DE3900108C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung und Desinfektion eines flexiblen zahnärztlichen Absaugschlauches - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung und Desinfektion eines flexiblen zahnärztlichen AbsaugschlauchesInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Reinigung
und Desinfektion eines flexiblen zahnärztlichen
Absaugschlauches ab seinem Anschluß an eine Unterdruck
erzeugende Sauganlage und seiner Saugkanüle,
wobei der flexible Schlauch bei abgeschaltetem Unterdruck
der Sauganlage vom Anschlußende her ausschließlich
mit Reinigungsflüssigkeit gefüllt wird und eine Flüssigkeitsfüllung
des Saugschlauches mit Hilfe des wieder
eingeschalteten Unterdrucks der Sauganlage zur Sauganlage
hin abtransportiert wird.
Ein solches Verfahren ist aus der FR-PS 11 60 241
bekannt.
Zahnärztliche Sauganlagen saugen aus dem Mundraum des
Patienten Speichel, Blut, Bohr- bzw. Frässpäne, abgelöste
Füllungen, überschüssiges Füllungsmaterial und
das bei der spanabhebenden Bearbeitung eingesetzte
Kühlmittel ab. Aus hygienischen Gründen müssen diese
Sauganlagen immer wieder gründlich gereinigt und des
infiziert werden. Bei dieser Reinigung und Desinfek
tion müssen nicht nur etwaige Festteilchen, die sich
an den Wänden der Saugschläuche abgelagert haben, weg
gespült werden, sondern es müssen auch mögliche Krank
heitskeime und Bakterien zuverlässig unwirksam gemacht
und beseitigt werden.
Auch Verkrustungen, die sich aus der hohen Trock
nungskraft des ständigen Saugluftstromes ergeben, sol
len entfernt werden. Intensive Benetzung, starke
Schwemmwirkung und eine unter allen Umständen kontrol
lierte Einwirkzeit sind daher wichtig für eine zuver
lässige Reinigung und Desinfizierung.
Bei der fest installierten Saugleitung, beispielsweise
zwischen einem Instrumententisch und dem Saugmotor,
wird dieses Problem dadurch gelöst, daß während des
Betriebes der Anlage automatisch Flüssigkeit in die
Leitungen eingegeben wird (DE-OS 33 16 741).
Dieses Lösungsprinzip läßt sich jedoch stromauf von
der Anschlußstelle der flexiblen Schläuche, ohne be
sonderen Aufwand nicht mehr anwenden. Die flexiblen
Schläuche werden daher in bestimmten Abständen dann desin
fiziert, wenn die Saugkanülen nicht im Einsatz sind.
Aus dem DE-GM 71 21 112 ist eine Vorrichtung zur Desinfek
tion von flexiblen Absaugschläuchen in regelmäßigem
Abstand bekannt, bei der in einer Ausführung im Ab
saugschlauch ein Sprühkopf angeordnet ist, der ein
Desinfektionsmittel im Absaugschlauch versprüht. Im
Betrieb dieser Anlage wird der Saugmotor der Absaug
einrichtung eingeschaltet. Die Drehzahl des Saugmotors
oder seine Absaugleistung wird dann so gesteuert, daß
eine verhältnismäßig geringe Menge an Desinfektions
lösung zur Benetzung des Innenraums des Absaugschlau
ches ausreicht.
Vorteilhaft ist an dieser Vorrichtung, daß zur
Durchführung des Desinfektionsverfahrens keine Mani
pulationen am Saugschlauch notwendig sind. Die Saugka
nüle am Ende des Saugschlauches kann am Saugschlauch
verbleiben, das kanülenseitige Saugschlauchende kann
in seiner Halterung eingehängt bleiben.
Aus der DE-PS 28 14 401 ist eine Einrichtung zur Reini
gung und Desinfektion von flexiblen Saugschläuchen
bekannt. Dort wird zur Durchführung des Desinfektions
verfahrens die Saugkanüle vom Saugschlauch abgenommen.
Das kanülenseitige Ende des flexiblen Saugschlauches
wird dann auf eine Vorrichtung gesetzt, die aus einem
unten geschlossenen Behälter mit Hilfe des Unterdrucks
in der Sauganlage Flüssigkeit in den Schlauch saugt.
