DE3915901C2 - Drehzahlregeleinrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drehzahlregeleinrichtung für eine
Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die DE 36 36 933 A1 stellt einen mechanischen Drehzahlregler
für eine Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 vor. Dieser Drehzahlregler umfaßt eine Welle, eine
auf der Welle koaxial verschiebbar angeordnete Rolle sowie
Fliehgewichte, die mit der Welle verbunden sind. Dabei sind
die Fliehgewichte derart angeordnet, daß sie durch die Fliehkraft
zwischen einer ersten, inneren Stellung und einer zweiten,
äußeren Stellung bewegbar sind. Die Fliehgewichte weisen
einen Abschnitt auf, der eine erste Fläche der Rolle kontaktiert
und so ausgebildet und angeordnet ist, daß die Rolle
axial in eine erste Richtung verschiebbar ist, wenn die
Fliehgewichte sich aus der ersten in die zweite Lage bewegen.
Des weiteren ist ein nicht mit der Welle umlaufendes Organ
vorgesehen, das eine zweite Fläche der Rolle kontaktiert und
funktionsmäßig mit einer Drehzahlstellvorrichtung für die Maschine
verbunden ist. Das nicht umlaufende Organ ist dabei so
ausgelegt und angeordnet, daß eine Axialverschiebung der
Rolle durch die Fliehgewichte das nicht umlaufende Organ bewegt
unter Verstellung der Maschinendrehzahl. Schließlich
weist dieser Drehzahlregler ein Vorspannelement auf, das das
nicht umlaufende Organ in Kontakt mit der zweiten Fläche der
Rolle vorspannt, wobei das Vorspannelement die Rolle in eine
zur ersten Richtung entgegengesetzte zweite Richtung drückt.
Aus der DE 36 36 933 A1 ist darüber hinaus der Nachteil eines
instabilen Regelverhaltens infolge von durch die Meßwerkteile
im Drehzahlregler hervorgerufener Reibung bekannt, die nicht
selten zu Drehzahlschwankungen des Motors führen kann. Derartige
Nachteile werden bei dem bekannten Drehzahlregler dadurch
vermieden, daß sich zwischen der Antriebswelle des Regler
meßwerks und der auf der Antriebswelle verschieblich ange
ordneten, für die Betätigung des Reglerhebels vorgesehenen
Reglermuffe, die im übrigen drehbar auf der Welle angeordnet
ist, mindestens ein fliehkraftbetätigter Reibungskörper
befindet. Hierdurch soll ausschließlich die Reibungskraft
zwischen den Reibungskörpern und der Gleitfläche der Reglermuffe
in Abhängigkeit der Drehzahl erhöht werden. Dementsprechend
wird ein solcher Drehzahlregler bei zu wenig Reibung
störanfällig, insbesondere gegenüber drehzahlbedingten
Schwingungen, Resonanzfrequenzen und Erschütterungen, wobei
im Bereich niedriger Drehzahlen diese Störanfälligkeit aus
gesprochen groß ist.
Die DE 22 24 758 B2 zeigt ebenfalls einen Fliehkraftdrehzahl
regler für eine Einspritzbrennkraftmaschine mit einer Welle
und einer relativ zur Welle axial verschiebbar angeordneten
Reglermuffe, die über eine erste Fläche mit Fliehgewichten
beaufschlagbar und über eine zweite Fläche mit einem nicht
umlaufenden und mit einer Drehzahlstellvorrichtung für die
Maschine verbundenen Organ in Kontakt bringbar ist. Die Regler
muffe ist dabei mit Führungszapfen versehen, die in Führungs
bahnen des nicht umlaufenden Organs eingreifen. Diese
Führungsbahnen sind zur Achsmitte der Welle bzw. Reglermuffe
versetzt angeordnet, so daß die Reglermuffe in eine Schräglage
gebracht ist, wodurch ein leichtes "Zittern" der Reglermuffe
im Betrieb erzeugt werden soll, was zur Verminderung
der Reibung in diesem bekannten Fliehkraftdrehzahlregler
führen soll. Die Reglermuffe ist jedoch nicht mit der Welle
drehfest verbunden, sondern liegt vielmehr mit einer schmalen
Berührungszone auf einem als zylindrischer Zapfen ausgebildeten
Führungsteil der Antriebswelle auf. Darüber hinaus steht
die Reglermuffe dieses bekannten Fliehkraftdrehzahlreglers
über ihre zweite Fläche nicht in ständigem Kontakt mit dem
nicht umlaufenden Organ. Vielmehr muß die Reglermuffe zunächst
einen ersten Teilweg zurücklegen, um mit dem nicht umlaufenden
Organ in Berührung zu kommen und dieses hierdurch
zu betätigen.
Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, eine Drehzahlregeleinrichtung
der vorgenannten Art bereitzustellen, die die Auswirkungen
von Reibung im System in sämtlichen Drehzahlbereichen erheblich
vermindert, so daß eine präzisere Drehzahlregelung und
eine Minimierung von Pendelerscheinungen möglich sind, und
die in ihrer Bauweise ausgesprochen einfach ausgestaltet ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen bewirken ein ständiges
Schwingen der Rolle in Axialrichtung sowie ein entsprechendes
ständiges Schwingen der Fliehgewichte in Radialrichtung relativ
zu der Rolle. Wenn nämlich die Maschinendrehzahl infolge
einer Lastverminderung ansteigt, werden die Fliehgewichte
durch Fliehkrafteinwirkung unter Überwindung der Vorspannkraft
des Vorspannelements, z. B. einer Feder, nach außen geschwenkt und verschieben die
Rolle in Axialrichtung, so daß das nicht umlaufende Organ um
die Achse geschwenkt und die Maschinendrehzahl vermindert
wird. Bei abnehmender Maschinendrehzahl hingegen werden die
Fliehgewichte nach innen geschwenkt, wobei die Federkraft das
nicht umlaufende Organ beaufschlagt und die Rolle in Kontakt
mit den Fingern der Fliehgewichte drückt, so daß die Drosselklappe
geöffnet und die Maschinendrehzahl entsprechend erhöht
wird. Auftretende Reibungskräfte werden bei der Drehzahlregel
einrichtung nach der Erfindung dadurch vermindert, daß das
entgegengesetzte Ende der Rolle, an dem das nicht mit der
Welle umlaufende Organ anliegt, eine unregelmäßige oder wellige
Oberfläche erhält, die zu einem kontinuierlichen Schwingen
bzw. "Tanzen" der Rolle und der Fliehgewichte während des
Betriebs der Maschine führt, und zwar in sämtlichen Drehzahl
bereichen. Dieses kontinuierliche Pendeln oder "Tanzen" hat
die Auswirkung, daß die Kräfte ausgemittelt werden, während
Reibung abwechselnd zu der Fliehkraft hinzuaddiert bzw. davon
subtrahiert wird. Unter sich ändernden Drehzahlverhältnissen
bewegen sich die Fliehgewichte in Radialrichtung relativ zu
der Rolle mit einer wesentlich geringeren Drehzahländerung,
so daß eine präzisere Drehzahlregelung möglich ist und Pendeln
eliminiert wird.
Darüber hinaus läßt sich mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen
eine Drehzahlregeleinrichtung erhalten, die in ihrer Bauweise
ausgesprochen einfach und kompakt ist sowie zudem eine hohe
Funktionsgenauigkeit als auch eine geringe Störanfälligkeit
aufweist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Ansprüchen 2 bis 7 beschrieben.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Drehzahlregeleinrichtung, die der
Nockenwelle einer Maschine zugeordnet ist,
wobei die Fliehgewichte in der Ruhestellung
gezeigt sind;
Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Darstellung, wobei
die Fliehgewichte und die Rolle in einer
Arbeitsstellung gezeigt sind;
Fig. 3 einen Schnitt 3-3 nach Fig. 1;
Fig. 4 einen vergrößerten Teilschnitt, der die Ver
bindung zwischen dem Nockenzahnrad und der
Rolle zeigt; und
Fig. 5 einen Schnitt 5-5 nach Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Teil einer kleinen industriellen Brenn
kraftmaschine, die zum Treiben eines Generators, einer
Pumpe od. dgl. einsetzbar ist.
Die Maschine hat eine Nockenwelle 1, die mehrere Nocken 2
trägt, von denen nur einer gezeigt ist. Das Ende 3 der
Nockenwelle 1 ist in einer Buchse 4 im Ende des Kurbelge
häuses 5 der Maschine drehbar gelagert.
