DE3900098A1 - Azoverbindungen mit heterocyclischem reaktivrest - Google Patents

Azoverbindungen mit heterocyclischem reaktivrest

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DE3900098A1
DE3900098A1 DE19893900098 DE3900098A DE3900098A1 DE 3900098 A1 DE3900098 A1 DE 3900098A1 DE 19893900098 DE19893900098 DE 19893900098 DE 3900098 A DE3900098 A DE 3900098A DE 3900098 A1 DE3900098 A1 DE 3900098A1
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Kurt Dr Brenneisen
Markus Dr Doerr
Paul Dr Doswald
Markus Dr Gisler
Werner Dr Koch
Helmut Anton Dr Moser
Roland Wald
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Sandoz Patent GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B62/00Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves
    • C09B62/02Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves with the reactive group directly attached to a heterocyclic ring
    • C09B62/20Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves with the reactive group directly attached to a heterocyclic ring to a pyrimidine ring
    • C09B62/24Azo dyes

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Description

Die Erfindung betrifft Azoverbindungen mit heterocyclischem Reaktivrest, Verfahren zu deren Herstellung und ihren Einsatz als Reaktivfarbstoffe in Färbe- und Druckverfahren.
Gegenstand der Erfindung sind folglich Verbindungen der Formel I
worin
b für 1 oder 2,
jedes R₁, unabhängig voneinander, Wasserstoff oder C1-4-Alkyl,
jedes Z für den Rest
und
für den Chromophor der Formel
stehen, worin
DK einen der Rest (a) bis (h), worin die mit * gekennzeichnete Bindung zur Azobrücke führt, bedeutet
worin
R₁ wie oben definiert ist,
R₂ Wasserstoff, Halogen, C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy, Acetylamino, Benzoylamino oder -COR₇,
R₃ Wasserstoff, Halogen, C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy oder -COR₇,
Alk₁ -C2-3-Alkylen-,
R₄ Wasserstoff, Sulfo, C1-4-Alkyl oder C2-4-Hydroxyalkyl,
R₅ Wasserstoff, C1-4-Alkyl oder C1-4-Alkoxy,
R₆ Wasserstoff, Halogen, C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy, -NHCOC1-4-Alkyl oder -NHCONH₂, und
R₇ -OH, -OC1-4-Alkyl oder -NH₂ bedeuten,
n für 0, 1, 2, 3 oder 4,
p für 0, 1 oder 2,
q für 1, 2 oder 3, und
r für 1 oder 2 stehen;
Q₁ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C5-6-Cycloalkyl, Phenyl oder Phenyl- C1-4-alkyl, wobei der Phenylrest jeweils substituiert oder substituiert ist durch 1-3 Substituenten aus der Reihe C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy, Halogen, -COOH und -SO₃H; -COR₇, -C1-4-Alkyl-SO₃H, -C1-4-Alkyl-OSO₃H oder -C1-4-Alkyl-COR₇,
Q₂ Wasserstoff, -CH, -NO₂, -SO₃H, -COR₇, C1-4-Alkyl, durch -OH, Halogen, -CN, C1-4-Alkoxy,
-SO₃H, -OSO₃H oder -NH₂ monosubstituiertes C1-4-Alkyl, -SO₂NH₂
oder
worin
R₈ für Wasserstoff, Halogen, C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy, -COOH oder -SO₃H,
R₉ für Wasserstoff, -SO₃H oder -NR₁-(Z),
R₁₀ für Wasserstoff, C1-4-Alkyl oder C2-4-Hydroxyalkyl und
An⊖ für ein nicht-chromophores Anion stehen, und
Q₃ Wasserstoff
C1-6-Alkyl, C2-4-Alkenyl, C2-4-Alkinyl, C5-6-Cycloalkyl, Phenyl oder Phenyl-C1-4-alkyl, wobei der Phenylrest jeweils unsubstituiert oder substituiert ist durch 1-3 Substituenten aus der Reihe Halogen, C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy, -SO₃H, -COOH, -NH₂ und
oder -C1-6-Alkylen-Y, worin
Y für -COOH, -COOC1-4-Alkyl, -SO₃H, -OSO₃H, -OH, -CN, C1-4-Alkoxy, -NH₂ oder eine protonierbare aliphatische, cycloaliphatische, aromatische oder heterocyclische Aminogruppe oder quaternäre Ammoniumgruppe, und
B für -C2-6-Alkylen, monohydroxy-substituiertes -C3-6-Alkylen-, eine -C2-6-Alkylenkette, die durch -O- oder -NR₁- unterbrochen ist
oder
stehen, oder
B zusammen mit -NR₁-(Z), an das es gebunden ist,
bildet, und
m für 0 oder steht,
bedeuten,
sowie deren Salze und Gemische davon.
