DE3906923A1 - Knochenresorption - Google Patents
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Description
Es wurde gezeigt, daß das Interleukin 6 ein Zytokin ist, das von
Fibroblasten und mehreren anderen Zelltypen hergestellt wird. Die
Produktion von Interleukin 6 und seine Aktivität auf beispielsweise
das Knochenmark ist in der PCT Patentanmeldung
PCT/US 87/01611 (WO 88/00206) beschrieben. Interleukin 6 scheint
mit verschiedenen Zielzellen zu interreagieren. Es hat sich
erwiesen, daß Interleukin 6 identisch mit Interferon β-2, BSF-2
(B-cell stimulatory factor 2), Interleukin HP-1 und Faktor 26K
ist. Es ist nun fraglich, ob überhaupt Interleukin 6 als ein
Interferon im Hinblick auf seine niedrige anti-virale Aktivität
betrachtet werden kann. Es wurde berichtet, daß die Produktion
von Interleukin 6 durch Interleukin 1 (IL-1) und Tumor Nekrose
Faktor (TNF-α) in gewissen Zellen stimuliert werden kann. Es ist
auch bekannt, daß die Prostaglandin-E₂-Bildung, die zur
Markierung der Knochenresorption dient, durch IL-1 und TNF-α
stimuliert werden kann.
Trotz intensiver Forschung mit Interleukin 6, besonders im
immunologischen und hematologischen Gebiet, wurde noch nichts
über seine Wirkung auf Knochenresorption oder -bildung berichtet.
Es wurde nun gefunden, daß IL-6-Verbindungen (wie nachfolgend
definiert) zur Hemmung der Knochenresorption und zur Erhöhung der
Knochenbildung verwendet werden können. Sie können deshalb zur
Behandlung von Osteoporose, beispielsweise die akuten und/oder
chronischen Phasen der postmenopausalen Osteoporose, einschließlich
primäre und/oder sekundäre Osteoporose und localisierte
Osteoporose, posttraumatische Osteoporose, Morbus Paget (osteitis
deformans), von durch maligne Knochentumoren bedingter Osteolyse,
beispielsweise Osteosarkom, Osteodystrophie, beispielsweise
renale Osteodystrophie, Osteomalazie, multipler Knochenmyelom,
Osteogenesis imperfecta, Hyperkalzämie, Osteomyelitis, beispielsweise
zusammen mit Antibiotika, und ektopischer Verkalkung
eingesetzt werden.
Die unten angegebenen Ergebnisse zeigen, daß IL-6-Verbindungen
- i) die PGE₂-Ausscheidung von Knochenzellenzüchtungen (Versuch 1) hemmen,
- ii) die PGE₂-Ausscheidung in Knochenkulturen hemmen, deren Stimulierung durch beispielsweise zwei Lymphokinen, IL-1 und TNF, induziert wird (Versuch 2),
- iii) die Knochenbildung verstärken (Versuch 3) und
- iv) die Knochenresorption unterdrücken (Versuche 4 und 5).
Das Verstärken der Knochenbildung ist besonders von Interesse.
Weiterhin wurde gezeigt, daß die Osteoblasten, die auch
Osteoklasten steuern, eine IL-6-Wirkung erzeugen (Versuche 6 und
7).
Wie nachfolgend verwendet, entspricht 1 Einheit (U) Il-6-
Aktivität einer Menge von IL-6-Verbindungen, die die Hälfte der
maximalen Stimulierung in dem B-Zellenproliferationstest verursachen,
beispielsweise unter Verwendung von B13.29 Klonen (frei
von dem Central Laboratory Netherlands Red Cross, Blood Transfusion
Service, P. O. Box 9406, 1006 AK Amsterdam erhältlich) wie
in dem spezifischen Versuch von Landsdorp et al. in Curr. Top.
Microbiol. Immunol. (1986) 132, 105 und Aarden et al. in Eur. J.
Immunol. (1987) 17, 1411 beschrieben. 1×10⁸ Einheiten entsprechen
etwa 1 mg Polypeptid.
Zusammengefaßt, werden die Zellen in ein Kulturmedium suspendiert
(Iscove abgewandelter Dulbecco-Medium, das mit 5% (V/V)
fetalem Kalbserum, Penicillin und Streptomycin ergänzt ist), und
auf Mikrotiterplatten (5.10³ Zellen/200 µl medium) angelegt. Die
Zellen werden während 48 Stunden in einer feuchten 5% CO₂-
haltigen Luftatmosphäre bei 37°C gezüchtet, wobei während der
letzten 6 Stunden die Züchtung in Gegenwart von 1 µCi
[³H]Thymidin stattfindet. Die in den Nuklei inkorporierte Radioaktivität
wird gemessen. Das zu prüfende konditionierte Medium
wird in B13.29 Zellenmedium serienverdünnt.
