DE3911013A1 - Vorrichtung zum befoerdern von lasten in schaechten grosser tiefe - Google Patents
Vorrichtung zum befoerdern von lasten in schaechten grosser tiefeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Befördern von Lasten in Schächten großer Tiefe.
Herkömmlicherweise werden Lasten in Schächten mittels
sogenannter Förderkörbe befördert, die an Stahlseilen
hängen. Bei Schächten größerer Tiefe hängen je zwei
Förderkörbe, die sich in zwei nebeneinanderliegenden
Schachtbereichen (Trume) vertikal bewegen können, an
einem Stahlseil, welches am oberen Ende des Schachtes
über eine Seilscheibe umgelenkt wird. Das Heben und
Senken der Förderkörbe erfolgt durch Antrieb der Seil
scheibe (sogenannte Koepe-Förderung). Die beiden Förder
körbe, die an einem Seil hängen, bewegen sich stets
gegensinnig. Einer der Förderkörbe kann durch ein
Gegengewicht ersetzt werden. Um einen Gewichtsausgleich
beim Eigengewicht des Seiles und einen sicheren
Reibschluß zwischen Seil und Seilscheibe unabhängig von
der Position der Förderkörbe zu erreichen, werden die
Förderkörbe häufig mit einem sogenannten Unterseil
verbunden, das unter den Körben hängt und ungefähr die
Länge des Schachtes hat.
Diese herkömmliche Technik stößt auf immer größere
Schwierigkeiten, je tiefer die Schächte sind. Die
dann erforderlichen, sehr langen Seile haben ein sehr
großes Eigengewicht, so daß die bewältigbaren Förder
nutzlasten immer geringer werden. Wenn die Schacht
tiefe die sogenannte Reißlänge des Seilmaterials er
reicht oder überschreitet, kann auf diese Weise keine
Nutzlast mehr transportiert werden. Es ist in diesem
Fall erforderlich, in einem zweiten, abgesetzten soge
nannten Blindschacht eine zweite Seilförderanlage einzu
richten, deren oberer Anfangspunkt auf dem Niveau des
unteren Endes des ersten Schachtes liegt. Bei extremen
Tiefen kann sogar ein dritter Schacht erforderlich wer
den. Durch die abgesetzten Schächte ist die Seilförderung
bei sehr großen Tiefen mit besonderem Installationsauf
wand verbunden und mit Transporterschwernis durch die
erforderlichen Umladevorgänge.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zum Befördern von Lasten in Schächten großer
Tiefe zu schaffen, bei denen das Verhältnis zwischen
dem Gewicht der Nutzlast und dem Leergewicht der
die Nutzlast aufnehmenden Einheit ("Förderkorb") relativ
hoch und von der Tiefe unabhängig ist und die aufgrund
ihrer Konstruktion zum Befördern von Lasten in Schäch
ten auch sehr großer Tiefe geeignet ist. Die Förderung
soll durchgängig - ohne Umladen - erfolgen können, und das
erreichbare Fördervolumen pro Zeiteinheit soll unabhängig
von der Tiefe sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Vorrichtung er
findungsgemäß gekennzeichnet durch:
- a) mindestens eine Beförderungseinheit, die durch mindestens eine längs des Schachts verlaufende Führungsschiene geführt ist;
- b) mindestens einen elektronisch kommutierten, mit Dauermagneten aufgebauten Elektromotor für den Antrieb der Beförderungseinheit, der an der Beförderungseinheit angebaut ist; und
- c) mindestens eine längs des Schachts verlaufende Zahnstange und mindestens ein mit der Zahnstange kämmendes, an der Beförderungseinheit gelagertes Zahnrad, das mit dem Elektromotor in dreh momentübertragender Verbindung steht.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung hängt also die
Beförderungseinheit nicht an einem Seil, sondern
hält sich durch formschlüssigen Zahnrad/Zahnstange-
Eingriff im Schacht. Der Elektromotor und die Dreh
momentübertragungsverbindung zu dem Zahnrad erhöhen
zwar das Gewicht der Beförderungseinheit. Dieses zu
sätzliche Gewicht ist jedoch insbesondere bei Schächten
größerer Tiefe kleiner als das Eigengewicht des
sonst erforderlichen Seils. Es kommt hinzu, daß der
vorgesehene, elektronisch kommutierte, mit Dauer
magneten aufgebaute Elektromotor ein günstiges Ge
wicht/Leistung-Verhältnis hat und auch im Teillast
bereich mit hohem Wirkungsgrad arbeitet. Außerdem ist
dieser Elektromotor einfach aufgebaut und robust.
