DE3906602A1 - Verfahren zur herstellung eines aufgestaenderten fussbodens und bauelement zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines aufgestaenderten fussbodens und bauelement zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
aufgeständerten Fußbodens, bei dem einzelne, vorgefertigte
Tragelemente auf einer Unterlage (Rohdecke) aufgestellt werden
und hiernach auf die Tragelemente der Fußboden aufgebracht
wird, sowie ein als Schalung dienendes Bauelement zur
Durchführung eines solchen Verfahrens.
Das vorerwähnte Verfahren ist z. B. aus der DE 26 11 372
bekannt. Dabei werden die Tragelemente, die als den Fußboden
(Oberboden) tragende Stützen ausgebildet sein können, lose auf
der Rohdecke aufgestellt. Dies bringt insbesondere bei größeren
Bauhöhen des Bodens den Nachteil mit sich, daß die Stützen im
Zuge der Baumaßnahmen umfallen können und dann wieder
aufgerichtet werden müssen. Dieser Nachteil ließe sich zwar
grundsätzlich dadurch ausräumen, daß die Stützen so ausgebildet
werden, daß sie eine beträchtliche Standfestigkeit besitzen.
Dies würde sich jedoch deutlich kostenerhöhend auswirken. Ein
weiterer Mangel der bekannten Arbeitsweise besteht darin, daß
die Plazierung der einzelnen Tragelemente auf der Rohdecke
verhältnismäßig zeitaufwendig ist, da hierbei auf das Rastermaß
von auf die Tragelemente aufgelegten Platten Rücksicht genommen
werden muß. Wenn die Platten nicht mit ihren Rändern auf den
Tragelementen aufliegen, besteht die Gefahr, daß sie bei der
Begehung abkippen.
Um den mit der Aufstellung einzelner Tragelemente für den
Oberboden verbundenen Aufwand zu reduzieren, hat man mehrere
Tragelemente zu einer Baueinheit zusammengefaßt (GM 88 08 154,
GM 87 09 404). Dabei ist eine gewisse Anzahl von Tragstützen
mit einer mehr oder weniger formsteifen Platte verbunden.
Abgesehen von den durch die Sperrigkeit solcher Bauelemente
bedingten Nachteilen ergibt sich die Notwendigkeit, die
aufgrund des Rastermaßes der Baueinheiten im Randbereich einer
Rohdecke, also unmittelbar neben den Raumwänden verbleibenden
Lücken in irgendeiner Weise, beispielsweise durch Bearbeitung
der Bauteile an der Baustelle, auszufüllen.
Die sich bei dem vorerwähnten Verfahren ergebenden Nachteile
treten dann nicht auf, wenn, wie beispielsweise in der
DE 31 03 632 beschrieben, auf der Unterlage (Rohdecke) eine
sich den Niveauabweichungen und Unebenheiten anpassende
Schalung angeordnet wird, die den Tragelementen entsprechende
Einbuchtungen aufweist, in welche an der Baustelle eine
Estrichmasse eingebracht bzw. eingegossen wird, welche nach dem
Aushärten die Tragstützen für den Oberboden bildet. Dieser kann
gleichzeitig mit den Tragstützen hergestellt werden, indem die
Estrichmasse über den Rand der Einbuchtungen hinaus noch in
einer der gewünschten Stärke des Oberbodens entsprechenden
Dicke auf die Schalung aufgebracht wird. Da die Schalung aus
einzelnen Bahnen zusammengesetzt ist, die aus einer
Kunststoffolie bestehen, lassen sich die Bahnen im Randbereich
der Rohdecke vergleichsweise leicht auf das für die Ausfüllung
etwaiger Lücken erforderliche Maß zuschneiden.
Wegen des Feuchtigkeitsgehalts der Estrichmasse (z. B. auf der
Basis von Anhydritbinder) und der von der Verdunstung eines
Anteils der Feuchtigkeit abhängigen Aushärtungszeit der
Estrichmasse kann der Oberboden erst nach einer vergleichsweise
langen Zeit (10-14 Tage) begangen bzw. stärker belastet
werden. Dies bringt eine Verzögerung im Fortgang der
Baumaßnahmen mit sich, die in vielen Fällen unerwünscht oder
sogar nicht hinnehmbar ist. Dies gilt vor allem für
Bausanierungsmaßnahmen.
Die Erfindung hat sich hiernach zum Ziel gesetzt, die Vorteile
der beiden vorerwähnten Verfahrensarten miteinander zu
vereinen, doch die mit ihnen verbundenen Nachteile zu
eliminieren. Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin,
ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
vorzuschlagen, bei dem einzelne vorgefertigte, kostengünstig
herstellbare Tragstützen für den Oberboden umfallsicher auf der
Unterlage aufgestellt werden können, wobei ihre Plazierung auf
der Rohdecke vermittels einer Arbeitshilfe zur Durchführung des
Verfahrens vorgegeben ist.
