DE3903134C5 - Stanzpresse - Google Patents
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Abstract
Stanzpresse
mit:
– einem an einem Untergesenkhalter angebrachten und mit einem Loch versehenen Untergesenk,
– einem Stanzwerkzeug zum Stanzen eines Werkstücks mit einem mit dem Untergesenk zusammenwirkenden, von einem oberen Werkzeughalter aufgenommenen Obergesenk mit einem Fluiddurchlaß zum Eintrag eines Druckfluids in das Loch des Untergesenkes, wobei das Obergesenk mit einem Verbindungsdurchlaß vesehen ist, welcher mit dem Fluiddurchlaß in Verbindung steht,
– einem auf das Obergesenk aufsetzbaren Stempel mit einem Durchlaß, welcher mit dem Verbindungsdurchlaß des Obergesenks in Strömungsverbindung bringbar ist,
– einer den Durchlaß des Stempels mit einer Druckmittelquelle verbindenden Verbindungsleitung,
– einem Bewegungs- oder Stellungsmelder zum Ermitteln der Bewegung bzw. Stellung eines bewegbaren Teils der Stanzpresse und
– einer Steuereinrichtung zum Öffnen und Schließen eines Absperrorgans zum Öffnen und Schließen der Verbindungsleitung in Abhängigkeit von den durch den Bewegungs- und Stellungsmelder erfaßten Bewegungen und Stellungen des Teils der Stanzpresse,
dadurch gekennzeichnet,...
– einem an einem Untergesenkhalter angebrachten und mit einem Loch versehenen Untergesenk,
– einem Stanzwerkzeug zum Stanzen eines Werkstücks mit einem mit dem Untergesenk zusammenwirkenden, von einem oberen Werkzeughalter aufgenommenen Obergesenk mit einem Fluiddurchlaß zum Eintrag eines Druckfluids in das Loch des Untergesenkes, wobei das Obergesenk mit einem Verbindungsdurchlaß vesehen ist, welcher mit dem Fluiddurchlaß in Verbindung steht,
– einem auf das Obergesenk aufsetzbaren Stempel mit einem Durchlaß, welcher mit dem Verbindungsdurchlaß des Obergesenks in Strömungsverbindung bringbar ist,
– einer den Durchlaß des Stempels mit einer Druckmittelquelle verbindenden Verbindungsleitung,
– einem Bewegungs- oder Stellungsmelder zum Ermitteln der Bewegung bzw. Stellung eines bewegbaren Teils der Stanzpresse und
– einer Steuereinrichtung zum Öffnen und Schließen eines Absperrorgans zum Öffnen und Schließen der Verbindungsleitung in Abhängigkeit von den durch den Bewegungs- und Stellungsmelder erfaßten Bewegungen und Stellungen des Teils der Stanzpresse,
dadurch gekennzeichnet,...
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Stanzpresse gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Stanzpresse, bei welcher ein aus einem Material ausgestanztes Stück, beispielsweise ein Abfallstück oder ein Werkstückrohling, aus einem Loch eines Untergesenkes herausfallen kann, und bei welcher eine automatische Schmierung der aneinandergleitenden Teile der Stanzwerkzeuge gewährleistet ist.
- Im Betrieb einer ein Oberwerkzeug und ein Unterwerkzeug aufweisenden Stanzpresse kommt es häufig vor, daß ein z. B. aus einem Werkstück ausgestanztes Abfallstück nicht aus dem Loch des Unterwerkzeugs herausfällt, sondern stattdessen beim Aufwärtshub des Oberwerkzeugs von diesem mitgenommen wird. Beim nächsten Arbeitshub der Stanzpresse liegt dann das zuvor ausgestanzte Stück gegebenenfalls auf dem Werkstück, so daß eine saubere Stanzarbeit nicht möglich ist und die Gefahr einer Beschädigung der Stanzwerkzeuge besteht.
