DE3917714A1 - Multiplizierschaltung - Google Patents
MultiplizierschaltungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Multiplizierschaltung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
In der Signalverarbeitung werden oft analoge Multiplizierschal
tungen benötigt, die zwei analoge Eingänge aufweisen, ein Pro
dukt beider Eingangssignale bilden und dieses Produkt an einem
analogen Ausgang weiterleiten. Multiplizierschaltungen, gleich
ob in der analogen - oder digitalen Schaltungstechnik sind be
kannte und häufig verwendete Bausteine. Als eine einfachste
Realisierung für eine analoge Multiplizierschaltung kann hier
beispielsweise ein emittergekoppeltes Transistorpaar angegeben
werden (siehe hierzu Gray, Meyer, "Analysis and Design Of Ana
log Integrated Circuits", Second Edition, John Wiley and sons,
1984, auf den Seiten 590 bis 593). In dieser Veröffentlichung
bilden in der Fig. 10.6 die Basisanschlüsse bzw. der gemein
same Emitteranschluß des Transistorpaares die zwei analogen
Eingänge und die Kollektoranschlüsse die Ausgänge eines ana
logen Multiplizierers.
Analoge Multiplizierschaltungen werden beispielsweise als Pha
sendetektor oder in Frequenzverdopplerschaltungen eingesetzt.
Als Phasendetektor soll die Multiplizierschaltung eine der Pha
sendifferenz am Eingang proportionale Ausgangsspannung liefern
und dies bis hin zu möglichst hoher Frequenz. Bei einer Phasen
differenz an beiden Eingängen von 90° sollte die Ausgangsspan
nung des Phasendetektors in der Mitte des Aussteuerbereichs
liegen. Dies entspricht einem Phasenfehler von Null. Der Aus
steuerbereich des Phasendetektors sollte 180° betragen. Ein
Frequenzverdoppler enthält neben einer analogen Multiplizier
schaltung auch einen 90° Phasenschieber, um bei gleichphasigen
sinusförmigen Eingangssignalen im Großsignalbetrieb eine wirk
same Frequenzverdopplung erreichen zu können. Er sollte dabei
imstande sein bis zu höchsten Frequenzen echte Gegentaktsigna
le zu liefern.
Zur Phasendetektion bzw. Frequenzverdopplung wird beim vorlie
genden Stand der Technik häufig eine Gilbert-Zelle als Multi
plizierschaltung eingesetzt. Der Aufbau und die Verwendung
einer solchen Gilbert-Zelle ist aus der bereits genannten Ver
öffentlichung von Gray, Meyer: "Analysis And Design of Analog
Integrated Circuits" auf den Seiten 593 bis 605 entnehmbar.
Bei digitalen Eingangssignalen liefert dabei die Gilbert-Zelle
als Logikfunktion eine XOR-Verknüpfung. Die Tauglichkeit die
ser Schaltung bei Frequenzen nahe der Grenzfrequenz der Bipo
lartransistoren wird verschlechtert durch die unterschiedlichen
Laufzeiten in der unteren und oberen Schaltungsebene der Gil
bert-Zelle. Bei einer unterschiedlichen Anzahl von zusätzlich
vorgeschalteten Levelshift-Stufen in der unteren und der obe
ren Schaltungsebene der Gilbert-Zelle ergibt sich als Gesamt
laufzeitunterschied zwischen den Eingangssignalen der oberen
und unteren Schaltungsebene neben einer zusätzlichen Durchlauf
zeit aufgrund der Differenzstufe in der unteren Schaltungsebe
ne auch eine weitere Durchlaufzeit aufgrund der unterschied
lichen Anzahl von Levelshift-Stufen. Diese Asymmetrie führt
beim Einsatz als Phasendetektor zu einem Phasenfehler, der bei
wachsender Frequenz rasch zunimmt und die Symmetrie der Aus
gangskennlinie um die Mittenlage bei 90° stark verringert. Der
gleiche Laufzeiteffekt führt bei einer Frequenzverdopplerschal
tung zu einer Änderung der Amplitudenverhältnisse der Gegen
taktausgänge.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Multiplizier
schaltung anzugeben, die beim Einsatz als Phasendetektor auch
für hohe Frequenzen eine symmetrische Kennlinie bei 90° Pha
sendifferenz der Eingangssignale aufweist und die beim Einsatz
in einer Frequenzverdopplerschaltung zu keiner Änderung der
Amplitudenverhältnisse an den Gegentaktausgängen bei hohen
Frequenzen führt.
