DE3906680C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeug-Betriebssteuer
einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es wurden schon die verschiedensten Vorschläge gemacht,
um die Betriebsbedingungen eines Kraftfahrzeuges auf der
Grundlage entsprechender Werte von Beschleunigung der
Räder des Fahrzeuges zu steuern. Im folgenden sei festgehalten,
daß "Rad" die Räder oder Reifen eines Fahrzeuges
bezeichnet, "Raddrehbeschleunigung" im folgenden
als "Radbeschleunigung" bezeichnet wird und "Raddreh
geschwindigkeit" im folgenden als "Radgeschwindigkeit"
bezeichnet wird. Bekannte Vorschläge umfassen z. B. eine
Steuervorrichtung für Fahrten mit konstanter Geschwindigkeit,
wobei die Kraftfahrzeuggeschwindigkeit derart geregelt
wird, daß sie sich einer Zielgeschwindigkeit nähert, eine
Traktions-Steuervorrichtung, welche den Radschlupf während
der Beschleunigung steuert und eine Antiblockiersteuervorrichtung
zur Verhinderung von Blockieren der Kraftfahrzeugräder
während des Bremsvorganges. Bei derart bekannten Kraftfahrzeug-
Betriebssteuervorrichtungen wird die Radbeschleunigung
verwendet, um direkt beliebige Änderungen in dem Laufverhalten
der Räder auszudrücken. Da die Information, welche
den Beschleunigungsgrad ausdrückt, auch direkt anzeigt, inwieweit
tatsächlich eine Beschleunigung oder eine Verzögerung
vorliegt, können ausgezeichnete Ergebnisse erhalten
erhalten werden, indem die Steuerung auf der Grundlage der Radbeschleunigung
durchgeführt wird.
Aus der DE 37 24 574 A1 ist eine Einrichtung zur Schlupfsteuerung
eines Kraftfahrzeuges bekannt, welche die
Schlupfsteuerung eines Fahrzeuges optimiert, um ein
Durchdrehen der Räder während der Beschleunigung des
Fahrzeuges zu verhindern. Die beschriebene Schlupfsteuerung
beeinflußt sowohl die Kraftfahrzeugbremsen als auch das
Antriebsmoment des Motors. Um das Regelverhalten der
Steuerung auf verschiedene Fahrbedingungen des Fahrzeuges
anzupassen, optimiert die beschriebene Steuerung das
Steuerverhältnis zwischen dem Betätigen der Bremsen und dem
Variieren des Antriebsmomentes, um so Steuerverhältnis an
die verschiedenen Fahrbahnbedingungen anzupassen. Um dies zu
erreichen, wird vorgeschlagen, Vorrichtungen zum Ändern des
Schlupfverhältnisses bereitzustellen, die den Anteil an der
Schlupfsteuerung mittels Variation des Antriebsmomentes und
den Anteil an der Schlupfsteuerung mittels Bremsbetätigung
der Fahrzeugräder variieren.
Eine ähnliche Vorrichtung ist auch in der DE 36 42 008 A1
beschrieben. Die beschriebene Steuervorrichtung steuert
automatisch das Antriebsmoment des Fahrzeugs, in dem das
Schlupfverhältnis als Steuergröße für die Betätigung der
Fahrzeugbremsen und des Antriebsmomentes des Motors verwendet
wird. Um die Steuerung des Antriebsmomentes mit einer
hohen Effektivität durchzuführen, wird eine Vorrichtung
bereitgestellt, die in der Lage ist zu erkennen, ob sich
das Fahrzeug in einem beschleunigenden Zustand hoher Geschwindigkeit
oder ob sich das Fahrzeug in einem Zustand geringer
Geschwindigkeit auf einer Straßenoberfläche mit einem
geringen Reibungskoeffizienten befindet. In Abhängigkeit
des jeweils erkannten Zustandes wird das Schlupfverhältnis
gesteuert, indem sowohl die Fahrzeugbremsen als auch das Antriebsmoment
des Motors beeinflußt wird.
Die EP 02 52 384 A1 beschreibt eine Vorrichtung, welche in
der Lage ist, den Schlupfzustand eines vierradangetriebenen
Fahrzeugs zu ermitteln. Derartige Vorrichtungen können zur
Bestimmung des Schlupfzustandes nicht auf eine abgeschätzte
Fahrzeuggeschwindigkeit zurückgreifen (die für gewöhnlich
aus der Geschwindigkeit von mitlaufenden Rädern ermittelt
wird), da alle Räder des Fahrzeuges Antriebsräder sind.
Gleichwohl ist die Bestimmung des Schlupfzustandes für vierradangetriebene
Fahrzeuge insbesondere dann wichtig, wenn
sich das Fahrzeug auf schwerem Grund mit einem geringen Reibungskoeffizienten
befindet. Die beschriebene Vorrichtung
mißt mechanische Vibrationen der Antriebsräder und wertet
das Auftreten von Vibrationen oder Oszillationen innerhalb
bestimmter Frequenzbereiche als Signal für auftretenden
Schlupf.
Für gewöhnlich werden bei derart bekannten Vorrichtungen
aufeinanderfolgende Werte von momentanen Radgeschwindigkeiten
(d. h. jeweils gemessen während eines sehr
kurzen Zeitintervalles) nacheinander erhalten und zeitweise
gespeichert und aufeinanderfolgende Werte von momentanen
Radbeschleunigungen werden von diesen Werten
von momentanen Radgeschwindigkeiten erhalten. Im Falle
der Antirutsch-Steuervorrichtung gemäß der
JP-OS 60-35 649 wird der jüngst erhaltene Wert der Radgeschwindigkeit
als Vx0, die unmittelbar vorher erhaltene
Radgeschwindigkeit als Vx1 und das Zeitintervall,
während dem Vx0 gemessen wird als ΔTn und das Zeitintervall
zur Messung von Vx1 als ΔT(n-1) bezeichnet;
hieraus ergibt sich dann die momentane Radbeschleunigung
V′W durch die folgende Gleichung:
Die gemessene Radgeschwindigkeit beinhaltet jedoch einen
hohen Betrag von hochfrequenten Rauschkomponenten, hervorgerufen
durch Vibrationen aufgrund der Straßenoberfläche,
d. h. Vibrationen des Fahrzeuges und/oder Einbauteilen,
welche die Sensoren zur Messung der Radgeschwindigkeit
tragen. Da die momentane Radbeschleunigung
auf der Grundlage der gemessenen Radgeschwindigkeit berechnet
wird, enthält die berechnete Beschleunigung
ebenfalls hohe Beträge von hochfrequenten Rauschanteilen.
Dies hat zur Folgen, daß, wenn die Steuerung des
Fahrzeuges direkt auf der Grundlage des berechneten momentanen
Radbeschleunigungswertes durchgeführt wird, ein
Steuerfehler auftreten kann, was zur Folge hat, daß der
Steuerprozeß nicht mehr durchgeführt werden kann aufgrund
der hochfrequenten Rauschanteile.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die
eingangs geschilderten Probleme des Standes der Technik
zu umgehen und eine Kraftfahrzeug-Betriebssteuervorrichtung
zur Steuerung der Betriebszustände eines
Kraftfahrzeuges auf der Grundlage von Radbeschleunigung
zu schaffen, bei der ein Filterprozeß mit einem hohen
Grad von Genauigkeit durchgeführt wird, um hochfrequente
Rausch- oder Störanteile des erhaltenen Wertes der
Radbeschleunigung auszuschließen, um somit einen hochgenauen
Wert der Radbeschleunigung zu erhalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Um einen
effektiven Filterprozeß sicherzustellen, werden gewisse
Parameter des Filters, beispielsweise die Eckfrequenz
(Cut-Off-Frequency) variabel abhängig von Informationen
gehalten, welche den momentanen Zustand des Fahrzeugrades
betreffen.
Diese Informationen hinsichtlich der Fahrzeugräder können
Radgeschwindigkeitsdaten, Informationen, welche anzeigen,
ob die Beschleunigungsmessung momentan an einem
angetriebenen oder einem treibenden Rad durchgeführt
wird, oder Informationen beinhalten, welche die Dauer
der Abtastintervalle betreffen, innerhalb der aufeinanderfolgende
Werte von Radgeschwindigkeit erhalten werden.
Insbesondere können derartige Informationen verwendet
werden, um Sätze von Filterkoeffizienten-Werten
auszuwählen, welche eine geeignete Filterung ermöglichen,
um höchst effektiv hochfrequente Anteile von den
Werten der Beschleunigung auszuschließen, die als Ausgänge
von den Filterverarbeitungen erhalten werden.
Der Filtervorgang wird vorzugsweise durch einen digitalen
Tiefpaß-Filtervorgang durchgeführt, so daß die Werte
der Filterkoeffizienten frei bestimmt werden können,
beispielsweise durch ein Computerprogramm. Die Filterparameter,
die so modifiziert werden können durch Einstellung
der Filterkoeffizienten, umfassen Eckfrequenz
in der Verwendung beim Tiefpaß-Filtervorgang, um hochfrequente
Rauschanteile auszuschließen, Filtertyp (z. B.
Tiefpaßfilter zweiter Ordnung, Tiefpaßfilter dritter
Ordnung, Chebyshev-Filterantwort oder Butterworth-Filteranwort
etc.). Eine verbesserte Genauigkeit kann dadurch
erreicht werden für die Werte von Radbeschleunigung,
die in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung erhalten
werden.
Aufgrund dieser Ausbildung einer erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeug-Betriebssteuervorrichtung können Filterparameter,
wie beispielsweise Eckfrequenz in Abhängigkeit
von verschiedensten Zuständen bezüglich des Rades
festgesetzt werden. Wenn beispielsweise das Rad in einem
festgelegten Hochgeschwindigkeitsbereich dreht, kann die
Eckfrequenz auf einen festgelegten hohen Wert gesetzt
werden, wohingegen die Radgeschwindigkeit in einem niederen
Bereich ist, die Eckfrequenz auf einen geringeren
Wert gesetzt werden kann, so daß eine optimale
Ausschließung von hochfrequenten Rauschanteilen des sich
ergebenden Beschleunigungssignals für beide Geschwindigkeitsbereiche
sichergestellt ist. Wenn einmal ein
geeigneter Wert der Eckfrequenz auf diese Art und Weise
bestimmt worden ist, können dann geeignete Filterkoeffizienten
erhalten werden durch Erzeugung dieses Eckfrequenzwertes.
Diese Filterkoeffizienten können beispielsweise
aus einer Mehrzahl von vorherbestimmten
Sätzen von Filterkoeffizienten ausgewählt werden entsprechend
den respektiven unterschiedlichen Werten der
Eckfrequenz. Somit können Filterparameter ausgewählt
werden, um einen optimalen Filtervorgang für den momentanen
Zustand eines jeden Rades bereitzustellen. Die
Filterverarbeitung von aufeinanderfolgend erhaltenen
Werten von momentanen Radbeschleunigungen wird durchgeführt
unter Verwendung dieser Koeffizientenwerte, um ein
genaues Radbeschleunigungssignal zu erhalten, wobei die
erwähnten hochfrequenten Rauschanteile wirksam ausgeschlossen
werden. Die vorliegende Erfindung ermöglicht
somit eine verbesserte Genauigkeit der Steuerung eines
Kraftfahrzeuges auf der Grundlage der Werte von Radbeschleunigung,
die erhalten werden als Ergebnis des
Filterprozesses, wobei es nicht nötig ist, den Zustand
einer Bremsvorrichtung oder anderer Einrichtungen an dem
Fahrzeug zu ändern, um somit die verbesserte Steuergenauigkeit
zu erhalten.
Vorteile und zweckmäßige Weiterbildungen der Aufgabenlösung
ergeben die Merkmale der Unteransprüche.
