges auf Glasflächen
sind vornehmlich folgende Mischungen zu nennen: Mischung A: Federweiß 5 Gewichtsteile,
Zinkoxyd 5 Gewichtsteile, Natriumsilikat (spez. Gew. 4375) 15 Gewichtsteile, Wasser
bis* 8 Gewichtsteile.
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Mischung B: Dammarlack, durch Zufügung von Terpentin stark verdünnt.
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Gemäß einem Verfahren, das sich als sehr wirkungsvoll herausgestellt
hat, wird die Mischung A in einer Kugelmühle 8 bis 12 Stunden zermahlen, um eine
sehr fein zerteilte Mischung zu erzeugen. Es: ist dabei große Sorgfalt darauf zu
verwenden, Verunreinigungen in der Mischung zu vermeiden. Da Natriumsilikat Wasser
absorbiert, bis es flockig wird, ist es daher vorteilhaft, die Mischung A ohne Natriumsilikat
auf der Kugelmühle zu mahlen oder während des Mahlvorganges nur einen kleinen Teil
des Silikates hinzuzufügen. Die richtige Menge
des Silikates kann
entweder nach Beendigung (IC-s Mahlvorganges oder einige Minuten vor Beendigung
desselben hinzugefügt «-erden. Da ,lie Mischung A leicht verdirbt, so muß s @lalier
immer kurz vor dem Gebrauch hergestellt «erden.
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Die erforderliche @Vassermenge hängt ab vcn dem spezifischen Gewicht
des Natriumsilikates und kann sogar entbehrt werden, wenn dieses spezifische Gewicht
genügend niedrig ist.
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Die Mischung A kann auf die betreffende Glasoberfläche mit einem Zerstäuber
aufgespritzt oder auch mit einem Haarpinsel aufgetragen werden. Zach einigen Minuten
wird dieser Überzug ganz. hart und haftet so fest an, daß es schwierig ist, ihn
mit einem Werkzeug abzukratzen. Hierauf wird die Mischung B mit vorzugsweise einem
feinen Haarpinsel aufgetragen und unmittelbar danach mit einem sauberen Lappen abgewischt.
Zwecks Aufbringens der zweiten Labe kann der betreitende Glaskörper auch in die
Mischung B eingetaucht und dann abgewischt werden. Der Zweck der M:ischting B bestellt
darin, das Flockigwerden des N atriumsilikates durch Vermeidung der Absorption von
Feuchtigkeit zu verhüten. Der Lacküberzug (Mischung B) soll sehr dünn sein, und
seine Dicke hängt lediglich von der Art des Auftragens ab.
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Ein solcher Opalüberztig bildet eine sehr dichte, lichtdurchlässige
und stark reflektierende Schicht auf dem betreffenden Glockenteil. Durch den Opalüberzug
wird weniger Licht durchgelassen, als wenn die ganze Lampenglocke aus Opalglas gemacht
u-; a der Opalüberzug wie ein Reflektor , *ire, c1 wirkt, der das Licht nur
durch den klaren Teil der Lampenglocke nach außen zurück wirft, während die Lichtausstrahlung
einer Lampe aus Opalglas durch das Opal-las vor sich gehen muß und dieses daher
nicht so dicht sein darf. Ein weiterer Vorteil eines dichten Überzuges auf dein
kugelförmigen Teil der Lampenglocke besteht darin, daß er die direkte Strahlung
der Lampe verringert. In dieser Hinsicht ist eine solche Lampe einer finit einem
kugelförmigen Teil aus mattiertem Glas weit überlegen. Der Opalüberzug kann auf
einen beliebigen Teil der Oberfläche der Lampe angebracht werden, tnn eine Wirkung
je nach Wunsch hervorzubringen.
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Wenn ein starker Überzug der 3,Ii,chung A finit der Mischung B bedeckt
auf dem kugelförmigen Teil einer Glühlampe angebracht ist, . so kann die Lampe in
einen offenen Reflektor mit praktisch indirekter Blendung gebracht «erden. Wenn
eine Lampe in:it einem offenen Reflektor benutzt wird, so wird der untere Teil der
Lanipe dein Wesen nach eine atisgesprochene Halbkugel sein, welche dem gleichen
Zweck dient, wie die gegenwärtig in Gebrauch stehenden Opalkappen, d. h. die Oberfläche
des auf der Lampenglocke befindlichen Überzuges wirkt als eine reflektierende Fläche,
um die Lichtstrahlen gegen den Reflektor zurückzuwerfen. Trotzdem hat der Überzug
gemäß der Erfindung gegenüber der Opalkappe den Vorteil, daß er billiger ist, nicht
schmutzt und an der richtigen Stelle der Lampe dauernd anhaftet.
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Nährend der Vberzug gemäß ':Mischung A für einen starken Opalüberzug
geeignet ist, werden für abgetönte Lampen eine dünnere Miischung in verschiedener
Art angewendet. Für eine gelbe Tönung wird z. B. folgende Mischung benutzt: Mischung
C: Federweiß 26 Gewichtsteile, gebrannte (trockene) Siena 13 Gewichtsteile, Natriumsilikat
(spez. Gew. 1,365) 37 Gewichtsteile, Wasser 2d. Gewichtsteile.
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Diese Mischung wird in der gleichen Weise wie die Mischung A hergestellt.
Der Teil der Glasoberfläche, welcher abzutönen ist, wird mit einem Sandstrahlgebläse
behandelt, worauf dann die Mischung C aufgetragen und die Oberfläche schnell mit
einem trockenen Tuch abgerieben wird. Sobald diese Auflage getrocknet ist, wird
die Mischung B, wie vorher erwähnt, aufgetragen. Dieser abgetönte Überzug ist im
wesentlichen glatt, fängt keinen Schmutz und kann leicht mit heißem oder kaltem
Wasser ohne Beschädigung gereinigt werden.
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Es können auch verschiedene Zeichen auf der Glasoberfläche dadurch
angebracht werden, daß die betreffenden Teile der Mischung C mit Säure oder anderen
Mitteln entfernt werclen, bevor Mischung B aufgetragen wird.
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Es ist klar, daß in der Mischung A auch andere weiße Pigmente außer
Zinkoxyde verwendet, ferner verschiedene unlösliche Färbemittel angewendet «erden
können, um Abtönungen hervorzubringen. Federweiß ist nur eine Form des hvdratischen
(kristallwasserhaltigen) 1Zagnesiumsilil;ates, `und es kann auch jede andere Form
dieser Verbindung gebraucht «-erden. Die Verhältnisse von Mischung A und C können
im wesentlichen je nach den Notwendigkeiten oder den vorliegenden Wünschen verschieden
sein, ohne daß hierdurch die Eigenart des entstehenden Gesamtüberzuges beeinflußt
-wird.