- Um diesen Gefahren zu begegnen und ein sicheres Herausfallen von ausgestanzten Materialstücken aus dem Loch des Untergesenks zu gewährleisten, wurden bereits Stanzpressen entwickelt, bei denen das Obergesenk von einer mittigen Axialbohrung durchsetzt ist und der das Obergesenk beaufschlagende Druckstempel einen Durchlaß für ein Druckmittel aufweist, welcher mit der Bohrung des Obergesenks in Strömungsverbindung bringbar ist. Bei Annäherung des Stempels an seine untere Endstellung tritt ein über seinen Durchlaß zugeführtes Druckmittel aus der Bohrung an der Unterseite des Obergesenks aus, um das ausgestanzte Materialstück aus dem Loch des Untergesenks auszutreiben. Eine derartige Anordnung ist z. B. in der veröffentlichten japanischen Gebrauchsmusteranmeldung JP 55-55887 Y2 beschrieben.
- Bei dieser bekannten Ausführung, ist eine den Stempel bei seiner Auf- und Abwärtsbewegung führende Stempelführung mit einem Durchlaß versehen, welcher mit einer Druckmittelquelle strömungsverbunden und in einer derartigen Position angeordnet ist, daß der im Stempel ausgebildete Durchlaß bei Annäherung des Stempels an seine untere Endstellung in Strömungsverbindung damit kommt. Dadurch ist dann der Zeitpunkt, zu welchem das Druckmittel aus der Bohrung des Obergesenks austritt, unveränderlich festgelegt.
- Bei Verwendung von Stanzwerkzeugen unterschiedlicher Höhe oder bei einer durch Verschleiß und Nachschleifen verursachten Verkürzung des Obergesenks ist es daher nicht möglich, die Zufuhr des Druckmittels dem veränderten Hub des Stempels anzupassen, so daß aus der Bohrung des Obergesenks zu wenig oder überhaupt kein Druckmittel austritt und der Ausstoß des ausgestanzten Materialstücks aus dem Untergesenk nicht mehr gewährleistet ist.
- Ferner kann sich nach längerer Betriebszeit von Stanzwerkzeugen mit quadratischem Querschnitt ein durch Verschleiß hervorgerufener Spalt zwischen den jeweiligen Seiten des Ober- und des Untergesenks ausbilden. Dabei kann sich dann an den Rändern der weiterhin ausgestanzten Materialstücke ein Span ablösen und an den Rändern des Obergesenks hängen bleiben. Wenn ein solcher Span dann vor dem nächsten Stanzvorgang abfällt und auf die Oberfläche des Werkstücks gelangt, kann der anschließend durch eine Gesenkführung ausgeübte Druck zu einer Beschädigung der Werkstückoberfläche führen.
- Ferner werden bei bekannten Stanzwerkzeugen die aufeinander gleitenden Flächen des Obergesenks, der Obergesenkführung und der Oberwerkzeughalterung vor Inbetriebsnahme geschmiert. Der dazu verwendete Schmierstoff kann sich im Laufe der Zeit aufbrauchen, so daß die Schmierung der aufeinander gleitenden Teile unzureichend wird.
- Unter dem Eindruck der vor angehend erläuterten Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Stanzpresse zu schaffen, bei welcher der Auswurfeffekt des aus dem Obergesenk austretenden Druckmittels noch weiter verbessert ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Ausgestaltung einer Stanzpresse gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 nach Maßgabe der im kennzeichnenden Teil dieses Anspruches angegebenen Merkmale gelöst.
- Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, ggf. am Obergesenk verhaftete Späne zuverlässig von dem Obergesenk zu entfernen.
- In ebenfalls vorteilhafter Weise werden dabei die aneinander gleitenden Teile der Stanzwerkzeuge selbsttätig mit nach Bedarf zumeßbaren Schmiermittelmengen geschmiert.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird erfindungsgemäß eine Stanzpresse geschaffen mit einem von einem Loch durchsetzten und auf einem unteren Werkzeughalter angebrachten Untergesenk, einem zum Stanzen eines Werkstücks mit dem Untergesenk zusammenwirkenden, in einen oberen Werkzeughalter eingesetzten Obergesenk mit einem darin ausgebildeten Durchlaß und einem damit strömungsverbundenen Auslaß für den Eintrag eines Druckmittels in das Loch des Untergesenks, einem das Obergesenk beaufschlagenden Stempel, welcher einen mit dem Durchlaß des Obergesenks strömungsverbundenen Druckmitteldurchlaß aufweist, einer den Druckmitteldurchlaß des Stempels mit einer Druckmittelquelle verbindenden Leitung, einem zum Öffnen und Sperren der Leitung betätigbaren Absperrelement, einem Hubfühler zum Ermitteln der Hubstellung des Stempels und einer Steuereinrichtung zum Steuern des Öffnens und Schließens des Absperrelements in Abhängigkeit von der jeweils durch den Hubfühler ermittelten Hubstellung des Stempels.
- Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
-
1 eine teilweise als Blockschaltbild und teilweise in schematisierter Form dargestellte Stanzpresse in einer ersten Ausführungsform der Erfindung, -
2 eine Teilansicht im Schnitt entlang der Linie II-II in1 , -
3 und4 Schnittansichten von Teilen einer Stanzpresse in einer zweiten bzw. dritten Ausführungsform der Erfindung und -
5 eine schematisierte Schnittansicht von Teilen einer Stanzpresse in einer Ausführungsform der Erfindung mit einem über eine Kurbelwelle angetriebenen Stempel. - Als Beispiel für eine Stanzpresse in einer Ausführungsform der Erfindung ist in
1 eine Ständerstanzpresse1 dargestellt. - Die Stanzpresse
1 hat ein Untergestell mit einem unteren Werkzeughalter5 , in welchen ein Untergesenk3 eingesetzt ist. Das Obergestell der Stanzpresse1 trägt einen oberen Werkzeughalter7 gegenüber dem unteren Werkzeughalter5 . In den oberen Werkzeughalter7 ist ein oberes Stanzwerkzeug9 eingesetzt. - Zu dem Stanzwerkzeug
9 gehört eine rohrförmige Gesenkführung13 , welche in senkrechter Richtung frei beweglich in den oberen Werkzeughalter7 eingesetzt ist, und ein senkrecht in der Führung13 verschiebliches Obergesenk11 , welches zum Stanzen eines Werkstücks W mit dem Untergesenk3 zusammenwirkt. - Die Gesenkführung
13 hat am oberen Teil einen auswärts hervorstehenden Rand13F , mit welchem sie sich auf einer zwischen diesem und dem Werkzeughalter7 angeordneten Hubfeder15 abstützt. Das Obergesenk11 hat einen Gesenc körper11B , an dessen unterem Ende ein Stanzkopf11BL ausgebildet ist. Im Boden der Gesenkführung13 ist ein Durchlaß13H ausgebildet, dessen Querschnittsform im wesentlichen der des Stanzkopfs11BL entspricht (2 ). Ferner sind an mehreren Stellen des Umfangs des Durchlasses13H Aussparungen13G ausgebildet. - Am oberen Ende des Gesenkkörpers
11B ist ein Gesenkkopf11HE ausgebildet. Eine zwischen diesem und dem oberen Teil der Gesenkführung13 angeordnete Abstreiffeder17 ist stärker als die Hubfeder15 . Der Gesenkkörper13 ist außerdem von einem Durchlaß11H durchsetzt, welcher an der Oberseite des Gesenkkopfs HE ausmündet. Das untere Teil des Durchlasses11H steht in Strömungsverbindung mit einem zwischen dem Boden13B der Gesenkführung13 und dem Gesenkkörper11B ausgebildeten Hohlraum19 . - In der in
1 dargestellten Ausführungsform ist der den Durchlaß11H mit dem Hohlraum19 verbindende Abschnitt des Durchlasses als eine senkrechte Nut11G in der äußeren Umfangsfläche des Gesenkkörpers11B ausgebildet. - Zu der dargestellten Stanzpresse
1 gehört ferner ein auf und ab bewegbarer Stempel21 zum Beaufschlagen des Gesenkkopfs11HE des Obergesenks11 . Die Auf- und Abbewegung des Stempels21 erfolgt unter dem Antrieb eines in einem Zylinder39 verschieblichen Kolbens39P . - In
1 ist das Werkstück W in einer Einspannvorrichtung37 festgehalten, welche in zwei Richtungen X und Y verstellbar ist. - Der Zylinder
39 mit dem senkrecht auf und ab bewegbaren Stempel21 ist oberhalb des oberen Stanzwerkzeugs9 angeordnet. Der Kolben39P läuft in einer Zylinderbuchse39C des Zylinders39 . Der Stempel21 ist fest mit dem Kolben39P verbunden und mit diesem senkrecht (in der Richtung Z) auf und ab bewegbar. - Der Stempel
