DE3905789C2 - Stempelpresse - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stempelpresse mit einem Bett und einer daran angebrachten Werkstückhalteanordnung für das zu bearbeitende Werkstück, einer an dem Bett angebrachten Führung zum Führen eines Stempelhalters mit einem Stempel während eines Arbeitshubs und Rückhubs, einer an dem Bett gelagerten und zwischen einer Werkstück-Haltestellung und einer Werkstück- Lösestellung verschiebbaren Haltebacke, und einem den Stempel­ halter mit der Haltebacke koppelnden Getriebe, das die Haltebacke während des Arbeitshubs des Stempelhalters in die Werkstück- Haltestellung bewegt.

Die Erfindung bezieht sich auf Stempelpressen, die zur Stanz­ bearbeitung von Werkstücken herangezogen werden.

Hydraulisch betriebene Stempelpressen werden allgemein verwendet, um Hohlmaterial bzw. Rohrmaterial auszustanzen. Derartige Rohre mit Ausstanzungen werden beispielsweise zur Herstellung von Möbeln herangezogen. Diese Pressen arbeiten unter Verwendung eines hin- und herbewegbaren Stempelhalters, der einen daran angeordneten Stanzstempel gegen das auf einem Bett eingespannte, zu bearbeitende Werkstück bewegt.

Da die Werkstücke während des Stanzvorgangs sehr großen Kräften ausgesetzt werden, ist eine sichere Einspannung der Werkstücke von großer Bedeutung. Ein unbeabsichtigtes Lösen des Werkstückes während des Stanzvorgangs kann zur Zerstörung des Werkstücks, zu Schäden an der Presse und/oder zu Verletzungen der die Presse bedienenden Person führen.

Bei konventionellen Stanzstempelpressen wird üblicherweise ein hydraulisch oder pneumatisch betriebener Zylinder verwendet, um einen gleitbeweglichen Werkstückhalter gegen ein Werkstück zu drücken, um letzteres an Ort und Stelle zu halten.

Nachteilig dabei ist jedoch, daß ein solcher Zylinder einen beträchtlichen Teil des Bauraums einnimmt und die Stanzpresse relativ große Gesamtabmessungen hat. Der Zylinder stellt darüber hinaus eine Behinderung bezüglich des Zugangs zum Werkstück für die Bedienungsperson der Stanzpresse dar. Häufig führt dies dazu, daß das Werkstück von der Bedienungsperson nicht richtig auf dem Bett plaziert wird, so daß keine reproduzierbaren und genauen Arbeitsergebnisse bei dem Stanzvorgang erhalten werden. Hinzu kommt, daß die Bedienungsperson einer derartigen konventionellen Stanzpresse nicht nur das Werkstück auf dem Bett einzurichten hat, sondern auch noch von Hand den Zylinder betätigen muß, um das Festspannen des Werkstücks auszulösen. Nach Beendigung des Stanzvorgangs hat die Bedienungsperson den Rückhub des Stanz­ stempels zu veranlassen und dann den Zylinder zu betätigen, so daß das Werkstück zur Entnahme freigegeben wird.

Eine Stempelpresse mit den eingangs genannten Merkmalen wird in dem Fachbuch "Schnitt, Stanz- und Ziehwerkzeuge, Oehler, Kaiser, 6. Auflage 1973, Seiten 268 und 269" beschrieben. Bei dieser bekannten Stempelpresse handelt es sich um ein Rollbiegewerkzeug mit selbsttätiger Einspannung des Werkstücks. Die als Spannplatte ausgebildete Haltebacke ist über ein Keilschubgetriebe mit dem Stempelhalter in der Weise gekoppelt, daß die Haltebacke automatisch in die Einspannstellung (Werkstück-Haltestellung) bewegt wird, wenn der Stempelhalter seinen Arbeitshub ausführt.

Eine Freigabe des Werkstücks nach einem Arbeitshub des Stempels ist bei der bekannten Stempelpresse erst möglich, nachdem der Stempelhalter wieder in Richtung zu seiner Ausgangsstellung zurückbewegt wird.

Hierdurch ergeben sich Wartezeiten, die die Geschwindigkeit der Arbeitszyklenfolge der bekannten Stempelpresse begrenzen.

Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Stempelpresse mit den eingangs genannten Merkmalen dahingehend zu verbessern, daß sie eine raschere Arbeitszyklen­ folge, insbesondere bei der Massenproduktion gestanzter Teile, erlaubt.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Getriebe Steuermittel aufweist, die die Freigabe der Haltebacke bereits in der Endphase des Arbeitshubs des mit einem Stanzstempels als Stempel versehenen Stempelhalters zur Zurück­ stellung in Richtung auf die Werkstück-Lösestellung ermöglichen.

Ein mit einer Ausstanzung zu versehenes Werkstück ist somit lediglich auf das Bett zu positionieren, wonach dann der Stempelhalter zur Ausführung seines Arbeitshubs aktiviert werden kann. Dabei wird der Stanzstempel auf das entsprechend positio­ nierte Werkstück zubewegt, wobei gleichzeitig und zwangsweise die Haltebacke in ihre Werkstück-Haltestellung verschoben wird. Dabei ist es sichergestellt, daß die Haltebacke das Werkstück bereits sicher eingespannt hat, wenn der Stanzstempel auf das Werkstück einwirkt. In der Endphase des Arbeitshubs des Stempelhalters sorgen die Steuermittel des Getriebes dafür, daß die Haltebacke zur Zurückstellung in Richtung auf die Werkstück-Lösestellung freigegeben wird. Im Unterschied zu der oben erwähnten bekannten Stempelpresse mit selbsttätiger Einspannung gibt die erfin­ dungsgemäße Stanzstempelpresse der Bedienungsperson die Mög­ lichkeit, die Entnahme des bearbeiteten Werkstücks bereits zu beginnen, bevor der Stempelhalter seinen Rückhub ausführt. Hierdurch ergibt sich eine Zeitersparnis während jedes Arbeits­ zyklus, die in der Massenproduktion zu einer merkbar größeren Produktivität führt.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind Rückstellmittel vorgesehen, die die Haltebacke in der Endphase des Arbeitshubs des Stempelhalters in Richtung auf die Werkstück-Lösestellung automatisch zurückstellen. Durch diese Maßnahme wird die Bedie­ nungsperson noch weiter entlastet, und die Geschwindigkeit der Arbeitszyklenfolge kann noch weiter erhöht werden, ohne die Bedienungsperson stärker zu belasten.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Getriebe einen an dem Stempelhalter angeordneten, zwischen einer ersten und einer zweiten Winkelstellung drehbar gelagerten und zu der ersten Winkelstellung hin vorgespannten Nocken auf, der in seiner ersten Winkelstellung mit einer Steuerfläche eines mit der Haltebacke verbundenen Keils derart zusammenwirkt, daß die Haltebacke mit dem Keil während des Arbeitshubs des Stempelhalters in die Werkstück-Haltestellung bewegt wird.

Vorzugsweise ist zur Bewegung des Nockens in seine zweite Winkelstellung eine geneigt verlaufende Fläche des Nockens vorgesehen, die in der Endphase des Arbeitshubs des Stempelhal­ ters am Bodenrand des Keils anliegt, wodurch unter der Wirkung des Rückstellmittels der Keil mit der Haltebacke in die Werk­ stück-Lösestellung verschoben und gleichzeitig der Nocken verdreht wird.

Der Nocken ist vorzugsweise auf einer Welle drehbar am Stempel­ halter gelagert und mittels einer die Welle umgebenden Feder in Richtung der ersten Winkelstellung vorgespannt, so daß sich der Nocken unter der Wirkung seiner Vorspannung in die erste Winkelstellung dreht, wenn der Stempelhalter in seine Ausgangs­ stellung zurückgehoben wird, ohne die Haltebacke in die Werk­ stück-Haltestellung zu bewegen.

Vorzugsweise ist die Haltebacke über eine Verbindungsstange und eine zwischen der Verbindungsstange und der Haltebacke wirkende Feder mit dem Keil verbunden. Durch diese Maßnahme wird sicherge­ stellt, daß die Haltebacke elastisch abgepuffert an das Werkstück herangeführt wird.

