DE306261C - - Google Patents
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 3.06261 KLASSE iSa. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. November 1915 ab.
Das Verfahren betrifft die Reduktion von, Metalloxyden, namentlich Eisenoxyden, bei
einer solchen Temperatur, daß ein Schmelzen nicht stattfindet.
Insbesondere ist das Verfahren ein solches, bei welchem Kohlenoxyd o. dgl. unmittelbar
nach seiner Erzeugung und bevor es eine nennenswerte Menge seiner Erzeugungswärme
verloren hat, durch die reduzierenden Oxyde ίο geführt wird.
Gegenüber bekannten Verfahren dieser Art kennzeichnet sich das vorliegende dadurch,
daß eine Schicht von zweckmäßig feinzerteiltem Metalloxyd und eine darauf angebrachte Schicht
von zweckmäßig feinzerteilter Kohle oder feinzerteiltem Koks bzw. anderem geeigneten Brennstoff
durch Verbrennung des obersten Teiles der erwähnten Brennstoffschicht, hauptsächlich
zu Kohlensäure; mittels durchgesaugter oder . 20 durchgepreßter Luft warmgeblasen werden,
und daß danach die Luftmenge so weit vermindert wird, daß der Brennstoff zu Kohlenoxyd
oder anderem reduzierenden - Gas verbrennt, welches durch die warmgeblasene Metalloxydschicht
gesaugt oder gepreßt wird und das Oxyd reduziert.
Was das Eisenoxyd anbelangt, so ist es bekannt,
daß es sich durch Kohlenoxyd bei einer Temperatur von etwa 7000C und höher
reduzieren läßt. 1
Die Wärme, die zur Reduktion des Eisenoxyds zu Metall erforderlich ist, entspricht
nahezu der Wärme, die erhalten wird, wenn das Kohlenoxyd mit dem Sauerstoff des Eisenoxyds
verbrennt. Sind also sowohl Kohlenoxyd als auch Eisenoxyd auf etwa 7000C erhitzt,
so ist kein weiterer Wärmezuschuß erforderlich als zur Deckung des Verlustes, der gegebenenfalls
durch Strahlung entsteht.
Das vorliegende Verfahren kann in der Weise ausgeführt werden, daß die StrahlungsVerluste
auf ein Mindestmaß beschränkt werden, und dabei kann gleichzeitig der erforderliche Brennstoff
aus minderwertigem Brennstoff, wie Kohlen- oder Koksstaub; bestehen, ohne daß die Güte des fertigen Erzeugnisses dadurch _
verringert wird. ■
Eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung ist in einer Ausführungsform
in der Zeichnung im Längs- und Querschnitt dargestellt.
A ist ein um die Zapfen B drehbarer, oben offener Behälter, z. B. aus Gußeisen, der, wenn
erforderlich, mit feuerfester Masse ausgekleidet
sein kann und durch einen Rost C in einen oberen und einen unteren Teil D bzw. E geteilt
ist. Der untere Teil E ist durch ein Rohr F mit einem Saugventilator o. dgl. verbunden.
Auf dem Rost C wird behufs Verhütung
des Durchfallens des Eisenoxyds durch den Rost- zuerst eine Schicht G von Stroh, Holzwolle
0. dgl. ausgebreitet und darüber eine Schicht Zf des für die Reduktion bestimmten,
vorzugsweise feihgekörnten Eisen oxyds. Oberhalb der Oxydschicht wird eine Schicht von
Kohle I aufgebracht, ebenfalls vorzugsweise in feinkörniger Form, wie Kohlen- oder Koksstaub.
Hiernach wird mittels einer geeigneten Einrichtung die Oberfläche der Kohlenschicht
angezündet und der Saugventilator an den unteren Teil des Behälters angeschlossen. Im
Anfang wird das Saugen in der Weise geregelt, daß die Geschwindigkeit des erzeugten Gases
so groß wird, daß die Kohle .im oberen Teil der Schicht hauptsächlich zu Kohlensäure verbrennt,
wodurch die darunter liegenden Kohlen- und Metalloxydschichten schnell erhitzt werden.
Wenn die Temperatur auf etwa 700 bis 800 ° steigt, wird mit dem Saugen nachgelassen, so
daß nunmehr hauptsächlich Kohlenoxyd erzeugt wird, das durch das Saugen durch die
Metalloxydschicht filtriert wird- und diese reduziert.
