DE3909530A1 - Verfahren zur bestimmung von xanthin oder hypoxanthin - Google Patents
Verfahren zur bestimmung von xanthin oder hypoxanthinInfo
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Description
Es ist bereits ein Verfahren zur Bestimmung von Hypoxanthin
in wässerigem Medium in Gegenwart von Sulfit und Xanthinoxi
dase bekannt, bei dem der Verbrauch an Sauerstoff manometrisch
ermittelt wird; vgl. J. Biol. Chem., 233 (1958) 1578-1580.
Die Nachweisgrenze bei diesem Stand der Technik dürfte bei
10-6 M liegen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den bekannten
Stand der Technik dahingehend zu verbessern, daß man auch
noch geringere Xanthin- oder Hypoxanthinkonzentrationen
nachweisen kann, und zwar vorzugsweise quantitativ.
Dazu wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Bestimmung von
Xanthin oder Hypoxanthin in wässerigem Medium in Gegenwart
von Sulfit und Xanthinoxidase vorgeschlagen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man den Verbrauch an gelöstem Sauer
stoff mit Hilfe einer Sauerstoffelektrode ermittelt und
daraus die Menge und/oder Konzentration an Xanthin oder
Hypoxanthin ermittelt.
Wenn man erfindungsgemäß im Unterschied zum bekannten Stand
der Technik nicht den Sauerstoffverbrauch in der Gasphase,
sondern im flüssigen Medium mit Hilfe einer Sauerstoffelek
trode ermittelt, kann man von dem Umstand Gebrauch machen,
daß die Rate des Sauerstoffverbrauchs exponentiell (und
nicht linear) von der Sulfitkonzentration abhängt.
Wenn man beispielsweise Hypoxanthinkonzentrationen kleiner
etwa 0,1 µM ermitteln will, kann man bei einer Sulfitkonzen
tration im Bereich von 10 bis 150 µM arbeiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann man beispielsweise mit
einer Clark- oder einer Mikro-Sauerstoffelektrode durchführen.
Vorzugsweise arbeitet man in Gegenwart von Chelatbildnern,
wie Ethylendiamintetraessigsäure, Histidin oder Tyrosin.
Mit derartigen Chelatbildnern läßt sich der Einfluß von
Metallionen unterdrücken.
Man kann das erfindungsgemäße Verfahren auch unter Lichtaus
schluß durchführen. Dadurch läßt sich der Einfluß anderer
in Gegenwart von Licht oxidierbarer Substanzen unterdrücken.
Wegen der enormen Herabsetzung der Nachweisgrenze läßt sich
das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft zur Hypoxanthin
bestimmung in Fisch und Fleisch als Nahrungsmitteln oder
in Körper- oder Gewebeflüssigkeiten einsetzen.
Nachstehend wird die Erfindung durch Figuren und Beispiele
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt den Einfluß von Sulfit auf den Sauerstoffver
brauch bei der Hypoxanthinoxidation.
Fig. 2 zeigt den Einfluß des pH-Wertes auf den Sauerstoff
verbrauch bei der Hypoxanthinoxidation. Die Natriumsulfitkon
zentration betrug 25 mM bei der Kurve mit weißen Kreisen.
Fig. 3 zeigt den Einfluß von Natriumsulfit auf den Sauer
stoffverbrauch bei der Hypoxanthinoxidation. Die Hypoxanthin-
Mengen, die für einen Verbrauch von 1 mg O2/l bis zum Gleich
gewicht erforderlich waren, wurden aus Eichkurven erhalten,
die unter Reaktionsbedingungen ermittelt wurden. Die EDTA-Kon
zentration betrug 10 mM (weiße Kreise) bzw. 2 mM (schwarze
Kreise). Ohne Sulfit wurde ein geringer Sauerstoffverbrauch
bei 10 mM EDTA bis zu einer Hypoxanthinkonzentration von
25 µmM beobachtet.
