DE3888260T2 - Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffmaterialien. - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffmaterialien.

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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F9/00Artificial filaments or the like of other substances; Manufacture thereof; Apparatus specially adapted for the manufacture of carbon filaments
    • D01F9/08Artificial filaments or the like of other substances; Manufacture thereof; Apparatus specially adapted for the manufacture of carbon filaments of inorganic material
    • D01F9/12Carbon filaments; Apparatus specially adapted for the manufacture thereof
    • D01F9/14Carbon filaments; Apparatus specially adapted for the manufacture thereof by decomposition of organic filaments
    • D01F9/20Carbon filaments; Apparatus specially adapted for the manufacture thereof by decomposition of organic filaments from polyaddition, polycondensation or polymerisation products
    • D01F9/24Carbon filaments; Apparatus specially adapted for the manufacture thereof by decomposition of organic filaments from polyaddition, polycondensation or polymerisation products from macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds

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Description

    Hintergrund der Erfindung 1) Gebiet der Erfindung:
  • Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffmaterialien, die entweder in Form von Fasern oder verschiedenen ausgeformten Gegenständen als Füllstoffe für verschiedene Verbundwerkstoffe, Hitzeisoliermaterialien und Abriebmaterialien, oder in der Form von aktivierten Kohlenstoffmaterialien einschließlich Molekularsieb -Kohlenstoffmaterialien, aktiviertem Kohlenstoff und dergleichen als Adsorbenz oder Trennmaterialien verwendet werden können
  • 2) Beschreibung der bekannten Technik:
  • Unter den Kohlenstoffmaterialien in solch faserigen Formen, allgemein als Kohlenstoffasern, Molekularsieb-Kohlenstofffasern oder aktivierte Kohlenstoffasern bezeichnet, werden Kohlenstoffasern durch Spinnen von Zellulose, Lignin, Polyacrylnitril (hierin nachfolgend als PAN bezeichnet), Pech und dergleichen hergestellt, die gesponnene Faser unschmelzbar gemacht, bei einer Temperatur von 1000º bis 1600ºC carbonisiert oder die sich ergebende Kohlenstoffaser bei einer Temperatur von 2000 bis 3000ºC weiter graphitiert wird. Andererseits werden Molekularsieb-Kohlenstoffasern und aktivierte Kohlenstoffasern entweder durch Spinnen des Ausgangsmaterials, wie oben beschrieben, hergestellt, wobei die gesponnene Faser unschmelzbar gemacht und dann aktiviert wird, oder die gesponnene Faser wird unschmelzbar gemacht und dann aktiviert, oder die gesponnene Faser wird unschmelzbar gemacht, carbonisiert und die sich ergebende Kohlenstoffaser dann aktiviert.
  • Obwohl diese Kohlenstoffmaterialien in faseriger Form ausgezeichnete Eigenschaften haben,über die andere Materialien nicht verfügen, ergeben sie mehrere Herstellungsprobleme, wie sie in den folgenden Absätzen (1) bis (3) beschrieben werden. Deshalb sind diese Kohlenstoffmaterialien hoch im Preis und sie sind noch weit davon entfernt, allgemein als gewöhnliche industrielle Materialien verwendet zu werden.
  • (1) Um eine industriell praktikable Spinnbarkeit zu ermöglichen muß das Spinnmaterial zuvor durch Filtration mit hoher Genauigkeit von allen fremden Stoffen befreit werden.
  • (2) Zellulose und PAN werden gemäß der nassen oder trockenen Spinntechnik gesponnen, was die Kosten für die Wiedergewinnung des Lösungsmittels einschließt. Andererseits produziert das Spinnen von Lignin und Pech Teer und Dunst, so daß es wichtig ist, die Spinn-Atmosphäre zu überwachen.
  • (3) Alle Fasern, die aus den vorgenannten Ausgangsmaterialien gesponnen werden, erfordern eine Behandlung, um sie unschmelzbar zu machen. Im allgemeinen wird diese Behandlung durch Luft-Oxidation ausgeführt. Bei dieser Behandlung werden eine lange Behandlungszeit, Oxidationsgerät von großer Kapazität und dergleichen benötigt, um eine heftige exothermische Reaktion, d. h. Verbrennung, zu vermeiden.
  • Um den zeitraubenden Schritt, die gesponnene Faser durch Luft-Oxidation unschmelzbar zu machen, auszuschließen, ist ein Verfahren vorgeschlagen worden, in welchem faseriges Polystyrol in Schwefelsäure getränkt und dann carbonisiert wird (Japanische Patent Veröffentlichung Nr. 36085/'86). Jedoch hat dieses Verfahren den Nachteil, daß die Sulfonierung des Polystyrols (d. h., die Einführung von Sulfon- Gruppen in das Polystyrol) nicht gleichmäßig durch die ganze Faser hindurch bewirkt wird. Das heißt, Teilbereiche werden unschmelzbar, Teilbereiche werden infolge exzessiver Sulfonierung brüchig und Teilbereiche, die nicht unschmelzbar gemacht worden sind, bilden sich in den Faseroberflächen und ergeben dadurch eine sehr inhomogene Faser.
