DE3910029A1 - Verfahren und vorrichtung zur regelung des zuendzeitpunkts einer brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur regelung des zuendzeitpunkts einer brennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung des Zündzeitpunkts einer
Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vor
richtung zur Durchführung dieses Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 2.
Eine bekannte Einrichtung zur Regelung des Zündzeitpunkts einer Brenn
kraftmaschine wird in der am 25. Dezember 1987 veröffentlichten japani
schen Patentanmeldung (1. Veröffentlichung) 62-2 98 661 beschrieben.
Bei dieser bekannten Zündeinrichtung wird bei jedem Zündvorgang durch
einen Klopfsensor abgetastet, ob Motorklopfen auftritt. Wenn Motorklopfen
auftritt, wird in einem geschlossenen Regelkreis der Zündzeitpunkt verän
dert, indem eine Korrekturgröße für den Zündzeitpunkt bei jedem Zündvor
gang um einen bestimmten Betrag, beispielsweise um eine Kurbelwinkelein
heit (1°) erhöht wird. Wenn kein Motorklopfen auftritt, wird die Korrektur
größe um einen vorgegebenen Betrag, beispielsweise um einen Kurbelwinkel
von 1° verringert. Zur Bestimmung des Zündzeitpunkts wird die Korrektur
größe zu einem Basiswert für den Zündzeitpunkt addiert, der in Abhängigkeit
von den jeweiligen Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine aus einer
Tabelle abgelesen wurde. Auf diese Weise wird der Zündzeitpunkt in einem
geschlossenen Regelkreis geregelt.
In dem US-Patent 46 60 535 und in der japanischen Patentanmeldung (1.
Veröffentlichung) 58-82 074 sowie in der japanischen Patentanmeldung
(1. Veröffentlichung) 62-96 779 werden Beispiele anderer Zündsysteme
beschrieben, bei denen das sogenannte MBT-Verfahren angwandt wird. Bei
diesem Verfahren wird der Zündzeitpunkt auf eine minimale Zündvorverstel
lung, d. h., auf den sogenannten MBT-Punkt geregelt, bei dem sich ein maxi
males Ausgangsdrehmoment der Brennkraftmaschine ergibt. Die Bezeichnung
"MBT" steht für "Minimum Advance for a Best Torque". Bei diesem Verfahren
wird der Verbrennungsdruck im Brennraum der Zylinder der Brennkraftma
schine gemessen, und als Rückkopplungssignal für die Regelung des Zünd
zeitpunkts dient der Kurbelwinkel, bei dem der Verbrennungsdruck seinen
Maximalwert erreicht.
Das MBT-Regelverfahren basiert auf einer Eigenschaft der Brennkraftmaschi
ne, wonach das Drehmoment maximal wird, wenn der Zündzeitpunkt so ge
wählt ist, daß der Verbrennungsdruck seinen Scheitelwert bei einem be
stimmten Kurbelwinkel erreicht, der etwa 15° hinter dem oberen Totpunkt
liegt (ATDC 15).
Wenn der Verbrennungsdruck beispielsweise mit Hilfe eines auf den Innen
druck in einem Zylinder der Brennkraftmaschine ansprechenden Sensors ge
messen wird, so wird der Zündzeitpunkt so geregelt, daß der Verbrennungs
druck seinen Spitzenwert in der Nähe des Punktes ATDC 15 erreicht. In die
sem Fall wird die erforderliche Korrekturgröße für den Zündzeitpunkt an
hand der Abweichung zwischen dem gemessenen Kurbelwinkel, der dem Ma
ximalwert des Verbrennungsdruckes entspricht, und einem vorgegebenen
Kurbelwinkel (der annähernd dem Punkt ATDC 15 entspricht) berechnet,
und die Korrekturgröße wird zu dem Basiswert für den Zündzeitpunkt ad
diert.
