DE19518394C2 - Verfahren zur Vermeidung klopfender Verbrennung bei einem Otto-Motor - Google Patents
Verfahren zur Vermeidung klopfender Verbrennung bei einem Otto-MotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung klopfender Verbrennung bei einem
Otto-Motor gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Moderne Otto-Motoren sind mit Klopfregelungen ausgerüstet, um hohe Lebensdauer mit
möglichst geringem Verbrauch bei gleichzeitig möglichst hohem Drehmoment bzw. hoher
Leistung zu verbinden. Es sind Klopfregelungen bekannt, bei denen ein von einem Klopf
sensor gemessenes und aufbereitetes Signal durch einen während der Entwicklung bzw.
Abstimmung festgelegten "K-Faktor" dividiert und mit einem im Hintergrund gerechneten,
zylinderindividuellen Referenzpegel verglichen wird. Dieser Referenzpegel wird
beispielsweise aus dem Mittelwert der letzten Verbrennungen (meist 4 bis 16 Verbrennun
gen) berechnet. Bei diesem Verfahren besteht die Gefahr, daß durch einen langsamen
Übergang in den klopfenden Bereich der Referenzpegel allmählich erhöht wird, ohne daß
Klopfen erkannt wird. Die Klopfregelung kann dadurch "taub" werden. Eine weitere Ei
genart besteht darin, daß bei hoher Drehzahldynamik die Nachführung des Referenzpegels
langsam ist. Üblicherweise wird deshalb versucht, durch Übergang einer Mittelwertbildung
aus der halben oder geringeren Verbrennungsanzahl eine Dynamisierung zu erreichen,
wobei die Genauigkeit des Referenzpegels und damit der Klopferkennung zwangsläufig
nachteilig beeinflußt wird.
Aus der Derwent-Information 1994, Research Disclosure-352019 ist eine lernende Zün
dungssteuerlogik bekannt, die mit einem Klopfsensor arbeitet. Eine schnell antwortende
Spätverstellungsberechnung des Zündzeitpunktes wird basierend auf einem Nockenwellen
impuls und der gewichteten Stärke des Klopfens des jeweiligen Zylinders berechnet. Eine
langsam antwortende Zündzeitpunktverzögerungsberechnung wird ebenfalls basierend auf
dem Nockenwellenimpuls und einem Betriebsbereich des Motors ausgeführt, in dem ein
Klopfen auftreten könnte. Die langsame Zündzeitpunktverzögerung wird dann, basierend
auf dem vorausgegangenen Zündzeitpunktverzögerungswert, dem vorhandenen Status der
laufenden raschen Zündzeitpunktverzögerung und einer von der Motordrehzahl
abhängigen Verstärkung gelernt. Diese langsame Zündzeitpunktverzögerung wird in
Abhängigkeit der Kühlmitteltemperatur, der Drehzahl und des Saugrohrdrucks eingestellt,
um optimale Eigenschaften des Motors sicherzustellen.
Aus der DE 26 59 239 A1 ist eine Klopfregelung bekannt, bei der unabhängig von Be
triebsparametern der Brennkraftmaschine, wie Last, Luftdurchsatz, Temperatur, Luftdruck
usw., klopfender Betrieb dadurch ermittelt wird, daß das Ausgangssignal eines Klopfsen
sors in einem Vergleicher mit einem Schwellenwert verglichen wird, der als Ausgangswert
des Klopfsensors ermittelt wurde. Die Ermittlung des Schwellenwertes geschieht derart,
daß das Ausgangssignal des Klopfsensors jeweils während einer Prüfperiode gemessen
wird, die mit dem Zündzeitpunkt beginnt und während der ein Klopfen nicht zu erwarten
ist. Eine Eigenart der bekannten Klopfregelung besteht darin, daß das Zeitfenster, während
dessen ein Klopfen auftritt, unterschiedlich ist von den Zeitfenster, während dessen der
Schwellwert ermittelt wird, anhand dessen dann klopfender Betrieb festgestellt wird. Die
vom Klopfsensor gemessenen Geräusche bzw. Schwingungen, die durch die gesamte Mo
tormechanik und die Verbrennungsgeräusche gegeben sind, hängen von der Kurbelwellen
stellung ab, während der sie gemessen werden, so daß Unterschiede zwischen Schwellwert
und Klopfsignal allein durch unterschiedliche Winkelstellungen bedingt sein können. Wei
ter ist das bekannte Verfahren in seiner Durchführung verhältnismäßig aufwendig, da zahl
reiche Schaltungen zur Fensterbildung, Schwellwertermittlung usw. benötigt werden.