21 ist mit einem Durchlaß21H versehen, welcher beim Aufsetzen des Stempels21 auf das Obergesenk11 in Strömungsverbindung mit dem Durchlaß11H des Gesenks gelangt. Der Durchlaß21H des Stempels21 ist über eine Leitung29 mit einer Druckmittelquelle27 verbunden, welche ein Druckmittel etwa in Form eines Ölnebels liefert. Im Gegensatz zu der Ausführungsform der eingangs genannten veröffentlichten japanischen Patentanmeldung Sho-55-55887, bei welcher ein am Stempel ausgebildeter Durchlaß nur in einer ganz bestimmten Stellung des Stempels mit der Druckmittelquelle verbunden ist, steht der Durchlaß21H des Stempels21 in der vorliegenden Ausführungsform in jeder beliebigen Stellung des Stempels über die Leitung29 in Strömungsverbindung mit der Druckmittelquelle27 , wobei jedoch in der Leitung29 ein Absperrelement31 angeordnet ist. - Das Absperrelement
31 dient dem Öffnen und Schließen der Leitung29 unter Steuerung durch eine nachstehend im einzelnen beschriebene Absperr-Steuereinrichtung33 . - An der Unterseite des Zylinders
39 ist ein Stellungsmelder41 angeordnet, beispielsweise eine Impulskodiereinrichtung mit einer in Anlage an einer Seitenfläche des Stempels21 gehaltenen Rolle für die Erzeugung eines die jeweilige Stellung des Stempels angebenden Impulssignals PS. - Ein Hydraulikkreis
43 für die Speisung des Zylinders39 umfaßt eine Hydraulikpumpe OP und ein Umschaltventil45 , welches über Leitungen OL1 und OL2 mit einer oberen bzw. einer unteren Kammer des Zylinders39 verbunden ist. In die Leitung OL1 ist ein Druckwächter PD eingesetzt, welcher ein dem Druck in der Leitung entsprechendes elektrisches Signal erzeugt. - Eine die Verstellbewegungen der Einspannvorrichtung
37 sowie die Betätigung des Umschaltventils45 steuernde NC-Steuereinrichtung49 umfaßt ein Dateneingabeteil51 , eine Hauptsteuereinheit53 , eine X-Y-Steuereinheit55 , eine Z- Steuereinheit57 , einen Stellungsmeldereingang59 und einen Umschalt-Steuerausgang61 . - Das Dateneingabeteil
51 der Steuereinrichtung49 ist direkt oder wahlweise zuschaltbar mit einer äußeren Dateneingabevorrichtung63 verbunden, z. B. mit einem CAD/CAM-Rechner, welcher numerische Daten für die Steuerung der Stanzpresse liefert. - Die Hauptsteuereinheit
53 dient hauptsächlich der Steuerung der Ausrichtung des Werkstücks W und der der Betätigung des Zylinders39 in Abhängigkeit von den über das Dateneingabeteil51 erhaltenen Daten. Darüber hinaus ist die Hauptsteuereinheit53 mit einer Anzahl von Sensoren, Begrenzungsschaltern und anderen für die Steuerung der Stanzpresse insgesamt notwendigen Elementen verbunden. - Die X-Y-Steuereinheit
55 ist von der Hauptsteuereinheit53 mit Ausricht-Steuersignalen gespeist und steuert die Betätigung von Antrieben für die Ausrichtung des Werkstücks W in der X-Y-Ebene. - Die Z-Steuereinheit
57 ist von der Hauptsteuereinheit53 mit Z-Positionssignalen gespeist und erzeugt Signale Zn und Vn für die Steuerung der Betätigungsrichtung bzw. -geschwindigkeit des Umschaltventils45 . - Der Stellungsmeldereingang