Ein Zahnrad 6 ist auf der Nockenwelle 1 befestigt und wird
von einem auf der Kurbelwelle befestigten Antriebsrad
(nicht gezeigt) angetrieben. Mehrere Fliehgewichte 7 sind
mit einer Oberfläche des Zahnrads 6 über Haltearme 8
schwenkbar verbunden.
Nach Fig. 5 sind vier Fliehgewichte 7 vorgesehen, die in
Abständen um die Welle angeordnet sind, und jedes Flieh
gewicht ist über einen Bolzen 9 mit den parallelen Laschen
oder Flanschen 10 der jeweiligen Haltearme 8 verbunden.
Jedes Fliehgewicht hat ein schweres Ende 11 sowie einen
Finger bzw. ein Widerlager 12, das relativ zum Ende 11 auf
der entgegengesetzten Seite der Drehachse liegt und an
einer geflanschten Oberfläche 13 einer Rolle 14 anliegt.
Die Rolle 14 ist koaxial mit der Nockenwelle 1 so befe
stigt, daß sie mit der Nockenwelle umläuft, aber ungehin
dert in Axialrichtung relativ zur Nockenwelle verschiebbar
ist. Dazu ist ein Stift 15 an dem Zahnrad 6 befestigt und
erstreckt sich in eine Kerbe 16, die durch zwei Flansche 17
im Rand der Rolle definiert ist. Diese Stift/Kerben-Anord
nung erlaubt es der Rolle, mit der Nockenwelle umzulaufen
und eine Axialbewegung relativ zur Welle auszuführen.
Am entgegengesetzten Ende 18 der Rolle 14 liegt eine Gabel
19 an. Wie am besten aus Fig. 5 hervorgeht, überspannt die
Gabel 19 die Nockenwelle 1 und läuft nicht mit dieser um.
Das entgegengesetzte bzw. äußere Ende der Gabel 19 ist an
einer Stange 20 befestigt, die in der Wand des Kurbelge
häuses 5 drehbar gelagert ist. Ein Vorspannmechanismus
dient dazu, die Gabel 19 in Kontakt mit dem Ende 18 der
Rolle 14 zu beaufschlagen. Wie gezeigt, kann der Vorspann
mechanismus eine die Stange 20 umgebende Torsionsfeder 21
sein. Ein Ende der Torsionsfeder ist in einem Loch in der
Stange angeordnet, und das andere Ende der Torsionsfeder
liegt an einem Widerlager (nicht gezeigt) im Kurbelgehäuse
5 an. Bei dieser Konstruktion drückt die Kraft der Tor
sionsfeder die Gabel 19 in Kontakt mit dem Ende 18.
Bei der beschriebenen Einrichtung laufen sowohl die Flieh
gewichte 7 als auch die Rolle 14 mit der Nockenwelle 1 um,
so daß zwischen diesen Elementen keine relative Rotation
stattfindet. Unter sich ändernden Drehzahlverhältnissen
werden aber die Fliehgewichte in Radialrichtung einwärts
oder auswärts geschwenkt, so daß sich die Finger 12 der
Fliehgewichte relativ zum Rollenende 13 bewegen und eine
Relativbewegung zwischen den Fliehgewichten, ihren Dreh
punkten und den Laschen 10 auftritt.
Um die während dieser relativen Radialbewegung auftretenden
Reibungskräfte zu minimieren, wird ein Mechanismus verwen
det, durch den die Rolle 14 und die Fliehgewichte 7 während
der Rotation der Nockenwelle ständig "tanzen" bzw. schwin
gen. Dazu ist das Ende 18 der Rolle 14 mit einer ringför
migen Steuerfläche 22 versehen, die die Welle 1 umgibt. Zum
Ausgleich der auf die beiden Schenkel der Gabel 19 wirken
den Kraft ist es bevorzugt, daß die Steuerfläche zwei
Zyklen aufweist, d. h. zwei Rippen bzw. Erhebungen 23 und
zwei Vertiefungen 24. Die axiale Tiefe bzw. Höhe der
Steuerfläche vom Oberende der Erhebungen 23 zum Grund der
Vertiefungen 24 ist eine Doppelzyklus-Kosinusfunktion. In
der Praxis wurde gefunden, daß die axiale Tiefe der Steuer
fläche im Bereich von ca. 0,05-0,18 mm, bevorzugt ca.