Diese Aufgaben werden durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß die Grenzfrequenz der erfindungsgemäßen Multipli
zierschaltung nicht mehr durch den Phasenfehler sondern durch
die Schaltzeit der Bipolartransistoren allein begrenzt wird,
sie liegt somit höher als bei herkömmlichen Multiplizierschal
tungen. Für alle Frequenzen unterhalb der Grenzfrequenz liegt
das Ausgangssignal bei einer 90° Phasendifferenz exakt in der
Mitte des Aussteuerbereichs.
Weitere Ausgestaltungen und Realisierungen der erfindungsge
mäßen Multiplizierschaltung sind Gegenstand der Unteransprüche
2 bis 7.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung Fi
gur 2 dargestellt. Im einzelnen zeigen die Zeichnungen:
Fig. 1 eine Multiplizierschaltung nach dem Stand der Technik
(Gilbert-Zelle),
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Multiplizierschaltung,
Fig. 3 ein Verwendungsbeispiel der erfindungsgemäßen Multi
plizierschaltung in einer PLL-Schaltung,
Fig. 4 die Detektorkennlinie der PLL-Schaltung nach Fig. 3.
Fig. 1 zeigt eine analoge Multiplizierzelle nach dem Stand
der Technik, die ebenfalls auch als Gilbert-Zelle bezeichnet
wird. Ihr Aufbau und ihre Wirkungsweise ist aus der bereits
genannten Veröffentlichung von Gray, Meyer: "Analysis and De
sign Of Analog Integrated Circuits" Fig. 10.9, 10.10 sowie
10.16 auf den Seiten 593 bis 605 entnehmbar. In Abhängigkeit
vom Größenverhältnis der Schwellspannung der Eingangstransisto
ren zu den Eingangssignalen lassen sich drei Bereiche für die
praktische Anwendung dieser Multiplizierzelle definieren. Im
ersten Anwendungsbereich sind die Eingangsspannungsamplituden
gering gegenüber der Temperaturspannung (kT/e = 26 mV) der
Eingangstransistoren, im zweiten Anwendungsbereich ist die Am
plitude einer der Eingangssignale größer im Vergleich zu der
der Temperaturspannung der Eingangstransistoren und im dritten
Anwendungsbereich liegen beide Eingangssignale in ihrer Ampli
tude höher als die der Temperaturspannung der Eingangstransi
storen. Der letztgenannte Anwendungsbereich ist besonders ge
eignet für die Erfassung von Phasendifferenzen zwischen zwei
amplitudenbegrenzten Eingangssignalen, wie sie häufig in PLL-
Schaltungen benötigt wird.
Die Multiplizierzelle nach Fig. 1 läßt sich in eine untere
und nachgeschaltete obere Schaltungsebene einteilen, wobei
erste Eingangsklemmen E 1, E 2 der oberen Schaltungsebene und
zweite Eingangsklemmen E 3 der unteren Schaltungsebene zugeord
net sind. Die Multiplizierzelle ist zwischen einer ersten Span
nungsklemme AK1, die mit einem negativen Pol der Versorgungs
spannung verbunden ist, und einer zweiten Spannungsklemme AK2,
die mit der Masse verbunden ist, geschaltet. Ein erstes und
zweites Widerstandselement W 1, W 2 ist jeweils zwischen der
ersten Spannungsklemme AK1 und der ersten bzw. zweiten Aus
gangsklemme A 1, A 2 der Multiplizierzelle angeordnet. Die unte
re Schaltungsebene enthält ein erstes emittergekoppeltes Tran
sistorpaar mit einem ersten und zweiten Bipolartransistor T 1,
T 2 und die obere Schaltungsebene zwei emittergekoppelte Tran
sistorpaare, die einen dritten, vierten sowie fünften und sech
sten Bipolartransistor T 3, T 4, T 5 und T 6 aufweisen. Ein Basis
anschluß des ersten und ein Basisanschluß des zweiten Bipolar
transistors T 1 bzw. T 2 bilden jeweils die zwei ersten Eingangs
klemmen E 3, E 4 der Multiplizierzelle. Ein Emitteranschluß des
ersten und ein Emitteranschluß des zweiten Bipolartransistors
sind gemeinsam über eine Stromquelle IQ mit der ersten Span
nungsklemme AK1 verbunden. Ein Kollektoranschluß des ersten
Bipolartransistors T 1 ist mit dem Emitteranschluß des dritten
und gleichzeitig mit dem Emitteranschluß des vierten Bipolar
transistors T 3, T 4 angeschlossen, während ein Kollektoranschluß
des zweiten Bipolartransistors T 2 mit einem Emitteranschluß des
fünften und gemeinsam mit einem Emitteranschluß des sechsten
Bipolartransistors T 5, T 6 verbunden ist. Ein Basisanschluß des
dritten und ein Basisanschluß des sechsten Bipolartransistors
T 3, T 6 bilden gemeinsam die erste E1 der zwei zweiten Eingangs
klemmen E 1, E 2 und ein Basisanschluß des vierten gemeinsam mit
einem Basisanschluß des fünften Bipolartransistors T 4, T 5 bil
den die zweite E2 der zwei zweiten Eingangsklemmen E 1, E 2. Der
Kollektoranschluß des dritten und der Kollektoranschluß des
fünften Bipolartransistors T 3, T 5 stellen gemeinsam die erste
A1 der zwei Ausgangsklemmen A 1, A 2 dar und sind über das erste
Widerstandselement W 1 mit der zweiten Spannungsklemme AK2 ver
bunden, während der Kollektoranschluß des vierten und der Kol
lektoranschluß des sechsten Bipolartransistors T 4, T 6 die zwei
te A2 der zwei Ausgangsklemmen A 1, A 2 bildet und über das zwei
te Widerstandselement W 2 ebenfalls mit der zweiten Spannungs
klemme AK2 zu verbinden ist.