Oberhalb des Flüssigkeitspegels des Behälters ist in
der Vorrichtung eine Lufteintrittsöffnung angeordnet.
Durch Abstimmung dieser Lufteintrittsöffnung mit der
Ansaugöffnung unterhalb des Flüssigkeitsspiegels im
Behälter kann im Saugschlauch eine gesteuerte Zer
stäubung der Flüssigkeit erreicht werden, die die
Benetzung der Wandungen der Saugschläuche verbessern
soll.
In der DE-OS 33 16 741 wird eine Vorrichtung beschrie
ben, die die Vorrichtung nach der DE-PS 28 14 401 dahin
gehend weiterentwickelt, daß das dort beschriebene
Verfahren automatisch ablaufen kann. Auch hier wird
ein Flüssigkeits-Luft-Gemisch kanülenseitig in den
flexiblen Saugschlauch eingebracht. Dazu wird bei
abgenommener Saugkanüle das kanülenseitige Saugschlauch
ende von unten an den Instrumententisch angesetzt.
Alle angegebenen Anordnungen haben den Nachteil, daß
sie mit einem Flüssigkeits-Luft-Gemisch die Schläuche
desinfizieren.
Je nach Abstand von der Zerstäubungseinrichtung kann
sich dieses Flüssigkeits-Luft-Gemisch jedoch wieder
entmischen. Eine vollkommene und durchgehende Be
netzung der Saugschläuche ist dann nicht mehr möglich.
Die Benetzung der Saugschläuche ist bei dieser Ein
richtung auch abhängig von ihrer geometrischen Form.
In Bereichen mit geringer Strömungsgeschwindigkeit ist
die Benetzung entsprechend unvollkommen. Diese Effekte
und die Turbulenzen in den Saugschläuchen vereiteln
eine durchgehende Kontrolle der Einwirkzeit der Flüs
sigkeit auf die Wandungen der Saugschläuche. Schließ
lich ist die Schwemmwirkung eines Flüssigkeit-Luft-
Gemisch beschränkt.
Die beiden letztgenannten Anordnungen haben außerdem
den Nachteil, daß Manipulationen an den Saugschläuchen
notwendig sind, bevor die Desinfektion durchgeführt
werden muß. Die Saugkanüle muß abgenommen werden und
das kanülenseitige Saugschlauchende muß an einen An
schluß angesetzt werden.
Nach dem DE-GM 69 50 027 wird eine Ozonlampe zum unverzüglichen
Entkeimen der abgesaugten Sekrete und Bohr-Rückstände
verwendet, so daß bei einer späteren Reinigung
der Absaugschläuche, bei der die angetrockneten
Teilchen erst aufgeweicht werden müssen und danach
weggespült werden, schon keine Infektionsgefahr und
keine ernsten Bedenken hygienischer Art mehr auftreten
können.
Dieses Verfahren betrifft nur die Desinfektion der
zahnärztlichen Absaugschläuche. Zur Reinigung von
zahnärztlichen Absaugschläuchen gibt diese Schrift
keine Verfahren an. Auf jeden Fall müssen die Absaugschläuche
bei diesem Verfahren vom Anschlußende her
bis zum Kanülenende mit einer Leitung zur Speisung der
Ozonlampe ausgerüstet sein. Weitere Nachteile liegen
in der Gefahr für den Patienten durch die Verwendung
von elektrischer Spannung in seinem Mund und in der
Erzeugung von schädlichem Ozongas. Das Verfahren wird
nicht mehr genutzt.
Gemäß der FR-PS 11 60 241, von der die Erfindung ausgeht,
besteht die Absauganlage aus einer Wasserstrahlpumpe.
Sie erzeugt im Normalbetrieb den Unterdruck zum Betrieb
der Saugkanüle. Stromab von der Wasserstrahlpumpe
ist ein Ventil angeordnet, mit dem der Strom aus
Luft und Wasser abgesperrt werden kann. Durch
Schließen dieses Ventils wird der Betrieb der Wasserstrahlpumpe
gestört. Das Wasser, das im Normalbetrieb
die Wasserstrahlpumpe betreibt, spült den Saugschlauch
und tritt an der Kanüle aus.