Bei diesem herkömmlichen Verfahren kann eine Korrektur sowohl in Rich
tung Frühzündung als auch in Richtung Spätzündung erfolgen. Wenn jedoch
der Zündzeitpunkt im Rahmen dieser Regelung unbegrenzt in Richtung Früh
zündung verstellt wird, tritt bereits bevor das eigentliche Motorklopfen auf
tritt eine erhebliche Zunahme des Verbrennungsgeräusches auf. Aus diesem
Grund wird die Zündvorverstellung durch einen geeignet gewählten Grenz
wert beschränkt, so daß die Vorverstellung des Zündzeitpunkts gegenüber
dem Basiswert im Rahmen der MBT-Regelung nicht über den Grenzwert hin
ausgeht.
Da jedoch für den jeweiligen Satz von Parametern, die die Betriebsbedingun
gen der Brennkraftmaschine kennzeichnen und den Basiswert für den Zünd
zeitpunkt bestimmen, der Grenzwert für die Zündvorverstellung unverändert
festliegt, wird der Grenzwert für die jeweilige Brennkraftmaschine oft relativ
klein, d. h., relativ weit in Richtung Spätzündung gewählt, damit das übermä
ßig hohe Verbrennungsgeräusch zuverlässig vermieden wird. In diesem Fall
kann jedoch oft keine optimale Regelung im Sinne eines maximalen Drehmo
ments und eines minimalen Kraftstoffverbrauchs mehr ausgeführt werden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Regelung des Zündzeitpunkts anzugeben, bei dem einerseits
ein unangenehm lautes Verbrennungsgeräusch vermieden wird, andererseits
jedoch der Regelbereich hinreichend groß ist, so daß ein optimales Aus
gangsdrehmoment der Brennkraftmaschine und ein geringer Kraftstoffver
brauch erreicht werden.
Die erfindungsgemäßen Lösungen dieser Aufgabe sind in den unabhängigen
Patentansprüchen 1 und 2 angegeben.
Gemäß der Erfindung wird der Bereich zulässiger Werte für die Korrektur
größe, die die Korrektur des Zündzeitpunkts in bezug auf den Basiswert an
gibt, in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit variiert. Insbesondere
wird der auf der Frühzündungs-Seite gelegene Grenzwert des Wertebereichs
geschwindigkeitsabhängig verändert. Bei niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit
wird nur eine Veränderung der Korrekturgröße innerhalb enger Grenzen zu
gelassen, da sich bei niedrigen Geschwindigkeiten das laute Verbrennungsge
räusch besonders unangenehm bemerkbar macht, so daß in diesem Fall die
Unterdrückung des Verbrennungsgeräusches Vorrang hat. Bei höheren Fahr
zeuggeschwindigkeiten ist dagegen das Verbrennungsgeräusch weniger stö
rend. Deshalb wird im Bereich höherer Fahrzeuggeschwindigkeiten eine grö
ßere Abweichung des Zündzeitpunkts von dem Basiswert, insbesondere in
Richtung Frühzündung, zugelassen, so daß eine im Hinblick auf Drehmoment
und Kraftstoffverbrauch optimale Regelung ermöglicht wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen an
gegeben.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein Blockdiagramm einer Vorrichtung zur Steuerung des
Zündzeitpunkts einer Brennkraftmaschine;
Fig. 2 und 3 Flußdiagramme zur Erläuterung der Arbeitsweise der Vor
richtung gemäß Fig. 1;
Fig. 4 ein Flußdiagramm eines Verfahrens zur Einstellung eines
Grenzwertes für die Zündvorverstellung in der Vorrichtung
gemäß Fig. 1;
Fig. 5 ein Flußdiagramm eines die Merkmale der Erfindung auf
weisenden MBT-Regelverfahrens und
Fig. 6 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen dem
Verbrennungsdruck und dem Kurbelwinkel.
In Fig. 1 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Re
gelung des Zündzeitpunkts einer Brennkraftmaschine dargestellt.
Die Brennkraftmaschine 11 weist ein Kraftstoff-Einspritzventil 12 und Zünd
kerzen 13 auf. Ein Luftmengenmesser 14 mißt die in die Brennkraftmaschine
11 angesaugte Luftmenge. Sensoren 15, die auf den Innendruck in den Zylin
dern der Brennkraftmaschine ansprechen, messen den Verbrennungsdruck
der Brennkraftmaschine 11. Der Aufbau der in den Brennkammern der Zylin
der der Brennkraftmaschine angeordneten Sensoren 15 wird beispielsweise
in dem US-Patent 46 60 535 beschrieben.
