DE390936C

DE390936C - Verfahren zur ununterbrochenen Erzeugung von Eisenschwamm aus Erz-Kohle-Gemischen

Info

Publication number: DE390936C
Application number: DEM79197D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1922-10-06
Filing date: 1922-10-06
Publication date: 1924-02-25

Description

Verfahren zur ununterbrochenen Erzeugung von Eisenschwamm aus Erz-Kohle-Gemischen. Zur Erzeugung von Eisenschwamm aus Erzen, deren Verschmelzung im Hochofen großen Schwierigkeiten begegnet, ist bereits vorgeschlagen worden, .die Erze entweder mit oder ohne beigemischten Kohlenstoff der Wirkung in besonderen Vorrichtungen erhitzter reduzierender, vornehmlich Kohlenoxyd enthaltender Gase auszusetzen, welche die Schicht bei einer unterhalb der Snnterungstemperatur liegenden Hitze entweder im Gegenstrom, im Gleichstrom oder quer zur Schicht durchstreichen. Alle diese Verfahren, bei denen eine besondere Erhitzung der Reduktionsgase vorausgesetzt wird, benötigen zu ihrer Ausführung komplizierter Vorrichtungen zur Herstellung, Erhitzung und Umsteuerung der Gase, wodurch sich hohe Betriebskosten er-,geben.
Die Erfindung bezweckt dagegen eine ununterbrochene Arbeitsweise bei der Reduktion von Erzen durch heiße reduzierende Gase, unter Vermeidung der genannten Mängel der erwähnten Verfahren. Sie besteht darin, daß ein Erz-Kohle-.Gemisch durch Vergasung seines Kohlenstoffgehaltes mittels durch die Mischung, und zwar von oben nach unten hindurchgeschickter Luft- oder Verbrennungsgase erhitzt wird und .daß durch Regelung der Kohlenstoffmenge der Mischung und der Menge und Geschwindigkeit des Gasstromes die Temperatur des Möllers dauernd in den durch die Reduzierbarkeit des Erzes gegebenen Grenzen gehalten wird.
Man kann demnach z. B. den gesamten zur Durchführung des Prozesses benötigten Kohlenstoff, wenn nötig einschließlich eines gewissen Überschusses, dem Erz beimengen, in welchem Falle sich durch den eingepreßten oder eingesaugten Wind.in den oberen Schichten Kohlensäure bildet, die bei deren Eindringen in die tieferen Schichten zu Kohlenoxyd reduziert wird, welches seinerseits das Erz reduziert, oder aber z. B. .die Erz-Koks-Schicht durch ein besonderes Staubkohlen- oder Gasfeuer, oder schließlich durch die Verbrennungsgase des zur Verschmelzung des erhaltenen Eisenschwammes dienenden Ofens von oben beheizen, und die Verbrennungsgase durch die Mischung abziehen lassen. Die hohe Temperatur der Flamme bzw. -der Verbrennungsgase wird durch die Berührung mit dem frisch aufgegebenen Erz-Kohle-Gemisch erniedrigt und das letztere vorgewärmt. Aus der weiteren Berührung mit glühendem Koks wird die Kohlensäure reduziert, und das entstandene Kohlenoxyd reduziert seinerseits das Erz.
Die Vorteile dieser Arbeitsweise beruhen darin, daß die Reduktionsgase in der Erz-Kohle-Mischung selbst entstehen, wie bei dem Hochofen, daß aber durch die Gleichstrombewegung von Möller und Gas von oben nach unten eine Temperatursteigerung der auf die Reduktionstemperatur gebrachten Gase und 1.Zöllermaterialien nicht mehr eintreten kann. Auch eine Temperaturerniedrigung infolge der Erzreduktion kann nicht eintreten, weil bekanntlich die Erzreduktion durch Kohlenoxyd ohne merkliche Wärmetönung verläuft. Schwamm und Gichtgase verlassen den Ofen unten in gleicher Temperatur, so daß der Schwamm vorgewärmt in den Schmelzofen gebracht und das heiße Gichtgas zur Vorwärmung der Verbrennungsluft verwendet werden kann.

Claims

PATEN T-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur ununterbrochenen Erzeugung von Eisenschwamm aus Erz-Kohle-Gemischen durch dieZVirkung heißer reduzierender Gase, die im Gleichstrom den Möller durchziehen, dadurch gekennzeichnet, daß die heißen reduzierenden Gase in der Mischung selbst durch hindurchgeleitete Luft oder hocherhitzte Verbrennungsgase gebildet werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsgase des zur Verschmelzung des gewonnenen Eisenschwammes dienenden .Ofens im Gleichstrom durch das Erz-Kohle-Gemisch geschickt und nach ihrer Veränderung durch den Möllerkohlenstoft, der auf die Kohlensäure kohlenoxydbildend wirkt und durch den Erzsauerstoff, der kohlensäurebildend auf das Kohlenoxyd wirkt, als Gichtgas zur Vorwärmung der Verbrennungsluft des Schmelzofens in den Gitterkammern des letzteren verbrannt werden.