Sofern nichts anderes angegeben ist, schließt die Definition Alkyl, Alkenyl, Alkinyl und Alkylen sowohl lineare als auch verzweigte Reste ein.
Im Falle einer hydroxysubstituierten Alkyl- oder Alkylengruppe, die an Stickstoff gebunden ist, befindet sich die Hydroxygruppe bevorzugt an einem C-Atom, das nicht direkt an Stickstoff gebunden ist.
Halogen bedeutet generell Fluor, Chlor oder Brom; bevorzugt Chlor oder Brom und insbesondere Chlor.
b steht bevorzugt für 1.
R₁ bedeutet bevorzugt R1a als Wasserstoff oder Methyl.
R₇ bedeutet bevorzugt R7a als -OH, Methoxy, Aethoxy oder -NH₂, insbesondere R7b als -OH oder -NH₂.
R₂ bedeutet bevorzugt R2a als Wasserstoff, Chlor, Methyl, Aethyl, Methoxy, Aethoxy, Acetylamino, Benzoylamino oder -COR7a ; weiter bevorzugt R2b als Wasserstoff, Chlor, Methyl, Methoxy, Acetylamino, Benzoylamino oder -COR7b ; weiter bevorzugt R2c als Wasserstoff, Chlor, Methyl, Methoxy, Acetylamino oder -COOH; insbesondere R2d als Wasserstoff, Chlor, Methyl oder Methoxy.
R₃ steht bevorzugt für R3a als Wasserstoff, Chlor, Methyl oder Methoxy; weiter bevorzugt für R3b als Wasserstoff, Chlor oder Methyl; insbesondere bevorzugt bedeutet R₃ Wasserstoff.
-Alk₁- steht vorzugsweise für die Aethylengruppe.
R₄ bedeutet bevorzugt R4a als Wasserstoff, Sulfo, Methyl, Aethyl oder 2-Hydroxyäthyl; weiter bevorzugt R4b als Wasserstoff, Sulfo oder 2-Hydroxyäthyl; insbesondere R4c als Wasserstoff oder Sulfo.
R₅ steht bevorzugt für R5a als Wasserstoff, Methyl oder Methoxy; insbesondere für R5b als Wasserstoff oder Methoxy.
R₆ bedeutet bevorzugt R6a als Wasserstoff, Chlor, Methyl, Methoxy, -NHCOCH₃ oder -NHCONH₂; weiter bevorzugt R6b als Wasserstoff, Methyl, -NHCOCH₃ oder -NHCONH₂.
n steht bevorzugt für Null oder 1, insbesondere für Null.
Der Rest (a) bedeutet (a₁) entsprechend der Formel
worin p₁ 0 oder 1 ist;
weiter bevorzugt (a₂) der Formel
Der Rest (b) steht bevorzugt für (b₁) der Formel
weiter bevorzugt für (b₂) der Formel
Der Rest (c) steht bevorzugt für (c₁) der Formel
worin
q₁ für 0, 1 oder 2,
q₂ für 0 oder 1 und
q₁+q₂ für 1, 2 oder 3 stehen;
weiter bevorzugt für (c₂) der Formel
Der Rest (d) steht bevorzugt für (d₁) der Formel
weiter bevorzugt für (d₂) der Formel
Der Rest (e) steht bevorzugt für (e₁) der Formel
weiter bevorzugt für (e₂) der Formel
Der Rest (f) steht vorzugsweise für (f₁) der Formel
der Rest (g) steht vorzugsweise für (g₁) der Formel
der Rest (h) steht vorzugsweise für (h₁) der Formel
DK bedeutet bevorzugt DK₁ als einer der Reste (a₁) bis (h₁); mehr bevorzugt bedeutet es DK₂ als einer der Reste (a₂), (b₂), (c₂), (d₂) oder (e₂).