Der auf den Zylinder-Innendruck ansprechende Sensor 15 weist ein piezo
elektrisches Element auf, ist als Unterlegscheibe ausgebildet, die den Umfang
der Zündkerze 13 des zugehörigen Zylinders umgibt.
Jeder der Sensoren 15 erfaßt den Verbrennungsdruck in dem zugeordneten
Zylinder und bildet einen Klopfsensor, mit dem ermittelt wird, ob Motor
klopfen vorliegt oder nicht.
Wahlweise kann auch ein Klopfsensor verwendet werden, der den Klopfzu
stand der Brennkraftmaschine anhand der vom Zylinderblock der Brenn
kraftmaschine ausgehenden Schwingungen oder Erschütterungen ermittelt.
(In diesem Zusammenhang wird auf die am 25. Dezember 1987 veröffentlich
te japanische Patentanmeldung (1. Veröffentlichung) 62-2 98 661 hinge
wiesen.)
An einem Verteiler 16 ist ein Kurbelwinkelsensor 17 angeordnet. Eine Zünd
einrichtung 19 dient zur Unterbrechung des durch eine Zündspule 18 flie
ßenden Primärstromes. Der Kurbelwinkelsensor 17 liefert ein Impulssignal,
beispielsweise jeweils einen Signalimpuls für einen Drehwinkel von 1°, und
außerdem für jeden Zylinder einen weiteren Signalimpuls, wenn während
des Kompressionshubes eine vorgegebene Position vor dem oberen Totpunkt
erreicht wird. Ein Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 20 mißt die Geschwin
digkeit des Fahrzeugs anhand der Drehzahl einer Ausgangswelle in dem Ge
triebe des Fahrzeugs.
Die Fahrzeuggeschwindigkeit wird ermittelt anhand einer Beziehung zwi
schen der Maschinendrehzahl und der Getriebeposition.
Eine Steuereinheit 21 enthält einen Mikrocomputer zur Steuerung der über
das Einspritzventil bzw. die Einspritzventile 12 eingespritzten Brennstoff
menge und zur Regelung der Zündzeitpunkte der Zündkerzen 13. Die Steuer
einheit 21 nimmt die Signale der obengenannten Sensoren auf.
Die Steuereinheit 21 führt Rechen- und Verarbeitungsprozesse entsprechend
einem vorgegebenen Programm aus und liefert Steuersignale an die Ein
spritzventile 12 und die Zündeinrichtung 19.
Fig. 2 und 3 veranschaulichen Unterprogramme zur Steuerung des Zünd
zeitpunkts, die in der Steuereinheit 21 ausgeführt werden.
Fig. 2 zeigt ein Unterprogramm zur Einstellung eines Basiswertes ADVO für
den Zündzeitpunkt, eines Grenzwertes LA für die Verstellung des Zündwin
kels in Richtung Frühzündung und eines Grenzwertes LR für die Verstellung
des Zündwinkels in Richtung Spätzündung in Abhängigkeit von dem jeweili
gen Betriebszustand der Brennkraftmaschine. Dieses Unterprogramm wird
periodisch in bestimmten Zeit- oder Kurbelwinkelintervallen abgearbeitet.
In Schritt 1 in Fig. 2 wird der Basiswert ADVO für den Zündzeitpunkt be
stimmt.
Der Basiswert ADVO wird in Abhängigkeit von dem jeweiligen Betriebszu
stand der Brennkraftmaschine, beispielsweise in Abhängigkeit von der Ma
schinendrehzahl und -last (z. B. Basis-Kraftstoffeinspritzmenge T p ) aus einer
gespeicherten Tabelle abgelesen.
Ein Beispiel einer solchen Tabelle für den Basiswert des Zündzeitpunkts wird
in dem US-Patent 46 60 535 angegeben.
In Schritt 2 liest die Steuereinheit 21 den augenblicklichen Wert der Fahr
zeuggeschwindigkeit V und vergleicht diesen mit einem vorgegebenen Ge
schwindigkeitswert V₀.
