DE3916258A1 - Verfahren und vorrichtung zur behandlung von tierischem frischblut - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur behandlung von tierischem frischblutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Behandlung von tierischem Frischblut gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1 bzw. 4.
Damit das beim Schlachten von Tieren anfallende Frisch
blut im Lebensmittelbereich weiterverarbeitet werden kann,
ist es erforderlich, eine Koagulation des Blutes in der Zeit
zwischen dem Töten und der Weiterverarbeitung zu verhindern.
Selbstverständlich kann das Tierblut flüssig und damit
zugleich weiterverarbeitungsfähig gehalten werden durch Bei
mischung entsprechender chemischer Substanzen in Gestalt
von Antikoagulantien. Die Anwendung derartiger chemischer
Substanzen muß jedoch durch entsprechende Kennzeichnung der
durch die Weiterverarbeitung erreichten Lebensmittel für
den Verbraucher erkennbar sein. Die gegenwärtig erkennbare
Verbrauchertendenz zu naturbelassenen Produkten kann den
Verbraucher jedoch selbst bei einer gesundheitlich völlig
unbedenklichen chemischen Substanz vom Kauf des Lebensmittels
abhalten.
Es ist daher bereits anderweitig eine Möglichkeit, das
Eindicken von Frischblut zu verhindern, vorgesehen worden,
die darin besteht, das Blut unmittelbar nach dem Schlachten
in einem Rührwerk zu verwirbeln. Dieses verwirbelnde Rühren
ist jedoch mit dem Nachteil einer Aufschäumung des Blutes
und damit einer erheblichen Volumenzunahme verbunden; so
kann das Volumen des aufgeschäumten Blutes das 4-fache des
ursprünglichen Volumens betragen, was eine an sich unnötige
entsprechend große Lager- und Transportkapazität erforderlich
macht.
Zur Überwindung dieser übergroßen Kapazitäten in Ver
bindung mit der Vermeidung der Verwendung von etwa verkaufs
hindernd wirkenden chemischen Substanzen ist es aus der DE-PS
36 42 120 bereits bekannt, das aufgeschäumte Blut durch ein
engmaschiges Netzwerk zu drücken und gegebenenfalls zuvor
oder anschließend zu kühlen, und zwar beispielsweise auf
1-3°C. Hierdurch wird zwar in der angestrebten Weise letzt
endlich eine Möglichkeit für kleine Lager- und Transportkapa
zitäten erreicht; dennoch ist diese bekannte Verfahrensweise
insoweit nachteilig, wie während der Behandlung verhältnis
mäßig großvolumige Behandlungsbehälter zur Aufnahme des zwi
schenzeitlich aufgeschäumten Blutes zur Verfügung stehen
müssen. Auch besteht die Gefahr, daß bei einer vielleicht
auch nur vorübergehenden Unterbrechung der Blutzuführung
bei gleichzeitiger Weiterführung der bekannten Verfahrens
weise durch Weiterbetrieb der zugehörigen Vorrichtung die
Pumpeinrichtung, für die keine besondere Ausbildungsvorschrift
gegeben ist, bei dem dann auftretenden Trockenlauf Schaden
leidet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Behandlung von tierischem Frisch
blut zu schaffen, so daß eine naturbelassene Behandlung des
Blutes, also ohne Zusatz von Antikoagulantien, bei nur kleiner
Lager- und Transportkapazität für das behandelte Blut möglich
ist, ohne daß es während der Behandlung großer Behälterkapa
zitäten für das Behandlungsgut bedarf und ohne daß Behandlungs
schritte auszuführen sind, deren unvermeidbar auftretendes
Ergebnis durch nachfolgende Behandlungsschritte rückgängig
gemacht werden muß.
Diese Aufgabe wird in verfahrenstechnischer Hinsicht
durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Nerkmale gelöst.
Wesentlichster Bestandteil der erfindungsgemäßen Ver
fahrensausbildung ist dabei das schaumbildungsfreie Rühren
des Blutes, wodurch die durch eine Schaumbildung verursachte
Volumenvergrößerung vermieden wird. Soweit überhaupt noch
eine Volumenvergrößerung auftritt, bewegt sich diese im Be
reich von unter 10% bezogen auf das Ursprungsvolumen im
Gegensatz zu Volumenvergrößerungen auf insgesamt 300% bei
der bekannten Behandlung von Blut unter Schaumbildung. Anderer
seits werden aber auch während der Behandlung keine besonders
großen Behandlungsbehälterkapazitäten benötigt, weil das
Blut nicht einem vorübergehend auf ein großes Volumen expan
diert wird.