Q₁ bedeutet bevorzugt Q1a als Wasserstoff, Methyl, Aethyl, Cyclohexyl, Phenyl, -COR7a , -CH₂SO₃H oder -CH₂OSO₃H; mehr bevorzugt Q1b als Methyl, Aethyl oder -CH₂SO₃H; insbesondere bedeutet Q₁ Methyl.
Q₂ bedeutet bevorzugt Q2a als Wasserstoff, -CN, -SO₃H, Methyl, Aethyl, -COR7a , -CH₂SO₃H, -CH₂OSO₃H, -CH₂COR7a oder
worin R10a für Wasserstoff, Methyl oder -CH₂CH₂OH steht; mehr bevorzugt Q2b als Wasserstoff, -SO₃H, Methyl, Aethyl, -COR7b , -CH₂SO₃H, -CH₂OSO₃H oder -CH₂COR7b ; insbesondere bevorzugt Q2c als Wasserstoff, -COR7b oder -CH₂SO₃H.
Q₃ bedeutet bevorzugt Q3a als Wasserstoff
Methyl, Aethyl, Cyclohexyl; Phenyl oder Phenyl-C1-2-alkyl, deren Phenylring durch 1 oder 2 Substituenten aus der Reihe Chlor, Methyl, Methoxy, -SO₃H, -COOH, -NH₂ und
substituiert sein kann; oder -C1-4-Alkylen-Y a , worin
B a für -C2-4-Alkylen-, monohydroxy-substituiertes-C3-4-Alkylen
oder B a zusammen mit
an das es gebunden ist,
für
Y a für -COOH, -SO₃H, -OSO₃H, -OH, -CN, Methoxy, -NR₁₁R₁₂ oder -⊕NR₁₃R₁₄R₁₅ An⊖,
R₁₁ und R₁₂ unabhängig voneinander für Wasserstoff, C1-4-Alkyl, durch Hydroxy, C1-4-Alkoxy, -COOH, -SO₃H, -NHC1-4-Alkyl oder -N(C1-4-Alkyl)₂ monosubstituiertes C1-4-Alkyl, Cyclohexyl, durch 1-3 Methylgruppen substituiertes Cyclohexyl, Phenyl oder Phenyl-C1-4-alkyl, deren Phenylring jeweils unsubstituiert oder substituiert ist durch eine oder zwei Gruppen aus der Reihe Halogen, vorzugsweise Chlor, C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy, -SO₃H und -COOH, oder R₁₁ und R₁₂ zusammen mit dem N-Atom, an das sie gebunden sind, für einen Piperidin-, Morpholin- oder Piperazin-Ring, der bis zu drei Methylgruppen enthalten kann, stehen,
R₁₃ und R₁₄ unabhängig voneinander eine der Bedeutungen von R₁₁ und R₁₂, ausgenommen Wasserstoff, haben und R₁₅ für C1-4-Alkyl oder Benzyl steht, oder
R₁₃, R₁₄ und R₁₅ zusammen mit dem N-Atom, an das sie gebunden sind, eine Pyridiniumgruppe bilden, die eine oder zwei Methylgruppen enthalten kann, und
An⊖ ein nicht-chromophores Anion bedeutet.
Bevorzugte Verbindungen entsprechen der Formel Ia
und deren Salzen.
Weiter bevorzugt sind Verbindungen der Formel Ia, worin
(1) Q1b für Methyl steht;
(2) Q2b für Q2c steht;
(3) solche von (1) oder (2), worin b für 1 steht.
Die Beschaffenheit des Kations der Sulfogruppen und gegebenenfalls zusätzlich vorhandener Carboxygruppen in Verbindungen der Formel I, wenn diese in Salzform vorliegen, stellt keinen kritischen Faktor dar, sondern es kann sich um ein beliebiges, in der Chemie von Reaktivfarbstoffen übliches nicht-chromophores Kation handeln. Voraussetzung ist allerdings, daß die entsprechenden Salze die Bedingung der Wasserlöslichkeit erfüllen.
Beispiele für geeignete Kationen sind Alkalimetallionen oder unsubstituierte oder substituierte Ammoniumionen, wie beispielsweise Lithium, Natrium, Kalium, Ammonium, Mono-, Di-, Tri- und Tetramethylammonium, Triäthylammonium und Mono-, Di- und Triäthanolammonium. Bevorzugte Kationen sind die Alkalimetallionen und Ammonium, davon besonders bevorzugt ist Natrium. Im allgemeinen können in einer Verbindung der Formel I die Kationen der Sulfogruppen und gegebenenfalls Carboxygruppen gleich oder verschieden sein und eine Mischung aus den obenerwähnten Kationen darstellen, d. h. die Verbindung kann auch in gemischter Salzform vorliegen.
Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel I oder Gemischen davon, dadurch gekennzeichnet, daß man das Diazoniumsalz eines Amins der Formel II
oder eines Gemisches davon, worin
eine der Bedeutungen von DK, wie oben definiert, hat,
mit einer Verbindung der Formel
oder einem Gemisch davon, worin
eine der Bedeutungen von Q₂ und Q₃ haben und Q₁, Q₂ und Q₃ wie oben definiert sind,
b₁ für 0 oder 1,
b₂ für 0, 1 oder 2, und
b₁+b₂ für 1 oder 2 stehen, und
X Wasserstoff oder den Rest Z bedeutet,
umsetzt und im Falle, daß X für Wasserstoff steht, anschließend mit 5-Cyano-2,4,6-trichlorpyrimidin umsetzt.
Die Kupplung der Diazoniumverbindung eines Amins der Formel II auf eine Verbindung der Formel III erfolgt vorzugsweise in wäßrigem Medium bei schwach saurem pH, bevorzugt bei einem pH um 6.
Bevorzugt werden Verbindungen der Formeln II und III eingesetzt, worin X für den Rest Z steht.
Die Verbindungen der Formeln II und III, worin X jeweils Wasserstoff bedeutet, sind entweder bekannt oder sie können analog zu an sich bekannten Methoden erhalten werden. Die Verbindungen der Formeln II und III, worin X jeweils den Rest Z bedeutet, können daraus hergestellt werden, indem man sie mit 5-Cyano-2,4,6-trichlorpyrimidin kondensiert.
Die Kondensation einer eine primäre oder sekundäre Aminogruppe enthaltenden Verbindung mit 5-Cyano-2,4,6-trichlorpyrimidin erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 0 und 20°C und bei einem pH von 3,0 bis 5,0, bevorzugt bei pH 3,5-4,5.
Die Isolierung der Verbindungen der Formel I kann in an sich bekannter Weise erfolgen; so fallen die Verbindungen entweder von selbst aus oder sie können beispielsweise durch übliches Aussalzen mit Alkalimetallsalzen aus dem Reaktionsgemisch abgeschieden, abfiltriert und (im Vakuum) bei leicht erhöhter Temperatur getrocknet werden. In Abhängigkeit von den Reaktions- und Isolierungsbedingungen wird eine Verbindung der Formel I als freie Säure oder bevorzugt in Salzform oder als gemischtes Salz erhalten und enthält dann beispielsweise eines oder mehrere der oben genannten Kationen. Salze oder gemischte Salze können aber auch ausgehend von der freien Säure auf an sich übliche Weise hergestellt werden und umgekehrt oder es kann auch eine an sich übliche Umsalzung vorgenommen werden.
Die Verbindungen der Formel I und Gemische davon stellen Reaktivfarbstoffe dar; sie eignen sich zum Färben oder Bedrucken von hydroxygruppen- oder stickstoffhaltigen organischen Substraten. Als bevorzugte Substrate sind zu nennen Leder und Fasermaterialien, die aus natürlichen oder synthetischen Polyamiden und insbesondere aus natürlicher oder regenerierter Cellulose, wie Baumwolle, Viskose oder Zellwolle bestehen oder diese enthalten. Meist bevorzugtes Substrat ist Textilmaterial, das aus Baumwolle besteht oder diese enthält.
Die Verbindungen der Formel I können in Färbeflotten oder in Druckpasten nach allen für Reaktivfarbstoffe gebräuchlichen Färbe- oder Druckverfahren eingesetzt werden. Bevorzugt wird nach dem Ausziehverfahren in Temperaturbereich von 30-60°C gefärbt.
Die Verbindungen gemäß der Erfindung können als Einzelfarbstoff oder wegen ihrer guten Kombinierbarkeit auch als Kombinationselement mit anderen Reaktivfarbstoffen derselben Klasse, die vergleichbare färberische Eigenschaften z. B. betreffend allgemeine Echtheiten, Ausziehwert etc. besitzen, verwendet werden. Die erhaltenen Kombinationsfärbungen zeigen ebenso gute Echtheiten wie die Färbungen mit Einzelfarbstoff.
