DE390550C - Rueckwirkungsfreie Ventilsteuerung fuer mit Druckoel betriebene Regler - Google Patents
Rueckwirkungsfreie Ventilsteuerung fuer mit Druckoel betriebene ReglerInfo
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- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05B—CONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
- G05B11/00—Automatic controllers
- G05B11/60—Automatic controllers hydraulic only
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Description
Es ist bekannt, selbsttätige Regler dadurch zu steuern, daß ein aus einer Düse ausströmender
Strahl von Drucköl durch einen vor dieser Düse angeordneten ,Verschlußkörper
gedrosselt wind. Bei einem derartigen bekannten Regler ist vor der Ausströmungsdüse
ein besonders geformter Körper, die sogenannte Vorsteuernadel, angeordnet, auf welche der austretende Ölstrahl aufprallt.
Durch Verschiebung der Vorsteuernadel in Richtung ihrer Achse wird die Drosselung
des ölstrahles geregelt. Ferner ist bei einer weiteren Ausführungsform dieses bekannten
Grundgedankens einer Düse vor der Ausfluß-Öffnung ebenfalls ein Verschlußkörper, ein
sogenannter Prallkörper, angeordnet, welcher mittels einer Membran beweglich gelagert ist
und der Düse genähert oder von ihr entfernt werden kann, wodurch ebenfalls die Drosselung
des Ölstrahles geregelt wird. Beide Anordnungen haben den grundsätzlichen Nachteil,
daß der ölstrahl einen Druck auf den Verschlußkörper der Düse in Richtung seiner
Verstellbarkeit ausübt, und daß daher zur
as Verstellung dieses Verschlußkörpers beträchtliche
Kräfte erforderlich sind. In dem Patent 319230 sind diese Kräfte durch Anordnung
von Gegendruckflächen in der Lagerung des Verchlußkörpers sowie durch besondere P'ormgebung desselben, welche eine allmähliche
Ablenkung des ölstrahles bewirken soll, nach Möglichkeit reduziert, ohne jedoch völlig
aufgehoben zu sein.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine derartige Anordnug von Düse
und Verschlußkörper, daß der von dem ausströmenden öl auf den Verschlußkörper ausgeübte
Druck in anderer Richtung erfolgt als die Verstellkraft wirkt, und zwar im wesentlichen
in einer zur Verstellkraft senkrechten Richtung. Hierdurch wird erzielt, daß der
Druck des Ölstrahles keine Verstellung des Verschlußkörpers herbeiführt, so daß keine
Rückwirkungen auf das den Verschlußkörper verstellende Organ ausgeübt werden.
Eine Ausführungsform ist schematisch dargestellt in Abb. 1. Darin bedeutet α einen
keilförmigen Körper, welcher in seiner Längsrichtung beweglich angeordnet ist und
einerseits von der regelnden Kraft, dargestellt durch die Magnetspule s, anderseits von
einer Gegenkraft, dargestellt durch die Feder q, beeinflußt wird, c ist eine unbeweglich
gelagerte Düse, aus welcher das öl gegen den Körper α ausströmt. Verschiebt sich der
Körper α in seiner Längsrichtung, so ändert sich der Abstand zwischen der Düse und dem
Körper α und damit der Widerstand, welchen der aus c ausströmende ölstrahl erfährt. Der
Ölstrahl übt dabei einen Druck auf den Körper α aus, welcher von den beiden Führungen
b aufgenommen wird. Die zur Überwin-
*) Von dem Patentsucher ist als Erfinder angegeben worden:
Paul Thieme in Charlottenburg.
dung der dadurch entstehenden Reibung notwendige Arbeit kann durch bekannte praktische
Maßnahmen außerordentlich klein gemacht werden. Eine nennenswerte Komponente des Öldruckes in der Bewegungsrichtung
des Körpers α tritt dagegen nicht auf, so daß eine Rückwirkung des Öldruckes auf
ilen Körper α und damit auf das diesen verstellenden Organ nicht ausgeübt wird.
ίο Um auch den Druck in den Führungen b gänzlich aufzuheben, wird auf der anderen
Seite des Verschlußkörpers nach der Erfindung eine zweite gleich große Düse C1 angeordnet,
welche mit Drucköl aus demselben ölbehälter gespeist wird.
Eine weitere Ausführung der Erfindung ist in den Abb. 2 und 3 dargestellt. Hierbei
ist der in seiner Längsrichtung verschiebbare Körper ο durch einen unrunden, um die
ao Achse b drehbaren, im wesentlichen zylindrischen Körper α ersetzt, welcher vor der öldüse
c angeordnet ist. An Stelle der Parallelverschiebung des Körpers α nach Abb. 1 tritt
nunmehr eine Verdrehung desselben, wobei »5 wiederum die den Ausflußraum des Öles verändernden
Flächen eine Bewegung machen, welche im wesentlichen senkrecht zu der des ölstrahles gerichtet ist. Der ölsträhl übt
daher auch hier nur einen Druck auf die Lager der Achse b aus, so daß das
den Verschlußkörper α verstellende Organ lediglich das Drehmoment auszuüben hat,
welches die Reibung in den Wellenlagern überwinden muß. Dieses läßt sich noch leichter als bei den parallel verschobenen
Verschlußkörpern nach der Abb. 1 mit bekannten praktischen Mitteln auf einen sehr
geringen Betrag herabdrücken. Als Querschnittsbegrenzung für den unrunden Körper
nach Abb. 2 kann eine Archimedische Spirale Verwendung finden. Es kann jedoch auch
ein genau zylindrischer Körper benutzt werden, welcher" exzentrisch gelagert wird.