Vorzugsweise ist als Rückstellmittel eine Feder vorgesehen, die die Haltebacke in Richtung der Werkstück-Lösestellung belastet. Diese Feder dient der automatischen Zurückstellung der Haltebacke, nachdem der Stempelhalter die Endphase seines Arbeitshubs erreicht hat.

Der Stempelhalter und die Haltebacke sind vorzugsweise linear geführt, wobei die Bewegungsrichtung des Stempelhalters und die Bewegungsrichtung der Haltebacke senkrecht zueinander verlaufen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Aus­ führungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläu­ tert. Darin zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Stempelpresse nach der Erfindung in auseinandergezogener Darstellung,

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Stempelpresse nach Fig. 1, wobei ein in seiner Bearbeitungsposition eingespanntes Werkstück angedeutet ist,

Fig. 3 eine Schnittseitenansicht der Stempelpresse nach den Fig. 1 und 2, mit einer Schnittebene, wie sie in

Fig. 2 durch Strichpunkt-Linienfragmente und Blick­ richtungspfeile bei III angedeutet ist, wobei ein vertikal beweglicher Stempelhalter mit einem daran angebrachten Stanzstempel zu erkennen ist und wobei der Stempelhalter in seiner zurückgezogenen Ausgangs­ stellung gezeigt ist,

Fig. 4 eine Schnittseitenansicht der Stempelpresse, mit einer Schnittebene wie in Fig. 3, wobei der Stempelhalter in dem Zustand gezeigt ist, in dem er in die Endphase seines abwärtsgerichteten Arbeitshubs eintritt,

Fig. 5 eine Schnittseitenansicht der Stempelpresse, mit einer Schnittebene, wie sie in Fig. 2 durch Strichpunkt- Linienfragmente und Blickrichtungspfeile bei V ange­ deutet ist, wobei der Stempelhalter seinen Arbeitshub im wesentlichen vollständig ausgeführt hat, und

Fig. 6 eine perspektivische Ansicht eines Beispiels eines Werkstücks, das eine von dem Stanzstempel unter Ver­ wendung der erfindungsgemäßen Stempelpresse ausge­ schnittene Kerbe aufweist.

Wie aus den Fig. 1 und 2 zu ersehen ist, weist die Stempel­ presse 46 nach der Erfindung einen Stempelhalter 48 und ein Bett 50 auf. Das Bett 50 hat eine Bodenplatte 52 und ein auf der Bodenplatte 52 gelagertes Formteil 54, welches einen Sitz 56 für das mittels der Stempelpresse zu stanzende Werkstück 58 (vgl. auch Fig. 6) bildet.

Der Stanzstempel 60 wird von dem Stempelhalter 48 getragen, der an dem Bett 50 derart angebracht ist, daß er zwischen einer zurückgezogenen Ausgangsposition gemäß Fig. 3 und einer ausge­ fahrenen Position gemäß Fig. 5 in geführter Weise hin- und herbeweglich ist. Der Stempelhalter 48 hat einen Tragblock 62, von dem eine Führungsschiene 64 nach unten absteht. Der Stanz­ stempel 60 ist lösbar an der Führungsschiene 64 und an dem Tragblock 62 in einer festen Position angebracht. Die Führungs­ schiene 64 ist in einem Schlitz 66 eines aufrecht stehenden Teils 68 des Formteils 54 geführt. Der Schlitz 66 hat einen der Führungsschiene 64 entsprechend passenden Querschnitt.

Die mit Abstand voneinander angeordneten und in Sitzen 74 bzw. 76 aufgenommenen Schraubfedern 70, 72 wirken zwischen dem Bett 50 und dem Stempelhalter 48. Sie belasten den Stempelhalter 48 in Richtung seiner zurückgezogenen Grundstellung vor. In der zurückgezogenen Grundstellung gemäß Fig. 3 kann das Werkstück 58 leicht in die Bearbeitungsposition gebracht werden und aus der Stempelpresse 46 entfernt werden.