Vorzugsweise sind mehrere Führungsschienen vorge
sehen, insbesondere an einer Seite des Schachts
mehrere Führungsschienen nebeneinander oder ein
oder mehrere Paare von Führungsschienen, von denen
jeweils eine erste an einer ersten Seite des Schachts
und eine zweite an einer gegenüberliegenden, zweiten
Seite des Schachts vorgesehen ist.
Durch die Erfindung wird ferner eine Aufteilung der
Beförderungseinheit auf ein Antriebsmodul, das den
Elektromotor und das Zahnrad enthält, und mindestens
ein Lastaufnahmemodul, das hängend an dem Antriebs
modul befestigt ist, verfügbar gemacht. Diese Auf
teilung ist entweder bei der vorstehend beschriebenen
Vorrichtung oder bei einer Vorrichtung verwirklichbar,
die ansonsten nicht die Merkmale oder alle Merkmale
der eingangs beschriebenen Vorrichtung aufweist.
Alternativ kann man den Elektromotor und das Zahn
rad direkt an der eigentlichen Lastaufnahmeeinheit vor
sehen, ohne gesondertes Antriebsmodul.
Durch die Erfindung wird ferner eine Konfiguration
einer Lastbeförderungsvorrichtung verfügbar gemacht,
die mindestens zwei Schächte oder Schachtbereiche (Trume)
nebeneinander aufweist, von denen der erste für die Ab
wärtsfahrt der Beförderungseinheit und der zweite für die
Aufwärtsfahrt der Beförderungseinheit vorgesehen ist,
wobei mindestens auf zwei Niveaus Querverbindungen zwi
schen den beiden Schächten mit Einrichtungen zum Umsetzen
der Beförderungseinheit zu dem jeweils anderen Schacht
vorgesehen sind. Mit einer derartigen Konfiguration kann
man eine besonders hohe Beförderungsleistung der Vor
richtung erreichen, weil für eine weitere Abwärtsfahrt
oder Aufwärtsfahrt im betreffenden Schacht nicht immer
wieder abgewartet werden muß, bis die gleiche Beförde
rungseinheit oder eine von zwei wechselsinnig verkehren
den Beförderungseinheiten wieder am Ausgangspunkt zurück
ist. Eine besonders ausgeprägte Steigerung der Beförde
rungsleistung ergibt sich, wenn man die Vorrichtung für
ein gleichzeitiges Verkehren mehrerer Beförderungsein
heiten im Abstand und mit gleicher Fahrtrichtung im glei
chen Schacht oder Schachtbereich auslegt. Hierfür sind
durch den Eigenantrieb der Beförderungseinheiten ideale
Voraussetzungen geschaffen. Es wird betont, daß die im
vorliegenden Absatz beschriebenen Maßnahmen einerseits
bevorzugte Ausgestaltungen der vorstehend beschriebenen
Erfindung sind, andererseits aber auch ohne die Merkmale
oder nur mit einem Teil der Merkmale der weiter vorne
beschriebenen Erfindung verwirklichbar sind. So ergeben
sich die geschilderten, vorteilhaften Effekte beispiels
weise auch dann, wenn die Beförderungseinheiten mit
Elektromotoren anderer Konstruktion ausgerüstet sind.
Vorzugsweise ist mindestens eine mechanische Brems
einrichtung zum Halten der Beförderungseinheit bei
Stillstand vorgesehen, die günstigerweise an der
Beförderungseinheit angebracht ist (sind). Die Brems
einrichtung kann insbesondere an der Führungsschiene
angreifen.
Die Steuerung des Elektromotors ist vorzugsweise so
ausgelegt, daß er bei Abwärtsfahrt der Transportein
heit auf Generatorbetrieb geschaltet wird und daß
der erzeugte Strom in das Netz zurückgespeist wird.
Auch diese Maßnahme kann ohne gleichzeitige Verwirk
lichung aller eingangs geschilderten Erfindungslösungs
maßnahmen verwirklicht sein.