In Fig. 1 sind zusätzlich "+"- und "-"-Vorzeichen an den Ein-
und Ausgängen der Multiplizierzelle eingetragen, die als Span
nungsvorzeichen zu interpretieren sind. Falls danach an E1 ge
genüber E2 und an E3 gegenüber E4 jeweils eine positive Ein
gangsspannung anliegt, so wird das hieraus resultierende Aus
gangssignal am Ausgang A 1 gegenüber A2 im negativen Bereich
liegen.
Die Gilbert-Zelle ist eine Modifikation eines emittergekoppel
ten Transistorpaares. Sie erlaubt eine Vierquadrantenmultipli
kation, so daß beide Eingangssignale sowohl im positiven als
auch im negativen Wertebereich liegen können. Alle eingesetz
ten Bipolartransistoren sind nach Fig. 1 npn-Bipolartransi
storen. Aus den Gleichstromanalysen der Gilbert-Zelle auf Sei
te 493 bis 495 der Veröffentlichung von Gray, Meyer "Analysis
And Design Of Analog Integrated Circuits" ergibt sich, daß die
Spannung an den Ausgangsklemmen der Gilbert-Zelle ein Produkt
der hyperbolischen Tangensfunktionen der Eingangssignale ist.
Für kleine Eingangssignale kann hierbei in erster Näherung die
hyperbolische Tangensfunktion durch ihr Argument ersetzt wer
den.
Wie bereits in der Einleitung angegeben verschlechtert sich die
Verwendbarkeit dieser Schaltung bei Frequenzen nahe der Grenz
frequenz der Bipolartransistoren durch die unterschiedlichen
Laufzeiten in der unteren und oberen Schaltungsebene. Diese
Asymmetrie führt beim Einsatz als Phasendetektor zu einem Pha
senfehler, der bei wachsenden Frequenz rasch zunimmt und die
Symmetrie der Ausgangskennlinie um die Mittenlage bei 90° stark
verringert. Ebenso führt dieser gleiche Laufzeiteffekt bei dem
Einsatz in einer Frequenzverdopplerschaltung zu einer Änderung
der Amplitudenverhältnisse der Gegentaktausgänge.
Der Nachteil unterschiedlicher Signallaufzeiten in den emit
tergekoppelten Transistorstufen für die beiden gleich zu be
handelnden Eingangssignale läßt sich durch eine erfindungsge
mäße Multiplizierschaltung nach Fig. 2 beheben. Dieser Nach
teil wird dabei durch eine Symmetrierung der Übertragungswege
überwunden.
In der erfindungsgemäßen Multiplizierschaltung nach Fig. 2
durchläuft daher jedes Signal S 1 und S 2 sowohl den langsameren
als auch den schnelleren Übertragungsweg und das Ausgangssi
gnal an den Ausgangsklemmen A 1′ und A 2′ entsteht als Summe
dieser beiden Komponenten. Wie eingangs bereits angegeben ist
die Grenzfrequenz dieser neuen Anordnung nicht mehr durch den
Phasenfehler, sondern durch die Schaltzeit der Bipolartransi
storen allein begrenzt und somit höher als bei der Multipli
zierschaltung nach dem Stand der Technik aus Fig. 1. Für alle
Frequenzen unterhalb dieser Grenzfrequenz liegt das Ausgangs
signal bei einer 90° Phasendifferenz der Ausgangssignale exakt
in der Mitte des Aussteuerbereichs.
