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Scheibenwischer
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Die Erfindung betrifft einen Scheibenwischer, insbesondere für Fahrzeuge,
bestehend aus einem hin- und hergehend antreibbaren, gelenkig gelagerten Wischerarm,
welcher mit einem daran befestigbaren Wischerblatt durch eine Blattfeder gegen eine
Scheibe andrückbar ist.
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Scheibenwischer sind gewöhnlich mit einer Schrauben- Druck-oder Zug-Feder
versehen, welche die Aufgabe hat, das aus Gummi bestehende Wischerblatt des Scheibenwischers
während der Hin- und Herbewegung über die Scheibe mit einer vorbestimmten Kraft
gegen diese anzudrücken, damit Wasser, Schnee und Schmutz restlos entfernt werden.
Die Feder wird auch dann wirksam, wenn der Scheibenwischer von der Scheibe fort
umgeklappt wird, um z.B. das Wischerblatt auszuwechseln oder die Scheibe von Hand
zu reinigen.
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Da die Kraftfahrzeuge unterschiedlich große bzw. kleine, gewölbte
bzw. ebene Scheiben haben, müssen sich auch die Wischerarme und Wischerblätter unterscheiden.Bisher
ist
man der Vielfalt unterschiedlicher Größen und Ausführungen durch
Normung und Standardisierung entgegen getreten. Dies hat jedoch nicht zu verhindern
vermocht, daß immer noch eine außerordentlich große Zahl unterschiedlicher Scheibenwischer
gefertigt, gelagert und montiert werden müssen.
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Die Vielfalt der verschiedenen Ausführungen wirkt sich äußerst nachteilig
auf die Kosten aus.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Scheibenwischer
der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, bei welchem mit sehr einfachen Mitteln
eine Verstellung der Länge des Wischerarms möglich ist, ohne daß dabei das Aussehen
im Vergleich zu herkömmlichen Scheibenwischern verändert wird.
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Zur Lösung der vorstehenden Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß der Wischerarm aus einem Führungsteil und einem in Längsrichtung darüber hinaus
vorstehenden Verlängerungsteil besteht, welche beiden Teile in ihrer Relativstellung
durch die Blattfeder gesichert sind.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, daß ein und dasselbe Führungsteil
entweder mit unterschiedlich langen Verlängerungs teilen kombiniert wird oder ein
einziges Verlängerungsteil mehr oder weniger weit aus dem Führungsteil herausgezogen
und in dieser Stellung mittels der Blattfeder arretiert wird.
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Insbesondere die letzte Alternative bietet große Vorteile gegenüber
der Vielfalt herkömmlicher unterschiedlicher Scheibenwischer.
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Es ist für die Erfindung unerheblich, ob das Wischerblatt unmittelbar
an dem Verlängerungsteil des Wischerarms befestigt ist oder an einem besonderen
Halter, der dann seinerseits vom Verlängerungsteil getragen wird.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Blattfeder in
mehreren relativen Längsstellungen des Verlängerungeteils
des Wischerarms
mit Bezug auf den Führungsteil formschlüssig mit dem Verlängerungsteil in Eingriff
zu bringen.
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Dieser Eingriff kann z.B. die Form einer Zapfen-Loch-Verbindung haben
oder aus zusammenwirkenden Verzahnungen am Verlängerungsteil und der Feder bestehen.
Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, lösbare Zapfen-Loch-Verbindungen oder
Verzahnungen zwischen dem Führungsteil und dem Verlängerungsteil des Wischerarms
vorzusehen, wobei dann die Blattfeder die Aufgabe hat, diese beiden Teile fest gegeneinander
zu drücken, so daß die formschlüssige Verbindung in Eingriff bleibt.
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Eine besonders gute Führung des Verlängerungsteils am rungsteil des
Wischerarms ergibt sich, wenn das IMhnlngsteil einen im wesentlichen u-förmigen
Querschnitt hat, nach Möglichkeit sogar wenigstens im Bereich außerhalb der Blattfeder
das Verlängerungsteil allseitig umgibt. Die beiden Teile können in diesem Bereich
beispielsweise einen rechteckigen Querschnitt haben. Falls am Verlängerungsteil
Zapfen angebracht sind, die wahlweise mit einem Loch im vorderen Ende der Blattfeder
in Eingriff gebracht werden können, kann in demjenigen Bereich, wo das Führungsteil
das Verlängerungsteil umhüllt, ein Längsschlitz im Führungsteil vorgesehen sein,
welcher trotz der Zapfen eine Verschiebung des Verlängerungsteils in Längsrichtung
zuläßt.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist am Führungsteil
ein Exzenternocken gelagert, mit dessen 1hilfe der äußere Teil der Blattfeder entgegen
seiner Eigenspannung entweder vom Verlängerungsteil abhebbar oder gegen dieses andrückbar
ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Scheibenwischer gemäß der Erfindung im Längsschnitt
gemäß Schnittlinie A-A, Fig. 2 eine Ansicht des Scheibenwischers nach Fig. 1 von
unten gemäß Blickrichtung B in Fig. 1, Fig. 3 einen Teillängsschnitt durch den Scheibenwischer
nach Fig. 1 und 2 in einem Zustand, wo der Wischerarm von der Scheibe abgehoben
und dadurch die Blattfeder stärker gespannt ist, Fig. 4 einen Teillängsschnitt in
größerem Maßstab eines abgewandelten Ausführungsbeispiels mit Exzenternocken, Fig.
