DE3902443A1 - Naehmaschine mit einer obertransporteinrichtung - Google Patents

Naehmaschine mit einer obertransporteinrichtung

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DE3902443A1
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Description

Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Nähmaschine ist Gegenstand der älteren Patentanmeldung P 37 24 786.7-26. Sie enthält eine Anordnung zur selbsttätigen Anpassung der Höhenlage des Obertransportsystems an die jeweilige Arbeitshöhe des Nähgutes. Eine mögliche Ausführungsform der dabei verwendeten Regeleinrichtung ist ein hydraulischer Dreipunkt-Regler. Dieser Regler weist zur Erzielung eines Leerhubes ein zwischen dem Stellkolben des Reglers und dem Stoffdrückerfuß sowie dem Obertransportfuß angeordnetes vorgespanntes Federsystem auf, das im Zusammenwirken mit einer hydraulischen Anordnung den zur Dreipunkt-Regelung erforderlichen Unempfindlichkeitsbereich erzeugt.
Diese Maßnahme ist aufwendig. Der sowohl aus mechanischen als auch hydraulischen Bauteilen bestehende Aufbau weist eine Mehrzahl von beweglichen Teilen auf, die Platz beanspruchen und deren hydraulische Abdichtung aufwendig ist.
Zur Verbesserung dieser Anordnung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Regler zu schaffen, dessen Funktion weitgehend von hydraulischen Mitteln übernommen wird.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Maßnahmen gelöst. Damit sind nunmehr die zur Erzeugung des Unempfindlichkeitsbereiches erforderlichen Bauteile hydraulischer Art, wodurch sich eine vereinfachte, kompakte Bauweise ergibt und die Dichtungsprobleme wesentlich verringert sind.
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche. Die Lösung nach Anspruch 2 ergibt eine konstruktiv einfache Ausführung der Regeleinrichtung. Durch die Maßnahme nach Anspruch 3 wird der Aufwand für die Erzeugung des Leerhubes des Reglers auf nur wenige Teile zurückgeführt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Nähmaschine mit einer Obertransporteinrichtung, teilweise geschnitten;
Fig. 2 eine schaubildliche Darstellung der Antriebsteile für die Obertransporteinrichtung und ihrer Verstellung;
Fig. 3 eine vergrößerte Schnittdarstellung der Niveau-Regelung für den Obertransportfuß und den Stoffdrückerfuß;
Fig. 4 und 5 je eine vergrößerte Darstellung der in Fig. 3 gezeigten Schnitte der Überdruckventile.
Die Fig. 1 zeigt die Seitenansicht einer Nähmaschine, in deren Gehäuse eine einen Stoffdrückerfuß (1) tragende Stoffdrückerstange (2) und eine in einem Nadelstangenträger (3) gelagerte Nadelstange (4) aufgenommen ist, deren fadenführende Nadel (5) mit einem nicht gezeigten Greifer zusammenarbeitet. Zum Vorschieben der miteinander zu verbindenden Nähgutlagen weist die Nähmaschine einen Obertransportfuß (6) auf, der mit einem unteren nicht dargestellten Stoffschieber zusammenwirkt.
Im Gehäuse der Nähmaschine ist weiterhin eine in bekannter Weise angetriebene Hauptwelle (7) (Fig. 2) gelagert, welche über eine Kurbel (8) und einen Lenker (9) die Nadelstange (4) antreibt. Der Lenker (9) ist dabei auf einem in der Kurbel (8) befestigten Zapfen (10) gelagert.
Im Gehäuse der Nähmaschine ist der um einen Drehzapfen (11) pendelnde Nadelstangenträger (3) gelagert. Dieser trägt auf seiner Rückseite eine Kulissenführung (12), in die ein Zapfen (13) einer mit einer Schwingwelle (14) verbundenen Kurbel (15) ragt.
