DE3900108A1 - Verfahren zur desinfektion eines absaugschlauches - Google Patents
Verfahren zur desinfektion eines absaugschlauchesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung und
Desinfektion eines flexiblen zahnärztlichen Absaug
schlauches zwischen seinem Anschluß an eine Unterdruck
erzeugende Sauganlage und der Saugkanüle.
Zahnärztliche Sauganlagen saugen aus dem Mundraum des
Patienten Speichel, Blut, Bohr- bzw. Fräßspäne, abge
löste Füllungen, überschüssiges Füllungsmaterial und
das bei der spanabhebenden Bearbeitung eingesetzte
Kühlmittel ab. Aus hygienischen Gründen müssen diese
Sauganlagen immer wieder gründlich gereinigt und des
infiziert werden. Bei dieser Reinigung und Desinfek
tion müssen nicht nur etwaige Festteilchen, die sich
an den Wänden der Saugschläuche abgelagert haben, weg
gespült werden, sondern es müssen auch mögliche Krank
heitskeime und Bakterien zuverlässig unwirksam gemacht
und beseitigt werden.
Auch Verkrustungen, die sich aus der hohen Trock
nungskraft des ständigen Saugluftstromes ergeben, sol
len entfernt werden. Intensive Benetzung, starke
Schwemmwirkung und eine unter allen Umständen kontrol
lierte Einwirkzeit sind daher wichtig für eine zuver
lässige Reinigung und Desinfizierung.
Bei der fest installierten Saugleitung, beispielsweise
zwischen einem Instrumententisch und dem Saugmotor,
wird dieses Problem dadurch gelöst, daß während des
Betriebes der Anlage kontinuierlich Flüssigkeit in die
Leitungen eingegeben wird.
Dieses Lösungsprinzip läßt sich jedoch stromauf von
der Anschlußstelle der flexiblen Schläuche, ohne be
sonderen Aufwand nicht mehr anwenden. Die flexiblen
Schläuche werden daher in bestimmten Abständen desin
fiziert, wenn die Saugkanülen nicht im Einsatz sind.
Aus der G 71 21 112 ist eine Vorrichtung zur Desinfek
tion von flexiblen Absaugschläuchen in regelmäßigem
Abstand bekannt, bei der in einer Ausführung im Ab
saugschlauch ein Sprühkopf angeordnet ist, der ein
Desinfektionsmittel im Absaugschlauch versprüht. Im
Betrieb dieser Anlage wird der Saugmotor der Absaug
einrichtung eingeschaltet. Die Drehzahl des Saugmotors
oder seine Absaugleistung wird dann so gesteuert, daß
eine verhältnismäßig geringe Menge an Desinfektions
lösung zur Benetzung des Innenraums des Absaugschlau
ches ausreicht.
Vorteilhaft ist an dieser Vorrichtung, daß zur
Durchführung des Desinfektionsverfahrens keine Mani
pulationen am Saugschlauch notwendig sind. Die Saugka
nüle am Ende des Saugschlauches kann am Saugschlauch
verbleiben, das kanülenseitige Saugschlauchende kann
in seiner Halterung eingehängt bleiben.
Aus der PS 28 14 401 ist eine Einrichtung zur Reini
gung und Desinfektion von flexiblen Saugschläuchen
bekannt. Dort wird zur Durchführung des Desinfektions
verfahrens die Saugkanüle vom Saugschlauch abgenommen.
Das kanülenseitige Ende des flexiblen Saugschlauches
wird dann auf eine Vorrichtung gesetzt, die aus einem
unten geschlossenen Behälter mit Hilfe des Unterdrucks
in der Sauganlage Flüssigkeit in den Schlauch saugt.
Oberhalb des Flüssigkeitspegels des Behälters ist in
der Vorrichtung eine Lufteintrittsöffnung angeordnet.
Durch Abstimmung dieser Lufteintrittsöffnung mit der
Ansaugöffnung unterhalb des Flüssigkeitsspiegels im
Behälter kann im Saugschlauch eine gesteuerte Zer
stäubung der Flüssigkeit erreicht werden, die die
Benetzung der Wandungen der Saugschläuche verbessern
soll.
In der DE OS 33 16 741 wird eine Vorrichtung beschrie
ben, die die Vorrichtung nach der PS 28 14 401 dahin
gehend weiterentwickelt, daß das dort beschriebene
Verfahren automatisch ablaufen kann. Auch hier wird
ein Flüssigkeits-Luft-Gemisch kanülenseitig in den
flexiblen Saugschlauch eingebracht. Dazu wird bei
abgenommener Saugkanüle das kanülenseitige Saugschlauch
ende von unten an den Instrumententisch angesetzt.
Alle angegebenen Anordnungen haben den Nachteil, daß
sie mit einem Flüssigkeits-Luft-Gemisch die Schläuche
desinfizieren.