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
Es zeigt
Fig. 1 in Blockdiagrammdarstellung die grundlegende
Idee der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 schematisch vereinfacht den gesamten Aufbau
einer Antirutsch-Steuervorrichtung für ein
Fahrzeug gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3 schematisch vereinfacht einen Radgeschwindigkeits-
Sensorabschnitt in der Vorrichtung von
Fig. 2 für ein Rad des Fahrzeuges;
Fig. 4 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der grundlegenden
Prinzipien der Antirutsch-Steuervorrichtung
gemäß Fig. 2;
Fig. 5, 6 und 7 Flußdiagramme zur Erläuterung der Arbeitsweise
einer ersten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Antirutsch-Steuerung;
Fig. 8 ein Zeitdiagramm für das Flußdiagramm von
Fig. 5;
Fig. 9 eine grafische Darstellung zur Erläuterung einer
Beziehung zwischen Werten von momentaner
Radgeschwindigkeit und einer Zahl m, verwendet
in dem Flußdiagramm von Fig. 6;
Fig. 10 und 11 grafische Darstellungen zur Erläuterung
wahrer Beschleunigungskomponenten und Rauschkomponenten
eines Beschleunigungssignals;
Fig. 12 eine grafische Darstellung einer Beziehung
zwischen Filter-Eckfrequenz und Radgeschwindigkeit
zur Erläuterung einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Antirutsch-
Steuerung;
Fig. 13, 14 und 15 Flußdiagramme zur Erläuterung der
zweiten und der dritten und vierten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Antirutsch-
Steuerung;
Fig. 16 ein Blockdiagramm zur Darstellung der grundlegenden
Prinzipien einer fünften Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Antirutsch-Steuerung;
Fig. 17 ein Zeitdiagramm zur Erläuterung der Arbeitsweise
der fünften Ausführungsform;
Fig. 18 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Arbeitsweise
der fünften Ausführungsform; und Fig. 19
die Darstellung einer Abwandlung der fünften
Ausführungsform, bei der Werte von Beschleunigungsmeß-
Zeitpunkten durch Interpolation von
Werten (erhalten durch einen Abtastpunkt-Mittelungsprozeß)
bestimmt werden.
Fig. 1 zeigt als Blockdiagramm die grundlegenden Prinzipien
einer Ausführungsform einer Kraftfahrzeug-
Betriebssteuervorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung,
bei der eine Filter-Eckfrequenz (Cut-Off-Frequency)
für eine verbesserte Filteraktivität variierbar
ist. Gemäß Fig. 1 weist eine derartige Vorrichtung im
wesentlichen eine Radgeschwindigkeits-Sensoreinrichtung
M1 auf, welche ein Radgeschwindigkeitssignal erzeugt
(z. B. ein Signal mit aufeinanderfolgenden Werten von
momentanen Radgeschwindigkeiten), welches einer Berechnungseinrichtung
M 2 zur Berechnung einer momentanen
Radbeschleunigung zugeführt wird, um ein momentanes
Radbeschleunigungssignal (bestehend aus aufeinanderfolgenden
Werten von momentanen Radbeschleunigungen) zu
erhalten. Dieses Signal wird einer Filterverarbeitungseinrichtung
M 3 übertragen, welche als Tiefpaßfilter arbeitet,
um Frequenzkomponenten auszuschließen, die höher
als eine Eckfrequenz fc sind, um ein Beschleunigungssignal
zu erhalten für eine Kraftfahrzeug-Betriebssteuereinrichtung
M5. Zusätzlich ist eine Setzeinrichtung M4
zum Festsetzen einer Eckfrequenz vorgesehen, um einen
geeigneten Wert einer Eckfrequenz für die Filterverarbeitungseinrichtung
M3 festzusetzen, welcher die Eckfrequenz
ist, die in Abhängigkeit von einer oder mehreren
Bedingungen bezüglich des Kraftfahrzeugrades bestimmt
wurde, so z. B., ob die Radgeschwindigkeit in
einem hohen oder einem niederen Bereich ist, oder ob das
Rad ein Antriebsrad oder angetriebenes, d. h. frei
mitlaufendes Rad ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
welche eine Antirutsch-Steuervorrichtung ist, wird
nun - weiterhin unter Bezugnahme auf die Zeichnung -
näher erläutert.
Eine Antirutsch-Steuervorrichtung funktioniert während
des Bremsvorganges eines Fahrzeuges um zu verhindern,
daß das oder die Kraftfahrzeugräder blockieren, so daß
die Rutsch- oder Schleudergefahr verringert wird.
Fig. 2 ist eine schematisch vereinfachte Darstellung des
allgemeinen Aufbaus dieser Vorrichtung, wobei mit dem
Bezugszeichen 10 eine elektronische Steuereinheit (ECU =
electronic control unit) bezeichnet ist, welche u. a.
einen Microcomputer beinhaltet. Mit 20 sind die vier
Räder des Fahrzeuges bezeichnet, und mit 30 allgemein
ein Bremssystem, welches den Grad der angelegten Bremskraft
steuert. Das Bezugszeichen 21 bezeichnet eine jede
Achse der Räder 20. Das Bremssystem 30 weist im wesentlichen
ein Bremspedal 31, einen Hauptzylinder 32, eine
Pumpe 33, einen Akkumulator oder Sammler 34, einen
Druckregler 35, einen Bremsenbetätiger 36, einen Radzylinder
37, sowie Bremsscheiben 38 an den entsprechenden
Rädern 20 auf. Ein Hydraulikdruck, der von dem Hauptzylinder
32 erzeugt wird, wird jedem der Radzylinder 37
übertragen, wobei die so angelegten entsprechenden Werte
der Hydraulikdrücke durch eine Mehrzahl von in der
Zeichnung nicht dargestellten elektromagnetischen Ventilen
gesteuert wird, was in dem Bremsenbetätiger 36
stattfindet. Obwohl in der Zeichnung nicht dargestellt,
ist jeder der Radzylinder 37 mit einem Bremskissen ausgestattet,
das den Bremsvorgang durch Reibung ausführt,
welche mittels den entsprechenden Bremsscheiben 38 erzeugt
wird. Die ECU 10 empfängt als Eingangssignale Signale
von einem Satz von vier Radgeschwindigkeitssensoren
51, welche jeweils an den Rädern 20 angeordnet sind.
In dieser Ausführungsform umfassen die Räder 20 sowohl
Antriebsräder als auch angetriebene oder freilaufende
Räder. Signale von einem Bremsenschalter 42 werden
ebenfalls der ECU 10 eingegeben. Die ECU 10 führt einen
festgelegten Berechnungsvorgang durch, der auf Grundlage
dessen die Mehrzahl von elektromagnetischen Ventilen des
Bremsenbetätigers 36 so betrieben wird, daß die entsprechenden
Werte des Hydraulikdrucks an den Radzylindern
37 der Räder 20 reguliert werden.
Fig. 3 zeigt einen Radgeschwindigkeitssensor 51 für
eines der Räder 20. Gemäß Fig. 3 ist der Radgeschwindigkeitssensor
51 aus einem Signalrotor 52 gebildet, der
zusammen mit dem Rad dreht, sowie einem magnetischen
Aufnehmer 53. Der Signalrotor 52 weist 96 Zähne auf, die
äquidistant an seinem Umfang angeordnet sind und das
sich ergebende Ausgangssignal von dem Aufnehmer 53 wird
durch einen Wellenform-Formschaltkreis 54 übertragen, um
somit ein Ausgangssignal zu erhalten, welches im folgenden
als Radgeschwindigkeits-Detektionssignal bezeichnet
wird und aus einem Zug von Rechteckimpulsen
besteht. Dieses Signal wird einem Interrupt-Eingang des
Microcomputers in der ECU 10 zugeführt. Als Antwort auf
jeden Radgeschwindigkeitsimpuls inkrementiert der Microcomputer
einen Zählwert in einem Register, wobei
dieser Zählwert verwendet wird, um Werte von momentanen
Radgeschwindigkeiten zu erhalten, wie im folgenden noch
erläutert wird.
Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung wird nun unter
Bezugnahme auf die Fig. 4 bis 7 erläutert, welche Flußdiagramme
zur Erläuterung der Arbeitsweise des Microcomputers
in der ECU 10 sind. Fig. 4 ist ein Gesamtflußdiagramm
des Hauptprogrammes zur Durchführung einer
Antirutsch-Steuerung. Die folgende Beschreibung erfolgt
unter Bezugnahme auf ein einzelnes Rad, es versteht sich
jedoch, daß gleiche oder ähnliche Abläufe für jedes der
Räder durchgeführt werden. Der Prozeßablauf beginnt,
wenn die Energiezufuhr zu der ECU 10 eingeschaltet wird.
In einem Schritt 100 wird eine Initialisierung durchgeführt.
In einem Schritt 200 wird die Radgeschwindigkeit
VW berechnet. Bei dieser Ausführungsform wird eine
Steuerung an jedem der vier Räder 20 durchgeführt, so
daß entsprechende Werte der Radgeschwindigkeit VW für
jedes der Räder 20 berechnet werden. In einem Schritt
300 wird die Radbeschleunigung W berechnet.
In einem Schritt 400 wird entschieden, ob eine Antirutsch-
Steuerung begonnen werden kann oder nicht. Diese
Entscheidung wird auf der Grundlage einer Anzahl von
unterschiedlichen Bedingungen getroffen, beispielsweise,
ob der Bremsenschalter 42 erfaßt hat, daß das Bremspedal
41 gedrückt wurde, ob oder ob nicht die Radbeschleunigung
W kleiner ist als ein festgelegter Wert -s, ob
ein Rutschfaktor S (erhalten aus der Fahrzeuggeschwindigkeit
VM durch die Gleichung, die unten angegeben ist)
größer als ein festgelegter Wert ist oder nicht, etc.
Die erwähnte Gleichung ist:
In einem Schritt 500 werden die entsprechenden Betriebszustände
für die elektromagnetischen Ventile des
Bremsenbetätigers 36 berechnet auf der Grundlage der
Werte von Radgeschwindigkeit VW und Radbeschleunigung
W, welche in den Schritten 200 und 300 erhalten wurden.
Wenn beispielsweise die elektromagnetischen Ventile für
die Radzylinder 37 drei unterschiedliche Betriebszustände
haben, bei denen der Hydraulikdruck erhöht, abgesenkt
oder konstant gehalten wird, dann wird, wenn der
Radbeschleunigungswert anzeigt, daß ein Rad zu blockieren
beginnt, das entsprechende der elektromagnetischen
Ventile in den "reduziere Hydraulikdruck" gesetzt. Wenn
daraufhin der normale Rad-Drehzustand wieder erreicht
worden ist, wird das Rad wieder in den Modus "erhöhe
Hydraulikdruck" gesetzt.
In einem Schritt 600 werden Befehlssignale an den
Bremsenbetätiger 36 ausgegeben, um die Betriebszustände, die
in dem Schritt 500 erhalten wurden, zu implementieren.
Danach werden die Schritte von 200 bis 600 zyklisch
wiederholt, um somit das Fahrzeug unter der Kontrolle
des Fahrers zu halten, ohne daß ein Blockieren oder
Rutschen auftritt.
Die Schritte 500 und 600 gemäß obiger Beschreibung können
auf verschiedenste Art und Weise implementiert werden,
abhängig von der Konfiguration des Steuersystems.
So können beispielsweise im Schritt 500 die Zielwerte
von Hydraulikdruck für jeden der Radzylinder 37 berechnet
werden, wohingegen im Schritt 600 eine hydraulische
Servosteuerung durchgeführt werden könnte, um die einzelnen
Drücke für die entsprechenden Radzylinder auf
ihren Zielwerten zu halten.
Fig. 5 zeigt ein Flußdiagramm des Prozesses für
Radgeschwindigkeits-Pulsberechnung, der während jedem der
aufeinanderfolgenden Abtastintervalle ΔT durchgeführt
wird, wie folgt: Bei der folgenden Beschreibung erfolgt
auch eine Bezugnahme auf das Wellenformdiagramm von Fig. 8.
Wenn ein erster Impuls von dem Radgeschwindigkeits-
Detektionssignal (von dem Formschaltkreis 54) erzeugt
wird, wirkt dieser Puls als ein erster Unterbrechnungspuls
(Puls P₁ in Fig. 8) für den Microcomputer der ECU
10. Ein Zählwert eines Registers wird dann um eins inkrementiert
von einem Anfangswert von null. Danach erfolgt
ein Interrupt und der Zählwert wird jedesmal dann
inkrementiert, wenn ein Radgeschwindigkeits-Detektionspuls
erzeugt wird. Dies erfolgt aufeinanderfolgend während
eines verstreichenden Zeitintervalls ΔT, welches
sich von dem ersten der Radgeschwindigkeits-Detektions
signalpulse (P₁ in Fig. 8) während eines festen Zeitintervalls
ΔTs zum nächste Radgeschwindigkeits-Detektions
signalpuls (P₂ in Fig. 8) erstreckt, der am Ende
des Intervalls ΔTs erfolgt. Ein Zählwert Np der Anzahl
von Radgeschwindigkeits-Detektionspulsen während ΔT wird
somit erhalten. Zusätzlich wird der Wert des verstrichenen
Zeitintervalls ΔT gemessen. Wenn der erwähnte
Puls P₂ erscheint und somit das verstreichende Zeitintervall
ΔT beendet wird, beginnt der Zählvorgang von
null aus erneut und der erwähnte Prozeß wird wiederholt,
um neue Werte für Np und der Dauer von ΔT zu erhalten.
Dieser Ablauf wird wiederholt durchgeführt während
aufeinanderfolgender Intervalle ΔT. Es versteht sich, daß,
obwohl ΔTs fest ist, ΔT variiert in einem bestimmten
Betrag abhängig von der Radgeschwindigkeit. Somit wird
der obige Ablauf zur Erhaltung der Werte Np und ΔT in
Intervallen wiederholt, die nur annähernd gleich ΔTs
sind und nicht präzise festgelegt sind.