59 integriert die vom Stellungs melder41 erzeugten Impulssignale PS zur Ermittlung der jeweiligen Stellung Z des Stempels21 . Der Stellungsmelder41 ist so ausgebildet, daß er ein Impulssignal mit zwei um ein Viertel zueinander versetzten Phasen erzeugt, so daß die Bewegungsrichtung des Stempels anhand dieses zweiphasigen Impulssignals ermittelt werden kann. - Der Umschalt-Steuerausgang
61 ist von der Z-Steuereinheit57 mit den Steuersignalen Zn und Vn für die Umschaltrichtung bzw. -geschwindigkeit des Umschaltventils45 und vom Stellungsmeldereingang59 mit die augenblickliche Stellung Z des Stempels21 angebenden Signalen gespeist und erzeugt ein Steuersignal für die Betätigung des Umschaltventils45 . Auf diese Weise ist der Hub des Stempels21 und damit auch der Hub des Obergesenks11 des oberen Stanzwerkzeugs9 steuerbar. - Bei Aktivierung des Hydraulikkreises
43 der vorstehend beschriebenen Anordnung beginnt der Stempel21 des Zylinders39 seine Abwärtsbewegung, bis er auf dem Gesenkkopf11HE des Obergesenks11 und dieses mit seinem Stanzkopf11BL auf der Oberfläche des Werkstücks W aufsetzt. Beim Aufsetzen des Stanzkopfs11BL auf dem Werkstück erfolgt ein plötzlicher Druckanstieg in der oberen Zylinderkammer39C , welcher den Druckwächter47 zum Ansprechen bringt. Gleichzeitig wird auch die augenblickliche Stellung des Stempels21 durch den Stellungsmelder41 und den Stellungsmeldereingang59 ermittelt. Durch Vergleich der auf den Druck bezogenen Daten mit den auf die Stellung des Stempels bezogenen Daten läßt sich so die Lage der Oberfläche des Werkstücks und damit die Dicke des Werkstücks W ermitteln. Die so erhaltenen Daten können über das Dateneingabeteil51 in die NC-Steuereinrichtung49 eingespeichert werden. Die Stärke des Werkstücks W braucht hier also nicht durch vorherige Messungen der Abstände zwischen dem oberen Stanzwerkzeug und dem Werkstück sowie zwischen dem Stempel und dem Stanzwerkzeug ermittelt zu werden. - Wird anschließend das selbe Werkstück W ein zweites Mal gestanzt, dann beginnt der Stempel
21 seine Abwärtsbewegung wiederum aus der oberen Endstellung. Dabei wird dann die Bewegung und jeweilige Stellung des Stempels21 durch den am Zylinder39 angebrachten Stellungsmelder41 verfolgt. - Beim Aufsetzen des Stempels
21 auf den Gesenkkopf11HE bewegt sich das obere Stanzwerkzeug9 unter Kompression der Hubfeder15 abwärts, bis der Boden13B der Gesenkführung13 auf dem Werkstück W aufsetzt und dieses durch Ausübung von Druck auf dem Untergesenk3 festhält. Dadurch kommt die Abwärtsbewegung der Gesenkführung13 zum Stillstand, worauf sich dann das Obergesenk11 unter Kompression der Abstreiffeder17 weiter abwärts bewegt. Der eigentliche Stanzvorgang erfolgt dann durch das Zusammenwirken des Stanzkopfs11BL des Obergesenks11 mit dem Loch3H des Untergesenks3 . - Kommt der Stempel
21 bei seiner Abwärtsbewegung in eine Stellung, welche kurz, z. B. etwa 2 mm, über der während des ersten, vorstehend beschriebenen Stanzvorgangs ermittelten und eingespeicherten Stellung liegt, in welcher das Obergesenk11 auf dem Werkstück W aufsetzt, dann wird über den Stellungsmelder41 und den Stellungsmeldereingang59 der Umschalt-Steuerausgang61 aktiviert, welcher darauf hin ein Steuersignal zum Öffnen des Absperrelements31 erzeugt. - Da der Stempel
