DE3907318A1 - Verfahren zum formen eines mit einer haut ueberzogenen geschaeumten kunststoffgegenstandes - Google Patents
Verfahren zum formen eines mit einer haut ueberzogenen geschaeumten kunststoffgegenstandesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zum Formen
eines mit einer Haut überzogenen geschäumten Kunststoffgegen
standes und insbesondere ein Verfahren zum Formen des
geschäumten Gegenstandes, welcher bestimmte Abschnitte auf
weist, die eine unterschiedliche Steifigkeit besitzen.
Bisher wird auf dem Gebiet der Sitzherstellung ein
sogenanntes "hautüberzogenes geschäumtes Kunststoffpolster"
gemeinsam verwendet als Kissenglied eines Sitzkissenteiles
und/oder eines Rückenlehnenteiles.
Eines der herkömmlichen Verfahren zur Herstellung eines
solchen Polsters verläuft folgendermaßen:
Ein Außenhautteil wird in einen Hohlraum einer unteren Form
eingelegt, wobei ein Umfangsabschnitt desselben auf die Kante
des Hohlraume der Form aufgelegt wird, und dann wird eine
obere Form auf die untere Form derart aufgesetzt, daß sie den
Umfangsbschitt des Außenhautteiles einklemmt. Dann wird ein
schäumbares flüssiges Material in ein sackförmiges Außenhaut
teil in der Form gegossen und auf geeignete Art ausgehärtet.
Nachdem das Material in einem bestimmten Ausmaß erhärtet ist,
wird die obere Form von der unteren Form entfernt, und das
Produkt, nämlich der hautüberzogene geschäumte Kunststoff
gegenstand wird aus der unteren Form herausgenommen.
Bei den Sitzen, insbesondere den Sitzen für Kraftfahrzeuge,
ist es manchmal erforderlich, daß einige Abschnitte des
Sitzes eine unterschiedliche, aber erwünschte Steifigkeit
aufweisen, um für ein angenehmes Sitzgefühl des Sitzbenutzers
zu sorgen.
Zum Beispiel ist das Polster für einen gewölbten Sitz aufge
baut mit einem Hauptabschnitt, auf welchem das Gewicht des
Sitzbenutzers direkt aufgenommen wird, und zwei erhöhten
Seitenabschnitten, welche an den Seiten des Hauptabschnitts
angeordnet sind, um den Körper des Sitzbenutzers stabil zu
halten. Tatsächlich ist der Hauptabschnitt relativ weich auf
gebaut, um das Gewicht des Sitzbenutzers zuverlässig zu
tragen, während die zwei Seitenabschnitte relativ hart aufge
baut sind, um eine erwünschte Haltefunktion für den Benutzer
zu erzielen.
Die Herstellung der relativ harten Seitenabschnitte des
Polsters ist bei dem oben beschriebenen herkömmlichen Verfah
ren jedoch vorgenommen worden, indem vor dem Eingießen des
Material in den Hohlraum Fremdkörper wie beispielsweise
Gummischnitzel oder dergleichen in bestimmte Abschnitte des
Hohlraumes der unteren Form eingelegt worden sind. Ferner ist
die Steifigkeit der Seitentragabschnitte des Polsters einge
stellt worden durch Steuerung der Kraft von Federn, welche
die Seitenabschnitte unterstützen. Bekanntlich sind diese
Schritte schwierig oder zumindest mühsam.
Daher ist ein Gegenstand der Erfindung die Schaffung eines
Verfahrens zum Formen eines hautüberzogenen geschäumten
Kunststoffgegenstandes, welches leicht durchzuführen ist.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Formen eines mit einer
Haut überzogenen geschäumten Kunststoffgegenstandes geschaf
fen, welches schrittweise Verfahren dadurch gekennzeichnet
ist, daß ein sackförmiges Außenbauteil in den Hohlraum einer
unteren Form eingelegt wird, wobei das Außenhautteil eine
äußere Schicht umfaßt und eine poröse innere Schicht, mit der
die äußere Schicht ausgekleidet ist, daß eine erste obere
Form auf die untere Form gelegt wird, um den Hohlraum zu
schließen, daß die untere und die erste obere Form mit einer
ersten Befestigungskraft aneinander befestigt werden, daß ein
schäumbares Kunststoffmaterial in das sackförmige Außenhaut
teil in dem Hohlraum gegossen wird und ausgehärtet wird, daß
die erste obere Form von der unteren Form entfernt wird,
nachdem das Material in einem bestimmten Grad ausgehärtet
ist, daß eine zweite obere Form auf die untere Form gelegt
wird, um dazwischen einen vorgegebenen Raum zu bestimmen, daß
die untere und die zweite obere Form aneinander befestigt
werden mit einer zweiten Befestigungskraft, welche größer ist
als die erste Befestigungskraft, und daß das schäumbare
Kunststoffmaterial in den vorgegebenen Raum hineingegossen
und ausgehärtet wird.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines
in der Zeichnung dargestellten Anwendungsbeispiels näher be
schrieben. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 bis 3 Schnittansichten einer Formenanordnung, die
bei dem Verfahren der Erfindung angewandt wird, wo
bei verschiedene Zustände gezeigt sind, welche beim
Formen angenommen werden zur Erzeugung eines haut
überzogenen Polsters für ein Sitzkissen;
Fig. 4 eine partielle Schnittansicht des hautüberzogenen
Polsters, welches nach dem Verfahren der Erfindung
erzeugt worden ist.