Fig. 6 ist ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Berechnung,
durchgeführt wird, um die Radgeschwindigkeit VW
unter Verwendung aufeinanderfolgender Werte Np und ΔT zu
erhalten entsprechend dem Schritt 200 in Fig. 4. In einem
ersten Schritt 201 wird ein Wert der momentanen
Radgeschwindigkeit V′W unter Verwendung der folgenden
Gleichung berechnet:
V′W = K · Np/ΔT
wobei Np die Anzahl von Geschwindigkeitsdetektionsimpulsen
ist, welche während der verstreichenden Zeit ΔT
gezählt wurden und ΔT der Wert der verstrichenen Zeit
ist, die wie oben beschrieben erhalten wird. K ist ein
Koeffizient. In einem Schritt 202 werden Werte von momentaner
Radgeschwindigkeit, die in aufeinanderfolgenden
Abläufen des Prozesses gemäß Fig. 6 erhalten wurden,
zwischen einen Satz von Registern in dem Microcomputer
der ECU 10 ausgetauscht. (Es sei hier festgehalten, daß,
obwohl die folgende Beschreibung unter der Annahme erfolgt,
daß separate angewählte Register verwendet werden,
um entsprechende Werte von momentaner Radgeschwindigkeit
und momentaner Beschleunigung zeitweise zu
speichern, es gleicherweise möglich wäre, eine andere
Art von Speicher, beispielsweise ein RAM des Microcomputers
der ECU für diese zeitweise Speicherfunktion zu
verwenden.) Die erwähnten Register werden im folgenden
als Register Vx0, Vx1 und Vx3 bezeichnet und die
entsprechenden Werte, die in diesen Registern nach dem
Abschluß des Schrittes 202 gehalten sind, werden ebenfalls
mit Vx0′, Vx1′ Vx2, Vx2 und Vx3 bezeichnet. In einem
Schritt 202 wird zunächst derWert Vx2 von dem Vx2-Register
in das Vx3-Register übertragen, wonach der Wert
Vx1 von dem Vx1-Register zum Vx2-Register übertragen
wird, der Wert Vx0 vom Vx0-Register in das Vx1-Register
und der jüngst erhaltene Wert der momentanen Radgeschwindigkeit
V′W′ der im Schritt 201 berechnet wurde,
wird in das Vx0-Register übertragen. Auf diese Art und
Weise werden die Werte von Vx0 bis Vx3 für jedes Rad pro
Ablauf der Flußsequenz gemäß Fig. 6 entsprechend
erneuert.
In einem Schritt 204 wird eine Zahl m erhalten, welche
verwendet wird, um die Radgeschwindigkeit VW zu berechnen.
Der Wert von m wird auf der Grundlage des erneuerten
Wertes der momentanen Radgeschwindigkeit V′W ermittelt,
der gerade in dem Register Vx0 gespeichert wurde,
d. h. auf der Grundlage des neuen Wertes Vx0. Diese Zahl
m kann beispielsweise aus einer gespeicherten Tabelle
oder einer "memory map" von Beziehungen zwischen Werten
von m und Werten der momentanen Radgeschwindigkeit V′W
erhalten werden. Eine derartige tabellen- oder datenfeldartige
Beziehung kannn beispielsweise in Form der
grafischen Darstellung von Fig. 9 vorliegen. Alternativ
kann m als eine vorherbestimmte Funktion f(Vx0) des
Wertes Vx0 erhalten werden.
In einem Schritt 205 wird ein Mittelungsprozeß durchgeführt,
um unter Verwendung der Zahl m die Radgeschwindigkeit
VW wie folgt zu erhalten:
Auf diese Art und Weise wird ein erneuerter Wert der
Radgeschwindigkeit VW als ein Mittel von m aufeinanderfolgenden
berechneten Werten der momentanen Radgeschwindigkeit
erhalten.
Der erwähnte Ablauf wurde für ein einzelnes Rad beschrieben.
Es ergibt sich jedoch, daß identische Prozesse
gleichzeitig für jedes der Fahrzeugräder durchgeführt
werden können unter Verwendung eines einzelnen
Microcomputers, um aufeinanderfolgende erneuerte Werte
der Radgeschwindigkeit für jedes der Räder zu erhalten.
In diesem Falle werden die Raddetektionssignale für jedes
der Räder entsprechend den Interrupt-Eingängen des
Microcomputers zugeführt.
Fig. 7 zeigt in einem Flußdiagramm die Prozeßabläufe zur
Durchführung des Schrittes 300 in Fig. 4, um die
Beschleunigung W eines Rades zu ermitteln. Diese
Ausführungsform wird für den Fall beschrieben, in dem ein digitaler
Filterprozeß verwendet wird. In einem Schritt
301 wird der Wert der momentanen Radgeschwindigkeit Vx1
(erhalten in den Sequenzen von Fig. 6 und 7) und das
korrespondierende verstrichene Zeitintervall ΔT(n-1)′
welches zur Berechnung des Wertes Vx 1 verwendbar wurde,
zusammen mit dem jüngst erhaltenen Wert Vx 0 der momentanen
Radgeschwindigkeit und die entsprechende verstrichene
Zeit Tn zusammen mit einem Koeffizienten J
verwendet, um die momentane Radgeschwindigkeit ′W aus der
folgenden Gleichung zu erhalten:
In einem Schritt 302 wird der Inhalt eines Satzes von
fünf Registern des Microcomputers der ECU 10 ausgetauscht.
Von diesen Registern wird ein Satz von drei
Registern, die benutzt werden, um aufeinanderfolgend
erhaltene Werte von momentanen Radbeschleunigungen zu
halten, mit x2, x1 und x0 bezeichnet und die in
diesen entsprechenden Registern nach Durchführung eines
Schrittes 302 gehaltenen Werte werden als momentane
Radbeschleunigungswerte x2, x1 und x0 bezeichnet.
Zusätzlich werden zwei Register, die dazu dienen, Werte
von Radbeschleunigungen zu halten, welche einem Filterprozeß
(wie folgt beschrieben) unterworfen wurden, als
Register w1 und w2 bezeichnet, und die Werte der
Radbeschleunigung in diesen Registern nach Durchführung des
Schrittes 302 werden als Werte w 1 und w 2 bezeichnet.
Im Schritt 302 wird die Erneuerung des Inhaltes dieser
Register wie folgt durchgeführt: der Wert der momentanen
Radbeschleunigung in dem x1-Register wird in das
x2-Register übertragen, der Wert in dem x0-Register
wird in das x1-Register übertragen und der neue Wert
der momentanen Radbeschleunigung (berechnet im Schritt
301) wird in das x0-Register übertragen. Zusätzlich
wird der Wert der (digital gefilterten) Radbeschleunigung
in dem w 1-Register in der w 2-Register übertragen
und der jüngst berechnete Wert der Radbeschleunigung W
(erhalten vom digitalen Filterprozeß im unmittelbar vorher
abgelaufenen Prozeß dieser Folge) wird in das
w 1-Register übertragen. Wie im Falle der Berechnung der
aufeinanderfolgenden Werte der Radgeschwindigkeit W
werden erneuerte Werte W der Radbeschleunigung aufeinanderfolgend
in Abtastintervallen, die im wesentlichen
gleich ΔTs sind, berechnet.
In einem Schritt 303 wird entschieden, ob der momentan
durchgeführte Prozeß für ein Antriebsrad des Fahrzeugs
ist oder nicht. Bei einem herkömmlichen Fahrzeug (d. h.
ein Zweiradantrieb) kann diese Entscheidung durch den
Microcomputer der ECU 10 auf der Grundlage der Zustände
von Flags gemacht werden, welche für jedes der vier Räder
20 gesetzt werden. Alternativ kann diese Entscheidung
auf der Grundlage von Radbeschleunigungsvorgängen
oder -prozessen gemacht werden, die in einer festen Sequenz
für aufeinanderfolgende der Räder 20 durchgeführt
werden. Diese Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist jedoch genauso gut bei einem Fahrzeug mit zeitweiligem
Vierradantrieb anwendbar, wobei bestimmte Räder
manchmal mit der Fahrzeugtransmission gekoppelt werden
können und als Antriebsräder dienen und zu anderen
Zeitpunkten nur als frei mitlaufende Räder dienen. In
diesem Fall kann der Microcomputer unterscheiden, ob ein
Rad in dem angetriebenen oder einem getriebenen Zustand
ist auf der Grundlage eines Austausch- oder Umschaltvorganges,
der durchgeführt wird, um von Vierradantrieb
auf Zweiradantrieb umzuschalten, d. h. durch Erkennung
eines Signals, das von einem Schalter erzeugt wird, der
betätigt wird, um von Vierradantrieb auf Zweiradantrieb
umzuschalten und umgekehrt.
Wenn das Rad, an dem momentan der Prozeß durchgeführt
wird, als ein Antriebsrad beurteilt wird, geht der
Ablauf zu einem Schritt 304 weiter. Wenn beurteilt wird,
daß kein Antriebsrad vorliegt, geht der Prozeß zu einem
Schritt 305. Im Schritt 304 wird ein vergleichsweise
niederer Wert der Eckfrequenz fc1 für eine digitale
Filterverarbeitung gesetzt, der nachfolgend den momentanen
Radbeschleunigungswerten V′W angelegt wird, um die
Radbeschleunigung W zu erhalten. Im Schritt 305 wird
ein vergleichsweise hoher Wert der Eckfrequenz fc2 < fc1
für den digitalen Filterprozeß gesetzt.
Die angenäherte Beziehung zwischen den hochfrequenten
Rauschanteilen, der Fahrzeugbeschleunigung und der Eckfrequenz
fc ist in Fig. 10 dargestellt für die Fälle von
getriebenem Rad (durchgezogene Linie) und leerlaufendem
Rad (gestrichelte Linie). Die dichten Verteilungen der
wahren Beschleunigungskomponenten des momentanen
Beschleunigungssignals (des Signales bestehend aus den
aufeinanderfolgenden Digitalwerten der Momentanbeschleunigung
erhalten im Schritt 301 von Fig. 7 in aufeinanderfolgenden
Abtastintervallen) werden, wie gezeigt, auf
einen Tiefenfrequenzbereich beschränkt. Da ein Antriebsrad
eines Fahrzeuges mit der Fahrzeugtransmission,
d. h. Antriebswelle, Getriebe etc. verbunden ist, hat ein
Antriebsrad einen viel höheren Wert einer Rotationsträgheit
wie in leerlaufendes Rad. Dies hat zur Folge,
daß, wie in Fig. 10 dargestellt, hochfrequente Rauschkomponenten
des Antriebsrades mit hoher Amplitude in
einem tieferen Frequenzbereich auftreten wie im Falle
eines leerlaufenden Rades. Deshalb ist es vorteilhaft,
die Eckfrequenz des Filterprozesses so zu setzen, daß
diese hochfrequenten Komponenten auf einen relativ niederen
Wert (fc1) ausgeschlossen werden, wenn die
Beschleunigungsberechnung für ein Antriebsrad durchgeführt
wird und auf einen relativ hohen Wert (fc2) für den Fall
eines leerlaufenden Rades ausgeschlossen wird. Dies
stellt sicher, daß ein Maximalpegel der wahren
Beschleunigungskomponenten von dem Filter durchgelassen wird (im
Falle eines leerlaufenden Rades) und eine ausreichende
Rauschausschließung für den Fall eines Antriebsrades
erfolgt.
Im Schritt 306 wird ein Satz von Werten für digitale
Tiefpaß-Koeffizienten ai, bj berechnet, wobei i = 0, 1,
2 und j = 1, 2 ist. Diese Filterkoeffizientenwerte werden
auf der Grundlage eines angenommenen Wertes der Abtastperiode
für digitale Filterverarbeitung (d. h. Periode
für aufeinanderfolgenden Erhalt von erneuerten
Werten von momentanen Radbeschleunigungen, was das Intervall
ΔT ist) berechnet und auf der Grundlage der
Eckfrequenz, die in den Schritten 304 und 305 gesetzt
wurde. Diese Filterkoeffizientenwerte können aus einer
Datenmappe erhalten werden, welche in einem Speicher des
Microcomputers der ECU 10 gespeichert ist und liefert
entsprechende Eckfrequenzwerte g(fc) an entsprechende
vorbestimmte Sätze von Werten für die Filterkoeffizienten
(ai, bj). Alternativ können diese Filterkoeffizientenwerte
als Funktionen des Eckfrequenzwertes erhalten
werden. Durch Änderung der Werte der Filterkoeffizienten
(ai, bj) auf diese Art und Weise können die digitalen
Filtercharakteristiken frei geändert werden.
