DE3912881C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von
haltbarem geruchlosem Knoblauch.
Bisher wurden Knoblauchzwiebeln in ihren Schalen zur Aufbewahrung
in belüfteten Räumen aufgehängt. Werden sie jedoch mehrere
Monate gelagert, trocknet die Feuchtigkeit an ihren Oberflächen
aus oder sie neigen dazu, zu verfaulen oder zu keimen.
Werden sie in größeren Mengen verpackt und in einem Lager gestapelt,
faulen die in unteren Schichten liegenden an den
Berührungsstellen mit anderen Zwiebeln oder sie keimen im Frühjahr.
Zur Vermeidung dieser Nachteile werden Knoblauchzwiebeln
in Lagern unter Kontrolle der Temperatur aufbewahrt.
Ein Verfahren zum Beseitigen des dem Knoblauch eigentümlichen
Geruches ist zum Beispiel in der offengelegten japanischen
Patentanmeldung Sho 60-2 59 157 beschrieben.
Es ist erstrebenswert, Knoblauch einschließlich des vorstehend
erwähnten, geruchlos gemachten, im rohen Zustand aufzubewahren.
Das Aufbewahren des geruchlosen rohen Knoblauchs könnte
zwar auch in einem Lager unter Kontrolle der Temperatur
erfolgen, jedoch ist es hinsichtlich der Kosten schwierig, in
Kleinhandlungen üblicher Größe entsprechende Einrichtungen zur
Temperaturkontrolle für Knoblauch vorzusehen. Wenn der teurere,
von Gerüchen befreite Knoblauch verfault, entsteht erheblicher
Schaden. Wird dagegen der Knoblauch vollkommen getrocknet,
werden der Geschmack, der Vitamingehalt usw. des rohen
Knoblauchs beeinträchtigt.
Nach Derwent 30 980 X/17 wird Knoblauch in eine wäßrige,
essigsaure und verdünnte Salzsäure oder Tafelsalz enthaltene
Lösung eingetaucht und anschließend gekocht. Nach dem Abkühlen
werden SiO₂-Pulver oder Hydroxypropylstärke, Aluminiumsilikat
und feine Kristalle von Zellulose zu der erhaltenen Mischung
zugegeben; anschließend wird getrocknet.
Aus Derwent 87-2 46 979/35 ist es weiterhin bekannt, Knoblauch
mit einer Lösung, die Kieselsäure enthält, zu desodorieren und
den behandelten Knoblauch anschließend zu trocknen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von
geruchlosem rohen Knoblauch, der eine verbesserte Haltbarkeit
und Lagerfähigkeit aufweist, jedoch keimfähig ist, vorzusehen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den
Patentansprüchen.
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
geruchlfreie Knoblauch ist von ausgezeichneter Haltbarkeit und,
obwohl im geringeren Ausmaß, immer noch keimfähig. Obwohl es
sich um einen rohen Knoblauch handelt, kann dieser mehrere
Monate ohne zu verdorren oder zu verfaulen aufbewahrt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines haltbaren
geruchfreien Knoblauchs umfaßt Schritte, bei denen zur
desodorisierenden Behandlung ungeschälte rohe Knoblauchzwiebeln
in eine desodorisierende, Mesoinositolhexaphosphat
und/oder Kieselsäuresol enthaltende Lösung eingetaucht werden,
die rohen Knoblauchzwiebeln aus der desodorisierenden
Lösung herausgenommen, bei einer Temperatur unterhalb von
40°C entwässert und dann zur Reduzierung des Wassergehalts
auf 50-65 Gew.-% getrocknet werden.
Es wurde gefunden, daß Mercaptane, die für den üblen Geruch
von Knoblauch ursächlich sind, dann entstehen, wenn
Alliin, eine im Knoblauch vorhandene Protein-Aminosäure,
enzymatisch zu Aricin zersetzt wird. Da das Mesoinositolhexaphosphat
auf das im Knoblauch enthaltende zersetzende
Enzym (Protein) enzymatisch koagulierend wirkt, läßt sich die
Mercaptanbildung verhindern.
Das Kieselsäuresol absorbiert die in Knoblauchzwiebeln enthaltenen
Sulfide, wodurch die Entstehung von Mercaptanen unterdrückt
wird.
