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Verfahren zur Verhinderung der Faltenbildung bei Anbringung von Etiketten,
Verschlußbandstreifen usw. mittels Klebstoff auf unebenen Flächen. Beim Aufkleben
von Etiketten, Verschlußbandstreifen u. dgl. an Büchsen, Schachteln, Töpfen, Flaschen
und anderen Packungen oder Behältern, die einen Absatz, Vorsprung, Wulst, eine Wölbung
o. dgl. an derjenigen Fläche aufweisen, auf welcher das Etikett u. dgl. befestigt
werden soll oder bei denen die betreffende Seite der Büchse usw. quer zum Etikett
gekrümmt ist, entstehen Falten, Blasen und andere Unebenheiten, welche das Aussehen
der Packung beeinträchtigen und vor allem hindern, daß das Etikett usw. überall
dicht am Gefäß festhaftet.
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Man hat schon versucht, diesem Übel dadurch beizukommen, daß man die
Stellen de3 Etiketts, die auf die Ränder von' Büchsen u. dgl. zu liegen kommen,
mit anderem, näm- I lich dünnerem Klebstoff bedeckte als die übrigen Stellen. Dies
erforderte aber eine umständliche und teure Einrichtung und hatte noch den Nachteil,
daß die Grenzzonen überhaupt ohne Klebstoff blieben, also ihrerseits wieder ganz
ähnlich wie die bekämpften Falten und Blasen Veranlassung zu mangelhaftem Anliegen
und Festhaften gaben.
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Nach einem anderen bekannten Verfahren wird zunächst das Etikett in
seiner ganzen Fläche mit Wasser angefeuchtet und erwärmt, worauf es mit Klebstoff
versehen wird. Derartig behandelte Etikette, die auf Büchsen mit Wulsten oder Erhöhungen
geklebt werden, spannen sich aber beim Trocknen zwischen den Erhöhungen glatt aus
und liegen an den Vertiefungen nicht oder nur unvollkommen an.
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Die Erfindung bezieht sich nun auf ein Verfahren zur Anbringung von
Etiketten, Bändern usw. auf Packungen jener Art, bei welchem dem erwähnten Mangel
in besonders einfacher Weise gründlicher als bisher möglich abgeholfen ist. Gemäß
der Erfindung wird das Etikett, Band o. dgl. außer der Anfeuchtung durch das Klebmittel
noch einer besonderen Anfeuchtung lediglich an oder entlang derjenigen Stelle unterworfen,
die bei der Anbringung des Etiketts usw. auf dem Gefäß gegen den Vorsprung des letzteren
zu liegen kommt. Durch jene besondere Anfeuchtung wird das Papier an der betreffenden
Stelle gedehnt, so daß bei Anbringung des Etiketts oder des Bandes auf dem Gefäß
genügend viel Papier sich über jenen Vorsprung, Wulst o. dgl. wölbt, um dichtes
Anliegen des Etiketts o. dgl. an jene Erhöhung und an der übrigen Oberfläche des
Gefäßes zu gewährleisten.
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Einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in der
Zeichnung veranschaulicht.
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Abb. z zeigt in senkrechtem Mittelschnitt eine beispielsweise zur
Aufnahme eines Pulvers bestimmte Pappschachtel.
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Abb.2 zeigt ein Band, welches um die Schachtel herumgelegt werden
soll.
Abb. 3 zeigt teilweise in Seitenansicht, teilweise in senkrechtem
Mittelschnitt eine Zinnbüchse mit einem Wulst und Abb. q. ein Etikett dafür.
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Abb.5 zeigt im Grundriß einen Büchsendeckel, der an einer Stelle nach
außen gewölbt ist.
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Abb. 6 zeigt ein Etikett, das auf jenem T'eckel angebracht werden
soll.