Wie erwähnt, ist der Wert ΔT und somit der Wert der
Abtastperiode für den Filterprozeß nicht festgelegt. Wie
jedoch aus Fig. 8 hervorgeht, ist, wenn die Radgeschwindigkeit
ausreichend hoch ist (so daß die Periode
der Raddetektionsimpulse wesentlich kleiner als ΔTs ist)
die Abtastperiode im wesentlichen konstant, um eine
ausreichende Filtergenauigkeit sicherzustellen und ist
hierbei annähernd gleich ΔTs.
Im Schritt 307 wird ein Tiefpaß-Digitalfilterprozeß
durchgeführt, um die Radbeschleunigung W zu erhalten
unter Verwendung der Werte von momentaner Radbeschleunigung,
die momentan noch in den Registern xo, x1, und
x2 gehalten sind, und der Werte von Radbeschleunigung,
die in den Registern w1 und w2 gehalten sind und der
Werte für die Filterkoeffizienten ai, bj), die im
Schritt 306 erhalten wurden. Dieser digitale Filterprozeß
findet in Übereinstimmung mit der folgenden Gleichung
statt, um einen erneuerten Wert für die
Radbeschleunigung W zu erhalten:
W = a₀ · x0 + a₁ · x1 + a₂ · x2 + b₁ · w1 + b₂ · w2
Somit wird bei der beschriebenen ersten Ausführungsform
der digitale Tiefpaß-Filterprozeß durch den Microcomputer
der ECU 10 durchgeführt, wobei dieser Filterprozeß
softwaremäßig frei steuerbar ist, so daß die Filterparameter
wie die Eckfrequenz mittels eines Programms frei
änderbar sind. Auf diese Art kann eine Beschleunigungsverarbeitung
für jedes der vier Räder eines Fahrzeuges
unter Verwendung eines einzigen Microcomputers durchgeführt
werden und die Werte der Eckfrequenzen zur Verwendung
in den durchgeführten Filterprozessen, um
Beschleunigungswerte für die entsprechenden Räder zu
erhalten, werden abhängig davon variiert, ob das betreffende
Rad ein Antriebsrad oder ein freilaufendes Rad
ist, um die Filterwirksamkeit zu verbessern.
Bei der beschriebenen Ausführungsform werden Radgeschwindigkeitssensoren
als Einrichtung zur Erfassung der Radgeschwindigkeit
verwendet, wohingegen die im Schritt 301
von Fig. 7 durchgeführte Verarbeitung eine Einrichtung
bildet zur Berechnung von Werten der momentanen Radbeschleunigung;
Schritt 307 in Fig. 7 stellt eine Einrichtung
zur Durchführung des Filterprozesses dar und
die Kombination der Verarbeitungsschritte 303 bis 306 (A
in Fig. 7) bildet eine Einrichtung zum Festsetzen der
Filtereckfrequenz. Zusätzlich bilden die Schritte 500
und 600 in Fig. 4 eine Einrichtung zur Steuerung des
Fahrzeuglaufes.
Eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird nun beschrieben, welche ebenfalls als Antirutsch-
Steuervorrichtung verwendbar ist und wobei die Eckfrequenz
zur Verwendung in dem digitalen Filterprozeß
variabel in Abhängigkeit der Radgeschwindigkeit gemacht
ist. Gemäß Fig. 11 werden, mit steigender Radgeschwindigkeit,
Dichtigkeitsverteilungsbereiche der wahren
Beschleunigungsfrequenzkomponenten und der hochfrequenten
Rauschkomponenten in dem Radbeschleunigungssignal
frequenzmäßig nach oben angehoben. Dies aufgrund der
Tatsache, daß ein Impulszugsignal, dessen Frequenz sich
mit der Radgeschwindigkeit ändert, verwendet wird, um
den Wert der Radgeschwindigkeit zu detektieren. Wenn
somit die Radgeschwindigkeit VW höher wird, werden
Pulsbreite und Pulsperiode des Pulszugsignales entsprechend
kürzer. Somit steigt bei der zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie in Fig. 12 dargestellt,
der Wert der Eckfrequenz fc, der zum Tiefpaßfiltern
der momentanen Radbeschleunigung ′W verwendet
wird an, wenn die Radgeschwindigkeit VW anwächst.
Fig. 13 ist ein Flußdiagramm des Berechnungsprozesses,
der in der zweiten Ausführungsform abläuft, um die
Radbeschleunigung W zu erhalten, wobei der Berechnungsprozeß
den Schritt 300 in dem Hauptprogramm gemäß Fig. 4
entspricht. Vor diesem Programmablauf wird ein erneuerter
Wert der Radgeschwindigkeit VW erhalten durch den
gleichen Prozeß wie in der ersten Ausführungsform. Im
ersten Schritt 301 in Fig. 13 wird die Berechnung eines
neuen Wertes der momentanen Radbeschleunigung ′W
durchgeführt, wie im Schritt 301 von Fig. 7, der bereits
für die erste Ausführungsform beschrieben wurde, wobei
ein Schritt 302 durchgeführt wird, um die in den Registern
x0 bis x2 und w1′, w2 gehaltenen Werte zu
erneuern, wie im Schritt 302 von Fig. 7. Im nächsten
Schritt 313 dieser zweiten Ausführungsform wird jedoch
der erneuerte Wert der Radgeschwindigkeit VW mit einem
festgelegten ersten Referenzgeschwindigkeitswert V 1
verglichen.
Wenn im Schritt 313 festgestellt wird, daß die
Radgeschwindigkeit VW kleiner ist als der erste
Referenzgeschwindigkeitswert V 1, geht der Ablauf zu einem Schritt
314 weiter. Im Schritt 314 wird ein Wert einer Eckfrequenz
fCL für die digitale Tiefpaßfilterprozedur
bestimmt, welche für einen niederen Bereich der Radgeschwindigkeit
(vgl. Fig. 11) geeignet ist. Wenn im
Schritt 313 festgestellt wird, daß die Radgeschwindigkeit
VW nicht unterhalb der ersten Referenzgeschwindigkeit
V 1 liegt, geht der Ablauf zum Schritt 315 weiter.
Im Schritt 315 wird die Radgeschwindigkeit VW mit einem
festgelegten zweiten Referenzgeschwindigkeitswert V 2
verglichen. Wenn im Schritt 315 festgestellt wird, daß
die Radgeschwindigkeit VW kleiner ist als die zweite
Referenzgeschwindigkeit V2, geht der Prozeß weiter zu
einem Schritt 316, in dem ein Wert der Eckfrequenz fCL
für den digitalen Tiefpaß-Filterprozeß gesetzt wird, der
geeignet ist für einen mittleren Bereich der Radgeschwindigkeit
(d. h. ein Bereich zwischen V1 und V2).
Wenn im Schritt 315 festgestellt wird, daß die Radgeschwindigkeit
VW nicht unter der zweiten Referenzgeschwindigkeit
V2 liegt, geht der Prozeß weiter zu einem
Schritt 317, in dem ein Wert für die Eckfrequenz fCH für
den digitalen Tiefpaßfilterprozeß gesetzt wird, der
geeignet ist für einen hohen Bereich der
Radgeschwindigkeit.
In einem Schritt 318 werden digitale Tiefpaßfilter-
Koeffizienten (ai, bj), wobei i = 0, 1, 2 und j = 1, 2 in
Abhängigkeit von dem Wert der Eckfrequenz fc erhalten,
welche im Schritt 313, 314 oder 317 erhalten wurde.
Diese Koeffizientenwerte können von einer gespeicherten
Datentabelle erhalten werden, welche Eckfrequenzwerte
beinhaltet, um die Koeffizientenwerte zu setzen oder
können unter Verwendung einer festgelegten Funktion
berechnet werden.
Im nächsten Schritt 307 wird ein neuer Wert der Radbeschleunigung
W durch digitale Filterverarbeitung unter
Verwendung der Filterkoeffizientenwerte vom Schritt 318
in gleicher Weise wie die Schritte 307 gemäß Fig. 7
ermittelt.
Somit wird bei der zweiten Ausführungsform ein Eckfrequenzwert
fc für den digitalen Filterprozeß der momentanen
Radbeschleunigung ′W in Abhängigkeit davon bestimmt,
ob die Radgeschwindigkeit in einem unteren, einem
mittleren oder einem hohen Bereich ist. Im Ergebnis
kann ein Filterprozeß durchgeführt werden, um einen hohen
Grad von Rauschausschließung und somit einer verbesserten
Genauigkeit für den Wert der Radbeschleunigung
W zu erhalten, unabhängig der momentanen Geschwindigkeit
des Fahrzeugs.
Es sei hier festgehalten, daß es möglich ist, eine noch
höhere Verbesserung der digitalen Filterwirksamkeit zur
Ausschließung hochfrequenter Rauschanteile zu erhalten,
wenn die Merkmale der ersten Ausführungsform mit denen
der zweiten Ausführungsform kombiniert werden, beispielsweise
dadurch, daß die Eckfrequenz fc für den digitalen
Filterprozeß in Abhängigkeit vom Wert der Radgeschwindigkeit
und weiterhin in Abhängigkeit davon, ob
das Rad ein Antriebsrad oder ein freilaufendes Rad ist,
bestimmt wird.
Weiterhin werden in der beschriebenen zweiten Ausführungsform
zwei Referenzgeschwindigkeiten für Entscheidungsvorgänge
herangezogen. Wenn jedoch eine größere
Anzahl von Referenzgeschwindigkeiten und entsprechenden
Entscheidungsvorgängen verwendet wird, kann ein noch
höherer Grad von Wirksamkeit zur Rauschausschließung
mittels eines Filtervorganges erreicht werden.
Weiterhin wäre es möglich, anstelle einer Radgeschwindigkeit
einen Wert der Fahrzeuggeschwindigkeit zu verwenden,
um diesen mit einer festgelegten Referenzgeschwindigkeit
zu vergleichen. Mit anderen Worten, die
Fahrzeuggeschwindigkeit kann geschätzt werden (durch
eine Computerberechnung) auf der Grundlage von
Radgeschwindigkeitswerten der entsprechenden Räder und diese
Fahrzeuggeschwindigkeit kann dann nachfolgend mit zwei
Referenzgeschwindigkeitswerten V 1 und V 2 verglichen
werden. In diesem Falle ist es für das System nötig, aus
den Relativgeschwindigkeiten der entsprechenden Räder
korrekt zu beurteilen, ob jede Radgeschwindigkeit tatsächlich
der Fahrzeuggeschwindigkeit entspricht, d. h.,
es muß festgestellt werden, ob ein Rad zu einem gewissen
Grad auf der Fahrbahnoberfläche rutscht oder nicht.
Eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird nun beschrieben, bei der der Prozeß der Radbeschleunigungs-
Berechnung dadurch durchgeführt wird, daß
die Reihenfolge n der digitalen Tiefpaßfilter-Verarbeitung,
wobei n eine ganzzahlige Zahl größer als null ist,
geändert wird, z. B. in dem eine Tiefpaßfilterung zweiter
Ordnung (n = 2) oder eine Tiefpaßfilterung dritter Ordnung
(n = 3) in Abhängigkeit von der Radgeschwindigkeit
VW ausgewählt wird. Die Periode des Impulszugsignals der
Geschwindigkeitsabtastung (erzeugt wie bereits unter
Bezugnahme auf Fig. 3 erläutert) ändert sich in Abhängigkeit
von dem Wert der Radgeschwindigkeit VW, d. h. wächst
an, wenn die Radgeschwindigkeit abnimmt. Somit verlängert
sich auch die Abtastperiode aufeinanderfolgender
Radgeschwindigkeits-Meßvorgänge, die auf diesem Pulszugsignal
basieren, ebenfalls abhängig von einer Verringerung
der Radgeschwindigkeit. Aus diesem Grund wird
eine Rückkopplungssteuerung abhängig von der Radbeschleunigung
W(n) während des Filterprozesses durchgeführt,
wodurch die Genauigkeit in der Antwort der Radbeschleunigungs
berechnung auf plötzliche Änderungen in der
Beschleunigung verschlechtert werden kann. Aus diesem
Grund wird in der dritten Ausführungsform die Reihenfolge
n der digitalen Filterprozesse klein gemacht, wenn
die Radgeschwindigkeit gering ist, um hierdurch ein befriedigendes
Ansprechverhalten sicherzustellen. Während
des Zustandes einer hohen Radgeschwindigkeit kann ein
befriedigendes Ansprechen erzielt werden, selbst wenn
ein hoher Wert von n vorliegt, so daß in diesem Fall der
Wert von n relativ hoch gemacht wird (da ein Filter hoher
Ordnung eine bessere Ausschließung von hochfrequentem
Rauschen erzeugt). Auf diese Weise erfolgt ein
befriedigendes Filter-Ansprechverhalten und ein befriedigendes
Rauschausschließen kann sowohl für hohe als auch
niedrige Bereiche der Radgeschwindigkeit sichergestellt
werden.