5 nochmals einen Iangsschnitt in größerem Maßstab eines weiteren Ausführungsbeispiels
mit einer Verzahnung zwischen dem Verlängerungsteil des Scheibenwischerarms und
der Blattfeder.
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Der in Fig. 1 bis 3 gezeigte Scheibenwischer besteht aus einem drehfest
auf dem Ende einer Antriebswelle 15 sitzenden Kopfstück 1. Zur drehfesten Kupplung
dieser beiden Teile kann z.B. eine Verzahnung 2 vorgesehen sein. Neben der Antriebswelle
15 ist in eine Ausnehmung im Kopfstück 1 eine Klinkenfeder 3 eingesetzt, welche
das Kopfstück axial auf der Antriebswelle 15 hält.
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Das Kopfstück 1 trägt zwei einen inneren lfohlraum durchdringende,
plrallele Bolzen 7 und 8. Auf ctcm Bolzen 7 ist der zweiteilige Uischerarm 4,5 des
Scheibenwischers drehbar gelagert, und an dem Bolzen 8 ist das hintere Ende einer
Blattfeder 6 drehbar gehaltert. Der nachstehend als Führun#steil
bezeichnete
hintere Teil 4 des Wischerarms hat einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt,
wobei die mit 4' bezeichneten Schenkel auf dem Bolzen 7 gelagert sind. Vernietungen
7' geben dieser Lagerung den notwendigen seitlichen Halt.
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Nahe dem vorderen Ende ist die Blattfeder 6 gelenkig auf einem Bolzen
9 gehaltert, der ebenfalls mit den Schenkeln 4' des Führungsteils 4 vernietet ist.
Die im Inneren des Führungsteils 4 aufgenommene Blattfeder 6 reicht nach vorn mit
einem profilierten Fortsatz 6 " über den Bolzen 9 hinaus.
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Im Fortsatz 6 " ist ein Loch 14 vorgesehen, welches mit einem von
mehreren zylindrischen Vorsprüngen bzw. Zapfen 10 auf der Unterseite des vorderen,
nachstehend als Verlängerungs teil 5 bezeichneten Teils des Wischerarms in Eingriff
zu bringen ist. Das Verlängerungsteil 5, welches in der am vorderen Ende des Führungsteils
4 ausgebildeten Führung 11 (siehe Fig. 2) in Längsrichtung verstellbar ist, kann
durch Einrasten des Lochs 14 auf einen der Zapfen 10 in der gewünschten Stellung
festgelegt werden.
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Wenn das Kopfstück 1 mittels der Verzahnung 2 mit der Antriebswelle
15 drehfest gekuppelt ist und durch die Klinkenfeder 3 gehalten wird, drückt die
Blattfeder 6 das nichtgezeigte, vom Wischerarm 4, 5 geführte Wischerblatt gegen
die zu säubernde Scheibe, z.B. die Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs, und das
Wischerblatt paßt sich dabei der Form der Scheibe an, so daß es bei seiner Bewegung
Wasser, Schnee und Schmutz abstreift und damit die Sicht für den Fahrer gewährleistet.
Der Anpreßdruck des Wischerblatts an die Windschutzscheibe wird, wie oben erwähnt,
durch die Blattfeder 6 erzeugt, welche mittels der Bolzen 8 und 9 zwischen dem Kopfstück
1 und dem Fuhrungsteil 4 des Wischerarms eingespannt ist. Der Abstand C zwischen
den in das Kopfstück 1 eingesetzten Bolzen 7 und 8 ist bestimmend dafür, in welchem
Kaße sich der Abstand zwischen den Bolzen 8 und 9 verkürzt und damit die Blattfeder
6 gespannt wird, wenn der Wischerarm zum Abheben des Wischerblatts von
der
Windschutzscheibe in Richtung D um den Bolzen 7 verschwenkt wird. Infolge der dabei
eintretenden Verkürzung des Abstands zwischen den Bolzen 8 und 9 biegt sich im Vergleich
zum Zustand nach Fig. 1 die Blattfeder 6 stärker durch, wie in Fig. 3 dargestellt.