Fig. 4 zeigt eine Standardkurve für Hypoxanthin ohne Sulfit.
Fig. 5 zeigt eine Standardkurve für Hypoxanthin mit 25
mM Sulfit.
Fig. 6 zeigt eine Standardkurve für Hypoxanthin mit 75
mM Sulfit.
Fig. 7 zeigt eine Standardkurve für Hypoxanthin mit 150
mM Sulfit.
Xanthinoxidase (EC 1.2.3.2., aus Kuh
milch) wurde von Boehringer Mannheim bezogen. Natriumsulfit
und Hypoxanthin stammten von E. Merck, Xanthin von Sigma.
Die anderen Reagenzien besaßen Reinheitsgrade für die Ana
lyse oder das Labor. Während des gesamten Experiments wurde
ausschließlich destilliertes Wasser verwendet.
Die Natriumsulfit-
und Substratlösungen wurden vor ihrer Verwendung frisch
hergestellt. Ein digitales Sauerstoffmeßgerät (Typ CG 867,
Schott Instrumente, Hofheim) wurde für die Bestimmungen
des gelösten Sauerstoffs eingesetzt. Der vom Sauerstoffmeß
gerät erzeugte Stromfluß wurde mit einem elektronischen Auf
schreiber (Typ 2045, Linesis, Selb) aufgezeichnet. Die Reak
tionsmischung enthielt 0,1 M Tris-HCl-Buffer (pH 7,3, sofern
nichts anderes vermerkt ist), wässerige Natriumsulfit- und
Substrat-Lösungen, jeweils 1,0, 0,5 bzw. 0,5 ml. Die Reak
tionsmischung wurde in einem Glasröhrchen (Innendurchmesser
14 mm, 100 mm lang) in einem temperaturjustierten Wasser
bad (Typ 000-8700, Haake, Karlsruhe) mit Luft gesättigt.
Anschließend wurde die Sauerstoffelektrode in die Reaktions
mischung eingetaucht. Wenn sich der Stromfluß stabilisiert
hatte, wurden 4 µl einer 0,08 Einheiten (bezogen auf die
Enzym-Beschreibung des Herstellers) enthaltenden Enzymlösung
zu der Reaktionsmischung zugesetzt. Nachdem man mit der
Hand gut durchgeschüttelt hatte, wurde der Sauerstoffver
brauch aufgezeichnet.
Natriumsulfit wird norma
lerweise verwendet, um gelösten Sauerstoff zu reduzieren.
Wenn sie jedoch in nur niedriger Konzentration vorliegen,
reduzierten Sulfit-Ionen Sauerstoff in Tris-HCl-Puffer mit
stark verminderter Geschwindigkeit; dies gilt jedoch nicht
für Kaliumphosphat-Puffer (nicht gezeigt). Die Fig. 1 zeigt
die Wirkung der Sulfit-Konzentraton auf den Sauerstoffver
brauch bei 25 µM Hypoxanthin. Ohne Sulfit stellt sich nach
einem Reaktionszeitraum von etwa 10 min ein Gleichgewicht
zwischen Sauerstoffverbrauch und Sauerstoffdiffusion auf
sehr hohem Niveau ein, das nahe dem Sättigungsgrad an gelö
stem Sauerstoff lag. Mit steigender Sulfitkonzentration
wurde das Gleichgewicht nach und nach, jedoch im großen
Maße, zu einer geringeren Menge an gelöstem Sauerstoff ver
schoben. Bei 25 mM Sulfit stellt sich innerhalb von 3 min
ein Gleichgewicht unter 1 mg/ml an gelöstem Sauerstoff ein.