  • Aus US-A-723 609 ist des weiteren ein Verfahren bekannt, in welchem ein Kohlenstoff enthaltendes faserbildendes Material in einer Lösung extrudiert wird, die Lösung wird zu festem Fasermaterial umgewandelt und das Fasermaterial wird carbonisiert.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es das vorrangige Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffmaterialen vorzusehen, in dem die oben beschriebenen Probleme der bekannten Technik gelöst werden können und in welchem Kohlenstoffmaterialien, die die Form von Fasern oder ausgeformten Gegenständen (wie Waben) haben und als Bestandteile für verschiedene Verbundwerkstoffe sowie als Adsorbenz oder Trennmaterialien verwendbar sind, durch ein leichtes und einfaches Verfahren hergestellt werden können.
  • Im Hinblick auf das obige und andere Ziele haben die Erfinder eine intensive Untersuchung durchgeführt und festgestellt, daß die oben beschriebenen Probleme durch ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffmaterialien gelöst werden können, das die Schritte zur Herstellung der Zusammensetzung eines Ausgangsmaterials umfaßt, welches eine organische Verbindung, die durch eine Carbonisierungsbehandlung carbonisiert werden kann und ein Lösungsmittel enthält, Spinnen oder Ausformen der Zusammensetzung des Ausgangsmaterials und carbonisieren der gesponnenen Faser oder des ausgeformten Gegenstandes, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Verbindung ein Kondensationsprodukt mit methylenartiger Bindung einer aromatischen Sulfonsäure oder eines Salzes derselben ist, wobei das Kondensationsprodukt mittels einer Verbindung der Formel
  • -(CH&sub2;)n-Tx-(CHR)mgebildet worden ist, worin T ein Benzol-oder Naphtalinring ist, R ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Benzolring ist und jedes von n, m und x 0 oder 1 ist, wobei n und in nicht gleichzeitig null sein sollten.
  • Beschreibung der Erfindung im einzelnen
  • Spezielle Beispiele der aromatischen Sulfonsäure oder des Salzes derselben, die in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, schließen Naphtalinsulfonsäure, Anthracensulfonsäure, Phenanthrensulfonsäure, sulfonierte Produkte von polycyclischen aromatischen Verbindungsmischungen (wie Kreosotöl, Anthracenöl, Teer und Pech), Toluolsulfonsäure, Xyluolsulfonsäure, sulfonierte Phenole und Mischungen hiervon ebenso ein wie Salze hiervon. Diese aromatischen Sulfonsäuren können durch Sulfonierung der entsprechenden aromatischen Verbindungen gemäß jeder der verschiedenen wohlbekannten Methoden erlangt werden. Obwohl die Kationen bildenden Salze der Sulfonsäuren Na&spplus;, K&spplus;, Ca&spplus;, NH&sub4;&spplus; und dergleichen sein können, werden Ammoniumsalze wegen der Leichtigkeit, mit der die gesponnene Faser in dem carbonisierungs-Schritt behandelt werden kann, bevorzugt. Des weiteren können die bevorzugten Salze gemäß der gewünschten Art des Kohlenstoffmaterials verschieden sein. Das heißt, Ammoniumsalze werden für die Herstellung von Kohlenstoffmaterialien bevorzugt, die Festigkeit erfordern. Um poröse adsorbierende Materialien oder Trennmaterialien herzustellen, können Ammoniumsalze zufriedenstellend verwendet werden, jedoch wird Natrium- und Calciumsalzen der Vorzug gegeben.
  • Kondensationsprodukte der oben beschriebenen aromatischen Sulfonsäuren oder Salze derselben können gemäß jeder der verschiedenen wohlbekannten Methoden hergestellt werden. Jedoch ist es allgemeine Praxis, eine aromatische Sulfonsäure oder ein Salz derselben mit Hilfe von Formalin, Paraformaldehyd, Hexamethylentetramin oder anderem Aldehyd zu kondensieren. Es ist auch möglich, ein Polymer mit methylenartiger Bindung (wie Polystyrolsulfonsäure) zu verwenden, das durch Polymerisierung einer aromatischen Sulfonsäure, die eine Vinylgruppe besitzt, erlangt wird. Obwohl die die Bindung herstellenden Moleküle der aromatischen Sulfonsäure jede der Verbindungen aus dem Bereich der Formel (1) sein können, wird die -CH&sub2;- Bindung besonders bevorzugt, weil die Kondensationsprodukte mit Methylen-Bindung leicht herzustellen oder zu erlangen sind. Und die Verbindung in einem Kondensationsprodukt einer aromatischen Sulfonsäure oder eines Salzes derselben mit methylenartiger Bindung wie in der vorliegenden Erfindung dargelegt, schließt nicht nur jene ein, welche direkt mit dem aromatischen Ring verbunden sind, sondern auch jene, die mittels Nebenketten, wie im Fall einer Polystyrolsulfonsäure, verbunden sind.
  • Es können verschiedene Arten von Kondensationsprodukten erlangt werden, was von der Art der aromatischen Verbindung, die verwendet wird, den Sulfonierungsbedingungen und den Kondensationsreaktionen und dergleichen abhängt.
  • Natürlich können diese Kondensationsprodukte allein oder in einer Beimischung von zwei oder mehr verwendet werden und sie können auch in der Form von Polykondensationsprodukten verwendet werden.