Demgemäß wird Mesoinositolhexaphosphat
zum Beseitigen des üblen Geruchs von Knoblauch
eingesetzt, wobei die Verwendung in Kombination mit Kieselsäuresol zu
einer synergistischen Wirkung führt.
Während unbehandelte natürliche rohe Knoblauchzwiebeln 70 bis
80 Gew.-% Wasser enthalten, ist in den in der desodorisierenden
Lösung eingetauchten Knoblauchzwiebeln mehr als 90
Gew.-% Wasser enthalten. Die aus der desodorisierenden Lösung
herausgenommenen rohen Knoblauchzwiebeln könnten durch Trocknen
bei höherer Temperatur innerhalb einer kürzeren Zeitspanne
entwässert werden. Da jedoch bei hoher Temperatur das Gewebe
der rohen Knoblauchzwiebeln zerstört wird, wird eine unterhalb
der normalen Körpertemperatur liegende Temperatur bevorzugt.
Darüber hinaus entweichen im Knoblauch enthaltene flüchtige
Substanzen in Form riechender Gase bei Temperaturen von 30 bis
40°C.
Wenn die rohen Knoblauchzwiebeln auf einen Wassergehalt von
50 bis 60 Gew.-% getrocknet werden, der um 20 bis 30 Gew.-%
geringer als der übliche Wassergehalt der Zwiebeln ist, wird
die Keimung der Knoblauchzwiebeln unterdrückt. Da ferner die
Zwiebelkörper hart geschrumpft werden, wird ein Verdampfen des
Wassers unterdrückt. Die verfestigten Körper geringeren Wassergehaltes
verhindern, daß die Knoblauchzwiebeln leicht beschädigt
werden und vermindern die Fortpflanzung fäulniserzeugender
Bakterien, was zu einer verbesserten Lagerfähigkeit
führt, die im Verlauf längerer Zeitspannen erhalten bleibt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren beträgt die Konzentration
der Mesoinositolhexaphosphat enthaltenden Lösung 0,01
bis 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 0,5 Gew.-%, d. h. 2 bis
100 g bzw. 4 bis 100 g des Hexaphosphats auf 20 kg Wasser.
Das Kieselsäuresol in der verwendeten Lösung umfaßt Kieselsäureteilchen
einer Größe von 3 bis 8 nm und weist einen
pH-Wert von 2,76 auf, wobei der Gehalt an Kieselsäure
(bezogen auf festes SiO₂) im Bereich von 18 bis 22 Gew.-%
liegt.
Bei einer gemischten Lösung beträgt die Konzentration vorzugsweise
0,15 bis 0,25 Gew.-%, d. h. 30 bis 50 g einer
Mischung aus Mesoinositolhexaphosphat und Kieselsäuresol
auf 20 kg Wasser. Eine gemischte Lösung kann aus einer
Lösung mit 2 bis 100 g Mesoinositolhexaphosphat auf 20 kg
Wasser und einer Lösung mit 10 bis 30 g Kieselsäuresol auf
20 kg Wasser durch Vermischen hergestellt werden.
Das Gewichtsverhältnis von zu behandelnden Knoblauchzwiebeln
zu der desodorisierenden Lösung beträgt im allgemeinen 1/3
bis 1/2. Die Dauer der desodorisierenden Behandlung hängt
von den Temperaturbedingungen ab, beträgt jedoch im allgemeinen
etwa 5 bis 7 Tage, z. B. 1 bis 2 Tage in der bei 35 bis
40°C gehaltenen Lösung und 4 bis 5 Tage in der abkühlenden
bzw. abgekühlten Lösung. Bei Zugabe von 10 bis 120 g Ethanol
auf 20 kg der desodorisierenden Lösung wird die Löslichkeit
des Mesoinositolhexaphosphats verbessert und es kann die
Behandlungsdauer verkürzt werden. Das Entwässern erfolgt
vorzugsweise unter einem reduzierten Druck, bei dem Wasser
nicht siedet.
Durch Zugabe eines löslichen Iodids wie Kaliumiodid, Calciumiodid,
Natriumiodid usw. in einer Menge von 500 bis 600 mg
auf 20 kg Wasser wird ein Faulen des Produkts verhindert.
