DE3904620A1 - Wischblatt - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Wischblatt, insbesondere für
Scheibenreinigungsanlagen an Kraftfahrzeugen, gemäß den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Bei modernen Kraftfahrzeugen mit gewölbten Windschutzscheiben werden
überwiegend Wischblätter mit einem mehrteiligen Tragbügelsystem zur Führung
einer Wischleiste verwendet. Zu dem Tragbügelsystem gehört meist ein
übergeordneter Bügel, nämlich ein Hauptbügel, an dem schwenkbar zwei
untergeordnete Bügel, nämlich Krallenbügel aufgehängt sind. Bei
Wischblättern geringer Länge ist der untergeordnete Bügel über ein
Kunststoffgelenkteil mit seitlich abstehenden Lagerzapfen am übergeordneten
Bügel aufgehängt. Bei Wischblättern größerer Länge ist der untergeordnete
Bügel mit dem übergeordneten Bügel über einen metallischen Nietzapfen
verbunden. Beide Lösungen haben Vor- und Nachteile. Bei Verwendung eines
Kunststoffgelenkteiles wird die gegenseitige Berührung der meist
metallischen Bügel und damit eine störende Geräuschbildung vermieden.
Allerdings enstprechen diese Ausführungen mit einem Kunststoffgelenkteil
nicht immer den Stabilitätsanforderungen und ein unzulässig hohes Spiel kann
nach längerer Betriebszeit nicht vermieden werden.
Die genieteten Wischblätter haben eine höhere Stabilität, jedoch entspricht
das Korrosionsverhalten nicht allen Anforderungen. Bei diesen Wischblättern
wird nämlich der Nietkopf durch eine Taumelnietung gebildet, damit durch die
sich an den Nietkopf anschließende Verformung des Nietschaftes ein Preßsitz
hergestellt wird und damit eine ausreichend feste Verbindung des
Gelenknietes mit dem übergeordneten Bügel erreicht wird. Bei diesem
Taumelnietvorgang wird jedoch manchmal die Lackschicht des übergeordneten
Bügels beschädigt, so daß an dieser Stelle eine erhöhte Korrosion auftritt.
Dadurch wird aber auch die Nietverbindung beeinträchtigt, so daß schließlich
eine drehfeste Verbindung des Gelenknietes mit dem übergeordneten Bügel
nicht mehr gewährleistet ist. Dies hat zur Folge, daß schließlich doch
wieder die Durchbrüche in den Seitenwangen des übergeordneten Bügels
ausgeschlagen werden und damit das Spiel in der Gelenkverbindung derart groß
wird, daß eine ausreichende Wischwirkung nicht mehr erzielt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Wischblatt
der eingangs erwähnten Art so weiterzubilden, daß die Gelenkverbindung
zwischen einem übergeordneten Bügel und einem untergeordneten Bügel auch
nach längerer Betriebszeit allen Anforderungen entspricht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Der vorliegenden Erfindung liegt dabei die Überlegung zugrunde, daß man mit
geringem Aufwand eine Verbindung zwischen den Bügeln schaffen kann, wenn man
Elemente aus beiden Konstruktionsprinzipien sachgerecht miteinander
kombiniert. Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird also wiederum ein
Gelenkstift verwendet, der allerdings im Gegensatz zu den bekannten
Nietverbindungen nunmehr drehfest mit dem untergeordneten Bügel verbunden
ist. Dieser Gelenkstift ragt in die Durchbrüche in den Seitenwangen im
übergeordneten Bügel hinein und ist dort in einer separaten Lagerbuchse
drehbar gelagert. Diese Lagerbuchsen werden vorzugsweise aus Kunststoff
hergestellt, so daß eine metallische Berührung dieses Gelenkstiftes mit dem
übergeordneten Bügel vermieden ist. Korrosionsschäden am übergeordneten
Bügel sind daher nicht zu befürchten. Im Vergleich zu den bekannten
Ausführungen mit einem Nietzapfen wird bei der erfindungsgemäßen Ausführung
auch die wirksame Lagerlänge wesentlich vergößert. Während nämlich bei den
bekannten Ausführungen Lagerflächen zwischen den Seitenwangen des
untergeordneten Bügels und dem Gelenkzapfen gebildet sind, sind bei den
erfindungsgemäßen Ausführungen die Lagerflächen in den Bereich der
Seitenwangen des übergeordneten Bügels verlagert. Die Lagerflächen werden
dadurch wesentlich geringer beansprucht, so daß mit einer längeren
Lebensdauer zu rechnen ist.