  • Als ein Beispiel eines Kondensationsprodukts einer aromatischen Sulfonsäure oder Salzes derselben mit methylenartiger Bindung, das in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet wird, sei ein Kondensationsprodukt erwähnt, das durch Kondensierung von Ammoniumnaphtalin-β-sulfonat mit Hilfe von Formaldehyd erlangt wird. Dieses Kondensationsprodukt ist eine Mischung von Monomer und verschiedenen Polymeren, das Polymerisationsgrade von bis zu etwa 200 und ein zahlengemitteltes Molekulargewicht von etwa 2000 bis 50 000 hat. Dieses Kondensationsprodukt ist bei gewöhnlichen Temperaturen in festem Zustand, in organischen Lösungsmitteln wie Benzol, Toluol und Aceton schlecht löslich und leicht löslich in wäßrigen Lösungsmitteln. Eine 60%ige (w/w) wäßrige Lösung hiervon hat eine Viskosität von etwa 1 - 2000 Pas·s (10 bis 20 000 Poise) bei 60ºC und zeigt hinreichende Spinn- und Formbarkeit. Wenn das Kondensationsprodukt bei einer Temperatur von 800 bis 1000ºC carbonisiert wird, beträgt die Ausbeute des sich ergebenden Kohlenstoffmaterials etwa 50 Gew.-%.
  • Das oben beschriebene Kondensationsprodukt ist nur ein Beispiel eines in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendbaren Kondensationsprodukts, und es versteht sich, daß der Bereich des Polymerisationsgrades oder das zahlengemittelte Molekulargewicht eines in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendeten Kondensationsprodukts von der Art der aromatischen Sulfonsäure oder des Salzes derselben, die das Kondensationsprodukt bilden, abhängt. Zum Beispiel ist ein verwendbares Kondensationsprodukt aus sulfoniertem Kreosotöl eine Mischung von Monomer und verschiedenen Polymeren mit Polymerisationsgraden von bis zu etwa 40 und es hat ein zahlengemitteltes Molekulargewicht von etwa 2000 bis etwa 5000. Ein verwendbares Kondensationsprodukt aus Phenanthrensulfonsäure ist eine Mischung von Monomer und verschiedenen Polymeren mit Polymerisationsgraden von bis zu etwa 30 und es hat ein zahlengemitteltes Molekulargewicht von etwa 2500 bis etwa 5000.
  • Das oben definierte Kondensationsprodukt oder Polymer der aromatischen Sulfonsäure oder Salzes derselben wird in einem Lösungsmittel aufgelöst oder dispergiert, um die Zusammensetzung des Ausgangsmaterials herzustellen. Falls notwendig wird die Viskosität der Ausgangsmaterialzusammensetzung durch geeignete Mittel wie Verdünnung und Konzentration angepaßt. Dann wird die Ausgangszusammensetzung in eine faserige Form gesponnen oder in jede beliebige Form wie als Block, Säule, Platte, Film oder Wabe ausgeformt. Schließlich wird die gesponnene Faser oder der ausgeformte Gegenstand carbonisiert, um ein Kohlenstoffmaterial zu erhalten.
  • Im Hinblick auf die Eigenschaften des Kondensationsprodukts oder Polymeren der aromatischen Sulfonsäure oder Salzes derselben wird das Lösungsmittel, das in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung Anwendung findet, vorzugsweise aus polaren Lösungsmitteln einschließlich Wasser, Alkoholen (wie Methanol), Acetonitril und dergleichen ausgewählt. Unter anderem wird es am meisten bevorzugt, Wasser oder eine wäßrige Lösung, die eine Mischung aus Wasser und einem geeigneten wasserlöslichen Lösungsmittel umfaßt, zu verwenden.
  • Wenn ein Kohlenstoffmaterial in faseriger Form durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt werden soll ist es nicht erwünscht, daß die aromatische Sulfonsäure, die als Ausgangsmaterial verwendet wird, einen hohen Anteil unsulfonierter aromatischer Verbindungen enthält, weil sie die sich ergebenden Kohlenstoffasern inhomogen machen und eine Verminderung der Festigkeit verursachen. In solch einem Fall können die Kondensationsprodukte mit methylenartiger Bindung der unsulfonierten aromatischen Verbindungen entfernt werden, wobei Wasser als das Lösungsmittel benutzt wird. Das heißt, da die methylengebundenen Kondensationsprodukte der unsulfonierten aromatischen Verbindungen kaum in Wasser löslich sind können sie aus diesem Grund von der Spinnlösung gemäß geeigneter Techniken wie Filtration, Zentrifugieren und Dialyse getrennt werden. Des weiteren wird die Verwendung eines wäßrigen Lösungsmittels vom Standpunkt des Herstellungsverfahrens bevorzugt, weil die Spinn-Atmosphäre leicht überwacht werden kann und das Risiko einer Entzündung oder Explosion nicht besteht.
  • In dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann die Spinnbarkeit und Formbarkeit der Ausgangsmaterialzusammensetzung weiter durch Zugabe einer wasserlöslichen Polymerverbindung als Spinn- oder Formhilfsmittel zu der Ausgangsmaterialzusammensetzung in einer Menge von 0,02 bis 20 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des festen Bestandteils der Ausgangsmaterialzusammensetzung verbessert werden. Die wasserlösliche Polymerverbindung, die in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann eine beliebige der Polymerverbindungen sein, die in Wasser oder wäßrigen Lösungsmitteln löslich oder kolloiddispers sind. Besonders bevorzugt werden Polyalkylenoxidverbindungen wie Kondensationsprodukte des Ethylenoxids, Propylenoxid etc. und Kondensationsprodukte, die durch die Reaktion dieser Verbindungen mit verschiedenen Alkoholen, Fettsäuren, Alkylaminen und Alkylphenolen, Polyvinylverbindungen wie Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylverbindungen wie Polyacrylsäure, Polyacrylamid und Acrylsäure-Acrylamidcopolymer und dergleichen erhalten werden. Unter den methylengebundenen Kondensationsprodukten der aromatischen Sulfonsäuren oder der Salze derselben, die als Ausgangsmaterial in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, können jene, die eine hohe Löslichkeit in Wasser haben (wie Polystyrolsulfonsäure) auch als wasserlösliche Polymerverbindung verwendet werden. Die Zugabe einer solchen wasserlöslichen Polymerverbindung ist wirksam zur Beschleunigung der Spinn-Geschwindigkeit, macht es leicht, die gesponnene Faser oder den ausgeformten Gegenstand vor der Carbonisierung zu handhaben und erhöht die Festigkeit der sich ergebenden Faser oder des ausgeformten Produkts. Wenn die Menge der zugegebenen wasserlöslichen Polymerverbindungen weniger als 0,02 Gewichtsteile ist, läßt sich ein zufriedenstellender Effekt zur weiteren Verbesserung nicht erreichen. Wenn sie größer als 20 Gewichtsteile ist, neigt die Faser oder dergl. während der Erhitzung zur Carbonisierung zur Schmelze. Dies ist nicht erwünscht, weil ein gesonderter Schritt erforderlich ist, um sie unschmelzbar zu machen.