Die durchgebogene Feder ist bestrebt, den Wischerarm entgegengesetzt zur Richtung
D gegen die Scheibe zu drücken, und durch diesen Andruck paßt sich das Wischerblatt
der Form der Scheibe an, sei diese flach oder konvex oder mit Bezug auf die Antriebswelle
15 in einer oder mehreren Richtungen geneigt. Die Anlage an der Scheibe bleibt während
der gesamten Hin- und Herbewegung erhalten.
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Über die vorstehend genannte Funktion hinaus hat die Blattfeder 6
erfindungsgemäß die weitere Aufgabe, das Verlängerungsteil 5 nach seiner Einstellung
relativ zum Führungsteil 4 in einer bestimmten Lage zu arretieren, so daß der Wischerarm
4, 5 eine bestimmte eingestellte Länge beibehält. Die Blattfeder 6 bewirkt die Verriegelung
des Verlängerungsteils 5 mittels des elastischen Fortsatzes 6'', der mittels des
Lochs 14 an einem der Zapfen 10 angreift. Der elastische Fortsatz 6 " der Blattfeder
6 kann gemäß Fig. 3 von Hand vom Verlängerungsteil 5 abgehoben werden, um die Verriegelung
des Verlängerungsteils 5 zu lösen. Alternativ könnte hierzu auch ein Schraubenzieher
oder gemäß Fig. 4 ein Exzenterbolzen benutzt werden. Die Anzahl der Vorsprünge,
Erhebungen, Stifte oder Zapfen 10 am Verlängerungsteil 5 bestimmt die Zahl der Verstellmöglichkeiten.
Der Benutzer stellt die Weite des Ausschlags des Wischerblatts ein, indem er den
Fortsatz 6 " der Blattfeder 6 vom Verlängerungsteil 5 abhebt, das letztere in dem
gewünschten Maße aus dem I*Ehrungsteil 4 herauszieht und danach den Fortsatz 6t'
der Blattfeder wieder freigibt und am nächsten Zapfen 10 des Verlängerungsteils
5 einrasten läßt. Der federnde Fortsatz 6 " hält das Verlängerungsteil 5 formschlüssig
und dauerhaft in der gewählten Lage relativ zum Führungsteil 4 fest.
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Die Verstellung des Fortsatzes 6'' zum Lösen bzw. zur Verriegelung
des Verlängerungsteils 5 kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung auch mit anderen
Mitteln erfolgen, welche den Grundgedanken der Erfindung nicht beeinflussen, und
eine dieser Lösungen ist in Pig. 4 gezeigt. Hierbei findet ein drehbarer Exzenterbolzen
16 Anwendung, der in achsgleichen Bohrungen 18 in den Schenkeln 4' des FUhrunersteils
4 drehbar gelagert ist. Der Exzenterbolzen 16 kann z.B.
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von außen mit Hilfe eines Schraubenziehers gedreht werden, wobei dann
das Abheben des Fortsatzes 6 " der Blattfeder 6 vom Verlängerungsteil 5 bzw. umgekehrt
die Annäherung erfolgt, so daß die Feder die Zapfen 10 freigibt oder mit einem davon
in Eingriff gebracht wird. Die Zapfen 10 der Leiste, welche das Verlängerungsteil
5 bildet, weisen sämtlich in Richtung zur Blattfeder 6 hin und können z.B. durch
Stanzen oder Pressen hergestellt werden. Da sämtliche Zapfen auf einer Linie liegen,
hindern sie die Verstellung des Verlängerungsteils 5 in der Führung nicht, welche
durch Umbiegen des Blechs des Führungsteils 4 in der Weise geformt ist, daß ein
mittlerer Längsschlitz 17 offen bleibt, welcher den Zapfen -10 freien Lauf läßt.
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Die Zapfen können zur Erzielung einer genaueren Regulierung auch durch
eine Verzahnung 13 an dem Verlängerungsteil 5 ersetzt werden. In diesem Fall ist
der Fortsatz 6 " der Blattfeder 6 mit einer passenden Verzahnung versehen. Die beiden
Verzahnungen können entweder durch die Elastizität der Blattfeder 6 oder durch einen
exzentrischen Teil 18 eines ßczenter bolzens 19 in Eingriff gebracht und gehalten
werden, der in den seitlichen Schenkeln 4' des Führungsteils drehbar gelagert ist.
Der feste Verbund der Verzahnungen erfolgt endgültig mittels eines Schraubenziehers,
nachdem die Regulierung vorgenommen ist (Fig. 5).