Die Stempelpresse 46 ist derart ausgelegt, daß bei jedem Arbeitshub des Stempelhalters 48 eine gewünschte Schneidbearbei­ tung am bzw. im Werkstück 58 vorgenommen wird. Ein Antrieb 78 dient dazu, den Stempelhalter 48 relativ zu dem Bett 50 wahlweise nach oben oder nach unten zu bewegen. Der Antrieb 78 kann hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch funktionieren oder mit Hilfe irgendwelcher anderen Einrichtungen betätigt werden. Der Antrieb 78 bewegt das an dem Stanzstempel 60 angeordnete Schneidmesser 80 zwangsläufig gegen das Werkstück 58.

Der jeweils verwendete Stanzstempel 60 bzw. das Schneidwerkzeug ist im Hinblick auf das Verständnis der Erfindung nicht von Bedeutung. Das gezeigte Schneidmesser 80 erzeugt einen vier­ eckigen Ausschnitt 82 in dem Werkstück 58, wie dies in Fig. 6 gezeigt ist. Das Formteil 54 hat eine darin befindliche Öffnung 84 zur Aufnahme des vollständig durch das Werkstück 58 geführten Teils des Stanzstempels 60, wenn der Stempelhalter in seine unterste Position gelangt.

Die Erfindung befaßt sich insbesondere mit der allgemein mit 86 bezeichneten Werkstückhalteanordnung. Die Werkstückhalteanordnung 86 hat einen Werkstückhalter in Form der Haltebacke 88, welcher translatorisch in Richtung auf eine Anlagefläche 90 des aufrecht stehenden Teils 68 des Formteils 54 zu und von der Fläche 90 weg bewegbar ist. Die Haltebacke 88 hat eine Fläche 92, die der Fläche 90 des Formteils 54 zugewandt ist und in einer Werkstück- Haltestellung der Haltebacke 88 mit der Fläche 90 zusammenwirkt, um das Werkstück 58 in dessen Bearbeitungsposition einzuspannen.

Die Bewegung der Haltebacke 88 erfolgt mit Hilfe einer Ver­ bindungsstange 94, die die Haltebacke 88 trägt, und mittels eines Keils 96 an der Verbindungsstange 94, wobei der Keil 96 mit dem Stempelhalter 48 beim Betrieb der Presse zusammenwirkt. Die Verbindungsstange 94 ist gemäß den Fig. 3 und 4 innerhalb einer durch das Formteil 54 geführten Bohrung 98 translatorisch in horizontaler Richtung beweglich geführt und erstreckt sich durch eine Bohrung 100 in einem Schenkel 102 an der Haltebacke 88, wobei der Schenkel 102 in einem in Fig. 3 und Fig. 4 erkennbaren Schlitz 104 des Formteils 54 aufgenommen ist. Der Schlitz 104 führt die Haltebacke 88 bei ihrer translatorischen Bewegung zwischen der Werkstück-Lösestellung gemäß Fig. 3 und der Werkstück-Haltestellung gemäß Fig. 4. Ein Rückstellmittel in Form einer Schraubenfeder 106 umgibt die Verbindungsstange 94. Die Schraubenfeder 106 ist zwischen einer Fläche 108 an dem Formteil 54 und einer Schulter 110 angeordnet, die durch einen integral an der Verbindungsstange 94 ausgebildeten, radial erweiterten Vorsprung 112 gebildet ist. Zur Rückstellung der Haltebacke 88 drückt die an der Schulter 110 anliegende Schraubenfeder 106 die Verbindungsstange 94 gegen den Schenkel 102 der Haltebacke 88, so daß die Haltebacke 88 in Richtung ihrer Werkstück-Löse­ stellung, d. h. bezogen auf die Fig. 3, 4 und 5 in Richtung nach links, gedrückt wird. Der Schenkel 102 wird gegen die durch den radialen Vorsprung 112 gebildete Schulter mit Hilfe einer Feder 116 gehalten, die zwischen dem Schenkel 102 und einer Mutter 118 angeordnet ist, die auf das Ende 120 der Verbindungsstange 94 aufgeschraubt ist.

An dem entgegengesetzten Ende 122 der Verbindungsstange 94 ist der Keil 96 vorgesehen. Der Keil 96 ist an der Verbindungsstange 94 durch zwei Muttern 126, 128 festgelegt, die auf gegenüber­ liegenden Seiten des Keils 96 angeordnet sind.