Bis zu einer Konzentration von 25 mM Sulfit war die nicht
enzymatische Reduktion von Sauerstoff nicht bedeutend. Bei
35 mM Sulfit kam es jedoch zu einem leichten Anstieg der
nichtenzymatischen Reduktion von Sauerstoff, und diese könnte
eine Bestimmung von Hypoxanthin in niedrigen Konzentrationen
bis zu 1 µM stören (Daten nicht gezeigt). Die Verschiebung
des Gleichgewichts durch die enzymatische Redoxreaktion
betrug 0,5 bzw. 5,9 mg/l an gelöstem Sauerstoff bei Sulfit
konzentrationen von 0 bzw. 25 mM.
Xanthinoxidase aus Milch besitzt
ein relativ breites pH-Optimum von 7 bis 9. In Gegenwart
von 25 mM Sulfit wurde bei einem pH von 8,8 die Stimulierung
des Sauerstoffverbrauchs zu einem großen Teil unterdrückt,
während sich unter den experimentiellen Bedingungen eine
maximale Stimulierung bei pH 7,3 erzielen ließ, wie in Fig.
2 dargestellt. Deshalb wurden die weiteren Experimente unter
Verwendung von Tris-HCl-Puffer, pH 7,3 durchgeführt.
Die Löslichkeit von Sauerstoff
sinkt mit steigender Temperatur. Die Oxidation von Glukose
durch Glukoseoxidase zeigt ein fast gleichmäßiges Temperatur-
Optimum zwischen 30 und 60°C, da bei einem Anstieg der
Temperatur die Abnahme der Konzentration an gelöstem Sauer
stoff durch einen Abstieg der katalytischen Aktivität des
Enzyms negativ kompensiert wird (Scott 1975). Wir untersuch
ten den Einfluß der Temperatur auf den Sauerstoffverbrauch
bis hinaus zu 30°C. Wie erwartet, stieg die Geschwindig
keit des Sauerstoffverbrauchs mit dem Anheben der Temperatur.
Bei 30°C konnte man einen geringfügigen Anstieg der Geschwin
digkeit der nichtenzymatischen Reduktion von Sauerstoff
beobachten, der jedoch für eine quantitative Bestimmung von
Hypoxanthin vernachlässigbar ist. Bis 25°C war der Anstieg
des nichtenzymatischen Verbrauchs von Sauerstoff nicht signi
fikant. Da unter den experimentellen Bedingungen zwischen 20
und 30°C kein großer Unterschied im Sauerstoffverbrauch
durch die Enzymreaktion beobachtet wurde, wurden die folgen
den Experimente bei 20°C durchgeführt.
Bei der Zersetzung von ATP
akkumuliert Hypoxanthin merklich. Wenn man die Bestimmung
auf der Basis von Harnsäure-Bildung durchführt, erhält man
mit Xanthin als Substrat höhere Oxidationsraten als mit
Hypoxanthin (Biochemica Information, Seiten 8485, Boehringer
Mannherim, 1987). Dies ist nicht wünschenswert, wenn man
die Bestimmung von Hypoxanthin für die Bewertung des Frische
grades von Fleisch und Fisch verwenden will. Die Tab. 1
zeigt, daß sowohl mit als auch ohne Sulfit das Realtivverhält
nis der Geschwindigkeit des Sauerstoffverbrauchs annähernd
gleichbleibt. Eine Substratkonzentration von 50 µM liegt
im enzymatischen Test ohne Sulfit im unteren Bereich der
Linearität, während sie in Gegenwart von Sulfit unter den
experimentellen Bedingungen oberhalb des Linearitätsbereichs
liegt. Deshalb wurden 15 µM Hypoxanthin oder Xanthin verwen
det, um im Test in Gegenwart von Sulfit den Sauerstoffver
brauch zu messen. In Abwesenheit von Sulfit war die Geschwin
digkeit des Sauerstoffverbrauchs bei 50 µM Hypoxanthin etwa
doppelt so hoch wie diejenige, die man bei derselben Konzen
tration von Xanthin beobachtete. Analog dazu war in Gegenwart
von Sulfit die Geschwindigkeit des Sauerstoffverbrauchs
bei 15 µM Hypoxanthin annähernd doppelt so hoch wie die
jenige, die man bei 15 µM Xanthin beobachtete.