  • Wie oben beschrieben, kann das Kondensationsprodukt mit methylenartiger Bindung der aromatischen Sulfonsäure oder des Salzes derselben, welche in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet wird, gesponnen oder ausgeformt und dann carbonisiert werden, um die Kohlenstoffmaterialen in faseriger Form oder in verschiedenen anderen Formen herzustellen. Jedoch ist, auf der Grundlage des Gesichtspunktes, daß das vorerwähnte Kondensationsprodukt carbonisiert werden kann ohne unschmelzbar gemacht worden zu sein, das Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Herstellung von Kohlenstoffmaterialien in faseriger Form besonders geeignet.
  • Der Anteil des Kondensationsprodukts in der Ausgangsmaterialzusammensetzung zum Spinnen (d. h., das Spinnmaterial) kann entsprechend den Arten des Kondensationsprodukts, der wasserlöslichen Polymerverbindung und dem Lösungsmittel variieren. Jedoch liegt er allgemein im Bereich von 20 bis 80 Gew.-% und vorzugsweise im Bereich von 40 bis 70 Gew.-%.
  • In der Flüssigkeit des Spinnmaterials werden manchmal Unreinheiten aus den Ausgangsmaterialien oder aus derivativen Substanzen erzeugt, ob nun als Feststoffe oder Gel, die aus der Reaktion von Nebenprodukten unter den Ausgangsmaterialien herrühren. Durch die Entfernung solcher Unreinheiten oder Substanzen wird eine bessere Spinnbarkeit oder eine verbesserte Qualität der Kohlenstoffmaterialien in faseriger Form bewirkt. Obwohl die Entfernung außerhalb der Spinnmaschine erfolgen kann, kann die Entfernung weit effektiver durch Anbringung eines Filters aus Sintermetall, einem Filter aus Sintermetallfasern, einem Filter aus einem Sintermetall-Drahtnetz oder einem Pack-Filter aus verschiedenen Metallfüllstoffen auf einer Spinndüse durchgeführt werden.
  • Die Spinntemperatur kann entsprechend der Zusammensetzung des Spinnmaterials, der gewünschten Form der Faser und dergleichen verschieden sein. Wo jedoch Wasser als Lösungsmittel verwendet wird, liegt die Spinntemperatur vorzugsweise im Bereich von 20 bis 100ºC. Die Faser, die aus der Spinndüse hervorkommt, wird mittels einer Aufspulrolle, Keil-Rollen, einem Luftansauger oder dergleichen ausgezogen und wird, nachdem sie in einem unter der Spinndüse angebrachten Trommeltrockner,vorzugsweise in einem erhitzten Luftstrom, der parallel zur Fortentwicklung der Faser bläst, getrocknet worden ist, aufgespult oder angehäuft in einem Sammelbehälter. Das Zug-Verhältnis (d. h. der Durchmesser der Spinndüse/der Durchmesser der Faser), wo die Faser ausgezogen wird, kann 100 zu 2 sein, jedoch liegt der bevorzugte Bereich hiervon bei 10 zu 5. Eine Faser mit einer großen Oberfläche kann auch durch Verwendung einer Spinndüse mit unregelmäßiger Form produziert werden, um das Trocknen der Faser zu erleichtern und die Faserfestigkeit zu verbessern. Obwohl der Durchmesser der gesponnenen Faser willkürlich bestimmt werden kann, liegt er vorzugsweise im Bereich von 2 bis 100 um und mehr bevorzugt im Bereich von 8 bis 20 um.
  • Es besteht die Möglichkeit, daß die gesponnene Faser wegen ihrer Wasseranziehung Feuchtigkeit absorbieren und mit einer anderen verschmelzen kann, wenn sie für lange Zeit der Luft ausgesetzt ist. Dementsprechend ist es günstig, die gesponnene Faser alsbald zu dem Carbonisierungsverfahren zu senden oder sie, falls erforderlich, in trockener Luft zu lagern.
  • Gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann die gesponnene Faser carbonisiert werden ohne unschmelzbar gemacht worden zu sein. In dem Carbonisierungsverfahren wird die gesponnene Faser durch Erhitzen bei einer Wärmeanstiegsgeschwindigkeit von 1 bis 2000ºC/Min., bevorzugt 10 bis 500ºC/Min., bis zu einer Temperatur von 500 bis 2000ºC, jedoch unter einer nicht oxidierenden Atmosphäre, wie in einem N&sub2;-Strom oder anderen nicht aktivierten Gasen, gebrannt.