Der Keil 96 wirkt mit einem Nocken 130 zusammen, der von einem nach unten hängenden Schenkel 132 an dem Stempelhalter 48 getragen ist. Der Nocken 130 ist auf einer Stütze (Welle) 134 drehbeweglich am Stempelhalter 48 gelagert, so daß er um eine rechtwinklig zu dem translatorischen Bewegungsweg der Haltebacke 88 verlaufenden Achse zwischen einer ersten Winkelstellung oder Arbeitsposition gemäß Fig. 3 und einer zweiten Winkelstellung oder Rücksetzposition gemäß Fig. 5 drehbar ist. Eine die Stütze (Welle) 134 umgebende Drahtfeder 136 ist derart ausgelegt, daß sie den Nocken 130 normalerweise entgegen dem Uhrzeigersinn und somit in seine Arbeitsposition vorspannt.

Der Nocken 130 hat eine nach unten weisende, geneigt verlaufende erste Fläche 138, die auf einer nach oben weisenden, geneigten Fläche 140 des Keils 96 aufliegt, wenn sich der Stempelhalter 48 aus der in Fig. 3 gezeigten Position heraus nach unten bewegt. Die Flächen 138, 140 sind im wesentlichen parallel. Wenn der Stempelhalter 48 aus der in Fig. 3 gezeigten Position zur Ausführung eines Arbeitshubs nach unten bewegt wird, wirkt die erste Fläche 138 gegen die nach oben weisende, geneigte Fläche 140, so daß der Keil 96 in Richtung nach rechts verschoben wird und insoweit als Nockenfolgerelement wirkt. Der Keil 96 zieht die Verbindungsstange 94 und die Haltebacke 88 mit. Die von der Verbindungsstange 94 übertragene Kraft wird mittels der Feder 116 auf die Haltebacke 88 übertragen. Durch die Einstellung der Mutter 118 kann die Kraft der Feder 116 verändert werden.

Die von dem Stempelhalter 48 ausgeübte Kraft wird zwangsläufig von einer nach unten weisenden Fläche 142 (Fig. 3) des Stempel­ halters 48 auf eine nach oben weisende Fläche 144 des Nockens übertragen. Wenn der Stempelhalter 48 über die in Fig. 4 gezeigte Position hinaus nach unten ausgefahren wird, gelangt die Nase 146 des Nockens 130 nach unten an dem Bodenrand 148 des Keils 96 vorbei. Dies tritt dann auf, wenn der Stempelhalter 48 die Endphase seines Arbeitshubs erreicht. Der Bodenrand 148 des Keils 96 liegt dann an einer zweiten, geneigt verlaufenden Fläche 150 des Nockens 130 an und wird unter Einwirkung der Feder 106 nach links verschoben, so daß die Haltebacke 88 zu ihrer Werkstück- Lösestellung bzw. Freigabeposition hin verschoben wird. Bei der Aufwärtsbewegung des Stempelhalters 48 wird sichergestellt, daß der an der Nockenfläche 150 anliegende Bodenrand 148 des Keils 96 den Nocken 130 im Uhrzeigersinn in die zweite Winkelstellung oder Rücksetzposition (vgl. Fig. 5) gedrückt hat. Die Haltebacke 88 bleibt in ihrer Freigabeposition, wenn der Stempelhalter 48 mit dem in seiner Rücksetzposition befindlichen Nocken 130 in die Ausgangsstellung zurückgehoben wird. Das entnommene Werkstück 58 kann dann durch ein neues Werkstück 58 ersetzt werden.

Beim Anheben des Stempelhalters 48, ausgehend von der in Fig. 5 gezeigten Position kommt die Nase 146 auf gleiche Höhe mit der nach oben weisenden, geneigten Fläche 140 des Keils 96, wobei dann eine Drehung des Nockens 130 entgegengesetzt dem Uhrzeiger­ sinn unter Einwirkung der Feder 136 möglich ist. Wenn der Stempelhalter 48 vollständig in seine Ausgangsposition zurück­ gefahren worden ist, hat der Nocken 130 wieder seine erste Winkelstellung der Arbeitsposition eingenommen, und die Haltebacke 88 befindet sich in ihrer Werkstück-Lösestellung gemäß Fig. 3, so daß ein nächster Arbeitszyklus ausgeführt werden kann.