Die bisher zu beobachtende Schaumbildung beim Verrühren
von Blut ist wohl in erster Linie ursächlich auf einen einer
seits zu schnellen Lauf des Rührers und andererseits darauf
zurückzuführen, daß der Rührer zu nahe am Oberflächenbereich
des in einem zu Rührzwecken dienenden Auffangbehälter befind
lichen Blutes angeordnet ist. In zweiter Linie ksnn für die
Schaumbildung ursächlich sein, daß beim Rühren nicht uner
hebliche Blutmengen über die Oberfläche des Blutes hinaus
nach oben bewegt werden und hierbei so wie bei dem anschlie
ßenden Herunterfallen in Richtung auf die Blutoberfläche
erhebliche Luftmengen aufnehmen.
Für die erfindungsgemäße Verfahrensweise mit dem schaum
bildungsfreien Rühren ist also darauf zu achten, daß der
Rührer in einer solchen Weise betrieben wird, daß keine merk
lichen Blutmengen über die Blutoberfläche hinaus nach oben
bewegt werden und dort Luftpartikel aufnehmen können.
In zweckmäßiger Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sollte daher vorgesehen werden, daß das Blut wäh
rend des Rührens in Richtung auf eine Rührbehälterwand und
nicht in Richtung auf die Blutoberfläche bewegt wird. Die
zu vermeidende Bewegung von Blut in Richtung auf die Ober
fläche betrifft den Haupttransportstrom des Blutes, also
denjenigen, der von dem Rührer ausgeht, und nicht etwa Rück
führungsströme, die bei einer Umlaufförderung selbstverständ
lich auch auftreten.
In vorrichtungstechnischer Hinsicht wird die der Erfin
dung zugrundeliegende Aufgabe durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 4 angegebenen Merkmale gelöst.
Wesentlichstes Merkmal der erfindungsgemäßen Ausbildung
ist dabei die Anordnung des Rührers unterhalb des üblicher
weise zu erwartenden Blutniveaus im Auffangbehälter; der
saugseitige Anschluß der Pumpeinrichtung an den Ausgang des
Auffangbehälters bei druckseitigem Anschluß der Pumpeinrich
tung an den Eingang der Kühleinrichtung leistet aber ebenfalls
einen Beitrag zum schaumbildungsfreien Rühren, weil hierdurch
sichergestellt wird, daß die Pumpe Blut nicht in solcher
Weise in den Auffangbehälter einführt, daß es hierbei Luft
partikel aufnehmen kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind aus den Unteransprüche
zu ersehen.
Die Verwendung eines schiffspropellerartigen Rührers
läßt eine gezielte Bewegungsrichtung des Blutes ausgehend
vom Rührer erreichen, so daß bei entsprechend ausgerichteter
Anordnung des Rührers das Blut im Auffangbehälter während
des Rührens so bewegbar ist, daß es praktisch keine Gelegen
heit hat, Luftpartikel aufzunehmen.
Für die notwendige Weiterführung des gerührten Blutes
zu der Kühleinrichtung empfiehlt sich in vorteilhafter Weise
als Pumpeinrichtung eine Schlauchpumpe, da solche Pumpen
das Pumpmedium sehr schonend behandeln, d.h. insbesondere
schaumfrei fördern, im übrigen einen Trockenlauf unbeeinträch
tigt auch längere Zeit durchhalten und sich schließlich,
was im vorliegenden Anwendungsfall von besonderer Bedeutung
ist, sehr gründlich reinigen lassen, ohne hierzu auch nur
eine teilweise Zerlegung erforderlich zu machen.
Zum jederzeit schaumbildungsfreien Rühren ist es not
wendig, im Auffangbehälter ein bestimmtes Blutniveau aufrecht
zuerhalten, damit es nämlich nicht zu einem spritzenden Ver
wirbeln des Blutes mit der Möglichkeit zur Aufnahme von Luft
partikeln kommen kann. Zur Aufrechterhaltung dieses notwen
digen Blutniveaus im Auffangbehälter dient ein zweckmäßiger
weise als kapazitiver Näherungsschalter ausgebildeter Schal
ter für den Betrieb der Pumpeinrichtung, insbesondere der
Schlauchpumpe.