  • Wenn das Ausgangsmaterial ein Ammoniumsalz eines methylenartigen Kondensationsproduktes einer aromatischen Sulfonsäure ist, werden eine schweflige Säure und eine Ammoniumwurzel im vorherrschenden Bereich von 250 bis 350ºC während der Carbonisierung beseitigt, wenn das Ausgangsmaterial etwa 50 Gew.-% verloren hat. Um die Verschlechterung der Faserqualität als Folge einer plötzlichen Entfernung verschiedenartiger Stoffe zu vermeiden, ist es günstig, die Wärme im Bereich von 250 bis 350ºC sanft ansteigen zu lassen oder, daß eine Wärme-Rückhaltezeit in demselben Wärmebereich in ein Wärmeprogramm für die Carbonisierung eingeschlossen wird. Die Faser kann weiter bei einer Temperatur von 2000 bis 3000ºC gebrannt werden, um eine Kohlenstoffaser zu erhalten, die Graphit enthält. Zusätzlich können ihre Eigenschaften (z. B. die Zugfestigkeit) weiter durch Ziehen der Faser während des Brennvorgangs verbessert werden.
  • Wo ein Kohlenstoffmaterial durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung in Form eines ausgeformten Gegenstandes hergestellt werden soll, kann der Anteil des Kondensationsprodukts in der Ausgangsmaterialzusammensetzung zum Ausformen (d. h. das Ausformmaterial) entsprechend den Arten des Kondensationsprodukts, der wasserlöslichen Polymerverbindung und dem Lösungsmittel variieren. Jedoch liegt er allgemein im Bereich von 20 bis 90 Gew.-% und vorzugsweise im Bereich von 40 bis 80 Gew.-%.
  • Der ausgeformte Gegenstand kann unter den im wesentlichen gleichen Bedingungen carbonisiert werden, wie sie für die gesponnene Faser angewandt werden
  • In einer bevorzugten Verfahrensanordnung der vorliegenden Erfindung kann ein kontinuierlicher Prozeß begründet werden, der die Sulfonierung der als Ausgangsmaterial verwendeten aromatischen Verbindung umfaßt, ihre Kondensierung mit Hilfe von Formalin oder dergleichen, während der Wassergehalt und der pH-Wert des Reaktionssystems überwacht werden, Neutralisierung des Kondensationsprodukts, Entfernen aller unlöslichen Stoffe entsprechend dem Bedürfnis, Einstellen der Viskosität des Kondensationsprodukts (z. B. durch Überwachung seines Wassergehaltes), um ein Spinn- oder Ausformmaterial herzustellen, sein Spinnen und Ausformen und dann Carbonisierung der gesponnenen Faser oder des ausgeformten Gegenstandes, um ein Kohlenstoffmaterial zu erhalten.
  • Die Eigenschaften der Kohlenstoffasern, die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung produziert werden, können entsprechend der Art der aromatischen Verbindung oder des Salzes derselben, die in dem Spinnmaterial verwendet werden, dein Durchmesser der Faser und dergleichen verschieden sein. Im besonderen erhöht sich die Festigkeit der sich ergebenden Faser mit einer Erhöhung der Carbonisierungs-Temperatur. Zum Beispiel hat die Faser, die mit einer Temperatur von 600ºC gebrannt wird, eine Festigkeit von 196 bis 490 MPa (20 bis 50 kg/mm²) und die Faser, die bei einer Temperarur von 1200ºC gebrannt wird, hat eine Festigkeit von 392 MPa bis 1960 MPa (40 bis 200 kg/mm²).
  • Die Kohlenstoffmaterialien, die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, haben eine große spezifische Oberflächengröße, weil die Entfernung sulfonischer Gruppen während des Carbonisierungsschrittes geschieht. Des weiteren werden, da das Ausgangsmaterial sulfoniert wird, während es im Zustand des niedrigen Molekulargewichts ist, die sulfonischen Gruppen gleichmäßig verteilt. Deshalb sind die Kohlenstoffmaterialien, die nach der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, homogener und haben ausgezeichnetere Eigenschaften als jene, die nach herkömmlichen Methoden wie der Behandlung des Polymeren mit Schwefelsäure, hergestellt werden. Diese Kohlenstoffmaterialien, besonders in faseriger Form, können als Füllstoffe für verschiedene Verbundstoffmaterialien und als Hitzeisoliermaterialien verwendet werden. Des weiteren können sie durch weitere Unterwerfung unter eine Aktivierungsbehandlung als Adsorbenz oder Trennmaterialien, einschließlich Molekularsieb-Kohlenstoffmaterialien, aktivierte Kohlenstoffasern und dergleichen verwendet werden.
  • Die Aktivierungsbehandlung kann auf die gleiche Weise ausgeführt werden wie für die Herstellung gewöhnlichen aktivierten Kohlenstoffs und dergleichen. Insbesondere können die Kohlenstoffmaterialien der vorliegenden Erfindung durch geeignete Gase wie Dampf, Luft und CO&sub2; oder durch geeignete Chemikalien wie Zinkchlorid oder Schwefelsäure aktiviert werden.
  • In einer Verfahrensanordnung der Aktivierungsbehandlung, in der Dampf als Aktivierungsmittel verwendet wird, wird die gesponnene Faser oder der ausgeformte Gegenstand (nicht carbonisiert) auf eine Temperatur von 350ºC oder darüber, vorzugsweise 450ºC oder darüber, in einer Atmosphäre eines inerten Gases erhitzt und dann bei einer Temperatur von 700 bis 900ºC 10 bis 120 Minuten lang mit Dampf behandelt.