Wie die Fig. 1 zeigt, ist in der in ihrem unteren Ende hohl ausgebildeten Stoffdrückerstange (2) ein Zapfen (18) eines Trägers (19) befestigt, der ein Lagerauge (20) für die Aufnahme des Stoffdrückerfußes (1) aufweist. Dieser ist im Lagerauge (20) schwenkbar gelagert und weist eine Ringplatte (21) auf, die einen nach unten gerichteten Zapfen (22) umgreift, der an dem Träger (19) befestigt ist und koaxial zum Zapfen (18) verläuft. Die Ringplatte (21) ist durch eine auf dem Zapfen (22) angeordnete Druckfeder (23) und durch eine sich gegen eine Sicherungsscheibe (24) auf dem Ende des Zapfen (22) abstützende Tellerfeder (25) verspannt.
Mit ihrem oberen Ende ist die Stoffdrückerstange (2) über eine Gelenklasche (26) gelenkig mit einem Dreieckhebel (27) verbunden. An diesem ist über eine weitere Gelenklasche (28) eine in dem Nadelstangenträger (3) verschiebbar gelagerte Obertransportstange (29) angelenkt. Diese weist eine Bohrung (30) auf, in der ein Stangenteil (31) geführt ist. An dessen unteren Ende ist der Obertransportfuß (6) befestigt. Der Stangenteil (31) ist mit einem Langloch (32) versehen, den ein quer in der Obertransportstange (29) befestigter Stift (33) durchragt. Eine in axialer Verlängerung des Stangenteiles (31) mit ihm verbundener Zapfen (34) ist in einem Innenansatz (35) der Bohrung (30) geführt. Auf dem Zapfen (34) ist eine Feder (36) zwischen dem Stangenteil (31) und dem Innenansatz (35) gelagert. Eine zweite Feder (37) ist zwischen dem Innenansatz (35) und einer in das obere Ende des Zapfens (34) eingeschraubten Schraube (38) angeordnet. Die Federn (36 und 37) halten den Obertransportfuß (6) in einer vorbestimmten Mittellage.
Der Dreieckhebel (27) ist über einen Gelenkbolzen (39) mit einem Arm (40) verbunden, der auf einem im Gehäuse der Nähmaschine befestigten Zapfen (41) gelagert ist.
Die Auf- und Abbewegung des Stoffdrückerfußes (1) und des Obertransportfußes (6) werden von einem auf der Hauptwelle (7) befestigten Exzenter (43) (siehe auch Fig. 2) erzeugt, der über eine Exzenterstange (44) mit einem Arm (45 a) eines Winkelhebels (45) verbunden ist. Dieser ist auf einem gehäusefesten Zapfen (46) gelagert und sein anderer Arm (45 b) ist über eine Koppel (47) und einen Lagerzapfen (48) mit dem Dreieckhebel (27) verbunden.
Der Gelenkbolzen (39) ist über ein Laschenpaar (49), von dem nur die vorderste Lasche erkennbar ist, über einen Bolzen (50) mit einer Gelenkverbindung (51) verbunden. Diese ist mit einem Zapfen (51 a) (Fig. 3) in einer Kolbenstange (52) befestigt, die Teil einer Getriebeverbindung (53) ist, die eine aus einem Gehäuse (54), einem hydraulischen Zylinder (55) und einem Stellkolben (56) bestehenden Nachlaufregler (57) einschließt.
Das Gehäuse (54) ist im Gehäuse der Nähmaschine mit einer Schraube (58) befestigt. Es weist eine innere Zylinderkammer (59) auf und ist mit einem Rohrstück (60) verbunden, dessen Bohrung (61) bis zur Zylinderkammer (59) verlängert ist. In der Bohrung (61) ist die den Stellkolben (56) tragende Kolbenstange (52) geführt. Der Stellkolben (56) ist in der Zylinderkammer (59) verschiebbar angeordnet und unterteilt ihn in eine obere und eine untere Kammer (59 a, 59 b).
Am unteren Ende der Kolbenstange (52) ist ein Flansch (52 a) befestigt, an dem das eine Ende einer auf dem Rohrstück (60) geführten Druckfeder (62) anliegt, deren anderes Ende sich am unteren Teil des Gehäuses (54) abstützt.