Je nach Abstand von der Zerstäubungseinrichtung kann
sich dieses Flüssigkeits-Luft-Gemisch jedoch wieder
entmischen. Eine vollkommene und durchgehende Be
netzung der Saugschläuche ist dann nicht mehr möglich.
Die Benetzung der Saugschläuche ist bei dieser Ein
richtung auch abhängig von ihrer geometrischen Form.
In Bereichen mit geringer Strömungsgeschwindigkeit ist
die Benetzung entsprechend unvollkommen. Diese Effekte
und die Turbulenzen in den Saugschläuchen vereiteln
eine durchgehende Kontrolle der Einwirkzeit der Flüs
sigkeit auf die Wandungen der Saugschläuche. Schließ
lich ist die Schwemmwirkung eines Flüssigkeit-Luft-
Gemisch ist beschränkt.
Die beiden letztgenannten Anordnungen haben außerdem
den Nachteil, daß Manipulationen an den Saugschläuchen
notwendig sind, bevor die Desinfektion durchgeführt
werden muß. Die Saugkanüle muß abgenommen werden und
das kanülenseitige Saugschlauchende muß an einen An
schluß angesetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein leichter
handhabbares Verfahren zur Desinfektion von flexiblen
Saugschläuchen und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens anzugeben, wobei die Reinigung und
Desinfektion der flexiblen Schläuche in Bezug auf
Zuverlässigkeit und auf Wirksamkeit verbessert werden
soll.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, in dem
der flexible Schlauch bei abgeschaltetem Unterdruck
der Sauganlage ausschließlich mit Flüssigkeit gefüllt
wird, und sie wird durch eine Vorrichtung gelöst, in
der die Flüssigkeit zur Füllung des flexiblen Schlau
ches mit einer Leitung zugeführt wird, die im Bereich
des Anschlußendes des flexiblen Saugschlauches in die
Saugleitung mündet.
Dadurch wird erreicht, daß der flexible Saugschlauch
unabhängig von seiner geometrischen Form und Oberflä
che zuverlässig mit der gewählten Flüssigkeit benetzt
wird. Die Einwirkzeit der Flüssigkeit unterliegt in
allen Bereichen des Schlauches der denkbar genauesten
Kontrolle. Die zur Verfügung stehende Flüssigkeits
menge ist groß genug, um auch stark durch den Saug
luftstrom ausgetrocknete Ablagerungen aufzuweichen,
Die Schwemmwirkung der hier vorgeschlagenen reinen
Flüssigkeit ist um ein vielfaches größer als die
Schwemmwirkung der bisher benutzten Luft-Wasser-Ge
mische.
Da der Reinigungs- und Desinfektionsvorgang insgesamt
genauer unter Kontrolle ist, können auch eventuelle
Reinigungs- und Desinfektionszusätze zur Flüssigkeit
gezielter dosiert und eingesetzt werden.
Der Abtransport der Flüssigkeit nach der Einwirkzeit
durch den Saugdruck der Sauganlage vereinfacht das
angegebene Verfahren weiter. Ein einfaches Anstellen
der Anlage genügt, um den normalen Betrieb wieder
aufzunehmen, weitere Manipulationen sind nicht notwen
dig.
Die Zuführung der Flüssigkeit in den flexiblen Saug
schlauch mit Hilfe einer Leitung ermöglicht einen
automatischen Ablauf des Verfahrens. Besonders Vor
teilhaft ist die Anordnung der Leitungseinmündung am
Anschlußende des Saugschlauches.
Das Reinigungs- und Desinfektionsproblem der Schlauch
teile, die stromauf von der Anschlußstelle des flexib
len Saugschlauches liegen, ist damit ohne baulichen
und vor allem ohne Bedienungsaufwand zu verursachen
gelöst. Je nach Ausbildung der Schlauchaufhängung
füllt die Flüssigkeit den ganzen stromauf gelegenen
Schlauch, von der Anschlußstelle bis zur Kanüle.
Die Anordnung eines selbsttätigen Ventiles in der
Zufuhr-Leitung für die Flüssigkeit erleichtert die
Automatisierung des Verfahrens und erspart Steue
rungsabstimmungen und Meßfühler.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines
zahnärztlichen Instrumententisches,
Fig. 2 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur
Durchführung des in den Ansprüchen
angegebenen Verfahrens.
In Fig. 1 ist perspektivisch ein zahnärztlicher In
strumententisch (1) dargestellt. An ihm sind Saugkanü
len (2) in ihrer Ruhelage eingehängt. Die Saugkanülen
(2) sind über flexible Schläuche (3) mit den fest
verlegten Kanälen der nicht dargestellten Sauganlage
verbunden. Die Verbindung der Anschlußenden (4) der
Saugschläuche (3) mit den fest verlegten Kanälen der
Sauganlage erfolgt am Instrumententisch (1) über
Schnellkupplungen (5).