  • Wo ein Aktivator (wie CO&sub2;) verwendet wird, der kein Risiko der Auflösung der gesponnenen Faser oder des ausgeformten Gegenstandes bildet, können die gesponnene Faser oder der ausgeformte Gegenstand direkt bei einer Temperatur von 700 bis 1000ºC 10 bis 180 Minuten lang mit Dampf ohne Erwärmung auf eine niedrigere Temperatur behandeltwerden.
  • Als Ergebnis der oben beschriebenen Aktivierungsbehandlung erhält man ein aktiviertes Kohlenstoffmaterial mit einer spezifischen Oberflächengröße von 500 bis 2500 m²/g, gemessen nach der N&sub2; BET Methode.
  • Gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung können Kohlenstoffmaterialien, die ausgezeichnete Eigenschaften haben und in vielerlei Hinsicht verwendbar sind, durch ein viel einfacheres Herstellungsverfahren produziert werden, verglichen mit dem früheren Stand der Technik. Darüberhinaus haben die hiernach produzierten Kohlenstoffmaterialien wegen der regelmäßigen Entfernung sulfonischer Gruppen eine gute Homogenität und hohe Aktivität und sie sind deshalb von großem industriellem Wert.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird durch Verweisung auf die nachfolgenden Beispiele spezieller erklärt werden.
  • Beispiel
  • 1 280 g Naphthalin mit einer Reinheit von 95% wurde mit 1 050 g 98%iger Schwefelsäure gemischt und bei 160ºC zwei Stunden lang sulfoniert. Nicht umgesetztes Naphtalin und das durch die Reaktion gebildete Wasser wurden durch Destillation unter reduziertem Druck aus dem System entfernt. Dann wurden 857 g 35%iges Formalin zugegeben und die sich ergebende Mischung wurde bei 105ºC 5 Stunden lang zur Reaktion gebracht, um ein methylengebundenes Kondensationsprodukt der Naphtalin-β-Sulfonsäure zu erhalten. Des weiteren wurde das Kondensationsprodukt mit wäßrigem Ammoniak neutralisiert und dann durch Filterpapier Nr. 5 (hergestellt von Toyoroshi Kaisha, Ltd.) gefiltert. Das Filtrat wurde konzentriert, um ein Spinnmaterial in der Form einer Lösung zu erhalten, die 34 Gew.-% Wasser enthält und eine Viskosität von 0,1 Pas·s (100 Zentipoise) bei 85ºC hat. Das sich ergebende Salz des Kondensationsprodukts hatte ein zahlengemitteltes Molekulargewicht von 4 300. Dieses Spinnmaterial wurde trocken gesponnen, wobei eine Spinndüse aus rostfreiem Stahl mit einem Austrittsdurchmesser von 0,1 mm benutzt wurde.
  • Die gesponnene Faser wurde direkt einem carbonisierungsschritt unterworfen. Im besonderen wurde die Faser in einem Strom von N&sub2; gebrannt, wobei die Temperatur von Raumtemperatur auf 800ºC mit einer Rate von 10ºC/Min. erhöht wurde. Die sich ergebende Kohlenstoffaser hatte einen Durchmesser von 12 um, eine Zugfestigkeit von 637 MPa (65 kg/mm²), eine spezifische Oberflächengröße von 250 m²/g, gemessen nach der CO&sub2; BET Methode und eine spezifische Oberflächengröße von 30 m²/g, gemessen nach der N&sub2; BET Methode. Des weiteren war, gemessen bei 25ºC unter 3 Atmosphären, ihre Gleichgewichts-CO&sub2;-Adsorption 188 ml/g und ihre Gleichgewichts-N&sub2;-Adsorption war 25 ml/g.
  • Ferner wurde die obige Faser durch Behandlung mit Dampf bei 850ºC 60 Minuten lang aktiviert. Die sich ergebende Faser hatte eine spezifische Oberflächengröße von 1 470 m²/g, gemessen nach der CO&sub2; BET Methode, und eine spezifische Oberflächengröße von 1 560 m²/g, gemessen nach der N&sub2; BET Methode.