In den Fig. 1 bis 3 sind die Schritte zur Herstellung
eines hautüberzogenen geschäumten Kunststoffpolsters für ein
Sitzkissen gezeigt. Das Bezugszeichen 1 bezeichnet eine
untere Form, in welcher ein Hohlraum ausgebildet ist, das
Bezugszeichen 2 zeigt eine erste obere Form und das Bezugs
zeichen 7 (siehe Fig. 3) zeigt eine zweite obere Form. Wie
aus Fig. 1 ersichtlich, umfaßt der Hohlraum der unteren Form
1 einen flacheren Hauptabschnitt 1 a und zwei tiefere Seiten
abschnitte 1 b (nur einer ist gezeigt). Die erste obere Form 2
umfaßt zwei abgerundete Wülste 2 b (nur einer ist gezeigt) und
einen etwas vorragenden Mittelabschnitt 2 a. Eine flache
Furche 2 c ist in der oberen Form 2 ausgebildet, welche um die
Wülste 2 b herum verläuft. Die zweite obere Form 7 weist einen
etwas vorragenden Mittelabschnitt 7 a auf.
Nachfolgend werden die Schritte zum Formen des hautüberzoge
nen geschäumten Kunststoffpolsters anhand der Zeichnungen
beschrieben.
Zuerst wird ein sackförmiges Außenhautteil 3 in den Hohlraum
der unteren Form 1 eingelegt, wobei ein Umfangsabschnitt des
selben auf eine Umfangskante des Hohlraume der unteren Form
1 aufgelegt wird. Das Außenhautteil 3 umfaßt eine äußere
Schicht 4 aus Kunstleder, natürlichem Leder, Gewebe oder der
gleichen und eine innere Schicht 5 aus einer geschäumten
Kunststoffschicht wie beispielsweise einem geschichteten
Polyurethanschaum, mit dem die äußere Schicht 4 ausgekleidet
ist. Die innere Schicht 5 besteht aus einer porösen Schaum
fläche oder Schaumfläche mit offenen Poren.
Dann wird die obere Form 2 angemessen auf die untere Form 1
derart ausgelegt, daß die abgerundeten Wülste 2 b in die tie
feren Seitenabschnitte 1 b der unteren Form 1 hineinragen und
dazwischen beträchtliche Räume d 1 (nämlich einen ersten Hohl
raum) freilassen. Es ist zu beachten, daß bei dem richtigen
Aufsetzen der oberen Form 2 auf die untere Form 1 der Mittel
abschnitt 2 a der oberen Form 2 das Außenbauteil 3 kontak
tiert und die flache Furche 2 c derselben den Umfangsabschnitt
des Außenbauteiles 3 gegen die untere Form 1 drückt, wie aus
Fig. 1 hervorgeht.
Dann werden die untere und die erste obere Form 1 und 2
aneinander befestigt mittels einer steuerbaren
Klemmeinrichtung (nicht gezeigt).
Ein flüssiges Material für geschäumtes Polyurethan wird in
den Hohlraum d 1 gegossen und in bekannter Weise gehärtet.
Während der Aushärtung schäumt das Material und erhöht da
durch den Druck in dem Hohlraum d 1. Das Festklemmen durch die
Klemmeinrichtung wird so vorgenommen, daß ein übermäßiger
Druck, der in den Hohlraum d 1 erzeugt wird, freigegeben wird.
Also dringt ein Teil des flüssigen Materials in die poröse
innere Schicht 5 (nämlich die Polsterung) und folgt dem Gas,
welches entweicht, durch die poröse innere Schicht und den
auf diese Weise zwischen den beiden Formen 1 und 2 bestimmten
Gaskanal ins Freie.
Da die aus dem Hohlraum d 1 abgegebene Gasmenge beträchtlich
ist, ist auch die in der porösen inneren Schicht 5 abge
lagerte Materialmenge beträchtlich. Auf diese Weise wird, wie
aus Fig. 2 ersichtlich, mit Beendigung der Aushärtung ein
erster geschäumter Polsterabschnitt 6 erzeugt mit einer
"gehärteten" inneren Schicht 5 des damit einteiligen Außen
hautteiles 3.