Die nach oben verlängerte Kolbenstange (52) ist durch eine die Zylinderkammer (59) abschließende Dichtungsbüchse (63) geführt, die durch eine Sicherungsscheibe (64) in ihrer axialen Lage arretiert ist. Durch die Dichtungsbüchse (63) sowie durch einen in einer Nut (65) in dem Rohrstück (60) eingelegten Dichtring (66) sind die beiden Kammern (59 a und 59 b) nach oben und unten abgedichtet.
Die beiden Kammern (59 a und 59 b) sind mit Öl gefüllt, welches durch einen in dem Gehäuse (54) des Zylinders (55) befestigten Anschlußstutzens (67) (in Fig. 1 dargestellt) über eine in den untersten Teil der unteren Kammer (59 a) ragende nicht dargestellte Bohrung von einem mit dem Anschlußstutzen (67) in Verbindung stehenden, ebenfalls nicht dargestellten Vorratsbehälter zugeführt wird. Der Anschlußstutzen (67) weist ein einseitig wirkendes Kugelventil auf, so daß bei Ölleckverlusten infolge des beim Aufwärtsgehen des Stellkolben (56) entstehenden Unterdruckes selbsttätig Öl aus dem Vorratsbehälter nachgesaugt wird.
Im Umfang des mittleren Teiles des Stellkolbens (56) ist eine Ringnut (68) mit einem Dichtring (69) vorgesehen, um einen Ölaustausch über den Umfang des Stellkolbens (56) bei dessen Verschiebung zu verhindern.
Im Gehäuse (54) sind seitlich von dem Zylinder (59) zwei zu dessen Achse parallel verlaufende Bohrungen (70, 70′) vorgesehen, in denen je ein Überdruckventil (71, 71′) untergebracht ist. Beide Überdruckventile (71, 71′) sind gleich aufgebaut, aber so in die Bohrungen (70, 70′) eingebaut, daß ihre Funktionen einander entgegengerichtet sind. Es wird daher nur der Aufbau des Überdruckventils (71) beschrieben.
Dieses weist eine in der Bohrung (70) (Fig. 4) befestigte, an ihrem einen Ende offene und an ihrem anderen Ende geschlossene Hülse (72) auf. Deren offenes Ende ist über einen koaxial zur Bohrung (70) verlaufenden Kanal (73) und einen quer dazu verlaufenden Kanal (74) mit der Kammer (59 a) verbunden.
In der Hülse (72) ist ein zum Teil hohler Zylinder (75) geführt, den eine Ringnut (76) in einen Kolben (77) und eine Kolbenführung (78) trennt. Die Bohrung im Innern der Hülse (72) ist außerdem im Bereich des geschlossenen Endes verringert, so daß sich eine bessere Führung des Endes einer sich gegen den Boden (72 a) der Hülse (72) anlegenden Druckfeder (79) ergibt, die sich mit ihrem anderen Ende gegen den Kolben (77) legt und eine zwischen diesem und einer Öffnung (80) des Kanals (73) angeordnete Kugel (81) gegen die Öffnung (80) drückt. Zwischen der Öffnung (80) und dem Kolben (77) entsteht somit eine Kammer (82). Druckfeder (79), Kolben (77), Kugel (81) und Öffnung (80) bilden dabei ein Rückschlagventil (R).
Im Arbeitsbereich des Kolbens (77) ist in der Hülse (72) eine Querbohrung (83) so angeordnet, daß sie in der einen Endstellung des Kolbens (77), in der die Kugel (81) auf der Öffnung (80) aufsitzt, durch einen Teil des Kolbens (77) von der Kammer (82) abgetrennt ist. In dem von der Kugel (81) abgehobenen Zustand des Kolbens (77) gibt dieser - wie in Fig. 4 dargestellt - den Weg von der Kammer (82) zur Querbohrung (83) frei. Die Länge des Kolbens (77) ist dabei kürzer als der Durchmesser der Querbohrung (83), so daß im abgehobenen Zustand des Kobens (77) Öl von der Kammer (82) über die Querbohrung (83) in die Ringnut (76) fließen kann, in deren Bereich die Hülse (72) eine Querbohrung (84) aufweist. Durch die Druckfeder (79), den Kolben (77) sowie die Querbohrungen (83 und 84) wird ein dem Rückschlagventil (R) nachgeschaltetes Druckbegrenzungsventil (D) gebildet.