Wenn der drehfest mit dem untergeordneten Bügel verbundene Gelenkstift in
seiner Achsrichtung formstabil an diesem untergeordneten Bügel gehalten ist,
kann man auf die Bildung von Nietköpfen verzichten. Bei der
erfindungsgemäßen Ausführung kann man daher einen einfachen zylindrischen
Gelenkstift verwenden, der in großen Stückzahlen beispielsweise als
Lagernadel hergestellt wird. Derartige Lagernadeln haben eine ausreichende
Stabilität und wegen ihrer Oberflächenbehandlung gute Gleiteigenschaften.
Darüberhinaus ergibt sich bei dieser Konstruktion der wesentliche Vorteil,
daß man keine Nietköpfe bilden muß und daher eine Beschädigung der
Lackschicht an den Außenseiten der Seitenwangen des übergeordneten Bügels
vermieden wird.
Die in den Durchbrüchen des übergeordneten Bügels drehfest mit diesen
festgelegten Lagerbuchsen werden bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung einstückig an einem U-förmigen, zwischen den beiden Bügeln
eingelegten Distanzstück angeordnet, so daß deren Montage kostengünstig
durchgeführt werden kann. Durch dieses Distanzstück wird dabei in an sich
bekannter Weise zugleich eine metallische Berührung zwischen den beiden
Bügeln selbst vermieden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf ein Wischblatt,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Gelenkstelle und
Fig. 3 einen Schnitt durch einen untergeordneten Bügel.
Fig. 1 zeigt ein Wischblatt 10 mit einem Tragbügelsystem 11, zu dem zwei
Krallenbügel 12 und 13 und ein Hauptbügel 14 gehören. Die Krallenbügel 12,
13 können auch als untergeordnete Bügel bezeichnet werden, die über ein
Gelenk 15 schwenkbar an dem übergeordneten Hauptbügel 14 angelenkt sind. Die
Krallenbügel 12, 13 dienen in bekannter Weise zur Führung einer
Gummiwischleiste 16.
Fig. 2 zeigt in vergrößertem Maßstab die Gelenkstelle 15 zwischen dem
Krallenbügel 13 und dem Hauptbügel 14. Aus dieser Darstellung ist
ersichtlich, daß die Bügel jeweils zwei parallel zueinander ausgerichtete
Seitenwangen 13 s, 14 s sowie einen diese Seitenwangen verbindenden Steg 13 t,
14 t aufweisen. In die Seitenwangen 13 s, 14 s der Bügel, die einen insgesamt
U-förmigen Querschnitt aufweisen, sind Durchbrüche 13 d, 14 d eingearbeitet.
Fig. 2 zeigt, daß der untergeordnete Bügel 13 vom übergeordneten Bügel 14
derart übergriffen wird, daß diese Durchbrüche 13 d, 14 d in den Seitenwangen
13 s, 14 s koaxial zueinander ausgerichtet sind.
Zwischen dem untergeordneten Bügel 13 und dem übergeordneten Bügel 14 ist
ein im Querschnitt ebenfalls U-förmiges Distanzstück 20 aus Kunststoff
eingelegt, das an Seitenwänden 20 s einstückig Lagerbuchsen 21 aufweist, die
in die Durchbrüche 14 d im übergeordneten Bügel 14 eingreifen. Die
Stirnflächen 22 der Lagerbuchsen stehen geringfügig über die äußeren
Seitenflächen der Seitenwangen 14 s des übergeordneten Bügels vor. An der
Innenseite sind an diese Seitenwände 20 s des Distanzstückes 20 Rippen 24
angeformt, an denen die Seitenwangen 13 s des untergeordneten Bügels 13
spielfrei anliegen.
