DE1239062B - Verfahren zur Haarverfestigung - Google Patents

Verfahren zur Haarverfestigung

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DE1239062B DE1963SC033710 DESC033710A DE1239062B DE 1239062 B DE1239062 B DE 1239062B DE 1963SC033710 DE1963SC033710 DE 1963SC033710 DE SC033710 A DESC033710 A DE SC033710A DE 1239062 B DE1239062 B DE 1239062B
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Description

DEUTSCHES -^W^S PATENTAMT DeutscheKl.: 30 h-13/07
AUSLEGESCHRIFT
Nummer: 1 239 062
Aktenzeichen: Sch 33710 IV a/30 h
1 239 062 Anmeldetag: 14.August 1963
Auslegetag: 20. April 1967
Im allgemeinen werden als Haarfestlegemittel solche Mittel bezeichnet, die auf die feuchten oder trockenen Haare aufgebracht werden und dazu dienen, die gewählte Frisur gegenüber lebhaften Bewegungen und gegen Einwirkung von Wind und Luftfeuchtigkeit haltbarer zu machen. Die Wirkung dieser Mittel ist rein äußerlich, indem sie auf den Haaren einen verstärkenden Film erzeugen. Diese Mittel werden wiederholt angewendet und sollen mit einer gewöhnlichen Haarwäsche vollständig aus dem Haar entfernt werden.
Bisher wurden bei der Herstellung derartiger Haarfestiger die verschiedensten Substanzen eingesetzt, wie Fette und fettartige Stoffe als sogenannte Brillantine, natürliche und synthetische Harze und andere hochpolymere Verbindungen, wie beispielsweise Gelatine, Karajagummi und Alginate in Form von Lotion, Kreme oder Spray. Jedoch weisen diese Mittel den Nachteil auf, daß die Haare entweder ein fettiges, unsauberes Aussehen erhalten oder aber daß der auf den Haaren erzeugte Film hygroskopisch ist und durch die Luftfeuchtigkeit weich und klebrig wird. Zudem erhalten die Haare dabei oft einen unangenehmen Griff; daher erfüllen diese Mittel den angestrebten Zweck nur mangelhaft.
Ein weiterer Nachteil einiger der bekannten Stoffe, insbesondere der in der bisher üblichen Verwendungsweise benutzten Alginate liegt darin, daß die von ihnen gebildeten Aufträge oder Filme leicht beim Kämmen vom trockenen Haar abblättern und dem Haar ein staubiges Aussehen verleihen.
Es hat sich herausgestellt, daß alle diese Nachteile vermieden werden können und daß eine überraschend gute Festigung der Frisur unter Erhöhung von Elastizität und Glanz der Haare zu erzielen ist.
Erfindungsgemäß wird dieses Ziel unter Ausnutzung der Tatsache, daß Natriumalginatlösungen bis zu pH 3,6 stabil sind und daß unterhalb dieses Wertes bis zu pH 3,3 fast die gesamte Alginsäure ausfällt, dadurch erreicht, daß die Haare mit einer schwach sauer eingestellten Lösung von Alginaten, vorzugsweise Natriumalginat, getränkt werden und dann der pH-Wert auf einen Wert unter 4, besser unter 3,6, gesenkt wird, so daß unlösliche Alginsäure ausfällt und nach dem Trocknen auf den Haaren einen lückenlosen Film hinterläßt. Dieser Film gibt den Haaren Elastizität und Glanz und trägt erheblich zur Erhaltung der eingelegten Frisur bei. Die erfindungsgemäß verwendeten Alginate sind in bekannter Weise aus einer durch Alkalibehandlung von Braunalgen, vorzugsweise Laminaria digitata und Eklonia maxima, und anschließende Fällung mit einer salz-Verfahren zur Haarverfestigung
Anmelder:
Fa. Hans Schwarzkopf,
Hamburg-Altona, Hohenzollernring 127
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Dr. Rudolf Randebrock,
Hamburg-Othmarschen;
Dipl.-Chem. Dr. Günter Bechmann,
Hamburg-Altona;
Dipl.-Chem. Dr. Heinz Lukesch, Hamburg-Sasel
sauer gehaltenen Calciumchloridlösung gewonnenen Alginsäure hohen Reinheitsgrades dadurch hergestellt, daß der entwässerten Alginsäure nach Einbringung in einen Kneter eine entsprechende Menge Natronlauge bei fortgesetzter Knetung allmählich zugegeben und danach die Masse unter Rühren in Alkohol eingetragen und nach dem Entfernen aus dem Alkoholbad von Alkohol befreit und mit reinem Alkohol gewaschen wird.