Es ist jedoch unhygienisch, wenn die Verunreinigungen
des Saugschlauchs an der Kanüle austreten. Die Verunreinigungen
müssen danach dann auch noch separat abgeführt
werden, beispielsweise muß die Kanüle über die
Speischale gehalten werden. Zur Desinfektion des Saugschlauches
muß die Flüssigkeit, die den Wasserstrahl
betreibt, desinfizierend sein. Das ist unwirtschaftlich,
die desinfizierende Wirkung wird dann die meiste
Zeit nicht genutzt. Eine bestimmte Einwirkzeit dieser
Flüssigkeit auf den Saugschlauch, um den Schlauch
zuverlässig zu reinigen und die desinfizierende
Flüssigkeit gezielt wirken zu lassen, ist nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein leicht auszuführendes
und wirtschaftliches Verfahren zur Desinfektion
von flexiblen Saugschläuchen und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens anzugeben,
durch welche die Reinigung und Desinfektion der flexiblen
Schläuche in bezug auf Zuverlässigkeit und auf Wirksamkeit
verbessert werden soll.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst,
und sie wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 2
gelöst.
Dadurch wird erreicht, daß der flexible Saugschlauch
unabhängig von seiner geometrischen Form und Oberflä
che zuverlässig mit der gewählten Flüssigkeit benetzt
wird. Die Einwirkzeit der Flüssigkeit unterliegt in
allen Bereichen des Schlauches der denkbar genauesten
Kontrolle. Die zur Verfügung stehende Flüssigkeits
menge ist groß genug, um auch stark durch den Saug
luftstrom ausgetrocknete Ablagerungen aufzuweichen,
Die Schwemmwirkung der hier vorgeschlagenen reinen
Flüssigkeit ist um ein vielfaches größer als die
Schwemmwirkung der bisher benutzten Luft-Wasser-Ge
mische.
Da der Reinigungs- und Desinfektionsvorgang insgesamt
genauer unter Kontrolle ist, können auch eventuelle
Reinigungs- und Desinfektionszusätze zur Flüssigkeit
gezielter dosiert und eingesetzt werden.
Der Abtransport der Flüssigkeit nach der Einwirkzeit
durch den Saugdruck der Sauganlage vereinfacht das
angegebene Verfahren weiter. Ein einfaches Anstellen
der Anlage genügt, um den normalen Betrieb wieder
aufzunehmen; weitere Manipulationen sind nicht notwen
dig.
Die Zuführung der Flüssigkeit in den flexiblen Saug
schlauch mit Hilfe einer Leitung ermöglicht einen
automatischen Ablauf des Verfahrens. Besonders Vor
teilhaft ist die Anordnung der Leitungseinmündung am
Anschlußende des Saugschlauches.
Das Reinigungs- und Desinfektionsproblem der Schlauch
teile, die stromauf von der Anschlußstelle des flexib
len Saugschlauches liegen, ist damit ohne baulichen
und vor allem ohne Bedienungsaufwand zu verursachen
gelöst. Je nach Ausbildung der Schlauchaufhängung
füllt die Flüssigkeit den ganzen stromauf gelegenen
Schlauch, von der Anschlußstelle bis zur Kanüle.
Die Anordnung eines selbsttätigen Ventiles in der
Zufuhr-Leitung für die Flüssigkeit erleichtert die
Automatisierung des Verfahrens und erspart Steue
rungsabstimmungen und Meßfühler.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines
zahnärztlichen Instrumententisches,
Fig. 2 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur
Durchführung des in dem Anspruch 1
angegebenen Verfahrens.
In Fig. 1 ist perspektivisch ein zahnärztlicher In
strumententisch (1) dargestellt. An ihm sind Saugkanü
len (2) in ihrer Ruhelage eingehängt. Die Saugkanülen
(2) sind über flexible Schläuche (3) mit den fest
verlegten Kanälen der nicht dargestellten Sauganlage
verbunden. Die Verbindung der Anschlußenden (4) der
Saugschläuche (3) mit den fest verlegten Kanälen der
Sauganlage erfolgt am Instrumententisch (1) über
Schnellkupplungen (5).