Die nachfolgend angegebenen Versuchsergebnisse werden mit einer
IL-6-Verbindung bestimmt, die ein glykosiliertes, durch CHO-
Zellen hergestelltes, gegebenenfalls zur Entfernung von LPS (Lipopolysacchariden)
gereinigtes IL-6 ist.
In dieser Beschreibung steht IL-1 für Interleukin 1 α.
Die Grundbildung von Prostaglandin E₂ in der Rattenosteosarcomenzellinie
ROS 17/2.8 wird durch IL-6-Verbindungen bei einer
Konzentration von ca. 0,01 bis ca. 100 U/ml gehemmmt. In diesem
Versuch werden Zellen von der Rattenosteosarcomenzellinie
ROS 17/2.8 in DMEM (Dulbecco's minimal essential medium) und
Medium F12 (1 : 1), das 10% fetales Kalbserum und 2 mM L-Glutamin
enthält, in einer feuchten 5% CO₂-haltigen Luftatmosphäre bei
37°C gezüchtet. Im konfluenten Stadium werden dann die Zellen mit
der oben angegebenen IL-6-Verbindungenkonzentration behandelt.
Nach 24stündiger Zucht wird ein Aliquot des Mediums für Prostaglandin
E₂ unter Verwendung eines Standardradioimmunversuchs
geprüft.
Die Ergebnisse sind wie folgt:
Die PGE₂-Produktion, die durch Stimulierung von Calvarienzellen
der Maus mit IL-1 und TNF-α erhalten ist, wird durch eine Konzentration
von ca. 10 bis ca. 100 U/ml IL-6-Verbindungen unterdrückt.
Die Calvarienzellen der Maus werden wie folgt vorbereitet:
Frontale und parietale Knochen werden von 4 bis 5 Tage alten Mäusen (CD-1-Stamm) seziert, der Pfeilnaht entlang gespaltet und in 2 ml BGJ-Medium, enthaltend 1 mg/ml Rindserumeiweiß, Penicillin und Streptomycin, auf 35-mm-Kunststoffschalen für Gewebekulturen gezüchtet.
Frontale und parietale Knochen werden von 4 bis 5 Tage alten Mäusen (CD-1-Stamm) seziert, der Pfeilnaht entlang gespaltet und in 2 ml BGJ-Medium, enthaltend 1 mg/ml Rindserumeiweiß, Penicillin und Streptomycin, auf 35-mm-Kunststoffschalen für Gewebekulturen gezüchtet.
Nach 24 Stunden Vorzüchtung, wird das Medium durch ein BGJ-Medium
ersetzt, das mit IL-1 in einer Konzentration von 10 U oder TNF-α
in einer Konzentration von 10 ng/ml zusammen mit IL-6-Verbindungen
in einer Konzentration wie oben angegeben, ergänzt ist.
Das so erhaltene Medium wird während 48 Stunden weitergezüchtet.
Während der ganzen Züchtung werden die Schalen auf einer
Schüttelplattform (15 Schwingungen/Min.) in einer feuchten 5%
CO₂-haltigen Luftatmosphäre bei 37°C geschüttelt. Das konditionierte
Calvarienmedium wird dann geerntet und bei 4°C aufbewahrt.
Ein Aliquot des Mediums wird entnommen, und der PGE₂-Gehalt wird
durch einen Radioimmunversuch bestimmt. Folgende Ergebnisse
werden erhalten:
Falls die Stimulierung der PGE₂-Ausscheidung durch das nichtlymphokine
Parathyroidhormon (10-8 molar) induziert ist, wird
jedoch eine kleine Hemmung der Prostaglandinsynthese beobachtet.
In dem oben aufgeführten Versuch hat IL-6 keine Wirkung auf die
Prostaglandinsynthese von unstimulierten Knochengewebekulturen.
IL-6-Verbindungen verstärken die Knochenbildung wie es beispielsweise
durch erhöhte Inkorporierung von [3H]Prolin in kollagenen
und nicht-kollagenen Proteine von fetalen Rattencalvarien gezeigt
werden kann.