Die Lösung der Erfindung besteht darin, daß vor dem Aufstellen
der vorgefertigten Tragelemente auf der Rohdecke auf dieser
eine sich den Niveauabweichungen und/oder Unebenheiten
anpassende Schalung aufgebracht wird, die aus Bahnen
zusammengesetzt ist, die eine Vielzahl von Ausbuchtungen zur
Aufnahme und seitlichen Abstützung der Tragelemente aufweisen.
Die Schalungselemente, die als Arbeitshilfe für die Plazierung
der Tragstützen auf der Rohdecke fungieren, können entsprechend
dem vorerwähnten DE 31 03 632 ausgebildet sein, also aus einer
Kunststoffolienbahn, z. B. aus Polyethylen bestehen, in welche
die Einbuchtungen zur Aufnahme der Tragelemente durch
Tiefziehen eingeformt sind. Die Einbuchtungen hängen über
verbiegbare horizontal verlaufende Folienabschnitte zusammen.
Ein derartiges Schalungselement ist vergleichsweise
kostengünstig herstellbar. Die Einbuchtungen sind zweckmäßig so
ausgebildet, daß sie die einzelnen vorgefertigten Tragelemente
formschlüssig umfassen. Eine Kegelstumpfform der Tragelemente
und dementsprechend auch der Einbuchtungen bzw. des von diesen
umfaßten Hohlraums erweist sich als zweckmäßig. Aufgrund der
Eigensteifigkeit der Wandung der Einbuchtungen der
Schalungselemente und dieser selbst haben die in den
Einbuchtungen eingesetzten Tragstützen einen festen Stand. Ein
Umfallen ist also ausgeschlossen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Tragelemente können fabrikmäßig
vorgefertigt werden in Formen, die den die Tragelemente später
aufnehmenden Schalungselementen entsprechen. Vorzugsweise
werden die einzelnen Tragelemente aus einer Estrichmasse, z. B.
auf Anhydritbinderbasis, im Gieß- oder Stampfverfahren
hergestellt. Da bei Anwendung der Erfindung an der Baustelle
nicht mehr gewartet zu werden braucht, bis die die Tragelemente
bildende Estrichmasse ausgetrocknet und ausgehärtet ist, ergibt
sich eine wesentliche Zeitersparnis für die Fertigstellung des
Fußbodens selbst dann, wenn auf den in den Einbuchtungen der
Schalungselemente sitzenden Tragstützen an der Baustelle erst
noch in an sich bekannter Weise ein Oberboden aus Estrichmasse
hergestellt wird. Der zur Raumseite hin offen liegende
Oberboden kann natürlich sehr viel schneller abtrocknen (in 2
bis 4 Tagen) als eine in die darunter liegenden Einbuchtungen
eingebrachte Estrichmasse. Falls der Oberboden aus einer
fließfähigen Estrichmasse hergestellt wird, können
Niveauabweichungen der Tragstützen, die sich als Folge der
Niveauabweichungen der Unterlage ergeben, leicht ausgeglichen
werden, weil sich die fließfähige Masse praktisch von selbst
einnivelliert.
Bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform dient die
Schalung zur Aufnahme der vorgefertigten Tragstützen
gleichzeitig auch als (verlorene) Schalung für den Oberboden.
Um eine gute Verbindung der den Oberboden bildenden
Estrichmasse mit den vorgefertigten Tragstützen zu
gewährleisten, erweist es sich als zweckmäßig, daß bereits bei
der Herstellung der Tragstützen auf deren Oberseite Vorsprünge
ausgebildet werden, die sich bei der Anformung des
Estrichbelags mit diesem verzahnen. Die Vorsprünge können in
der Weise erzeugt werden, daß in der Oberseite der Tragstützen
vergleichsweise harte Feststoffpartikel verankert werden,
beispielsweise durch teilweises Eindrücken solcher Teilchen in
die noch nicht ausgehärtete Estrichmasse. Die Feststoffpartikel
können beispielsweise aus grob zerkleinerter Estrichmasse oder
natürlich vorkommenden Mineralkörnern wie Quarz, Kies und
dergleichen oder aus Drahtstücken bestehen.
Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, entsprechend dem in
der DE 26 11 372 beschriebenen Verfahren auf die Tragstützen
eine als verlorene Schalung wirkende, aus Gipskarton- oder
Gipsfaserplatten verhältnismäßig geringer Stärke bestehende
Plattenabdeckung aufzubauen und dann hiernach wieder eine den
Oberboden bildende Estrichmasse aufzubringen.
In Fällen, in denen eine sofortige Begehbarkeit des Oberbodens
verlangt wird, also nicht einmal die Aushärtungszeit für den
Oberboden akzeptabel ist, kann der Oberboden aus auf die
Tragstützen aufgelegten Platten gebildet werden, welche den
Festigkeitserfordernissen des Fußbodens entsprechen. Auf diese
Platten, zwischen denen eine Nut/Feder-Verbindung vorhanden
sein kann, kann dann anschließend unmittelbar der Nutzbelag
aufgezogen werden. Etwaige Niveauunterschiede der Tragstützen
können durch auf- oder untergelegte Scheiben ausgeglichen
werden.