Mit den Verbindungen der Formel I werden gute Auszieh- und Fixierwerte erhalten. Der nicht fixierte Farbstoffanteil läßt sich leicht auswaschen. Die erhaltenen Färbungen und Drucke zeigen gute Lichtechtheit. Sie weisen zusätzlich gute Naßechtheitseigenschaften z. B. hinsichtlich Wasch-, Wasser-, Seewasser- und Schweißechtheit auf und haben gute Beständigkeit gegenüber oxidativen Einflüssen wie gegenüber chlorhaltigem Wasser, Hypochloritbleiche, Peroxidbleiche sowie gegenüber perborathaltigen Waschmitteln.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Illustration der Erfindung. In den Beispielen bedeuten Teile Gewichts- oder Volumenteile und Prozente Gewichts- oder Volumenprozente; die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
21,8 Teile 5-Cyano-2,4,6-trichlorpyrimidin werden in 100 Teilen Eiswasser während 30 Minuten verrührt. Zu der erhaltenen Suspension wird eine auf pH 5,0 gestellte Lösung von 18,8 Teilen 1,3-Diaminobenzol-6- sulfonsäure bei pH 3,5-4,0 zugetropft. Der pH von 3,5-4,0 wird durch Zusatz von 20 Teilen 20%iger Sodalösung gehalten, bis keine Diaminoverbindung mehr nachweisbar ist. Anschließend wird mit 25 Teilen 30%iger Salzsäure angesäuert und mit 25 Teilen 4 N Natriumnitritlösung diazotiert. Nach beendeter Diazotierung gibt man 23,3 Teile 1,4-Dimethyl-6-hydroxy- 3-sulfomethylpyridon-(2) als 15%ige Lösung zu. Für die Kupplung wird der pH mit 110 Teilen 20%iger Sodalösung auf 6 angehoben. Der so erhaltene Farbstoff, der ohne Zusatz von Kochsalz ausfällt und isoliert werden kann, entspricht der Formel
Er färbt Baumwolle in grünstichig gelben Tönen; die nach üblichen Methoden erhaltenen Färbungen und Drucke auf Baumwolle zeigen gute Naßechtheiten und gute Lichtechtheit und sind beständig gegen oxidative Einflüsse. Der Farbstoff zeigt ein Absorptionsmaximum bei λ max =423 nm (Lösungsmedium ist Wasser).
Beispiele 2-64
Analog der in Beispiel 1 beschriebenen Methode können unter Einsatz entsprechender Ausgangsmaterialien weitere Verbindungen der Formel I hergestellt werden, die in den folgenden Tabellen 1-4, für welche jeweils eingangs die zutreffende Formel angeführt ist, aufgelistet sind. Mit den Verbindungen der Beispiele 2-64 können Substrate, welche aus Cellulosefasern bestehen oder diese erhalten, und insbesondere Textilmaterialien aus Baumwolle nach üblichen Auszieh- und Druckverfahren gefärbt oder bedruckt werden. Die in den Tabellen 1-3 angeführten Farbstoffe färben Baumwolle in grünstichig gelben Tönen. Für die Farbstoffe der Tabelle 4 ist in der letzten Kolonne I der Farbton der mit diesen Farbstoffen erhaltenen Baumwollfärbung angegeben; es bedeuten
a=grünstichig gelb
und b=gelb.
Die erhaltenen Färbungen und Drucke auf Baumwolle sind gut licht- und naßecht und beständig gegenüber oxidativen Einflüssen.
Tabelle 1
Verbindungen der Formel (A)
Tabelle 2
Verbindungen der Formel (B)
Tabelle 3
Verbindungen der Formel (C)
Tabelle 4
Verbindungen der Formel (D)
Im folgenden sind Absorptionsmaxima (g max in nm) einiger Farbstoffbeispiele angegeben. Die Werte wurden in wäßrigem Medium ermittelt.
Gemäß der vorstehend beschriebenen Methode werden die Farbstoffe der Beispiele 1 bis 64 als Natriumsalze erhalten. Sie können in Abhängigkeit von den gewählten Umsetzungs- und Isolierungsbedingungen oder auch durch nachträgliche Maßnahmen in an sich bekannter Weise in Form der freien Säure oder in einer anderen Salzform oder auch gemischten Salzform hergestellt werden und dann beispielsweise eines oder mehrere der in der Beschreibung weiter aufgeführten Kationen enthalten.