Das Iod dringt in die Knoblauchzwiebeln ein und wird dort
infolge chemischer Bindung mit Schwefel, Phosphor und Eisen
oder durch eine Reaktion mit Stärke festgehalten. Die bevorzugte
Menge Iod, die von den Knoblauchzwiebeln aufzunehmen
ist, beträgt 5 bis 500 µg.
Bei Zugabe eines Iodids zur Lösung kann die Ethanolmenge 5 bis
20 g auf 20 kg der Lösung betragen.
Anhand der nachstehenden Beispiele wird die Erfindung im
einzelnen näher erläutert.
Es wurde eine desodorisierende Lösung durch Auflösen von 20 g
Mesoinositolhexaphosphat in 20 kg Wasser hergestellt. Unter
Aufrechterhaltung einer Temperatur der Lösung von 35°C
wurden 10 kg rohe Knoblauchzwiebeln mit Häuten bzw. Schalen
in die Lösung eingetaucht und zwei Tage darin belassen.
Danach wurde die Temperatur der Lösung auf 25°C und dann pro
Tag um 5°C gesenkt. Die Knoblauchzwiebeln wurden 5 Tage nach
dem Eintauchen aus der Lösung herausgenommen und wiesen einen
hohen Wassergehalt von 92 Gew.-% auf.
Durch Einbringen der desodorisierten Knoblauchzwiebeln in eine
Druckminderungskammer und Verringern des Druckes innerhalb der
Kammer auf 150 mbar wurde der Wassergehalt der Zwiebeln
auf 65 Gew.-% reduziert. Die auf diese Weise entwässerten rohen
Knoblauchzwiebeln wurden in eine Trockenkammer eingebracht,
die mittels ferninfraroter Strahlung bei einer Temperatur
von 35°C gehalten wurde. Die Zwiebeln wurden 3 Stunden
in der Kammer belassen, so daß der Wassergehalt der Knoblauchzwiebeln
auf 55 Gew.-% reduziert wurde.
Das Verringern der Temperatur der desodorisierenden Lösung
diente dazu, die Osmose der desodorisierenden Lösung in die
Knoblauchzwiebeln zu fördern. Im allgemeinen verläuft ein
osmotischer Druck im wesentlichen proportional zur absoluten
Temperatur. Wird die Temperatur der desodorisierenden
Lösung, in die die Knoblauchzwiebeln eingetaucht sind, von
35°C auf 25°C verringert, entsteht eine Temperaturdifferenz
zwischen der desodorisierenden Lösung und den Knoblauchzwiebeln,
die aufrechterhalten bleibt, bis die Temperatur
der Zwiebeln den Wert 25°C erreicht. Diese Temperaturdifferenz
erzeugt einen Unterdruck innerhalb der Knoblauchzwiebeln
und erhöht den osmotischen Druck der desodorisierenden
Lösung, was zu einer ausreichenden Osmose der desodorisierenden
Lösung in die Knoblauchzwiebeln hinein führt. Die
Temperatur der Lösung kann entweder stufenweise, wie vorstehend
beschrieben, oder allmählich erniedrigt werden. Hierdurch
kann die Osmose um mehr als 30% gefördert werden im
Vergleich mit dem Fall, in dem die Zwiebeln in eine bei
konstanter Temperatur gehaltene Lösung eingetaucht werden.
Somit ist es möglich, die desodorisierende Wirkung zu verstärken
und die Behandlungszeit zu verkürzen. Obwohl eine
höhere Temperatur der Lösung die Osmose fördern würde, besteht
eine Neigung zur Beeinträchtigung der Gewebe, des Geschmacks,
des Vitamingehalts usw. der rohen Knoblauchzwiebeln,
wenn die Temperatur 40°C überschreitet. Deshalb liegt
eine bevorzugte Temperatur der Lösung im Bereich von 15 bis
40°C.
Werden die rohen Knoblauchzwiebeln unter Erhitzen getrocknet,
so werden sie an den Oberflächen entwässert und verdorren,
wodurch ihr wirtschaftlicher Wert verringert wird. Wenn dagegen
unter reduziertem Druck entwässert wird, dient der an
der Außenseite der Knoblauchzwiebeln entstehende Unterdruck
dazu, die Gestalt der Knoblauchzwiebeln auch nach dem Wasserentzug
aufrechtzuerhalten, wobei die entwässerten Zwiebeln
porös werden. Somit wird der wirtschaftliche Wert der Zwiebeln
nicht verringert. Ferner trägt der reduzierte Druck zu
einer Verkürzung der Entwässerungszeit bei. Der normale
Atmosphärendruck liegt im allgemeinen bei ungefähr 760 mbar.