Fig. 2 zeigt die Anordung des flexiblen Saugschlauches
(3), der Saugkanüle (2), des Anschlußendes (4) des
flexiblen Saugschlauches (3) und der Schnellkupplung
(5) schematisch. Von der Schnellkupplung (5) führt ein
fest verlegter Saugkanal (6) über ein Filter (7) zu
einer nicht dargestellten Sauganalge die Unterdruck
erzeugt. In einer Flüssigkeitsleitung (8) wird über
ein Ventil (9) Flüssigkeit zugeführt. Die Flüssigkeit
gelangt über eine Luftstrecke zunächst in einen oben
offenen Behälter (10). Im Behälter (10) ist ein
selbsttätiges Ventil (11) angeordnet. In Ruhelage wird
das Ventil (11) durch eine schematisch dargestellte
Feder (12) offengehalten.
Bei offenem Ventil (11) fließt die Flüssigkeit aus
dem Behälter (10) über eine Leitung (13) in den Saug
kanal (6). Sie kann von dort aus in den flexiblen
Saugschlauch (3) fließen und ihn füllen.
Sobald die Sauganlage Unterdruck erzeugt, wird die im
flexiblen Saugschlauch (3) stehende Flüssigkeit abge
saugt. Der Unterdruck pflanzt sich auch in der Leitung
(13) fort, bis zum Ventil (11). Dieses schließt sich
gegen die Kraft der Feder (12) und wird durch den
atmosphärischen Druck im oben offenen Behälter (10)
geschlossen gehalten.
Wenn demnach der flexible Schlauch (3) zur Reinigung
oder Desinfektion mit Flüssigkeit gefüllt werden soll,
muß das Flüssigkeitsventil (9) geöffnet werden, und
der Unterdruck in der Sauganlage muß abgeschaltet
werden. Das Ventil (11) öffnet dann selbsttätig, und
der flexible Schlauch (3) mit eventuell angrenzendem
Bereichen des Saugkanals (6) kann mit Flüssigkeit ge
füllt werden. Die Anlage kann auch so gestaltet sein,
daß überschüssige Flüssigkeitsmengen nach Erreichen
eines bestimmten Füllstandes über den fest installier
ten Saugkanal (6) abfließen. Nach Beendigung der
Füllung und nach einer gewissen Einwirkzeit kann die
Sauganlage wieder angeschaltet werden. Die Füllmenge
an Flüssigkeit im flexiblen Saugschlauch (3) wird dann
abgesaugt, die Flüssigkeitszufuhr über das Ventil (11)
wird selbsttätig abgestellt und die Anlage ist unmit
telbar betriebsbereit.
Claims (4)
1. Verfahren zur Reinigung und Desinfektion eines
flexiblen zahnärztlichen Absaugschlauches zwischen
seinem Anschluß an eine Unterdruck erzeugende Saugan
lage und der Saugkanüle, dadurch gekennzeichnet, daß
der flexible Schlauch (3) bei abgeschaltetem
Unterdruck der Sauganlage ausschließlich mit Flüssig
keit gefüllt wird.
2. Verfahren zur Reinigung und Desinfektion eines
flexiblen zahnärztlichen Absaugschlauches nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach einer
Einwirkzeit der Flüssigkeit, der Unterdruck der Saug
anlage wieder eingeschaltet wird und daß die Flüssig
keitsfüllung des Saugschlauches (3) mit Hilfe des
Unterdrucks der Sauganlage abtransportiert wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei in der Vorrichtung
eine Saugleitung angeordnet ist, die sich aus fest
verlegten Kanälen und aus dem flexiblen Saugschlauch
zusammensetzt und wobei der flexible Saugschlauch ein
Anschlußende aufweist mit dem er an die fest verlegten
Kanäle angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flüssigkeit zur Füllung des flexiblen Schlauches
(3) mit einer Leitung (13) zugeführt wird, die im
Bereich des Anschlußendes (4) des flexiblen Saug
schlauches (3) in die Saugleitung (6, 3) mündet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß in der Leitung (13), die die Flüssigkeit zur
Füllung des flexiblen Schlauches (3) zuführt, ein
selbstätiges Ventil (11) angeordnet ist, das durch den
Unterdruck der Sauganlage geschlossen wird und das
sich selbstätig öffnet, sobald der Unterdruck der
Sauganlage nachläßt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3900108A DE3900108C2 (de) | 1989-01-04 | 1989-01-04 | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung und Desinfektion eines flexiblen zahnärztlichen Absaugschlauches |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3900108A DE3900108C2 (de) | 1989-01-04 | 1989-01-04 | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung und Desinfektion eines flexiblen zahnärztlichen Absaugschlauches |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3900108A1 true DE3900108A1 (de) | 1990-07-12 |
DE3900108C2 DE3900108C2 (de) | 1996-07-25 |
Family
ID=6371565
Family Applications (1)
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DE3900108A Expired - Fee Related DE3900108C2 (de) | 1989-01-04 | 1989-01-04 | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung und Desinfektion eines flexiblen zahnärztlichen Absaugschlauches |
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