21 bereits auf den Gesenkkopf11HE des Obergesenks11 aufgesetzt hat, ist die Strömungsverbindung zwischen dem Durchlaß21H des Stempels21 und dem Durchlaß11H des Obergesenks bereits hergestellt, so daß nun ein von der Druckquelle27 abgegebenes Druckmittel, z. B. ein Ölnebel, in den Durchlaß11H des Obergesenks strömen kann. Das Druckmittel tritt dann durch einen zwischen dem Stanzkopf11BL des Obergesenks11 und den Rändern der Öffnung13H der Gesenkführung13 vorhandenen Spalt35 aus (2 ). In dieser Weise wird dann das aus dem Werkstück W ausgestanzte Materialstück S sicher aus dem Loch3H des Untergesenks3 ausgetrieben. - Bei der Strömung des Druckmittels, z. B. Ölnebels, durch das obere Stanzwerkzeug
9 , insbesondere entlang der im Gesenkkörper11B ausgebildeten Nut11G , dringt ein Teil des Ölnebels zwischen den Gesenkkörper11B und die Gesenkführung13 ein, so daß die aufeinander gleitenden Flächen der beiden Teile geschmiert werden. - Nach dem Stanzvorgang kehrt das Obergesenk
11 in seine obere Endstellung zurück, und das Absperrelement31 wird schließend betätigt, sobald der Stempel21 sich über die vorstehend definierte vorbestimmte Aufsetzstellung hinaus aufwärts bewegt hat. - Da das Öffnen und Schließen des Absperrelements
31 jeweils in einer Stellung des Stempels21 kurz vor dem Aufsetzen bzw. kurz nach dem Abhaben des Obergesenks auf dem bzw. vom Werkstück erfolgt und die betreffende Stellung des Stempels für jedes Werkstück durch einen Vorlauf-Stanzhub ermittelt werden kann, ist das Öffnen und Schließen des Absperrelements31 in der richtigen Stellung des Obergesenks stets gewährleistet, selbst wenn obere Stanzwerkzeuge9 mit Obergesenken11 verschiedener Höhe verwendet werden. Dadurch ist jederzeit gewährleistet, daß das ausgestanzte Materialstück S aus dem Loch3H des Untergesenks3 herausfällt. - Da ferner das Öffnen und Schließen des Absperrelements
31 über den Umschalt-Steuerausgang61 gesteuert ist, ergibt sich die Möglichkeit, die Menge des zwischen den Gesenkkörper11B und die Gesenkführung13 eindringenden Druckmittels oder Ölnebels zu beeinflussen. Darüber hinaus ist die Gefahr einer Verschmutzung der Umgebung durch Ölnebel od. dergl. verringert. - Durch den Austritt des Druckmittels oder Ölnebels aus der Nut
11G des Gesenkkörpers11B durch den zwischen dem Stanzkopf11BL und den Rändern der Öffnung13H der Gesenkführung13 vorhandenen Spalt35 und die im Boden13B der Gesenkführung13 gebildeten Aussparungen13G hindurch ist außerdem gewährleistet, daß im Umfangsbereich des Stanzkopfs11BL an diesem anhaftende Späne od. dergl. von der Strömung des Druckmittels fortgespült werden. Diese Späne und dergl. können daher nicht auf das Werkstück zurückfallen und dessen Oberfläche beschädigen. - Wie man aus den vorstehenden Erläuterungen erkennt, wird das Druckmittel also bei jedem Stanzvorgang an einem Werkstück W zugeführt, so daß auch die aufeinander gleitenden Teile des Stanzwerkzeugs geschmiert werden. Es besteht daher also keine Gefahr einer mangelhaften Schmierung, so daß eine lange Standzeit des Werkzeugs gewährleistet ist.