Falls in Schritt 2 gilt V<V₀, so werden anschließend die Schritte 3 und 4
ausgeführt, in denen die Steuereinheit 21 aus Datentabellen, die für niedrige
Fahrzeuggeschwindigkeiten gelten, einen Grenzwert LA 1 für die Verstellung
des Zündwinkels in Richtung Frühzündung und einen Grenzwert LR 1 für die
Verstellung des Zündwinkels in Richtung Spätzündung liest.
In Schritten 5 und 6 werden den aktuell einzustellenden Grenzwerten LA
und LR die aus den Datentabellen für niedrige Fahrzeuggeschwindigkeiten ge
lesenen Werte LA 1 und LR 1 zugewiesen.
Beim Aufsuchen der Grenzwerte LA 1 und LR 1 in den obengenannten Daten
tabellen werden die Maschinendrehzahl und die Maschinenlast als Parameter
berücksichtigt.
In den für niedrige Fahrzeuggeschwindigkeiten geltenden Datentabellen wei
sen die für die verschiedenen Parameterkombinationen gespeicherten Gren
zwerte LA 1 und LR 1 generell verhältnismäßig kleine, d. h. einem relativ spä
ten Zündzeitpunkt entsprechende Werte auf.
Wenn dagegen in Schritt 2 die Bedingung V<V 0 gilt, d. h., wenn die tatsäch
liche Fahrzeuggeschwindigkeit V kleiner ist als der vorgegebene Geschwindig
keitswert V 0, so werden im Anschluß an Schritt 2 die Schritte 7 und 8 aus
geführt, in denen die Steuereinheit 21 Grenzwerte LA 2 und LR 2 für die Ver
stellung des Zündwinkels in Richtung Frühzündung bzw. Spätzündung aus Da
tentabellen liest, die für hohe Fahrzeuggeschwindigkeiten gelten. In den
Schritten 9 und 10 werden dann den aktuell einzustellenden Grenzwerten LA
und LR die aus den Tabellen gelesenen Werte LA 2 und LR 2 zugewiesen.
Auch die in den für hohe Fahrzeuggeschwindigkeiten geltenden Tabellen ge
speicherten Grenzwerte LA 2 und LR 2 sind von den Parametern und Maschi
nendrehzahl und Maschinenlast abhängig. Insbesondere die Grenzwerte für
die Zündverstellung in Richtung Frühzündung weisen in diesen Tabellen je
doch generell relativ hohe Werte auf, d. h., die Grenzwerte für die Verstellung
des Zündwinkels in Richtung Frühzündung sind relativ groß im Verhältnis zu
den Werten für die Verstellung in Richtung Spätzündung.
Fig. 3 zeigt ein Unterprogramm zur Regelung des Zündzeitpunkts.
Das in Fig. 3 gezeigte Unterprogramm wird für jeden Zylinder der Brenn
kraftmaschine synchron mit dem Kurbelwinkel abgearbeitet.
In Schritt 11 liest die Steuereinheit 21 ein Klopfsignal KN, das aus dem Aus
gangssignal des Verbrennungsdruck-Sensors für den betreffenden Zylinder
abgeleitet wird.
Das Klopfsignal KN wird nach Verarbeitung des Ausgangssignals eines der
Verbrennungsdruck-Sensoren 15 in Schritt 11 erzeugt.
Der Wert des Klopfsignals KN gibt die Stärke des gemessenen Motorklopfens
an. Beispiele für Verfahren zur Verarbeitung oder Erzeugung des Klopfsignals
KN werden in den US-Patenten 46 60 535 und 46 40 249 beschrieben.
In Schritt 12 vergleicht die Steuereinheit 21 das Klopfsignal KN mit einem
Schwellenwert SL, der zuvor in einem nicht gezeigten anderen Unterpro
gramm in Abhängigkeit von der Maschinendrehzahl eingestellt wurde. Die
Steuereinheit 21 ermittelt somit, ob zur Zeit des vorangegangenen Verbren
nungszyklus ein Motorklopfen mit einer Stärke oberhalb eines vorgegebenen
Schwellenwertes aufgetreten ist.