In Abwesenheit von
Sulfit wird Hypoxanthin oder Xanthin unter annähernd stiochio
metrischem Verbrauch von Sauerstoff oxidiert (Daten nicht
gezeigt). Die Anwesenheit von Sulfit-Ionen verursacht da
gegen nicht nur eine Beschleunigung des Sauerstoffverbrauchs,
sondern auch einen Verbrauch von wesentlich mehr Sauerstoff,
als er stiochiometrisch für die Hypoxanthin-Oxidation benö
tigt würde. Dieser doppelte Effekt von (a) beschleunigtem
Sauerstoffverbrauch und (b) Erhöhung des Sauerstoffverbrauchs
ermöglicht es, das Bestimmungsverfahren für Hypoxanthin
stark zu verbessern. Während ohne Sulfit das Gleichgewicht
nur sehr langsam erreicht wird (bis zu etwa 15 min innerhalb
des in Fig. 4 dargestellten Meßbereichs), betrug der Equi
librierungszeitraum innerhab des in Fig. 5 dargestellten
Meßbereichs in Gegenwart von Sulfit weniger als 4 min. Da
eine Ansprechzeit von 4 min für eine Routinebestimmung durch
aus annehmbar ist, erstellten wir die Standardkurve für
Hypoxanthin unter Verwendung der Gleichgewichts-Methode.
Wie in Fig. 5 gezeigt, erhielt man in einem Konzentrations
bereich von 0,5 bis 10 µM gute Linearität zwischen dem Sauer
stoffverbrauch und der Hypoxanthin-Konzentration. Bei diesem
Verfahren wird die Sensitivität hauptsächlich durch den
Multiplikationsfaktor eingeschränkt, der dem überschüssigen
Sauerstoffverbrauch über die stiochiometrisch erforderliche
Menge für die Hypoxanthin-Oxidation hinaus entspricht. Diesen
Multiplikationsfaktor zu berechnen ist nicht einfach; aus
der Kalibrierungskurve läßt sich ein Wert von annähernd
10 ableiten. Die gesteigerte Sensitivität des erfindungsge
mäßen Verfahrens, die mehr als das 10fache im Vergleich
zum Verfahren ohne Sulfit beträgt, beruht teilweise auf
diesem Effekt. Daß der Anstieg der Sensitivität noch größer
ist als die Abschätzung dieses Multiplikations-Faktors er
warten läßt, könnte durch die stark gesteigerte Geschwindig
keit des Sauerstoffverbrauchs verursacht sein, die dazu
führt, daß der Gleichgewichtszustand - bei einer niedrigeren
Menge an gelöstem Sauerstoff - schneller erreicht wird.
Ohne Sulfit stellt sich ein Gleichgewicht mit einem höheren
Spiegel an gelöstem Sauerstoff ein, als man es von der Stoi
chiometrie erwarten dürfte, und zwar wegen der kontinuier
lichen Diffusion von Sauerstoff von der Oberfläche her,
die man bei einer relativ geringen Geschwindigkeit des enzy
matischen Sauerstoffverbrauchs nicht vernachlässigen dürfte.
Xanthinoxidase (EC 1.2.3.2, aus Kuhmilch)
wurde von Boehringer Mannheim bezogen. Natriumsulfit, EDTA
und Hypoxanthin stammten von E. Merck. Alle anderen einge
setzten Chemikalien waren analytisch rein. Über das gesamte
Experiment hinweg wurde destilliertes Wasser verwendet.