Wird der Druck auf 60 mbar reduziert, siedet das in den rohen
Knoblauchzwiebeln enthaltene Wasser bei einer Temperatur von
42°C. Das Sieden führt zu einem Verdampfen des in den
Knoblauchzwiebeln enthaltenen Wassers, wodurch die Zwiebeln
auch gekocht werden. Somit ist es vorzuziehen, die Temperatur
auf weniger als 40°C und den Druck auf mehr als 100 mbar
zu halten, so daß die Knoblauchzwiebeln entwässert werden
und doch roh bleiben. Zur wirksamen Entwässerung ohne
Zerstörung der Zellen der rohen Knoblauchzwiebeln ist es vorzuziehen,
den Druck im Bereich von 100 bis 300 mbar zu halten,
wenn die Zimmertemperatur 20°C beträgt.
Was die Temperatur innerhalb der Trockenkammer betrifft, ist
eine unterhalb der Körpertemperatur liegende Temperatur vorzuziehen,
um eine Zerstörung von Zellen in den rohen Knoblauchzwiebeln
zu vermeiden, obwohl eine höhere Temperatur ein
rascheres Trocknen ergeben würde, wobei im Hinblick auf die
Wirksamkeit der Trocknung die bevorzugte Temperatur 30 bis
40°C beträgt. Während beliebige Wärmequellen eingesetzt
werden können, läßt sich durch Verwendung von ferninfraroter
Strahlung der Wassergehalt der Zwiebeln gleichmäßig verteilen.
Der Wassergehalt der Knoblauchzwiebeln wird vorzugsweise um
20 bis 30% vermindert, bezogen auf einen Wassergehalt von 70
bis 80 Gew.-% der natürlichen rohen Knoblauchzwiebeln. Dies
geschieht, weil die Zwiebeln weniger keimend werden, wenn sie
auf einen Wassergehalt von 50 bis 65 Gew.-% getrocknet werden.
Da ferner die Zwiebelkörper gestrafft und deren Oberflächen
härter werden, sind die Zwiebeln gegenüber mechanischer Beschädigung
widerstandsfähiger und es wird die Fortpflanzung
fäulniserregender Bakterien während des Lagerns unterdrückt
und es entsteht weniger Verdorrung an den Oberflächen, weil
das in den Zwiebelkörpern enthaltene Wasser weniger leicht
verdunsten kann. Alle diese Faktoren tragen zu einer Verbesserung
der Haltbarkeit und Lagerfähigkeit bei.
Es wurden 10 Proben des haltbaren geruchlosen Knoblauchs auf
vorstehend beschriebene Weise erhalten. Bei Analysen wurden
die in der Tabelle I angegebenen Ergebnisse erhalten, die
eine Verringerung des üblen Geruches bestätigen. In zusätzlicher
Weise ergab sich, daß die Knoblauchzwiebeln bei
einer Lagerung bei einer Temperatur von 15°C nach einem
Jahr und sechs Monaten kaum eine Veränderung aufwiesen.
Keimfähigkeitsprüfungen wurden auch durchgeführt, indem den
Proben in einem bei 37°C gehaltenen Raum Wasser zugegeben
wurde, was zu dem Ergebnis führte, daß alle 10 Zwiebeln
keimten.
Die im wesentlichen gleiche Wirkung läßt sich auch erzielen,
wenn anstelle des in diesem Beispiel verwendeten Mesoinositolhexaphosphats
als desodorisierendes Mittel Inositolhexaphosphat
eingesetzt wird.
Es wurde eine desodorisierende Lösung durch Auflösen von 20 g
Mesoinositolhexaphosphat und 20 g Kieselsäuresol in 20 kg
Wasser hergestellt und bei einer Temperatur von 35°C
gehalten. In diese Lösung wurden 10 kg Knoblauchzwiebeln mit
ihren Schalen eingetaucht. Nach zwei Tagen wurde ein Absinken
der Temperatur von alleine zugelassen. Schließlich wurden
die Knoblauchzwiebeln nach vier Tagen aus der Lösung herausgenommen.