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Bei der Pappschachtel nach Abb. i ist die Seitenwand durch den Truck
des pulverförmigen Inhalts oder durch die Ausdehnung der Pappe infolge Feuchtigkeit,
mangelhafter Herstellung oder aus anderen Gründen etwas nach auswärts gewölbt. T'er
Rand 4. des Deckels 3 weist denselben Fehler auf, so daß der senkrechte Schnitt
durch die gesamte Wand eine Krümmung aufweist, wie in Abb. i dargestellt. I'amit
nun gleichwohl das Papierband 5 (Abb. -), welches die Schachtel verschließen soll,
sich dicht an die Seitenwand anschmiegt und darauf festhaftet, wird gemäß der Erfindung
jenes Band, zweckmäßig vor Anbringung des Klebmittels, im wesentlichen entlang dem
mittleren Teil über seine ganze Länge angefeuchtet. Die Anfeuchtung des Bandes an
jener Stelle bewirkt eine Dehnung der befeuchteten Partie, so daß ein Kranz von
kleinen Warzen und Zähnen entsteht, wie in Abb.2 angedeutet. Bei Maschinen zur An
bringung des Bandes entlang dem Umfang der Schachtel o. dgl. kann jene Anfeuchtung
beispielsweise durch eine umlaufende Rolle oder Walze hervorgebracht werden, die
unten in einen `'Wasserbehälter eintaucht. Nach einem genügenden Zeitraum, um dem
Band die Aufnahme der zugeführten Feuchtigkeit zu erlauben, läuft das Band wie üblich
über eine Vorrichtung, welche es mit Klebstoff bedeckt, worauf sodann das Band um
die Schachtel gewickelt wird. IDas Papierband behält die teilweise Dehnung infolge
der besonderen Befeuchtung auch noch über die Anbringung des i Klebstoffes hinaus
bei, da der angewendete j Klebstoff die Feuchtigkeit des Bandes an der schon befeuchteten
Stelle ebenso vermehrt, wie die Feuchtigkeit des übrigen Teiles des Bandes. Infolge
jener Dehnung des Bandes kann es sich der gewölbten Seitenwand der Schachtel und
dem Rand des Deckels gut anschmiegen. Auch die Erhöhung der I`ehnbarkeit des besonders
befeuchteten Teiles des Bandes trägt zu einem dichten Anliegen und Anschmiegen k
des Bandes bei.
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Die in Abb. 3 dargestellte Zinnbüchse weist den gewöhnlichen Wulst
7 auf, der sich rings um die Büchse erstreckt und dem Rand 8 des Deckels 9 als Anschlag
dient. Pamit sich das Etikett io (Abb. .1) dicht der Seitenwand der Büchse anschmiegt,
auch über jenen Wulst hinweg, wird das Etikett entlang der Zone ii besonders befeuchtet,
die bei der Anlegung des Etiketts den Vorsprung des M ulstes oder der !, Sicke bedeckt.
Infolge der I= ehnung des Etiketts in der Zone ii kann sie leicht über den vor-!
springenden Teil gelegt werden, so daß sie nach Trocknung dicht am Mantel der Büchse
anliegt. Ein solcher Vorsprung findet sich auch am Rande des Feckels von solchen
Büchsen, die einen glatten Umfang besitzen.
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I Der in Abb.5 dargestellte Feckel ist bei nach auswärts gewölbt.
Damit das Etikett 1q. (Abb. 6) auch an jener Stelle i3 glatt und satt anliegt, wird
die Stelle 15 des Etiketts in besonderem Maße angefeuchtet, die bei der Anbringung
des Etiketts am I``eckel gegen die Stelle 13 sich anlegt. Infolge der Dehnung des
Etiketts an der Stelle 15 kommt das Etikett zu dichtem Anliegen auf dem ganzen Feckel.
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Die teilweise besondere Anfeuchtung von Etiketten, Bändern usw, kann
natürlich auch in manchen anderen Fällen als den oben als Beispiel erwähnten angewendet
werden. Sie ist auch vorteilhaft bei der Anbringung von Etiketten usw. an einwärts
gekrümmten Flächen oder Flächen mit Vertiefungen, weil hierdurch leichteres und
besseres Anliegen des Papiers in der Vertiefung erreicht wird. Die teilweise Befeuchtung
kann auch dann angewendet werden, wenn das Etikett, das Band usw. schon an seinen
Rändern mittels Klebstoff befestigt ist. T ie Mittel zur Herbeiführung der teilweisen
Befeuchtung können verschiedenartig sein und an verschiedenartigen Maschinen angewendet
werden, die zur Anbringung der Etiketten, der Verschlußbänder o. dgl. dienen. Auch
dann, wenn Etiketten usw. von Hand angebracht werden, kann das neue Verfahren angewendet
werden.