Die Hülse (72) enthält in ihrem abgesetzten Teil eine Anschlagkante (72 b) zur Hubbegrenzung der Kolbenführung (78), sowie eine weitere Querbohrung (85), die über einen Kanal (86) mit der Kammer (59 b) verbunden ist. Durch eine im Gehäuse (54) vorgesehene Schraube (87) ist die Hülse (72) nach Einstellen ihrer Drehlage durch ein entsprechendes, in ein Innensechskant (88) eingreifendes Werkzeug feststellbar. Die Hülse (72) weist weiterhin eine Nut (89) auf, in der ein Dichtring (89 a) liegt.
Der Schiebeantrieb des Obertransportfußes (6) erfolgt von einem Stichsteller (90) (Fig. 2), der mit einem auf der Hauptwelle (7) befestigten Exzenter (91) verbunden ist. Der Stichsteller (90) weist eine im Gehäuse gelagerte Stellwelle (92) auf, die fest mit einem Bügel (93) verbunden ist, zwischen dessen Armen ein weiterer Bügel (94) durch Zapfen (95) drehbar gelagert ist. Die Arme des Bügels (94) verbindet ein Bolzen (96), an welchem eine Exzenterstange (97) angelenkt ist. Der Exzenter (91), der von der Exzenterstange (97) umschlossen wird, erteilt dem Bolzen (96) Schwingbewegungen um die Zapfen (95).
Ein einerends an dem Bolzen (96) angreifender Lenker (98) ist andernends an einem Hebelarm (99) angelenkt, der an einem Ende der im Gehäuse parallel zur Hauptwelle (7) gelagerten Schwingwelle (14) befestigt ist.
Auf der Stellwelle (92) des Stichstellers (90) ist ein Hebelarm (100) befestigt, der über einen Lenker (101) mit einer auf einer Stellwelle (102) befestigten Kurbel (103) verbunden ist.
Auf der im Gehäuse gelagerten Stellwelle (102) ist eine Stellkurbel (104) aufgeklemmt, die über ein Zwischenglied (105) und eine weitere Stellkurbel (106) mit einer in dem Gehäuse gelagerten Zwischenwelle (107) verbunden ist. Auf dieser ist ein Hebel (108) befestigt. Der Hebel (108) ist über eine Kurbelzugstange (109) mit einem Ende eines Schwinghebels (110) verbunden, der um eine gehäusefeste Achse (111) schwenkbar ist. Das noch freie Ende des Schwinghebels (110) weist einen kugelförmigen Ansatz (112) auf und ragt in eine Stellkurve (113) eines feststellbaren Einstellrades (114), das auf einer gehäusefesten Achse (115) angeordnet ist. Die Stellkurve (113) im Einstellrad (114) verläuft zu dessen Achse (115) so spiralförmig, daß sich Stichlängen von beispielsweise 1-6 mm am Obertransportfuß (6) einstellen lassen. Eine die Zwischenwelle (107) umgebende und einerends im Gehäuse befestigte Feder (116) hält den Ansatz (112) des Schwinghebels (110) in ständiger Anlage an der einen der Seitenwandungen der Stellkurve (113).
Die Stellwelle (102) ist mit dem nicht dargestellten unteren Stoffschieber in bekannter Weise verbunden, so daß bei einer Verstellung des Einstellrades (114) sowohl der Obertransportfuß (6) als auch der untere Stoffschieber synchron miteinander verstellt werden.
In einem Ansatz des Gehäuses der Nähmaschine (Fig. 1) ist eine Welle (117) gelagert, die fest mit einem Handhebel (118) verbunden ist. Auf dem ins Innere des Gehäuse ragenden Ende der Welle (117) ist unterhalb des Armes (40) ein Kurvensegment (119) befestigt.
Die Einrichtung arbeitet wie folgt:
Die Einstellung der Vorschubgröße des Obertransportfußes (6) (Fig. 1 und 2) und der Nadel (5) erfolgt durch Verdrehen des Einstellrades (114), wodurch die Stellkurve (113) die Zwischenwelle (107) über den Schwinghebel (110) entsprechend verdreht.