In der Zeichnung ist die Erfindung nochmals veranschaulicht.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem auf
die vorgefertigten Tragelemente ein Oberboden im
Gießverfahren hergestellt wird, und
Fig. 2 ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei
dem auf die vorgefertigten Tragstützen ein aus
plattenförmigen Fertigteilen zusammengesetzter
Oberboden aufgebaut wird.
Auf der Rohdecke 1 befindet sich eine insgesamt mit 2
bezeichnete Schalung, die vorzugsweise aus einer Kunststoffolie
besteht, in welcher Einbuchtungen 2′ eingeformt sind, welche
über verbiegbare Folienabschnitte 2′′ zusammenhängen. Die
Schalung besteht aus mehreren, die erwähnten Teile 2′ und 2′′
aufweisenden Bahnen, die in geeigneter Weise, z. B. durch
Verklebung oder Verschweißung, zu der Gesamtschalung 2
miteinander verbunden werden können. Da die Bahnen im Bereich
der Folienabschnitte 2′′ leicht durchtrennbar sind, lassen sie
sich im Randbereich der Rohdecke 1 auf das erforderliche Maß
zuschneiden, um vom Rastermaß der Bahnen abweichende Lücken
auszufüllen.
In die Einbuchtungen 2′ sind vorgefertigte, klötzchenartige
Tragelemente 3 eingesetzt, welche die Einbuchtungen 2′ zur
Gänze ausfüllen und die bei dem in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel auf ihre Oberseite pilsförmige Ansätze 3′
aufweisen, die beim Aufbringen der den Oberboden 4 bildenden,
vorzugsweise im Fließverfahren verarbeitbaren Estrichmasse sich
mit dieser verzahnen.
Das in Fig. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich
von dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 dadurch, daß auf die
Tragelemente 3 bzw. auf die Schalung 2 kein fugenloser Estrich
an der Baustelle aufgebracht wird; der Oberboden ist vielmehr
aus Fertigplatten, z. B. aus Gipskarton- oder Gipsfasermaterial,
zusammengesetzt, auf die ein Nutzbelag 6 aufgebracht wird.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 eignet sich insbesondere
für solche Fälle, in denen aus Zeitgründen eine Trockenbauweise
für den Fußboden verlangt wird.
Um etwaige Niveauunterschiede bzw. Unebenheiten auszugleichen,
die durch Höhentoleranzen der Tragelemente und/oder durch
Unregelmäßigkeiten der Oberfläche der Rohdecke bedingt sind,
kann auf der Oberseite der Tragelemente und/oder auf die
Rohdecke eine Lage aus einem federelastischen Werkstoff, z. B.
eine Dämmlage aufgelegt werden.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines aufgeständerten
Fußbodens, bei dem einzelne vorgefertigte Tragelemente
auf einer Unterlage (Rohdecke) aufgestellt werden und
hiernach auf die Tragelemente der Fußboden aufgebracht
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Aufstellen der Tragelemente auf der Unterlage
eine sich deren Niveauabweichungen und/oder Unebenheiten
anpassende Schalung aufgebaut wird, die aus einzelnen
Bahnen zusammengesetzt ist, die eine Vielzahl von
Einbuchtungen zur Aufnahme und seitlichen Abstützung der
Tragelemente aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragelemente aus einer zunächst verformbaren und
später aushärtenden Masse in einer den Einbuchtungen der
Schalung entsprechenden Form vorgefertigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragelemente aus einer Estrichmasse hergestellt
werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragelemente aus einer im Gießverfahren
verarbeitbaren Masse hergestellt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Tragelemente eine den
Festigkeitserfordernissen des Fußbodens entsprechende
Plattenabdeckung aufgebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Plattenabdeckung unmittelbar ein Nutzbelag
aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Tragelementen unter Verwendung einer Schalung
ein Estrichbelag hergestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalung zur Aufnahme der Tragelemente
gleichzeitig als Schalung für die Herstellung einer an
die Oberseite der Tragelemente angeformten Estrichbelags
verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Vorfertigung der Tragelemente auf deren
Oberseite Vorsprünge ausgebildet werden, die sich bei
Anformung des Estrichbelags mit diesem verzahnen.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ausbildung der Vorsprünge bei der Herstellung der
Tragelemente in deren Oberseite Feststoffpartikel
verankert werden.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Ausgleich eines Niveauunterschiedes der Oberseite
der in die Schalung eingesetzten Tragelemente auf diesen
Ausgleichsscheiben aufgelegt werden.
12. Schalungselement zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 8, das aus einer Kunststoffolienbahn (2)
besteht, die den Tragelementen (3) entsprechende
Einbuchtungen (2′) aufweist, die über im rechten Winkel
zu diesen verlaufende, verbiegbare horizontal verlaufende
Folienabschnitte (2′′) zusammenhängen.
13. Schalungselement nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffolienbahn eine solche Biegsamkeit
aufweist, daß sie sich unter dem Gewicht der Tragelemente
und/oder des Fußbodens der Unterlage anpaßt.
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