Fig. 14 ist ein Flußdiagramm des Berechnungsprozesses
der Radbeschleunigung dieser Ausführungsform, wobei der
Berechnungsprozeß der Radgeschwindigkeit (Fig. 6) unmittelbar
vorher durchgeführt wurde, wie in den vorherigen
Ausführungsformen. Die Verarbeitung im Schritt 301
ist identisch zu den entsprechenden Schritten der ersten
und zweiten Ausführungsform, so daß auf eine nochmalige
Beschreibung verzichtet wird. Der nächste Schritt 322′
ist ähnlich dem Schritt 322 der ersten und zweiten Ausführungsform,
unterscheidet sich jedoch hiervon dahingehend,
daß ein zusätzlicher Wert einer vorher erhaltenen
momentanen Radgeschwindigkeit in einem x3-Register
gespeichert ist und ein zusätzlicher Wert einer vorher
erhaltenen Radbeschleunigung in einem w3-Register gespeichert
ist, um eine digitale Filtercharakteristik
dritter Ordnung möglich zu machen, wenn diese nötig ist.
In einem Schritt 323 wird die Radgeschwindigkeit VW mit
einer ersten Referenzgeschwindigkeit V 1 verglichen und
wenn VW kleiner als V 1 ist, geht das Programm zum
Schritt 324 weiter. Im Schritt 324 wird der Filterkoeffizient
a₀ auf 1 gesetzt und Filterkoeffizienten a₁, a₂,
b₁ und b₂ werden auf null gesetzt. Auf diesem Weg wird
der jüngst erhaltene Wert der momentanen Radbeschleunigung
x0 als neuer Wert der Radbeschleunigung W in dem
digitalen Filterprozeßschritt 330 erhalten. Wenn im
Schritt 323 festgestellt wird, daß VW nicht kleiner als
V1 ist, geht der Ablauf zu einem Schritt 325, in dem die
Radgeschwindigkeit VW mit einem zweiten Referenzgeschwindigkeitswert
V2 (V2 < V1) verglichen wird und wenn
VW kleiner als V2 ist, geht der Prozeß zum Schritt 326
weiter. Im Schritt 326 werden die Filterkoeffizienten
wie folgt gesetzt: a₀ = a₁ = a₂ = 1/3 und b₁ = b₂ = 0.
Im Ergebnis wird der Wert der Radbeschleunigung W, der
zuvor im Schritt 330 erhalten wurde, zum Durchschnitt
des jüngst erhaltenen Wertes der momentanen Radbeschleunigung
x0, des unmittelbar vorher erhaltenen
Wertes x1 und des Wertes x2′, der vor x1 erhalten
wurde.
Wenn im Schritt 325 herausgefunden wird, daß VW nicht
kleiner als V2 ist, geht der Prozeß zum Schritt 327
weiter, in dem die Radgeschwindigkeit VW mit einem
dritten Referenzgeschwindigkeitswert V2 (V3 < V2) verglichen
wird und wenn VW kleiner als V3 ist, geht der
Prozeß zu einem Schritt 328 weiter. Im Schritt 328 werden
die Filterkoeffizienten (ai, bj) als entsprechende
Werte gesetzt, die eine Tiefpaßfiltercharakteristik
zweiter Ordnung erzeugen.
Wenn im Schritt 327 herausgefunden wird, daß VW nicht
kleiner V3 ist, geht der Prozeß zu einem Schritt 329
weiter, in dem die Filterkoeffizienten (ai, bj) als
entsprechende Werte gesetzt werden, welche eine Tiefpaßfilter
charakteristik dritter Ordnung erzeugen.
Im nächsten Schritt 330 wird wie in der ersten und
zweiten Ausführungsform die Radbeschleunigung W unter
Verwendung der Werte von Filterkoeffizienten (ai, bj)
berechnet, die in den Schritten 324, 326, 328 oder 329
gesetzt wurden.
Die digitalen Filterkoeffizientenwerte für (ai, bj), die
im Schritt 328 oder 329 gesetzt wurden, werden zuvor für
die entsprechenden Geschwindigkeitsbereiche ermittelt
und in einem Speicher des Microcomputers der ECU 10
gespeichert.
Somit wird bei der dritten Ausführungsform die Ordnungszahl
n des digitalen Tiefpaßfilterprozesses abhängig
vom Anwachsen der Radgeschwindigkeit VW anwachsend
höher gemacht. Dies stellt eine befriedigende Filterantwort
im niederen Bereich der Radgeschwindigkeit sicher,
während Hochfrequentärrauschkomponenten von dem
schließlich erhaltenen Wert der Radbeschleunigung W
optimal ausgeschlossen werden und gleichzeitig eine
befriedigende Filterantwort in einem hohen Bereich der
Radgeschwindigkeit erzielt werden kann.
Wie in der zweiten Ausführungsform wäre es möglich, einen
Wert der Fahrzeuggeschwindigkeit zu ermitteln und
diesen zu Vergleichszwecken mit Referenzgeschwindigkeitswerten
heranzuziehen, um die entsprechenden Geschwindigkeitsbereiche
bei der dritten Ausführungsform zu
bestimmen.
Obwohl weiterhin die dritte Ausführungsform für sich
alleine verwendet werden kann, ist es möglich, verbesserte
Ergebnisse in der dritten Ausführungsform zu erhalten,
wenn diese mit der ersten und zweiten Ausführungsform
kombiniert wird, d. h., wenn die Filtereckfrequenz
abhängig von Radgeschwindigkeiten und abhängig von
dem Zustand des Rades (angetrieben oder freilaufend)
geändert wird zusätzlich dazu, daß die Filterreihenfolge,
wie beschrieben, bestimmt wird.
Im folgenden wird eine vierte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung beschrieben, bei der der Prozeß der
Radbeschleunigungs-Berechnung durch Variierung der Frequenz
charakteristik des digitalen Tiefpaßfilter-Prozesses
abhängig von der Radgeschwindigkeit VW durchgeführt
wird. Wie bereits beschrieben, ist es vorzuziehen, das
Ansprechverhalten des Filterprozesses (d. h. die
Genauigkeit der Antwort auf verschiedene Änderungen aufeinanderfolgender
momentaner Radbeschleunigungswerte)
für den hohen Geschwindigkeitsbereich des Betriebes zu
verstärken und Stabilität und wirksame Rauschausschließung
beim Filtern in dem niederen Geschwindigkeitsbereich
des Betriebes zu verstärken. Um diese beiden Forderungen
beide zu erfüllen wird gemäß der vierten Ausführungsform
eine Chebyshev-Charakteristik für den digitalen
Tiefpaßfilter-Prozeß während eines Betriebes im
niederen Geschwindigkeitsbereich und eine Butterworth-
Charakteristik für den Filterprozeß im hohen Geschwindigkeitsbereich
verwendet. Bei einer Chebyshev-Charakteristik
liegt ein gewisser Betrag von Welligkeit (ripple)
im Durchlässigkeitsbereich der Filterfrequenzcharakteristik
vor. Es kann jedoch eine scharfe Eckfrequenz
dieser Charakteristik und somit ein ausgezeichnetes
Ausschließen von hochfrequenten Rauschanteilen erhalten
werden. Andererseits ist bei der Butterworth-Charakteristik
die Frequenzcharakteristik des Filters innerhalb
des Durchlässigkeitsbereiches im wesentlichen flach, so
daß eine bessere Stabilität erhalten werden kann.
Ein Flußdiagramm zur Beschleunigungsberechnung bei der
vierten Ausführungsform kann dadurch erhalten werden,
daß der Bereich A in Fig. 7 (die Schritte 303 bis 306)
durch den Inhalt von Fig. 15 ersetzt werden. Im Schritt
343 von Fig. 15 wird die Radgeschwindigkeit VW mit einer
Referenzgeschwindigkeit Vs verglichen. Wenn herausgefunden
wird, daß VW < Vs ist, geht der Prozeß weiter zu
einem Schritt 344. Im Schritt 344 werden die digitalen
Filterkoeffizienten (ai, bj) auf entsprechende Werte
gesetzt, welche eine Chebyshev-Charakteristik für das
digitale Tiefpaßfilter bilden. Wenn sich herausstellt,
daß VW nicht kleiner als Vs ist, geht der Prozeß zu einem
Schritt 345, in dem die digitalen Filterkoeffizienten
(ai, bj) auf entsprechende Werte gesetzt werden,
welche eine Butterworth-Charakteristik für das digitale
Tiefpaßfilter bilden.
Die vierte Ausführungsform wurde für den Fall beschrieben,
in dem einer von zwei unterschiedlichen Typen von
Tiefpaßfilter-Charakteristiken auf der Grundlage einer
einzelnen Referenzgeschwindigkeit ausgewählt wird. Es
wäre jedoch gleichermaßen möglich, eine erhöhte Genauigkeit
der Steuerung dadurch zu erhalten, daß zwei
Werte von Referenzgeschwindigkeiten verwendet werden und
weiterhin die Möglichkeit geschaffen wird, für das digitale
Tiefpaßfilter eine Bessel-Frequenzcharakteristik
auszuwählen, welche eine höhere Stabilität als die Butterworth-
Charakteristik bietet. In diesem Fall kann die
Chebyshev-Charakteristik für einen tiefen Bereich der
Radgeschwindigkeit ausgewählt werden, die Butterworth-
Charakteristik für einen mittleren Bereich von
Radgeschwindigkeit und die Bessel-Charakteristik für einen
hohen Bereich der Radgeschwindigkeit.
Wie in der zweiten Ausführungsform wäre es möglich, einen
Wert der Fahrzeuggeschwindigkeit zu ermitteln und
diesen für einen Vergleich mit einer Referenzgeschwindigkeit
heranzuziehen, um die entsprechenden hohen und
tiefen Geschwindigkeitsbereiche bei der vierten
Ausführungsform zu bestimmen.
Obwohl weiterhin die vierte Ausführungsform für sich
alleine verwendet werden kann, ist es möglich, verbesserte
Ergebnisse zu erhalten, wenn sie mit der ersten,
zweiten und dritten Ausführungsform kombiniert wird.
Bei den bisher beschriebenen ersten bis vierten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird ein digitaler
Filterprozeß verwendet, der durch ein Computer-Programm,
d. h. durch Software steuerbar ist. Es wäre möglich,
jede dieser Ausführungsformen durch Verwendung
eines digitalen Filters in Hardware-Form zu implementieren
oder einen Analogfilter zu verwenden. Betrachtungen
hinsichtlich der Einfachheit der Änderung der
Filterparameter abhängig davon, ob der Prozeß durchgeführt
wird für ein Antriebsrad oder ein freilaufendes
Rad oder abhängig davon wie Radgeschwindigkeit etc.
sind, ist ein digitales Filter, das durch Software
steuerbar ist, vorzuziehen.
Ein digitales Filter hat Vorteile gegenüber einem analogen
Filtertyp dahingehend, daß Filterfunktionen realisierbar
sind, die bislang praktisch nicht möglich waren,
wobei weiterhin eine hohe Stabilität zusammen mit
geringen Herstellungskosten erzielbar ist. Wenn jedoch
ein digitales Filter verwendet wrird für eine Signalverarbeitung
wie in der ersten bis vierten Ausführungsform,
bei denen die Abtastperiode des Eingangssignals (d. h.
die Periode, innerhalb der aufeinanderfolgende Werte von
momentanen Radbeschleunigungen erhalten werden) nicht
fest ist, können Probleme auftauchen. Speziell ist es
eine Vorausbedingung bei der Verwendung eines digitalen
Filters, daß die Abtastperiode im wesentlichen konstant
ist. Wenn ein Eingangssignal verarbeitet wird, dessen
Abtastperiode nicht konstant ist, wird ein Fehler in den
durch den Filterprozeß erhaltenen Ergebnissen auftauchen,
wobei die Größe dieses Fehlers abhängig von einem
Anwachsen der Abweichung der Abtastperiode des Eingangssignals
von einer korrekten Abtastperiode abweicht,
was abhängig ist von den Werten der Filterkoeffizienten.
Wie erwähnt, wird der Wert der Abtastperiode ΔT im
wesentlichen konstant gleich ΔTs sein, wenn
die Radgeschwindigkeit ausreichend hoch ist. Wenn jedoch
die Radgeschwindigkeit auf einen Wert abfällt derart,
daß die Periode der Raddetektionsimpulse vergleichbar
mit dem Wert ΔTs ist, fluktuiert die Abtastperiode ganz
erheblich. Eine fünfte Ausführungsform wird nun im folgenden
beschrieben, bei der dieses Problem dadurch
gelöst wird, daß die Werte der digitalen Filterkoeffizienten
abhängig von Änderungen der Abtastperiode geändert werden.