Die erfindungsgemäße Multiplizierschaltung enthält zwei Multi
plizierzellen, die im einzelnen jeweils als Gilbert-Zelle wie
in Fig. 1 aufzubauen sind. Die Ausgänge beider Multiplizier
zellen sind parallel geschaltet und die Eingänge derselbigen
über Levelshifter-Stufen LS1′ ... LS4′ bzw. LS1′′... LS4′′ mit
den Eingängen der Multiplizierschaltung verbunden. Jeweils ein
ohmscher Widerstand W1′ und W2′ verbindet die Ausgänge A1′
bzw. A2′ mit der zweiten Spannungsklemme AK2. Jede Multipli
zierzelle enthält eine Stromquelle, sowie eine untere und
nachgeschaltete obere Schaltungsebene. Der unteren Schaltungs
ebene, mit jeweils einem emittergekoppelten Transistorpaar
(T 1′, T 2′/ T 1′′, T 2′′) sind die Eingänge E 3′, E 4′ bzw. E 3′′,
E 4′′ zugeordnet, während in der oberen Schaltungsebene jeweils
zwei emittergekoppelte Transistorpaare (T 3′, T 4′/T 5′, T 6′ bzw.
T 3′′, T 4′′/T 5′′, T 6′′) über die Eingänge E 1′, E 2′ bzw. E 1′′,
E 2′′ angesteuert werden. Der Ausgang A 1′ der Multiplizierschal
tung wird nach Fig. 2 durch die Kollektorausgänge T 5′ und T 3′
der Multiplizierzelle MZ1 gemeinsam mit den Kollektorausgängen
T 5′′ und T 3′′ der Multiplizierzelle MZ2 gebildet. Der Ausgang
A 2′ ist hingegen durch eine gemeinsame Verbindung zwischen den
Kollektorausgängen von T4′, T 6′ aus MZ1 und den Kollektoraus
gängen von T4′′ und T6′′ aus MZ2 aufzubauen. Wie bereits ange
geben ist der Ausgang A1′ über das Widerstandselement W1′ und
der Ausgang A 2′ über das Widerstandselement W 2′ jeweils mit
der zweiten Spannungsklemme AK2 zu verbinden.
Die Levelshifter an den Eingängen der beiden Multiplizierzel
len MZ1, MZ2 lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: In eine
erste Gruppe, die einstufig aufgebaut ist und zu der LS1′,
LS2′, LS1′′ und LS2′′ gehören und eine zweite Gruppe von drei
stufigen Levelshiftern, zu denen LS3′, LS4′, LS3′′ sowie LS4′′
gezählt werden. Eine einzelne Stufe wird jeweils aus einem bi
polaren npn-Transistor mit einem Widerstandselement oder einer
Stromquelle aufgebaut. Als Eingang eines solchen Levelshifters
dient dabei der Basisanschluß, während der Kollektoranschluß
mit der zweiten Spannungsklemme AK2 und der Emitteranschluß
über das Widerstandselement bzw. der Stromquelle mit der ersten
Spannungsklemme AK1 verbunden ist. Gleichzeitig bildet der Emit
teranschluß auch den Ausgang eines einstufigen Levelshifters.
Ist der Levelshifter mehrstufig ausgeführt, so sind die einzel
nen Stufen hintereinander geschaltet und der Ausgang der vor
herliegenden Levelshifterstufe wird auf den Eingang der nach
folgenden Levelshifterstufte geschaltet. Aus Fig. 2 ist wei
ter entnehmbar, daß der dreifstufige Levelshifter LS3′ auf den
Eingang E 3′, der dreistufige Levelshifter LS4′ auf den Eingang
E 4′, der dreistufige Levelshifter LS3′′ auf den Eingang E 3′′
und der ebenfalls dreistufige Levelshifter LS4′′ auf den Ein
gang E 4′′ geschaltet ist. Die einstufigen Levelshifter LS1′
und LS2′ mit dem Eingang E 1′ bzw. E 2′ und LS1′′, LS2′′ sind
jeweils mit dem Eingang E1′′ bzw. E2′′ zu verbinden. Schließ
lich sind die Eingänge der Multiplizierschaltung ME1 ... ME4
über die zugehörigen Levelshifter mit den Eingängen der beiden
Multiplizierzellen wie folgt anzuschließen. Der Anschluß ME1
ist einerseits über den Levelshifter LS3′ mit E3′ und über den
Levelshifter LS1′′ mit E1′′ und der Anschluß ME2 über den Le
velshifter LS4′ mit E4′ und über den Levelshifter LS2′′ mit
E2′′ verbunden. Der Anschluß ME3 ist über den Levelshifter
LS1′ an den Eingang E 1′ und über den Levelshifter LS4′′ an den
Eingang E 4′′ zu schalten, während der Anschluß ME4 über den
Levelshifter LS2′ mit dem Eingang E 2′ und über den Levelshif
ter LS3′′ mit dem Eingang E 3′′ der Multiplizierzelle anzu
schließen ist.