Zwar ist in der Regel davon auszugehen, daß insbesondere
in Großschlachtereien mit verhältnismäßig großer Regelmäßig
keit Tier nach Tier geschlachtet und damit fortlaufend Blut
der Behandlung zugeführt wird; dennoch ist selbstverständlich
auch bei großen Massentierschlachtungen nicht auszuschließen,
daß das zu behandelnde Blut in seiner Menge unregelmäßig
zugeführt oder die Zuführung gelegentlich sogar unterbrochen
wird. Damit der dadurch bedingte schwankende Blutanfall nicht
zu einer Störung der Blutbehandlung führt - im Hinblick auf
das schaumbildungsfreie Rühren ist der störungsfreie Behand
lungsvorgang durch die Abschaltbarkeit der Pumpeinrichtung
und die Trockenlauffähigkeit einer Schlauchpumpe bereits
gewährleistet -, müssen besondere Maßnahmen auch bei der
Kühleinrichtung vorgesehen werden. Hierzu gehört die Ausbil
dung der Kühleinrichtung mit einem Koaxialrohr-Wärmetauscher
und dabei zugleich insbesondere mit einem Gegenstromwärme
tauscher. Ein solcher Wärmetauscher ist verhältnismäßig sehr
unempfindlich gegen gelegentliche Unterbrechung des Förder
stromes des zu kühlenden Mediums, also des zugepumpten Blutes;
dies gilt dabei zugleich auch für den Fall einer gelegentlich
vollständigen Unterbrechung der Blutzuführung.
Insbesondere für den Betrieb der erfindungsgemäßen Vor
richtung bei sehr stark unregelmäßiger Blutzuführung sollte
zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Kühlung des Blutes
während seiner Behandlung ein Verdampfungsdruckregler an
der Kühleinrichtung vorgesehen werden. Ebenso sollte ein
Druckschalter an der Kühleinrichtung vorgesehen werden, der
auf den Druck auf der Kühlmittelseite der Kühleinrichtung
reagiert und dabei das zur Kühleinrichtung gehörige Kühlaggre
gat ein- bzw. ausschaltet.
Zur weiteren Verbesserung der Wirksamkeit und des stö
rungsfreien Betriebs der Kühleinrichtung und damit der er
findungsgemäßen Vorrichtung in ihrer Gesamtheit sollte paral
lel zu dem Verdampfungsdruckregler ein Ventil an der Kühl
einrichtung vorgesehen sein, das über einen im oberen Teil
des Wärmetauschers angeordneten Sensor für die Kühlmittel
temperatur steuerbar ist und das in zweckmäßiger Ausbildung
ein Magnet-Ventil sein sollte, um ein schnelles Ansprechen
des Kühlaggregats gewährleisten zu können.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft und unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert; in diesen
zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm des Aufbaus einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 teilweise aufgeschnitten den Auffangbehälter
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in ihrer Gesamtheit,
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in ihrer Gesamtheit,
Fig. 5a eine Seitenansicht des Koaxialrohr-Wärmetauschers,
Fig. 5b in Draufsicht den Koaxialrohr-Wärmetauscher
und
Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI der Fig. 5b durch
ein Rohr des Koaxial-Wärmetauschers.
Gemäß Fig. 1 ist an einem Auffangbehälter 10 das Auslauf
ende 12 eines Schlauchs 13 angeschlossen, das an seinem an
deren Ende mit einem Abstechmesser 14 in Verbindung steht.
Uber den Schlauch 13 ist das zu behandelnde Blut 11 dem Auf
fangbehälter 10 zuführbar.
Kurz oberhalb des Bodens 15 des Auffangbehälters 10
ist ein propellerartiger Rührer 16 angeordnet, der über einen
Motor 17 antreibbar ist. Etwa in gleicher Höhe wie der Rührer
16 ist das Ansaugende 18 einer Leitung 19 angeordnet, über
die mittels des Rührers 16 verrührtes Blut 11 aus dem Auffang
behälter 10 abziehbar und einer Schlauchpumpe 20 zuführbar
ist.
