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Vorrichtung zum Weichmachen von Schuhspitzen mittels Dampfes. Es ist
bekannt, die Schuhspitzen, insbesondere die darin enthaltenen Steifkappen vor dem
Aufzwicken durch Dämpfen zu erweichen, wobei die Spitze des Schaftes ausgebreitet
auf einen Träger aufgelegt wird, der erwärmt wird und reit Durchbrechungen zum Durchlassen
von Dampf versehen ist. Wenn dieser Träger aus Metall besteht, so kann er leicht
zu warm werden, so d.aß die empfindlichen Oberledersorten durch die Hitze beschädigt
werden und zusammenschrumpfen. Man hat auch bei ähnlichen Vorrichtungen versucht,
den Dampf durch eine dicke Schicht von Putzwolle hindurchzuleiten,, erzielt dann
aber keine genügende Erwärmung der Schuhspitze.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die ausgebreitete Spitze des
Schaftes auf einen Träger aufgelegt, der überdeckt ist mit einem flachen, durchlässigen
und al)sQrptionsfähigen
Gewebe o. dgl., das über einer Dampfentwicklungssehale
ausgespannt ist. Durch den hindurchdringenden Dampf wird dieses Gewebe angefeuchtet
und erwärmt und gibt daher an die darauf ausgebreitete Schaftspitze eine milde,
feuchte Wärme ab, wie sie unter größter Schonung des Materials zum vollständigen
Erweichen der Schaftspitze not-«-endig ist. so daß das Aufzwicken ungehindert vor
sich gehen kann. Durch diesen Träger wird gleichzeitig der Dampf im Entwicklungsgefäß
zusammengehalten, so daß übermäßige Ausbreitung im Raum verhindert ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt.
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Abb. i ist ein Grundriß, teilweise im Schnitt, Abb. 2 ein senkrechter
Schnitt nach Linie 2-2, Abb. 3 ein Längsschnitt nach Linie 3-3. Abb. 4 zeigt ein
Schaltungsschema der elektrischen Heizvorrichtung.
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Die Vorrichtung besteht aus einer viereckigen Pfanne i, in welche
die Dampfentwickhingsvorrichtung 2 eingesetzt ist. Diese besitzt eine verhältnismäßig
tiefe Rinne 3 und eine längliche Schale 4. mit geneigtem Boden., all dessen oberen
Teil die Rinne 3 anschließt. Am mittleren Teil des Dampfentwicklers ist ein oben
offenes Füllbecken 6 angebracht, welches durch ein Rohr i i mit dein unteren Ende
fler Rinne 3 in Verbindung steht. An der Wand ; des Füllbeckens ist durch einen
Flausch 8 ein Trichter 9 befestigt, dessen ringsektorföriniger Rand io zur Aufnahme
eines Wasserbehälters dient, der die Form einer mariotteschen Flasche besitzen kann,
so daß das Fülbecken 6 stets bis zu gewisser Höhe mit Wasser gefüllt 1 @l eibt.
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Über die beiden Ränder 13, 14 des Schalenteiles d. ist ein
Stück 15 aus Segeltuch oder anderem Gewebe ausgespannt, dessen vorderes Ende
durch eine Stange 16 gehalten wird, die durch einen Saum des Gewebes hindurchgeschoben
ist und vom Dampfentwickler 2 gehalten wird. Durch einen Saum am hinteren Ende des
Gewebes ist eine Stange 17 hindurchgeführt, auf deren beiderseits hervorragende
Enden Stellschrauben i9 drükken, die durch feststehende seitliche Gewindeaugen 18
hindurchgeführt sind und zuin Anspannen des Gewebes dienen. Unter dem Gewebe ist
ein Drahtnetz 2o angebracht, dessen vordere Kante 2i sich gegen den oberen Teil
der vorderen Wand der Schale stützt und dessen hintere Kante eine im Innern der
Schale festgeschraubte, von '\'orsprüngen 12 gestützte Schutzplatte 22 bildet. Die
Schutzplatte 22 ist geneigt und über <ler Rinne 3 angeordnet, so daß der aus
dieser aufsteigende Dampf gegen die Vorderseite der Schale geleitet wird.
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Die Entwicklung des Dampfes erfolgt durch einen elektrischen Heizkörper
25, der in einer Röhre 5 untergebracht ist, die in der Rinne 3 wasserdicht eingeschlossen
ist. Das eine Ende des Heizkörpers ist durch einen Draht 26 mit der Fassung 27 einer
Glühlampe 300 verbunden, das andere durch einen in einer Röhre
30 untergebrachten zweiten Draht 29 mit dem anderen Pol der Fassung in Verbindung.
Der Fassung wird durch eine Leitung 26, in welche ein Schalter 28 eingesetzt ist,der
elektrischeStrom zugeführt. Vor dein Dampfentwickler ist auf dem ihn tragenden Tisch
ein Gestell 35 vorgesehen, gegen dessen vorderen Rand 36 sich die Leistenspitze
anlegen kann, während die Schaftspitze auf der schrägen oberen Fläche des Gewebes
15 ausgebreitet wird. Durch den elektrischen Heizkörper wird (las Wasser innerhalb
der Rinne 3 zum Kochen gebracht, wobei es teilweise in den schalenförmigen Teil
4. übertritt. Der in der Rinne sich entickelnde Dampf wird durch die Platte 22 nach
vorn gelenkt und mischt sich mit dem Dunst des heißen, im Schalenteil enthaltenen
Wassers und dringt dann durch das Gewebe 15 hindurch, so daß dieses warm
und feucht wird und der Dampf mit milder Temperatur auf das Schaftmaterial wirkt.
'Mit Hilfe des Füllbeckens 6 wird die Rinne 3 stets bis zii einer gewissen Höhe
mit Wasser gefüllt gehalten. Die im \ ebenschluß brennende Glühlampe 300
dient als V orschaltwiderstand und läßt das richtige Funktionieren der Heizvorrichtung
erkennen. Durch den Schalter 28 kann die Heizvorrichtung außer Wirkung gesetzt werden.