Frontale und parietale Knochen werden von 21 Tage alten fetalen
Ratten seziert und der Pfeilnaht entlang gespaltet und nach der
Methode von Kream et al. (Endocrinology 116, 296 [1985]) gezüchtet.
Die IL-6-Verbindung wird in Dosis von 1 bis 100 U zu
jeweils 2 ml den Kulturen zugegeben. Die Züchtung wird während 24
bis 48 Stunden durchgeführt.
Um die Inkorporierung von [3H]Prolin in durch Kollagenase verdaulichem
Protein und in nicht-kollagenem Protein zu bestimmen,
werden Knochenhomogenate mit bakterieller Kollagenase gemäß der
Methode von Diegelmann R. und Peterkofsky (Dev. Biol. [1972] 28,
443), modifiziert gemäß Kream et al. (Endocrinology [1985] 116,
296) verdaut.
IL-6-Verbindungen unterdrücken die Knochenresorption, wie es
durch eine erniedrigte ⁴⁵Ca-Freisetzung von den Knochen gezeigt
werden kann. Der Versuch wird nach der Methode von Raisz (J.
Clin. Invest. [1965] 44, 103) durchgeführt.
Am 18. Tag Schwangerschaft werden schwangeren Ratten ⁴⁵Ca und
Placebo oder eine IL-6-Verbindung (1 bis 100 U/Tier) s. c. verabreicht.
Am nächsten Tag werden die Tiere geopfert und die Föten
entnommen. Die mineralisierten Stämme der Radii und Ellen werden
seziert und gezüchtet. Die Resorption wird durch die ⁴⁵Ca-Freisetzung
in den Knochengewebekulturen bestimmt.
IL-6-Verbindungen unterdrücken die Knochenresorption, wie es
durch die reduzierte Osteoklastenanzahl und erhöhte Knochenmenge
im folgenden Versuch gezeigt werden kann.
Mäuse im Wachstumstadium (6 bis 8 Wochen alt; Gewicht ca. 20 g)
werden für den Versuch verwendet. IL-6-Verbindungen in Dosis von
ca. 0,1 bis ca. 10 µg, beispielsweise 1 µg, werden s. c. über die
Knochen der Schädeldecke, beispielsweise über die Stirn-und
Schläfenknochen des Schädels injekziert. Die Injektionen werden
täglich während 3 bis 10 Tagen durchgeführt. 3 Tage, 7 Tage oder
2 Wochen nach Behandlungsschluß werden die Tiere geopfert. Die
Calvarienknochen werden histologisch untersucht. Beispielsweise
werden die frontalen und temporalen Knochen fixiert, eingebettet
und geschnitten. Die reduzierte Knochenresorption wird im Vergleich
zu den Kontrolltieren morphologisch festgestellt, beispielsweise
wird mehr Knochenmatrix und eine reduzierte Anzahl
von Osteoklasten durch das Anfärben z. B. mit Tartrat-beständiger
saurer Phosphatase beobachtet.
Dazu wird auch noch morphologisch eine Erhöhung der Knochenbildung
in den Calvarienknochen, z. B. frontale und temporale
Knochen, im Vergleich zu den Kontrolltieren festgestellt; beispielsweise
wird ein verstärkter Knochenwachstum und zusätzlich
auch eine erhöhte Osteoblastenanzahl beobachtet.
Die Freisetzung einer IL-6 ähnlichen Aktivität wird in menschlichen
osteoblasten-ähnlichen Saos-2-Zellen durch Phorbol-
12-Myristat-12-acetat (PMA) bei einer Konzentration von 2 bis
200 mg/ml, das ein bekannter Stimulator von IL-6 in nicht
Knochenzellen ist, durch IL-1 (1 bis 20 U/ml) und Parathyroidhormon
(PTH) (10-7 bis 10-10 M) stimuliert.
In diesem Versuch wird die osteoblastische menschliche Osteosarkomzellenlinie
Saos-2 in McCoy 5A Medium, das mit 15% (V/V)
fetalem Kalbserum (FCS), Penicillin, Streptomycin und 2 mM
L-Glutamin ergänzt ist, in einer 5% CO₂-haltigen Luftatmosphäre
bebrütet. Wenn die Zellen konfluieren, werden sie nochmals mit
einem Medium ernährt, das 2 oder 10% fetalem Kalbserum enthält
und mit den zu prüfenden Mitteln ergänzt ist. Das Medium der
Saos-2-Zellen wird dann nach einer Stimulierung von 48 Stunden
oder 72 Stunden geerntet und bei 4°C aufbewahrt.