Die Zwischenwelle (107) verstellt dabei über das Zwischenglied (105) die Stellwelle (102) und über den Lenker (101) und den Hebelarm (100) die Stellwelle (92). Durch diese Anordnung wird erreicht, daß beim Verstellen des Einstellrades (114) die Vorschubeinstellung des Obertransportfußes (6) sychron mit der Vorschubeinstellung des unteren Stoffschiebers über die Stellwelle (102) verändert wird.
Die vom Exzenter (91) abgeleitete Bewegung wird über die Antriebsverbindung - Exzenterstange (97), Bolzen (96), Lenker (98), Hebelarm (99), Schwingwelle (14), Kurbel (15), Zapfen (13) und Kulissenführung (12) - auf den Nadelstangenträger (3) übertragen, der dadurch sowohl der Nadelstange (4) als auch dem Obertransportfuß (6) eine entsprechende Vorschubbewegung erteilt.
Sychron mit der Vorschubbewegung des Obertransportfußes (8) wird über den Exzenter (43) die Exzenterstange (44) angetrieben, die über den Winkelhebel (45) und die Koppel (47) den Dreieckhebel (27) um den Gelenkbolzen (39) verdreht, der von dem im Gehäuse fest gelagerten Arm (40) geführt wird.
Durch die Drehschwingungen des Dreieckhebels (27) wird die Auf- und Abwärtsbewegung der beiden Nähfüße (Obertransportfuß 6 und Stoffdrückerfuß 1) und damit auch deren Anpreßdruck auf das Nähgut erzeugt. Der Anpreßdruck ist dabei durch den Druck der Federn (23 und 36) der beiden Nähfüße und dem Druck über die Getriebeverbindung (53) vorgegeben, wie später näher erläutert wird.
Die Getriebeverbindung (53) wirkt mit einer durch die Druckfeder (62) bestimmten Kraft über das Laschenpaar (49) auf den Gelenkbolzen (39) und damit auch auf den Dreieckhebel (27). Von diesem aus wird die Kraft je nach Schwinglage des Dreieckhebels (27) auf einen oder auf beide Nähfüße (Obertransportfuß 6 und Stoffdrückerfuß 1) geleitet. Die beiden Federn (23 und 36) dienen als Arbeitsfedern. Sie werden jeweils einzeln oder beide gemeinsam entsprechend stark zusammengepreßt und drücken die Nähfüße mit einer vorgegebenen Andruckkraft auf das Nähgut. Die Federn (25 und 37) sind Anschlagfedern zur Vermeidung von Rückprallstößen beim Abhebevorgang des jeweiligen Nähfußes. Beim Betrieb der Nähmaschine stellt sich ein Mittelwert der auf die Nähfüße wirkenden impulsförmigen Reaktionskräfte ein. Dieser Mittelwert wird über das Laschenpaar (49) auf die Kolbenstange (52) übertragen. Die stark impulsförmig auftretenden Reaktionskräfte der beiden Nähfüße bewirken rhythmische Bewegungsimpulse auf die Getriebeverbindung (53). Sie werden durch deren spezifische Ausbildung stark gedämpft. Die Getriebeverbindung (53) bleibt somit bei gleichbleibenden Nähverhältnissen relativ starr und nur die Nähfüße selbst führen eine Auf- und Abbewegung aus.