Wie in Fig. 1 sind zusätzlich in der Darstellung von Fig. 2
"+"- und "-"-Vorzeichen an allen Ein- und Ausgängen der Multi
plizierzellen MZ1 und MZ2 eingetragen um vorzeichenrichtige
Spannungswerte zu erfassen. Dabei ist zu beachten, daß das Ein
gangssignal S 2 in MZ1 und mit vertauschter Polarität in MZ2
eingespeist wird, während das Eingangssignal S 1 in gleicher
Polarität MZ1 und MZ2 zugeführt wird.
Wie in der Fig. 1 ist die zweite Spannungsklemme AK2 auf das
Bezugspotential und die erste Spannungsklemme AK1 auf einen
negativen Pol der Versorgungsspannung (beispielsweise - 5 Volt)
zu legen. Alle eingesetzten bipolaren Transistoren sind eben
falls wie in Fig. 1 als npn-Bipolartransistoren ausgeführt.
Fig. 3 zeigt eine Schaltung zur Taktrückgewinnung mit Hilfe
eines Phasenregelkreises PLL in der die erfindungsgemäße Mul
tiplizierschaltung vorteilhafterweise eingebaut werden kann.
Ein Phasenregelkreis auch phase-locked-loop genannt stellt
einen in der Nachrichtentechnik besonders wichtigen Anwendungs
fall der Regelungstechnik dar. Die PLL-Schaltung sorgt dafür,
daß ein Ausgangssignal UA so eingestellt wird, daß es mit einem
Eingangssignal UE frequenzmäßig übereinstimmt, und zwar so ge
nau, daß eine Phasenverschiebung zwischen beiden Signalen kon
stant bleibt. In der Schaltung zur Taktrückgewinnung nach Fi
gur 3 kommt der PLL-Schaltung hierbei die Aufgabe zu, ein sta
biles Taktsignal UA aus dem Datenstrom zurückzugewinnen, um das
Entscheider-Flip-Flop FF zu takten. Bei NRZ-Signalen (non re
turn to zero) ist hierbei eine Vorverarbeitungsstufe VV hinzu
zufügen, die aus dem Eingangsspektrum eine Linie bei der Takt
frequenz erzeugt. Die Phasenlage des Taktsignals relativ zum
Eingangsdatenstrom UE′ wird durch einen justierbaren Phasen
schieber PS′ eingestellt. Der Eingangsstrom UE′ wird daher so
wohl auf dem Eingang des Entscheider-Flip-Flops FF als auch
direkt über die Vorverarbeitungsstufe VV als Eingangssignal UE
auf die PLL-Schaltung geschaltet und der Takteingang des Ent
scheider-Flip-Flops FF ist über den justierbaren Phasenschie
ber PS′ an das Ausgangssignal UA der PLL-Schaltung angeschlos
sen. Der regenerierte Datenstrom UA′ kann dann als Ausgangs
signal dem Entscheider-Flip-Flop FF entnommen werden. Das Ent
scheider-Flip-Flop FF arbeitet als eine Sample- und Hold-Schal
tung und speichert eine ganze Taktperiode den Signalwert der
zum Abtastzeitpunkt anlag. Die PLL-Schaltung PLL selbst ent
hält einen symmetrischen Phasendetektor SPD, einen Schleifen
filter SF, einen spannungsgesteuerten Frequenzoszillator VCO,
einen Phasenschieber PS sowie einen symmetrischen Frequenzver
doppler SFV. Der symmetrische Phasendetektor SPD bildet aus
dem Eingangssignal UE und dem Ausgangssignal des symmetrischen
Frequenzverdopplers SFV ein Regelabweichungssignal, welches
über einen Schleifenfilter SF auf den spannungsgesteuerten Fre
quenzoszillator VCO aufgeschaltet ist. Das Schleifenfilter SF
hat eine Tiefpaßfunktion, dämpft den höherfrequenten Signalan
teil des Regelabweichungssignals und bildet ein Gleichspannungs
signal zur Regelung des spannungsgesteuerten Frequenzoszilla
tors VCO. Zu diesem Zweck wird der Ausgang des symmetrischen
Frequenzverdopplers SFV auf den ersten Eingang des symmetri
schen Phasendetektors SPD und das Eingangssignal UE auf den
zweiten Eingang desselben geschaltet und der Ausgang des sym
metrischen Phasendetektors ist über das Schleifenfilter SF mit
dem spannungsgesteuerten Frequenzoszillator VCO verbunden. Der
Ausgang des spannungsgesteuerten Frequenzoszillators VCO
schließlich ist einerseits direkt und andererseits über einen
Phasenschieber PS an die symmetrische Frequenzverdopplerschal
tung SFV angeschlossen. Der Phasenschieber PS ist hier zur Fre
quenzverdoppelung notwendig, da die symmetrische Frequenzver
dopplerschaltung SFV im Großsignalbetrieb zwei zueinander um
90° verschobene Eingangssignale benötigt.