Die beiden Bügel 13, 14 sind über einen insgesamt mit 30 bezeichneten
Gelenkstift miteinander verbunden, der nach der koaxialen Ausrichtung der
Durchbrüche 13 d, 14 d durch eine Lagerbuchse 21 hindurch eingesteckt ist.
Wesentlich für die vorliegende Erfindung ist nun, daß dieser Gelenkstift 30
drehfest mit dem untergeordneten Bügel 13 verbunden ist. Dazu haben die
Durchbrüche 13 d in den Seitenwangen 13 s des untergeordneten Bügels 13 einen
Durchmessser D 1, der geringfügig kleiner ist als der Durchmesser des
Gelenkstiftes 30. Dieser Gelenkstift 30 ist folglich durch Preßsitz mit dem
untergeordneten Bügel 13 drehfest verbunden. Zur axialen Lagesicherung
können aus dem Gelenkstift 30 noch Vorsprünge 31 herausgeprägt werden. Bei
der erfindungsgemäßen Ausführung ist also der Gelenkstift 30 mit dem
untergeordneten Bügel 13 drehfest verbunden und in Achsrichtung gegen
Verschiebung gesichert. Die Lagerbuchsen 21 für den sich mit dem
untergeordneten Bügel 13 drehenden Gelenkstift 30 sind drehfest in den
Durchbrüchen 14 d im übergeordneten Bügel 14 festgelegt. Die bei einer
Schwenkbewegung zwischen untergeordnetem und übergeordnetem Bügel
beanspruchten Lagerflächen liegen also im Bereich dieser Gelenkbuchsen 21,
so daß die wirksame Lagerlänge bei der Ausführung nach Fig. 2 größer ist als
bei den bekannten genieteten Wischblättern, bei denen die Relativbewegung
zwischen dem untergeordnetem Bügel und dem Gelenkniet stattfindet.
Aus Fig. 2 ist erkennbar, daß der Gelenkstift 30 einen durchgehend gleichen
Querschnitt aufweist. Bei einer solchen Ausführung muß dann natürlich der
Durchmesser D 2 in den Seitenwangen des übergeordneten Bügels zwangsläufig
größer sein als der Durchmessser der Durchbrüche in den Seitenwangen des
untergeordneten Bügels, damit ausreichend Raum zur Aufnahme der Lagerbuchse
21 geschaffen ist. Aus Fig. 2 geht hervor, daß die Länge L des Gelenkstiftes
geringfügig größer ist als die Breite B des übergeordneten Bügels. Damit
steht dieser Gelenkstift geringfügig über die Seitenwände 14 s des
übergeordneten Bügels 14 vor. Auf diese Weise wird vermieden, daß beim
Eintreiben dieses Gelenkstiftes in die Durchbrüche des untergeordneten
Bügels durch das Werkzeug die Seitenwangen 14 s beschädigt werden. Aus
demselben Grund stehen die Lagerbuchsen 21 geringfügig über diese
Seitenwangen 14 s vor.
Insbesondere aus Fig. 3 geht noch hervor, daß vom Rand der Durchbrüche 13 d
am untergeordneten Bügel 13 abschnittsweise ein Kragen 40 vorsteht, so daß
die Preßsitzfläche für den Gelenkstift 30 vergrößert ist. Dieser Gelenkstift
30 liegt dabei unmittelbar an der unteren Fläche des Steges 13 t an, was aus
Fig. 2 deutlich hervorgeht. Auf diese Weise ergibt sich eine raumsparende
Bauform mit einwandfreier drehfester Verbindung zwischen dem Gelenkstift 30
und dem untergeordneten Bügel 13. Der über seine gesamte Länge zylindrische
Gelenkstift 30 wird vorzugsweise aus Chromstahl hergestellt, weil dieser
Werkstoff eine ausreichende Stabilität bei guten Gleiteigenschaften
verspricht. Das Distanzstück 20 wird in bekannter Weise aus einem Kunststoff
mit guten Gleiteigenschaften gespritzt, so daß mit einer langen Lebensdauer
der Gelenkverbindung ohne wesentliches Spiel gerechnet werden kann. Da der
Gelenkstift 30 wegen des fehlenden Nietkopfes den übergeordneten Bügel nicht
berührt, tritt an den Außenseiten des übergeordneten Bügels 14 auch keine
Korrosion auf. An der Berührungstelle zwischen dem untergeordneten Bügel und
dem Gelenkstift könnte zwar eine Korrosion auftreten, jedoch ist hier die
Korrosionsneigung gering, weil dieser Bereich durch den übergeordneten Bügel
geschützt ist. Eine Korrosion wirkt sich außerdem nicht entscheidend auf das
Wischverhalten aus, da sie an einer Stelle auftritt, an der ein Preßsitz,
und keine Lagerung vorgesehen ist. Selbstverständlich könnte man - etwa
durch Kunststoffbeschichtung des Gelenkstiftes 30 - eine metallische
Berührung auch mit dem untergeordneten Bügel verhindern. Aus Kostengründen
wird man in der Regel aber davon absehen.