Nachstehend sind Anwendungsmöglichkeiten der beschriebenen Farbstoffe illustriert.
Anwendungsvorschrift A
In ein Färbebad, das in 300 Teilen entmineralisiertem Wasser 0,3 Teile des Farbstoffes aus Beispiel 1 und 15 Teile Glaubersalz (kalziniert) enthält, werden bei 40°C 10 Teile Baumwollgewebe (gebleicht) eingetragen. Nach 30 Minuten bei 40°C erfolgt in Abständen von 10 Minuten der Zusatz von insgesamt 6 Teilen Soda (kalziniert) und zwar in Portionen zu 0,2; 0,6; 1,2 und zuletzt 4 Teilen, wobei die Temperatur bei 40° gehalten wird. Man läßt dann während einer Stunde bei 40° weiterfärben. Anschließend wird das gefärbte Material 3 Minuten in fließendem kalten Wasser, dann 3 Minuten in fließendem heißen Wasser gespült. Die Färbung wird während 15 Minuten in 500 Teilen entmineralisiertem Wasser in Gegenwart von 0,25 Teilen eines handelsüblichen anionaktiven Tensides kochend gewaschen. Nach dem Spülen in fließendem Wasser (3 Minuten heiß) wird zentrifugiert und die Färbung im Trockenschrank bei ca. 70° getrocknet. Man erhält eine grünstichig gelbe Baumwollfärbung von guten Echtheiten, die insbesondere gute Licht- und Naßechtheiten zeigt und stabil ist gegenüber oxidativen Einflüssen.
Anwendungsvorschrift B
Einem Färbeband, das 10 Teile Glaubersalz (kalziniert) in 300 Teilen entmineralisiertem Wasser enthält, werden 10 Teile Baumwollmaterial (gebleicht) zugesetzt. Das Bad wird innerhalb von 10 Minuten auf 40° aufgeheizt, sodann werden 0,5 Teile des Farbstoffes aus Beispiel 1 zugefügt. Nach weiteren 30 Minuten bei 40° werden 3 Teile Soda (kalziniert) zugegeben, anschließend wird dann noch 45 Minuten lang bei 40° weitergefärbt.
Das gefärbte Material wird mit fließendem kalten Wasser, dann mit heißem Wasser gespült und analog wie für Vorschrift A angeführt kochend gewaschen. Nach dem Spülen und Trocknen wird eine grünstichig gelbe Baumwollfärbung erhalten, welche die für Vorschrift A angeführten Eigenschaften besitzt.
Anwendungsvorschrift C
Eine Druckpaste mit den Bestandteilen
40
Teile des Farbstoffes aus Beispiel 1
100 Teile Harnstoff
350 Teile Wasser
500 Teile einer 4%igen Natriumalginatverdickung
10 Teile Natriumbicarbonat
1000 Teile insgesamt
wird auf Baumwollmaterial nach den üblichen Druckverfahren aufgebracht.
Das bedruckte Material wird 4-8 Minuten bei 102-104° gedämpft und dann kalt und heiß gespült. Anschließend wird das fixierte Baumwollmaterial kochend gewaschen (analog Vorschrift A) und getrocknet. Der erhaltene grünstichig gelbe Druck zeigt gute Allgemeinechtheiten.
Analog der Vorschrift C können auch die Farbstoffe der Beispiele 2-64 oder Farbstoffmischungen aus den Beispielen 1-64 für das Bedrucken von Baumwolle eingesetzt werden. In allen Fällen werden Drucke mit guten Echtheitseigenschaften erhalten.