Dem Präparat können als Konservierungsmittel alle bekannten, gegen Hefen und Bakterien wirksamen Stoffe zugesetzt werden. Diese Mittel wirken dem Angriff von Mikroorganismen entgegen, der zum viskositätsmindernden Abbau führt, wobei eine starke Depolymerisation des Moleküls bis zur Mannuronsäure stattfinden kann. Vorzugsweise werden zum Zweck der Konservierung und zur Konstanthaltung der Viskosität die Methyl- bzw. Propylester der p-Oxybenzoesäure zugesetzt.
Für die Erniedrigung des pH-Wertes der auf die Haare aufgebrachten AIginatzubereitung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine dieser Möglichkeiten besteht in einer Spülung mit einer verdünnten wäßrigen Lösung einer physiologisch verträglichen anorganischen oder organischen Säure.
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, die Alginatlösung mit einer nichtflüchtigen, physiologisch unbedenklichen organischen Säure auf einen pH-Wert von zwischen 4 und 3,6 einzustellen, so daß sich der pH-Wert beim Trocknen der getränkten Haare durch die Konzentrationsänderung so weit erniedrigt, daß die Alginsäure ausfällt. Dieses Vorgehen ist dadurch möglich, daß die Algmatlösungen auch im schwach sauren Bereich bis kurz vor dem Ausfällungspunkt stabil sind, so daß zur vollständigen Ausfällung der
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Alginsäure nur eine relativ geringe pH-Wertverschiebung erforderlich ist. Hinzu kommen alle nichtflüchtigen, organischen, physiologisch unbedenklichen Säuren, wie Zitronensäure, Milchsäure, in Betracht. Erfindungsgemäß wird Zitronensäure bevorzugt.
Der auf den Haaren erzeugte Film von Alginsäure ist wasserfest, nicht klebrig und von ausreichender Elastizität. Er läßt sich jedoch mit einer warmen Shampoon-Lösung vollständig vom Haar entfernen. Hervorzuheben ist auch der schöne Glanz, den der Alginsäurefilm den Haaren verleiht.
Von Vorteil für die erfindungsgemäße Anwendung des Verfahrens ist ferner die Eigenschaft der Alginsäure, mit vielen Stoffen mischbar und verträglich zu sein. — Daher ist es möglich, die Eigenschaften des Alginsäurefilms durch Zusätze mit Bezug auf Elastizität, Wasserlöslichkeit, Farbe und Geruch beliebig zu variieren, und zwar durch Zusätze von Weichmachern, anderen filmbildenden Stoffen und Farb- und Duftstoffen.
Weichmacher, und zwar in sehr geringen Zusätzen, erhöhen die Flexibilität des Alginsäurefilms. Erfindungsgemäß werden vorzugsweise Polyglykole verwendet.
Zusätze wasserlöslicher Kunstharze werden durch die Alginsäure weniger wasserempfindlich gemacht.
Die starke haarfestigende Wirkung der Alginsäure wirkt sich ebenfalls noch aus, wenn kleineren Mengen Alginatlösungen andere bekannte filmbildende polymere Verbindungen, z. B. Harze, zugesetzt werden. Dieser Effekt ist offenbar darauf zurückzuführen, daß die zur Erzeugung lückenloser Filme bestrebte Alginsäure auch Filme aus überwiegend anderen Verbindungen lückenlos macht.