Um auch bei Anwendung eines drehbaren Verschlußkörpers jeden Druck auf die Wellenlagerung
aufzuheben, werden hierbei wiederum erfindungsgemäß zwei einander diametral gegenüberstehende Düsen c und C1
verwendet, wie in Abb. 3 angedeutet. An Stelle eines im wesentlichen zylinderförmigen
Körpers kann auch eine Scheibe ; treten, wie in Abb. 4 dargestellt ist. Diese Scheibe hat eine keilförmige Gestalt und ist
um eine senkrecht zu ihrer Hauptausdehnung liegende Achse drehbar. Sie verhält sich im
wesentlichen wie der Zylinder a, nur mit dem Unterschied, daß der Druck des aus der
Düse c ausströmenden Öles in achsialer Richtung auf die Achse b erfolgt und daher durch
ein Widerlager aufgenommen werden muß, welches in der Abbildung durch die Spitzenlagerung
mittels der einstellbaren Schraube e dargestellt ist. Auch hier kann der Druck
auf die Achse b durch zwei auf entgegengesetzten Seiten der Scheibe einander gegenüberstehenden
Düsen aufgehoben werden, wie in Abb. 5 angedeutet. In Abb. 4 ist außerdem noch angedeutet, in welcher Weise die
Verstellung der Scheibe d durch das elektromagnetische Relais s beispielsweise ausgeführt
werden kann.
Selbsttätige Regler bedürfen im allgemeinen einer sogenannten Rückführung, welche
dem Zweck dient, für verschiedene Stellungen des Reglerorgans einen Gleichgewichtszustand
zu ermöglichen. Eine solche läßt sich mit dem Erfindungsgegenstand in sehr zweckmäßiger
Weise vereinigen. Die Rückführung erfolgt einfach dadurch, daß von dem durch die Regelung verstellten Organ aus die Düse c
gegen die Scheibe d \nerstellt wird. Eine Ausführung ist in Abb. 5 angedeutet, wo die Verstellung
dadurch bewirkt wird, daß die Düse c in Richtung des Umfanges der Scheibe if,
also in der Bewegungsrichtung dieser Scheibe selbst, bewegt wird. Zu diesem Zweck
sind die Düsen an den Enden von gekrümmten Rohren r angebracht, welche um eine
zweckmäßig mit der Scheibe d zusammenfallende Achse gedreht werden können, wobei
die ölzufuhr in bekannter Weise durch eine Stopfbuchse erfolgt. Sind zwei Düsen vorhanden,
so ist es zweckmäßig, die beiden Düsen mechanisch miteinander zu kuppeln.
Diese Anordnung der Rückführung hat den Vorteil, daß der Ölsträhl keinerlei Rückwirkung
in Richtung der Düsenbewegung ausübt und daher auch keine Verstellung der Düsen herbeiführen kann, wenn die Rückstellkraft
zu wirken aufhört.
Eine andere Ausführungsform der Rückführung zeigt Abb. 6, wo an Stelle der Bewegung
der Düsen in Richtung des Scheibenumfanges eine Bewegung derselben in Richtung
des ölstrahles erfolgt. Das Zuführungsrohr zur Düse ist hier als Schraubspindel
ausgebildet, auf welcher eine durch Führungslager an achsialer Verschiebung gehinderte
Schraubenmutter angeordnet ist, die durch einen auf ihr angebrachten Zahnkranz oder Schnurlauf in Drehung versetzt werden
kann. Hier übt zwar der Ölstrahl einen Druck in Richtung der Düsenbewegung aus,
aber durch-die Ausbildung des Düsenkörpers als Schraubenspindel vermag dieser Druck
auch bei sinkender Rückstellkraft keine Düsenbewegung hervorzurufen.