- Eine in
3 gezeigte zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der in1 und2 gezeigten ersten Ausführungsform im wesentlichen dadurch, daß die Wandung der Gesenkführung13 von einer Bohrung13BR durchsetzt ist, welche mit der Nut11G des Gesenks11 in Strömungs verbindung steht. Über diese Bohrung13BR kann das Druckmittel bzw. der Ölnebel zwischen die Gesenkführung13 und den Werkzeughalter7 eindringen, um die aufeinander gleitenden Flächen der beiden Teile zu schmieren. Durch diese verbesserte Schmierung des oberen Stanzwerkzeugs9 ist eine lange Standzeit für dasselbe erzielbar. - In einer in
4 dargestellten weiteren Ausführungsform hat das Obergesenk11 einen in der Mitte des Stanzkopfs11BL ausmündenden Durchlaß11BR , welcher mit dem Hohlraum19 in Strömungsverbindung steht. Selbst wenn in dieser Ausführungsform der Spalt35 zwischen dem Stanzkopf11BL und den Rändern der Öffnung13H der Gesenkführung13 sehr eng ist, so daß nur eine sehr kleine Menge des Druckmittels durch ihn hindurchtreten kann, ermöglicht der Durchlaß11BR den Austritt einer ausreichenden Menge des Druckmittels, um das ausgestanzte Materialstück S aus dem Loch3H des Untergesenks3 auszutreiben. -
5 zeigt in schematisierter Darstellung eine weitere Ausführungsform, in welcher die Auf- und Abwärtsbewegung des Stempels21 unter dem Antrieb einer von einem (nicht gezeigten) Elektromotor angetriebenen Exzenterwelle23 erfolgt. In Form eines Blockschaltbilds zeigt5 ferner eine Steueranordnung für die Betätigung des Absperrelements31 in Abhängigkeit von den Bewegungen des Stempels21 . - In
1 dargestellte entsprechende Teile sind in5 mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Das in den oberen Werkzeughalter7 eingesetzte obere Stanzwerkzeug9 und das in den unteren Werkzeughalter5 eingesetzte untere Stanzwerkzeug3 entsprechen im wesentlichen den in1 dargestellten Teilen und bedürfen deshalb keiner weiteren Beschreibung. - Die Exzenterwelle
23 ist über eine mit einer Bremse gekoppekte Kupplung mit einem von einem Elektromotor angetriebenen Schwungrad verbindbar, wie dies von herkömmlichen Stanzpressen bereits bekannt ist. Mit der Exzenterwelle23 ist ein Drehwinkelgeber25 verbunden, z. B. eine drehbare Codierscheibe, welche den jeweiligen Drehwinkel der Exzenterwelle23 und somit auch indirekt die Stellung des Stempels21 in der senkrechten Richtung Z ermittelt. - Die Steuereinrichtung
33 für das Absperrelement31 kann zu einer NC-Programmsteuerung der Stanzpresse1 gehören, welche die Stellung des Stempels21 oder des Obergesenks11 aufgrund des Ausgangssignals des Drehwinkelge bers25 berechnet. Bei der Abwärtsbewegung des Stempels21 bzw. des Obergesenks11 bis zu einer vorbestimmten Stellung wird das Absperrelement31 durch die Steuereinrichtung33 angesteuert, so daß es für eine vorbestimmte Zeitspanne öffnet. Dabei ist also das Öffnen und Schließen des Absperrelements31 unter der Steuerung durch die Steuereinrichtung33 in zeitlicher Beziehung zu den senkrechten Bewegungen des Stempels21 bzw. des Obergesenks11 wahlweise bestimmbar. - Zu der in
5 gezeigten Stanzpresse1 gehört ferner eine (nicht dargestellte) Werkstückeinspannvorrichtung, mittels welcher ein Werkstück W unter Steuerung durch die NC-Programmsteuerung der Presse in der X-Y-Ebene ausrichtbar ist. Da eine solche Einspann- und Ausrichtvorrichtung ebenfalls bekannt ist, kann auf eine nähere Beschreibung verzichtet. werden. - Im Betrieb der in