Zur Anfärbung des Alginsäurefilms können den Alginatzubereitungen sowohl wasserlösliche, auf Wolle nicht aufziehende Farbstoffe wie auch Pigmentfarbstoffe zugesetzt werden. Auf diese Weise kann mit dem Vorgang der Haarfestigung der Vorgang der Haartönung verbunden werden.
Die Auswahl an zum Zwecke der Parfümierung zusetzbaren Riechstoffen ist wegen der erforderlichen Wasserlöslichkeit begrenzt, jedoch kann der Alginatzubereitung eine gewisse Alkoholmenge zugesetzt werden, ohne daß die Gefahr einer vorzeitigen Ausfällung von Alginsäure besteht. Ein Zusatz von 15% Äthylalkohol ist ohne Gefahr einer Ausfällung des Alginate möglich. Dieser Alkoholzusatz, der die Lösung des Duftstoffes begünstigt bzw. dessen Auswahl erleichtert, macht das Präparat auch im Winter bei Frost versandfähig, ohne daß die Lösung gefriert und das meist aus Glas bestehende Versandgefäß platzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend an Hand einiger Beispiele erläutert, welche eine Rezeptur zur Anfertigung der bevorzugten, erfindungsgemäß auf dem Haar aufzubringenden wäßrigen Zubereitungen geben:
Beispiel 1
Zur Herstellung eines Haarfestlegemittels wurde nach der folgenden Rezeptur verfahren:
Gewichtsteile
Natriumalginat 0,30
Äthylalkohol 15,00
Zitronensäure 0,10
p-Oxybenzoesäuremethylester .... 0,12
p-Oxybenzoesäurepropylester .... 0,08
Wasser ad. 100,00
Die Zitronensäure dient dazu, den pH-Wert der Lösung auf 4,0 einzustellen. Auf diese Weise erhaltene Haarfestlegemittel bilden nach Anwendung auf gewaschenem Haar nach der Trocknung einen transparenten, auf dem Haar festhaftenden Film, der durch mechanische Beanspruchung beim Kämmen unverändert verbleibt und sich durch eine normale Haarwäsche rückstandslos beseitigen läßt. Auffallend sind der saubere Griff des Haares und die glanzgebende Wirkung des Alginsäurefilms.
Beispiel 2 Gewichtsteile
Natriumalginat 0,30
Äthylalkohol 15,00
Zitronensäure 0,10
p-Oxybenzoesäuremethylester .... 0,12
p-Oxybenzoesäurepropylester .... 0,08
Polyäthylenglykol 4000 0,06
Wasser ad. 100,00
Das nach dieser Rezeptur hergestellte Haarfestlegemittel liefert nach Anwendung einen fest haftenden, glänzenden Film mit ähnlichen günstigen Eigenschaften wie der nach Beispiel 1 hergestellte Festiger. Die Härtung des Haares durch diesen Film ist noch spürbarer als die nach Beispiel 1 hergestellten Haarfestiger.
Beispiel 3 Gewichtsteile
NatriumaIginat 0,30
Äthylalkohol 15,00
Zitronensäure 0,10
p-Oxybenzoesäuremethylester 0,12
p-Oxybenzoesäurepropylester 0,08
PVP/VA-I-735 0,60
Polyäthylenglykol 200 0,50
Wasser ad. 100,00
Das nach dieser Rezeptur hergestellte Haarfestlegemittel weist die im Beispiel 1 beschriebenen Vorteile auf. Der Film ist transparent und fest haftend und gibt dem einzelnen Haar noch mehr Halt als der nach Beispiel 1 hergestellte Haarfestiger.
Beispiel 4 Gewichtsteile
Natriumalginat 0,30
Äthylalkohol 15,00
Zitronensäure 0,10
p-Oxybenzoesäuremethylester 0,12
p-Oxybenzoesäurepropylester 0,08
PVP/VA-I-735*) 0,40
DMHF**) 0,20
Polyäthylenglykol 200 0,50
Wasser ad. 100,00
*) = Polyvinylpyrrolidon-Vinylacetat-Mischpolymerisat, 50°/oig in Isopropylalkohol.