Die Vereinigung der im vorliegenden schematisch dargestellten Regelungseinrichtungen
für den Ausfluß des Ölstrahles mit der Rückführung und einem Ölservomotor zu einem
Anwendungsbeispiel der Erfindung zeigt
Abb. 7· In derselben bedeutet ο einen Druckzylinder,
welchem an beiden Enden aus einer gemeinsamen Zuleitung h Drucköl zugeführt
' wird. In dem Druckzylinder gleitet der Diff erentialkolben f, dessen wirksame Fläche auf
der Oberseite größer gewählt ist als auf der Unterseite. Das über den Kolben geleitete
Drucköl wird durch eine Drosseleinrichtung p gedrosselt und hinter dieser Drosseleinrichtung
durch die Leitung e über das Düsensystem c ins Freie geführt. Dadurch entsteht
über dem Kolben/ ein geringerer Druck als unterhalb desselben. Die Höhe dieses Drukkes
hängt ab von der Stellung der Drosseleinrichtung p und von dem Ausflußwiderstand
des Düsensystems c. Das Düsensystem c ist als U-förmiges Rohr ausgebildet, dessen beide
Schenkel Ansätze haben, die zur drehbaren Lagerung des Düsensystems in dem Lager- :
körper g dienen. Der Lagerkörper ist hohl ausgebildet und vermittelt die Druckölzufuhr
zu den Düsen. Zwischen den Düsen bewegt sich die Steuerscheibe d, welche achsengleich
mit dem Düsensystem auf dem Lagerkörper g durch Vermittlung eines besonderen Trägers
gelagert ist. Der Träger dient zugleich zur ; Befestigung des Magneten k, welcher zusam- :
men mit der Steuerscheibe d einen Ferraris- ; motor bildet. Durch diesen Ferrarismotor ;
wind die Stellung der Steuerscheibe d von der ' zu regelnden elektrischen Größe abhängig ge- j
macht und dadurch der Druck oberhalb des ' Diffenentialkolbens / in Abhängigkeit von
dieser Größe veränderlich. Das Düsensystem :
trägt auf seiner Welle ein Zahnrad 2, welches
in Eingriff mit einer vom Kolben / bewegten Zahnstange m steht. Zahnrad s und Zahnstange
m bilden die Rückführung des Düsensystems, indem sie für jede Stellung des KoI-bens
/ eine bestimmte Stellung des Düsensystemsc herbeiführen. Der Kolben/ bewegt
mit der an seinem unteren Ende angesetzten Kolbenstange einen Regler», durch welchen die zu regelnde elektrische Größe
nach Wunsch beeinflußt werden kann.
Claims (10)
- Patent-Ansprüche:i. Rückwirkungsfreie Ventilsteuerung für mit Drucköl betriebene Regler, z. B. für elektrische Größen, bei denen die Regelung durch Drosselung eines aus einer Düse ausströmenden ölstrahles erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß als Regelorgan ein vor der Düse bewegter Verschlußkörper verwendet wird, dessen wirksame Flächen sich im wesentlichen senkrecht zum ölstrahl bewegen.
- 2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper ein in seiner Längsrichtung verstellbarer Keil ist.
- 3. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschktßkörper ein exzentrisch drehbar gelagerter Zylinder ist.
- 4. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des drehbaren Verschlußkörpers von einer Archimedischen Spirale begrenzt wird.
- 5. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verschlußkörper eine drehbare Scheibe von keilförmigem Querschnitt dient.
- 6 Ausführungsform nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei an gegenüberliegenden Stellen des Verschlußkörpers angeordnete Düsen Verwendung finden, zum Zweck, den Druck des Ölstrahles auf die Lagerungen des Verschlußkörpers aufzuheben.
- 7.· Ventilsteuerung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Rückführung die Düsen in Richtung der Bewegung des Verschlußkörpers verstellbar angeordnet sind.
- 8. Ventilsteuerung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen in der Richtung des Ölstrahles verstellbar angeordnet und derart ausgebildet sind, daß sie durch den Druck des Ölstrahles nicht verstellt werden können.
- 9. Ausführungsform der Ventilsteuerung nach Anspruch 1, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Düsensystem die Gestalt eines U-förmigen Rohres hat, an dessen Schenkel nahe am Ende zwei gleichachsig angeordnete Röhre aufgesetzt sind, die sowohl zur ölzuführung als auch zur drehbaren Lagerung des Düsensystems und zur Aufnahme eines Antriebsorganes für die Rückführung dienen, sowie ferner durch einen hohlen Lagerbock, dessen Hohlräume für die Zuführung des Druck-Öles zum Düsensystem Verwendung finden.
- 10. Ausführungsform nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der scheibenförmige Verschlußkörper zugleich Rotor eines Ferrarismotors ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA39520D DE390550C (de) | 1923-03-01 | 1923-03-01 | Rueckwirkungsfreie Ventilsteuerung fuer mit Druckoel betriebene Regler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA39520D DE390550C (de) | 1923-03-01 | 1923-03-01 | Rueckwirkungsfreie Ventilsteuerung fuer mit Druckoel betriebene Regler |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE390550C true DE390550C (de) | 1924-02-20 |
Family
ID=6931406
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA39520D Expired DE390550C (de) | 1923-03-01 | 1923-03-01 | Rueckwirkungsfreie Ventilsteuerung fuer mit Druckoel betriebene Regler |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE390550C (de) |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1923
- 1923-03-01 DE DEA39520D patent/DE390550C/de not_active Expired
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