Wenn in Schritt 12 festgestellt wird, daß das Klopfsignal KN den Schwellen
wert SL überschreitet, so wird anschließend in Schritt 13 eine Korrekturgrö
ße FB in Richtung Spätzündung verändert. In Fig. 3 ist mit FB′ der vorher
ige Wert der Korrekturgröße und mit r ein Korrekturwert bezeichnet, der
die Verstellung des Zündwinkels in Richtung Spätzündung pro Zündvorgang
angibt.
Wenn die Korrekturgröße FB einen großen Wert annimmt, so bedeutet dies,
daß die Zündvorverstellung ADV einen großen Wert annimmt, d. h., die Zün
dung wird in Richtung Frühzündung verstellt. Wenn in Schritt 12 das Klopf
signal KN unterhalb des Schwellenwertes SL liegt, so wird im Anschluß an
Schritt 12 der Schritt 14 ausgeführt, in welchem die Korrekturgröße FB er
höht wird. Der Winkel, um den die Zündung in Schritt 14 bei jedem Zündvor
gang in Richtung Frühzündung verstellt wird, ist in Fig. 3 mit a bezeichnet.
In Schritten 15 und 16 vergleicht die Steuereinheit 29 die Korrekturgröße
FB mit den Grenzwerten LA und LR, die in dem zuvor unter Bezugnahme auf
Fig. 2 beschriebenen Unterprogramm bestimmt wurden. Wenn die Korrek
turgröße FB über dem Grenzwert LA für die Zündverstellung in Richtung
Frühzündung liegt, so wird die Korrekturgröße FB im Anschluß an den
Schritt 15 in Schritt 17 auf den Wert LA eingestellt. Wenn die Korrekturgrö
ße FB unter dem Grenzwert LR für die Zündverstellung in Richtung Spätzün
dung liegt, so wird im Anschluß an Schritt 16 der Schritt 18 ausgeführt, in
welchem die Korrekturgröße FB auf den Wert LR eingestellt wird.
Schließlich wird in Schritt 19 die Korrekturgröße FB zu dem Basiswert ADVO
addiert und auf diese Weise der Zündzeitpunkt ADV, d. h., die Zündvorverstel
lung in bezug auf den oberen Totpunkt für den betreffenden Zylinder be
stimmt.
In Schritt 20 wird der Zündzeitpunkt ADV von der Steuereinheit 21 ausgege
ben.
Wenn ein über dem Schwellenwert SL liegendes Klopfen bei der Beschleuni
ung weiterhin auftritt, so wird der Wert der Korrekturgröße FB allmählich
verringert. Folglich wird der Zündzeitpunkt ADV allmählich zurückgenom
men. Wenn sich das über dem Schwellenwert SL liegende Klopfen nicht fort
setzt, wird die Größe FB allmählich erhöht und der Zündzeitpunkt ADV wird
allmählich vorgerückt.
Der Wert der Korrekturgröße FB wird innerhalb eines Bereichs zwischen den
Grenzwerten LA und LR gehalten, so daß der Zündwinkel nur innerhalb die
ser Grenzen von dem Basiswert abweichen kann.
Aufgrund der Verwendung unterschiedlicher Datentabellen für die Grenzwer
te LA und LR in verschiedenen Bereichen der Fahrzeuggeschwindigkeit sind
die Grenzwerte LA und LR bei niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit verhältnis
mäßig klein undbei hoher Fahrzeuggeschwindigkeit verhältnismäßig groß.
Bei niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit wird somit eine übermäßige Vorver
stellung des Zündwinkels vermieden, da unter diesen Bedingungen die Un
terdrückung des Verbrennungsgeräusches Vorrang hat. Bei hohen Fahrzeug
geschwindigkeiten, wo das Verbrennungsgeräusch kein Problem darstellt und
eine hohe Leistung und ein niedriger Kraftstoffverbrauch die höhere Priorität
haben, wird dagegen eine ausreichende Vorverstellung des Zündzeitpunkts
ermöglicht.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden die Grenz
werte LA und LR für die Korrekturgröße FB in Abhängigkeit von der Fahr
zeuggeschwindigkeit aus zwei verschiedenen Sätzen von Datentabellen ausge
wählt.