IL-6 ähnliche Aktivität wird in dem konditionierten Medium von
Saos-2-Zellen unter Verwendung eines konventionellen Inkorporierungsversuchs
von Tritium-Thymidin festgestellt, beispielsweise
der B-Zellen (B13.29 Klonen)-Proliferationsversuch wie oben
beschrieben. Bedeutende IL-6-Spiegel werden innerhalb von
48 Stunden bestimmt.
Die Ergebnisse lauten wie folgt:
Es wird keine nachweisbare IL-6 ähnliche Aktivität unter
kontrollierten nicht stimulierten Bedingungen beobachtet.
Die Züchtung der Calvarienzellen der Maus wie oben im Versuch 2
beschrieben, führt zu erheblicher IL-6-Aktivität nach
48stündiger Kultur unter kontrollierten Bedingungen (20 000 cpm).
Diese Aktivität wird in Gegenwart von Phorbol-12-myristat-
13-acetat (PMA) (1 bis 100 ng/ml) und von Parathyroidhormon,
hPTH1-34, (PTH) (10-7 bis 10-10 M) stimuliert.
Folgende Ergebnisse (³H Thymidin Inkorporierung in cpm) werden
erhalten:
Die vorliegende Erfindung betrifft
- i) ein Verfahren zur Hemmung der Knochenresorption oder zur Verstärkung der Knochenbildung oder zur Behandlung von Osteoporose, Osteoarthritis oder einem der oben angegebenen Zustände bei einem Patienten, der einer solchen Behandlung bedarf, dadurch gekennzeichnet, daß einem solchen Patienten eine wirksame Menge einer IL-6-Verbindung verabreicht wird,
- ii) die Verwendung einer IL-6-Verbindung zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die zur Hemmung der Knochenresorption, zur Verstärkung der Knochenbildung oder zur Behandlung von Osteoporose, Osteoarthritis oder einem der oben angegebenen Zustände eingesetzt wird,
- iii) die Verwendung einer IL-6-Verbindung zur Hemmung der Knochenresorption oder zur Verstärkung der Knochenbildung oder zur Behandlung der Osteoporose, Osteoarthritis oder einem der oben angegebenen Zustände,
- iv) eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Hemmung der Knochenresorption oder zur Verstärkung der Knochenbildung oder zur Behandlung von Osteoporose, Osteoarthritis oder einem der oben angegebenen Zustände, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine IL-6-Verbindung als Wirkstoff enthält.
Unter IL-6-Verbindungen werden Verbindungen verstanden, die
hauptsächlich die gleiche Struktur oder das gleiche Aktivitätsspektrum
besitzen, wie das bekannte IL-6 (siehe die o. e.
PCT Patentanmeldung oder die o. e. Publikationen von Landsdorp und
Aarden in Zusammenhang mit dem spezifischen Proliferationsversuch)
oder Faktoren davon, beispielsweise Interferon β-2 wie
in beispielsweise EP 220,574 A (Yeda), WO 88/00206 (Genetics
Institute) und EP 257,406 A (Ajinomoto) beschrieben. Der Inhalt
dieser Veröffentlichungen ist hier durch Referenz einbezogen.
Die IL-6-Verbindungen können glykosiliert sein, beispielsweise
auf den Argininstellen. Sie können beispielsweise durch E. Coli
oder CHO-Zellen hergestellt werden.
Die IL-6-Verbindung wie beschrieben ist ein Polypeptid mit 212
Aminosäuren. Gewünschtenfalls kann die erste oder die letzte
Methioninaminosäure oder sogar der ganze nicht-kodierende Bereich
fehlen, beispielsweise die ersten 28 Aminosäuren, von Met-Asn bis
und mit Phe-Pro-Ala.
Die IL-6-Verbindung kann auch eine oder mehrere fehlende Aminosäuren
haben; sie kann auch eine oder mehrere Aminosäuren zusätzlich
besitzen oder eine oder mehrere Aminosäuren durch andere
ersetzt haben und trotzdem ihre IL-6 ähnliche Aktivität aufweisen
und gemäß der Erfindung wirksam sein.
Der Ausdruck IL-6-Verbindung umfaßt solche Analogen wie auch
Verbindungen, die selektiv die IL-6-Aktivität in Knochenkulturen
stimulieren, besonders solche Verbindungen, die selektiv sind,
indem sie unwesentlich auf anderen Faktoren oder Knochenresorption
auf andere Wege wirken.