In einer integrierten PLL-Schaltung ist üblicherweise der
spannungsgesteuerte Oszillator das Element, das die Arbeits
frequenz der ganzen Schleife begrenzt. Wird der spannungsge
steuerte Oszillator zusammen mit einem durch die erfindungsge
mäße Multiplizierschaltung realisierten symmetrischen Frequenz
verdoppler in die PLL-Schaltung eingesetzt, so kann diese Ge
schwindigkeitsbegrenzung überwunden werden. Der erzielbare Ge
schwindigkeitsgewinn kann dann für die Gesamtschleife ausge
nutzt werden, wenn der symmetrische Phasendetektor im Gegen
satz zur Standardschaltung ebenfalls mit Hilfe der erfindungs
gemäßen Multiplizierschaltung aufgebaut wird und dadurch diese
Geschwindigkeitsanforderung genügt.
Weiterhin kann der nutzbare Frequenzbereich einer mit der er
findungsgemäßen symmetrischen Multiplizierschaltung aufgebau
ten Frequenzverdopplerschaltung, wie sie auch in der für NRZ-
Signale notwendigen Vorverarbeitungsstufe VV einer PLL-Schal
tung verwendet wird, gegenüber Standardschaltungen erhöht
werden.
Wird der symmetrische Phasendetektor mit Hilfe der erfindungs
gemäßen Multiplizierzelle aufgebaut, so muß im Phasendetektor
PS′ nun nicht mehr der frequenzabhängige Phasenfehler eines
einfachen Multiplizierdetektors nach dem Stand der Technik kom
pensiert werden. Lediglich die Laufzeit der Vorverarbeitungs
stufe VV ist durch den Phasenschieber PS′ zu kompensieren.
Fig. 4 zeigt die Detektorkennlinie, nach der die beiden Ein
gangssignale für den sychronen Phasendetektor (in diesem Fal
le UA und UE) auf einen festen Phasenabstand von 90° geregelt
werden. Eine PLL-Schaltung wirkt hierbei wie ein rückgekoppel
ter Regelkreis und bewirkt so, daß das Regelabweichungssignal
Δ U immer minimiert wird. Würden in der PLL-Schaltung Fig. 3
statt der erfindungsgemäßen Multiplizierschaltung Standardbau
steine in den synchronen Phasendetektor SPD und den synchronen
Frequenzverdoppler SFV eingesetzt, so würde sich die sinusför
mige Detektorkennlinie für wachsende Frequenzen nach rechts
verschieben und somit einen Phasenfehler in der Phasenbezie
hung der beiden Signale UA, UE erzeugen (durch Pfeilrichtung
für hohe Frequenzen in Fig. 4 angedeutet). Dieser müßte wie
bereits angegeben durch einen justierbaren Phasenschieber PS′
kompensiert werden.