Es ist jedoch auch möglich, die Grenzwerte LA und LR kontinuierlich in Ab
hängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit zu verändern, wie in dem Fluß
diagramm in Fig. 4 veranschaulicht wird.
In Schritt 21 sucht die Steuereinheit 21 den Basiswert ADVO für den Zünd
zeitpunkt in einer entsprechenden Basiswert-Tabelle auf. Danach werden in
Schritten 22 und 23 durch die Steuereinheit 21 die Grenzwerte LA 1 und LR 1
für eine niedrige Bezugs-Fahrzeuggeschwindigkeit bestimmt. Diese Grenz
werte werden auf der Grundlage einer vorgegebenen Funktionsbeziehung be
rechnet, wobei die Ansaugluftmenge und die Maschinendrehzahl als Parame
ter berücksichtigt werden. In Schritt 24 berechnet die Steuereinheit 21 ein
en Korrekturkoeffizienten K auf der Grundlage der Ansaugluftmenge und der
Maschinendrehzahl.
In Schritt 25 berechnet die Steuereinheit 21 die Differenz Δ V zwischen der
augenblicklichen Fahrzeuggeschwindigkeit V und dem vorgegebenen Fahr
zeuggeschwindigkeitswert V 0. Danach wird durch die Steuereinheit 21 ent
schieden, ob die Geschwindigkeitsdifferenz Δ V kleiner ist als 0.
Wenn die Geschwindigkeitsdifferenz Δ V kleiner als 0 ist, d. h., wenn die tat
sächliche Fahrzeuggeschwindigkeit V kleiner ist als der vorgegebene
Fahrzeuggeschwindigkeitswert V 0, so werden im Anschluß an Schritt 26 die
Schritte 27 und 28 ausgeführt, in denen den einzustellenden Grenzwerten LA
und LR für die Verstellung des Zündwinkels in Richtung Frühzündung und in
Richtung Spätzündung unmittelbar die Bezugs-Grenzwerte LA 1 und LR 1 zuge
wiesen werden. Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeitsdifferenz Δ V größer ist
als 0, d. h., wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit V über dem vorgegebenen
Fahrzeuggeschwindigkeitswert V 0 liegt, so werden im Anschluß an Schritt
26 die Schritte 29 und 30 ausgeführt, in denen die Grenzwerte in Abhängig
keit von der Geschwindigkeitsdifferenz Δ V verändert werden. Beispielsweise
werden die einzustellenden Grenzwerte LA und LR gebildet, indem zu den
Bezugs-Grenzwerten LA 1 und LR 1 jeweils das Produkt aus dem Korrekturko
effizienten K und der Geschwindigkeitsdifferenz Δ V addiert wird. Bei hoher
Fahrzeuggeschwindigkeit V nehmen somit auch die Grenzwerte LA und LR
hohe Werte an.
Fig. 5 ist ein Flußdiagramm, das die Anwendung der Erfindung bei einem
sogenannten MBT-Regelverfahren veranschaulicht. Die Vorrichtung zur
Durchführung des MBT-Verfahrens zur Regelung des Zündzeitpunkts ent
spricht im wesentlichen der Vorrichtung gemäß Fig. 1.
Einzelheiten des MBT-Regelverfahrens werden in dem US-Patent 46 40 249
beschrieben.
In Schritt 31 ermittelt die Steuereinheit 21 einen Maximaldruck-Kurbelwin
kel R pmax , bei dem der Verbrennungsdruck in dem betreffenden Zylinder
der Brennkraftmaschine seinen Spitzenwert erreicht.
Die Aufnahme und Auswertung des Verbrennungsdrucksignals des im Brenn
raum des Zylinders angeordneten Sensors 15 wird beispielsweise in dem US-
Patent 46 40 249 beschrieben.
Wenn der Nähe des Maximaldruck-Kurbelwinkels R pmax in der Nähe des
Punktes ADTC 15 (15° hinter dem oberen Totpunkt) liegt, so liegt der Zünd
zeitpunkt im wesentlichen am MBT-Punkt.