Wenn dies jedoch dadurch versucht werden
würde, daß dies durch eine direkte Verwendung aufeinanderfolgender
Werte der Periode ΔT implementiert wird,
würden sich praktische Probleme ergeben. Beispielsweise
illustriert in Fig. 17 die oberste Wellenform den Fall,
in dem nur ein Geschwindigkeitsabtastimpuls innerhalb
jeder Abtastperiode ΔT auftritt, so daß große Variationen
in der Abtastperiode vorhanden sind. Es ergibt sich,
daß unter derartigen Bedingungen, wenn beispielsweise
die Periode für die Raddetektionsimpulse zwischen einem
Wert etwas größer als ΔTs und etwas kleiner als ΔTs
schwanken, eine hohe Änderung unmittelbar in dem Wert
für die Abtastperiode ΔT auftritt.
Eine fünfte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird nun beschrieben, bei der der Fehlbetrag enthalten
in dem Ausgangssignal des digitalen Filterprozesses auf
einen Wert reduziert werden kann, der ausreichend klein
ist und somit ignoriert werden kann trotz etwaiger Änderungen
in der Abtastfrequenz des Filterausgangssignals,
indem aufeinanderfolgende neue Werte der Abtastperiode
erhalten werden, von denen jeder durch einen
Interpolationsprozeß einer Mehrzahl von aufeinanderfolgenden
Abtastperioden ermittelt wird, so daß Mittelwerte
von Abtastperioden erhalten werden, welche nicht die
erwähnten plötzlichen hochamplituden Änderungen im Wert
beinhalten, wenn die Periode der Raddetektionsimpulse
vergleichbar mit der Abtastperiode ΔT ist. Fig. 16 ist
ein Blockdiagramm zur Darstellung der grundlegenden
Prinzipien dieser Ausführungsform. Die Funktion ist wie
folgt: eine Einrichtung 400 zur momentanen Radbeschleunigungs
detektion ermittelt Werte von momentanen Radbeschleunigungen
′W. In dieser Ausführungsform wird die Einrichtung
zur Detektion der momentanen Radbeschleunigung
durch Radgeschwindigkeitssensoren und eine ECU realisiert.
Der Zeitpunkt, zu dem jede Radbeschleunigung ′W
erhalten wird (der Zeitpunkt zum Ende der entsprechenden
Abtastperiode ΔT) wird in einer Detektionsvorrichtung
401 für den momentanen Radbeschleunigungsdetektionszeitpunkt
gespeichert, die in dieser Ausführungsform bestimmte
Register beinhaltet. Auf einer Mehrzahl dieser
gespeicherten Detektionszeitpunkte führt eine Abtastperioden-
Mittelungsvorrichtung 404 einen Mittelungsprozeß
an den Abtastperioden der momentanen Radbeschleunigung
′W durch. Als nächstes wird ein digitaler Filterprozeß
durch ein digitales Filter 406 an den aufeinanderfolgend
erhaltenen Werten der momentanen Radbeschleunigung
durchgeführt, sich erstreckend von dem kürzlich erhaltenen
Wert, wie in den vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei die digitalen Filterkoeffizienten durch eine
Setzvorrichtung 405 festgesetzt werden. In dieser
Ausführungsform wird die Abtastperioden-Mittellungsvorrichtung
404 durch Betriebsabläufe eines Mikrocomputers in
der ECU 10 realisiert. Es wäre gleichermaßen möglich,
einen eigenen Prozessor für diesen Zweck zu verwenden.
Die Werte der momentanen Radbeschleunigung ′W, die
durch die Detektionseinrichtung 400 erfaßt werden, werden
in den entsprechenden Registern einer Speichereinrichtung
402 für die momentane Radbeschleunigung abgelegt
(d. h. die x 0-Register etc. der vorhergehenden
Ausführungsformen). Ein digitaler Filterprozeß wird von
dem digitalen Filter auf der Grundlage der gespeicherten
aufeinanderfolgend erhaltenen Werte der momentanen
Radbeschleunigung durchgeführt unter Verwendung von Filter
koeffizient-Werten, die auf Abtastperiodenwerte basieren,
die von dem Mittelungsprozeß der Abtastperiode
erhalten worden sind.
Somit wird bei dieser Ausführungsform ein Mittelungsprozeß
durchgeführt an der Abtastperiode eines Signals,
welches keine feste Abtastperiode hat und digitale
Filterkoeffizienten werden in Abhängigkeit von den Ergebnissen
dieses Mittelungsprozesses festgesetzt, wodurch
ein digitaler Filterprozeß an dem Eingangssignal durchgeführt
werden kann. Dies hat zum Ergebnis, daß das
Ausgangssignal (welches die Radbeschleunigung VW anzeigt),
das durch den digitalen Filterprozeß erhaltbar
ist, einen vernachlässigbar kleinen Fehlerbetrag
beinhaltet.
Die Arbeitsweise dieser Ausführungsform wird nun im Detail
unter Bezugnahme auf das Zeitdiagramm von Fig. 17
erläutert, (wobei angenommen wird, daß ein niederer Wert
der Radgeschwindigkeit vorliegt und pro Intervall ΔT nur
ein Radgeschwindigkeits-Detektionsimpuls auftritt), sowie
anhand des Flußdiagrammes von Fig. 18.
Gemäß Fig. 17 wird ein fester Wert eines Zeitintervalls
ΔTs (beschrieben unter Bezugnahme auf Fig. 8) festgesetzt
zur Verwendung beim Zählen der Radgeschwindigkeits-
Detektionsimpulse, um aufeinanderfolgende Zählwerte
Np der Radgeschwindigkeits-Detektionsimpulse zu
erhalten, welche sich abhängig von aufeinanderfolgenden
Werten der momentanen Radgeschwindigkeit ändern. Wie
bereits unter Bezugnahme auf Fig. 8 beschrieben, ist das
Zeitintervall, welches von einer steigenden Flanke eines
Radgeschwindigkeits-Detektionsimpulses (der als erster
Unterbrechungsimpuls eines Pulszählintervalls dient) bis
zur fallenden Flanke des nächsten Radgeschwindigkeitsimpulses
nach dem Verstreichen des Zeitintervalls ΔTs
ein Impulsmeßzeitintervall ΔTn, während dem eine Anzahl
von Radgeschwindigkeits-Detektionsimpulsen Np gezählt
wird. Ein Zeitpunkt in der Mitte des Impulsmeß-Zeitintervalls
ΔTn wird zunächst bestimmt, wobei dieser Punkt
im folgenden als Radgeschwindigkeits-Meßzeitpunkt TV(n)
bezeichnet wird. Ein Abtastintervallt sv(n) für die
momentane Radgeschwindigkeit V′W wird dann als Differenz
zwischen dem Radgeschwindigkeits-Zeitmeßpunkt tV(n) und
dem unmittelbar vorhergehenden Radgeschwindigkeits-
Meßzeitpunkt tV(n-1) erhalten. Der Zeitpunkt in der Mitte
des Abtastintervalls Δtsv(n) wird dann bestimmt, wobei
dieser Punkt als momentaner Radbeschleunigungs-Meßzeitpunkt
tg(n) bezeichnet wird. Ein Abtastintervall Δtsg(n)
für die momentane Radbeschleunigung ′W wird dann als
Zeitdifferenz zwischen Tg(n) und dem vorher erhaltenen
Wert tg(n-1) erhalten. Aufeinanderfolgende Werte der
obigen Zeitpunktwerte werden in aufeinanderfolgenden
Intervallen ΔT ermittelt und zeitweise gespeichert bis
sie für Berechnungszwecke benötigt werden, was in der
Zeichnung nicht dargestellten Registern erfolgt. Der
Mittelwert von zwei aufeinanderfolgenden dieser momentanen
Radbeschleunigungs-Abtastintervalle wird dann aus
der folgenden Gleichung erhalten und der sich ergebende
Wert wird als Abtastperioden-Wert zur Ermittlung der
Filterkoeffizienten in einem digitalen Filterprozeßschritt
verwendet, der durchgeführt wird, um einen Wert
der Radbeschleunigung entsprechend dem Zeitintervall
ΔTn (d. h. Filterprozeß, bei dem der Beschleunigungswert
x0 im Schritt 307 dem Intervall ΔTn′ entspricht,
der Wert von x1 ΔTn-1 entspricht etc.) zu erhalten:
Das Flußdiagramm des beschriebenen Ablaufes ist in Fig. 18
dargestellt. In Fig. 18 sei angenommen, daß die Radgeschwindigkeit
bereits ermittelt wurde und somit sind
nur die darauffolgenden Abläufe dargestellt. Die Schritte,
die identisch zu Fig. 13 sind, sind mit entsprechenden
den Bezugszeichen versehen und eine nochmalige Beschreibung
erfolgt nicht.
In einem Schritt 350, der unmittelbar nach dem Schritt
302 des Verschiebens der Beschleunigungswerte in den
x2-Registern etc. folgt, wird TG(n) berechnet. Genauer
gesagt, der Mittelwert von Start- und Endzeitpunkten
T(n) und T(n+1) des Impulsmeßzeitintervalls ΔTn gemäß
Fig. 17 wird berechnet, um somit den Zeitpunkt tV(n) der
momentanen Radbeschleunigungs-Zeitpunktmessung zu erhalten.
Der Durchschnitt wird dann aus tV(n) und TV(n+1)
(der auf gleiche Weise wie tV(n) erhalten wurde) ermittelt,
um den Zeitpunkt tG(n+1) der momentanen
Radbeschleunigungsmessung zu ermitteln. Es wäre jedoch
ebenfalls möglich, den Durchschnitt von tV(n) und
tV(n+2) zu verwenden und diesen Durchschnittswert als
Zeitpunkt tG(n+1) der momentanen Radbeschleunigungsmessung
zu verwenden. Dies würde ermöglichen, daß die
Berechnung von tG(n+1) wesentlich verkürzt wird, so daß
die Gesamtberechnungszeit, die nötig ist, ebenfalls
verkürzt werden kann.
In einem Schritt 351 wird der soeben berechnete Wert
tG(n) in einem Register T 1 gespeichert und der Wert
tG(n-1) der vorher berechnet und in dem Register T 1
gespeichert wurde, wird in ein Register T 2 übertragen,
wohingegenn der Wert tG(n-2) der vor tG(n-1) berechnet
wurde und im Register T 2 gespeichert wurde in ein Register
T3 übertragen wird.
In einem Schritt 352 wird die Abtastperiode ΔTSG(n) von
dem momentanen Radbeschleunigungs-Meßzeitpunkt tg(n),
der berechnet und gespeichert wurde, hergeleitet und
berechnet.
Im Schritt 353 wird der Durchschnitt aus der Abtastperiode
ΔtSG(n, die gerade im Schritt 352 berechnet
wurde und dem Wert ΔtG(n-1), die vorher berechnet
wurde, ermittelt und dieser Durchschnittswert wird die
neue Abtastperiode Δt′SG(n).
Im Schritt 354 wird der neue Wert der Abtastperiode
Δt′SG(n) aus dem Schritt 353 verwendet, um die entsprechenden
Werte der digitalen Filterkoeffizienten (ai, bj)
festzusetzen. Die Werte dieser Filterkoeffizienten (ai,
bj) können unter Verwendung einer Tabelle erhalten werden,
die in dem Computerspeicher abgelegt ist, beispielsweise
einer sogenannten memory map, welche festgelegte
Sätze von Filterkoeffizientenwerten mit Werten von
Δt′SG(n) in Beziehung setzt. Alternativ können festgelegte
Funktionen verwendet werden, um die entsprechenden
Werte der Filterkoeffizienten (ai, bj) in Übereinstimmung
mit dem Wert Δt′SG(n) zu berechnen. Eine Filterverarbeitung
der momentanen Geschwindigkeitswerte von den
x0-Registern etc. wird dann im Schritt 307
durchgeführt.
Obwohl aus Gründen der Einfachheit der Beschreibung
festgehalten wurde, daß die Zeitpunkte tGn etc. vorübergehend
in Registern gespeichert sind, sei hierunter natürlich
verstanden, daß Datenwerte entsprechend diesen
Zeitpunkten gespeichert werden. Mit anderen Worten, Referenzzeitpunkte
werden zyklisch von einem internen
Taktsignal des Computers der ECU 10 definiert und die
oben erwähnten Zeitpunkte werden entsprechend vertreten
als Werte von verstrichenen Zeiten relativ zu diesen
Referenzzeitpunkten.