Die Übertragung der elektrischen Energie von/zur Beför
derungseinheit erfolgt vorzugsweise über Schleifleitun
gen.
Die Erfindung schafft ferner eine Beförderungseinheit
zum Befördern von Lasten in Schächten großer Tiefe,
gekennzeichnet durch:
- a) mindestens einen elektronisch kommutierten, mit Dauermagneten aufgebauten Elektromotor für den Antrieb der Beförderungseinheit längs des Schachts;
- b) mindestens ein drehbar gelagertes Zahnrad, das mit dem Elektromotor in drehmomentübertragender Verbindung steht, zum kämmenden Eingriff mit einer längs im Schacht verlaufenden Zahnstange; und
- c) mindestens ein Fuhrungselement zum gleitenden oder rollenden Eingriff mit einer längs im Schacht verlaufenden Führungsschiene.
Diese Beförderungseinheit kann einzelne oder mehrere
der vorstehend geschilderten Merkmale zusätzlich auf
weisen, insbesondere die Aufteilung auf Antriebsmodul
und Lastaufnahmemodul sowie die mechanische Brems
einrichtung.
Es wird darauf hingewiesen, daß der Begriff "Schacht"
nicht auf vertikale Schächte beschränkt ist, obwohl
diese der häufigste Fall sind, sondern auch schräg
verlaufende Schächte umfaßt. Im letztgenannten Fall
drückt eine Komponente der Schwerkraft die Be
förderungseinheit - eventuell zusätzlich - gegen die
"Führungsschiene", die somit zugleich teilweise Trag
schiene und teilweise Führungsschiene ist. Ferner muß
es sich nicht um ringsum geschlossene Schächte handeln;
die Erfindung ist auch verwirklichbar insbesondere bei
Felswänden, Berghängen oder dergleichen.
In erster Linie ist die Erfindung jedoch für Bergwerks
schächte, insbesondere solche mit großer Tiefe, vorge
sehen. Schächte mit einer Tiefe von mehr als 2000 m
sogar mit einer Tiefe bis über 4000 m, sind dabei
bewältigbar. Die erreichbare Tiefe ist Prinzipiell durch
die Transporteinrichtung nicht mehr begrenzt. Mittels der
Vorrichtung können insbesondere die in dem betreffenden
Bergwerk abgebauten Produkte, Personen und/oder unter
Tage benötigtes Material befördert werden. Extrem große
oder schwere Einzellasten können auch unten an das An
triebsmodul oder das Lastaufnahmemodul angehängt werden.
Ein technisch besonders sinnvoller Bereich für das Ge
samtgewicht einer Fördereinheit einschließlich Nutzlast
(die beispielsweise 25 bis 60% dieses Gesamtgewichts
beträgt) liegt bei 4 bis 30 Mp. Ein technisch besonders
sinnvoller Bereich für die Fahrgeschwindigkeit der Be
förderungseinheiten liegt bei 2 bis 10 m/s. Ein technisch
besonders sinnvoller Bereich für die Antriebsleistung Pro
Beförderungseinheit liegt bei 500 bis 1500 kW. Wenn meh
rere Beförderungseinheiten im gleichen Trum in gleicher
Richtung fahren, liegt ein technisch besonders sinnvoller
Bereich bei einem Abstand der Beförderungseinheiten, der
einer Fahrzeit von etwa 30 bis 60 s entspricht.
Die Erfindung wird nachfolgend mit weiteren Einzelheiten
anhand von zwei teilweise schematisiert zeichnerisch dar
gestellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht einer ersten Ausführungsform
einer Beförderungseinheit;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Beförderungseinheit von
Fig. 1;
Fig. 3 ein Schaltdiagramm der elektronischen Steuerung
der Elektromotoren der Beförderungseinheit von
Fig. 1 und 2;
Fig. 4 eine Draufsicht einer zweiten Ausführungsform
einer Beförderungseinheit;
Fig. 5 eine Seitenansicht der Beförderungseinheit von
Fig. 4.
Zunächst wird das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2
beschrieben:
Die gezeichnete Beförderungseinheit 2 setzt sich aus
einem oberen Antriebsmodul 4 und einem unteren, lösbar
daran befestigten Lastaufnahmemodul 6 zusammen, bei
spielsweise einem Personenbeförderungskorb oder einem
Transportkorb für aus einem Bergwerk nach oben zu för
dernde Produkte oder für Grubenausbaumaterial oder der
gleichen.