Die Natriumsulfit-
und Substratlösungen wurden vor ihrer Verwendung frisch
hergestellt. Ein digitales Sauerstoffmeßgerät (Typ CG 867,
Schott Instrumente, Hofheim) wurde für die Bestimmungen
des gelösten Sauerstoffs eingesetzt. Der vom Sauerstoffmeß
gerät erzeugte Stromfluß wurde mit einem elektronischen
Aufschreiber (Typ 2045, Linesis, Selb) aufgezeichnet. Die
Reaktionsmischung enthielt wäßrige Lösungen von 0,1 M Puffer
(pH 7,3), Natriumsulfit und Hypoxanthin, und zwar jeweils
1,0, 0,5 bzw. 0,5 ml. Die Reaktionsmischung wurde in einem
Glasröhrchen (innerer Durchmesser 14 mm, 100 mm lang) in
einem temperaturkontrollierten Wasserbad (Typ 000-8700
Haake, Karlsruhe) mit Luft gesättigt; anschließend wurde
die Sauerstoffelektrode in die Reaktionsmischung eingetaucht.
Wenn sich der erzeugte Stromfluß stabilisiert hatte, wurden
10 µl einer 10fach mit dem verwendeten Puffer verdünnten
Enzymlösung (0,02 Einheiten) zu der Reaktionsmischung zuge
geben. Sofort wurde gut durchgeschüttelt, und anschließend
wurde der Sauerstoffverbrauch aufgezeichnet.
Bereits in Beispiel 1 wurde ange
merkt, daß in Kaliumphosphat-Puffer die nichtenzymatische
Sulfit-Oxidation nicht unterdrückt wurde, während dies nicht
für die Oxidation in Tris-HCl-Puffer galt (1). Auch in Ab
wesenheit von EDTA war die nichtenzymatische Oxidation von
Sulfit bis zu einer Konzentration von 150 mM in Tris-HCl-
Puffer stark unterdrückt. Mit steigender Zugabe von EDTA zur
Reaktionsmischung wurde die Suppression weiter gesteigert.
Das war jedoch kaum zu erwarten, daß eine Steigerung der
EDTA-Konzentration auch über 10 mM die Oxidation vollständig
unterdrücken würde. EDTA in Konzentrationen über 0,5 mM
unterdrückte die nichtenzymatische Sulfitoxidation in Kalium
phosphat-Puffer in vergleichbaren Ausmaße wie in Tris-HCl-
Puffer. In den folgenden Experimenten wurde deshalb EDTA in
Konzentrationen von 10 mM zu der Reaktionsmischung zugesetzt,
sofern nichts anderes angegeben ist, und zwar, weil man
hierdurch eine zuverlässigere Basislinie erhält als bei
niederigeren Konzentrationen von EDTA.
Wir untersuchten, ob sich durch
gesteigerte Sulfitkonzentrationen in der Reaktionsmischung
die Sensitivität steigern ließe. Da man durch die Zugabe
von 10 mM EDTA bis hin zu einer Konzentration von 150 mM
Sulfit zuverlässige Basislinien erhielt, untersuchten wir
den Einfluß von Sulfit auf den Sauerstoffverbrauch im Detail
(Fig. 3). Die Hypoxanthin-Konzentration, die für den Ver
brauch von 1 mg O2/l bis zum Gleichgewicht benötigte Hypo
xanthin-Konzentration wurde logarithmisch gesenkt, während
die Sulfit-Konzentration bis auf 50 mM gesteigert wurde;
10 bis 0,1 µM Hypoxanthin bis 0 bis 50 mM Sulfit. Eine
weitere Steigerung der Sulfitkonzentration auf 150 mM hatte
einen weiter gesteigerten Sauerstoffverbrauch zur Folge.
Oberhalb einer Konzentration von 150 mM Sulfit war jedoch
kein drastischer Anstieg des Sauerstoffverbrauchs mehr zu
erwarten, was auf die Sättigung von Sulfit bezüglich der
Sauerstoffaufnahme zurückzuführen sein könnte. In Gegenwart
von 150 mM Sulfit wurde eine 3000fache Steigerung des Sauer
stoffverbrauchs im Vergleich zur stoichoimetrisch erforder
lichen Menge für die Hypoxanthinoxidation beobachtet.