Bei dieser fünften Ausführungsform wird ein neuer Wert
der Beschleunigungs-Abtastperiode Δt′SG(n) durch Inter
polationsberechnungen unter Verwendung der Start- und
Endzeitpunkten der tatsächlichen Abtastperioden erhalten
und verwendet um die Werte der Filterkoeffizienten, die
jedesmal dann verwendet werden, wenn ein erneuerter Wert
der Radbeschleunigung W durch den Filterprozeß im
Schritt 307 berechnet wird, zu bestimmen, d. h. die
Werte der Filterkoeffizienten (ai, aj) werden abhängig
von der neuen Abtastperiode aufgestellt und dann in
diesem Filterverarbeitungsschritt verwendet. Diese Prozedur
führt zu einer verbesserten Genauigkeit für den
Wert der Radbeschleunigung VW, der durch den Filterprozeß
erhaltbar ist. Zusätzlich hierzu wird die Interpolation
durchgeführt, um neue Werte momentaner Radbeschleunigung
zu erhalten, zusätzlich zur Interpolation
von aufeinanderfolgenden Beschleunigungsmeßzeitpunkten
tG(n), um neue Werte der Abtastperiode Δt′SG(n) zu
erhalten, wobei die Filterkoeffizienten wie für die fünfte
Ausführungsform beschrieben bestimmt werden, so daß ein
noch größerer Grad von Genauigkeit des Filterprozesses
erhaltbar ist. Dies wird nun für eine sechste Ausführungsform
beschrieben, die ansonsten identisch mit der
eben beschriebenen fünften Ausführungsform ist.
Bei der fünften Ausführungsform werden neue Werte der
Abtastperiode Δt′SGn aufeinanderfolgend berechnet, um
jeden der ΔTn-Pulsmeßintervalle zu ersetzen. Da jedoch
diese neuen Werte der Abtastperiode unterschiedlich
hinsichtlich Zeit, Verlauf und Zeitdauer von den entsprechenden
ursprünglichen ΔT-Werten sind, entsprechen
sie nicht exakt und präzise den momentanen Radbeschleunigungswerten,
die in dem Filterprozeßschritt 307 verwendet
werden. Eine sechste Ausführungsform wird nun
erläutert, bei der dieses Problem dadurch gelöst wird,
daß ein Interpolationswert der momentanen Radbeschleunigung
berechnet wird, der während des Filterprozeßschrittes
307 anstelle des Wertes in dem x1-Register
gehalten ist. Die Inhalte der Register x0 bis x2 werden
den als Werte n, n-1 und n-2 der momentanen
Radbeschleunigung bezeichnet. Bei der sechsten Ausführungsform
gemäß der Fig. 19 wird vor Durchführung des Filterprozeßschrittes
307 ein Beschleunigungsmeßzeitpunkt
t′G(n-1) abhängig von dem neuen Wert der Abtastperiode
Δt′SGn ermittelt, wie in der fünften Ausführungsform.
Die Beziehung zwischen diesem neuen Zeitpunkt t′SG(n)
und den Punkten tG(n-2), tG(n-1) und tG(n) ist in Fig. 19
dargestellt. Wie gezeigt, ist t′G(n-1) ein Punkt in
der Mitte zwischen den zwei Punkten tG(n-2) und tG(n).
Der Wert der momentanen Radbeschleunigung ′n-1, der
dem Beschleunigungsmeßzeitpunkt t′G(n-1) entspricht,
wird dann unter Verwendung der folgenden Gleichung
berechnet:
Ein digitaler Tiefpaßfilterprozeß wird auf gleiche Weise
wie in den vorhergehenden Ausführungsformen, z. B. wie
im Schritt 307 von Fig. 18 durchgeführt. Jedoch wird bei
der sechsten Ausführungsform der neue Wert der momentanen
Radbeschleunigung ′n-1 aus der obigen Gleichung
während des digitalen Filterprozesses im Schritt 307
anstelle des Wertes (d. h. n-1) in dem x1-Register
verwendet.
Somit wird bei der beschriebenen sechsten Ausführungsform
ein neuer Wert der Abtastperiode Δt′SG(n) (und
entsprechende Start-/Endzeitpunkte) berechnet und ein
interpolierter neuer Wert des Beschleunigungsmeßzeitpunktes
t′G(n-1) wird berechnet, wobei der neue Wert der
momentanen Radbeschleunigung ′n-1 durch Interpolation
berechnet wird unter Verwendung dieser Zeitpunkte und
vorher erhaltener Werte der momentanen Radbeschleunigung
aus entsprechenden Registern. Ein digitaler Filterprozeß
wird durchgeführt, um einen erneuerten Wert der Radbeschleunigung
W wie in den vorhergehenden Ausführungsformen
zu erhalten, wobei die Filterkoeffizient-Werte
abhängig von dem Interpolationswert der Abtastperiode
wie in der fünften Ausführung bestimmt werden, wobei
jedoch der Interpolationswert ′n-1 anstelle des
Wertes aus dem x1-Register verwendet wird. Eine verbesserte
Genauigkeit des Filterprozesses kann hierdurch
erhalten werden.
Es soll hier bemerkt werden, daß die erläuterten fünften
und sechsten Ausführungsformen nicht auf die Anwendung
eines Kraftfahrzeug-Radbeschleunigungssystems beschränkt
sind, sondern auch auf andere Anwendungsfälle genauso gut
anwendbar sind, wie beispielsweise Steuerung des Betriebs
eines Roboters etc., wo es vorteilhaft ist, digitale
Filter anzuwenden, um die Verarbeitung eines
Signals durchzuführen, welches keine feste Abtastperiode
hat.
Weiterhin können die fünfte oder sechste Ausführungsform
mit einer oder mehrer der ersten bis vierten Ausführungsform
der Antirutsch-Steuervorrichtung kombiniert
werden, so daß eine noch größere Genauigkeit der digitalen
Filterverarbeitung und somit eine erhöhte Präzision
hinsichtlich der Radbeschleunigung W erhalten
werden kann.
Die folgende Tabelle 1 ist ein Beispiel eines Satzes von
Filterkoeffizientenwerten und entsprechender Werte von
Eckfrequenzen zur Speicherung in einem Mikrocomputer-
Speicher und verwendet zum Setzen von geeigneten Koeffizientenwerten
abhängig vom benötigten Wert der Eckfrequenz,
beispielsweise wie im Fall der ersten und
zweiten Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung.
Die Tabellenwerte gelten für eine Abtastperiode
von 5 ms, d. h. dem angenäherten Wert der Abtastperiode,
wenn das feste Zeitintervall ΔTs auf 5 ms gesetzt ist.
Die vorliegende Erfindung wurde unter Bezugnahme ihrer
Anwendungsmöglichkeiten für eine Antirutsch-Steuervorrichtung
eines Kraftfahrzeuges beschrieben. Die vorliegende
Erfindung ist jedoch gleich gut für andere Fahrzeug
steuerzwecke anwendbar, beispielsweise eine Steuervorrichtung
für die Traktion, wobei die Steuerung auf
Werte der Radbeschleunigung basiert.
Claims (12)
1. Kraftfahrzeug-Betriebssteuervorrichtung mit:
Detektionseinrichtungen (51, 52, 53, 54; M1) zur Detektion von Raddrehgeschwindigkeiten und zur Erzeugung von Daten, die die Raddrehgeschwindigkeit anzeigen;
Einrichtungen (10; M2, M3, M4, M5) zur Steuerung eines Betriebszustandes eines Kraftfahrzeuges auf der Grundlage der Raddrehgeschwindigkeitsdaten; dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung des Betriebszustandes zusätzlich auf der Grundlage von Raddrehbeschleunigungssignalen erfolgt; und durch
Einrichtungen (10; M2, M3, M4, M5) für die Erzeugung der Raddrehbeschleunigungssignale für jedes der Räder (20) des Kraftfahrzeuges, wobei die Raddrehbeschleunigungssignaleinrichtungen aufweisen:
Berechnungseinrichtungen (10; M2) der momentanen Raddrehbeschleunigung, zum Berechnen aufeinanderfolgender Werte von momentanen Raddrehbeschleunigungen aus den Raddrehgeschwindigkeitsdaten und zur Erzeugung eines momentanen Raddrehbeschleunigungssignales, welches die aufeinanderfolgenden Werte anzeigt;
Filterverarbeitungseinrichtungen (10; M3, M4), zur Verarbeitung des momentanen Raddrehbeschleunigungssignales, um hochfrequente Komponenten in dem momentanen Raddrehbeschleunigungssignal im wesentlichen auszuschließen, die oberhalb einer festgelegten Filtereckfrequenz sind, um hierdurch ein Raddrehbeschleunigungssignal zu erhalten, welches den Wert der Drehbeschleunigung des Rades anzeigt; und
Setzeinrichtungen (10; M4), zum Setzen der Filtereckfrequenz abhängig von einem speziellen Zustand des Rades.
Detektionseinrichtungen (51, 52, 53, 54; M1) zur Detektion von Raddrehgeschwindigkeiten und zur Erzeugung von Daten, die die Raddrehgeschwindigkeit anzeigen;
Einrichtungen (10; M2, M3, M4, M5) zur Steuerung eines Betriebszustandes eines Kraftfahrzeuges auf der Grundlage der Raddrehgeschwindigkeitsdaten; dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung des Betriebszustandes zusätzlich auf der Grundlage von Raddrehbeschleunigungssignalen erfolgt; und durch
Einrichtungen (10; M2, M3, M4, M5) für die Erzeugung der Raddrehbeschleunigungssignale für jedes der Räder (20) des Kraftfahrzeuges, wobei die Raddrehbeschleunigungssignaleinrichtungen aufweisen:
Berechnungseinrichtungen (10; M2) der momentanen Raddrehbeschleunigung, zum Berechnen aufeinanderfolgender Werte von momentanen Raddrehbeschleunigungen aus den Raddrehgeschwindigkeitsdaten und zur Erzeugung eines momentanen Raddrehbeschleunigungssignales, welches die aufeinanderfolgenden Werte anzeigt;
Filterverarbeitungseinrichtungen (10; M3, M4), zur Verarbeitung des momentanen Raddrehbeschleunigungssignales, um hochfrequente Komponenten in dem momentanen Raddrehbeschleunigungssignal im wesentlichen auszuschließen, die oberhalb einer festgelegten Filtereckfrequenz sind, um hierdurch ein Raddrehbeschleunigungssignal zu erhalten, welches den Wert der Drehbeschleunigung des Rades anzeigt; und
Setzeinrichtungen (10; M4), zum Setzen der Filtereckfrequenz abhängig von einem speziellen Zustand des Rades.
2. Betriebssteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Räder (20) Antriebsräder und freilaufende Räder umfassen,
wobei die Setzeinrichtungen (10; M4) derart arbeiten,
daß die Eckfrequenz auf einen ersten festgelegten
Wert gesetzt wird, wenn die Raddrehbeschleunigung
für ein Antriebsrad berechnet wird und auf einen zweiten
festgelegten Wert gesetzt wird, wenn die Raddrehbeschleunigung
für ein freilaufendes Rad berechnet wird,
wobei der erste festgelegte Wert kleiner ist als der
zweite festgelegte Wert.
3. Betriebssteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Setzeinrichtungen (10; M4) für
die Eckfrequenz derart ausgelegt sind, daß ein relativ
hoher Wert der Eckfrequenz gesetzt wird, wenn die Raddrehgeschwindigkeit
relativ hoch ist und ein relativ
niedriger Wert der Eckfrequenz gesetzt wird, wenn die
Raddrehgeschwindigkeit relativ niedrig ist.
4. Betriebssteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektionseinrichtungen (51, 52,
53, 54; M1) für die Raddrehgeschwindigkeiten für jedes
der Räder aufweisen:
Sensoreinrichtungen (51, 53, 54; M1) zur Erzeugung eines
Impulszugsignales mit Rechteckwellenform, deren Periode
sich abhängig von der Geschwindigkeit des Rades
(20) ändert;
Berechnungseinrichtungen (10) für die momentane Raddrehgeschwindigkeit, zur Berechnung aufeinanderfolgender Werte (V′w) der momentanen Drehgeschwindigkeit des Rades, wobei jeder der momentanen Raddrehgeschwindigkeitswerte auf der Grundlage einer Anzahl (Np) von Impulsen des Impulszugsignales berechnet wird, welche innerhalb eines verstrichenen Zeitintervalles ΔT auf der Grundlage der folgenden Beziehung aufscheinen: V′w = K · Np/ΔTwobei K eine Konstante ist; und
Berechnungseinrichtungen (10) zur Berechnung eines Wertes einer Raddrehgeschwindigkeit Vw als Mittelwert von m aufeinanderfolgenden momentanen Raddrehgeschwindigkeitswerten, wobei m eine ganze Zahl ist.