5 dargestellten Stanzpresse1 bewegt sich der Stempel21 also unter dem Antrieb der von dem (nicht gezeigten) Elektromotor angetriebenen Exzenterwelle23 abwärts, bis er mit seinem unteren Ende auf dem Gesenkkopf11HE des Obergesenks11 aufsetzt. Anschließend bewegt sich das Obergesenk11 zusammen mit dem Stempel21 weiter abwärts bis in eine Stellung, in welcher sich seine Unterseite in einem vorbestimmten Abstand über der Oberfläche des Werkstücks W befindet. In dieser Stellung wird dann vom Drehwinkelgeber25 über die Steuereinrichtung33 ein Signal zum Öffnen des Absperrelements31 abgegeben, so daß das Druckmittel in der vorstehend beschriebenen Weise über die Leitung29 zugeführt werden kann. - Dabei können Obergesenke
11 unterschiedlicher Höhe verwendet werden, wobei durch entsprechende Einstellung dafür gesorgt ist, daß das aus dem Werkstück W ausgestanzte Materialstück S sicher ausgetrieben wird. - Wie man aus vorstehender Beschreibung erkennt, beruht also die Wirkungsweise der Erfindung darauf, daß die Bewegungen des Stempels bzw. die Stellung des Stanzwerkzeugs in bezug auf das Werkstück bestimmt werden. Erreichen dann der Stempel und/oder das Stanzwerkzeug bei ihrer Abwärtsbewegung die vorbestimmte Stellung, dann wird das Absperrelement angesteuert, so daß es öffnet und das Druckmittel bzw. ein Ölnebel dem aktiven Ende des Stanzwerkzeugs zugeführt wird. Dadurch ist dann gewährleistet, daß ein ausgestanztes Materialstück aus dem Loch des Untergesenks herausfällt. Selbst bei Verwendung von Stanzwerkzeugen unterschiedlicher Höhe läßt sich so ein sicheres Ausstoßen eines ausgestanzten Materialstücks aus dem Untergesenk erzielen.
- Darüber hinaus ist gewährleistet, daß gegebenenfalls am Umfang des Obergesenks anhaftende Späne davon abgeblasen oder abgespült werden, so daß sie die Oberfläche des Werkstücks W nicht beschädigen können.
- Schließlich ist auch eine selbsttätige Schmierung der aufeinander gleitenden Teile des Stanzwerkzeugs und damit eine lange Standzeit des Werkzeugs gewährleistet.
Claims (3)
- Stanzpresse mit: – einem an einem Untergesenkhalter angebrachten und mit einem Loch versehenen Untergesenk, – einem Stanzwerkzeug zum Stanzen eines Werkstücks mit einem mit dem Untergesenk zusammenwirkenden, von einem oberen Werkzeughalter aufgenommenen Obergesenk mit einem Fluiddurchlaß zum Eintrag eines Druckfluids in das Loch des Untergesenkes, wobei das Obergesenk mit einem Verbindungsdurchlaß vesehen ist, welcher mit dem Fluiddurchlaß in Verbindung steht, – einem auf das Obergesenk aufsetzbaren Stempel mit einem Durchlaß, welcher mit dem Verbindungsdurchlaß des Obergesenks in Strömungsverbindung bringbar ist, – einer den Durchlaß des Stempels mit einer Druckmittelquelle verbindenden Verbindungsleitung, – einem Bewegungs- oder Stellungsmelder zum Ermitteln der Bewegung bzw. Stellung eines bewegbaren Teils der Stanzpresse und – einer Steuereinrichtung zum Öffnen und Schließen eines Absperrorgans zum Öffnen und Schließen der Verbindungsleitung in Abhängigkeit von den durch den Bewegungs- und Stellungsmelder erfaßten Bewegungen und Stellungen des Teils der Stanzpresse, dadurch gekennzeichnet, daß – daß der Bewegungs- und Stellungsmelder (
41 ,25 ) die Bewegung bzw. Stellung des Stempels (21 ) ermittelt und – daß der Durchlaß (11H ) über ein Durchgangsloch (13BR ) mit einem zwischen einer Gesenkführung (13 ) und einem Werkzeughalter (7 ) gebildeten Zwischenraum in Verbindung steht. - Stanzpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Austrittsöffnung (
13G ,35 ) für das Strömungsmittel entlang dem Umfang der Unterseite des Obergesenkes (11 ) ausgebildet ist. - Stanzpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Austrittsöffnung (
11BR ) für das Strömungsmittel in einer Endfläche des Obergesenkes (11 ,11rBL ) ausgebildet ist.
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