Im Vergleich zur Bestim
mung in Abwesenheit von Sulfit kann man durch Zugabe von
Sulfit leicht eine bis 1000fach gesteigerte Sensitivität
erreichen. Darüber hinaus kann man die Sensitivität in ein
facher Weise über einen weiten Bereich der Hypoxanthin-Konzen
tration hinweg einfach dadurch einregeln, daß man die Sulfit-
Konzentration in der Testmischung variiert. In Fig. 4 bis 7
ist gezeigt, daß in Gegenwart von 0, 25, 75 und 150 mM Sulfit
in den Hypoxanthin-Konzentrationsbereichen von 10 bis 100,
0,5 bis 10, 0,05 bis 1,0 bzw. 0,01 bis 0,06 µM eine lineare
Beziehung bestand.
Claims (8)
1. Verfahren zur Bestimmung von Xanthin oder Hypoxanthin
in wässerigem Medium in Gegenwart von Sulfit und Xanthin-Oxi
dase, dadurch gekennzeichnet, daß man den
Verbrauch an gelöstem Sauerstoff mit Hilfe einer Sauerstoff
elektrode ermittelt und daraus die Menge und/oder die Konzen
tration an Xanthin oder Hypoxanthin ermittelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß man eine Clark-Sauerstoffelektrode oder eine
Mikro-Sauerstoffelektrode verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man in Gegenwart von Chelat-Bildnern
arbeitet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß man als Chelat-Bildner Ethylendiamintetraessig
säure, Histidin oder Tyrosin verwendet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man unter Lichtausschluß
arbeitet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man bei einer Hypoxanthin
konzentration kleinere etwa 0,1 µM mit einer Sulfitkonzen
tration im Bereich von 10 bis 150 mM arbeitet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man Hypoxanthin in Fisch
und Fleisch als Nahrungsmitteln bestimmt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man Hypoxanthin in Körper-
oder Gewebeflüssigkeiten bestimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893909530 DE3909530A1 (de) | 1989-03-22 | 1989-03-22 | Verfahren zur bestimmung von xanthin oder hypoxanthin |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893909530 DE3909530A1 (de) | 1989-03-22 | 1989-03-22 | Verfahren zur bestimmung von xanthin oder hypoxanthin |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3909530A1 true DE3909530A1 (de) | 1990-09-27 |
DE3909530C2 DE3909530C2 (de) | 1992-01-02 |
Family
ID=6377020
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893909530 Granted DE3909530A1 (de) | 1989-03-22 | 1989-03-22 | Verfahren zur bestimmung von xanthin oder hypoxanthin |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3909530A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0125923A2 (de) * | 1983-05-16 | 1984-11-21 | Zaidanhojin Shokuhin Sangyo Senta | Verfahren zur Bestimmung der Frischheit von rohen, tiefgefrorenen und verarbeiteten verderblichen Nahrungsmitteln und dazu bestimmtes Gerät |
DE3342109A1 (de) * | 1983-11-18 | 1985-05-30 | Toyo Jozo K.K., Tagata, Shizuoka | Enzymatische pruefmethode |
-
1989
- 1989-03-22 DE DE19893909530 patent/DE3909530A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0125923A2 (de) * | 1983-05-16 | 1984-11-21 | Zaidanhojin Shokuhin Sangyo Senta | Verfahren zur Bestimmung der Frischheit von rohen, tiefgefrorenen und verarbeiteten verderblichen Nahrungsmitteln und dazu bestimmtes Gerät |
DE3342109A1 (de) * | 1983-11-18 | 1985-05-30 | Toyo Jozo K.K., Tagata, Shizuoka | Enzymatische pruefmethode |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
CA 110(7): 54 130a * |
J. Biol. Chem. 233(1958) * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3909530C2 (de) | 1992-01-02 |
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