Die vorstehenden Ausführungen zeigen, daß die Bedienungsperson der Stempelpresse das Werkstück 58 lediglich einlegen und entnehmen sowie den Antrieb 78 betätigen muß. Die Werkstück­ halteanordnung 86 arbeitet automatisch. Ein gesonderter Zylinder zur Betätigung der Haltebacke ist nicht erforderlich, so daß mehr Raum zur Verfügung steht und von der Bedienungsperson der Stanzstempelpresse genutzt werden kann.

Claims (10)

1. Stempelpresse mit

• - einem Bett und einer daran angebrachten Werkstückhalteanordnung für das zu bearbeitende Werkstück,
• - einer an dem Bett angeordneten Führung zum Führen eines Stempelhalters mit einem Stempel während eines Arbeitshubs und Rückhubs,
• - einer an dem Bett gelagerten und zwischen einer Werkstück-Haltestellung und einer Werkstück- Lösestellung verschiebbaren Haltebacke und
• - einem den Stempelhalter mit der Haltebacke koppelnden Getriebe, das die Haltebacke während des Arbeitshubs des Stempelhalters in die Werkstück-Haltestellung bewegt, dadurch gekennzeichnet,

daß das Getriebe (96, 130) Steuermittel (134, 148, 150) aufweist, die die Freigabe der Haltebacke (88) bereits in der Endphase des Arbeitshubs des mit einem Stanzstempel (60) als Stempel versehenen Stempelhalters (48) zur Zurückstellung in Richtung auf die Werkstück-Lösestellung ermöglichen.

2. Stempelpresse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Rückstellmittel (106), die die Haltebacke (88) in der Endphase des Arbeitshubs des Stempelhalters (48) in Richtung auf die Werkstück-Lösestellung automatisch zurückstellen.

3. Stempelpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (96, 130) einen an dem Stempelhalter (48) angeordneten, zwischen einer ersten und einer zweiten Winkelstellung drehbar gelagerten und zu der ersten Winkelstellung hin vorgespannten Nocken (130) aufweist, der in seiner ersten Winkelstellung mit einer Steuerfläche (140) eines mit der Haltebacke (88) verbundenen Keils (96) derart zusammenwirkt, daß die Haltebacke (88) mit dem Keil (96) während des Arbeitshubs des Stempelhalters (48) in die Werkstück-Haltestellung bewegt wird.

4. Stempelpresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bewegung des Nockens (130) in seine zweite Winkelstellung eine geneigt verlaufende Fläche (150) des Nockens (130) vorgesehen ist, die in der Endphase des Arbeitshubs des Stempelhalters (48) am Bodenrand (148) des Keils (96) anliegt, wodurch unter der Wirkung des Rückstellmittels (106) der Keil (96) mit der Haltebacke (88) in die Werkstück- Lösestellung verschoben und gleichzeitig der Nocken (130) in seine zweite Winkelstellung verdreht wird.

5. Stempelpresse nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (130) auf einer Welle (134) drehbar am Stempelhalter (48) gelagert und mittels einer die Welle (134) umgebenden Feder (136) in Richtung der ersten Winkelstellung vorgespannt ist, so daß sich der Nocken unter der Wirkung seiner Vorspannung in die erste Winkelstellung dreht, wenn der Stempelhalter (48) in seine Ausgangsstellung zurückgehoben wird, ohne die Haltebacke (88) in die Werkstückhaltestellung zu bewegen.

6. Stempelpresse nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltebacke (88) über eine Verbindungsstange (94) und eine zwischen der Verbindungsstange (94) und der Haltebacke (88) wirkenden Feder (116) mit dem Keil (96) verbunden ist.

7. Stempelpresse nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Rückstellmittel (106) eine Feder vorgesehen ist, die die Haltebacke (88) in Richtung der Werkstück-Lösestellung belastet.

8. Stempelpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempelhalter (48) und die Haltebacke (88) linear geführt sind.

9. Stempelpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsrichtung des Stempelhalters (48) und die Bewegungsrichtung der Haltebacke (88) senkrecht zueinander verlaufen.