  • Beispiel 2
  • 1 700 g Kreosotöl wurden mit 1 050 g 98%iger Schwefelsäure gemischt und bei 160ºC zwei Stunden lang sulfoniert. Nicht umgesetztes Öl und das durch die Reaktion gebildete Wasser wurden durch Destillation aus dem System entfernt. Dann wurden 857 g wäßriger Formalinlösung zugegeben und die sich ergebende Mischung wurde bei 105ºC 5 Stunden lang zur Reaktion gebracht, um ein methylengebundenes Kondensationsprodukt aus aromatischen Sulfonsäuren zu erhalten. Dieses Kondensationsprodukt wurde mit 37 g Kalziumhydroxid vermischt, um die überschüssige Schwefelsäure in Gips umzuwandeln und anschließend zentrifugiert, um es zusammen mit wasserunlöslichen, gelartigen festen Bestandteilen zu entfernen. Nach dem Zentrifugieren wurde die überstehende Flüssigkeit auf einen Wassergehalt von 40 Gew.-% eingestellt. Demzufolge wurde Spinnmaterial A in der Form einer Lösung mit einer Viskosität von 0,1 Pas·s (100 Zentipoise) bei 85ºC erhalten. Andererseits wurde Spinnmaterial B dadurch hergestellt, daß ein Teil der Spinnlösung A genommen, sie mit Natriumhydroxid neutralisiert, sie durch Filtration wieder gereinigt wurde und das Filtrat sodann auf einen Wassergehalt von 40 Gew.-% eingestellt wurde. Spinnmaterial A wurde unter Verwendung einer Spinndüse aus Platin gesponnen. Die gesponnene Faser wurde direkt einem Cabonisierungsschritt unterworfen, wobei sie in einem Strom von N&sub2; durch Erhöhen der Temperatur von Raumtemperatur bis 1 200ºC mit einer Rate von 10ºC/Min. gebrannt wurde. Die sich ergebende Kohlenstoffaser hatte einen Durchmesser von 15 um und eine Zugfestigkeit von 504 MPa (52 kg/mm²). Spinnmaterial B wurde unter Verwendung einer Spinndüse aus rostfreiem Stahl gesponnen. Die gesponnene Faser wurde direkt einem Carbonisierungsschritt unterworfen, wobei sie in einem Strom von N&sub2; durch Erhöhen der Temperatur von Raumtemperatur bis 800ºC mit einer Rate von 10ºC/Min. gebrannt wurde, dann einem Aktivierungsschritt durch Dampf bei einer Temperatur von 900ºC für die Dauer von 15 Minuten. Die sich ergebende Kohlenstoffaser hatte einen Durchmesser von 12 um, eine Zugfestigkeit von 294 MPa (30 kg/mm²), eine spezifische Oberflächengröße von 720 m²/g, gemessen nach der CO&sub2; BET Methode und eine spezifische Oberflächengröße von 870 m²/g, gemessen nach der N&sub2; BET Methode.
  • Beispiel 3
  • 1280 g Naphtalin mit einer Reinheit von 95% wurde mit 1050 g 98%iger Schwefelsäure gemischt und eine Stunde lang bei 158ºC sulfoniert. Nicht umgesetztes Naphtalin und Wasser, das sich durch die Reaktion gebildet hatte, wurde durch Destillation unter reduziertem Druck aus dem System entfernt. Jedoch verblieben 0,6% (basierend auf der zugebenen Menge) des nicht umgesetzten Naphtalins in dem System. Dann wurden 875 g 35%iges Formalin zugegeben und die sich ergebende Mischung wurde bei 105ºC für die Dauer von 5 Stunden zur Reaktion gebracht, um ein Kondensationsprodukt mit Methylenbindung der Naphtalin-β-Sulfonsäure zu erhalten. Dieses Kondensationsprodukt hatte ein zahlengemitteltes Molekulargewicht von 3 200. Des weiteren wurde das Kondensationsprodukt mit Ammoniak neutralisiert und dann durch Filterpapier Nr. 5C (hergestellt von Toyoroshi Kaisha, Ltd.) gefiltert. In das Filtrat wurde eine spezifische Menge einer wäßrigen Lösung von Poval PVA-217 (hergestellt von Kuraray Co., Ltd., Polymerisationsgrad 1 700 - 2 400) hinzugegeben. Das die wasserlösliche polymerische Verbindung enthaltende Filtrat wurde konzentriert, um ein Spinnmaterial mit einer Viskosität von 2 Pa·s (20 Poise), gemessen bei 85ºC mit einem Viskometer vom Brookfield-Typ, zu erhalten. Dieses Spinnmaterial wurde bei etwa 60ºC trocken gesponnen, wobei eine Spinndüse aus rostfreiem Stahl mit einem Austrittsdurchmesser von 0,2 mm benutzt wurde. Die gesponnene Faser wurde direkt dem Carbonisierungsschritt unterworfen. Im besonderen wurde die Faser einem Strom von N&sub2; ausgesetzt und von Raumtemperatur auf 1000ºC bei einer Rate von 200ºC/Min. im Durchschnitt erhitzt. Während des Carbonisierungsprozesses wurde die Faser 5 Minuten lang auf 250ºC und 5 Minuten lang auf 1000ºC gehalten. Die Spinnbarkeit des Spinnmaterials, das verschiedene Mengen von PVA enthält und einige Eigenschaften der Kohlenstofffasern, die durch diese Spinnmaterialien gebildet werden, sind in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle 1 Menge des zugefügten PVA¹) (Gew.-%) Wassergehalt²) Maximale Spinngeschwindigkeit (m/Min.) Durchmesser der Kohlenstoffaser (um) Festigkeit der Kohlenstoffaser (kg/mm²) Geschmolzen während der Carbonisierung ¹) Menge des zugeführten PVA: (Trockengewicht des PVA)/(Trockengewicht des Kondensationsprodukts der Naphtalin-β-sulfonsäure)·100 (%) ²) Wassergehalt: Gibt den Wassergehalt (in Gew.-%) des Spinnmaterials an, das einer Anpassung der Viskosität unterzogen wurde. (Dasselbe gilt für Tabelle 2).
  • Die Kohlenstoffaser mit einem PVA-Gehalt von 0,8% wurde durch eine Behandlung mit Dampf bei 850ºC 60 Minuten lang aktiviert. Die sich ergebende Faser hatte eine spezifische Oberflächengröße von 1400 m²/g, gemessen nach der CO&sub2; BET Methode und eine spezifische Oberflächengröße von 1520 m²/g gemessen nach der N&sub2; BET Methode.