Claims (7)
1. Multiplizierschaltung mit einem ersten und einem zweiten
Eingangsklemmenpaar (ME1, ME2; ME3, ME4) und einer ersten und
zweiten Ausgangsklemme (A1′, A2′), die mindestens eine Multi
plizierzelle (MZ2) mit einer unteren und nachgeschalteten obe
ren Schaltungsebene enthält, wobei ein erstes Eingangsklemmen
paar (E1′′, E2′′) der Multiplizierzelle (MZ2), die der oberen
Schaltungsebene zugeordnet ist, mit dem ersten Eingangsklemmen
paar (ME1, ME2) der Multiplizierschaltung und ein zweites Ein
gangsklemmenpaar (E 3′′, E 4′′), der Multiplizierzelle (MZ2),
die der unteren Schaltungsebene zugeordnet ist, mit dem zwei
ten Eingangsklemmenpaar (ME3, ME4) der Multiplizierschaltung
verbunden ist und erste und zweite Ausgangsklemmen der Multi
plizierzelle (MZ2) die erste und zweite Ausgangsklemme (A1′,
A2′) der Multiplizierschaltung bilden, wobei die Multiplizier
zelle mit einer ersten Spannungsklemme (AK1), eine erste Aus
gangsklemme (A 1′) der Multiplizierschaltung über ein erstes
Widerstandselement (W 1′) an eine zweite Spannungsklemme (AK2)
und eine zweiten Ausgangsklemme (A 2′) der Multiplizierschal
tung über ein zweites Widerstandselement (W 2′) ebenfalls mit
der zweiten Spannungsklemme (AK2) zu verbinden ist, da
durch gekennzeichnet, daß die Multiplizier
schaltung eine weitere Multiplizierzelle (MZ1) mit einer unte
ren und nachgeschalteten oberen Schaltungsebene enthält, daß
ein erstes Eingangsklemmenpaar (E 1′, E 2′) der weiteren Multi
plizierzelle (MZ1), die deren oberen Schaltungsebene zugeord
net ist, mit dem zweiten Eingangsklemmenpaar (E 3′′, E 4′′) der
Multiplizierzelle (MZ2) und ein zweites Eingangsklemmenpaar
(E 3′, E 4′) der weiteren Multiplizierzelle (MZ1), die deren
unteren Schaltungsebene zugeordnet ist, mit dem ersten Ein
gangsklemmenpaar (E 1′′, E 2′′) der Multiplizierzelle (MZ1) ver
bunden ist, daß die weitere Multiplizierzelle (MZ1) ebenfalls
an die erste Spannungsklemme (AK1) angeschlossen ist und eine
erste Ausgangsklemme der Multiplizierzelle (MZ2) und eine
erste Ausgangsklemme der weiteren Multiplizierzelle (MZ1)
gemeinsam eine erste Ausgangsklemme (A 1′) der Multiplizier
schaltung und eine zweite Ausgangsklemme der Multiplizierzelle
(MZ2) und eine zweite Ausgangsklemme der weiteren Multipli
zierzelle (MZ2) gemeinsam eine zweite Ausgangsklemme (A 2′) der
Multiplizierschaltung bilden.
2. Multiplizierschaltung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Multiplizierzelle (MZ2)
und die weitere Multiplizierzelle (MZ1) gleich aufgebaut sind
und in der unteren Schaltungsebene ein emittergekoppeltes Tran
sistorpaar mit einem ersten und zweiten Bipolartransistor (T 1′′,
T 2′′; T1′, T2′) und in der oberen Schaltungsebene zwei emitter
gekoppelte Transistorpaare mit einem dritten, vierten und fünf
ten, sechsten Bipolartransistor (T 3′′, T 4′′, T 5′′, T 6′′; T 3′,
T 4′, T 5′, T 6′) enthalten ist, daß ein Basisanschluß des ersten
und ein Basisanschluß des zweiten Bipolartransistors (T 1′′,
T 2′′; T 1′, T 2′) das zweite Eingangsklemmenpaar (E 3′′, E 4′′;
E 3′, E 4′) jeweils der Mutiplizierzelle (MZ2) oder der weiteren
Multiplizierzelle (MZ1) bilden, daß ein Emitteranschluß des
ersten und ein Emitteranschluß des zweiten Bipolartransistors
(T 1′′, T 2′′; T 1′, T 2′) über eine Stromquelle mit der ersten
Spannungsklemme (AK1) verbunden ist, daß ein Kollektoranschluß
des ersten Bipolartransistors (T 1′′; T 1′) mit dem Emitteran
schluß des dritten (T3′′; T3′) und mit dem Emitteranschluß des
vierten (T4′′; T4′) Bipolartransistors und ein Kollektoran
schluß des zweiten Bipolartransistors 8 (T2′′; T2′) mit einem
Emitteranschluß des fünften (T5′′; T5′) und einem Emitteran
schluß des sechsten (T6′′; T6′) Bipolartransistors verbunden
ist, daß ein Gateanschluß des dritten (T3′′; T3′) gemeinsam
mit einem Gateanschluß des sechsten (T6′′; T6′) Bipolartran
sistors und ein Gateanschluß des vierten (T4′′, T4′) und ge
meinsam mit einem Gateanschluß des fünften (T5′′; T5′) Bipo
lartransistors das erste Eingangsklemmenpaar (E 1′′, E 2′′; E1′,
E2,) jeweils der Multiplizierzelle (MZ2) oder der weiteren
Multiplizierzelle (MZ1) bilden und daß ein Kollektoranschluß
des dritten (T3′′; T3′) gemeinsam mit einem Kollektoranschluß
des fünften (T5′′; T5′) Bipolartransistors und ein Kollektor
anschluß des vierten (T4′′; T4′) gemeinsam mit einem Kollek
toranschluß des sechsten (T6′′; T6′) Bipolartransistors je
weils die erste und zweite Ausgangsklemme der Multiplizierzel
le (MZ2) oder der weiteren Multiplizierzelle (MZ1) bilden.
3. Multiplizierschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite Eingangsklemmen
paar (E 3′′, E 4′′) der Multiplizierzelle (MZ2) gebildet wird
aus einer ersten Eingangsklemme (E 3′′), die mit dem Basisan
schluß des ersten Bipolartransistors (T 1′′) der Multiplizier
zelle (MZ2) verbunden ist und aus einer zweiten Eingangsklemme
(E 4′′), die mit dem Basisanschluß des zweiten Bipolartransi
stors (T 2′′) der Multiplizierzelle (MZ2) verbunden ist, daß
das erste Eingangsklemmenpaar (E 1′, E 2′) der weiteren Multi
plizierzelle (MZ1) gebildet wird aus einer weiteren ersten
Eingangsklemme (E 1′), die mit dem Basisanschluß des dritten
und sechsten Bipolartransistors (T 3′, T 6′) der weiteren Multi
plizierzelle (MZ1) verbunden ist und aus einer weiteren zwei
ten Eingangsklemme (E 2′), die mit dem Basisanschluß des vier
ten und fünften Bipolartransistors (T 4′, T 5′) der weiteren
Multiplizierzelle (MZ1) verbunden ist, und daß die erste Ein
gangsklemme (E 3′′) an die weitere zweite Eingangsklemme (E 2′)
und die zweite Eingangsklemme (E 4′′) an die weitere erste Ein
gangsklemme (E1′) angeschlossen ist.
4. Multiplizierschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem ersten Eingangsklemmenpaar (E 1′′, E 2′′) der Multiplizier
zelle (MZ2′) und dem ersten Eingangsklemmenpaar (ME1, ME2) der
Multiplizierschaltung, sowie zwischen dem ersten Eingangsklem
menpaar (E 1′, E 2′) der weiteren Multiplizierzelle (MZ1) und
dem zweiten Eingangsklemmenpaar (ME3, ME4) der Multiplizier
schaltung Levelshift-Stufen ersten Typs (LS1′′, LS2′′; LS1′,
LS2′) angeordnet sind und daß zwischen dem zweiten Eingangs
klemmenpaar (E 3′′, E 4′′) der Multiplizierzelle (MZ2) und dem
zweiten Eingangsklemmenpaar (ME3, ME4) der Multiplizierschal
tung, sowie zwischen dem zweiten Eingangsklemmenpaar (E 3′,
E 4′) der weiteren Multiplizierzelle (MZ1) und dem ersten Ein
gangsklemmenpaar (ME1, ME2) der Multiplizierschaltung Le
velshift-Stufen zweiten Typs (LS3′′; LS4′′; LS3′, LS4′) ange
ordnet sind.
5. Multiplizierschaltung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Levelshift-Stufe zweiten
Typs drei hintereinandergeschaltete Levelshift-Stufen ersten
Typs enthält.
6. Multiplizierschaltung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Levelshift-Stufen ersten
Typs einen Bipolartransistor und ein Widerstandselement enthal
ten, daß ein Basisanschluß des Bipolartransistors den Eingang
der Levelshift-Stufe ersten Typs und einen Emitteranschluß des
Bipolartransistors den Ausgang der Levelshift-Stufe des ersten
Typs bildet, daß der Emitteranschluß des Bipolartransistors
über das Widerstandselement mit der ersten Spannungsklemme
(AK1) und ein Kollektoranschluß des Bipolartransistors mit der
zweiten Spannungsklemme (AK2) verbunden ist.
7. Multiplizierschaltung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bipolartransistoren npn-Transistoren sind und die erste Span
nungsklemme (AK1) mit einem negativen Pol einer Spannungsklem
me und die zweite Spannungsklemme (AK2) mit einem Bezugspoten
tial der Spannungsquelle verbunden ist.
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