Berechnungseinrichtungen (10) für die momentane Raddrehgeschwindigkeit, zur Berechnung aufeinanderfolgender Werte (V′w) der momentanen Drehgeschwindigkeit des Rades, wobei jeder der momentanen Raddrehgeschwindigkeitswerte auf der Grundlage einer Anzahl (Np) von Impulsen des Impulszugsignales berechnet wird, welche innerhalb eines verstrichenen Zeitintervalles ΔT auf der Grundlage der folgenden Beziehung aufscheinen: V′w = K · Np/ΔTwobei K eine Konstante ist; und
Berechnungseinrichtungen (10) zur Berechnung eines Wertes einer Raddrehgeschwindigkeit Vw als Mittelwert von m aufeinanderfolgenden momentanen Raddrehgeschwindigkeitswerten, wobei m eine ganze Zahl ist.
5. Betriebssteuervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß
die ganzzahlige Zahl m ein Wert ist, der abhängig von
dem unlängst erhaltenen Wert (V′w) der m aufeinanderfolgenden
momentanen Raddrehgeschwindigkeitswerte erhalten
wurde.
6. Betriebssteuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 oder
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Setzeinrichtungen
(10; M4) für die Eckfrequenz aufweisen:
eine Koeffizientenspeichereinrichtung (10) zur Speicherung einer Mehrzahl von Sätzen von Filterkoeffizienten (ai, bj), welche einer Mehrzahl von Werten der Eckfrequenz entsprechen; und
Setzeinrichtungen (306; 318; 324, 326, 328, 329; 344, 345; 405; 354) zum Setzen eines der gespeicherten Sätze, der abhängig von einem benötigten Wert der Eckfrequenz ausgewählt wird, als Koeffizienten in den Filterverarbeitungseinrichtungen (10; M3, M4).
eine Koeffizientenspeichereinrichtung (10) zur Speicherung einer Mehrzahl von Sätzen von Filterkoeffizienten (ai, bj), welche einer Mehrzahl von Werten der Eckfrequenz entsprechen; und
Setzeinrichtungen (306; 318; 324, 326, 328, 329; 344, 345; 405; 354) zum Setzen eines der gespeicherten Sätze, der abhängig von einem benötigten Wert der Eckfrequenz ausgewählt wird, als Koeffizienten in den Filterverarbeitungseinrichtungen (10; M3, M4).
7. Betriebssteuervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung periodisch eine Prozeßsequenz
durchführt, mittels der ein erneuter Wert
der momentanen Raddrehgeschwindigkeitswerte und ein erneuter
Wert der Raddrehbeschleunigungssignale sequentiell
erhalten wird, und wobei während jeder Prozeßsequenz
die Filtereinrichtungen (10; M3, M4) einen Prozeß
auf der Grundlage des ausgewählten Satzes von Filterkoeffizienten
(ai, bj) durchführen, um einen erneuten
Wert der Raddrehbeschleunigung (W) aus der folgenden
Beziehung
W = a₀·x0 +a₁·x1 + a₂·x2 + b₁·w1 + b₂·w2zu erhalten, wobei x0 ein Wert der momentanen Raddrehbeschleunigung
ist, ermittelt aus der momentanen Durchführung
der Prozeßsequenz, x1 ein Wert der momentanen
Raddrehbeschleunigung ist, ermittelt aus einem Ablauf
der Prozeßsequenz unmittelbar vor der von x0, x2 ein
Wert der momentanen Raddrehbeschleunigung ist, ermittelt
durch einen Ablauf der Prozeßsequenz unmittelbar
vor der von x1, w1 ein Wert der Raddrehbeschleunigung
ist, ermittelt in einer unmittelbar vorher stattfindenden
Durchführung der Prozeßsequenz und w2 ein Wert der
Raddrehbeschleunigung ist, ermittelt in einem Ablauf
der Prozeßsequenz unmittelbar vor der von w1.
8. Betriebssteuervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Setzeinrichtungen (10; M4) für die Eckfrequenz
einen Satz von Koeffizienten (ai, bj) aus den Speichereinrichtungen
(10) derart auswählten, daß ein n₁-Ordnungsfiltertyp
für die Filterverarbeitungseinrichtungen
erzielt wird, wenn die Raddrehgeschwindigkeit in einem
festgelegten relativ hohen Bereich ist, und zur Auswahl
eines zweiten der Sätze von Koeffizienten aus den Speichereinrichtungen
(10), so daß ein n₂-Ordnungsfiltertyp
für die Filterverarbeitungseinrichtungen erzielt wird,
wenn die Raddrehgeschwindigkeit in einem festgelegten
relativ tiefen Bereich ist, wobei die Ordnung n₁ höher
ist als die Ordnung n₂.
9. Betriebssteuervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Setzeinrichtungen (10; M4) für
die Eckfrequenz einen Satz von Koeffizienten (ai, bj)
aus den Speichereinrichtungen (10) auswählen, daß ein
Chebyshev-Filtertyp für die Filterverarbeitungseinrichtungen
erzielt wird, wenn die Raddrehgeschwindigkeit in
einem festgelegten relativ niedrigen Bereich ist, und
zur Auswahl eines zweiten der Sätze von Koeffizienten
aus den Speichereinrichtungen (10), so daß ein Butterworth-
Filtertyp für die Filterprozeßeinrichtungen erzielt
wird, wenn die Raddrehgeschwindigkeit in einem
festgelegten relativ hohen Bereich ist.
10. Kraftfahrzeug-Betriebssteuervorrichtung mit:
Raddrehgeschwindigkeitsdetektionseinrichtungen (51, 52, 53, 54, M1), zur Detektion aufeinanderfolgender Werte von momentanen Raddrehgeschwindigkeiten während entsprechender Raddrehgeschwindigkeitsabtastperioden und zur Ableitung eines Raddrehgeschwindigkeitswertes aus den momentanen Raddrehgeschwindigkeitswerten, wobei die Abtastperioden sich abhängig von der Raddrehgeschwindigkeit ändern;
Einrichtungen (10; M2, M3, M4, M5) zur Steuerung eines Betriebszustandes eines Kraftfahrzeuges mit der Hilfe von Signalen, die auf den Raddrehgeschwindigkeitswerten basieren; gekennzeichnet durch
Einrichtungen (10; M2, M3, M4, M5) für die Erzeugung von Raddrehbeschleunigungssignalen für jedes der Räder (20) des Kraftfahrzeuges, wobei die Raddrehbeschleunigungssignaleinrichtungen aufweisen:
Berechnungseinrichtungen (301) zur Berechnung aufeinanderfolgender Werte von momentanen Raddrehbeschleunigungen aus den Raddrehgeschwindigkeitsdaten und zur Erzeugung eines momentanen Raddrehbeschleunigungssignales, welches die aufeinanderfolgenden Werte anzeigt;
Abtastperiodenableitungsvorrichtungen (403) zum Ableiten von aufeinanderfolgenden Beschleunigungsabtastperiodenwerten aus aufeinanderfolgenden Werten der Raddrehgeschwindigkeitsabtastperioden;
Abtastperiodenmittlungsprozeßeinrichtungen (404) zur Ermittlung eines Mittelwertes aus den aufeinanderfolgenden Beschleunigungsabtastperiodenwerten;
Filterverarbeitungseinrichtungen (406) zur Verarbeitung des momentanen Raddrehbeschleunigungssignales, um hochfrequente Komponenten in dem momentanen Raddrehbeschleunigungssignal im wesentlichen auszuschließen, die oberhalb einer festgelegten Filtereckfrequenz sind, um hierdurch ein Raddrehbeschleunigungssignal zu erhalten, welches einen Wert der Beschleunigung des Rades anzeigt;
Filterkoeffizientenspeichereinrichtungen (10) mit einer Mehrzahl von Filterkoeffizienten (ai, bj) darin gespeichert, welche einer Mehrzahl von Werten der Beschleunigungsabtastperioden entsprechen; und
Filterkoeffizientensetzeinrichtungen (405) zum aufeinanderfolgenden Auswählen von Sätzen von gespeicherten Filterkoeffizienten, welche für die Filterverarbeitungseinrichtungen (406) gesetzt werden, abhängig von den Werten der Raddrehbeschleunigungsabtastperiode.
Raddrehgeschwindigkeitsdetektionseinrichtungen (51, 52, 53, 54, M1), zur Detektion aufeinanderfolgender Werte von momentanen Raddrehgeschwindigkeiten während entsprechender Raddrehgeschwindigkeitsabtastperioden und zur Ableitung eines Raddrehgeschwindigkeitswertes aus den momentanen Raddrehgeschwindigkeitswerten, wobei die Abtastperioden sich abhängig von der Raddrehgeschwindigkeit ändern;
Einrichtungen (10; M2, M3, M4, M5) zur Steuerung eines Betriebszustandes eines Kraftfahrzeuges mit der Hilfe von Signalen, die auf den Raddrehgeschwindigkeitswerten basieren; gekennzeichnet durch
Einrichtungen (10; M2, M3, M4, M5) für die Erzeugung von Raddrehbeschleunigungssignalen für jedes der Räder (20) des Kraftfahrzeuges, wobei die Raddrehbeschleunigungssignaleinrichtungen aufweisen:
Berechnungseinrichtungen (301) zur Berechnung aufeinanderfolgender Werte von momentanen Raddrehbeschleunigungen aus den Raddrehgeschwindigkeitsdaten und zur Erzeugung eines momentanen Raddrehbeschleunigungssignales, welches die aufeinanderfolgenden Werte anzeigt;
Abtastperiodenableitungsvorrichtungen (403) zum Ableiten von aufeinanderfolgenden Beschleunigungsabtastperiodenwerten aus aufeinanderfolgenden Werten der Raddrehgeschwindigkeitsabtastperioden;
Abtastperiodenmittlungsprozeßeinrichtungen (404) zur Ermittlung eines Mittelwertes aus den aufeinanderfolgenden Beschleunigungsabtastperiodenwerten;
Filterverarbeitungseinrichtungen (406) zur Verarbeitung des momentanen Raddrehbeschleunigungssignales, um hochfrequente Komponenten in dem momentanen Raddrehbeschleunigungssignal im wesentlichen auszuschließen, die oberhalb einer festgelegten Filtereckfrequenz sind, um hierdurch ein Raddrehbeschleunigungssignal zu erhalten, welches einen Wert der Beschleunigung des Rades anzeigt;
Filterkoeffizientenspeichereinrichtungen (10) mit einer Mehrzahl von Filterkoeffizienten (ai, bj) darin gespeichert, welche einer Mehrzahl von Werten der Beschleunigungsabtastperioden entsprechen; und
Filterkoeffizientensetzeinrichtungen (405) zum aufeinanderfolgenden Auswählen von Sätzen von gespeicherten Filterkoeffizienten, welche für die Filterverarbeitungseinrichtungen (406) gesetzt werden, abhängig von den Werten der Raddrehbeschleunigungsabtastperiode.
11. Kraftfahrzeug-Betriebssteuervorrichtung nach Anspruch
10, gekennzeichnet durch:
erste Interpolationsvorrichtungen zum Ableiten von interpolierten Meßzeitpunkten aus den momentanen Raddrehbeschleunigungssignalen, in Übereinstimmung mit dem Mittelwert aus den Raddrehbeschleunigungsabtastperioden; und
zweiten Interpolationsvorrichtungen zum Ableiten von interpolierten Werten aus den momentanen Raddrehbeschleunigungssignalen, basierend auf den interpolierten Meßzeitpunkten aus den ersten Interpolationsvorrichtungen.
erste Interpolationsvorrichtungen zum Ableiten von interpolierten Meßzeitpunkten aus den momentanen Raddrehbeschleunigungssignalen, in Übereinstimmung mit dem Mittelwert aus den Raddrehbeschleunigungsabtastperioden; und
zweiten Interpolationsvorrichtungen zum Ableiten von interpolierten Werten aus den momentanen Raddrehbeschleunigungssignalen, basierend auf den interpolierten Meßzeitpunkten aus den ersten Interpolationsvorrichtungen.
12. Kraftfahrzeug-Betriebssteuervorrichtung nach Anspruch
11, in der die zweiten Interpolationsvorrichtungen die
Interpolation der momentanen Raddrehbeschleunigungswerte
in Übereinstimmung mit der folgenden Gleichung
durchführt:
wobei n die gegenwärtige momentane Raddrehbeschleunigung
bezeichnet, n-1 die unmittelbar vorangegangene
Raddrehbeschleunigung bezeichnet, n-2 die momentane
Raddrehbeschleunigung bezeichnet, die unmittelbar vor
n-1 aufgetreten ist, ΔtSGn einen Abtastperiodenwert
bezeichnet, der durch den Mittlungsprozeß erhalten
wurden, ΔtSGn eine gegenwärtige Abtastperiode bezeichnet
und ΔtSG(n-1) eine unmittelbar vorangegangene Abtastperiode,
t′G(n-1) einen interpolierten Meßzeitpunkt
bezeichnet und tG(n-1) einen tatsächlichen Meßzeitpunkt.
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DE3906680C3 DE3906680C3 (de) | 1995-07-13 |
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