Die Schlauchpumpe 20 liefert das Blut 11 über eine Druck
leitung 21 an einen Wärmetauscher 22. Der Wärmetauscher 22
verfügt über einen eigenen Kreislauf für das zu kühlende
Blut 11 einerseits und das notwendige Kältemittel anderer
seits. Vom Wärmetauscher 22 wird das gekühlte Blut 11 über
eine Leitung 23 abgeführt, und zwar beispielsweise in einen
Transportbehälter 24.
Das Kältemittel wird über eine Zuführungsleitung 25
dem Wärmetauscher 22 zugeführt und über eine Abführungslei
tung 26 von diesem abgeführt. Die Leitungen 25 und 26 stehen
mit einem in Fig. 1 nicht dargestellten Kühlaggregat in Ver
bindung.
Fig. 2 zeigt den Auffangbehälter 10 mehr im Detail.
Der insgesamt zylindrisch gestaltete Auffangbehälter 10 be
sitzt an seiner Oberseite eine Anschlußöffnung 27 für den
Schlauch 13 des Abstechmessers 14. Rührer 16 und zugehöriger
Motor 17 sind im Bereich des Bodens 15 des Auffangbehälters
10 angeordnet, wobei der Notor 17 ein selbstverständlich
gekapselter Motor ist. Der Motor 17 könnte aber auch an der
Unterseite des Bodens 15 angeordnet sein, wie dies in Fig. 1
dargestellt ist, so daß nur die Antriebswelle durch den Boden
15 zum Rührer 16 hindurch geführt ist.
In Fig. 3 ist die Zuordnung des Auffangbehälters 10
zu dem übrigen Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung darge
stellt.
Der übrige Teil besteht von außen gesehen in einem
Gehäuse 28, das innenseitig in drei Teileinheiten unterteilt
ist. Innerhalb der oberen Teileinheit 29 befindet sich die
als Schlauchpumpe ausgebildete Pumpeinrichtung 20 sowie eine
Steuereinrichtung 30, über die die Schlauchpumpe 20 und ein
Kühlaggregat 31 regelbar sind. In der mittleren Teileinheit
32 ist der in bevorzugter Weise als Koaxialrohr-Wärmetauscher
ausgebildete Wärmetauscher 22 untergebracht. In der unteren
Teileinheit 33 ist das Kühlaggregat 31 unterbracht.
Die in der mittleren Teileinheit 32 befindliche Schlauch
pumpe 20 steht mit dem Auffangbehälter 10 über einen Schlauch
19 in Verbindung. Die Schlauchpumpe 20 steht in nicht erkenn
barer Weise mit dem Wärmetauscher 22 druckseitig in Verbin
dung, der hinsichtlich seines zweiten Kreislaufteils ebenfalls
in nicht dargestellter Weise mit dem Kühlaggregat 31 in Ver
bindung steht.
Gemäß Fig. 3 ist der Auffangbehälter 10 über den Schlauch
19 mit der Schlauchpumpe 20 verbunden; der Auffangbehälter
10 befindet sich außerhalb des Gehäuses 28. Auch bei sepa
rater Anordnung des Auffangbehälters 10 gegenüber dem Gehäuse
28 mit den übrigen Teilen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine insgesamt funktionsfähige und damit brauchbare Vor
richtung erreicht, zumal die erfindungsgemäße Vorrichtung
hinsichtlich ihrer räumlichen Handhabbarkeit etwa einem Boden
staubsauger vergleichbar ist. Hierbei würden die Teile 14,
13, 10 und 19 die leicht bewegliche Saugdüseneinrichtung
und das Gehäuse 28 die beweglich nachführbare Antriebseinheit
darstellen. Insbesondere können hierbei die Stützfüße 39,
40 von Gehäuse 28 und Auffangbehälter 10 durch nicht darge
stellte Lenkrollen ersetzt sein. Eine besonders zweckmäßige
Ausführungsform ist jedoch dann erreicht, wenn der Auffang
behälter 10 zur Verkürzung der Leitungswege innerhalb des
Gehäuses 28 angeordnet ist, wie dies Fig. 4 zeigt. In diesem
Fall kann nämlich die Schlauchpumpe 20 direkt an den Auffang
behälter 10 angeschlossen sein, was ohne weiteres vorstell
bar ist und daher in Fig. 4 nicht im Detail eingezeichnet
ist. Die Ausführungsform der Fig. 4 stellt also eine sehr
kompakte Bauweise einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in
ihrer Gesamtheit dar, die alle funktionell notwendigen Teile
enthält und eine Behandlung von frischem Blut auf kürzesten
Wegen und damit in schonenster Weise gestattet.