Bei auftretenden Störungen durch Änderung der Nähgutdicke verändern sich die Reaktionskräfte auf die Nähfüße und damit auch auf die Federn (23 und 36). Dadurch wird die Kraft auf die Kolbenstange (52) entsprechend erhöht. Beim Übergang auf dickeres Nähgut beispielsweise werden zunächst die Federn (23 und 36) der Nähfüße (1 und 6) stärker zusammengedrückt, wodurch die Kräfte über den Bewegungsmechanismus auf die Kolbenstange (52) weitergeleitet wird. Der Stellkolben (56) verstärkt den Druck auf das Öl in der oberen Kammer (59 a). Der Öldruck überträgt sich über die beiden Kanäle (74 und 73) (Fig. 4) auf die innerhalb der Öffnung (80) befindliche Fläche der auf dieser Öffnung aufliegenden Kugel (81). Entsprechend der Vorspannung der Druckfeder (79) hebt sich die Kugel (81) bei einem vorbestimmten Öldruck, dem Öffnungsdruck von der Öffnung (80) ab. Nach einem geringen Abhebeweg der Kugel (81) pflanzt sich der Öldruck auf die Oberfläche des Kolbens (77) fort. Da diese Oberfläche größer ist als die Fläche der Öffnung (80), stellt sich ein im Verhältnis der beiden Flächen kleinerer Haltedruck ein, d. h. zum Öffnen des Überdruckventiles (71) ist zunächst ein höherer Öffnungsdruck notwendig, der dann auf einen geringeren Haltedruck absinkt. In dieser geringeren Druckstufe bewegt sich der Kolben (77) weiter entgegen der Kraft der Druckfeder (79). Deren Federkraft kann bei diesem kleinen Öffnungsweg als annähernd konstant angenommen werden. Der Kolben (77) verschiebt sich nunmehr so lange bis sich seine Vorderkante in den Bereich der Querbohrung (83) bewegt hat, wie die Fig. 4 zeigt. In dieser Stellung kann nun das Öl um die Kugel (81), durch die Querbohrung (83), um den Kolben (77) herum, über die Ringnut (76) und die Querbohrung (84) in das Innere der Kolbenführung (78) gelangen. Von hier aus kann der Ölstrom durch die Querbohrung (85) und den Kanal (86) in die untere Kammer (59 b) abfließen. Der Stellkolben (56) (Fig. 3) kann der Reaktionskraft von unten nachgeben und schiebt sich soweit nach oben, bis sich ein annäherndes Kräftegleichgewicht zwischen dem dynamischen Mittelwert der von unten auf die Kolbenstange (52) wirkenden Kräfte und der statischen Gegenkraft der Druckfeder (62) eingestellt hat.
Sobald die Druckkraft des Öls auf die Oberfläche des Kolbens (77) (Fig. 4) die Druckkraft der Feder (79) unterschreitet, verschiebt diese den Kolben (77), der über die Kugel (81) die Öffnung (80) wieder verschließt, wodurch der Stellkolben (56) in der neuen Lage hydraulisch blockiert wird.
Bei einem Übergang von dickerem auf dünneres Nähgut unterschreiten die Reaktionskräfte auf die Kolbenstange (52) ihre normale Stärke, worauf das Überdruckventil (71′) aktiviert wird und ein Ölaustausch von der unteren Kammer (59 b) in die obere Kammer (59 a) in der gleichen Weise stattfindet, wie es beim Überdruckventil (71) beschrieben wurde.
Dabei ist der Kolben (77) zunächst solange in seiner Aufwärtsbewegung blockiert, bis der höhere zum Abheben der Kugel (81) erforderliche Öffnungsdruck im Oberdruckventil (71′) erreicht ist. Nun kann sich die Kolbenstange (52) mit verminderter Kolbenkraft nach oben bewegen. Nach dem Druckausgleich wird das Überdruckventil (71′) wieder geschlossen.
Das Verhältnis der Öffnungsdruckstufe für die beiden Überdruckventile (71 und 71′) zur Haltedruckstufe ist reziprok zu dem Verhältnis der Fläche der Öffnung (80) zu Fläche des Kolbens (77). Durch unterschiedliche Auslegung dieser Flächen ist das Verhältnis von Öffnungsdruckstufe zur Haltedruckstufe veränderbar. Außerdem ist durch Austausch der Druckfeder (79) eine Abänderung der Ansprechdruckkraft des jeweiligen Überdruckventiles (71 bzw. 71′) erreichbar. Damit besteht die Möglichkeit, ein symmetrisches Ansprechen der beiden antiparallel arbeitenden Überdruckventile (71 und 71′) oder aber ein unterschiedliches Ansprechverhalten beider Überdruckventile (71 und 71′) zu erzielen.