In Schritt 32 wird die Differenz ΔR zwischen dem Maximaldruck-Kurbelwin
kel R pmax und einem vorgegebenen Kurbelwinkel R 0 (der beispielsweise
dem Punkt ADTC 15 entspricht) ermittelt. In Schritt 44 berechnet die Steu
ereinheit 21 die Korrekturgröße FB in Abhängigkeit von der Differenz ΔR. In
der in Fig. 5 in Schritt 33 angegebenen Formel bezeichnet FB′ den vorher
igen Wert der Korrekturgröße und C einen vorgegebenen Koeffizienten.
In den Schritten 34 bis 39 wird die Korrekturgröße FB in gleicher Weise wie
bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 auf den Be
reich zwischen den Grenzwerten LA und LR beschränkt. Die in dieser Weise
beschränkte Korrekturgröße FB wird dann zur Bestimmung des endgültigen
Zündzeitpunkts ADV verwendet.
Die Grenzwerte LA und LR können wie bei den zuvor beschriebenen Ausfüh
rungsbeispielen gemäß Fig. 2 oder Fig. 4 eingestellt werden.
Obgleich bei dem Verfahren gemäß Fig. 5 die Korrekturgröße FB so verän
dert wird, daß der Maximaldruck-Kurbelwinkel R pmax auf den vorgegebenen
Wert R 0 eingeregelt wird, ist die Korrekturgröße auf den Bereich zwischen
den Grenzwerten LA und LR begrenzt, die in Abhängigkeit von der Fahrzeug
geschwindigkeit V eingestellt sind. Auf diese Weise werden bei niedriger
Fahrgeschwindigkeit extreme Zündzeitpunktwerte vermieden, während an
dererseits bei hoher Fahrzeuggeschwindigkeit eine ausreichende Vorverstel
lung des Zündwinkels möglich ist.
Wie aus der obigen Beschreibung hervorgeht, ist die Erfindung sowohl bei
Zündzeitpunkt-Regelsystemen anwendbar, bei denen auf die Klopfgrenze ge
regelt wird, als auch bei MBT-Regelsystemen, bei denen auf einen optimalen
Zeitpunkt für den Spitzenwert des Verbrennungsdruckes geregelt wird.
In jedem Fall wird durch die Geschwindigkeitsabhängigkeit der Grenzwerte
für die Verstellung des Zündwinkels sichergestellt, daß einerseits bei niedri
ger Geschwindigkeit, beispielsweise im Leerlauf ein unangenehmes Verbren
nungsgeräusch vermieden wird, während andererseits bei hoher Fahrzeugge
schwindigkeit, bei der das Verbrennungsgeräusch nicht störend ist, ein ho
hes Ausgangsdrehmoment und ein geringer Kraftstoffverbrauch erreicht wird.
Claims (16)
1. Verfahren zur Regelung des Zündzeitpunkts einer Brennkraftmaschine,
bei dem man
- - Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine abtastet,
- - einen Basiswert (ADVO) für den Zündzeitpunkt in Abhängigkeit von den abgetasteten Betriebsbedingungen bestimmt,
- - überprüft, ob Motorklopfen auftritt, und/oder mißt, bei welchem Kurbel winkel der Verbrennungsdruck seinen Maximalwert erreicht,
- - anhand des Ergebnisses der Überprüfung oder Messung einer Korrektur größe (FB) für den Zündzeitpunkt berechnet, wobei der Bereich möglicher Werte der Korrekturgröße zumindest in Richtung Frühzündung durch einen Grenzwert (LA) beschränkt ist, und
- - den Zündzeitpunkt bestimmt, indem man die Korrekturgröße (FB) zu dem Basiswert (ADVO) addiert,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeuggeschwindigkeit gemessen
und der Grenzwert (LA) für die Korrekturgröße (FB) in Abhängigkeit von der
Fahrzeuggeschwindigkeit variiert wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit
- - Fühleinrichtungen (14, 17) zur Erfassung von Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine,
- - eine Abtasteinrichtung (15) zur Feststellung von Motorklopfen und/oder zur Feststellung des Kurbelwinkels, bei dem der Verbrennungsdruck seinen Maximalwert erreicht, und
- - einer Steuereinrichtung (21) zur Bestimmung eines Basiswertes (ADVO) für den Zündzeitpunkt anhand der durch die Fühleinrichtungen erfaßten Be triebsbedingungen, zur Berechnung einer Korrekturgröße (FB) für den Zünd zeitpunkt anhand des Ausgangssignals oder der Ausgangssignale der Abtast einrichtung (13) und zur Bestimmung des Zündzeitpunkts durch Addition des Basiswertes (ADVO) und der Korrekturgröße (FB),