**) = Dimethylhydantoin-Formaldehyd-Harz.
Das nach dieser Rezeptur hergestellte Haarfestlegemittel weist die im Beispiel 2 beschriebenen Vorteile auf. Neben Transparenz und guter Haftfähigkeit zeichnet sich dieser Film durch besonders große Elastizität aus.

Claims (6)

1 Beispiel 5 Gewichtsteile Natriumalginat 0,30 Äthylalkohol 15,00 Zitronensäure 0,10 p-Oxybenzoesäuremethylester .... 0,12 p-Oxybenzoesäurepropylester .... 0,08 Indanthrenrot GG 0,10 Polyäthylenglykol 200 0,50 Wasser ad. 100,00 Das nach dieser Rezeptur hergestellte Haarfestlegemittel mit tönender Wirkung zeigt die im Beispiel 1 beschriebenen Vorteile. Durch das gute Haftvermögen des Films und seine Wasseranempfindlichkeit ist diese Tönung weder durch mechanische Wirkung beim Kämmen noch durch Wassereinwirkung zu beseitigen. Eine normale Haarwäsche beseitigt sowohl den Festigerfilm als auch die Tönung rückstandslos. Beispiel 6 Gewichtsteile Natriumalginat 0,30 Äthylalkohol 15,00 Zitronensäure 0,10 p-Oxybenzoesäuremethylester 0,12 p-Oxybenzoesäurepropylester 0,08 Sinuslichtblau BRR 0,10 Wasser ad. 100,00 Nach dieser Rezeptur hergestelltes Haarfestlegemittel mit tönender Wirkung zeigt die im Beispiel 1 beschriebenen Vorteile. Der Farbstoff Siriuslichtblau BRR zeigt auf Grund seiner Löslichkeit besseren Glanz des getrockneten Films als im Beispiel 5. Der Film ist durch mechanische Einwirkung beim Kammen nicht zu beseitigen, läßt sich jedoch durch eine Haarwäsche mit einem Shampoo restlos beseitigen. 062 Patentansprüche:
1. Verfahren zur Haarverfestigung, dadurch gekennzeichnet, daß die Haare mit einer wäßrigen, schwach sauer eingestellten Lösung von wasserlöslichen Alginaten getränkt oder benetzt werden und anschließend durch Einwirkung einer physiologisch unbedenklichen Säure auf den Haaren wasserunlösliche Alginsäure ausgeschieden wird, worauf die Haare getrocknet werden.
2. Verfahren zur Haarverfestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haare mit einer wäßrigen Alginatzubereitung, die mit einer nichtflüchtigen, physiologisch unbedenklichen Säure auf einen pH-Wert zwischen 3,6 und 4 eingestellt ist, getränkt und anschließend getrocknet werden.
3. Verfahren zur Haarverfestigung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrigen Alginatzubereitung geringe Zusätze wasserlöslicher Weichmacher, vorzugsweise Polyglykole, zugesetzt werden.
4. Verfahren zur Haarverfestigung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrigen Alginatzubereitung wasserlösliche Kunstharze zugesetzt werden.
5. Verfahren zur Haarverfestigung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß den Alginatlösungen andere bekannte filmbildende Substanzen zugesetzt werden.
6. Verfahren zur Haarverfestigung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch Zusatz von wasserlöslichen oder Pigmentfarbstoffen zu der Alginatzubereitung der bei der Durchführung des Verfahrens entstehende Alginsäurefilm angefärbt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Maaß, »Alginsäure und Alginate«, S. 255, Abs. 1, S. 263 und 264.
DE1963SC033710 1963-08-14 1963-08-14 Verfahren zur Haarverfestigung Pending DE1239062B (de)

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