0,1 mm, liegt.
Beim Betrieb der Maschine und rotierender Nockenwelle 1
läuft die Gabel 19 auf der Nockenfläche 22 ab, so daß die
Rolle 14 ständig in Axialrichtung schwingt, und die mit dem
Rollenende 13 in Kontakt befindlichen Fliehgewichte 7
schwingen ständig in Radialrichtung relativ zu der Rolle,
so daß die Reibungskräfte zwar immer noch vorhanden sind,
aber über einen Kurzzeitzyklus vergleichmäßigt werden. Die
Größe der radialen Schwingung wird so unterhalten, daß sie
gerade ausreicht, um die Reibung umzukehren, aber nicht
größer ist. In der Praxis bewegt sich die Basis der Rolle
um insgesamt ca. 0,1 mm während des Schwingens. Da Reibung
im wesentlichen vergleichmäßigt bzw. ausgemittelt wird,
wird eine präzisere Drehzahlregelung erhalten, und "Pen
deln" wird praktisch beseitigt.
Claims (7)
1. Drehzahlregeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine,
mit einer Welle (1), einer auf der Welle (1) koaxial ver
schiebbar angeordneten Rolle (14), Fliehgewichten (7), die
mit der Welle (1) verbunden und so angeordnet sind, daß sie
durch die Fliehkraft zwischen einer ersten, inneren Stellung
und einer zweiten, äußeren Stellung bewegbar sind, wobei die
Fliehgewichte (7) einen Abschnitt (12) aufweisen, der eine
erste Fläche (13) der Rolle (14) kontaktiert und so aus
gebildet und angeordnet ist, daß die Rolle (14) axial in eine
erste Richtung verschiebbar ist, wenn die Fliehgewichte (7)
sich aus der ersten in die zweite Lage bewegen, einem nicht
mit der Welle (1) umlaufenden Organ (19), das eine zweite
Fläche (22) der Rolle (14) kontaktiert und funktionsmäßig mit
einer Drehzahlstellvorrichtung für die Maschine verbunden
ist, wobei das umlaufende Organ (19) so ausgelegt und
angeordnet ist, daß eine Axialverschiebung der Rolle (14)
durch die Fliehgewichte (7) das nicht umlaufende Organ (19)
bewegt unter Verstellung der Maschinendrehzahl, und einem
Vorspannelement (21), das das nicht umlaufende Organ (19) in
Kontakt mit der zweiten Fläche (22) der Rolle (14) vorspannt,
wobei das Vorspannelement (21) die Rolle (14) in eine zur ersten
Richtung entgegengesetzte zweite Richtung drückt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rolle (14) auf der Welle (1) drehfest angeordnet ist
und daß auf der zweiten Fläche (22) der Rolle (14) Unebenheiten
(23, 24) in Axialrichtung vorgesehen sind, die durch
ständigen Kontakt mit dem nicht umlaufenden Organ (19) bei
Drehung der Welle (1) für ein ständiges Schwingen der Rolle
(14) in Axialrichtung und ein entsprechendes ständiges
Schwingen der Fliehgewichte (7) in Radialrichtung relativ zu
der Rolle (14) sorgen, um dadurch den Hysterese-Effekt der
auftretenden Reibung zu mindern.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unebenheiten wenigstens jeweils eine radial verlaufende
Erhebung (23) und Vertiefung (24) umfassen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Fläche (22) quer zur Achse der Rolle (14)
verläuft.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das nicht umlaufende Organ eine Gabel (19) ist, die im
Reitsitz auf der Welle (1) sitzt und die zweite Fläche (22)
kontaktiert.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Fläche (22) konzentrisch zur Achse der Rolle
(14) angeordnet ist und daß die Unebenheiten jeweils zwei
Erhebungen (23) und zwei Vertiefungen (24) umfassen.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unebenheiten abwechselnd aufeinanderfolgende Erhebungen
(23) und Vertiefungen (24) mit einer axialen Tiefe von
0,05-0,18 mm umfassen.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhebungen (23) diametral entgegengesetzt zueinander
und die Vertiefungen (24) diametral entgegengesetzt zueinander
angeordnet sind.
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