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (21) das Signal ei
nes Fahrzeuggeschwindigkeitssensors (20) aufnimmt und einen Grenzwert
(LA), der den Bereich zulässiger Werte für die Korrekturgröße (FB) in Rich
tung Frühzündung beschränkt, in Abhängigkeit von der gemessenen Fahr
zeuggeschwindigkeit festlegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ein
richtung zum Vergleich der Fahrzeuggeschwindigkeit (V) mit einem vorgege
benen Bezugswert (V 0) vorgesehen ist und daß die Steuereinrichtung (21)
den Grenzwert (LA) in Richtung Spätzündung verschiebt, wenn die Fahrzeug
geschwindigkeit kleiner als der Bezugswert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Einrichtung zum Vergleich der Fahrzeuggeschwindigkeit (V) mit einem vor
gegebenen Bezugswert (V 0) vorgesehen ist und daß die Steuereinheit (21)
den Grenzwert (LA) in Richtung Frühzündung verschiebt, wenn die Fahrzeug
geschwindigkeit größer als der Bezugswert ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuereinrichtung die Korrekturgröße (FB) gegenüber
dem vorherigen Wert (FB′) um einen vorgegebenen Betrag (r) in Richtung
Spätzündung verändert, wenn Motorklopfen festgestellt wird, und daß die
Korrekturgröße auf einem von der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängigen
Grenzwert (LR) festgehalten wird, wenn die Korrekturgröße diesen Gren
zwert erreicht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinrichtung (21) die Korrekturgröße (FB) gegenüber dem vorherigen
Wert (FB′) um einen vorgegebenen Betrag (a) in Richtung Frühzündung ver
stellt, wenn kein Motorklopfen vorliegt, und daß die Korrekturgröße (FB) auf
dem frühzündungsseitigen Grenzwert (LA) festgehalten wird, wenn die diesen
Grenzwert erreicht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, gekennzeichnet
durch Speichereinrichtungen, in denen für unterschiedliche Fahrzeugge
schwindigkeitsbereiche gültige Datentabellen gespeichert sind, die jeweils
die Grenzwerte (LA, LR) in Abhängigkeit von den die Betriebsbedingungen der
Brennkraftmaschine kennzeichnenden Parametern angeben.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuereinrichtung (21) den Grenzwert oder die Gren
zwerte kontinuierlich in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit vari
iert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Grenzwert in Richtung Frühzündung erhöht wird, wenn die Fahrzeugge
schwindigkeit zunimmt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinrichtung (21) die Korrekturgröße (FB) in Abhängigkeit von der Dif
ferenz (ΔR) zwischen dem Kurbelwinkel (R pmax ), bei dem der Verbrennungs
druck seinen Maximalwert erreicht, und einem vorgegebenen Kurbelwinkel
(R 0) berechnet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinrichtng (21) die Korrekturgröße (FB) nach folgender Gleichung be
rechnet:
FB = FB′ + C × ΔR,wobei FB′ der vorherige Wert der Korrekturgröße, C eine Konstante und ΔR
die Differenz zwischen den Kurbelwinkeln ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fühleinrichtungen einen Drehzahlsensor (17) zur Erfassung der Drehzahl der
Brennkraftmaschine und einen Sensor zur Erfassung der Brennstoff-Ein
spritzmenge aufweisen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abtasteinrichtung mehrere Drucksensoren (15) zur Erfassung des Verbren
nungsdruckes in den einzelnen Zylindern der Brennkraftmaschine aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 13, gekennzeichnet
durch eine Zündeinrichtung (19), die ein Ausgangssignal der Steuereinheit
(21) aufnimmt, und die Zündung in jedem einzelnen Zylinder der Brennkraft
maschine zu dem für den betreffenden Zylinder bestimmten Zündzeitpunkt
bewirkt.
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