Claims (13)
1. Wischblatt, insbesondere für Scheibenreinigungsanlagen an
Kraftfahrzeugen mit einem zur Führung einer Wischleiste dienenden
mehrteiligen Tragbügelsystem mit einem übergeordneten Bügel und einem daran
schwenkbar aufgehängten untergeordneten Bügel, die jeweils einen wenigstens
annähernd U-förmigen Querschnitt mit parallel zueinander ausgerichteten
Seitenwangen und einem diese Seitenwangen verbindenden Steg aufweisen, wobei
der übergeordnete Bügel den untergeordneten Bügel derart übergreift, daß in
den Seitenwangen der Bügel zur Aufnahme eines Gelenkstiftes vorgesehene
Durchbrüche koaxial zueinander ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gelenkstift (30) drehfest mit dem untergeordneten Bügel (13)
verbunden ist und mit seinen Endbereichen drehbar in Lagerbuchsen (21)
gelagert ist, die drehfest in den Durchbrüchen (14 d) des übergeordneten
Bügels (14) festgelegt sind.
2. Wischblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gelenkstift (30) in Achsrichtung gesichert am untergeordneten Bügel (13)
festgelegt ist.
3. Wischblatt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gelenkstift (30) in den Durchbrüchen (13 d) des untergeordneten Bügels (13)
eingepreßt ist.
4. Wischblatt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß vom Rand der
Durchbrüche (13 d) wenigstens abschnittsweise ein Kragen (40) absteht.
5. Wischblatt nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur
axialen Sicherung des Gelenkstiftes (30) am untergeordneten Bügel (13) aus
dem Gelenkstift (30) Vorsprünge (31) herausgeprägt sind.
6. Wischblatt nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkstift (30) einen durchgehend gleichen
Querschnitt aufweist und daß der Durchmesser (D 2) der Durchbrüche (14 d) in
den Seitenwangen (14 s) des übergeordneten Bügels (14) größer ist als der
Durchmesser (D 1) der Durchbrüche (13 d) in den Seitenwangen (13) des
untergeordneten (13) Bügels.
7. Wischblatt nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (L) des Gelenkstiftes (30) geringfügig
größer ist als die Breite des übergeordneten Bügels (14).
8. Wischblatt nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkstift (30) aus Stahl, insbesondere
Chromstahl hergestellt ist.
9. Wischblatt nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerbuchsen (21) von der Seite des
untergeordneten Bügels (13) her in die Durchbrüche (14 d) des übergeordneten
Bügels (14) eintauchen.
10. Wischblatt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Lagerbuchsen (21) einstückig an einem U-förmigen zwischen den beiden Bügeln
(13, 14) eingelegten Distanzstück (20) angeordnet sind.
11. Wischblatt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stirnflächen der Lagerbuchsen (21) geringfügig über die äußeren
Seitenflächen der Seitenwangen (14 s) des übergeordneten Bügels (14)
vorstehen.
12. Wischblatt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Distanzstück (20) aus einem Kunststoff mit guten Gleiteigenschaften
hergestellt ist.
13. Wischblatt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stirnflächen des Gelenkstiftes (30) geringfügig über die Stirnflächen der
Lagerbuchse (21) vorstehen.
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