, Es ist einleuchtend, daß dadurch, daß die ganze Kohlenschicht erst auf eine hohe Temperatur
erhitzt wird, ehe die Erzeugung von ' Kohlenoxyd beginnt, die Bedingungen für die
Gewinnung von Gas hohen Kohlenoxydgehaltes außerordentlich günstig sind, und ebenso ist
es klar, daß das Gas in die Metalloxydschicht unter einer sehr hohen Temperatur eintritt;
der Verlust durch Strahlung ist gering und kann durch den Überschnß der Wärme des
Gases, der nicht zum Erhitzen erforderlich ist, ersetzt werden. .
Um einerseits diesen Temperaturüberschuß auszunutzen und andererseits das Eisenoxyd
zu lockern, kann man dem Eisenoxyd ein wenig Kohlenstaub zusetzen. Da eine Reduktion
mittels fester Kohle erheblich mehr Wärme erfordert, als bei der Verbrennung der Kohle
mittels des Sauerstoffes des Eisenoxyds erhalten wird, so kann nur ein sehr geringer
Prozentsatz von Kohle hierzu verwendet werden. Wird ein schwefelfreies Erzeugnis gewünscht,
so muß die dem Eisenoxyd zugemengte Kohle aus reinem Holzkohlenpulver bestehen.
Soll schwefelhaltiger Brennstoff, wie Koks-,
staub, zum Gaserzeugen verwendet werden, so wird die Metalloxydschicht mit Kalk ο. dgl.
bedeckt, so daß das zu reduzierende Gas beim Durchgehen dieser Schicht. von Schwefel gereinigt
wird. Dies ermöglicht die Gewinnung eines schwefelfreien Metalles:
In der Regel beschickt man den Behälter mit etwas mehr Kohle, als zur Reduktion
erforderlich ist, so daß am Ende des Prozesses infolge einer zu dünnen Brennstoffschicht keine
Kohlensäure entstehen und oxydierend wirken kann. ' ;
Die vorliegende Erfindung ermöglicht, in wirtschaftlicher Weise den Abfall auszunutzen,
der sich als Kohlenstaub bei den Hütten und Verkohlungs- bzw. Verkokungsanlagen niederschlägt.
Auch kann dabei das Eisenerzkonzentrat ohne vorheriges Brikettieren für das
Verfahren verwendet werden.
Es ist einleuchtend, daß der Behälter eine andere Form als die oben angegebene besitzen,
und ebenso daß man, statt das Gas durch den Rost zu saugen, Druckluft oberhalb der
Brennstoffschicht benutzen kann, wobei der Behälter naturgemäß oben geschlossen sein
muß.
Ebenso ist es klar, daß statt des Holzkohlen- und Koksstaubes Steinkohlenstaub oder jeder ,65
andere Brennstoff feinkörniger Beschaffenheit zur Reduktion verwendbar ist.
Nach beendeter Reduktion und unter Umständen nach Kühlung wird das reduzierte
Metall in beliebiger Weise aus dem Behälter entfernt, z. B. dadurch, daß man den Behälter
nmkippt.
Claims (2)
1. Verfahren zum Reduzieren von Metalloxyden,
namentlich Eisenoxyden, wobei Kohlenoxyd o. dgl. unmittelbar nach seiner
Erzeugung und bevor es eine nennenswerte Menge seiner Erzeugungswärme verloren hat, durch die zu reduzierenden Oxyde
geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schicht von zweckmäßig feinzerteiltem
Metalloxyd und eine darauf angebrachte Schicht von zweckmäßig feinzerteilter Kohle
oder feinzerteiltem Koks bzw. anderem geeigneten Brennstoff durch Verbrennung des obersten Teiles der erwähnten Brennstoffschicht,
hauptsächlich zu Kohlensäure, mittels durchgesaugter oder durchgepreßter
Luft warmgeblasen werden, und daß danach die Luftmenge so weit vermindert wird, daß der Brennstoff zu Kohlenoxyd, oder
anderem reduzierenden Gas verbrennt, welches durch die warmgeblasene Metalloxyd·
schicht gesaugt oder gepreßt wird und das Oxyd reduziert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung schwefelhaltigen Gutes unter Anwendung von Kalk
: ο. dgl. das erzeugte Gas zwecks Entschwefelung
durch eine Kalkschicht gefiltert wird, ehe es mit der Metalloxydschicht in Berührung
kömmt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Country | Link |
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