Danach wurden die rohen Knoblauchzwiebeln eine Stunde
in einer Druckminderungskammer, die bei einer Raumtemperatur
von 20°C und einem Druck von 100 mbar gehalten wurde,
entwässert. Danach wurden die rohen Knoblauchzwiebeln in eine
Trockenkammer eingebracht, die bei einer Temperatur von 40°C
gehalten wurde und unter Bestrahlung mit ferninfraroter
Strahlung in der Weise getrocknet, daß der Wassergehalt der
Zwiebeln auf 63 Gew.-% reduziert wurde.
Auf diese Weise wurden Proben eines haltbaren geruchlosen
Knoblauchs erhalten. Bei einer Analyse wurden die in der
Tabelle I angegebenen Ergebnisse erhalten, die eine Verringerung
des üblen Geruchs bestätigen. In zusätzlicher Weise
ergab sich, daß nach einjährigem Lagern unter normaler Temperatur
die Zwiebeln kaum Veränderungen aufwiesen und sich
als keimfähig erwiesen.
Bei diesem Beispiel können 10 bis 120 g Ethanol der desodorisierenden
Lösung zugegeben werden.
Im Inneren der rohen Knoblauchzwiebeln, die von der bei 35°C
gehaltenen desodorisierenden Lösung erwärmt werden, bilden
sich lebhaft Mercaptane unter enzymatischer Wirkung. Danach
wird, während die Temperatur der Lösung gesenkt wird, eine
Osmose der Lösung in die Knoblauchzwiebeln hinein gefördert.
Kieselsäuresol adsorbiert Sulfide (die widerwärtige Gerüche
erzeugen) wie Mercaptane, die in den rohen Knoblauchzwiebeln
gebildet werden, so daß die Sulfide aus den Zwiebeln heraus
und in die Lösung befördert werden, während Mesoinositolhexaphosphat
Proteasen koaguliert und dadurch die Zersetzung von
Alliin (Aminosäure) unterdrückt, die für den Knoblauchgeruch
ursächlich ist. Auf diese Weise können durch die synergistische
Wirkung der beiden Substanzen widrige Gerüche beseitigt
werden.
Es wurde eine desodorisierende Lösung durch Auflösen von 30 g
Mesoinositolhexaphosphat und 5 g Ethanol in 20 kg Wasser und
zusätzliches Zugeben von 500 mg einer Iodidverbindung, in
diesem Beispiel Kaliumiodid, hergestellt. Die Lösung, in die
10 kg rohe Knoblauchzwiebeln getaucht wurden, wurde bei 30°C
gehalten. Nach zwei Tagen wurde die Temperatur der Lösung
auf 20°C vermindert, wobei die Zwiebeln drei weitere Tage
in dieser eingetaucht blieben. Danach wurden die Zwiebeln aus
der Lösung herausgenommen und zwei Stunden in einer Druckminderungskammer
entwässert, die bei einer Temperatur von 30°C
und einem Druck von 300 mbar gehalten wurde. Nach dem Herausnehmen
der Zwiebeln aus der Kammer wurden sie in einer Selbsttrocknung
auf einen Wassergehalt von 50 Gew.-% überlassen, wobei
Proben eines haltbaren geruchlosen Knoblauchs erhalten
wurden.
Bei einer Analyse dieser Proben ergaben sich die in der Tabelle
I angegebenen Ergebnisse, die eine Verringerung der üblen
Gerüche bestätigen. Ferner ergab sich bei einem Lagern der
Proben bei 25°C, daß diese auch nach eineinhalb Jahren
nicht verfault waren. Nach einem zweistündigen Eintauchen in
Wasser wurden sie frisch und erwiesen sich als keimfähig.
Ein Faulen der Proben wurde dadurch verhindert, daß Iod in
einer Menge von mehr als 5 µg in den rohen Knoblauchzwiebeln
enthalten war und eine bakterizide Wirkung entfaltete.
Unter Verwendung von in jeden der vorstehenden Beispiele
erhaltenem, haltbaren geruchlosen Knoblauch wurden die
nachstehend beschriebenen Geruchsprüfungen durchgeführt.