Zur Steuerung der Schlauchpumpe 20 kann, wie in Fig. 1
dargestellt ist, in einer gewissen Höhe des Auffangbehälters
10 ein kapazitiver Näherungsschalter 34 vorgesehen sein,
der über das im Behälter 10 befindliche Niveau des Blutes
11 den Betrieb der Schlauchpumpe 20 steuert.
Die Fig. 5a und 5b zeigen den nach Art einer Kühlschlange
gestalteten Wärmetauscher in Ausbildung als Koaxialrohr-Wärme
tauscher 22. Der Wärmetauscher 22 sollte zweckmäßigerweise
ein Gegenstrom-Wärmetauscher sein und ist aus einem Doppel
rohr gemäß Fig. 6 hergestellt, wobei der Innenraum 35 des
Innenrohrs 36 dem Bluttransport dient, während der Ringraum
37 zwischen der Außenseite des Innenrohrs 36 und der Innen
seite des Außenrohrs 38 der Aufnahme und dem Transport des
Kältemittels dient. Der Innenraum 35 des Innenrohrs 36 steht
also einerseits mit der Druckseite der Schlauchpumpe 20 und
andererseits mit dem Schlauch 23 zur Abführung des zu behandel
den Blutes 11 in Verbindung, während der Ringraum 37 über
die in Fig. 1 erkennbaren Leitungen 25 und 26 mit dem Kühl
aggregat 31 in Verbindung steht.
Gleichgültig in welcher besonderen Gestaltung, ob bei
spielsweise gemäß Fig. 3 oder beispielsweise gemäß Fig. 4,
stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Vorrichtung
zur Behandlung von frischem Blut dar, die eine Blutbehandlung
ohne Zusatz von Antikoagulantien gestattet, und zwar ohne
daß es im Laufe der Behandlung oder am Ende der Behandlung
besonderer Aufnahmekapazitäten bedarf, da das Blut im wesent
lichen schaumbildungsfrei behandelt wird, also kein Volumen
annimmt, das etwa merklich größer ist als das Volumen des
der Behandlung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung zugeführ
ten Frischblutes.
Das schaumbildungsfreie Rühren des Blutes 11 mittels
des Rührers 16 ist insbesondere dann erreichbar, wenn der
Rührer 16 schiffspropellerartig ausgebildet ist. In diesem
Fall verdrängt der Rührer 16 nämlich das zu rührende Blut
11 nicht überwiegend seitwärts, sondern fördert es in Axial
richtung des Rührers 16. Es sollte dann darauf geachtet
werden, daß der Rührer 16 in Richtung auf eine Behälterwand,
insbesondere den Boden 15 des Auffangbehälters 10, das Blut
fördert, also saugseitig von der Blutoberfläche her Blut
anzieht, so daß es auch nicht im entferntesten zu einem Ver
plätschern oder einem Springbrunneneffekt kommt und damit
dem Blut keine Gelegenheit gegeben ist, während des Rührens
Luftpartikel aufzunehmen.
Die aus Wärmetauscher 22 und Kälteaggregat 31 bestehende
Kühleinrichtung sollte einen Druckschalter zum Ein- bzw.
Ausschalten des Kühlaggregats aufweisen. Darüber hinaus sollte
sie mit einem Verdampfungsdruckregler ausgestattet sein und
zweckmäßigerweise parallel zu diesem auch mit einem als
Magnet-Ventil auszubildenden Ventil, das von einem im oberen
Teil des Wärmetauschers 22 angeordneten Temperatursensor für
das Kältemittel steuerbar ist. Diese Schalt- und Steuer
elemente ermöglichen eine wirkungsvolle und auf veränderte
Zustände sofort ansprechende Kühlung des zu behandelnden
Blutes 11 und damit dessen schonende Behandlung.