Fig. 2 zeigt die Anordung des flexiblen Saugschlauches
(3), der Saugkanüle (2), des Anschlußendes (4) des
flexiblen Saugschlauches (3) und der Schnellkupplung
(5) schematisch. Von der Schnellkupplung (5) führt ein
fest verlegter Saugkanal (6) über ein Filter (7) zu
einer nicht dargestellten Sauganlage, die Unterdruck
erzeugt. In einer Flüssigkeitsleitung (8) wird über
ein Ventil (9) Reinigungs-Flüssigkeit zugeführt. Die Flüssigkeit
gelangt über eine Luftstrecke zunächst in einen oben
offenen Behälter (10). Im Behälter (10) ist ein
selbsttätiges Ventil (11) angeordnet. In Ruhelage wird
das Ventil (11) durch eine schematisch dargestellte
Feder (12) offengehalten.
Bei offenem Ventil (11) fließt die Flüssigkeit aus
dem Behälter (10) über eine Leitung (13) in den Saug
kanal (6). Sie kann von dort aus in den flexiblen
Saugschlauch (3) fließen und ihn füllen.
Sobald die Sauganlage Unterdruck erzeugt, wird die im
flexiblen Saugschlauch (3) stehende Flüssigkeit abge
saugt. Der Unterdruck pflanzt sich auch in der Leitung
(13) bis zum Ventil (11) fort. Dieses schließt sich
gegen die Kraft der Feder (12) und wird durch den
atmosphärischen Druck im oben offenen Behälter (10)
geschlossen gehalten.
Wenn demnach der flexible Schlauch (3) zur Reinigung
oder Desinfektion mit Flüssigkeit gefüllt werden soll, dann
muß das Flüssigkeitsventil (9) geöffnet werden, und
der Unterdruck in der Sauganlage muß abgeschaltet
werden. Das Ventil (11) öffnet dann selbsttätig, und
der flexible Schlauch (3) mit eventuell angrenzendem
Bereichen des Saugkanals (6) kann mit Flüssigkeit ge
füllt werden. Die Anlage kann auch derart gestaltet sein,
daß überschüssige Flüssigkeitsmengen nach Erreichen
eines bestimmten Füllstandes über den fest installier
ten Saugkanal (6) abfließen. Nach Beendigung der
Füllung und nach einer gewissen Einwirkzeit kann die
Sauganlage wieder angeschaltet werden. Die Füllmenge
an Flüssigkeit im flexiblen Saugschlauch (3) wird dann
abgesaugt, die Flüssigkeitszufuhr über das Ventil (11)
wird selbsttätig abgestellt, und die Anlage ist unmit
telbar betriebsbereit.
Claims (3)
1. Verfahren zur Reinigung und Desinfektion eines flexiblen
zahnärztlichen Absaugschlauches ab seinem Anschluß an eine
Unterdruck erzeugende Sauganlage und seiner Saugkanüle
(2), wobei der flexible Saugschlauch (3) bei abgeschaltetem
Unterdruck der Sauganlage vom Anschlußende (4) her
ausschließlich mit Reinigungsflüssigkeit gefüllt wird und
eine Flüssigkeitsfüllung des Saugschlauches (3) mit Hilfe
des wieder eingeschalteten Unterdrucks der Sauganlage zur
Sauganlage hin abtransportiert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der flexible Saugschlauch (3) über einen zwischen
Sauganlage und Anschlußende (4) gelegenen, mit einem
Behälter (10) verbundenen Einlaß mit desinfizierender
Reinigungsflüssigkeit gefüllt wird, wobei der Einlaß sich
bei abgeschaltetem Unterdruck der Sauganlage selbsttätig
öffnet, und daß die Flüssigkeitsfüllung für eine bestimmte
Einwirkzeit im flexiblen Saugschlauch (3) verbleibt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, in der eine Saugleitung angeordnet ist, die sich aus
fest verlegten Kanälen und aus dem mit diesen über sein
Anschlußende (4) verbundenen flexiblen Saugschlauch (3)
zusammensetzt, und in der eine Leitung (13) vorgesehen ist, mit
der die Reinigungsflüssigkeit zur Füllung des flexiblen
Saugschlauches (3) zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitung (13) im Bereich des Anschlußendes
(4) des flexiblen Saugschlauches (3) in die Saugleitung
(6) mündet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Leitung (13) ein Ventil (11) angeordnet ist, das
durch den Unterdruck der Sauganlage geschlossen wird und
das sich dann selbsttätig öffnet, wenn der Unterdruck der
Sauganlage nachläßt.
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- 1989-01-04 DE DE3900108A patent/DE3900108C2/de not_active Expired - Fee Related
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