Aus der DE 41 09 433 A1 ist ein Klopfregelverfahren bekannt, bei dem zusätzlich zu einer
Kurzzeitregelung, bei der der Zündzeitpunkt bei Auftreten von Klopfen unmittelbar nach
spät verschoben wird, zwei Arten von Langzeitanpassungen des Zündzeitkennfeldes
vorgesehen sind. Eine erste Langzeitanpassung besteht darin, daß für einen jeweiligen Be
triebspunkt der Abstand des aktuellen Zündzeitpunktes vom Kennfeldzündzeitpunkt
ermittelt wird und beim Verlassen des Betriebspunktes als gelernte Korrekturgröße
abgespeichert wird. Eine zweite Langzeitanpassung besteht darin, daß bei einer großen
erforderlichen Anpassung auch an anderen Kennfeldstellen eine Nachführung
vorgenommen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein in seiner Durchführung einfaches Verfahren
zur Vermeidung klopfender Verbrennung bei einem Otto-Motor anzugeben, das klopfende
Verbrennung sicher erkennt und rasch vermeidet.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
Anhand wenigstens eines Betriebsparameters der Brennkraftmaschine, z. B. der Last, wird
deren Betriebsbereich in eine klopfgefährdeten und in einen klopfsicheren Bereich unter
teilt, wobei diese Unterteilung beispielsweise auf dem Prüfstand einmal festgelegt wird
oder auch dynamisch lernend erfolgen kann, um Verschiebungen im Laufe des Betriebs zu
berücksichtigen. Das im klopfsicheren Bereich der Brennkraftmaschine ermittelte dreh
zahlabhängige Ausgangssignal des Klopfsensors kann unmittelbar als Referenzsignal
herangezogen werden, von dem sich ein im Klopf gefährdeten Betriebsbereich der
Brennkraftmaschine auftretendes Klopfsignal ausreichend unterscheidet, um durch den
Vergleich eine sichere Klopferkennung zu ermöglichen.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 2 wird sowohl die Durchführung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens sehr einfach als auch seine Präzision besonders gut, da für die Bestimmung
des Referenzsignals und des möglichen Klopfsignals das gleiche Zeit- bzw. Winkelfenster
verwendet werden.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 3 wird die Genauigkeit der Klopferkennung
vergrößert.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 4 wird erreicht, daß das Zündsystem selbstlernend ist
und das Referenzsignal laufend aktualisiert.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 5 wird erreicht, daß bei einem Neustart des Motors
das Referenzsignal sofort auf einen möglichst aktuellen, eine genaue Klopferkennung er
möglichenden Wert ist.
Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 6 kann das gelernte Referenzsignal als Hilfsgröße
für die Ermittlung unterschiedlichster weiterer Referenzsignale bzw. Referenzpegel dienen,
mit denen die Erkennungsgüte der Klopfregelung weiter verbessert wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen Zeichnung beispielsweise
und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
Die einzige Figur zeigt ein Blockschaltbild einer Motorsteuerung, wie sie zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist.
Die Eingänge eines in seinem grundsätzlichem Aufbau an sich bekannten Motorsteuerge
räts 2 sind mit Sensoren verbunden, beispielsweise einem Winkelsensor 4 zur Ermittlung
der Drehzahl bzw. Drehstellung der Kurbelwelle oder Nockenwelle, einem Lastsensor 6
zur Ermittlung der Last, unter der die Brennkraftmaschine läuft, beispielsweise einem
Drosselklappenstellungsgeber, Luftdurchsatzmesser usw., einem Temperatursensor 8 zur
Ermittlung der Betriebstemperatur der Brennkraftmaschine, einem Drucksensor 10 zur Er
mittlung des Außenluftdruckes und einem Klopfsensor 12 zur Ermittlung beispielsweise
eines akustischen, der Verbrennung entsprechenden Signals. Das Motorsteuergerät enthält
unter anderem einen Prozessor 14, einen flüchtigen Speicher 16 und einen nicht flüchtigen
Speicher 18.
An Ausgängen des Motorsteuergeräts 2 liegt ein Zündsignal 20 und ein Einspritzsignal 22.
Das Steuergerät 2 wird über einen Zündschalter 24 mit der Bordspannung versorgt.
Bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Funktion der beschriebenen
Schaltung wie folgt:
Nach dem Anlassen des Motors werden im flüchtigen Speicher 16, beispielsweise RAM-
Zellen, unter Steuerung des Prozessors 14 vom Klopfsensor 12 kommende Signale als Re
ferenzsignale in Abhängigkeit von der Drehzahl und für festgelegte Werte der Ausgangs
signale der Sensoren 6, 8 und 10 abgelegt, in denen kein klopfender Betrieb des Motors
erfolgt. Mit Hilfe des Winkelsensors 4 ist es dabei möglich, den Klopfsensor 12 jeweils in
einer Kurbelwellenstellung auszulesen, die dem Verbrennungszyklus eines Zylinders ent
spricht. Es versteht sich, daß bei mehrzylindrigen Motoren, insbesondere Motoren mit
mehreren Zylinderreihen, auch mehrere Klopfsensoren 12 vorgesehen sein können, die
entsprechend den Zündungen aktiviert werden. Während des Laufens des Motors werden
die im flüchtigen Speicher 16 abgelegten Werte laufend aktualisiert, so daß die aktuellen
Referenzsignale ständig denjenigen vom Klopfsensor 12 erzeugten Signalen entsprechen,
die dieser an der festgelegten Grenze zwischen klopfsicherem und klopfgefährdetem
Betrieb entsprechend den zugehörigen Werten der Signale der Sensoren 6, 8 und 10
abgibt.