Claims (7)

1. Verbindungen der Formel worin
b für 1 oder 2,
jedes R₁, unabhängig voneinander, Wasserstoff oder C1-4-Alkyl,
jedes Z für den Rest und für den Chromophor der Formel stehen, worin
DK einen der Reste (a) bis (h), worin die mit * gekennzeichnete Bindung zur Azobrücke führt, bedeutet worin
R₁ wie oben definiert ist,
R₂ Wasserstoff, Halogen, C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoy, Acetylamino, Benzoylamino oder -COR₇,
R₃ Wasserstoff, Halogen, C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy oder -COR₇,
Alk₁ -C2-3-Alkylen-,
R₄ Wasserstoff, Sulfo, C1-4-Alkyl oder C2-4-Hydroxyalkyl,
R₅ Wasserstoff, C1-4-Alkyl oder C1-4-Alkoxy,
R₆ Wasserstoff, Halogen, C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy, -NHCOC1-4-Alkyl oder -NHCONH₂, und
R₇ -OH, -OC1-4-Alkyl oder -NH₂ bedeuten,
n für 0, 1, 2, 3 oder 4,
p für 0, 1 oder 2,
q für 1, 2 oder 3, und
r für 1 oder 2 stehen;
Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C5-6-Cycloalkyl, Phenyl oder Phenyl- 1-4-alkyl, wobei der Phenylrest jeweils unsubstituiert oder substituiert ist durch 1-3 Substituenten aus der Reihe C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy, Halogen, -COOH und -SO₃H; -COR₇, -C1-4-Alkyl-SO₃H, -C1-4-Alkyl-OSO₃H oder -C1-4-Alkyl-COR₇,
Wasserstoff, -CH, -NO₂, -SO₃H, -COR₇, C1-4-Alkyl, durch -OH, Halogen, -CN, C1-4-Alkoxy -SO₃H, -OSO₃H oder -NH₂ monosubstituiertes C1-4-Alkyl, -SO₂NH₂ oder worin
R₈ für Wasserstoff, Halogen, C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy, -COOH oder -SO₃H,
R₉ für Wasserstoff, -SO₃H oder -NR₁-(Z),
R₁₀ für Wasserstoff, C1-4-Alkyl oder C2-4-Hydroxyalkyl und
An⊖ für ein nicht-chromophores Anion stehen, und
Wasserstoff C1-6-Alkyl, C2-4-Alkenyl, C2-4-Alkinyl, C5-6-Cycloalkyl, Phenyl oder Phenyl-C1-4-alkyl, wobei der Phenylrest jeweils unsubstituiert oder substituiert ist durch 1-3 Substituenten aus der Reihe Halogen, C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy, -SO₃H, -COOH, -NH₂ und oder -C1-6-Alkylen-Y, worin
Y für -COOH, -COOC1-4-Alkyl, -SO₃H, -OSO₃H, -OH, -CN, C1-4-Alkoxy, -NH₂ oder eine protonierbare aliphatische, cycloaliphatische, aromatische oder heterocyclische Aminogruppe oder quaternäre Ammoniumgruppe, und
B für -C2-6-Alkylen-, monohydroxy-substituiertes -C3-6-Alkylen-, eine -C2-6-Alkylenkette, die durch -O- oder -NR₁- unterbrochen ist oder stehen, oder
B zusammen mit -NR₁-(Z), an das es gebunden ist, bildet, und
m für 0 oder 1 steht,
bedeuten,
sowie deren Salze und Gemische davon.
2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I, definiert in Anspruch 1, oder Gemischen davon, dadurch gekennzeichnet, daß man das Diazoniumsalz eines Amins der Formel II oder eines Gemisches davon, worin eine der Bedeutungen von DK, definiert in Anspruch 1, hat,
mit einer Verbindung der Formel III oder einem Gemisch davon, worin eine der Bedeutungen von Q₂ und Q₃, definiert in Anspruch 1, haben und Q₁ wie in Anspruch 1 definiert ist,
b₁ für 0 oder 1,
b₂ für 0, 1 oder 2, und
b₁+b₂ für 1 oder 2 stehen, und
X Wasserstoff oder den Rest Z bedeutet,
umsetzt und im Falle, daß X für Wasserstoff steht, anschließend mit 5-Cyano-2,4,6-trichlorpyrimidin umsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß X in den eingesetzten Ausgangsverbindungen jeweils den Rest Z bedeutet.
4. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von hydroxygruppen- oder stickstoffhaltigen organischen Substraten, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einer Verbindung der Formel I, definiert in Anspruch 1, oder mit Gemischen davon färbt oder bedruckt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, zum Färben oder Bedrucken von Leder oder von Fasermaterialien, die aus natürlichen oder synthetischen Polyamiden oder aus natürlicher oder regenerierter Cellulose bestehen oder diese enthalten.
6. Verfahrem gemäß Anspruch 4, zum Färben oder Bedrucken von Textilmaterial, das aus Baumwolle besteht oder diese enthält.
7. Die gemäß einem der Ansprüche 4-6 gefärbten oder bedruckten Substrate.
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