Zuerst verspeisten 5 Personen jeweils 20 g unbehandelte rohe
Knoblauchzwiebeln. Nach 10 Minuten und nach 2 Stunden wurden
die Exhalationen der Personen gaschromatographisch auf enthaltenem
Methylmercaptan, Ethylmercaptan und Propylmercaptan analysiert.
Danach wurden ähnliche Prüfungen unter Verwendung von
bei jedem der Beispiele erhaltenem geruchlosen Knoblauch
durchgeführt. In der Tabelle I sind die mittleren Werte jeder
an den fünf Personen durchgeführten Prüfung angegeben. Die
Prüfungen erfolgten in Abständen von 10 Tagen. Wie der Tabelle
entnehmbar ist, waren bei Verwendung des nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren behandelten Knoblauchs die Mengen an
Mercaptanen, die die übelriechenden Bestandteile der Exhalationen
darstellen, erheblich gegenüber den Mengen verringert,
die sich bei Verwendung des nicht behandelten Knoblauchs
ergaben. Es ist auch zu bemerken, daß eine noch mehr
befriedigende Wirkung mit dem Einsatz von Kieselsäuresol
zusammen mit dem Mesoinositolhexaphosphat erzielt wird.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung hervorgeht, ergibt die
Erfindung die folgenden Vorteile:
- 1) Erfindungsgemäß werden die rohen Knoblauchzwiebeln mit ihren Schalen durch Eintauchen in eine desodorisierende Lösung von Gerüchen befreit und danach bei einer Temperatur unterhalb von 40°C auf einen Wassergehalt von 50 bis 65 Gew.-% getrocknet. Die erhaltenen Knoblauchzwiebeln können lange aufbewahrt werden, ohne an Geschmack, Nährgehalt und Keimfähigkeit zu verlieren.
- 2) Da der Wassergehalt der Knoblauchzwiebeln gegenüber dem natürlicher Knoblauchzwiebeln um 20 bis 30% verringert wird, werden die Zwiebelkörper hart gestrafft, so daß ein Verdunsten des Wassers verringert und damit ein Verdorren der Oberflächen verzögert wird und die Zwiebelkörper eine Festigkeit gegenüber Beschädigungen aufweisen. Ferner faulen sie bei einer Lagerug weniger, weil die Fortpflanzung von Bakterien gehemmt wird. Somit können sie unter Beibehaltung ihrer Keimfähigkeit lange gelagert werden.
- 3) Werden die rohen Knoblauchzwiebeln in eine desodorisierende Lösung eingetaucht, der Iod zugegeben worden ist, um ein Eindiffundieren von Iod auf osmotischem Wege in die Zwiebeln herbeizubringen, ergibt sich aufgrund der bakteriziden Wirkung des Iods eine Verringerung der Fäulnisbildung und eine Verbesserung der Haltbarkeit während längerer Lagerung der rohen Knoblauchzwiebeln bei normaler Temperatur, ohne daß die Keimfähigkeit beeinträchtigt wird.
Obwohl die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen
und Beispielen beschrieben worden ist, lassen sich viele Abwandlungen
und Änderungen im Rahmen des Erfindungsgedankens
verwirklichen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von haltbarem geruchlosen
Knoblauch,
dadurch gekennzeichnet,
daß rohe Knoblauchzwiebeln durch Eintauchen in eine Lösung, die
Mesoinositolhexaphosphat enthält, desodorisiert werden und die
rohen Knoblauchzwiebeln dann getrocknet werden, bis deren
Wassergehalt auf 50 bis 65 Gew.-% vermindert worden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Lösung eingesetzt wird, die Mesoinositolhexaphosphat
sowie Kieselsäuresol enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lösung zusätzlich eine Iodidverbindung enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Desodorisierung der Knoblauchzwiebeln die
desodorisierende Lösung bei einer konstanten Temperatur
gehalten und dann zum Fördern eines Eindringens der Lösung in
die rohen Knoblauchzwiebeln durch Osmose die Lösung abgekühlt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die rohen Knoblauchzwiebeln bei einer Temperatur unterhalb
von 40°C getrocknet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trocknen der rohen Knoblauchzwiebeln ein Entwässern der
Zwiebeln unter reduziertem Druck umfaßt.
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