  • Beispiel 4
  • 2000 g Kreosotöl wurden mit 1050 g 98%iger Schwefelsäure gemischt und bei 158ºC eine Stunde lang sulfoniert. Nicht umgesetztes Öl und das Wasser, das sich in der Reaktion gebildet hatte, wurde durch Destillation aus dem System entfernt. Dann wurden 357 g einer 35%igen wäßrigen Formalinlösung zugegeben und die sich ergebende Mischung wurde bei 105ºC 5 Stunden lang zur Reaktion gebracht um ein Kondensationsprodukt mit Methylenbindung der aromatischen Sulfonsäuren zu erhalten, welches ein zahlengemitteltes Molekulargewicht von 5600 hatte. Dieses Kondensationsprodukt wurde mit 37 g Kalziumhydroxid gemischt, um die überschüssige Schwefelsäure in Gips umzuwandeln und sodann zentrifugiert, um alle unlöslichen festen Bestandteile zu entfernen. Das Filtrat wurde mit Ammoniak neutralisiert und in fünf gleiche Teile geteilt. Zu vieren dieser Teile wurden bestimmte Mengen wäßriger Lösungen von Polystyrolsulfonsäurenatriumsalz (PS-100, hergestellt von Tosoh Co., Ltd., durchschnittliches Molekulargewicht 800 000 - 1 200 000), Polyacrylsäurenatriumsalz (Aqualic MP-30, hergestellt von Japan Catalytic Chemical Industry Co., Ltd., durchschnittliches Molekulargewicht 40 000), Polyacrylamid (Hopelon A-10, hergestellt von Mitsui-Toatsu Chemicals Inc., durchschnittliches Molekulargewicht 600 000 - 700 000) bzw. Polyethylenglycol (PEO-3, hergestellt von Seitetsu Kagaku Co., Ltd., durchschnittliches Molekulargewicht 600000 - 1 100 000).
  • Diese Flüssigkeiten wurden wieder durch Filterpapier Nr. 5C, (hergestellt von Toyoroshi Kaisha, Ltd.) gefiltert und dann konzentriert um fünf Spinnmaterialien mit einer Viskosität von 10 Pas·s (100 Poise) zu erhalten, gemessen bei 65ºC mit einem Viskometer vom Brookfield- Typ. Jede dieser Spinnmaterialien wurde trocken gesponnen, wobei eine Spinndüse mit einem Austrittsdurchmesser von 0,2 mm benutzt wurde. Die gesponnene Faser wurde direkt einem Carbonisierungsschritt unterworfen. Im besonderen wurde sie einem Strom von N&sub2; ausgesetzt und von Raumtemperatur bis 1 000ºC bei einer durchschnittlichen Rate von 200ºC/Min. erhitzt. Während dieses Carbonisierungsprozesses wurde die Faser 5 Minuten lang bei 250ºC und 5 Minuten lang bei 1 000ºC gehalten. Die Spinnbarkeit dieser fünf Spinnmaterialien und einige Eigenschaften der Kohlenstoffasern, die aus diesen Spinnmaterialien gebildet wurden, werden in Tabelle 2 dargestellt. Tabelle 2 Art der wasserlöslichen Polymerverbindung Zugegebenea) Menge (Gew.-%) Wassergehalt (Gew.-%) Maximale Spinngeschwindigkeit (m/Min.) Durchmesser der Kohlenstoffaser (um) Festigkeit der Kohlenstoffaser (kg/mm²) Polystyrolsulfonsäurenatriumsalz Polyacrylsäurenatriumsalz Polyacrylamid Polyethylenglycol Keine a) Zugegebene Menge: (Trockengewicht der wasserlöslichen Polymerverbindung)/(Trockengewicht des Kondensationsprodukts des sulfonierten Kreosotöls)·100 (%)

Claims (6)

1. Ein Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffmaterialien, das die Schritte umfaßt, daß eine Ausgangsmaterialzusammensetzung, die eine durch eine Carbonisierungsbehandlung carbonisierbare organische Verbindung und ein Lösungsmittel umfaßt, hergestellt wird, die Ausgangsmaterialzusammensetzung versponnen oder ausgeformt wird und die gesponnene Faser oder der ausgeformte Gegenstand carbonisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Verbindung ein Kondensationsprodukt mit methylenartiger Bindung einer aromatischen Sulfonsäure oder eines Salzes derselben ist, wobei das Kondensationsprodukt mittels einer Verbindung der Formel
-(CH&sub2;)n-Tx-(CHR)mgebildet worden ist, worin T ein Benzol- oder Nahphtalinring ist, R ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Benzolring ist und jedes von n, in und x 0 oder 1 ist, wobei n und m nicht gleichzeitig null sein sollten.
2. Ein Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffmaterialien nach Anspruch 1, bei dem die Verbindung der Formel (1) -CH&sub2;- ist.
3. Ein Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffmaterialien nach Anspruch 1 oder 2, bei dem vor dem Spinn- oder Ausformschritt eine wasserlösliche polymere Verbindung zu der Ausgangsmaterialzusammensetzung in einer Menge von 0,02 bis 20 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteilen des festen Bestandteils der Ausgangsmaterialzusammensetzung hin zugegeben wird.
4. Ein Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffmaterialien nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das Produkt, das von dem Carbonisierungsschritt herrührt, weiterhin einer Aktivierungsbehandlung unterworfen wird.
5. Ein Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffmaterialien nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die Ausgangsmaterialzusammensetzung gesponnen wird, um ein Kohlenstoffmaterial in faseriger Form zu erhalten.
6. Ein Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffmaterialien nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die Ausgangsmaterialzusammensetzung ausgeformt wird, um ein Kohlenstoffmaterial in Form eines ausgeformten Gegenstandes zu erhalten.
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