Der Ausdruck umfaßt eine Verbindung der Formel I
Es umfaßt auch eine Verbindung der Formel I, die weitere Aminosäuren
enthält, z. B. an die N-terminale Gruppe gebunden, beispielsweise
Ala oder Met-Ala, oder der Formel II
worin X die Formel I bedeutet.
Der Ausdruck umfaßt weiter auch Verbindungen, worin eine oder
mehrere Aminosäuren ersetzt sind oder fehlen, z. B. Verbindungen,
die folgende Sequenz enthalten
beispielsweise als N-terminale Sequenz, und/oder hauptsächlich
die gleiche Struktur der übrigen Verbindung bewahren.
Für diese therapeutischen Wirkungen ist die geeignete Dosis
unterschiedlich und hängt beispielsweise von der genauen verwendeten
IL-6-Verbindung, dem Wirt, der Art der Verabreichung und
der Art und der Schwere der zu behandelnden Zustände ab. Im allgemeinen
sind jedoch bei Tieren zufriedenstellende Resultate zu
erwarten bei täglichen Dosen von ca. 0,5 µ/kg bis ca. 20 µ/kg
Tierkörper-Gewicht. Bei größeren Säugetieren, beispielsweise
Menschen, beträgt eine empfohlene tägliche Dosis im Bereich von
ca. 25 µ bis ca. 1000 µ einer IL-6-Verbindung, die zweckmäßiger
beispielsweise in Teildosen bis 4mal täglich verabreicht wird.
Die IL-6-Verbindungen können auf jedem üblichen Weg verabreicht
werden, insbesondere enteral, beispielsweise in Form von
Tabletten oder Kapseln, oder vorzugsweise parenteral, beispielsweise
in Form von Injektionslösungen oder Suspensionen.
Beispiele von Verabreichungsmethoden und pharmazeutischen Zusammensetzungen
für IL-6-Verbindungen sind bekannt und beispielsweise
in den o. e. Veröffentlichungen beschrieben.
IL-6 ist die bevorzugte Verbindung. Es ist angezeigt, daß diese
Verbindung in täglichen Dosen von 25 µbis 125 µ subkutan an
größere Säugetiere, beispielsweise Menschen, verabreicht werden
kann.
Pharmazeutische Präparate der Erfindung können IL-6-Verbindungen
zusammen mit zumindest einem pharmazeutischen Träger oder Verdünner
enthalten. Solche Zusammensetzungen können auf an sich
bekannte Weise hergestellt werden. Einheitsdosisformen enthalten
beispielsweise von ca. 4 µbis ca. 500 µ IL-6-Verbindung.
Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls eine Packung, die
eine pharmazetische Zusammensetzung enthaltend eine IL-6-
Verbindung zusammen mit Vorschriften für eine erfindungsgemäße
Anwendung aufweist.
Claims (10)
1. Verwendung einer IL-6-Verbindung zur Hemmung der Knochenresorption.
2. Verwendung einer IL-6-Verbindung zur Verstärkung der
Knochenbildung.
3. Verwendung einer IL-6-Verbindung zur Behandlung von
Osteoporose, Osteroarthritis, Paget Morbus, Knochentumor
bedingter Osteolyse, Osteomalazie, Osteogenesis imperfecta,
Osteomyelitis und Hyperkalzämie.
4. Verwendung einer IL-6-Verbindung zur Behandlung von
multiplem Knochenmyelom.
5. Anwendung einer IL-6-Verbindung bei der Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verwendung gemäß einem
der Patentansprüche 1 bis 4.
6. Pharmazeutische Zusammensetzung zur Anwendung bei einer der
Behandlungen gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine IL-6-Verbindung als
Wirkstoff enthält.
7. Zusammensetzung oder Verwendung nach irgendeinem der vorhergehenden
Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
IL-6-Verbindung eine Verbindung der Formel I ist:
8. Zusammensetzung oder Verwendung nach dem Patentanspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die IL-6-Verbindung Ala-X oder
Met-Ala-X ist, worin X die Sequenz der Formel I ist.
9. Zusammensetzung oder Verwendung nach dem Patentanspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die IL-6-Verbindung die Sequenz
enthält.
10. Eine Packung, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine pharmazeutische
Zusammensetzung nach einem der Patentansprüche 6
bis 9 zusammen mit Vorschriften für eine Verwendung gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 4 enthält.
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