Das Antriebsmodul 4 weist insgesamt vier Antriebs-
Elektromotoren 8 auf, an die jeweils auf einer ersten
Axialseite ein Steuerungsblock 10 und auf einer zweiten
Axialseite ein Stirnrad-Untersetzungsgetriebe 12 ange
baut sind. Auf der Abtriebswelle des Untersetzungsgetrie
bes 12 sitzt jeweils drehfest ein Zahnrad 14.
In einem Schacht 15 mit rundem Querschnitt sind mit
einem Abstand von etwa 1 bis 2 m von der Schachtwand
zwei vertikale Führungsschienen 16 befestigt, die einen
gegenseitigen Abstand von etwa 70 bis 180 cm haben. Jede
Führungsschiene 16 ist aus zwei gering beabstandeten
U-Profilen zusammengesetzt, die jeweils mit ihrer offenen
Profilseite nach außen weisen. Auf der der Schachtwand
abgewandten Seite ist zwischen den beiden U-Profilen 18
eine vertikal verlaufende Zahnstange 20 befestigt. Es
versteht sich, daß die Führungsschienen 16 und die Zahn
stangen 20 über die Tiefe des Schachts 15 aus mehreren
Abschnitten zusammengesetzt sind.
Die vier Elektromotoren S sind derart an dem Antriebs
modul 4 montiert, daß die Zahnräder 14 von zwei über
einander angeordneten Elektromotoren 8 mit der einen
Zahnstange 20 kämmen und daß die Zahnräder 14 der beiden
anderen, übereinander angeordneten Elektromotoren S mit
der anderen Zahnstange 20 kämmen. In Draufsicht betrach
tet ist die Anordnung von je zwei Elektromotoren 8, ein
schließlich Steuerblock 10, Untersetzungsgetriebe 12 und
Zahnrad 14, spiegelsymmetrisch zu einer Mittelebene 22.
Das gleiche gilt für die Führungsschienen 16, die Zahn
stangen 20 und Stromschienen 24, von denen der Strom
für die Motoren 8 über federnde Schleifer 26 abgenommen
wird.
Das Antriebsmodul 4 wird durch vier obere Führungsrollen
28 und vier untere Führungsrollen 30 an den Führungs
schienen 16 geführt. Zwei der oberen Führungsrollen 28
greifen jeweils von außen in das offene U-Profil 18 einer
Führungsschiene 16, während die beiden anderen oberen
Führungsrollen 28 von der Schachtmitte her auf der Außen
seite eines Stegs des jeweils anderen U-Profils 18 ab
rollen. Das gleiche gilt für die unteren Führungsrollen
30. Somit ist das Antriebsmodul 4 sowohl gegen Verla
gerung in Richtung auf die Schachtwand zu als auch in
Richtung von der Schachtwand fort durch den Eingriff der
Führungsrollen 28, 30 mit den Führungsschienen 16 ge
sichert. Das Lastaufnahmemodul 6 kann, muß aber nicht,
in analoger Weise durch Führungsrollen an den Führungs
schienen 16 geführt sein. Statt der Führungsrollen können
auch Rollenkombinationen vorgesehen sein.
Mit 34 ist eine mögliche Draufsichtskontur eines Perso
nen-Beförderungskorbes bezeichnet. Mit 32 ist eine mög
liche Draufsichtskontur eines Gutbeförderungskorbes be
zeichnet. Der Personen-Beförderungskorb ist breiter
gemessen in Abstandsrichtung der beiden Führungsschienen
16. Man erkennt ferner, daß mit der beschriebenen Beför
derungseinheit 2 erst knapp die Hälfte des Schachtquer
schnitts ausgefüllt ist. Spiegelbildlich auf der anderen
Seite des Schachtquerschnitts ist nochmals die gesamte
Anordnung vorhanden, so daß in ein und demselben Schacht
16 Beförderungseinheiten 2 auf der einen Seite eine nach
der anderen nach oben fahren können und auf der anderen
Seite Beförderungseinheiten 2 eine nach der anderen nach
unten fahren können. Am oberen Schachtende und am unteren
Schachtende, eventuell auch auf einem oder mehreren Zwi
schenniveaus, sind Einrichtungen vorhanden, um die in
einer Richtung ankommenden Beförderungseinheiten 2 auf
die andere Schachtseite umzusetzen, damit sie dann in
Gegenrichtung weiterfahren können.