Die Hubbewegung des unteren Stoffschiebers oberhalb der Stichplatte verursacht über die Nähfüße (1 und 6) eine rhythmische minimal senkrechte Verschiebung der Kolbenstange (52). Die Größe dieser Hubbewegung ist so klein, daß die dadurch erzeugte wechselweise Druckverstärkung durch den Stellkolben (56) auf den Ölvorrat in den Kammern (59 a und 59 b) zu einem Öffnen der Überdruckventile (71 und 71′) bei Normalbetrieb der Nähmaschine nicht ausreicht.
Zum Anheben der Nähfüße (Obertransportfuß 6 und Stoffdrückerfuß 1) wird der Handhebel (118) nach oben verschwenkt. Das Kurvensegment (119) drückt dadurch den Arm (40) nach oben, der über das Laschenpaar (49) und die Kolbenstange (52) den Stellkolben (56) ebenfalls nach oben zu verschieben sucht. Durch den dabei auf die Öffnung (80) des Überdruckventils (71) entstehenden Druck öffnet sich dieses, wodurch die beiden Kammern (59 a und 59 b) in oben beschriebener Weise miteinander verbunden werden und ein Ölaustausch solange stattfinden kann, bis der Stellkolben (56) die durch die Endstellung des Armes (40) bestimmte Lage erreicht hat.
Das Absenken der Nähfüße erfolgt durch Verschwenken des Handhebels (118) nach unten, wodurch das Kurvensegment (119) den Arm (40) freigibt. Die durch die Druckfeder (62) gebildete Vorspannung kann nunmehr die Kolbenstange (52) mit dem Stellkolben (56) nach unten drücken, wodurch die beiden Kammern (59 a und 59 b) über das Überdruckventil (71′) miteinander verbunden werden. Nach dem Aufsetzen eines oder beider Nähfüße auf die Stichplatte bzw. das Nähgut bewirkt die dabei entstehende Reaktionskraft auf die Kolbenstange (52) ein Schließen des Überdruckventiles (71′) in der bereits beschriebenen Weise.

Claims (3)

1. Nähmaschine mit einem Obertransportsystem, das aus einer einen Obertransportfuß aufweisenden Obertransporteinrichtung, einer einen Stoffdrückerfuß aufweisenden Stoffdrückereinrichtung sowie einem Hebe- und einem Schiebeantrieb für den Obertransportfuß besteht, dessen Träger über eine mit dem Gehäuse der Nähmaschine verbundene Getriebeverbindung höhenverstellbar ist, die einen hydraulischen Regler mit einem Hydraulikzylinder und einen Stellkolben enthält, dem die sich beim Nähvorgang aus den auf den Obertransportfuß und auf den Stoffdrückerfuß einwirkenden Hubkräfte ergebende Reaktionskraft über eine Gestängeverbindung zugeführt wird und dessen Stellkolben den Hydraulikzylinder in zwei Kammern unterteilt, nach Patentanmeldung P 37 24 786.7-26, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kammern (59 a, 59 b) über zwei antiparallel geschaltete Überdruckventile (71, 71′) miteinander verbunden sind.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Überdruckventil (71, 71′) aus einem federbelasteten Rückschlagventil (R) und einem diesem nachgeschalteten Druckbegrenzungsventil (D) besteht.
3. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Überdruckventil (71, 71′) ein in einer Bohrung (70, 70′) des Gehäuses (54) des Hydraulikzylinders (59) befestigte Büchse (72) enthält, deren jedes Ende über eine Öldurchtrittsöffnung (Kanäle 73, 74 bzw. Querbohrung 85, Kanal 86) mit einer der Kammern (59 a, 59 b) verbunden ist, daß in der Büchse (72) ein unter Federdruck stehender Kolben (77) verschiebbar gelagert ist, der sich gegen eine die eine Öldurchtrittsöffnung (73) abdeckende Kugel (81) abstützt und daß der Kolben (77) im Übergangsbereich zu einer einen größeren Durchmesser als die Länge des Kolbens (77) aufweisenden Querbohrung (83) in der Büchse (72) angeordnet ist.
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