Beim Abstellen des Motors bzw. Unterbrechung des Zündschalters 24 werden, von einer
Pufferstromversorgung im Motorsteuergerät 2 versorgt, die aktualisierten, im flüchtigen
Speicher 16 befindlichen drehzahlabhängigen Referenzsignale in den nicht flüchtigen Spei
cher 18, beispielsweise E2-PROM-Zellen, eingelesen. Auf diese Weise stehen diese aktuali
sierten Referenzsignale nach dem erneuten Anlassen des Motors und ihrer Übertragung in
den flüchtigen Speicher 16 sofort als Referenzsignale für die Ermittlung eines klopfendes
Betriebs zur Verfügung.
Claims (6)
1. Verfahren zur Vermeidung klopfender Verbrennung bei einem Otto-Motor,
bei welchem der Zündzeitpunkt der einzelnen Zylinder entsprechend einem in einem
Steuergerät in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Motors abgelegten Kennfeld
gesteuert wird,
wobei der Kennfeldsteuerung des Zündzeitpunktes eine Klopfregelung überlagert wird,
welche den Zündzeitpunkt nach spät verstellt, wenn ein von einem Klopfsensor ermitteltes Klopfsignal ein aus dem Ausgangssignal des Klopfsensors hergeleitetes, von der Drehzahl der Brennkraftmaschine abhängiges Referenzsignal übersteigt,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Betriebsbereich der Brennkraftmaschine anhand wenigstens eines Betriebsparameters in einen klopfsicheren Bereich und einen klopfgefährdeten Bereich unterteilt ist und
das Referenzsignal dem im klopfsicheren Bereich der Brennkraftmaschine ermittelten Ausgangssignal des Klopfsensors entspricht.
wobei der Kennfeldsteuerung des Zündzeitpunktes eine Klopfregelung überlagert wird,
welche den Zündzeitpunkt nach spät verstellt, wenn ein von einem Klopfsensor ermitteltes Klopfsignal ein aus dem Ausgangssignal des Klopfsensors hergeleitetes, von der Drehzahl der Brennkraftmaschine abhängiges Referenzsignal übersteigt,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Betriebsbereich der Brennkraftmaschine anhand wenigstens eines Betriebsparameters in einen klopfsicheren Bereich und einen klopfgefährdeten Bereich unterteilt ist und
das Referenzsignal dem im klopfsicheren Bereich der Brennkraftmaschine ermittelten Ausgangssignal des Klopfsensors entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Referenzsignal jeweils während eines Verbrennungszyklus eines Zylinders, dessen
klopfende Verbrennung vermieden werden soll, ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Referenzsignal dem drehzahlabhängigen Ausgangssignal des Klopfsensors an der
Grenze zwischen klopfsicherem und klopfgefährdeten Betrieb des Motors entspricht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Referenzsignal bei laufendem Motor durch Ablegen in einem flüchtigen Speicher
(RAM) des Steuergerätes laufend aktualisiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Referenzsignal vor dem Abstellen des Steuergerätes in
einem nichtflüchtigen Speicher (ROM) abgelegt wird und nach dem Anlassen des Motors
aus dem nichtflüchtigen Speicher in den flüchtigen Speicher eingelesen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Referenzsignal als ein Hilfssignal zur Aktualisierung eines
weiteren Referenzsignals verwendet wird, wobei der Vergleich des weiteren Referenzsignals
mit dem Klopfsignal die Verstellung des Zündzeitpunktes nach spät bestimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19518394A DE19518394C2 (de) | 1995-05-19 | 1995-05-19 | Verfahren zur Vermeidung klopfender Verbrennung bei einem Otto-Motor |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19518394A DE19518394C2 (de) | 1995-05-19 | 1995-05-19 | Verfahren zur Vermeidung klopfender Verbrennung bei einem Otto-Motor |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19518394A1 DE19518394A1 (de) | 1996-11-21 |
DE19518394C2 true DE19518394C2 (de) | 1999-08-05 |
Family
ID=7762336
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19518394A Expired - Lifetime DE19518394C2 (de) | 1995-05-19 | 1995-05-19 | Verfahren zur Vermeidung klopfender Verbrennung bei einem Otto-Motor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19518394C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10260012B4 (de) * | 2002-12-17 | 2014-03-06 | Iav Gmbh Ingenieurgesellschaft Auto Und Verkehr | Verfahren zur Vermeidung klopfender Verbrennung bei einem Otto-Motor |
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