Anhand von Fig. 3 wird die elektronische Steuerung er
läutert, wie sie für jeden Elektromotor 8 vorgesehen ist.
Strom aus einem Stromnetz 36 fließt zu einem Netzstrom-
Gleichrichter 38 und von dort zu einer insgesamt mit 40
bezeichneten, elektronischen Steuereinheit. Mittels
mindestens eines Sensors 42 wird die Drehstellung des
Rotors 44 des Elektromotors 8 erfaßt. Die Steuereinheit
40 weist mehrere - im dargestellten Beispiel vier -
Stromrichtermodule 46 auf, die jeweils eine Gruppe von
Statorpolen bzw. Statorspulen 48 des Elektromotors 8
schalten. Die Signale des Sensors 42 werden in einer
Stromrichtersteuerung 50 der Steuereinheit 40 verarbei
tet und die Stromrichtersteuerung 50 steuert ihrerseits
jeweils die Stromrichtermodule 46 an. Auf diese Weise
werden die einzelnen Statorspulen zeitrichtig und vor
zeichenrichtig mit Strompulsen beaufschlagt.
Mit 52 ist ein Bremschopper bezeichnet, der an die
Stromverbindung zwischen dem Gleichrichter 38 und der
Steuereinheit 40 (Gleichspannungszwischenkreis) ange
schlossen ist. Wenn der Steuereinheit 40 mittels eines
Befehlsgebers 54 der Befehl "Bremsen" gegeben wird,
werden unter Mitwirkung der Stromrichtersteuerung 50 die
Stromrichtermodule 46 so gesteuert, daß den Statorspulen
48 in derartigen Zeiten Strom mit derartiger Stromrich
tung zugeführt wird, daß der Antrieb ein Bremsmoment
statt eines Antriebsmoments liefert. Dies geht einher
mit einem elektrischen Leistungsfluß von den Statorspu
len 48, der entweder über den Bremschopper 52 Bremswider
ständen 56 zugeleitet und/oder in das Netz 36 zurückge
speist wird. Im letztgenannten Fall ist die Gleichrich
tereinheit 38 als Umkehr-Stromrichter ausgebildet.
Vorzugsweise wird der Stromrichter 38 nicht auf der
Transporteinheit installiert, sondern ortsfest im Schacht
oder über Tage. Der Transporteinheit wird dann über
Schleifer 26 Gleichstrom zugeführt.
Der Steuereinheit 40 kann ferner ein Fahrprogrammspeicher
zugeordnet sein, so daß z. B. mittels des Befehlsgebers
54 jeweils eines von mehreren - beispielsweise nach
Fahrgeschwindigkeit, Beschleunigung, Verzögerung oder
dergleichen - unterschiedliches Fahrprogramm abgerufen
werden kann.
Die Steuerung kann besonders für einen automatisierten
Betrieb auch von einer ortsfesten Bedieneinheit oder
Steuerung erfolgen.
Es ist möglich, alle vier Elektromotoren 8 des Antriebs
moduls 4 von einer gemeinsamen elektronischen Steuerung
10 steuern zu lassen.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 und 5 entspricht in
vielerlei Hinsicht der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und
2, so daß es ausreichend ist, hier lediglich die Unter
schiede abzuhandeln.
Es sind auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Schachts
15 jeweils eine Führungsschiene 16 mit Zahnstange 20 an
geordnet, die spiegelbildlich einander zugewandt sind.
Von den insgesamt vier Elektromotoren 8 arbeiten zwei
untereinander angeordnete auf die Zahnstange 20 auf der
einen Seite des Schachts 15 und die beiden anderen, un
tereinander angeordneten auf die Zahnstange 20 auf der
anderen Seite des Schachts. Insgesamt vier Führungsrollen
28, 30 laufen auf der dem Schachtinneren zugewandten
Seite der Führungsschienen 16 ab. Somit ist das Antriebs
modul 4 zwischen den beiden Führungsschienen 16 geführt
statt an zwei einseitigen Führungsschienen 16 wie beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2.