Die erste obere Form 2 wird von der unteren Form 1 entfernt,
wobei der erste geschäumte Polsterabschnitt 6 in der unteren
Form 1 gelassen wird, und dann wird die zweite obere Form 7
geeignet auf die untere Form 1 aufgelegt, wie in Fig. 3
gezeigt.
Dann werden die untere Form 1 und die zweite obere Form 7 an
einander befestigt mit einer Kraft, die größer ist als die
oben erwähnte Kraft, die zwischen der unteren Form 1 und der
ersten oberen Form 2 vorgesehen ist. Damit wird ein zweiter
Hohlraum d 2 zwischen den beiden Formen 1 und 7 festgelegt.
Dann wird das schäumbare Material in den zweiten Hohlraum d 2
gegossen und in bekannter Weise ausgehärtet.
Auf diese Weise dringt ein Teil des Materials in die poröse
innere Schicht 5 bei dem Mittelabschnitt, der zu dem zweiten
Hohlraum d 2 offenliegt. Da aber die Formen 1 und 7 fest an
einander befestigt sind, wie oben beschrieben, ist die
Gasfreigabe aus dem zweiten Hohlraum d 2 gering, und damit ist
auch die in dem Mittelabschnitt abgelagerte Materialmenge
klein. Auf diese Weise wird, wie anhand von Fig. 4 verständ
lich, mit dem Beendigen der Aushärtung ein zweiter geschäum
ter Polsterabschnitt 8 hergestellt mit einer relativ
"weichen" inneren Schicht 5 des Mittelabschnitts des damit
einteiligen Außenhautteiles 3.
Bei der beschriebenen Ausführungsform wird der Druck in dem
Hohlraum gesteuert, indem die durch die Klemmeinrichtung
erzeugte Klemmkraft verstellt wird.
Falls erwünscht, können ein oder mehrere Drucksteuerkanäle in
der ersten und auch der zweiten oberen Form 2 bzw. 7 ausge
bildet sein.
Claims (7)
1. Verfahren zum Formen eines mit einer Haut überzogenen
geschäumten Kunststoffgegenstandes, dadurch gekennzeichnet,
- (a) daß ein sackförmiges Außenhautteil in den Hohlraum einer unteren Form eingelegt wird, wobei das Außenhautteil eine äußere Schicht umfaßt und eine poröse innere Schicht, mit der die äußere Schicht ausgekleidet ist,
- (b) daß eine erste obere Form auf die untere Form gelegt wird, um den Hohlraum zu schließen,
- (c) daß die untere und die erste obere Form mit einer ersten Befestigungskraft aneinander befestigt werden,
- (d) daß ein schäumbares Kunststoffmaterial in das sackförmige Außenhautteil in dem Hohlraum gegossen wird und ausgehärtet wird,
- (e) daß die erste obere Form von der unteren Form entfernt wird, nachdem das Material in einem bestimmten Grad ausge härtet ist,
- (f) daß eine zweite obere Form auf die untere Form gelegt wird, um dazwischen einen vorgegebenen Raum zu bestimmen,
- (g) daß die untere und die zweite obere Form aneinander be festigt werden mit einer zweiten Befestigungskraft, welche größer ist als die erste Befestigungskraft,
- (h) und daß das schäumbare Kunststoffmaterial in den vorge gebenen Raum hineingegossen und ausgehärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das schäumbare Material ein flüssiges Material für geschäum
tes Polyurethan ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Beendigung des Schrittes (a) ein Umfangsabschnitt des
Außenhautteiles auf eine Umfangskante des Hohlraumes der
unteren Form aufgelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die innere Schicht aus einem laminierten Polyurethanschaum
mit offenen Zellen aufgebaut wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Beendigung des Schrittes (b) ein Teil der ersten oberen
Form den Umfangsabschnitt des Außenhautteiles einklemmt.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Schritt (h) die zweite obere Form von der unteren
Form entfernt wird, nachdem das Material in einem bestimmten
Ausmaß ausgehärtet ist.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlraum der unteren Form eines flacheren Hauptabschnitt
und zwei tiefere Seitenabschnitte umfaßt, daß die erste obere
Form zwei abgerundete Wülste umfaßt, die dafür vorgesehen
sind, in die zwei tieferen Seitenabschnitte hineinzuragen,
und einen etwas vorragenden Mittelabschnitt, der dafür vorge
sehen ist, in den flacheren Hauptabschnitt hineinzuragen, und
daß die zweite obere Form einen etwas vorragenden Mittel
abschnitt umfaßt, der dafür vorgesehen ist, in den flacheren
Hauptabschnitt vorzuragen.
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JPH01247119A (ja) | 1989-10-03 |
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