Claims (22)
1. Verfahren zur Behandlung von tierischem Frischblut,
wobei das Blut gerührt, gepumpt und gekühlt und hiernach
einer Lagerung oder einem Transport zur Weiterverarbeitung
zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Blut im wesent
lichen schaumbildungsfrei gerührt und unmittelbar anschließend
zu einer Kühleinrichtung hin gepumpt und in dieser gekühlt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Blut schaumbildungsfrei gerührt wird, während es
zugleich in Richtung auf eine Rührbehälterwand bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Blut bei seiner Bewegung in Richtung auf eine Rühr
behälterwand von der Blutniveaufläche weg, also gegen den
Boden des Rührbehälters bewegt wird.
4. Vorrichtung zur Behandlung von tierischem Frischblut,
mit einem Blut-Auffangbehälter mit Rührwerk, mit einer Pumpein
richtung und mit einer Kühleinrichtung, dadurch gekennzeich
net, deß der Rührer (16) des Rührwerks unterhalb des üblichen
Niveaus des Blutes (11) im Auffangbehälter (10) angeordnet
ist und daß die Pumpeinrichtung (20) saugseitig an den Aus
gang des Auffangbehälters (10) und druckseitig an den Eingang
der Kühleinrichtung (22 und 31) angeschlossen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rührwerk ein solches mit einem schiffspropellerartigem
Rührer (16) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Saugseite des Rührers (16) dem Behälter
boden (15) ab- und die Druckseite dem Behälterboden (15)
zugewandt sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rührer (16) am Bodenbereich
des Auffangbehälters (10) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpeinrichtung (20) als
Schlauchpumpe ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ein- und Ausschaltung der
Pumpeinrichtung (20) innenseitig des Auffangbehälters (10)
ein blutniveaugesteuerter Schalter (34) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (34) ein kapazitiver Näherungsschalter ist.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühleinrichtung
(22 und 31) eine solche mit einem Koaxialrohr-Wärmetauscher
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenraum (35) des Innenrohrs (36) des Koaxialrohr-
Wärmetauschers (22) an den Ausgang der Pumpeinrichtung (20)
angeschlossen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Innenrohr (36) des Koaxialrohr-Wärmetauschers (22)
ein nahtloses Rohr ist.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (36)
des Koaxialrohr-Wärmetauschers (22) einen Innendurchmesser
von etwa 7 bis 14 mm und eine Länge von etwa 40-50 m aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Innenrohr (36) des Koaxialrohr-Wärmetauschers (22)
einen Innendurchmesser von etwa 10 mm und eine Länge von
etwa 22 m aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Innenrohr (36) des Koaxialrohr-Wärmetau
schers (22) eine Wandstärke von etwa 1 mm aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (36) des Koaxial
rohr-Wärmetauschers (22) aus rostfreiem Werkstoff, insbeson
dere aus rostfreiem Stahl, besteht.
18. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Koaxialrohr-Wärmetauscher
(22) kühlschlangenartig zusammengerollt ist.
19. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kühleinrichtung (22 und 31)
mit einem Verdampfungsdruckregler ausgestattet ist.
20. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Kühleinrichtung (22 und
31) ein Druckschalter angeordnet ist, über den das zur Kühl
einrichtung (22 und 31) gehörige Kühlaggregat (31) ein- bzw.
ausschaltbar ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kühleinrichtung (22 und 31) parallel zu
dem Verdampfungsdruckregler mit einem Ventil ausgestattet
ist, das von einem im oberen Teil des Wärmetauschers (22)
angeordneten Sensor für die Temperatur des Kältemittels steuer
bar ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil ein Magnet-Ventil ist.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE19893916258 DE3916258A1 (de) | 1989-05-19 | 1989-05-19 | Verfahren und vorrichtung zur behandlung von tierischem frischblut |
DD34088490A DD299615A5 (de) | 1989-05-19 | 1990-05-21 | Verfahren und vorrichtung zur behandlung von tierischem frischblut |
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DE19893916258 DE3916258A1 (de) | 1989-05-19 | 1989-05-19 | Verfahren und vorrichtung zur behandlung von tierischem frischblut |
Publications (2)
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DE3916258A1 true DE3916258A1 (de) | 1990-11-22 |
DE3916258C2 DE3916258C2 (de) | 1991-04-04 |
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ID=6380928
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DD (1) | DD299615A5 (de) |
DE (1) | DE3916258A1 (de) |
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