Es wird darauf hingewiesen, daß die anhand von Fig. 3
beschriebene Aufteilung der elektronischen Steuerung auf
mehrere Gruppen von Statorpolen bzw. Statorspulen 48 die
vorteilhafte Konsequenz hat, daß der Ausfall einzelner
Stromrichtermodule 46 oder einzelner Statorspulengruppen
nicht die Gesamtfunktion des betreffenden Elektromotors
8 entscheidend gefährdet. Mit leicht verringerter An
triebsleistung kann die betreffende Beförderungseinheit
2 weitergefahren werden.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Befördern von Lasten in Schächten
großer Tiefe, gekennzeichnet durch:
- a) mindestens eine Beförderungseinheit (2), die durch mindestens eine längs des Schachtes (15) verlaufende Führungsschiene (16) geführt ist;
- b) mindestens einen elektronisch kommutierten, mit Dauermagneten aufgebauten Elektromotor (8) für den Antrieb der Beförderungseinheit (2), der an der Beförderungseinheit (2) angebaut ist; und
- c) mindestens eine längs des Schachts (15) ver laufende Zahnstange (20) und mindestens ein mit der Zahnstange (20) kämmendes, an der Be förderungseinheit (2) gelagertes Zahnrad (14), das mit dem Elektromotor (8) in drehmomentüber tragender Verbindung steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch mindestens ein Paar Führungsschienen (16),
von denen eine erste Führungsschiene an einer
ersten Seite des Schachts (15) und eine
zweite Führungsschiene an einer gegenüber
liegenden, zweiten Seite des Schachtes (16) vorge
sehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß an einer Seite des Schachtes (15)
mehrere Führungsschienen (16) nebeneinander vorge
sehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beförderungseinheit
(2) ein Antriebsmodul (4), das den Elektromotor
(8) und das Zahnrad (14) enthält, und mindestens
ein Lastaufnahmemodul (6) aufweist, das hängend
an dem Antriebsmodul befestigt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (8) über
ein Untersetzungsgetriebe (12) mit dem Zahnrad (14)
in drehmomentübertragender Verbindung steht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch mindestens zwei Schächte oder min
destens zwei Bereiche in einem Schacht (15) nebeneinan
der, von denen der erste für die Abwärtsfahrt der Beför
derungseinheit (2) und der zweite für die Aufwärtsfahrt
der Beförderungseinheit (2) vorgesehen ist, wobei min
destens auf zwei Niveaus Querverbindungen zwischen den
beiden Schächten mit Einrichtungen zum Umsetzen der Be
förderungseinheit (2) zu dem jeweils anderen Schacht vor
gesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß sie für ein gleichzeitiges
Verkehren mehrerer Beförderungseinheiten (2) im Ab
stand und mit gleicher Fahrtrichtung im gleichen
Schacht ausgelegt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstange (20) an
der Führungsschiene (16) befestigt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch eine mechanische Bremsein
richtung zum Halten der Beförderungseinheit im
Stillstand.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des
Elektromotors (8) so ausgelegt ist, daß er bei
Abwärtsfahrt der Transporteinheit (2) auf
Generatorbetrieb geschaltet wird und der erzeugte
Strom in das Netz zurückgespeist wird.
11. Beförderungseinheit zum Befördern von Lasten in
Schächten großer Tiefe, gekennzeichnet durch:
- a) mindestens einen elektronisch kommutierten, mit Dauermagneten aufgebauten Elektromotor (8) für den Antrieb der Beförderungseinheit (2) längs des Schachtes (15);
- b) mindestens ein drehbar gelagertes Zahnrad (14), das mit dem Elektromotor (8) in drehmoment übertragender Verbindung steht, zum kämmenden Eingriff mit einer längs im Schacht (15) ver laufenden Zahnstange (20); und
- c) mindestens ein Führungselement (28) zum gleitenden oder rollenden Eingriff mit einer längs im Schacht (15) verlaufenden Führungs schiene (16).
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3911013A DE3911013A1 (de) | 1989-04-05 | 1989-04-05 | Vorrichtung zum befoerdern von lasten in schaechten grosser tiefe |
ZA902639A ZA902639B (en) | 1989-04-05 | 1990-04-05 | Apparatus for conveying loads in shafts of great depth |
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Publications (1)
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DE3911013A1 true DE3911013A1 (de) | 1990-10-11 |
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Family Applications (1)
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